Benedikt
2005-12-09, 11:32:04
Eben Moglen geht in seinem Redetranskript Freeing the mind (http://emoglen.law.columbia.edu/publications/maine-speech.pdf) über den Einfluss des offenen Distributions- und Denkschemas in unserer modernen Gesellschaft auf einige Beispiele des Kultursektors und damit zusammenhängender "offener" Mechanismen ein:
Er schreibt zum Beispiel im Zusammenhang mit der verteilung kultureller Wissensgüter oder Informationen, dass zwölfjährige bei der Verteilung von Musik einen weit besseren Job machen als die Musikindustrie, und das völlig ohne Kosten und völlig auf "freier" Basis. Dass die getauschten Musikgüter höchstwahrscheinlich des Copyrights unterliegen und unter restriktiven Lizenzen stehen lassen wir bitte an dieser Stelle mal weg, es geht mir vielmehr um einen Aspekt, den diese ganzen "Evangelisten" der Opensource-Bewegung mir noch nicht schlüssig verdeutlichen konnten:
Offene Denkschemata mit mehr oder weniger freiem Zugang zu kulturellem Gut für alle sind ja eine sehr idealistische Vorstellung von Wissenstransfer als Gegenpol zur traditionellen kapitalistischen, auf Profit ausgelegten Gesellschaft, aber 'n ganz einfaches Problem von "offener Musik" und des creative commons (http://creativecommons.org/)-Modells stößt mir doch etwas sauer auf:
Wenn man für seine produzierte Musik oder seine verfasste Literatur kein Geld mehr verlangen darf, wie bitteschön soll dann die Berufssparte Musiker oder Autor weiter existieren? Indem man Support für seine Musikstücke leistet? ;-)
So schön open knowledge für den Verbraucher ist, wie kann das Modell die Existenz der Produzenten sichern?
Er schreibt zum Beispiel im Zusammenhang mit der verteilung kultureller Wissensgüter oder Informationen, dass zwölfjährige bei der Verteilung von Musik einen weit besseren Job machen als die Musikindustrie, und das völlig ohne Kosten und völlig auf "freier" Basis. Dass die getauschten Musikgüter höchstwahrscheinlich des Copyrights unterliegen und unter restriktiven Lizenzen stehen lassen wir bitte an dieser Stelle mal weg, es geht mir vielmehr um einen Aspekt, den diese ganzen "Evangelisten" der Opensource-Bewegung mir noch nicht schlüssig verdeutlichen konnten:
Offene Denkschemata mit mehr oder weniger freiem Zugang zu kulturellem Gut für alle sind ja eine sehr idealistische Vorstellung von Wissenstransfer als Gegenpol zur traditionellen kapitalistischen, auf Profit ausgelegten Gesellschaft, aber 'n ganz einfaches Problem von "offener Musik" und des creative commons (http://creativecommons.org/)-Modells stößt mir doch etwas sauer auf:
Wenn man für seine produzierte Musik oder seine verfasste Literatur kein Geld mehr verlangen darf, wie bitteschön soll dann die Berufssparte Musiker oder Autor weiter existieren? Indem man Support für seine Musikstücke leistet? ;-)
So schön open knowledge für den Verbraucher ist, wie kann das Modell die Existenz der Produzenten sichern?