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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : sind wir zu pessimistisch?


Mark
2005-12-08, 22:50:07
also ehrlich gesagt kann ich es net wirklich verstehn. warum müssen wir denn alle so pessimistisch sein? ich mein, schaut euch doch mal die threads hier im forum an. ich will hier keine themen verharmlosen, aber an wirklich jeder ecke wird diskutiert wie die welt untergehn wird. seis ein resistenter virus oder ein neues drm-gesetz, überall wird das schlimmste angenommen. würde man von der stimmung in den threads ausgehn, dann könnte man erwarten dass wir die nächsten 10 jahre nicht mehr erleben werden.
warum hat sich unsere einstellung so geändert? gingen wir die sache früher nicht mit mehr zuversicht an? ich hab das gefühl die allgemeine haltung ist diejenige, dass wir eh nichts ändern können, wir hätten doch eh keine chance, aber meckern können wir doch trotzdem.....

grandmasterw
2005-12-08, 22:58:28
Wenn sich die Zustände in letzter Zeit verschlechtert habe, rechnet man das hoch. Und da man damit immer und immer wieder richtig liegt, kanns so falsch nicht sein.

atlantic
2005-12-08, 23:02:07
na ja, heute ist irgendwie Gesundheitstag, hast recht :usad:

bArToN
2005-12-08, 23:06:07
Wäre alles gut und schön, würde es keinen mehr interessieren. Es gäbe also nichts mehr zu diskutieren.

Und btw: Winterzeit = Deprizeit ;(

raschomon
2005-12-08, 23:26:20
Wenn sich die Zustände in letzter Zeit verschlechtert habe, rechnet man das hoch. Und da man damit immer und immer wieder richtig liegt, kanns so falsch nicht sein.

Daran erkennt man den in formvollendeter Melancholie geschulten Österreicher. :wink:
Ned bös sein - mach nur Spaß.

KaoS
2005-12-08, 23:36:50
Wäre für uns subjektiv gesehen alles schön und gut, würde es uns objektiv sehr schnell schlechter gehen. Wenn du absolut zufrieden bist, braucht es einen starken Idealismus um die subjektiv als perfekt empfundene Situation zu verbessern. Die Situation dieser Zufriedenheit tritt als Massenphänomen (-> Dekadenz) selten auf, aber wenn es in der Vergangenheit vorkam, wurde dadurch die (Hoch-) Kultur vernichtet (vgl. alte Römer).
Ich meine, dass das (Pessimismus) ein Selbstschutz des Menschen ist, der zum Teil auf der Angst des Unbekannten (=Zukuft) basiert.

-|NKA|- Bibo1
2005-12-08, 23:45:03
Wir sind hier in Deutschland. Nörgler-Nation Nr1. Trotzdem bin ich gerne hier ;)

Sighfreak
2005-12-09, 01:00:30
was ist denn daran pessimistisch, wenn ich damit rechne dass die Welt noch in den nächsten 10 Jahren untergeht?.......das finde ich selber höchst optimistisch, dann muss ich wenigstens nicht alleine sterben.
Ausserdem gibt es so unendlich viele Menschen die ich so abgrundtief verachte oder hasse, dass man daraus schon fast ein Freudenfest machen könnte, wenn diese Dreckswelt endlich unter geht :tongue:

Ausserdem halte ich es schon lange nicht mehr aus, an jeder Stassenecke 7-10 halbnackte arschgeile Tussies zu sehen, die immer ausgerechnet nur mit denen ins Bett steigen, die ich am meisten verachte, während mich keine Frau auch nur mit dem Arsch beachtet. (dabei wär ich doch sooo ein hübscher =) ) Sex hatte ich sowieso schon seit Jahren nicht mehr, und überhaupt.....ich kanns gar nicht erwarten....ich freu mich wie ein kleines Kind auf den Weltuntergang.

Also ich kann hier weiss Gott nirgendwo was pessimistisches finden :P

P.S: Bitte nicht ganz ernst nehmen, es stimmt nur etwa 99% an der Geschichte, Tendenz sinkend ;)

Madman123456
2005-12-09, 02:12:55
... würde man von der stimmung in den threads ausgehn, dann könnte man erwarten dass wir die nächsten 10 jahre nicht mehr erleben werden.
warum hat sich unsere einstellung so geändert?...

Bei manchen Handlungen mancher Regierungsoberhäupter oder irgendwelcher Anführer irgendwelcher Pappnasen lassen durchaus eine wahrscheinlichkeit zu, das wir die nächsten 10 Jahre nicht überleben.

Plutos
2005-12-09, 02:20:00
Wir sind zu pessimistisch, das ist absolut richtig.

Ausserdem: Wir
[x] haben wirklich alles und es geht uns gut
[x] nörgeln/jammern trotzdem zu viel
[x] sind zu wenig risikofreudig
[x] haben genug Geld
[x] geben zu wenig Geld aus
...

Du bist Deutschland...und die Punkte da oben, ja, das bist du :frown:

FordPr3f3cT
2005-12-09, 09:53:58
was will man dagegen machen so ist das leider und ich sehe da auch leider leider keine schnelle änderung obwohls wünschenswert wäre!!

Monger
2005-12-09, 10:09:28
Die meisten Menschen haben kein Verständnis für Dimensionen. Jede Seuche ist da gleich geeignet die Menschheit auszurotten...


Tatsache ist, wir hatten bereits Seuchen die mehr als geeignet waren die Menschheit auszurotten. Sie haben es nicht geschafft. In Wahrheit haben wir das schlimmste längst hinter uns, keine grausame Dummheit der Neuzeit kann das übersteigen, was im Mittelalter (und vorher) passiert ist.


Hier in der Firma nennen wir das "Jammern auf hohem Niveau"! ;)

Unsere Vorfahren hatten weder das Verständnis noch Zeit noch Geld, um so über die Welt nörgeln zu können. Dass jeder eine zutiefst fundierte (Achtung Ironie!), pessimistische Weltsicht haben kann, ist eine Form von Luxus.

Uns geht es wirklich VERDAMMT gut.

FordPr3f3cT
2005-12-09, 10:17:39
:up: ja das hast du wohl recht wir neigen wirklich dazu vieles viel zu schwarz zu sehen!!! liegt uns das eigentlich schon in den genen???

aber so sind wir wenigstens in etwas weltmeisterlich ;)

Radeonator
2005-12-09, 11:33:19
Weil Deutsche eine Ansammlung von Heulbojen sind, ich versteh es auch nicht. Alles wird negativiert, dabei haben fast alles nen Dach, Rechner, Auto etc. aber es genügt ihnen nie. Deutsche wollen eldien, damit es ihnen gut geht :| ;)

Sind ja nicht alle so, ich bin ein Grinsekind, obgleich ich dafür oft versrtörte Blicke in HH Ernte, weil die Menschen es nicht gewohnt sind, das ihnen jemanden offen in die Augen blickt und anlächelt... ;D :biggrin: :D

FordPr3f3cT
2005-12-09, 14:28:23
ich hoffe du erschreckst keinen damit ;) nachher kommen die noch auf die idee dich nach zu machen *lol* ne aber das ist echt so! die leute schauen einen ja auch komisch an wenn man denen mal hilft oder so als ob sowas noch nie dagewesen wäre!

DonVitoCorleone
2005-12-09, 14:34:12
Ich würde eher sagen, dass nicht jeder wegen ner positiven Sache nen Thread aufmacht....
Schließlich gäbs dann auch ne Flut von Threads, die so aussehen könnten:
'Yeeehaaa, mein Virenscanner hat einen Virus gefunden und entfernt'
'Ich hatte heut keinen Autounfall beim Heimfahren'
'Heute wurde ich nicht betrogen/verlassen/verschlagen/entlassen'

Da sind mir ein paar 'Heulsusen'-threads schon lieber .. :P :P

Monger
2005-12-09, 17:12:58
Deshalb fand ich diese Coke Light Lächel Aktion sehr schön. Es baut tatsächlich auf, wenn man mal ein paar Minuten positiv denkt - egal wie lächerlich das auch scheinen mag.

Optimistische Menschen sind oft als oberflächlich verschrien, aber sind wir nicht im Grunde alle oberflächlich? ;)

lasala
2005-12-09, 17:29:12
ihr muesst auch das erste video (ThreatDown: Threats) anschauen. Eine usa show macht sich lusstig ueber die depressiven Deutschen :)

War gestern im Fernsehen und ich fands lustig.

http://www.comedycentral.com/shows/the_colbert_report/videos/most_recent/index.jhtml

Hier der Text:

The second most dangerous threat for America is happiness; specifically German happiness. A new German ad campaign aims to change the countries mood from German despair to German joy. Look we all want our Germans depressed. When they start feeling their oats they feel grabby. If Germans are happy it means that someone else is miserable. It’s called Schadenfreude. Only Germans have a word for it. It says it all.

evolutionconcept
2005-12-09, 17:29:49
ich denke, das liegt auch daran das man heute einen weiteren blick hat auf die welt. man hat halt mehr informationen vom weltgeschehen als damals und die nachrichten berichten ja auch nicht gerade lauter positive dinge.

Quantar
2005-12-09, 17:40:36
ihr muesst auch das erste video (ThreatDown: Threats) anschauen. Eine usa show macht sich lusstig ueber die depressiven Deutschen
Gibt es echt nur im Deutschen ein Wort für Schadenfreude? Würde ja passen...

@topic
Mag daran liegen, dass die gesamte Globalentwicklung eher eine negative Tendenz zeigt. Was hatten/haben wir denn an Entwicklungen?
"Terror", weiterhin zunehmende Macht der transkontinentalen Konzerne(was zwar nicht zwingend negativ sein muss, jedoch primär solche Tendenzen aufzeigt), jede Menge Naturkatastrophen, zunehmende Viren/Seuchen, klaffendere Lücken zwischen arm und reich....
Was haben wir im Gegenzug an positiven Entwicklungen?
Ein Gegenmittel für HIV? Technologische Neuerungen welche nicht dem "Spaßfaktor" dienen?
Spontan fällt mir nix ein, was man als positive Entwicklung sehen könnte.

gerry7
2005-12-09, 17:53:42
Vor 20-25 Jahren hatten wir die Diskussion mit Kernkraft.
Canerogenen Waschmitteln, kalten Krieg (SS20) und überhaupt.

Und nu??? Bin ich Ü40 :tongue:

"Wait And See" sagte der junge Schotte

Quantar
2005-12-09, 17:58:49
Vor 20-25 Jahren hatten wir die Diskussion mit Kernkraft.
Die Sache mit den alternativen Energien ist noch nicht vom Tisch

Canerogenen Waschmitteln
Dafür kämpfen wir mit jeder Menge neuen Dingen, die der Gesundheit nicht förderlich sind

kalten Krieg
Und der "Gewinner" sorgt auch nicht grade für Weltfrieden

Wenn du ein Problem gelöst hast, haste gleich 10 neue an der Backe

lasala
2005-12-09, 18:03:55
Spontan fällt mir nix ein, was man als positive Entwicklung sehen könnte.

Windenergie/Sollarenergie/Hydrogen, Export Wachstum, Internet Wachstum, neue Grafikkarten ;) usw....

Quantar
2005-12-09, 18:11:04
Export Wachstum
5-10 Millionen Deutsche bekommen da wenig von mit

Internet Wachstum
Den global entstehenden Schaden durch Kriminalität miteinberechnet

neue Grafikkarten
naja ^^

gerry7
2005-12-09, 19:04:00
Wenn du ein Problem gelöst hast, haste gleich 10 neue an der Backe

Bei der Denke hätte der Mensch schon in der Steinzeit kapitulieren können/müssen.

Sighfreak
2005-12-09, 22:29:23
ich finde es passt gut dazu, dass die Amis kein Wort kennen für Schadenfreude.....sowas wäre zu selbstkritisch für diese Heuchler. ;D
Ich seh nämlich jeden Tag eine ganze Menge schadenfreudiger Amis im Game-Chat. :tongue:

Mehrpack
2005-12-09, 23:08:04
Gibt es echt nur im Deutschen ein Wort für Schadenfreude? Würde ja passen...



hi,
laut leo.org schon.
die sind eigentlich realtiv gut.
vielleicht ist es auch nicht direkt wörtlich übersetzbar, aber nicht nur die deutschen freuen sich an schaden den andere habe.

Mehrpack

FlashBFE
2005-12-09, 23:18:31
Ich bin der Meinung, dass vor allem die konservativen und populistischen Medien einen großen Teil dazu beitragen.

Heute früh hatte ich die Ehre bei Spiegel Online. Es ist ein Essay und kein "objektiver" Artikel, aber soviel Pessimismus und Genörgele hab ich noch nie gelesen.

Es geht um die bemannte Weltraumfahrt und dass sie sowieso keinen Sinn hat:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,389301,00.html

Hier noch ein paar Ausschnitte, bei denen mir fast das Kotzen kam:

Schnell, sehr schnell nähert sich die Ära der bemannten Raumfahrt ihrem verdienten Ende. ...
..., zieht die noch immer unfertige Internationale Raumstation ISS trost- und endlos ihre Bahn. ...
...Zwar wirkt die Vorstellung romantisch, dass menschliche Erkundungstrupps heroisch die Gefahren seltsamer Planeten überwinden - aber sie ist hoffnungslos altmodisch. Astronauten werden wegrationalisiert. ...
...Was sollen wir dort überhaupt [auf dem Mars]? ...
...Die schlechte Nachricht ist, dass die interstellaren Entfernungen sehr groß sind; so groß, dass wir niemals einen dieser extrasolaren Planeten besuchen werden. Die gute Nachricht lautet, dass wir von dort nie Besuch bekommen werden. ...
...Stattdessen ist die ISS zum größten Hindernis für Entdeckungsreisen ins All geworden. ...
...Deshalb propagiert er [Bush] stattdessen ein sinnloses und unfassbar teures Programm mit Flügen zum Mond und zum Mars - mit einem Zeitplan, der alles so lange hinausschiebt, bis Bush ohne politische Havarien das Weiße Haus verlassen hat.
...
...Lasst uns den Chinesen helfen! Schenken wir ihnen die Raumstation! Jeder Yüan, den sie in diesen Weltraumquark stecken, ist ein Yüan, der nicht für Waffen ausgegeben wird. ...

In diesem Sinne kann ich George Bush sogar was Gutes abgewinnen. Aber die Amis haben ja allgemein eine optimistischere Lebenseinstellung.

Quantar
2005-12-09, 23:18:53
hi,
laut leo.org schon.
die sind eigentlich realtiv gut.

Was haben wir noch? Zeitgeist, Blitzkrieg und Kindergarten.
Passt ja.

andr_gin
2005-12-13, 19:23:20
Also was mich so pessimistisch macht ist, dass mir jeder Tag mehr und mehr auf der Nerven geht und ich fast täglich überlege, ob ich mir den nächsten Tag noch antun will oder nicht. Die Wirtschaftslage hat damit absolut nichts zu tun. Geld spielt für mich keine Rolle mehr. Wenn du mir eine Million in die Hand drückst, dann würde es mir auch nicht besser gehen. Die wirklich wichtigen Dinge kann man mit Geld sowieso nicht kaufen und ich brauche den ganzen Luxus nicht. Mir ist es lieber ich sitze auf der Straße und bin glücklich, als wenn ich im Luxus lebe.

Thowe
2005-12-13, 23:39:10
Pessimismus ist wohl die Unart, alltägliches so zu filtern, das man am Ende im Defätismus landet. Dort kann man sich dann im schlechten Licht sonnen und das Schild: "Morgen geht die Welt unter" hochhalten und irgendwann merkt man dann, das man alt und grau geworden ist und das Leben damit verschwendet hat zu glauben, das es bald vorbei ist. Nur Optimisten sterben aus ihrer Sicht zu früh, doch sie nutzen die Zeit weit aus sinniger.