Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vor 1000 Jahren - "Und heute gibt es Brei ;("
Da der heutige Mensch sich tagtäglich von Allerlei ernährt, stellte sich mir neulich die Frage, als ich in einer Portion "Reis mit Scheiß" (nein, das war vom Chinesen und warhrhaft lecker) rumstocherte, was wir wohl vor 1000 Jahren gegessen hätten.
Was wir nicht gegessen hätten:
- Tomaten
- Kartoffeln
- Reis
- diverse Obst- und Gemüsesorten
Nach meiner google-Suche fand ich eigentlich nur eins was die Allgemeinheit gegessen hat:
Getreidebrei oder Eintopf.
Gab es mal Fleisch, dann war es stellenweise so verkocht oder über Haltbarkeit, dass man würzen musste. Allerdings weniger mit Salz oder Zucker(teuer!) - aber mit was? Was gab es leckeres?
Nach dieser Feststellung kam ich zum Entschluss, dass ein großteil der Mittelalterfans eigentlich keine Schleckermäuler sind, oder auf "undefinierbare Pampe von Mensaideen" stehen.
darph
2005-12-12, 13:32:56
Stimmt. Früher hat man hauptsächlich Kleie gegessen. Getreidebrei. ;(
Matrix316
2005-12-12, 13:42:22
Wobei noch viel Früher (Steinzeit und etwas später) hat man mehr Fleisch gegessen. :wink: War glaube ich bei Quarks & Co.
Wow, gar nicht gewusst, dass die Kartoffel erst so spät nach Europa kam.
Das soll jetzt bitte kein Anstoß sein, den Thread zu spielwies0rn, aber ebend beim wiki nachforschen stieß ich auf die Tomoffel (http://de.wikipedia.org/wiki/Tomoffel), ein Hybdrid aus Tomate und Kartoffel ;D X-D
Stimmt. Früher hat man hauptsächlich Kleie gegessen. Getreidebrei. ;(
Schrecklich. Andererseits gibts heute soviel Auswahl, dass man da schon nicht mehr weiss was man essen soll.
Aber ich konnte echt kaum glauben, dass man sich so eintönig ernährt hat.
darph
2005-12-12, 13:48:10
Wobei noch viel Früher (Steinzeit und etwas später) hat man mehr Fleisch gegessen. :wink: War glaube ich bei Quarks & Co.
Damals gab's ja auch noch Viecher, die man jagen konnte. Und durfte. Wenn aber nur der König alleine Jagdrecht genießt... http://forum.darph.net/images/smiles/icon_shrug.gif
€dit: http://www.gimm-x.de/rundumgesund/infos/mittelalter :)
Santini
2005-12-12, 13:57:18
:lol:
ein Gebratener Eber auf Haferschleim
war nicht besonders toll damals.
ilPatrino
2005-12-12, 18:08:19
:lol:
ein Gebratener Eber auf Haferschleim
war nicht besonders toll damals.
da werden alle möglichen gewürze und zutaten nach europa gebracht und vor allem billig. un nu?!
nu gibts fertigfraß und mensaessen, was auch nicht besser schmecken dürfte als gekochter gammeleber auf haferschleim in pfefferminzsauce (auch wenn andere mich immer wieder vom gegenteil überzeugen wollen).
ohne gewürze, reis, nudeln und co. würde ich sterben. und ohne fleisch[tm] sowieso.
darph
2005-12-12, 18:15:58
gammeleber auf haferschleim in pfefferminzsauce
Die spinnen, die Briten. ;(
Ja, wenn man mal ein Jahr alleine gelebt hat, fängt man dann doch an, selbst zu kochen. Schmeckt auf Dauer einfach besser als das Fertigzeug.
Ich walg mir jetzt 'nen Hefeteig für Pizza. :)
Wow, gar nicht gewusst, dass die Kartoffel erst so spät nach Europa kam.
Das soll jetzt bitte kein Anstoß sein, den Thread zu spielwies0rn, aber ebend beim wiki nachforschen stieß ich auf die Tomoffel (http://de.wikipedia.org/wiki/Tomoffel), ein Hybdrid aus Tomate und Kartoffel ;D X-D
Jo, die haben wir soagr damals im Bio-LK behandelt, als es um Gentechnik ging. Hat mich total fasziniert die Planze. Nur dumm, dass sie auch nur jeweils die Hälfte an Ertrag bringt und somit total überflüssig ist :biggrin: :uup:
Thanatos
2005-12-12, 21:49:01
Wenn dich so etwas interessiert könnte ich dir die Ausgabe Nr 12 August-September 2003 von dem Magazin "Pax et gaudium" empfehlen, was den recht interessanten Artikel "Völlerei an Ritters Tafel?" beinhaltet :)
Pax et gaudium?
Gut, der Titel ist zwar Latein, aber trotzdem hat er wohl wenig mit dem wirklichen Mittelalter zu tun... (Übersetzg.: Frieden und Freude) ;D
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viel zu lachen gab und Frieden war ja wohl auch ein so gut wie nie vorhandener Zustand :tongue:
Thanatos
2005-12-13, 21:23:28
Naja, so schlimm war zu dieser zeit das Mittelalter auch nicht, man denkt zwar dass es andauernd Kriege gab, aber das ging halt einfach nicht, da ja auch schlieslich die Männer gebraucht wurden um auf den feldern zu Arbeiten. Denn kein Fürst oder Ritter konnte es sich leisten immer Soldaten bereit zu haben. Er hatte höchstens zur Bereitschaft 3-5 Soldaten auf der Burg, während die anderen Männer im Wehrfähigen alter auf den felder arbeiteten und ihrem handwerk nachgingen und erst bei bedarf eingezogen wurden.
Wenn man an das Mittelalter denkt, denkt man eigentlich immer sofort an die Inquisition, welche aber erst in der Renesaince aufblühte ;)
Das Magazin Pax et gaudium ist ja auch nicht nur ein rein Historisches Magazin. Es wird unter anderem auch sehr viel über das "reenactment" berichtet.
Aber mal ehrlich, ist unsere Welt friedlich? irak krieg, Afgahnistan, Palästina vs. Isreal , Afrika fast eine ganze Bürgerkriegszone, Tschetchenien, kosovo................ ist das friedlich? :ugly2:
Ich glaub da war früher auch nicht mehr los............
BTW: Zu empfehlen wäre übrigens noch die Kochbücher "Wie man ein Teutsches Mannsbild bei kräften hält" oder "ich will ein guter koch sein" (müsste stimmen)
oder einfach mal nach Mittelalterlichen kochbüchern googlen oder bei amazon schauen.
Pax ist nicht nur das Gegenteil von bellum...
Um ehrlich zu sein finde ich die heutige Zeit viel schlimmer als etwa das Mittelalter. Heute läuft Krieg auf einer ganz anderen Schiene als damals; und ich muss sagen: Der Krieg von heute ist bedeutend schlimmer, zumindest wenn ich daran denke, was dank moderner Waffentchnologie möglich ist.
Krieg gab es schon immer und wird es immer geben so lamge es die Menschen gibt :mad:
Ich hab mich auch eher auf gaudium bezogen^^ Es gab zwar mit Sicherheit auch schöne Dinge im Mittelalter und die Leute damals konnten auch lachen und hatten Spaß, das zweifle ich auch keineswegs an! Nur bin ich der festen Überzeugung, dass es den Menschen heute doch bedeutend besser geht als den Menschen damals, zumindest in den Industriestaaten. Ich jedenfalls wollte nicht tauschen :ulol2:
littlejam
2005-12-13, 21:55:12
Schlimmer finde ich, dass heutzutage alles inflationär ist.
Vor 100 Jahren war Fleisch noch Luxus und wurde mal zu speziellen Feiertagen gegessen - heute kanns nicht billig genug sein :(
Ich esse sehr gerne Fleisch, allgemein esse ich gerne aber die letzten 1-2 Jahre kotzt mich das tägliche Essen regelrecht an. Es gibt nix besonderes mehr.
Gruß
Naja, so schlimm war zu dieser zeit das Mittelalter auch nicht, man denkt zwar dass es andauernd Kriege gab, aber das ging halt einfach nicht, da ja auch schlieslich die Männer gebraucht wurden um auf den feldern zu Arbeiten. Denn kein Fürst oder Ritter konnte es sich leisten immer Soldaten bereit zu haben. Er hatte höchstens zur Bereitschaft 3-5 Soldaten auf der Burg, während die anderen Männer im Wehrfähigen alter auf den felder arbeiteten und ihrem handwerk nachgingen und erst bei bedarf eingezogen wurden.
Wenn man an das Mittelalter denkt, denkt man eigentlich immer sofort an die Inquisition, welche aber erst in der Renesaince aufblühte ;)
Das Magazin Pax et gaudium ist ja auch nicht nur ein rein Historisches Magazin. Es wird unter anderem auch sehr viel über das "reenactment" berichtet.
Aber mal ehrlich, ist unsere Welt friedlich? irak krieg, Afgahnistan, Palästina vs. Isreal , Afrika fast eine ganze Bürgerkriegszone, Tschetchenien, kosovo................ ist das friedlich? :ugly2:
Ich glaub da war früher auch nicht mehr los............
... und das Essen war vielleicht nicht so exotisch, aber arm war es nur für die mittellose Bevölkerung. Das sieht heute für Hartz4-Empfänger auch nicht besser aus, nur weil diese bei Aldi andere Dinge kaufen können, als im MA regional verfügbar waren.
Ansonsten gab's da auch reichhaltige Vielfalt: Schweine- und Rinderzucht, Getreideanbau und Fischfang sind genau, wie das Brotbacken und der Gewürzhandel, nicht erst in der Neuzeit erfunden worden. Der Salzhering dürfte z.B. etwa tausend Jahre alt sein...
(Jetzt sagt bestimmt gleich einer: "Boah, muss der dann stinken!")
oder einfach mal nach Mittelalterlichen kochbüchern googlen oder bei amazon schauen.
Die waren vor tausend Jahren aber wirklich etwas sehr Exklusives, oder wann hatte Opa Gutenberg doch gleich die Massenfertigung ermöglicht?
Thanatos
2005-12-13, 22:23:34
Also die Kochbücher sind aus dem Hochmittelalter, so um 1200 ;).
Aber es muss ja auch nicht unbedingt gedruckt werden, die Manessische Liederhandschrift um 1100 oder die "Cantigas de santa Maria" wurden ja auch nicht gedruckt ;)
Also die Kochbücher sind aus dem Hochmittelalter, so um 1200 ;).
Aber es muss ja auch nicht unbedingt gedruckt werden, die Manessische Liederhandschrift um 1100 oder die "Cantigas de santa Maria" wurden ja auch nicht gedruckt ;)Das weiß ich, ich wollte nur zaghaft andeuten, dass die Existenz von Kochbüchern in der Zeit kein Argument für die in der allgemeinen Bevölkerung verbreitete Zubereitung von Speisen abgibt, weil solche teuren Werke (,wie Bücher eben) nur den hochgestellten Personen zur Verfügung standen.
Das Kochen lernten die Töchter in der Großfamilie von ihren lebenden Vorfahrinnen (ist die Schreibweise political correct?)...
Damals hätte ich das wohl kaum gestört weil:
1. Wärst du sicher froh gewesen etwas zu Essen zu haben und
2. Du wüsstest es sicher nicht besser.
Von daher, was soll einem geschmacklich schon großartig abgehen? :)
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