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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Entscheidung, (eigentlisch schon getroffen?)


Gast
2005-12-18, 18:26:50
Ich weiß nicht so recht wie ich mich entscheiden soll.
ich stehe vor einer Wahl die mein Leben extrem stark beeinflusst.

Also erstmal worum gehts.

Ich bin seit meiner geburt in einer konfeszion aufgewachsen. Nun wie das mit dem Glauben so ist. Ich denke nicht, dass es falsch ist aber ich stehe mitten im Leben.
Ich halte mich nicht an die Spielregeln der Religion sondern lebe mein Leben mit all meinen Freunden etc.
Trotzdem gehe ich jeden Sonntag in die Kirche, weil ich jede Konfrontation in diesem Punkt mit meinen Eltern vermeiden möchte.
Ich möche ihnen das nicht antun, solange ich zu hause lebe, weil ich weiß was es ihnen bedeutet und wie traurig sie waren als meine beiden älteren schwestern nicht mehr in die Krche gegangen sind.
Das möchte ich ihnen nicht auchnoch zumuten. Zudem ist es nicht wirklich schlimm, ich mache mir halt meinen spaß und sag denen immer was sie hören wollen.
Dort habe ich auch einen sehr guten Freund, der genauso tickt wie ich. Zudem sind die Leute dort auch nett, also man kann mit ihnen auskommen.


Jetzt bin ich aber in einem alter, wo die mit fragen kommen, die nicht mehr nur so oberflächlich sind. Es geht um aufgaben, die dort sehr ähm ja wie soll ich sagen hoch/wichtig sind.
Man wird richtig eingespannt. Dort legt man dann auch sehr großen wert auf die Einhaltung der Richtlienen etc.

Nun ich denke, dass das was die glauben richtig ist aber ich genieße mein leben und möchte mich nicht so recht daran halten. Ich möchte meinen spaß haben.
Aber ich muss mich mehr oder weniger entscheiden, ich kann nicht mehr lange nur so dort rumdümpeln und die leute vor mir her schieben.
Was soll ich nun tun.
Mir sind meine freunde sehr ans herz gewachsen und unsere saufabende etc. sind einfach nur fun. In der kurzen zeit wo ich diese kennengelernt habe und mit ihnne viel zeit verbringe habe ich dinge erlebt die ich nicht vergessen werde.
es ist halt einfach spaß wo man abschalten kann und das leben genießt.
Wenn ich mich nun entscheiden würde voll für die kriche zu leben würde das heißen, dass ich kaum mehr mit ihnen machen könnnte. Also unsere freundschaft müsste von meiner seite aus deutlich runtergfahren werden.
Ich könnte zwar viel mit denen machen aber würde dann nur außen vor stehen keinen Alkohol trinken/ müsste bei den meisten filmen Augen und Ohren schließen müsste bei den typischen jungsgesprächen weghören und könnte nicht mehr mit denen shisha rauchen.
Überhaupt würde es nich miteinander vereinen zu sein.
Der Spaß faktor würde also fast komplett wegfallen.



Hmm joa was nun. Ich kann und will nicht mit offenen karten spielen solange ich noch zu hause wohne.
Wenn ich mich aber für die religion entscheide dann muss es richtig sein. Zweifel ob es richtig ist würde ich nicht haben. Aber ich müsste mein leben sehr sehr stark ändern.
Das möchte ich aber nicht wirklich. Ich möchte nichts verändern weil es mir irgendwie gefällt. Ich möchte keinen meiner Freunde verlieren oder Dinge sein lassen die mir doch irgendwie spaß machen.



Wenn sich das irgendjemand durchgelsen hat, und aus meinen wirren gedanken irgenbwas verstehen konnte kann er ja was sagen.

nggalai
2005-12-18, 18:31:53
Du scheinst dich schon entschieden zu haben ... die Frage ist wohl nur noch, wann Du die Karten offenlegst. Und das "wann" kannst wohl nur Du festlegen. Besser nicht zu weit rausschieben, würde ich sagen. Wenn's um Glauben geht, ist Aufrichtigkeit wichtig; wenn Du das Spielchen jetzt noch weiter rausziehst, obwohl Du kein Interesse daran hast, tust Du niemandem einen Gefallen. Weder deinen Eltern, der Gemeinde noch dir.

Ich würde einen Schlussstrich ziehen, in deiner Situation. Oder aber in mich schauen und prüfen, ob mir die Konfession resp. die Glaubensgemeinschaft mehr bringt als die Saufabende mit den Kumpels. Und dann die Konsequenzen ziehen.

SgtDirtbag
2005-12-18, 18:33:39
Es ist dein Leben, also genieße es.

Ich denke es wäre ein SEHR großer Fehler, deine eigenen Freuden zurückzustellen, nur um anderen Leuten einen gefallen zu tun.

Wenn ein Leben für die Kirche dich nicht glücklich macht, dann lass es auch bleiben.

MfG Knut

darph
2005-12-18, 18:36:26
Inwiefern schließen sich denn Saufabende mit Freunden und die Übernahme von Aufgaben in der Gemeinde aus? Mußt du ein Keuschheitsgelübde ablegen? Schwören, dem Alkohol zu entsagen?

Du solltest das thun, was für dich am angenehmsten ist. Kinder werden erwachsen und beginnen, einen eigenen Weg zu gehen. Deine Eltern werden das akzeptieren.

Aguti
2005-12-18, 18:51:23
Erstmal muss ich sagen, dass ich es gut finde, dass du sagst, du willst den Glauben nur leben, wenn du auch dahinterstehst. Geheuchelter Glaube bringt nichts.
Nur zwei kleine Gedankenanstösse, die du vielleicht miteinbeziehen solltest:
Gläubige müssen nicht zwangsläufig stinklangweilige Leben ohne Spaß führen ;) . In manchen Punkten unterscheidet sich der Lebensstil schon deutlich (bzw. sollte es); da geb ich dir recht.
Für mich ist das Kriterium, ob ich einem Glauben angehöre oder nicht, ob ich ihn für WAHR halte; nicht, ob er mir Spaß macht und unterhaltsam ist.

anddill
2005-12-18, 19:00:42
Hmm, Deine Beschreibung klingt eher nach einer Sekte als der guten alten allgegenwärtigen Kirche in Deutschland. Irgendwie so in Richtung Zeugen Jehovas oder so. Oder knallharte Moslems?
An Deiner Stelle würde ich auch mal "den Glauben" in Frage stellen und nicht nur der persönlichen Freiheit wegen abzischen.
Wenn Du allerdings den Glauben Deiner Eltern wirklich aus freier Entscheidung übernehmen willst, wäre Dein Vorhaben selbstsüchtig und verlogen.

edit:
Bin selber in einer sehr christlichen Familie aufgewachsen. Allerdings kann ich die Vorstellung eines Gottes, der erhaben über allem wacht nicht aktzeptieren und bin daher mit ca. 16 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Meine Eltern waren darüber auch nicht so begeistert, aber da mußten sie durch.

Monger
2005-12-18, 19:01:43
Habe ich das richtig verstanden, dass deine Familie sehr stark ins Kirchenleben eingebunden ist, und dich dort auch sehen möchte?


Es ist doch so: Religion ist Glaubenssache. Und Glauben ist etwas extrem wichtiges, etwas was einen das ganze Leben über begleiten wird - weil der Glaube einem sagt, was man für richtig und gut im Leben hält (und das sage ich als Atheist!).

Gerade weil Glauben so wichtig ist, sollte man ihn auf keinen Fall mit sozialen oder politischen Motiven mischen. Wenn du nur der Pflicht halber dich für die Kirche engagierst, wirst du sehr unzufrieden werden. Hinter sowas muss man wirklich 100%ig stehen.


So wie du dich ausdrückst, ist deine Entscheidung schon gefallen. Die Konsequenzen können ziemlich unangenehm werden (je nachdem wie deine Eltern veranlagt sind), aber da musst du durch. Besser jetzt etwas Stress ertragen, als jahrelang unglücklich sein.

Gast
2005-12-18, 19:41:35
Ersteinmal möchte ich mich für eure Antworten bedanken. Ist schön wenn man weiß, dass es Menschen gibt die einem bei dem Problem guten rat geben.

Also es ist keine Sekte, aber keine der beiden großen Kirchen. Ich möchte das auch nicht weiter ausführen.
Dort sind die Richtlinien recht eng geschnürt, also keinerlei drogen/Alkohol etc.
Keusch leben etc.

Deshalb müsste ich mich ziemlich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, da man die Grundsätze des Glaubens eben nicht mit Disko besuchen und Partys vereinbaren könnte.



Ich würde niemals den Glauben der Leute als falsch darstellen. Ich denke schon, dass dort viel wahres dran ist.
Aber mir ist es im Moment ziemlich egal ob es einen Gott gibt oder nicht. Ich tendiere zu dem es gibt ihn und dann so wie es in dieser Kirche gelehrt wird.
Und jetzt bin ich wieder an dem Punnkt, den ihr auch angesprochen habt.
Mir ist es egal, ich möchte einfach nur den Augenblick genießen.
Die Frage ist also mehr, das Leben leben oder dem Glauben beipflichten und sich an enge Richtlinien halten um evtl später einmal besser dazustehen.


Ich denke meine Entscheidung ist für den Moment gefallen. Ich werde nicht mein jetziges leben aufgeben. Ich werde mal mit meiner Schwester sprechen und evtl mit meinem besten Freund was ich machen soll. Ich würde es gerne einfach so sagen aber ich habe Angst davor meine Eltern zu verletzten.
Ich habe Angst, dass die sehr gute Stimmung in der Familie kaputt geht. Zumal ich noch mindestens bis nach meinem ABI hier leben muss (1,5Jahre).
Ich habe Angst, dass ich dann mit den ganzen Sachen bombadiert werde die mich wieder zurück bringen sollen.
Ich habe Angst meinen Eltern offen zu sagen ich gehe jetzt zu dem und dem und werde mir die Birne weghauen.
Ich habe auch irgendwie Angst davor, dass alle am Sonntag Morgen aufstehen, ich wach werde und die dann in die Kirche gehen.
Ich kenne die Leute dort seit meiner geburt.


Scheiße, warum ist das so schwer. Ich kann auch nicht einfach ausziehen, weil dann wäre das Problem viel kleiner. Aber eben bis dahin warten geht nun nicht, da ich nicht mehr lange nur so rumdümpeln kann und den Leuten das weiße Schaaf miemen.


Danke für eure Anteilnahme.

Krümelmonster
2005-12-18, 20:22:39
Naja, gerade wenn die Restriktionen in deiner Kirche derart groß sind, dann können dich deine Eltern sowieso nicht mit gutem Gewissen daran Teilhaben lassen ohne dir vorher die freie Entscheidung für oder gegen die Kirche ermöglicht zu haben, die du ja in der Form nicht hattest, weil du eben seit du denken kannst in Kontakt mit der Kirche standest und so langsam in etwas hineingewachsen bist, womit du dich nicht identifizieren kannst und unter "normalen" Umständen wohl auch niemals für dich in Frage gekommen wäre.
Wie sind deine Eltern denn auf die Kirche gekommen? Ich denke ein gutes Gespräch wäre sicher angebracht. Vielleicht musste ja auch ein Elternteil für die Heirat oder überhaupt für den Eintritt in besagte Kirche den Glauben wechseln. Da könntest du dann eigentlich gut argumentieren, dass doch bitte jeder selber entscheiden kann, was für ihn das richtige ist und dass man es ihm auf keinen Fall nicht zum Vorwurf machen kann.

{655321}-Hades
2005-12-18, 21:01:56
Gute Güte. Schwierige Angelegenheit.

Soweit ich weiß, wird es bei den Amish People so gehandhabt, dass die Kinder wenn sie volljährig sind, die Gemeinde verlassen können, sogar dazu gedrängt werden, damit sie sich ein Bild von dem Leben in der Stadt der heutigen Gesellschaft machen können. Dann können sie sich entscheiden, ein Leben dort zu beginnen oder das Leben in der Gemeinde fortzusetzen.

Faszinierend finde ich, dass man an einem gewissen Punkt die Leute selbst entscheiden lässt, und das sehr bewußt. Ich persönlich finde es schlimm genug, getauft worden zu sein, und umso schlimmer, dass man mich jeden Sonntag in den Kindergottesdienst geschleppt hat. Meine Mutter ist ebenfalls sehr gläubig (evangelisch). Ich persönlich könnte mehr als nur kotzen, wie lange ich das habe mit mir machen lassen, und das, obwohl es so lange nichtmal gewesen ist.

Fest steht, dass man dich eines gewaltigen Teils deiner Freiheit beraubt hat, und das, wenn ich das richtig sehe, dein Leben lang. Und du würdest alles andere als unkritisch über das denken, was die Menschen dort glauben, wenn du nicht damit aufgewachsen wärest. Nun gehört es nunmal zu Religionsgemeinschaften, allgemein überhaupt zu Gemeinschaften, dass sie ihre Mitglieder einbinden, und ein Ausstieg in jedem Fall recht schwierig ist. Ich rede hier garnicht mal von Gewaltdrohungen oder so etwas, sondern alleine davon, dass das soziale Umfeld irgendwann von diesen Menschen dominiert ist, die einen aber nicht mehr neben sich wünschen, wenn man der Gemeinschaft den Rücken kehrt, so gute Freunde sie auch gewesen sein möchten.

Bei dir kommt dann noch hinzu, dass es sich auch um die Familie handelt. Schlecht. Wie andere schon erwähnt haben: Du hast dich schon lange entschieden!

Du möchtest etwas anderes mit deinem Leben anfangen, als es die Regeln der dortigen Gemeinschaft vorsehen. Dir wird überhaupt nichts anderes übrig bleiben, als dich für eines von beiden Dingen zu entscheiden, sonst werden dich die Konflikte zerreissen. Eine Rückkehr in deine religiöse Gemeinschaft würde ich dir keinesfalls raten, denn der Verzicht, den du dort üben würdest, wäre nicht kompensierbar. Andersherum jedoch schon.

Und ich kann in einem weiteren Punkt dein Dilemma verstehen. Du willst nicht, dass dein Austritt aus der Gemeinschaft so aussähe, als würdest du ihren Glauben missbilligen. Derartige Fehlinterpretationen können durchaus vorkommen, aber du kannst ausdrücklich machen, dass dies nicht der Fall ist. Wenn es dann noch jemand falsch verstehen möchte, WILL er das einfach. Und ich kann dich beruhigen: Ich kann eine ganze Menge von Dogmen, Meinungen, religiösen Absichten und Lebensarten akzeptieren, ohne ihnen beizutreten. Und das geht vielen Menschen so. Sich gegen etwas und für etwas anderes zu entscheiden, bedeutet eine individuelle Entscheidung, und keine allgemeine Missbilligung!

Vielleicht solltest du das Ganze langsam angehen. Deinen Eltern sagen, dass du Interessen entdeckt hast, die sich nicht mit deinem Glauben decken. Es wird ellenlange Argumentation folgen, aber der vorsichtige und behutsame Umgang dürfte im besten Fall verhindern, dass so etwas wie ein Bruch entsteht.

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg, und hoffe, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.


PS: Ich werde mich diese Weihnachten wohl das erste Mal weigern, zu diesem Anlass die Kirche zu besuchen, obwohl ich es bisher immer getan habe, um meiner Mutter nicht den letzten Kirchenbesuch meinerseits zu versauen. Wünsch mir Glück. ;)

AtTheDriveIn
2005-12-18, 21:45:14
Nun ja. Die Entscheidung hast du schon längst getroffen, es fällt dir nur jetzt so schwer es bekannt zu geben, weil du die letzten Jahre eben mit der Lüge gelebt hast. Du bist jedesmal mit in die Kirche gegangen, weil du deine Eltern nicht entäuschen wolltest, das ehrt dich, aber ihre Entäuschung wird jetzt nur umso größer sein.
Mit jedem deiner Kirchenbesuche ist eben ihre Hoffnung gewachsen, das du in der Gemeinde in ihre Fußstapfen trittst und mit jedem zukunftigen Besuch wird die Sache nur noch schwieriger für dich und entäuschender für deine Eltern.

Deswegen ist mein Rat, die Sache möglichst schnell zu klären. Lass Weihnachten noch verstreichen und dann nimm deinen Mut zusammen und klär das. Viel Erfolg

EureDudeheit
2005-12-18, 23:25:11
Ich würde der Kirche den Rücken zukehren, ein Leben in Keuschheit könnte ich mir garnicht vorstellen, allein schon der Gedanke daran jeden Sonntag in die Kirche gehen zu müssen läßt mich erschaudern. Einmal zu Weihnachten hinzugehen reicht mir, das mache ich meistens auch nur, wenn meine Oma hier ist.

andr_gin
2005-12-19, 15:11:00
Also ich kann dir nur sagen, genieße das Leben, solange du noch Zeit dafür hast. Deine Eltern werden sich nicht freuen, aber das lässt sich nicht vermeiden. Mach das, was DU am liebsten tun willst und nicht das, was andere von dir erwarten. Wenn es dir Spaß macht, in die Kirche zu gehen und etwas für den Glauben zu tun, dann mach das. Wenn es dir aber keinen Spaß macht und es eher lästig ist, dann lass es bleiben. Ob du noch daheim wohnst oder nicht, hat mit der Sache nicht wirklich etwas zu tun, weil deine Eltern werden es mitbekommen, wenn du deine eigene Wohnung hast. Du brauchst dich nicht für das, was du tust, rechtfertigen oder andere um Erlaubnis zu fragen.

Gast
2005-12-19, 15:40:08
Danke für eure Rückendeckung. Es ist ein sehr schwerer Schritt, da es bedingt durch die lange Zeit schon zu einem Teil meines Lebens geworden ist. Halt diese Routine immer Sonntags in die Kirche zu gehen und die Leute dort zu treffen.
Das ist wahrscheinlich auch ein Punkt wovor ich Angst habe, die Veränderung.
Das Ungewisse, wie es danach sein wird.

Ich werde mir in der nächsten Zeit Gedanken machen wie ich meinen Eltern meine Entscheidung beibringe. Das wird aber erst im neuen jahr geschehen.


Danke nochmal, dass ihr euch die zeit genommen habt mir bei meinem Problem zu helfen. Alleine ist es sehr schwer diesen Schritt zu bewältigen bzw. erstmal diesen Schritt zu gehen.



P.S: Och keusch leben ist nicht soooo das Problem. Wenn man eh gerade keinen Bock auf den Stress einer Beziehung hat klappt das ohne Probleme. Vor allem ist die Weltanschauung eine andere, wenn man anders erzogen wurde. ;)

PHuV
2005-12-19, 16:48:22
Geh bloß Deinen eigenen Weg. Und ob Du Deinen Gott findest oder nicht, hängt von ganz anderen Faktoren ab, aber garantiert nicht davon, ob Du abstinent lebst oder keusch!

Gelebte Spiritualität ist was ganz anderes, und diese orientiert sich vielleicht an Regeln, aber nicht an denen, wo Du es festmachst (öffentliches Leben, Saufabende usw.).

Auch wenn Du angeblich Deine Eltern enttäuscht, Du mußt Deinen Weg gehen, und viele Wege führen zu Deinem Gott oder Rom. Auch wenn es Deine Eltern nicht verstehen wollen, es ist Dein Leben, und ebenso ist es Dein Glaube und Dein Denken!

Machen wir uns nichts vor, es wird verdammt schwer werden für Dich, aber Du wirst davon später enorm viel profitieren, und es wird viel zu Deiner Persönlichkeit betragen. Und eines kannst Du mir garantiert glauben, Dein Gott ist was ganz anderes, was sich Kirchen oder irgendwelche Glaubensgemeinschaften ausdenken.

Ich fühle mit Dir, ich mußte mich damals aus meiner streng katholischen Familie lösen, mittlerweile halten die mich für gläubiger als sie (obwohl ich Athesist bin, aber spirituell lebe, aber deswegen trotzdem auf nichts verzichte). Jeder wollte mir erzählen, wie falsch ich liege und das ich mein Leben wegwerfe, weil ich es nicht der Kirche oder einem Gott witme. Mittlerweile kann ich darüber nur schmunzeln, weil ich es besser weiß und erfahren habe ;) .

Radeonator
2005-12-19, 17:26:39
Ich kann hier WDragon nur beipflichten. Hör auf ihn, Gott oder viel besser , Glauben und Leben schließen sich doch auf keinen Fall aus! Du weißt doch schon, das du Leben willst, als ersticke dich nicht selbst! Du würdest es bereuen. Ich habe schon Leute kennen gelernt, die nach langer Zeit des Zwanges ausgebrochen sind. Meist dann aber so übertrieben, das Sie eine Psychose davontrugen. Warum? Weil Sie viel zu lange gewartet hatten und ihr Leben erst viel zu spät in die eigenen Hände genommen hatten, mach du bitte nicht den gleichen Fehler!

Carpe Diem!

kelo
2005-12-19, 23:59:58
Ein schwieriges Thema.

Jeder, der Erwachsen wird, will sich neu orientieren. Dabei gerät man mit seinen Traditionen in Konflikt. Im Grunde machen dies viele in dem Alter durch.

Du hast drei Möglichkeiten.

1- Du lebst so weiter. Das geht kaum, wie du beschreibst.

2. Du machst eine sanfte Orientierung.
Du hast deinen Glauben an Gott. Aber das drumherum, wie z.B die Pflichten in der Kirche behindern dies bzw. sind für dich eine Last. Ich kenne deine Eltern nicht und weiß nicht, wie sie reagieren könnten. Deswegen kann ich dazu nicht viel sagen.
Behalte deinen Glauben und mache mal eine Pause.
Du brauchst ja beim Saufen usw. nicht groß mitzumachen. Ich kenne auch einige, die haben nicht aus religiösen Gründen vom Trinken abgeschworen und sind immer noch Freunde.

3- Du machst einen kompletten Bruch. Zurück kannst du kaum noch, es sei denn du kriechst auf den Knien zurück. *bildlich*
Für diese Entscheidung würde ich gründlich überlegen.

Mave@Work
2005-12-20, 14:44:41
Du bist nicht zufällig Neuapostolisch ?

Gast
2005-12-20, 15:56:34
Du bist nicht zufällig Neuapostolisch ?

Nein. Warum?
Ich bin auch nicht Zeuge Jehovas. Und ich brauche auch keine Angst zu haben bei einem Ausstieg Morddrohungen zu erhalten. ;)

Meine Bedenken bzw Ängste bei einem Ausstieg sind lediglich die reaktion meiner eltern, wie sie damit klar kommen und die Veränderung meines Lebens. Wenn man 19 Jahre jeden Sonntag in die Kirche gegangen ist ist es ein komischer Gedanke am Sonntag auszuschlafen während die familie aufsteht und weggeht.


Ich habe es mehr so wie kelo in seinem zweiten punkt sagte gedacht. Wenn manche Leute über Gott diskutieren oder so dann verteidige ich den Glauben mancher Menschen und versuche auch für diese Toleranz zu verteidigen.
Nur möchte ich mich halt nicht an die Richtlinien halten.
Und ich bin nun auch kein Kampftrinker. Ich trinke nur auf partys bzw bei den Abenden mit meinen besten freunden. Und da ich ein Partymuffel bin tritt dieser fall höchstens 10mal pro jahr ein.
Nur ich trinke ich den Alkohol nicht des Alkohols wegen sondern um die Wirkung zu haben. ;)
Man kifft nicht um cool zu sein sondern um das feeling zu haben. Sol halte ich das. Und dweswegen könnte ich auch nicht mit denen feiern während die trinken und ich nüchtern immer alles bedenke und bodenständig bleibe.
Bei ruhigen menschen bewirkt der Alkohol oft, dass sie aufgeschlossener sind und sich öffnen. So jedenfalls bei mir.

Zombile
2005-12-20, 22:30:08
Hallo.

Nachdem ich mir Deine Geschichte durchgelesen habe, musste ich feststellen, dass sie doch einige Parallelen mit meinem Leben hat. Ich bin selber zum Teil einer in sich geschlossenen religiösen Gesellschaft aufgewachsen, habe allerdings recht aufgeschlossene Eltern, dennoch war der moralische Druck auf mich und diese latente Enttäuschung in den letzten Jahren deutlich zu spüren. Vor drei Jahren kame es zu einem Bruch mit dieser Gemeinschaft, der sich für mich als hielsam herausstellte. Während meine Eltern inzwischen wieder zu ihrem Glauben zurpckgekehrt sind, habe ich dieses Ereignis als Befreiung empfunden und muss nun fast schon mit Mitleid meine Kusinen z.B. ansehen, die diesen Bruch nicht nachvollziehen können und sehr überzeugt sich selber in die Gemeinschaft einbinden. Gott bin ich froh, dass ich vom Schicksal vor die Wahl gestellt wurde.
Dadurch habe ich nicht zwangsläufig meinen bis dahin selbstverständlichen Glauben an Gott aufgegeben. Doch während ich bis zu diesm Bruch fast schon mit einer Art moralischen fast schon altklugen Überlegenheit gegenüber anderen Menschen gedacht habe (was sich aber nicht auf meine Verhalten ausgewirkt hat, und was ich dir nicht vorwerfen möchte), bin ich nun dohc sehr empfänglich für andere Ansichten und bin zu der Haltung gekommen, nichts auszuschließen aber auch nichts so schnell sich "einzuverleiben".

So eine Hilfe vom Schicksal, wie ich sie erhalten habe, kann man nicht herbeiführen, aber Du scheinst dich ja auch so schon recht gut abgelöst zu haben, natrülich hast du deine Wurzeln in Deiner Gemeinschaft behalten. Ich kann Dir nur den Rat geben, mit möglichst vielen Menschen über deine Gedanken zu reden (hat mir auch geholfen), und den Glauben nicht zu verteufeln, Von einem krassen Bruch rate ich dir also eher ab, man sollte immer offen bleiben.



Hoffe irgendwie vl. einen Gedankenanstoß gegeben zu haben,



Zombile