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Aquaschaf
2006-01-07, 23:40:09
Der Film lohnt sich auch, wenn man mit Woody Allen ansonsten nichts anfangen kann. Ich find es genial wie dort mit harmlosen Bildern so tragische Ansichten vermittelt werden und die Dialoge sind erstklassig :)

trollkopf
2006-01-08, 07:51:18
Es ist im Endeffekt doch wieder ein typischer Woody Allen.
Die Thematik gab es ähnlich schon mal in ' Verbrechen und andere Kleinigkeiten ' , das absurde in Beziehungen , die Suche und Unmöglichkeit der Liebe , Schuld und Sühne , alles da.
Der Wortwitz in den Dialogen wurde diesmal etwas rausgenommen.
Der Plot ist auch ganz gut , erinnert alles etwas an Chabrol.
Ein toller Allen Film wie immer. Seine anderen der letzten jahre waren auch alle sehr gut , insbesondere das hier völlig untergegangene 'Anything Else' . Eigentlich kenne ich keinen schlechten Woody Allen , selbst seine ganz harte Ingmar Bergmann Phase finde ich gut :)

Wolfram
2006-01-09, 10:23:19
Ich finde den Film ganz hervorragend. Obwohl ich, offen gestanden, nur wegen Scarlett Johansson reingegangen bin :D

Der letzte Woody Allen, den ich gut fand, war "Mighty Aphrodite", zuletzt gesehen habe ich IIRC "Everyone Says I Love You".

Ich hätte wohl keine Lust mehr auf einen typischen Woody Allen gehabt. Was ich hier aber sehr gut fand: Die tragische Grundstruktur (vermuten würde ich, daß da auch eine konkrete griechische Tragödie verwurstet wurde, leider hapert es bei mir an der nötigen klassichen Bildung).

Es gefällt mir auch, daß er überhaupt nicht komisch ist. Und die Schauspieler sind große Klasse. Würde ihn gerne nochmal ohne Synchro sehen. Scarlett Johansson darf endlich mal wieder mehr spielen. So gut war sie zuletzt in "Lost in Translation". Das liegt aber auch an der Rolle und wie sie entfaltet wird: Vom ersten (vorhersehbar) explosiven Auftritt wird Nola immer offener, verletzlicher und interessanter gezeigt. Das ist großartige Regiearbeit.

Matthew Goode und Emily Mortimer sind einfach perfekt gecastet. Glaubwürdig. Auch Jonathan Rhys Meyers paßt genau auf diesen mit Hang zur Oberflächlichkeit orientierten Charakter und sieht fast noch besser aus als Jude Law (der leider IMO nicht so gut spielen kann, wie er aussieht, auch wenn ich ihn immer gern sehe). Tom Cruise wäre auch noch jemand, den ich mir in so einer Rolle vorstellen könnte (nicht in diesem Film als Woody-Allen-Film, aber vom Prinzip her, so wie in "Eyes Wide Shut").

Was mich erst irritierte: Der Film hatte einen an sich logischen Schlußpunkt (Ring-Wurf = Match-Point). Formalästhetisch wäre das schön gewesen. Und bei allem, was danach kam, dachte ich erst: Was soll das jetzt noch, wen interessiert das? Aber wie es sich dann noch zum tatsächlichen Ende dreht, das dann ja viel schlimmer ist, als wenn der Film vorher schon zuende gewesen wäre, das fand ich höchst gelungen.

Auf Chabrol wäre ich allerdings nicht gekommen. Dafür bräuchte ich wenigstens etwas Sarkasmus, wenn nicht gar Bösartigkeit ;)

Dadi
2006-01-13, 19:40:03
Der Film ist sehr genial! Nochmal könnte ich ihn aber nicht ansehen, aber ich geb mal 9/10 Punkten, da am Anfang oft auch nur ein normales Familienleben beginnt, erst ab der Einladung ins Kino beginnts besser zu werden. :)

MarcWessels
2006-01-14, 10:37:46
Das interessante an dem Film ist IMO Scarlett.

Xmas
2006-01-19, 00:12:04
Das Interessanteste am Film ist Scarlett, und das muss auch so sein, sonst würde er nicht funktionieren. Sie ist bei weitem nicht das einzige Interessante an diesem großartigen Film, aber ihre grandiose Darstellung lässt den Zuschauer die Emotionen von Chris erst richtig nachvollziehen (wozu Jonathan Rhys-Meyers' außerordentliches Spiel natürlich sein übriges tut).

Brilliante Schauspieler, großartiges Skript, herausragende Regie. Jedoch tue ich mir schwer den Film uneingeschränkt zu empfehlen, weil das Ende so ein flaues Gefühl im Magen hinterlässt. Es ist einfach so falsch wie sich alles entwickelt. Und ich muss ehrlich sagen, noch nie hat mich <eine bestimmte Handlung, will ja nicht spoilern> in einem Film so sehr erschreckt. Aber genau da hat Rhys-Meyers seinen größten Moment. Man kommt jedenfalls am Ende nicht mit dem Gefühl aus dem Kino, gut unterhalten worden zu sein.

Wolfram, "überhaupt nicht komisch" ist dann doch zu hart, in der ersten Hälfte hatte der Film durchaus einige lustige Stellen (allerdings weiß ich nicht was durch die Synchro verloren geht, und es sind auch ein, zwei Sachen dabei für die man England einfach näher kennen muss). Zur Hälfte war mir auch noch nicht klar, welche Richtung der Film nimmt.

Aber was ich überhaupt nicht verstehe ist die Alterseinstufung in Deutschland laut IMDB: Ab 6. Bitte was?? Ich halte zwar nicht viel von solchen Einschränkungen, würde den Film aber trotzdem ganz sicher keinem unter 15 empfehlen.

Und nur für Scarlett wünsche ich mir für den Film ein alternatives, "leichteres" Ende, so dass man sie noch mehr genießen kann. *schwelg*

Wolfram
2006-01-19, 00:24:52
Das Interessanteste am Film ist Scarlett, und das muss auch so sein, sonst würde er nicht funktionieren. Sie ist bei weitem nicht das einzige Interessante an diesem großartigen Film, aber ihre grandiose Darstellung lässt den Zuschauer die Emotionen von Chris erst richtig nachvollziehen (wozu Jonathan Rhys-Meyers' außerordentliches Spiel natürlich sein übriges tut).

Brilliante Schauspieler, großartiges Skript, herausragende Regie. Jedoch tue ich mir schwer den Film uneingeschränkt zu empfehlen, weil das Ende so ein flaues Gefühl im Magen hinterlässt. Es ist einfach so falsch wie sich alles entwickelt. Und ich muss ehrlich sagen, noch nie hat mich <eine bestimmte Handlung, will ja nicht spoilern> in einem Film so sehr erschreckt. Aber genau da hat Rhys-Meyers seinen größten Moment. Man kommt jedenfalls am Ende nicht mit dem Gefühl aus dem Kino, gut unterhalten worden zu sein.
Du hast ihn gerade erst gesehen, was?

Wolfram, "überhaupt nicht komisch" ist dann doch zu hart, in der ersten Hälfte hatte der Film durchaus einige lustige Stellen (allerdings weiß ich nicht was durch die Synchro verloren geht, und es sind auch ein, zwei Sachen dabei für die man England einfach näher kennen muss).
Ja, es gibt natürlich Dialogwitz. Ich wollte nur sagen: Es ist keine Komödie.
Aber was ich überhaupt nicht verstehe ist die Alterseinstufung in Deutschland laut IMDB: Ab 6. Bitte was?? Ich halte zwar nicht viel von solchen Einschränkungen, würde den Film aber trotzdem ganz sicher keinem unter 15 empfehlen.
Klar. Aber die Alterseinstufung in Deutschland orientiert sich nunmal nur an Sex- und Gewaltdarstellung und nicht am Inhalt des Films. Weswegen ich auch mit der seinerzeit knapp sechsjährigen Tochter meiner Freundin "Chihiro" im Kino leider nur ganz kurz sehen konnte: Der Film ist für kleine Kinder viel zu gruselig, aber dennoch ab "0" freigegeben. Schwachsinn.

Und nur für Scarlett wünsche ich mir für den Film ein alternatives, "leichteres" Ende, so dass man sie noch mehr genießen kann. *schwelg*
*schwelg mit*

Kira
2007-02-24, 00:21:50
habs eben gesehen und wow :( bin traurig wegendem Schluss... meine süße SJ ist tot :( hätte nie gedacht dass er sie erschießt!