PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MoHAA: Beispiel für die gestiegenen Ansprüche


Piffan
2005-12-04, 09:39:22
Moin!

Als MoHAA damals rauskam, habe ich es mir natürlich zulegen MÜSSEN dank der Jubelarien in den Mags. War damals auch überwiegend begeistert. Lediglich die Sniper- Passagen gingen mir schon damals mächtig auf die Nerven, dass ich fast in den Sack gehauen hätte....

Jetzt nach Jahren für wenig Money noch mal die "Warchest"- Version geholt. Dachte mir, dass allein die beiden Addon- Cds, die ich noch nicht besaß, den Kauf zum Budget- Preis rechtfertigen würden.

Der Eindruck Heute: A ja, diese Grafik und das Leveldesign hat also damals zum besten und stimmungsvollsten Shooter seiner Zeit gehört. :|

Meine Fresse, hat sich in den letzten Jahren sowohl grafisch wie spielerisch viel getan. Man kann es kaum in Worte fassen, so viele Meckereien fallen mir so ein: Man wird durch unsichtbare Schranken stets erinnert, wie klein eigentlich die Level sind für heutige Verhältnisse. Die verzweifelten Versuche, Schutt und Zerstörung in den Städten durch minimale Polygonansammlungen mit recht monotonen Texturen darzustellen, das recht bescheidene Lichtmodell, die fehlende Physik und die schlechte Kollisionsabfrage (Figuren berühren mit dem Fuß Leitern/Stufen und schweben stocksteif in der Luft usw. usf....
Das Gameplay mit den Kameraden hingegen ist so gut oder schlecht wie in HL2, man ist stets damit beschäftig, die Deppen hinter sich zu halten, damit sie nicht in den Kugelhagel rennen.......

Als ich gestern die Mission im Königstiger- Panzer anspielte, hatte ich die Faxen endgültig dicke: Da gibts Häuse, die knicken beim ersten Schuss weg wie Kartenhäuser, andere sind scheinbar aus purem Stahlbeton wie die guten alten Bunker an der Meeresküste von Dänemark oder Frankreich. Während ich da noch mit Elefantengeduld Haus um Haus "teste", schießen die Gegner aus einem weit entfernten Haus mit Panzerfäusten und meine Mannschaft schreit: "die machen uns fertig, Herr Hauptmann!". Tja, nun habe ich auch fertig mit dem Spiel und verzichte auf die Addons. Schade ums Geld, es ist scheinbar nicht mehr möglich, nach Farcry, HL2, Max Payne 2, Doom und Fear noch alte Schinken zu zocken, zu zahlreich sind die Defizite. Allein fehlende Physik stößt mir mittlerweile stark auf.

Fertig mit Meckern. Hat es Zweck, dass ich mir COD 2 zulege?

wizardSE
2005-12-04, 10:33:12
Meine bescheidene Meinung: Ob COD2 MoH(1) schlägt, kann ich schlecht beurteilen, auch wenn ich beide gespielt habe.

Aber was in COD2 an Atmosphäre erzeugt wird (aber nur mit einem High-End Rechner und DX9-Modus), ist beachtenswert.

COD2 finde ich sehr genial und kann ich dir nur empfehlen.

Viele Grüße

Kladderadatsch
2005-12-04, 10:34:42
ack@piffan. ich hatte mir kürzlich mal das addon ausgeliehen, weil ich vom hauptprogramm absolut begeistert war und auch jahre im mp verbrachte.
nachdem ich dann 10 minuten gespielt hatte, schmiss ich es ganz schnell von der platte. ich wollte einfach nicht meine erinnerungen an das damals so großartige spiel(erlebnis) mit den heutigen eindrücken ...beflecken;)

da merkt man mal, wie sehr zu dieser zeit noch das vorstellungsvermögen zum spielerlebnis beitragen musste. in cod2 nimmt einem da die grafik den allergrößten teil ab:)

jay.gee
2005-12-04, 11:27:20
@Piffan

Wenn ich deinen Post richtig verstehe, sprichst Du >>diese<< (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=223786) Problematik an. Der Grund warum ich diesen Thread aufgemacht habe, war ua. die völlig unrealistsiche Erwartungshaltung, die viele Spieler heute an den Tag legen. Die einen heulen, dass das HDR in CS:S scheisse aussieht, andere betiteln Spiele wie Quake4 oder F.E.A.R. als Mittelmass. HL² ist ja eh ein Schrottspiel und Doom³ ist sowieso grausam. Andere widerum haben FarCry nur kurz angespielt, weil es ebendfalls so scheisse ist.

Die meissten Bewertungen die Spieler über Spiele abgeben sind völlig unsachlich. Dieses Thema ist auch sehr komplex, weil hier immer wieder Geschmäcker, Phantasien, reife/unreife, sachliche und unsachliche Menschen aufeinandertreffen - Nur die Objektivität bleibt oft auf der Strecke. Ich bin ein Mensch der viel Lektüre über Medienwissenschaft liest und an verfälschte Werte sehr tiefgründig herangeht. Bei diesem spezifischem Thema habe ich nie vergessen, in was für primitive Welten wir uns noch vor zwei Jahren bewegt haben. Ich bin ein Detailmensch der immer versucht zu verstehen, was sich da gerade auf dem Monitor abspielt. Von Waffendamage, Hitboxwerten, Leveldesign, Kollisionsabfrage ect. versuche ich so ziemlich alles zu verstehen.

Oft gelingt mir das ebend und ich erkenne neben der Optik noch zahlreiche andere Verbesserungen und Fortschritte, die wir heute in vielen modernen Spielen bestaunen dürfen. Sicher ein Grund dafür, warum einige meiner Postings oft so arrogant wirken. Und auch ein Grund dafür, warum ich mit immer weniger Menschen in diesem Forum über Spiele diskutieren möchte.

Man muss sich den Wandel wirklich einmal vor Augen halten Piffan, wie Du es in deinem Beispiel aufzeigst. Wenn man diesen Wandel dann auch noch versteht, sieht man viele Spiele auch mit völlig anderen Augen und hat ein wenig mehr Respekt vor der Arbeit, die viele Dev`s 2005/2006 abliefern. Stattdessen muss man sich immer durch die Meinungen der Alpha-Centauri`s in diesem Forum lesen, die so ziemlich jedes aktuelle Spiel am Releaseday besitzen und dabei ein Gespühr für Werte in jeder Hinsicht verloren haben. Der letzte Satz ist keine Vermutung sondern lässt sich belegen!
Bis demnächst mal..........

Piffan
2005-12-04, 13:01:50
@Piffan

Wenn ich deinen Post richtig verstehe, sprichst Du >>diese<< (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=223786) Problematik an. Der Grund warum ich diesen Thread aufgemacht habe, war ua. die völlig unrealistsiche Erwartungshaltung, die viele Spieler heute an den Tag legen. Die einen heulen, dass das HDR in CS:S scheisse aussieht, andere betiteln Spiele wie Quake4 oder F.E.A.R. als Mittelmass. HL² ist ja eh ein Schrottspiel und Doom³ ist sowieso grausam. Andere widerum haben FarCry nur kurz angespielt, weil es ebendfalls so scheisse ist.

Die meissten Bewertungen die Spieler über Spiele abgeben sind völlig unsachlich. Dieses Thema ist auch sehr komplex, weil hier immer wieder Geschmäcker, Phantasien, reife/unreife, sachliche und unsachliche Menschen aufeinandertreffen - Nur die Objektivität bleibt oft auf der Strecke. Ich bin ein Mensch der viel Lektüre über Medienwissenschaft liest und an verfälschte Werte sehr tiefgründig herangeht. Bei diesem spezifischem Thema habe ich nie vergessen, in was für primitive Welten wir uns noch vor zwei Jahren bewegt haben. Ich bin ein Detailmensch der immer versucht zu verstehen, was sich da gerade auf dem Monitor abspielt. Von Waffendamage, Hitboxwerten, Leveldesign, Kollisionsabfrage ect. versuche ich so ziemlich alles zu verstehen.

Oft gelingt mir das ebend und ich erkenne neben der Optik noch zahlreiche andere Verbesserungen und Fortschritte, die wir heute in vielen modernen Spielen bestaunen dürfen. Sicher ein Grund dafür, warum einige meiner Postings oft so arrogant wirken. Und auch ein Grund dafür, warum ich mit immer weniger Menschen in diesem Forum über Spiele diskutieren möchte.

Man muss sich den Wandel wirklich einmal vor Augen halten Piffan, wie Du es in deinem Beispiel aufzeigst. Wenn man diesen Wandel dann auch noch versteht, sieht man viele Spiele auch mit völlig anderen Augen und hat ein wenig mehr Respekt vor der Arbeit, die viele Dev`s 2005/2006 abliefern. Stattdessen muss man sich immer durch die Meinungen der Alpha-Centauri`s in diesem Forum lesen, die so ziemlich jedes aktuelle Spiel am Releaseday besitzen und dabei ein Gespühr für Werte in jeder Hinsicht verloren haben. Der letzte Satz ist keine Vermutung sondern lässt sich belegen!
Bis demnächst mal..........

Früher musste die Fantasy die Lücken im Spiel ausgleichen, heute sind die Spiele so nah an der Perfektion, dass manche Kritik von "Spielern" schon etwas seltsam ist.

Aber dennoch: Wenn die Spiele heute so viel besser geworden sind und das Gesabbel von den Übergames vergangener Tage auch in meinem Augen Blödsinn ist, so würde ich nicht von einem "Werte"- Verlust sprechen. Vielmehr von der Verschiebung der Werteskala. Und das ist doch imho völlig normal und legitim. Wenn Spiele schon so dicht an der Realität sind, werden sie halt mit der Realität verglichen.. Und da muss jedes Spiel gnadenlos abstinken. Andererseits ist es bestürzend, dass viele nicht mehr sehen, dass es nur SPIELE sind. Teilweise wird mit einem Ernst gestritten, dass ich an einen Realitätsverlust mancher Zocker glauben möchte.

Odal
2005-12-04, 13:14:02
Ähm das Problem ist in dem Fall....bei Shootern bleibt nicht viel mehr als die Grafik...vom Prinzip her funzen alle in etwa gleich...handlung story usw. ist mau
wenn die grafik altbacken ist, gefällt einem meistens auch der shooter nicht mehr...denn was bleibt dann noch?
Ein Shooter ist im Prinzip nunmal nur Moorhuhnjagd mit etwas besserer Grafik (und Physik).


Fertig mit Meckern. Hat es Zweck, dass ich mir COD 2 zulege?

nein

jay.gee
2005-12-04, 13:30:41
..... so würde ich nicht von einem "Werte"- Verlust sprechen. Vielmehr von der Verschiebung der Werteskala. Und das ist doch imho völlig normal und legitim.
Ich meinte damit, dass sich viele Leute die Spiele ua. doch eh nur noch saugen und daher einen völlig anderen Bezug zu einem Spiel haben. Es ist doch nur noch ein Rohling mit einigen Daten darauf. *ein paar Cent*

Edit/
Schön geschrieben Piffan:
Früher musste die Fantasy die Lücken im Spiel ausgleichen, heute sind die Spiele so nah an der Perfektion, dass manche Kritik von "Spielern" schon etwas seltsam ist.

Aber dennoch: Wenn die Spiele heute so viel besser geworden sind und das Gesabbel von den Übergames vergangener Tage auch in meinem Augen Blödsinn ist.....

jay.gee
2005-12-04, 13:44:53
Ähm das Problem ist in dem Fall....bei Shootern bleibt nicht viel mehr als die Grafik...
Sry Odal, aber genau den Punkt habe ich in meinem Eingangspost versucht zu erörtern. Vielleicht gibt DIR ein Shooter nur Grafik, aber bei genauer Betrachtung ist deine Aussage völlig unsachlich und auch falsch.

ShadowXX
2005-12-04, 13:55:29
Sry Odal, aber genau den Punkt habe ich in meinem Eingangspost versucht zu erörtern. Vielleicht gibt DIR ein Shooter nur Grafik, aber bei genauer Betrachtung ist deine Aussage völlig unsachlich und auch falsch.

Juppss....ich sage nur NOLF 1 & 2 oder Max Payne 1 & 2 (die List könnte man auch noch weiterführen).

Bei diesen ist das Games mehr, als nur die Summe aus Grafik, Sound & Rest.

Ich spiele jetzt gerade zum 5 oder 6 mal MP1 durch, ohne das mich die (veraltete) Grafik auch nur ansatzweise stört.

timtaylor
2005-12-05, 10:10:02
Dem kann ich mich nur anschliessen:

Und mit das Wichtigste, das mir ein neuer Shooter geben kann, ist ATMOSPHÄRE.

Dazu trägt natürlich auch die Grafik ihren Teil bei, allerdings auch mittels ihrer Stimmigkeit, und nicht nur mittels ihrer technischen Perfektion. Und eben im Zusammenspiel mit anderen Faktoren wie Sound, Musik, Präsentation.

Wenn durch all das ein Ambiente geschaffen wird, das einen mitreisst. Und möglicherweise eine Geschichte erzählt wird, die einen berührt. Dann kann das ein Spiel werden, das mich über sehr lange Zeit fesselt.

Max Payne ist diesbezüglich wohl ein Meilenstein der Spielegeschichte. Wenn man sich hier auch noch die wundervollen Monologe des tragischen Helden in ausgefeiltem, geradezu poetischem Englisch auf der Zunge zergehen lässt. Solch ein anspruchsvolle Form des Entertainment für Erwachsene kannte ich bis dahin fast nur aus dem Kino.

Bei Far Cry ist es nun nicht gerade die Story, die so herausragend ist. Aber in diesem fantastisch gelungenen Dschungelambiente immer wieder neue Taktiken auszuprobieren, ist motivierend. Somit hat Far Cry seinen (zumindest bei vielen Spielern :) ) excellenten Ruf sicher nicht nur der wunderschönen Grafik zu verdanken, sondern dem gesamten Ambiente und den neuen spielerischen Möglichkeiten und Freiheiten.

Aber wie schon gesagt wurde ... die Liste könnte man fortsetzen (und ja, auch NOLF ist eine Perle, die wiederum mit ihren ganz eigenen Qualitäten überzeugen kann).

Odal
2005-12-05, 12:10:22
Juppss....ich sage nur NOLF 1 & 2 oder Max Payne 1 & 2 (die List könnte man auch noch weiterführen).

Bei diesen ist das Games mehr, als nur die Summe aus Grafik, Sound & Rest.

Ich spiele jetzt gerade zum 5 oder 6 mal MP1 durch, ohne das mich die (veraltete) Grafik auch nur ansatzweise stört.


ausnahmen bestätigen die regel...

max payne ist storylastig das stimmt...aber eben eine ausnahme....

selbst hl2 ist ohne die grafik gähnend langweilig...stell mal auf DX7 und spiels dann mal
hl1 wird zwar als der klassiker immer noch gern von einigen gespielt..aber das ist mehr kult als alles andere....

ich habe das opossing force addon hier liegen und habs nachdem ich hl1 durchhatte nicht gespielt...eben weils nicht motivierend war.

das einzige was bei einem shooter mit unzeitgemässer grafik noch motivieren kann ist der mp modus...

dort motiviert eben nicht der shooter selbst sondern das man sich mit anderen messen kann.

die ganzen (ausnahmen bestätigen die regel) aktuellen spiele sind auf mainstream ausgelegt und bestechen nichtmehr so durch spieltiefe.
Selbst RPG's verkommen zu "Shootern".

Und eine Grafiktechdemo motiviert nur solang sie auf dem neusten Stand der Technik ist.

Grafik sollte mittel zum Zweck aber nicht Selbstzweck darstellen. Und genau das ist das Problem vieler Spiele, was schnell Ernüchterung folgen lässt.

Botcruscher
2005-12-05, 13:15:40
Quark. Der Singelplayer war auch schon beim erscheinen des Spiels grottig und öde.

Einzig der MP ist wirklich super. Das ist auch der Grund warum ich es gelegnéntlich immernoch zocke. Auf LAN ist es einfach Pflicht.

Raff
2005-12-05, 13:24:15
Ich kann Piffan nicht ganz verstehen. Sicher, die alten Perlen sehe heute aus wie Schrott, aber Spaß machen sie (auch dank der dahinter stehenden Nostalgie) IMHO noch immer.

Ich habe Half-Life vor dem Erscheinen seines Nachfolgers zum 3. Mal durchgezockt und war fasziniert, wie spaßig das Spiel hinter der hässlichen Fassade mehr als ein halbes Jahrzehnt nach Erscheinen doch noch ist. Genauso Outcast (dessen Grafik irgendwo auch fasziniert), Gothic, NOLF und Max Payne (etc.). Alle machen (mir) noch Spaß, trotz der überholten Optik.

Dass das Herumgeheule, wie schlecht doch die neuen Spielen alle sind, schlicht Blödsinn ist, stimmt dennoch.

MfG,
Raff

Piffan
2005-12-05, 13:40:33
Also ich noch mal. Ich konnte es nicht lassen und habe MoHAA doch weitergezockt, keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich prinzipiell die Spiele durchzocke, die teures Geld gekostet haben...keine Ahnung....

Jedenfalls gabs bei MoHAA nach der Panzer- und Snipermission doch wieder Spaß. Das "Aufräumen" in der Stadt und das Verhindern der Alarmauslösung war dann doch wieder recht witzig........

Es ist wohl doch nicht das technische Defizit gewesen, was mich auf die Palme brachte, es waren die imho doof designten Levels, wo man immer erst ins Gras beißen musste, um die Position der Sniper zu finden. Mag ja realistisch sein, aber Spaß machts dann doch nicht.....

Ich würde mal so sagen: Man kann von der guten Grafik, die die Ansprüche stark steigen läßt, auch wieder "entwöhnt" werden, wenn das Spiel ansonsten rockt. Outcast würde ich nicht als typisches Beispiel nennen, denn dieses Spiel gehört sowieso in den Olymp. Außerdem ist imho die Grafik immer noch super, lediglich an der Auflösung hapert es gewaltig....

sandokan
2005-12-05, 13:42:03
Hmm also ich hab dieses Jahr RTCW auch wieder Single-Player gezockt (Bis mir WoW dazwischen kam :)) und ich halte es immer noch für einen Meilenstein der Shooter-Geschichte!

Dafür kann ich z.B. bisher mit Cod2 (hab erst die Russen durch) gar nichts anfangen, eine einzige Qual und Enttäuschung!! Und das obwohl ich sogar MoH: PA geliebt habe!!! :D Grafik ist eben nicht immer alles (für mich zumindest).

seahawk
2005-12-05, 14:04:13
Ein gutes Speil definiert sich nicht über die Grafik. Das Spieldesign ist viel wichtiger. Aus diesem Grund bin ich auch überzeugt, dass heutige Shooter teilweise immer schlechter werden. Anstatt ein Geschichte zu erzählen wird physikalisch korrekt berechnet wie die Betonspitter nach dem Kugeleinschlag rauspltzen.

Wurden die Spiele besser ? Ich meine man stelle sich die Bootfahrten / biggyfahrten aus HL2 mal mit der Grafik von Hl1 vor. Wer hätte sich bitte das angetan ?

jay.gee
2005-12-05, 14:17:17
ausnahmen bestätigen die regel...

max payne ist storylastig das stimmt...aber eben eine ausnahme....

die ganzen (ausnahmen bestätigen die regel) aktuellen spiele sind auf mainstream ausgelegt und bestechen nichtmehr so durch spieltiefe.
Selbst RPG's verkommen zu "Shootern".

Und eine Grafiktechdemo motiviert nur solang sie auf dem neusten Stand der Technik ist.

Grafik sollte mittel zum Zweck aber nicht Selbstzweck darstellen. Und genau das ist das Problem vieler Spiele, was schnell Ernüchterung folgen lässt.
Ein gutes Speil definiert sich nicht über die Grafik. Das Spieldesign ist viel wichtiger. Aus diesem Grund bin ich auch überzeugt, dass heutige Shooter teilweise immer schlechter werden. Anstatt ein Geschichte zu erzählen wird physikalisch korrekt berechnet wie die Betonspitter nach dem Kugeleinschlag rauspltzen.

Wurden die Spiele besser ? Ich meine man stelle sich die Bootfahrten / biggyfahrten aus HL2 mal mit der Grafik von Hl1 vor. Wer hätte sich bitte das angetan ?


Das Problem ist, dass jeder immer seinen eigenen Geschmack auf die Allgemeinheit proiziert. MP² zb. war ein klasse Spiel, konnte meiner Phantasiewelt allerdings niemals soviel abgewinnen, wie zb. ein FC, HL² oder sogar Doom³. Alleine die 3rd Personview, die in punkto Steuerung zwar perfekt umgesetzt wurde, lässt bei mir keinen "Simulationsfaktor" zu. Ich hatte immer das Gefühl ein Spiel zu spielen, statt mit der 3D Welt zu verschmilzen. Mit dieser Aussage möchte ich die Spiele nicht gegeneinander vergleichen, sondern aufzeigen, dass jeder Spieler in einem Spiel etwas anderes sucht und auch findet. Diese Thematik geht schon in die Richtung Psychologie und ist sowas von komplex, dass die durch Pauschalisierung gefällten Urteile vieler Spieler, einfach durch Unwissenheit geprägt sind. Unwissenheit alleine schon darum, weil sie schon an einer Selbstanalyse scheitern!

Es gibt zahlreiche Spieler, die in 3D Welten der sogenannten "Gafiktechdemos" eintauchen können. Interessanterweise sprechen immer nur die Leute von einer Techdemo, denen das nicht "mehr" gelingt. Aber es gibt sie doch, jene Spieler, die in HL², Quake4, FarCry und sogar in Doom³ mehr als nur eine Grafikdemo finden.

Ich könnte jetzt fragen, was denn eigentlich Spieltiefe ist? Was ist eine gute Story? Was ist eine gute Grafik? Was ist gute Technik? Welchen Schwerpunkt setzt ein Shooter? Wenn zb. ein junger Mensch die Zockerwelt entdeckt, dann wird er in HL² mindestens DAS finden, was die ältere Generation in Unreal oder HL1 gefunden hat. Piffan verdeutlicht es so passend, wenn ich in Spiele von damals eintauchen möchte, dann gelingt mir persönlich das nicht mehr. Selbst eine tolle Story kann in meiner Phantasiewelt die fehlende Qualität, die für mich im übrigen mehr als nur Grafik ist, nicht mehr kaschieren! Denn Spieltiefe ist wesentlich mehr als nur die Story. Spieltiefe ist eine Ansammlung von Eigenschaften, die dem Spieler eine bestimmte Phantasie entlocken können. Und aus psychologischer Sicht lassen sich hier keine Pauschalurteile fällen.

Bei meiner Spezies Gamer ist Grafik zwar ein wichtiger Faktor, aber auch andere Faktoren müssen für mich erfüllt werden, dass eine 3D Welt für mich glaubhaft wirkt.

Beispiel:

Man positioniert die Hossis in CS:S hinter einer Wand:
http://img223.imageshack.us/img223/3807/15uz2.jpg
Man nehme eine Waffe, die auf Grund ihrer Waffendamage in der Lage ist, durch Wände zu schiessen. Alleine der Umstand, dass es nicht mit jeder Waffe möglich ist, die Stärke der Wand hier zudem noch einen zusätzlichen Faktor stellt, entlockt Detailmenschen ein fettes Grinsen:
http://img223.imageshack.us/img223/3735/28ea.jpg
Was entdeckt der listige Beobachter? Die Patronen sind soagr in der zweiten Wand eingeschlagen. Für manche Leute vielleicht wirklich nur ein visueller Effekt - mir zeigt dieses Beispiel aber so viel mehr auf:
http://img223.imageshack.us/img223/9706/34lq.jpg

Hat sich schonmal jemand ernsthaft damit beschäftigt, wie das Kommunikationssystem bei BF² funktioniert? Zb. zwischen Commander und den Truppen, oder halt das gesamte "Feindsichtungsfeature". Animationen sind zwar auch nur ein visueller Effekt, aber laufen Models heute noch wie auf Schienen durch die 3D Welten?. Nahezu lächerlich und peinlich sind zb. die Animationen, die Epic im Unreal Universum vor UT2k3 auffahren konnte. Heute robben sich Spieler liegend durch das Gras, drehen sich in Spielen wie JointOps zur Seite weg, was Ineye beim Spieler sogar den passenden Kameraschwenk auf den Monitor zaubert. Da klatscht sich ein Model in BF² eine Fliege aus dem Gesicht, schaut auf seine Uhr, wirft sich per Hechtsprung zur Seite. Nachladeanimationen sind für alle Spieler sichtbar (mal darüber nachdenken was das technisch überhaupt bedeutet) und Bewegungen werden glaubhaft und wunderschön in Szene gesetzt.

Wenn ich alleine über den Sound auf meinem Surroundsystem nachdenke. Wie man Geräusche nach Entfernung einstufen kann. Es werden Entfernungen zum Objekt simuliert uvm. Wenn ich über Dinge wie Waffenbalistik und Hitboxen nachdenke. Noch vor 2-3 Jahren war die Hitbox eine unsichtbare Glocke um ein Playermodel. Heute unterscheidet man zwischen Arm-, Bein, Bauch oder Headshot. In Fear schleift der Gegner ein Bein hinter sich her, wenn er getroffen ist. Ein Traum, wie in HL² getroffene Gegner physikalisch korrekt von einer höheren Ebene fallen. Wie eine Handgranate bei CS:S Bilder von der Wand fliegen lässt oder wie moderne Ragdollverfahren umgesetzt sind.

Klar spielt die Grafik auch eine Rolle, aber es ist doch OK, dass Wasser mittlerweile nahezu wie echt aussieht und nicht mehr nur eine pixelige Brühe stellt. Es ist OK, dass bei einer Flashgranaten mein Monitor nicht nur weiss wird, sondern moderne Blureffekte die Umgebung verschimmen lassen. Ist der Gasgranateneffekt in BF2-SF wirklich nur ein optischer Effekt? Oder hat dieser wunderschöne Effekt nicht auch Auswirkungen auf das Gameplay? Ist es nicht heftig, dass eine Gasmaske nicht nur einen optischen Effekt Ineye darstellt? Woher weiss das Spiel eigentlich, dass alle Spieler die beim Abwurf einer Gasgranate in der Nähe stehen, anfangen zu husten und ihre Umgebung nur noch verschwommen sehen? Warum macht dem Spieler der eine Gasmaske trägt eine solche Granate nichts aus? Es ist ja keine reale Welt sondern nur ein Spiel - Dennoch verlangen wir, dass sich die Umgebung so real wie möglich verhält.

Ich könnte noch Stundenlang weiter erzählen und Beispiele auflisten. Und keiner der von mir genannten Punkte macht ein Spiel alleine aus. Ob reale Schatten oder Echtzeitreflexionen - Kein Grafikeffekt macht ein Spiel aus. Aber man sollte diese ganzen Mosaiksteinchen mal als Gesamtwerk betrachten. Leider scheitern zu viele daran, weil sie oft gar nicht raffen, wie weit und pervers viele aktuelle Spiele doch eigentlich sind.

DrumDub
2005-12-05, 14:36:09
Ich könnte noch Stundenlang weiter erzählen und Beispiele auflisten. Und keiner der von mir genannten Punkte macht ein Spiel alleine aus. Ob reale Schatten oder Echtzeitreflexionen - Kein Grafikeffekt macht ein Spiel aus. Aber man sollte diese ganzen Mosiksteinchen mal als Gesamtwerk betrachten. Leider scheitern zu viele daran, weil sie oft gar nicht raffen, wie weit und pervers viele aktuelle Spiele doch eigentlich sind. seh ich auch so. im prinzip haben wir in den letzten drei jahren in spielen "nur" eine verbessung in den details erlebt. aber gerade diese details sind imho immens wichtig, einen höheren grad an immersion zu erreichen, auch wenn man diese eventuell gar nicht so bewusst wahrnimmt.
der einzige nachteil wird wohl sein, dass man früher einfach seine eigene phantasie in die spielwelt projeziert hat, sodass das spielerlebnis einem in der erinnerung auch häufig wesentlich spektakulärer vorkommt, als es dies beim erneuten spielen jahre später tatsächlich ist.

seahawk
2005-12-05, 14:50:34
@ jay-gee

Ich sehe da einen erheblichen Unterschied. Multiplayer Games leben imho von einem hohen Realismus und einer "echten" welt. Singleplayergames hingegen leben von der Story und bei der Story sehe ich kaum Fortschritte. FEAR könnte man als netten Ansatz sehen. Doom3 ist völlig ok und in sich schlüssig. FarCry muss sich auch wenig vorwerfen lassen.

Aber ansonsten ? COD2 läst den Wk2 zu einem Morrhuhn artigen Spielerlebnis verkommen in dem es immer wieder Gegner spawnt, bis man einen bestimmten Punkt im Level erreicht. HL² brachte uns die lange Reise eines Autisten.
Was bei HL noch zeitgemäß und auf Grund der Story noch hinnehmbar (fehlende Interaktionsmöglichkeiten mit NPCs) ist heute eine Zumutung. Wenn man die Beziehung zwischen einem männlichen Helden und Bastilla in KotoR1 mit dem Monolog von Alyx vergleicht, dann ist dies eine Frechheit. Und über die Physikanwendung in HL2 (ausdrpcklich nicht in CSS:S) sage ich besser nichts. Das hat mich mehr aus dem Spiel geworfen, als alles andere.

jay.gee
2005-12-05, 14:51:47
der einzige nachteil wird wohl sein, dass man früher einfach seine eigene phantasie in die spielwelt projeziert hat, sodass das spielerlebnis einem in der erinnerung auch häufig wesentlich spektakulärer vorkommt, als es dies beim erneuten spielen jahre später tatsächlich ist.

Das ist der Punkt Drum. Ein Punkt von dem ich nicht glaube, dass es so ist - Vielmehr weiss ich, dass es so ist. Ein psychologischer Aspekt, der von unserem Unterbewusstsein geprägt wird. ;)

mapel110
2005-12-05, 15:01:47
Um mal speziell bei Mohaa zu bleiben ...
Als ich es vor einem Jahr zwangsweise 2 Monate nicht gespielt hatte und dann wieder anfing, dachte ich auch erstmal "Oh mein Gott, was spielst du da eigentlich?!" Aber der Gedanke hat nur einen Augenblick angehalten und dann kam gleich wieder die Atmosphäre auf, die ich an Mohaa so schätze. Der Sound ist auch heute noch immer großartig, allein wegen den Prerecorded Voice Taunts macht es Spaß. Die sind für mich immernoch unerreicht.
Das betrifft alles den Multiplayerpart. ;)

Den Single Player hab ich allerdings schon ewig nicht mehr gesehen, werd ich aber wohl mal wieder anspielen, wenn die neue Grafikkarte da ist. :smile:

Guter Sound ist jedenfalls für mich auch sehr wichtig. Wenn ich schon das nervende Zirpen im FEAR-Menü höre, wo man denken könnte, die Soundkarte hat nen Knacks ... sowas zerstört auch das Spielerlebnis.

jay.gee
2005-12-05, 15:14:35
@ jay-gee

Ich sehe da einen erheblichen Unterschied. Multiplayer Games leben imho von einem hohen Realismus und einer "echten" welt. Singleplayergames hingegen leben von der Story und bei der Story sehe ich kaum Fortschritte.
Für mich lebt sowohl ein SP- wie auch ein MP-Game in erster Linie von seiner Atmosphäre. Und beim Thema Story kommen wir wieder genau da an, wo wir immer bei diesen Diskussionen ankommen. Nach ~20 Jahren Gaming kommt dem Spieler natürlich vieles bekannt vor. Aber das trifft auch so ziemlich auf jeden Film oder Musiksong zu, den ich mir angucke/höre. Und natürlich finde ich in jedem Spiel auch zahlreiche Schwächen - Das steht doch ausser Frage.

Die Kernproblematik besteht für mich ua. auch darin, dass viele Spieler übersättigt sind und ein gewisser Kick bei langjährigen Zockern nur noch schwer abzurufen ist. Jener Kick, den sie erlebt haben, als sie die Spielewelten entdeckt haben. Als Ursache dafür sehe ich aber psychologische Aspekte und nicht die sinkende Qualität der Spiele. Die Qualität moderner Spiele steigt ohne Frage, nur die Proportion zur unserer Erwartungshaltung passt nicht mehr.

JackBauer
2005-12-05, 16:34:13
aber guck dir NOLF an, oder Deus Ex, an die Spiele kommt auch heute noch kein Spiel ran

Gast
2005-12-05, 16:44:12
aber guck dir NOLF an, oder Deus Ex, an die Spiele kommt auch heute noch kein Spiel ranNicht? Wann hast du diese Spiele denn das letzte Mal gespielt? ;)

Liam
2005-12-05, 16:58:34
Vielleicht haste garkein Skill ;) Spiel jetzt seit 2 Jahren Spearhead in einem Clan und gehöre laut Rangliste zu den besten 50 Spieler... Singleplayer stinkt eh.. Im MP gibst keine Panzer etc.. sonder nur geballere!

Und die Grafik? Mir egal..das Spiel ist kult..Klar gibs Grafikfehler,Bugs usw..aber die gehören inzwischen dazu :)

timtaylor
2005-12-05, 18:08:54
Wenn ich einmal beobachte, was mich im Einzelnen an ein Spiel fesselt, ist das zwar immer eine gewisse Atmosphäre, in der Tat ist da aber doch ein Unterschied zwischen SP und MP:

Bei MP kommt für mich genau dieser immer ausgefeiltere Detailgrad zum Tragen, immer realistischere Animationen, sich "echt" anfühlende Physik mit dem dazugehörenden akustischen Umfeld, und anderes mehr. Und da können mich auch eben diese Kleinigkeiten faszinieren und zum Ausprobieren anregen (bei Half-Life 2 sogar im SP).

Bei SP kommt dann die Atmosphäre des dargestellten Szenario ganz besonders zum Tragen. Um so mehr, wenn darin eine packende Geschichte erzählt wird. Die muss nicht immer besonders originell sein, aber spannend und abwechlungsreich erzählt.

Da ich dies auch dann gerne mal wie einen Film betrachte, stört mich auch eine Third Person Perspektive nicht unbedingt (gut, immer würde ich es auch nicht haben wollen). Bei Max Payne war es vielleicht sogar die beste Wahl, wenn ich an die visuelle Umsetzung der Action denke. Das hat für mich hervorragend gepasst.

Ebenso wie in Mafia und Beyond Good&Evil. Letzteres ist fast schon ein Lehrstück, wie man verschiedenste Gameplayelemente vereint und dazu noch mit der Story in sich logisch verknüpft, um selbige zu erzählen. Ein spielbarer Zeichentrickfilm, brilliant.

Die Story in Far Cry war sicherlich kein Meisterwerk in Punkto Originalität. Aber ich hab sie mit Spannung verfolgt, mich an den Gags (im englischen) erfreut und mich gerne an die verschiedenen Schauplätze auf diesen geheimnisvollen Inseln führen lassen, immer neugierig, was mich noch so alles erwartet.

Half-Life 2 hat vielleicht eine etwas eigenwillige Art, seine Story zu erzählen. Trotzdem kann ich dem Spiel seine Atmosphäre kaum absprechen, auch sie hat ihren ganz speziellen Reiz für mich. Ebenso wie Doom 3, wenn mir dort auch etwas mehr spielerische Abwechslung sehr gut gefallen hätte, das Szenario hatte das Potential dazu, irgendwie ein wenig schade.

Und NOLF ist natürlich ein Fall für sich, der spezielle Humor und die zahlreichen skurillen Ideen sind natürlich ein ganz besonderer Genuss. Wenn man so etwas mag. Wobei ich NOLF2 erst NACH Far Cry gespielt habe, und mich die im Vergleich schwächere Graphik kein bisschen gestört hat.

JackBauer
2005-12-05, 18:10:34
Nicht? Wann hast du diese Spiele denn das letzte Mal gespielt? ;)


die Spiele zock ich regelmässig, weil die zu meinen all time favourites gehören :biggrin:

jay.gee
2005-12-05, 20:22:01
aber guck dir NOLF an, oder Deus Ex, an die Spiele kommt auch heute noch kein Spiel ran

Ehrlich gesagt, fand ich diese Spiele damals schon nicht so pralle.

Lotus
2005-12-05, 21:34:01
aber guck dir NOLF an, oder Deus Ex, an die Spiele kommt auch heute noch kein Spiel ran

Ack, DX1 ist das beste Game allerzeiten.

Wenn man sich erstmal ins Game vertieft hat ist die alte Grafik schnell vergessen.

Habe das Spiel schon 4-mal durch und könnte schon wieder anfangen.

Selbst beim 5.-mal kann man immer noch neues entdecken oder andere Taktiken entwickeln.

Suchtgame!


Mohaa und HL1 habe ich damals auch 3-4 durchgezoggt, die waren auch sehr gut.

Die schlimmsten beispiele für den heutigen "Anspruch" sind für mich DX2 und Mopaa.

Piffan
2005-12-05, 22:55:18
Um mal speziell bei Mohaa zu bleiben ...
Als ich es vor einem Jahr zwangsweise 2 Monate nicht gespielt hatte und dann wieder anfing, dachte ich auch erstmal "Oh mein Gott, was spielst du da eigentlich?!" Aber der Gedanke hat nur einen Augenblick angehalten und dann kam gleich wieder die Atmosphäre auf, die ich an Mohaa so schätze. Der Sound ist auch heute noch immer großartig, allein wegen den Prerecorded Voice Taunts macht es Spaß. Die sind für mich immernoch unerreicht.
Das betrifft alles den Multiplayerpart. ;)

Den Single Player hab ich allerdings schon ewig nicht mehr gesehen, werd ich aber wohl mal wieder anspielen, wenn die neue Grafikkarte da ist. :smile:

Guter Sound ist jedenfalls für mich auch sehr wichtig. Wenn ich schon das nervende Zirpen im FEAR-Menü höre, wo man denken könnte, die Soundkarte hat nen Knacks ... sowas zerstört auch das Spielerlebnis.


Harhar, wie verschieden die Geschmäcker sind. Ich finde die Sounduntermalung bei Fear sehr gut......Anfangs sagte mir Fear nicht wirklich zu, fand die Story einfach zu blöd. Gegen Ende jedoch hat mich Fear doch restlos überzeugt, so dass ich Spaß an einem zweiten Durchgang hatte.

Der Sound bei MoHAA ist übrigens gar nicht schlecht....Es macht richtig Spaß, die MGs knattern zu lassen. Der Sound der Sniper kommt auch gut.

Sound sollte man generell nicht unterbewerten. HL1 war ein für mich eine Offenbarung im soundtechnischen Sinne. HL2 setzt noch einen drauf mit Hall und Echo- Effekten.....Göttlich die Sequenz auf der Brücke, wenn der Zug hoch droben rumpelt und die ganze Brücke in üble Schwingungen gerät. Der spezielle Sound der Alien-Hubschrauber ist auch faszinierend.....

Tja, wenn das Design nicht zu nervend ist (wie z.B. die Sniper- Missionen bei MoHAA, die noch ätzender sind als bei Chrome), dann läßt sich der alte Piffan gerne in ein Spiel hineinfallen und von den visuellen und akustischen Reizen berauschen. Die Shooter leben halt davon, dass man es mit wahrer Lust so richtig krachen lassen kann.....

Gast
2005-12-05, 23:16:41
Half Life 2 hat mich anfangs nicht gerade begeistert, das die Figur Freeman nichts sagt, hat mich gestört. Allerdings später ist das Spiel das definitiv beste, was ich in 25 Jahren Spiele- bzw. Shootergeschichte gesehen habe. Einfach genial, besondes die düstere kalte Atmospähre zum Schluss, wie schade fand ich, das es dann dort aufhörte. Das Addon Aftermath zu HF2 ist schon vorbestellt, es ist einfach genial, so wie der Kampf mit den vielen Stridern vor dem Parlament, einfach erdrückend dieses Szenario, es steckt alles in den Sand, was die Konkurenz angeht, und ich habe alle anderen Shooter gezockt, wirklich alle!

Was mich dann doch entäuscht hat ist Call of Duty 2, irgendwie fehlt sowas wie ne Story, auch ist die Vertonung in Deutsch eigentlich misslungen, Russen sprechen mit deutsch-russischen Akzent, so als befände sich der deutsche Aussiedlerverein im Kampf mit den Deutschen, dann schon lieber ohne Aktzent !
Wie einer bemängelte, läufts auch noch sehr begrentzt ab, man kommt auf Karte A, vernichtet alle Gegner, geht fünzig Meter weiter auf Karte B, wieder alles vernichten , dann weiter... Na ja, aber das Game hat auch gute Seiten, eigentlich mehr gute alss chlechte, aber einen Höhepunkt, wie in Teil 1 die Erstürmung von Stalingrad habe ich vermisst, bin aber auch erst mit der russischen Kampangne fertig.

timtaylor
2005-12-05, 23:22:04
Ein guter Punkt. Der Sound trägt bei manchen Spielen ausserordentlich viel zur Atmosphäre bei.

Viel vom typischen Half-Life Feeling verbinde ich auch tatsächlich mit bestimmten Soundeffekten. Bei beiden Teilen. Aber gerade Half-Life 2 hat hier wirklich tolle Momente, stimmt.

seahawk
2005-12-06, 08:55:17
Für mich lebt sowohl ein SP- wie auch ein MP-Game in erster Linie von seiner Atmosphäre. Und beim Thema Story kommen wir wieder genau da an, wo wir immer bei diesen Diskussionen ankommen. Nach ~20 Jahren Gaming kommt dem Spieler natürlich vieles bekannt vor. Aber das trifft auch so ziemlich auf jeden Film oder Musiksong zu, den ich mir angucke/höre. Und natürlich finde ich in jedem Spiel auch zahlreiche Schwächen - Das steht doch ausser Frage.

Die Kernproblematik besteht für mich ua. auch darin, dass viele Spieler übersättigt sind und ein gewisser Kick bei langjährigen Zockern nur noch schwer abzurufen ist. Jener Kick, den sie erlebt haben, als sie die Spielewelten entdeckt haben. Als Ursache dafür sehe ich aber psychologische Aspekte und nicht die sinkende Qualität der Spiele. Die Qualität moderner Spiele steigt ohne Frage, nur die Proportion zur unserer Erwartungshaltung passt nicht mehr.

Nur unterscheidet sich das was die Atmosphäre ausmacht im MP und SP für mich erheblich. Im MP ist es eine möglichst reale Weltsimulation die zum experimentieren einlädt und sich möglichst echt anfühlt. BF:2 hat es imho teilweise sehr gut getroffen dann entsteht ein echtes mittendrinn Feeling.

IM SP tritt das imho aber in den Hintergrund. Hier ist es erstmal die Story die zum Weiterspielen animiert. Erst danach ist es notwendig ein schlüssige Welt zu simulieren. Wobei dies bei SP imho immer ein erhebliches Risiko ist. Gerade HL² zeigt das imho deutlich. Die Möglchkeiten der Graivitygun zeigen erst einmal´, dass man sich eben nicht in einer freien Welt befindet, sondern in Wahrheit immer noch in einem linearen Soiel ala Hl:1 ist. Die unüberwindbaren Zäune sein mal als Beispiel genannt. Imho muss man da schon genau überlegen welche Möglichkeitne man dem Spieler gibt, Möglichkeitne die man nur an einigen Punkten sinnvoll einsetzen kann, können imho nur die Atmosphäre zerstören.

COD:2 halte ich übrigens definitv für ein herbe Enttäusching. Keine Physik, unendliche Gegnerespawns sind nicht mehr zeitgemäß.
Die meisten heutigen SP Shooter transportieren nur die alten Spielmechanismen in eine neue technische Umgebung.

Andere Spiele wie die GTA Reihe sind da imho schon weiter, da dort eine frei Welt simuliert wird. GTA:SA wirkt auf mich trotz lächerlicher Physik und hässlicher Grafik in sich schlüssiger und realer als HL².

Das Auge
2005-12-06, 09:04:06
Ehrlich gesagt, fand ich diese Spiele (Deus Ex, NOLF, Anm. v. mir) damals schon nicht so pralle.

Und du schreibst Seitenweise über Spieldesign und Atmosphäre...
Klar sind die Geschmäcker verschieden, aber von Leuten die regelrechte Essays über Spiele bis hin zur Tiefenpsychologie schreiben, hätte ich doch mehr erwartet.
Wahrscheinlich liegts daran, daß man bei den genannten Spielen nicht durch die Wände schießen kann und keine Geiseln befreien muß :rolleyes:

ShadowXX
2005-12-06, 16:36:56
Und du schreibst Seitenweise über Spieldesign und Atmosphäre...
Klar sind die Geschmäcker verschieden, aber von Leuten die regelrechte Essays über Spiele bis hin zur Tiefenpsychologie schreiben, hätte ich doch mehr erwartet.
Wahrscheinlich liegts daran, daß man bei den genannten Spielen nicht durch die Wände schießen kann und keine Geiseln befreien muß :rolleyes:

Ja, dieser Widerspruch ist mir auch schon aufgefallen.....

jay.gee
2005-12-06, 17:19:01
Und du schreibst Seitenweise über Spieldesign und Atmosphäre...
Klar sind die Geschmäcker verschieden, aber von Leuten die regelrechte Essays über Spiele bis hin zur Tiefenpsychologie schreiben, hätte ich doch mehr erwartet.
Wahrscheinlich liegts daran, daß man bei den genannten Spielen nicht durch die Wände schießen kann und keine Geiseln befreien muß :rolleyes:

Ja, dieser Widerspruch ist mir auch schon aufgefallen.....

Ich habe mich bei meiner Aussage auf folgendes Zitat bezogen:

aber guck dir NOLF an, oder Deus Ex, an die Spiele kommt auch heute noch kein Spiel ran

Denn wer einen solchen Satz loslässt, hat ganz offensichtlich nicht verstanden, was ich weiter oben geschrieben habe. Ich werte diese Spiele ja nicht ab sondern betone, dass sie meinen persönlichen Geschmack damals nicht getroffen haben. Ich rede immer von meinem Geschmack und verallgemeinere nicht. Sollen wir uns darüber unterhalten, welches das beste Spiel aller Zeiten ist? Vielleicht finden sich ja noch mehr Leute, die darauf eine Antwort finden. Womit wir dann wieder beim Thema Geschmack sind.

Nur weil ich bestimmte Dinge zu deuten weiss, ein allgemeines Verhaltensschema aufzeige, offen für viele Spiele bin, muss mir jetzt jedes Game gefallen? Ist es nicht legitim, dass meine Phantasie einer weiblichen 007 nichts abgewinnen kann? :| Auch wenn sich meine Sichtweise über Spiele in den letzten Jahren stark verändert hat, so würde ich auch heute noch nicht auf Cate Archer klarkommen. Und Deus Ex? Ich war damals einer der wenigen, die das Game nicht so pralle fanden. Und? Das mag daran liegen, dass ich einfach völlig übersättigt von der Unreal Engine war. Sie hing mir phasenweise zum Hals heraus und somit konnte mir das Spiel damals auch nur sehr wenig abgewinnen. Es gab noch andere Gründe, warum mir die beiden Games damals nicht zugesagt haben, aber was solls? Ich kann das auch zum Ausdruck bringen, ohne diese Spiele runterzumachen oder andere Games dabei zu verherrlichen.

Ich fand zb. Mafia und MP² im "Gegensatz zur Masse" auch nicht so toll. Es waren gute Spiele, aber ich habe da wesentlich intensivere Highlights in der einen oder anderen Zockernacht erlebt. Soll ich mich deshalb jetzt verstecken? :|

Das Auge
2005-12-06, 17:41:12
@Jay|Gee

Ich sage ja nichts gegen deinen persönlichen Geschmack, nur fand ich eben, wie ich oben bereits geschrieben habe, die Aussage "fand ich nicht so pralle" etwas dürftig für jemanden, der vorher ganze Romane über Spiele schreibt.

Besonders beim Punkt Spieldesign (objektiv betrachtet) und Atmosphäre (subjektiv) ist DX über jeden Zweifel erhaben. Außerdem ist es halt so viel mehr als "nur" ein Shooter ;)
Gut, bei NOLF kann man drüber streiten. Wenn man mit einer weiblichen Protagonistin nicht klar kommt und mit dem Austin Powers Humor nichts anfangen kann, dann wird einem das Spiel wohl keinen Spaß machen, stimmt.
Da reißt dann wohl auch das gute Design nichts mehr heraus...

Wenn dir die Spiele keinen Spaß gemacht haben - dein Bier. Ich will dir ja nicht meine Meinung aufdrängen, ich war bloß auf deine Erklärung, warum sie dir nicht gefallen haben, gespannt ;)

jay.gee
2005-12-06, 18:12:22
Das Wort pralle war von mir auch etwas falsch gewählt. Betrachte das Wort mal aus dem Zusammenhang, denn dann bekommt es eine etwas andere Bedeutung. ;) Wir diskutieren ziemlich tiefgründig über ein Thema und 5 min. später kommt wieder der erste "Holzkopf" der für uns alle die Referenz kührt. ;) Natürlich wollte ich die beiden Spiele nicht abwerten. Sry, wenn es falsch rübergekommen ist.

timtaylor
2005-12-06, 18:52:29
Dann sollten wir die gelegentlichen "hölzernen" Beiträge vielleicht nicht überbewerten. Denn ansonsten war das doch hier bislang eine sehr schöne, gepflegte Diskussion.

Und es versteht sich von selbst, dass selbst ein "Meisterwerk" nicht immer von allen gleichermassen begeistert aufgenommen wird. Wenn es dem eigenen Geschmack nicht entspricht, dann ist das halt so.

So kann ich beispielsweise mit den Gothic Spielen rein gar nichts anfangen. Die sind sicherlich richtig klasse, aber ich kann mich dafür nicht wirklich erwärmen, warum auch immer. Trotzdem gönne ich allen die Vorfreude auf Teil 3 (und vielleicht steig ich ja dann auch mal mit ein :) ).

mischi_amnesiac
2005-12-09, 19:43:29
Ein guter Punkt. Der Sound trägt bei manchen Spielen ausserordentlich viel zur Atmosphäre bei.

Viel vom typischen Half-Life Feeling verbinde ich auch tatsächlich mit bestimmten Soundeffekten. Bei beiden Teilen. Aber gerade Half-Life 2 hat hier wirklich tolle Momente, stimmt.
Soundtechnisch begeistern mich vor allem Spiele wie Thief 1, 2 (und 3), die ja bei ihrem erscheinen grafisch schon ein wenig überholt waren (bis auf Thief 3 eventuell, das zumindest sogar echte Schatten hat).

The Dude
2005-12-11, 02:55:51
Dass der Anspruch an die Games immer höher steigt ist ja klar und normal - schließlich steigt der Anspruch der Games auch, denn die verlangen immer schnellere Hardware. ;)

Ich finde, der Anspruch hängt im wesentlichen vom persönlichen Geschmack ab. Wenn mich ein Ego-Shooter vor den Monitor fesseln will, dann muss er mir ne anständige Story, viel Abwechslung, ein glaubhaftes Szenario und NPC´s bieten, die mir in irgend einer Art und Weise ans Herz wachsen. Drum spiel ich auch lieber Halo1, welches mir genau die genannten Ansprüche bietet, als Doom 3 oder F.E.A.R - obwohl die Halo1/Xbox-Technik im Verhältnis hundsmiserabel ist.

Jeder hat Vorlieben und Ansprüche die immer individuell sein werden. Ein Fazit zu diesem Thema wirds deshalb nicht geben.

BesenWesen
2005-12-11, 04:12:10
Die Kernproblematik besteht für mich ua. auch darin, dass viele Spieler übersättigt sind und ein gewisser Kick bei langjährigen Zockern nur noch schwer abzurufen ist. Jener Kick, den sie erlebt haben, als sie die Spielewelten entdeckt haben. Als Ursache dafür sehe ich aber psychologische Aspekte und nicht die sinkende Qualität der Spiele. Die Qualität moderner Spiele steigt ohne Frage, nur die Proportion zur unserer Erwartungshaltung passt nicht mehr.

Grundsätzlich will ich dem nicht widersprechen, diese Übersättigung merke ich bei mir selber, zumindest wenn es um Actionspiele geht.
Allerdings will ich hier mal ein bißchen querschießen indem ich mein Lieblingsgenre betrachte: die Rollenspiele.
Ich spiele gerade -nachdem es 9 Jahre im Schrank versauerte- Ultima 7: The Black Gate via Exult, und bin über einige nostalgische Gefühle hinaus beeindruckt, was in diesem 13 Jahre altem Rollenspiel an Substanz drinsteckt.
Hier wird eine Welt in einer Weise detailliert simuliert, die bis heute selten bis unerreicht ist.
Lange vor Gothic 1&2, das da noch am ehesten mithalten kann, gingen NPCs ihren Tagesgeschäften nach... gab es nicht nur einen Tag-Nachtwechsel, sondern hatte dieser auch direkte Auswirkung auf das Spielgeschehen. Und das vielzitierte Brotbacken in Ultima7 ist in der Tat nicht nur aus reiner Nostalgie heraus legendär, sondern nur ein Beispiel für die Detailversessenheit dieses Klassikers.

Im RPG-Genre steigt die Qualität leider nicht so beständig, wie dies im Actiongenre und anderen der Fall sein mag, Meilensteine wie Fallout, Baldurs Gate2 oder Gothic1&2 und vielleicht noch Morrowind sind entweder Ausnahmeerscheinungen oder haben auch schon einige Jahre auf dem Buckel.
Ultima7 ist trotz seiner VGA-Auflösung von 320x200 Punkten in 256 Farben immernoch in vielerlei Hinsicht "moderner" als die meisten Genrevetter von heute.

Piffan
2005-12-11, 09:15:54
Es gibt Spiele, die leben vom Content. Da haben die Entwickler ne ausgeklügelte Spielmechanik entworfen und das ganze mit Leben gefüllt. Da kann man Gothic als Paradebeispiel nennen. Oder auch Story- Shooter/Adventures wie Outcast, Mafia, Max Payne....
Dann gibts da wieder Vertreter, die sich eher durch die Technik profilieren. Ist wohl Fear das herrausragende Beispiel.

Für den Spielspaß ist das imho nicht entscheidend. Solange die Technik noch beeindruckt und das Spiel fesselt, ist das ok. Fear wird sicher in zwei Jahren immer noch genug Schauer über den Rücken jagen, wenn man überhaupt was mit derart drastischer Brutalität anfangen kann. Fear ist irgendwo ein "dreckiger" Shooter. Max Payne 2 ist auch nicht gerade zimperlich, hat aber irgendwie einen gehobenen Stil.....

Übrigens: Nach MoHAA, Spearhead ist nun noch Breakthrough dran. Nach einigen Durststrecken im 1. und 2. Teil rockt der 3 Teil aber erheblich. :tongue: