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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Freecom Netzwerk HDD-Gehäuse


yardi
2006-01-09, 17:31:39
Hi!!

Möchte euch mal ausführlich über meine Erfahrungen mit dem o.g. Gehäuse informieren.

Die Idee einer Festplatte im Netzwerk auf die alle User im Netzwerk zugreifen können hatte ich schon lange, und habe mich auch schon ne Zeit lang damit beschäftigt. Bereits damals wurde ich auf das Netzwerk-Gehäuse von Freecom aufmerksam gemacht und wollte es mir auch zunächst schon kaufen, habe mich dann aber doch für eine externe USB-Platte entscheiden.

Da nun aber letzte Woche der Controller meiner externen USB Festplatte von Western Digital (200GB) kaputt gegangen ist (Festplatte geht aber noch) dachte ich mir "Jetzt holst du dir das Teil". Von der vorhergegangenen Recherche im Internet wusste ich bereits das es dieses Gehäuse anscheinend nur bei Conrad (Artikel-Nr.: 998678 - 62) zu kaufen gibt. Ich habe es bei keinem anderen Anbieter gefunden und selbst die Freecom-Seite schweigt sich über das Gehäuse aus.

Also bin ich in den Conrad gedüst der zum Glück nur ca. 20km entfernt ist und habe dort das Gehäuse zum Preis von 79,95 € erstanden.

Wieder zuhause habe ich mich gleich ans Werk gemacht und das Gehäuse zunächst mal (logischerweise :D) ausgepackt. Im Lieferumfang sind die einzelnen Bestandteile des Gehäuses, ein USB 2.0 Kabel, ein Ethernet-Kabel, das Netzteil, eine CD mit Software und Treibern und zwei kleine Zettel mit Informationen zur Installation des Gerätes. Ein Handbuch gibt es leider nur als .pdf auf der CD.

Beim Auspacken ist mir sofort der kleine 10mm Lüfter aufgefallen der am hinteren Ende des Gehäuses verbaut wurde. Doch dazu später...

Der Einbau der Festplatte lief zunächst vermeintlich sehr einfach und wird in der Anleitung auch ausreichend beschrieben. Als ich die Festplatte verbaut hatte (die Platte die vorher in meinem externen Gehäuse von WD war, mit NTFS formatiert) stöpselte ich sie ans Netzwerk und an den Strom an. Als ich die Festplatte anschaltete röhrte der kleine Mini Lüfter sofort lautstark los. Das Teil ist wirklich ungemein laut und daher kann das Gehäuse wohl kaum in Wohnzimmer plaziert werden. Experimentierfreudige können den Lüfter aber ganz leicht ausbauen, ob es dazu zu Temperaturproblemen kommen kann weiss ich aber nicht.

Der nächste Schritt war die Installation der Software. Hier kann man leider keinen Installationspfad angeben was ich sehr schade finde. So ist man gezwungen die Software aufs Windows Laufwerk zu installieren. Dann muss man die Festplatte über die Software noch registrieren.

Eigentlich sollte es ab diesem Punkt schon losgehen aber die Festplatte wurde mir nirgends angezeigt und der kleine Icon in der Tray Leiste der nun verfügbar ist reagierte nicht.

Nach 15 Minuten rumprobieren habe ich mich entschlossen den Support von Freecom anzurufen der löblicherweise kostenlos ist. Der Mitarbeiter erklärte mir die Platte müsse umbedingt auf Cable Select gejumpert sein, ich hatte sie zunächst auf Master gejumpert. Leider wurde das in keinster Weise in der Anleitung erwähnt.

Gesagt getan nur das die Platte dann immernoch nicht angezeigt wurde. Dann versuchte ich die Platte per USB anzuschliessen (was auch möglich ist) was auch nicht klappte. Also versuchte ich nochmals die Platte als Slave zu jumpern doch dabei fiel mir auf das der IDE Port gar nicht richtig angeschlossen war. Die Pins waren nicht richtig eingesteckt weil der Stecker für den Strom im Weg ist. So war es nicht möglich den IDE Stecker richtig in den Port an der Festplatte zu stecken. Also musste ich mit einem Cutter den kleinen Nippel seitlich am Strom Stecker entfernen und so passte der IE Anschluss nun richtig. Ob das ein generellles Problem ist oder ob nur bestimmte Festplatten nicht passen kann ich leider nicht sagen.

Beim anschließenden zusammenschrauben des Gehäuses fiel mir dann aber auf das die Schrauben nun nicht mehr richtig passten. Ich konnte nur noch 2 der 4 Schrauben festdrehen was mir aber egal war. Das Gehäuse hält trotzdem.

Die Festplatte wieder am Netzwerk angeschlossen konnte ich nun mit der Installation fortfahren. Ab da gab es auch keine Probleme mehr, die Software verband sich mit der Festplatte und die Parttionen wurden mir nun ganz normal im Arbeitsplatz unter Festplatten angezeigt, wie z.B. bei einer USB Festplatte.

Beim näheren studieren der Software fiel mir aber auf das es nicht möglich ist in irgendeiner Weise Zugriffsrechte oder Benutzer anzulegen. Das ist etwas das ich mir gewünscht hätte den nun können die Benutzer im Netzwerk alle Daten einsehen und auch kopieren. Immerhin kann man den Schreibzugriff deaktivieren... Ansonsten gibt es diesbezüglich keine Einstellmöglichkeiten.

Bei zwei vorhandenen Netzwerk-Laufwerken gleicher Bauart kann man die Daten darauf zusätzlich noch spiegeln wie in einem Raid.

Die Software muss nur zum Verwalten aktiviert sein, beim zugreifen auf die Festplatte muss sie das nicht.

Trotzdem muss auf allen Rechnern im Netzwerk die Software installiert sein um sich bei der Festplatte anzumelden. Ohne das wird keine Platte angezeigt.
Ich denke aber das auf den "Clients" die Software danach wieder deinstalliert werden kann solange man nur auf die Festplatte zugreifen möchte.

Da nun alles soweit eingerichtet war wollte ich wissen was die Festplatte im Netzwerk nun zu leisten im Stande ist. Also habe ich hdtach angeschmissen und dabei kam folgendes Ergebnis raus:

http://img390.imageshack.us/img390/805/netzwerkhddbench9um.jpg

Eine Rate von durchgehend 10,5 MB Sec ist nicht gerade viel, allerdings fehlen mir die Vergleichswerte. Ich kann also nicht beurteilen wie schnell die Platte ist im Vergleich zu anderen Produkten dieser Art. Ich persönlich wollte unbedingt eine Festplatte die für jeden im Netzwerk erreichbar ist, wenn das eine solche niedrige Geschwindigkeit zu Folge hat bin ich gerne bereit das in Kauf zu nehmen. Kann auch nicht sagen inwiefern die eingesetzte Festplatte eine Rolle spielt, ich denke aber bei aktuellen Festplatten keine große.

Danach habe ich noch eine ca. 50GB große Backup Datei von meiner internen auf die Netzwerk-Platte kopiert. Das dauerte zimlich genau 45min. Mit weiteren Tests kann ich leider nicht dienen. Bin aber gerne bereit auf Wunsch weitere durchzuführen.

Abschliessend muss ich sagen das meine Meinungen zu dem Gehäuse durchwachsen sind. Die eigentlichen Anforderungen hat sie erfüllt, wenn ich mir dabei etwas mehr Funktionsumfang (Zugriffsrechte) erhofft hatte. Der laute Lüfter und die kleine Inkompatibilität zu meiner Festplatte trüben den Eindruck weiterhin. Zu den Leistungen der Festpaltte kann ich nicht viel sagen ausser sie hier aufzuzeigen. Dazu fehlen mir einfach die Vergleichswerte und die Erfahrung.

Je nach eingesetzter Festplatte kann man sich aber mit dem Gehäuse ein recht günstiges (wenn auch eher spartanisches) NAS System zusammenstellen das für den Heimgebrauch auch ausreichend ist. Die Anforderung "Festplattenplatz für jeden im Netzwerk" erfüllt sie ja auch ganz gut. Für den Gebrauch ausserhalb von Heimnetzwerken ist sie aber aufgrund der Sache mit der Software (muss ja auf jedem Client installiert werden) und der kaum vorhandenen Admin-Möglichkeiten eher nicht zu gebrauchen.


Hoffe euch gefällt meine Review und sie hilft euch ein bisschen weiter. Das Thema NAS wird ja momentan immer wichtiger deshalb dachte ich das ein Bericht dazu ganz passend sei.

Für Kritik und Vorschläge bin ich jederzeit offen.

MfG yardi

Botcruscher
2006-01-09, 17:46:57
Fein. Ist das die Version mit Bittorrentclient?

Die Nachteile hast du aber auch gleich mit angesprochen. Es giebt hier ja eine ganze Gruppe von Leuten die sich auch für NAS interresieren.

Der Nachteil mit den Benutzerrechten ist aber sehr groß. :(

Hm ich werde woll doch irgendwann meinen Server durch eine Via oder Sempronsystem auswechseln.

Hamster
2006-01-09, 18:06:57
lustig: eben noch gefragt (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=271284) , schon isses da, das review.


vielen dank dafür.

aber damit scheinen sich wohl meine befürchtungen zu bestätigen: das teil läuft nur mit der software. dh, ich kann keine feste ip vergeben?

dann ist das ding auch kein nas gehäuse, und disqualifieziert sich daher leider für mich :(


oder geht es doch (irgendwie?)

yardi
2006-01-09, 19:28:56
Ich wüsste nicht wie, leider.

Ich hab mit nem Kollegen drüber gesprochen und er konnte mir auf Anhieb ein paar andere Gehäuse dieser Art nennen die zwar ein wenig teurer sind aber wesentlich mehr Funktionen versprechen.

z.B.:

http://www.geizhals.at/deutschland/a138237.html

http://www.geizhals.at/deutschland/a150334.html

http://www.geizhals.at/deutschland/a169972.html

http://www.geizhals.at/deutschland/a181269.html

Die Teile entsprechen schon eher einem NAS Gehäuse.

Hätte ich die Teile nur vorher gesehen. Damals hab ich sie nicht gefunden...

Bin jetzt bissel unschlüssig ob ich das Freecom Teil wieder zurückbringen soll :confused:

mf_2
2006-01-09, 20:29:00
Naja, du hast den Stromstecker abgeschnitten. Die Chancen stehen gut dass die von Conrad des aber ned merken, wenn das Gehäuse zu ist und das Teil trotzdme zurücknehmen. Wobei da meine moralische Seite ein wenig bedenken hat, schliesslich hat der Händler dir nichts versprochen was nicht dabei ist und hat auch nichts defektes geliefert. Wobei du ja auch gezwungen warst den Stromstecker zu beschneiden, also bin ich mir ned 100% sicher. Kannst ja mal versuchen. Ist schon ärgerlich €80 für n Gehäuse rauszuhauen das man eigentlich garnicht will.

jorge42
2006-01-10, 09:19:41
Hi!!

Beim näheren studieren der Software fiel mir aber auf das es nicht möglich ist in irgendeiner Weise Zugriffsrechte oder Benutzer anzulegen. Das ist etwas das ich mir gewünscht hätte den nun können die Benutzer im Netzwerk alle Daten einsehen und auch kopieren. Immerhin kann man den Schreibzugriff deaktivieren... Ansonsten gibt es diesbezüglich keine Einstellmöglichkeiten.

Wie ich schon im Kaufberatungsforum schrieb liegt das am eingesetzten OS und da haben sie wohl gespart. wie man am folgenden Punkt sieht:

Trotzdem muss auf allen Rechnern im Netzwerk die Software installiert sein um sich bei der Festplatte anzumelden. Ohne das wird keine Platte angezeigt.
DAS ist für mich das KO kriterium überhaupt. Ich will eine NAS Platte, die sich einfach per SMB mounten lässt ohne vorher einen Client installieren zu müssen. Läuft dieser überhaupt ohne ADMIN Rechte? Aber dafür hätten sie dann doch einen SAMBA Server verwenden müssen, aber dann wäre das mit den Zugriffsbeschränkungen auch kein Problem.

Eine Rate von durchgehend 10,5 MB Sec ist nicht gerade viel, allerdings fehlen mir die Vergleichswerte. Ich kann also nicht beurteilen wie schnell die Platte ist im Vergleich zu anderen Produkten dieser Art. Ich persönlich wollte unbedingt eine Festplatte die für jeden im Netzwerk erreichbar ist, wenn das eine solche niedrige Geschwindigkeit zu Folge hat bin ich gerne bereit das in Kauf zu nehmen. Kann auch nicht sagen inwiefern die eingesetzte Festplatte eine Rolle spielt, ich denke aber bei aktuellen Festplatten keine große.

Das wiederum scheint mir die normale Geschwindigkeit eines 100MBit Netzwerkes zu sein (Ist sogar dafür ziemlich schnell). Um über das Netzwerk schneller zu sein müsstest du auf Gigabit umsteigen, deine Netzwerkkarte, der Switch und das NAS müssten das können. Gibt es in diesem Preissegment wohl nocht nicht obwohl es im kommen ist.

FAZIT: Es tut für den Preis genau das was man erwarten kann. Daten im Netzwerk anzubieten. Aber meiner Meinung nach stellt man sich dann doch lieber einen kleinen Server mit Samba hin, zusammengebastelt aus alten komponenten. oder man gibt mehr Geld aus :biggrin:

yardi
2006-01-10, 09:53:13
Ich habe die Sache nochmal überdacht und werde das Gehäuse behalten.

1. Ist der Funktionsumfang für unser popliges Heimnetzwerk von 4-5 Rechnern absolut ausreichend. Mittlerweile finde ich es auch ganz gut das die Platte im Arbeitsplatz eingebunden wird und nicht im Windows-Netzwerk, denn wie im Kaufberatungs Thread zu dem Gehäuse beschrieben haben wir sehr oft Probleme mit der Verfügbarkeit der Rechner im Netzwerk. Einen Rechner bekommen wir zum Beispiel gar nicht rein...
Auch haben es Backup Programme wie True Image es anscheinend leichter auf eine lokale Festplatte zu überspielen. Als ich mal ein Backup direkt auf nen Netzwerk Rechner überspielen wollte ging ds Programm down.
Das mit der Angebundenheit an die Software ist nunmehr der größte Kritikpunkt aber immerhin braucht man KEINE Adminrechte um sie zu installieren. Zumal man tatsächlich nach der Anmeldung bei der Platte das Teil wieder deinstallieren kann ausser man möchte sie administrieren.
Weiterer Vorteil für UNS ist auch das man die Software auch auf Linux und MAC Systemen installieren kann. Haben es gerade mit Linux getestet und es läuft prima. Die Geräte die übers Windows-Netzwerk arbeiten werden da schon mehr Probleme haben vermute ich mal.


2. Habe ich gestern abend mal testweise den popligen Lüfter ausgebaut und so ist die Platte nun (ohne Zugriffe) kaum bis gar nicht zu hören. Bei Zugriffen wird sie nen Tick lauter aber das kommt ja eher selten vor. Immerhin hat Freecom daran gedacht einen Standby Modus einzubauen.

3. Denke ich auch an den Stromverbrauch von dem Teil. Nur um Backups zu sichern brauche ich keinen Server der 24/7 mächtig viel Watt verbraucht. Kann mir kaum vorstellen das die Freecom Platte viel verbraucht, werde das aber morgen mit einem Messgerät nachprüfen.


4. Ist die Geschwindigkeit mit durchgehend 10,5 MB/Sec absolut ok und sogar recht hoch. Habe mich mal informiert und die anderen von mir verlinkten Systeme haben laut HERSTELLER nur ne Datenrate von 7-8 MB/Sec. Denke mal im Einsatz werden es noch weniger sein. Gigabit Syteme dieser Art gibt es zwar aber diese kosten leicht das 10fache...


5. Ist es eigentlich gar nicht meine Art zuerst an nem Bauteil rumzuschnippeln und es dann wieder zurückzubringen. Allerdings hätte der Hersteller darauf hinweisen müssen das manche Festplatten nicht oder beschränkt kompatibel sind. Ich war gestern abend nur ein bisschen enttäuscht und sauer auf mich selbst das ich mich vorher dann doch nicht ausreichend informiert hab.


Es tut für den Preis genau das was man erwarten kann. Daten im Netzwerk anzubieten. Aber meiner Meinung nach stellt man sich dann doch lieber einen kleinen Server mit Samba hin, zusammengebastelt aus alten komponenten. oder man gibt mehr Geld aus

Stimmt nur teilweise, denn wie man bei den Links von mir oben sieht gibt es für ähnliches Geld Systeme mit ganz anderen Ansätzen und wesentlich mehr Funktionsumfang. Auf die kann man dann per Webinterface zugreifen, kann Benutzergruppen und Zugriffsrechte anlegen usw. Einige haben sogar nen FTP Server integriert.