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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Asoziales Verhalten steigt, die Werte fehlen!


PHuV
2006-01-11, 14:02:41
Ich bin ja nun nicht so alt, aber ich merke mehr und mehr, wie asozial sich viele Menschen verhalten, sei es im Straßenverkehr und im Umgang miteinander.

Meine momentane Heimat ist Berlin, und es ist einerseit eine schöne Stadt, aber auch sehr dreckig und vielfach verkommen.

Beispielsweise fahren die meisten Leute in Berlin rücksichtslos und gefährtend. Und wenn man sie auf ihre Fehler aufmerksam macht (parken auf Radwegen, schneiden von Radfahrern, Vorfahrt nehmen usw.), dann werden die meisten noch pampig. Jeder macht mal Fehler, und wenn ich einen als Radfahrer mache, dann habe ich wenigstens den Arsch in der Hose und entschuldige mich dafür, was manche Autofahrer überrascht. Aber viele werden dann auch noch beleidigend und ausfällig, wenn man sie darauf hinweist.

Ja, ich nehme Rücksicht auf Kinder und Leute mit Kindern oder alte Menschen, mag altmodisch sein, als Vater von 3 Kindern breche ich mir dadurch keinen ab. Aber die meisten kinderlosen Leute sehen Kinder als Bedrohung oder Feinde an und kucken ganz böse, wenn diese mal etwas lauter sind (ich rede nicht davon, wenn Kinder unerzogen die ganze Zeit rumbrüllen und umschreien).

Die Leute schmeißen ihren Dreck und Müll einfach so auf die Straße, selbst mein kleiner Sohn mit 2 Jahren kann das besser. Als Vergleich hatte ich vor einiger Zeit Freunde in Stuttgart besucht, und mir ist schlagartig aufgefallen, wie sauber und ordentlich es dort ist, Berlin ist dagegen leider ein wirkliches Drecksloch!

Ich verstehe es nicht, warum stehen heute so viele Leute auf den Standpunkt, daß indiviuelle Entfaltung und Ich-AG konträr zu Höflichkeit, Anstatt und gesitteten Verhalten steht?

Es gibt eine einfache Regel des Altrusimus, "Was man nicht will, was man dir tut, das füg auch keinem andren zu!"

Bei Ebay schreibe ich ehrlicherweise rein, wenn meine Ware Schäden oder deutliche Gebrauchsspuren aufweisen, andere wiederrum tuen das nicht und werden auch noch unverschämt und frech, wenn man es anmerkt, daß deren Beschreibung von "guter Zustand" bestimmt für deren Artikel nicht zutrifft.

Bin ich mit 38 schon so ein Dinosaurier, wenn mich es nervt, wenn Leute ihre dreckigen Schuhe auf die Sitze ablegen, und ich es ihnen sage?

Ich kann mittlerweile über viele Verhaltensweisen nur den Kopf schütteln und mich fragen, wo lebe ich hier eigentlich? Natürlich ist das immer noch besser, als in einem Land zu leben, wo sich die Leute täglich in die Luft sprengen oder andere Dinge antun. Aber optimal und gut finde ich das nach wie vor nicht. Das es auch anders geht, sehe ich, wenn ich mal in anderen Städten oder kleineren Ortschaften bin. Das die wiederrum andere Probleme haben, ist wieder was anderes, aber wenigstens ist dort das asoziale Verhalten sehr verringert.

Ich habe nichts gegen Freiheit, und ich habe auch nichts dagegen, wenn sich viele ausleben wollen, ganz im Gegenteil. Aber in dem Moment, wo ich andere belästige oder störe, muß ich ich doch mein Verhalten überdenken, und darf das nicht als "richtig" und "korrekt" deklarieren, wenn es das offensichtlich nicht ist. Irgendwie habe ich manchmal den Eindruck, daß viele Demokratie und Freiheit vollkommen falsch verstehen, und die Täter einen höheren Schutz geniesen als die Opfer.

Somit bin ich echt am Überlegen, obwohl ich wirklich kein Christ bin, auch in meiner Jugend gegen vieles rebelliert habe, immer oft mich nicht konform (ohne jedoch damit jemanden zu schaden oder zu belästigen) verhalten habe bzw. meinen Meinung nicht konform zum Main-Stream ist, ob doch vielleicht vieles von den alten Werten nicht sooo falsch war oder ist. Es geht mir nicht darum, eine neue spießige Moral oder Ethik einzuführen, aber eine Moral, die deutlich das Individuum regluiert, wenn andere Individuen oder das öffentliche Wohl davon betroffen sind, und wenn es nur darum geht, daß die Leute nicht ihren Dreck einfach so auf die Straße werfen. Natürlich ist die Gefahr wieder gegeben, daß eine Moralvorstellung so stark andere einegen kann bzw. alles und jedes durch zig Gesetze und Regel überreguliert wird, bzw., wir fast in einem Überwachungsstaat enden.

Ich habe da keine Lösung, außer durch innere Einkehr und tiefe Einsicht. Leider haben aber viele Menschen diese Einsicht nicht, und gerade die gehen mir mittlerweile gewaltig auf den Keks!

Wie seht Ihr das so?

PHuV
2006-01-11, 14:13:30
Wichtig wäre es noch zu sagen, daß ich bestimmt jeden seine Lebensqualität oder Lebensfreude gönne, aber muß das den wirklich auf Kosten von anderen sein? Ich meine, viele von uns bezahlen Steuern, und im Endeffekt wirkt sich jeder mutwillige Beschädigung und Verunstaltung von öffentlichen Einrichtungen auch auf andere aus, die diese ebenfalls benutzen wollen und müssen.

Zaffi
2006-01-11, 14:18:34
@wdragon: he he das ist wirklich lustig, so einen Thread wollte ich gerade auch aufmachen :D

Bin übrigens auch 38 Jahre alt und sehe das quasi genauso wie du.
Mich nervt die LMAA-Haltung der Leute inzwischen nur noch an und da ich mittlerweile festgestellt habe das es in den großen Städten noch weitaus schlimmer ist, werde ich noch dieses Jahr aufs Land ziehen, mit viel Platz um mich rum den ich vor den Egoisten dieser Welt zusperren kann wann immer es mir passt !

Was du zum Thema Kinder gesagt hast ist wirklich wahr, hab selbst einen kleinen Sohn und es ist wirklich unglaublich wie kinderfeindlich die Deutschen sind, ich wollte das früher nie glauben aber es ist wirklich so.

Diese selbstzerstörerische LMAA-Einstellung basiert meiner Meinung nach vor allem darauf das die Leute immer denken das es ja nicht ihr Eigentum ist das da zerstört oder verschmutzt wird, in Wirklichkeit ist es das aber. Die blöden Jugendlichen die nun zum mittlerweile wohl 200sten Mal die Telefonzelle bei uns an der Ecke zerstört haben kapieren einfach nicht das sie sich im Endeffekt damit selbst schaden, wenn vielleicht auch nicht unmittelbar....

Was mir übrigens immer mehr auffällt, jeder meint er müsste für jede Eventualität Regeln aufstellen, aber letztenendes hält sich doch kein Mensch daran. Es hält sich kaum einer an die Regeln des Strassenverkehrs, es hält sich keiner an die Regeln die in den gesetzesbüchern stehen, ja nichtmal an selbstgemachte Regeln halten sich die Leute noch. Was wird heutzutage ein Affenaufstand um die Gesetze und Regeln im Koran, der Bibel und was weiss ich wo gemacht und letztenendes hält sich auch kaum einer dran... manche halten sich ja nichtmal an die Gesetze der Menschenrechte...

Jeder will in einer geregelten Welt in Sicherheit leben aber keiner will was dazu beitragen oder wenn schon dann so wenig wie möglich, so gehts aber leider nicht

maximAL
2006-01-11, 14:30:05
...Berlin...
...Berlin...
...Stuttgart besucht...wie sauber und ordentlich...
....Berlin...Drecksloch!
...Das es auch anders geht, sehe ich, wenn ich mal in anderen Städten oder kleineren Ortschaften bin...
.
.
.
Wie seht Ihr das so?
klingt nach einem lokalen problem :lol:
aber schön, dass du über berlin gesagt hast, was schon längst jeder wusste :wink: ;D

Zaffi
2006-01-11, 14:38:18
klingt nach einem lokalen problem :lol:
aber schön, dass du über berlin gesagt hast, was schon längst jeder wusste :wink: ;D

Mag sein das das in Berlin extrem ist aber hier in Düsseldorf ist es fast genauso, übrigens konnte ich das auch in Köln, Hamburg und Frankfurt feststellen

PHuV
2006-01-11, 15:20:43
Gerade Jugendliche spreche ich sehr wohl an, wenn ich sehe, wenn sie öffentliches Eigentum zerstören, und zur Not melde ich es auch.

Ich habe als Jugendlicher auch bestimmt mal Unsinn gemacht, aber ich habe nichts mutwillig zerstört oder kaputtgemacht, wo andere täglich ansehen oder benutzen müssen.

Aber schön, daß ich das nicht so alleine sehe. Irgenwie habe ich den Eindruck, daß es vielleicht doch nicht dumm wäre, wenn wieder gewisse Werte und Einstellungen vermittelt werden! Natürlich müssen sie nicht so aussehen, so wie die Politiker es abstrus fordern, nur weil sich nicht in der Lage sind, sinnvoll zu haushalten (viel arbeiten, viel Steuern zahlen, viel Konsum, nichts kosten, nicht krankwerden, bei Rentenanfang am besten gleich sterben...).

Leonidas
2006-01-11, 15:48:40
Ich habe da keine Lösung, außer durch innere Einkehr und tiefe Einsicht. Leider haben aber viele Menschen diese Einsicht nicht, und gerade die gehen mir mittlerweile gewaltig auf den Keks!

Wie seht Ihr das so?




Die Menschen tun das, was die Gesellschaft ihnen vorlebt. Und schalt doch mal die Massenmedien an: Was wird da vorgelebt? Anstand? Respekt? Ehrlichkeit? Wenn, dann nur als Mittel zum Zweck, aber nicht ehrlich gemeint.

Im Unterbewußtsein dürften wir alle inzwischen den Virus haben, das es in dieser Gesellschaft schlicht und ergreifend nur darum geht, sich das zu nehmen, was man kriegen kann. Ganz besonders, da dies von definierten Respektspersonen (Politiker, Wirtschaftsbosse) uns glanzvoll vorgelebt wird.



PS: Dresden-Striesen oder auch der gesamte Südosten von DD ohne Prohlis scheint Lichtjahre von den im Eingangsposting beschriebenen Problemen entfernt zu sein. Hier ist es kilometerweit ruhig und normal.

No.3
2006-01-11, 15:57:52
Bin ich mit 38 schon so ein Dinosaurier, wenn mich es nervt, wenn Leute...

es nervt auch mit 29...

Rainer

Gast
2006-01-11, 15:59:55
Willkommen in Berlin, würde ich dann mal sagen, gell? Von welchem Bezirk ist denn die Rede, wdragon?

In anderen Großstädten der Welt dürfte es aber nicht anders sein. In New York ist es ein Wunder, wenn man den Tag in der Rush Hour überlebt. :D

new_vision
2006-01-11, 16:08:09
In anderen Großstädten der Welt dürfte es aber nicht anders sein. In New York ist es ein Wunder, wenn man den Tag in der Rush Hour überlebt. :D

Du redest Müll! Die Rush-Hour in NY ist bei weitem nicht so schlimm, wie man allgemein hin annimmt. Abgesehen davon gehen die meisten Autofahrer DORT ruhig an die Sache ran, weil sie wissen, das sie es eh nicht ändern können.

Und selbst die Fußgänger dort haben, bei aller Hektik, immer noch mehr Freundlichkeit parat als mancher Deutscher!


nv

Sylver_Paladin
2006-01-11, 16:27:43
So langsam schlagen Werteverfall und antiautoritäre Erziehung(68er ahoi) durch...

gerry7
2006-01-11, 18:10:02
Make mo' money, sei rücksichtlos.
Dann wirst du Erfolg haben.
Und das ist das einzige was zählt.

Denn das Glück was uns aus der Gesellschaft/Medien vorgegaukelt wird hat die Namen Geld/Kosum/Güter.
Und als Sucht soll man da immer mehr nehmen.

---------------------------------------------------------------------
Die klassischen "Kreise" Familie + Freunde werden durch die "Spaßgesellschaft um jeden Preis überbügelt.
---------------------------------------------------------------------

P.S. Ich bin 44 aus den Frankfurter Raum, und hier sieht es ähnlich aus.
Die Autofahrer und Yuppies können halt nur auf der Überholspur leben :P

Zaffi
2006-01-11, 18:35:12
So langsam schlagen Werteverfall und antiautoritäre Erziehung(68er ahoi) durch...

Meinst du damit die Leute die 68 geboren wurden ?
Ich bin selbst Jahrgang 67 :D

PS: ich kann ziemlich genau beziffern wann dieser ganze Mist angefangen hat, es war die Zeit als man hier MTV empfangen konnte... :biggrin:

Gast
2006-01-11, 18:37:25
Was ist LMAA?

Zaffi
2006-01-11, 18:38:49
Was ist LMAA?

sag ich nicht weils sonst ne Verwarnung gibt :D

Aber sagen wirs mal so, der Götz von Berlichingen hat mal was sehr ähnliches gesagt....

nggalai
2006-01-11, 18:56:45
Nö, für Leck Mich Am Arsch gibt's keine Verwarnung, solange Du damit niemanden beleidigst. ;)

PHuV
2006-01-11, 19:42:27
Nö, für Leck Mich Am Arsch gibt's keine Verwarnung, solange Du damit niemanden beleidigst. ;)

Na schön, wenn Moderatoren noch mitdenken ;) , man bekommt so leicht hier gleich unterstellt, daß man immer gleich beleidigen will ;) .

Aber um zum Thema zurückzukommen, ich bin auch erschüttert, wie schlecht sich viele artikulieren können, und da muß ich Zaffi recht geben, mit MTV und Viva und CO ist das deutlich schlechter geworden. Schaut Euch doch mal die Moderatoren an, ihre Sprache ist grauenhaft!

Schiller
2006-01-11, 20:10:33
es nervt auch mit 29...

Rainer
Und mit 20 erst recht!

Ich bin ebenfalls kein Unschuldslamm, aber wenn ich das asoziale Gesocks auf der Strasse etc. sehe bekomme ich Brechreiz und Aggressionen.

Einige Leute sind sogar zu blöd zum gehen. Entweder sie blockieren Eingänge, schleichen in Gruppen durch enge Gassen, rempeln einen ohne Grund um, nur um dann zu denken, dass sie die Affen-Könige im Dschungel sind, etc.

Kranke Gesellschaft.

Ich bin Atheist bzw. Agnostiker, glaube also an nichts überirdisches etc. somit habe ich auch keine Angst vor irgendeinem Gott oder so, trotzdem habe ich meine Werte, meine Disziplin, mein Benehmen und meinen Anstand.

Warum fällt es Menschen so schwer, sich zu benehmen?

Ich als Russe sehe es sogar, dass die Kinder bei den "echten" Russen(mit Werten, Disziplin etc.) besser erzogen werden als bei 80% der Deutschen.

Hab noch kein russisches Kind erlebt, welches z.B. in einem Wartezimmer rumgeschrien, um sich getreten etc. hat. Bei Deutschen passiert mir das min. 5x in der Woche.

Diese Anti-Autoritäre Erziehung geht mir ehrlich gesagt auf den Sack. :mad:

Manchmal werden die Kinder noch quasi dafür gelobt, dass sie Scheiße bauen.

Denn was heute im Leben anscheined zählt ist Arroganz, Egoismus, Dreistigkeit und Durchsetzungvermögen.

Egal ob im Kindergarten, Schule, Beruf etc.

Friss, oder du wirst gefressen.

Sir Silence
2006-01-11, 20:23:45
Was mir übrigens immer mehr auffällt, jeder meint er müsste für jede Eventualität Regeln aufstellen, aber letztenendes hält sich doch kein Mensch daran. Es hält sich kaum einer an die Regeln des Strassenverkehrs, es hält sich keiner an die Regeln die in den gesetzesbüchern stehen, ja nichtmal an selbstgemachte Regeln halten sich die Leute noch. Was wird heutzutage ein Affenaufstand um die Gesetze und Regeln im Koran, der Bibel und was weiss ich wo gemacht und letztenendes hält sich auch kaum einer dran... manche halten sich ja nichtmal an die Gesetze der Menschenrechte...

Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Aber mir (21) gehts genau so. Hier das Eck (Bad Kreuznach und Bingen am Rhein) ist auch nicht grad das tollste mit dem asozialen 1337-roxX0r-GangZzter-Pack.

iam.cool
2006-01-11, 20:39:44
PS: Dresden-Striesen oder auch der gesamte Südosten von DD ohne Prohlis scheint Lichtjahre von den im Eingangsposting beschriebenen Problemen entfernt zu sein. Hier ist es kilometerweit ruhig und normal.


Kapitalismus und das Recht des Stärkeren sind im Osten noch nicht ganz so weit verbreitet, ich wohne so ziemlich im westlichsten Teil Deutschlands und hier sind moralische Werte leider auch Mangelware ;(

Aber Asoziales Verhalten ist längst nicht das einzige Probleme, Ignoranz ist ebenfalls auf dem Vormarsch und Toleranz verschwindet immer mehr.
Diese Entwicklung ist auch unabhängich vom Alter, und zieht sich durch alle Schichten.

Unsere Gelselschaft ist ein Patient mit starken psychischen Problemen.......

Monger
2006-01-11, 22:23:32
Das ist wieder einer dieser Threads dem ich schon deshalb widersprechen muss, weil mir beim lesen schlecht wird.


Ja, es hat sich was geändert in der Gesellschaft. Ja, viele Menschen haben ein Identitätsproblem. Und nein, alte Moralvorstellungen helfen nicht dabei weiter.
Was früher den Menschen halt gegeben hat, waren klare Hierarchien und ein fatales Verständnis von Nationalismus.


Nietzsche würde die heutigen Probleme als Geburtswehen verstehen, und ich stimme ihm zu.

Gast
2006-01-11, 22:25:11
Ich weiß garnicht was Ihr habt?

Der Spott heißt ja nicht umsonst Du bist Deutschland,also will man das so haben.
Wenn man es nicht haben will dann hätte man gesagt Wir sind Deutschland aber dem ist ja nicht so.
Vieleicht könnte man ja mal bei sich anfangen?


Ich gehe Schon gar nicht mehr vor die Tür weil ich einfach das beschissne Deutsche Volk nicht mehr sehen kann.
Das dumme Volk das sich eigenverantwortung von Leuten Predigen läst und der ,der es Predigt Kindergeld beantragt obwohl er es nicht bräuchte.

Ich kann über das Thema einfach nur noch Lachen

Zaffi
2006-01-11, 23:07:56
bissl sehr allgemein mein lieber Gast, das deutsche volk sind wir letztlich alle

Wir reden hier aber davon das es seit einiger Zeit schlimmer geworden ist, das soll natürlich keine Pauschalverurteilung der Deutschen sein oder möchtest du den Thread vielleicht in diese Richtung pushen ?

Gast
2006-01-11, 23:35:19
bissl sehr allgemein mein lieber Gast, das deutsche volk sind wir letztlich alle

Wir reden hier aber davon das es seit einiger Zeit schlimmer geworden ist, das soll natürlich keine Pauschalverurteilung der Deutschen sein oder möchtest du den Thread vielleicht in diese Richtung pushen ?

Du soltest den Post zusammen lassen weil sonst puscht du diesen Therd in eine richtung die ich nicht will.

Nicht war?
-----Du bist Deutschland------

iam.cool
2006-01-12, 02:55:17
bissl sehr allgemein mein lieber Gast, das deutsche volk sind wir letztlich alle


Das deutsche Volk.........................

http://img65.imageshack.us/img65/1198/tiere060ko.jpg (http://imageshack.us)

seahawk
2006-01-12, 07:57:26
Tut mir Leid, aber die Deutsche ansich ist weder so friedlich noch so niedlich noch so anspruchslos und dabei produktiv. Man sollte auch Schafe nicht beleidigen.

Ansonsten, was beschwert ihr euch über das Verhalten der Leute. Die Gesellschaft belohnt Stärke und Rücksichtslosigkeit, nur der sich nimmt was er will bekommt es auch. Rücksichtnahme ist was für Softies und spät 68er.

CrazyHorse
2006-01-12, 08:39:03
Die "Stärke" und Rücksichtslosigkeit, von der hier die Rede ist verschafft ihrem Ausüber jedoch nicht dauerhaft einen Vorteil, wenn überhaupt.

Solange man die Manieren beibehält werden Stärke und Rücksichtslosigkeit belohnt, beim Job, der Karriere. Dann heißt es irgendwas von Alpha-Tier oder Typ mit Killerinstinkt.

Aber die Leute die diese "I don't Care" Einstellung im Alltag zu sehr betreiben, fallen auch schon mal bei Bewerbungen durchs Raster oder kriegt Probleme im Job. Da wird ein Mangel an Sorgfälltigkeit und schlechter Umgang mit fremdem Eigentum nämlich schnell, zu Recht, geahndet.

Ich denke wir reden eher über Fall 1, den Mangel an Etikette, die Kleinigkeiten im Alltag und nicht über Fall 2, die Ackermanngesellschaft.

Wer das durcheinander haut, der hat was gründlich misverstanden, zu seinem eigenen Nachteil. (Damit meine ich dich jetzt nicht Seahawk, ich kenn dich ja gar nicht. Ist auf die sich asozial Verhaltenen bezogen)

seahawk
2006-01-12, 09:58:10
Ach ich meinte es das gar nicht so. Was man al assoziales Verhalten erlebt ist ne direkte Auswirkung einiger Fakten. zum einen ist es die sehr freizügige Erziehung die mit den 68ern in Mode kam. Respekt und Achtung wurde da plötzlich kein erstrebenswerter Wert mehr. Dazu die Rappkultur und die Ellebogengesellschaft und wir bekommen was wir haben.
Die Gesllschaft ist viel zu tolerant geworden. Ordnung ist keine Tugend mehr, sondenr wird als veraltet und bevormundent betrachtet. In einer solchen Gesellschaft muss man sich eben nehmen was man will. Und wer es im gro0en nicht packt, der lebt es eben im Kleinen und nimmt sich sein Recht sich wie ein Schwein zu verhalten.

Mich stört so ein Verhalten nicht. Was micht nicht direkt betrifft, das stört mich nicht.

PHuV
2006-01-12, 10:51:29
Die Gesllschaft ist viel zu tolerant geworden. Ordnung ist keine Tugend mehr, sondenr wird als veraltet und bevormundent betrachtet. In einer solchen Gesellschaft muss man sich eben nehmen was man will. Und wer es im gro0en nicht packt, der lebt es eben im Kleinen und nimmt sich sein Recht sich wie ein Schwein zu verhalten.

Mich stört so ein Verhalten nicht. Was micht nicht direkt betrifft, das stört mich nicht.

Das Problem ist aber, daß es Dich immer betreffen wird, sei es, wenn Leute öffentliches Eigentum beschädigen, wer zahlts im Endeffekt? Der Steuerzahler. Wenn Manager unverantwortlicherweise auf Teufel komm raus den ShareHolderValue hochhalten wollen und zigtausend Leute entlassen, damit sie ihren hohen Bonus bekommen, die Arbeitslosen zahlt der Steuerzahler. Wenn Leute unberechtigt soziale Leistungen und Steuervorteile in Anspruch nehmen, der ehrliche Steuerzahler ist der Dumme.

Und damit hört es ja nicht auf, und meine Erfahrungen ist die, daß wenn der Damm gebrochen ist, es sich dieses Verhalten auf viele Bereiche auswirkt. Und spätestens, wenn die Leute Dir ständig über den Weg laufen, weil man muß ja auch mal raus und einkaufen, Behördengänge machen, öffentlichen Verkehrsmittel oder Einrichtungen benutzen, schon laufen gerade Dir diese Pappnasen über den Weg.

Zaffi
2006-01-12, 10:54:23
Mich stört so ein Verhalten nicht. Was micht nicht direkt betrifft, das stört mich nicht.

Danke das du das problem auf diese zwei Sätze reduziert hast, präziser hätte ich das problem nicht beschreiben können.......

No.3
2006-01-12, 11:58:51
Mich stört so ein Verhalten nicht. Was micht nicht direkt betrifft, das stört mich nicht.

wenn alle so denken wie Du, dann ist die Richtung klar in die es sich weiterentwickeln wird...

Rainer

seahawk
2006-01-12, 12:14:19
Das Problem ist aber, daß es Dich immer betreffen wird, sei es, wenn Leute öffentliches Eigentum beschädigen, wer zahlts im Endeffekt? Der Steuerzahler. Wenn Manager unverantwortlicherweise auf Teufel komm raus den ShareHolderValue hochhalten wollen und zigtausend Leute entlassen, damit sie ihren hohen Bonus bekommen, die Arbeitslosen zahlt der Steuerzahler. Wenn Leute unberechtigt soziale Leistungen und Steuervorteile in Anspruch nehmen, der ehrliche Steuerzahler ist der Dumme.

Und damit hört es ja nicht auf, und meine Erfahrungen ist die, daß wenn der Damm gebrochen ist, es sich dieses Verhalten auf viele Bereiche auswirkt. Und spätestens, wenn die Leute Dir ständig über den Weg laufen, weil man muß ja auch mal raus und einkaufen, Behördengänge machen, öffentlichen Verkehrsmittel oder Einrichtungen benutzen, schon laufen gerade Dir diese Pappnasen über den Weg.

Zahlen tue ich sowieso. Und als Hilfspolizist bin ich nicht angestellt worden. Der Damm ist längst gebrochen und jeder ist sich selbst der Nächste.

Das gute A
2006-01-12, 13:02:47
Ich bin ja nun nicht so alt, aber ich merke mehr und mehr, wie asozial sich viele Menschen verhalten, sei es im Straßenverkehr und im Umgang miteinander.......

......
....
...
..
.


Ich habe da keine Lösung, außer durch innere Einkehr und tiefe Einsicht. Leider haben aber viele Menschen diese Einsicht nicht, und gerade die gehen mir mittlerweile gewaltig auf den Keks!

Wie seht Ihr das so?

*Unterschreib*

Das geht mir mit 29 exakt genauso... und ich fürchte, dass diese Zustände sich nicht verbessern werden :rolleyes:

Grüße

DjDino
2006-01-12, 14:05:05
Von steigender unmoral kann auch mein Vater berichten, von Beruf im Tiefbau tätig.Die Zahlungsmoral für getätigte Gutachten, Baumaterial oder sonstige Kosten an Bauvorhaben lässt dort z.b. stark nach aber auch andere Sachen....da werden Rechnungen grob verspätet bezahlt, Gutachten gefälscht, unzulässige Preisabsprachen gemacht, Leute bestochen, Gelder eigennützig verschoben u.s.w. das alles weis er zu berichten und das kann er gut da er schon seit mittlerweile ~ 30 Jahren in der Szene tätig ist."Früher haten die Leute noch Handschlag-Qualität" sagt er oft und "heute sehen alle nur noch ihren Vorteil, vorallem im Geld".Wenn also im Fernsegen wieder berichtet wird das eine Brücke oder Decke unter der Schnee-Last einstürtzt wundert euch nicht, wurde mal wieder zu sehr an Material/Bau-Kosten gespart oder ein beschönigtes Gutachten für nen Baupfusch gemacht.
Aber um vom Thema nicht abzuschweifen : Ich denke langsam das der alte MARX doch mit seinen negativen "Kapitalismus-Prophezeiungen" recht gehabt hat.Die Menschen sind einfach zunehmend nicht mehr glücklich mit einem System welches immer weniger den Menschen als solches in den Vordergrund stellt sondern vielmehr ihn nur noch auf seinen marktwirtschaftlichen Wert reduziert."Was arbeitest du so?" ist meist die erste Frage wenn man sich das erste mal kennenlernt."Wie fühlst du dich?" sollte es aber vielmehr heisen um es mal simpel und verschärft auszudrücken.Geld verselbstständigt sich immer mehr, hat zu viel Macht und wie die Kontrolle über diese zu sehr verloren und als Schein oder Ersatzbefriedigung steigern sich viele dann nochdazu immer mehr hinein : Workaholic, Flucht vor der Realität in die Arbeitswelt oder aber andersrum als gestrandetes Produkt der Arm-Reichspaltung : HARZ4 oder Sozialhilfeempfänger oder ähnliches, dann wiederum nur noch der Existenzkampf als Sklave des Geldes.Familien können nicht nur materiell sondern auch psychisch dadurch dahingeraft werden oder am Rande ihrer Vorstellungen von einem zufriedenen Leben dahinlatschen.Auf der einen Seite grössenwahnsinnig und gieirig gewordene Wohlhabende die den Sinn für das menschliche zunehmend verloren haben oder falsch in Workaholic oder Konsumsucht und Bereicherung fälschlich kompensieren und auf der anderen Seite jene die zu sehr unter dem notwendigen Grundbedürfnissen leben - das kann das menschliche wenigstens wieder schätzenswerter machen (mann kennst das ja : Im Krieg und anderen schlechten Zeiten hielten die Leute immer schon mehr zusammen) - dafür aber auch diese und dann das Leid insgesammt trotzdem zu gross meist ist.Eigentlich läuft alles total schief.
So wie unser System sich derzeit zunehmend entwickelt wird es bald nur noch welche geben die zuwenig oder zuviel haben um wahrhaft glüchklich zu sein.
Wenn ich dann im Fernsehen sehe das Jugendliche randalieren wundere ich mich nicht mehr : Unzufriedenheit macht eben auch oft Aggresiv.Das ist aber nicht aus Bosheit (denn bitteschön jeder Mensch wird gut geboren, das böse kommt grossteils von aussen) sonder es ist eine Art Hilfeschrei die leider auf wenig Verständtnis stöst was deren Ursachenbekämpfungen dann leider um so schwieriger macht (als wären sie nicht schon schwierig genug).
Die Wurzel allen Übels liegt meiner Meinung nach im Kapitalismus, ich wüsste zwar auch nicht was besser wäre aber das es nicht das wahre ist zeigt sich immer mehr.Die kapitalistische Marktwirtschaft gewinnt immer mehr die fast brutale Oberhand über die anderen marktwirtschaftlichen Aspekte (Soziale Marktwirtschaft,Freie Marktwirtschaft,u.s.w.) Moral geht darin immer mehr kapput.Es ist ein Teufelskreis : Die Menschen befriegt dieses System nicht mehr und werden dadurch aber zunehmend zu Förderern dieser falschen Entwicklung : Geiz ist Geil-Typen,Konsumsucht als Ersatzbefriedigung-Typen,aus Unbefriedigung zunehmend entstehende, aggresive Verhaltensweisen (Randalieren,bestechen&Co), schnelles Geld machen denken sich dann auch viele wohl nach dem Motto : "Wenn schon meine Seele tod ist dann wenigstens irgendwas haben : geile Kohle" - Ersatzbefriedigung also wiegsagt welche aber wiedermal ein System fördert welches ihn eigentlich grossteils erst in diese Lage gebracht hat.Ich könnte glaube ich noch Stunden darüber nachdenken und schreiben...

Ich habe umlängst ein Buch gelessen über einen Eingeborenen-Stamm in Brasilien.Diese Leute haben nach unseren Masstäben "nichts".Kein Radio,keine Aktien, keine Sozialversicherung...eine Hütte aus Bambus-Geflecht welche sie sich teilen mit anderen und einen Speer zum jagen.Aus dem Buch welches einfach aus ihrem Alltag erzählt geht aber eines eindeutig hervor : Sie sind 1000mal glücklicher als wir.Sie lächeln einem an (passiert das einem bei uns so auf die schnelle in der U-Bahn ? Nein : Nur Marktwirtschafts-Zombies mit strenger Miene...) Diese Eingeborenen halten zusammen, schätzen Moral und die Natur viel tiefer als unsereiner, haben vielmehr Toleranz auch gegenüber Aggresionen oder wenn grundlegend ein Mitglied einfach "anders" ist als der Rest.Wenn ich sowas im Kopf behalte und dann im Kontrast dazu im Fernsehen die Abzocke-Sendungen ab Mitternacht sehe (Kartenlegen,Rätselraten,0190&C0) wird mir fast schlecht und muss ich mich genieren für den Grossteil unserer Rasse "Mensch".Wir behaupten gerne wir haben uns ja soooo weit weiterentwickelt : Aber um welchen Preis ? Wir haben uns verkauft.Unsere Seele dem kapitalistischen Teufel und unsere kostbare Zeit der Marktwirtschaft.Aufstehen->arbeiten->schlafen.Die 10% dazwischen ein paar Momente die wirklich "Leben" sind.Wir haben zudem dann auch zuwenig Bedenkzeit meist für Moral : "Muss mich jetzt konzentrieren", "nächster Termin", "ja, wird erledigt" - geschweige denn die Fähigkeit diese offensiv zu nutzen.Dieser Stamm dort in Afrika hat den halben Tag Freizeit (so würden jedenfalls wir das benennen).Nicht nur das wir uns in den angeblichen "Wohlstandsländern" selber immer mehr schaden, nein, wir sorgen auch noch dafür das solche glücklicher gebliebenen Menschen wie diese dort immer weniger werden indem wir versuchen ihnen unser System aufzuzwingen.Aus "Ich habe eh genug, gäbe dir was davon ab" wird dann ganz schnell "Das ist mein Eigentum, dafür habe ich bezahlt, kriegst nichts", das nennen wir dann "Entwicklungshilfe".

Toller Entwicklung.

Ich behaupte ja nicht das es besser wäre wieder in das Steinzeitalter zurückzufliehen, der Mensch ist ein Forscher und will sich entwickeln und das braucht eben auch ein System in dem das alles kontrolliert wird.Ein Zurück kann es also nicht geben.Aber ein Nachvorne so auch nicht.

Zaffi
2006-01-12, 14:11:52
@DJDino: sehr schöner Beitrag, mit Absätzen wäre er sogar noch ein bischen besser

Was den Kapitalismus angeht ist er nicht per se schlecht, das Problem sind vor allem die Zinsen und Zinseszinsen
Solange man mit Kapital schneller und mehr Geld verdienen kann als mit Arbeit, solange sind Menschen nur noch ein substituierbares Gut wie jedes andere auch

PHuV
2006-01-12, 16:07:02
Das mit der Zahlungsmoral macht ja unsere Bundesregierung gut vor (weiß ich aus zuverlässiger Quelle ;) ). Gerade die Zahlungsmoral öffentlichen Einrichtungen bringt viele Betriebe in ernste Schwierigkeiten!

Ich finde das genauso eine Unverschämtheit. Wer eine ordentliche Leistung oder Ware bekommt, muß auch dafür bezahlen. Da gibt es kaum einen Grund, das nicht zu tun. Unser krankes Zinssystem, krankhafte Berechnen von ShareHolderValues, positiven Quartalsabschlüssen und dem ganzen Mist, nur damit die Bilanzen stimmen, das führt genau zu diesem ganzen Scheiß, so muß ich es schon mal sagen!

Bei uns wurde beispielsweise das Gehalt im Juli erst einige Tage später ausgezahlt, nur damit bilanztechnisch der Halbjahresabschluß besser aussieht. KRANK KRANK KRANK.

nggalai
2006-01-12, 16:19:09
Bei uns wurde beispielsweise das Gehalt im Juli erst einige Tage später ausgezahlt, nur damit bilanztechnisch der Halbjahresabschluß besser aussieht. KRANK KRANK KRANK.
Ja, das ist leider auch hier in der Schweiz normal. Beispiel: Ich bin z.Z. im Stundenlohn tätig und werde meinen Dezember-Lohn irgend wann Ende Januar/Anfangs Februar erhalten ... einfach, damit der Jahresabschluss etwas besser aussieht.

DjDinos Posting gefällt mir recht gut. Viele der Dinge sind mir auch aufgefallen oder stören mich auch. Insbesondere das ständige "Was arbeitest Du?" beim Kennenlernen kann ich nicht verstehen. Natürlich frage ich das auch mal, aber doch nicht als erste Frage ... das kommt vielleicht nach einer halben Stunde oder so, meistens bringt der Gesprächspartner das Thema selbst auf die Arbeit (und sei's auch nur, um zu maulen ;)). Da muss ich echt nicht auch noch damit das Gespräch eröffnen ... erinnert mich immer an den ehemaligen Kommilitonen im Altnordisch-Kurs, der in der Vorstellungsrunde gleich mal sagen musste "Hallo, ich bin der Beat und ich bin schwul". Tolle Information, wollten sicher alle Mitstudenten wissen. :uup:

Das bei solcher Geld- und Statusfixiertheit die soziale Komponente zu Gunsten der Selbstdarstellung sinkt, dürfte klar sein.

{655321}-Hades
2006-01-12, 17:08:23
@DjDino: Das war nicht zufällig von Liedloff "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück"? Habe ich auch im Regal stehen. :D

Zunächst mal stellt sich mir die Frage: Steigt das asoziale Verhalten wirklich, und fehlen tatsächlich die Werte? Ich glaube nicht, dass hier auch nur irgendwer alt und trotzdem fit genug ist, um hier eine Entwicklung feststellen zu können. Außerdem ist das immernoch eine Frage der Wahrnehmung, die verschiebt sich dann manchmal doch ganz arg. Ich kann mich auch viel über die Menschen um mich herum aufregen, doch ab und an fällt mir auf, dass ich eben nicht anders war, als ich jung war, und mich bei Zeiten auch überhaupt nicht anders verhalte.

Fest stehen zB solche Dinge, wie dass der allgemeine Eindruck herrscht, die Welt sei eine kriminellere geworden. Das ist sie aber nachweislich eben nicht, sondern sogar eine friedlichere. Zumindest für Deutschland ist das zu beobachten.

Müll auf der Straße ist IMHO auch kein Zeichen von mangelnden Werten, wirklich manifestieren tut sich dies meiner Wahrnehmung nach erst, bzw. schon in der Wirtschaft. Mag sein, dass ich da in marxistischer Tradition stehe, doch ich bin mir sehr sicher, dass der materielle Wohlstand und dessen gleichere Verteilung etwas wären, das die (Welt)Gesellschaft nachhaltig zum Positiven verändern könnte (genauso wie eine enorme Reduzierung des Menschheitsbestandes).

So ganz allgemein möchte ich sogar sagen, dass mir eine gesellschaftliche Umwälzung mal wieder von Nöten scheint. Eine Menge Probleme resultieren aus einer IMHO generell falschen Lebens- und Gesellschaftsauffassung. Wir haben uns mit einer durch und durch von christlich-kapitalistischem Gedankengut geprägten Gesellschaft ein Ding herangezüchtet, bei dem ich wirklich gespannt bin, wie es sich weiterentwickelt. Nun, da die Zeit, auf die der Kapitalismus und das Christentum (überhaupt Religion) nunmal wirklich wie die Faust auf's Auge passte, endgültig vorrüberzuziehen scheint.

Aber es ist nun wirklich nicht so, dass ich behaupten wollte, dass heutzutage alles gut ist. Eine generelle Feindschaft dem anderen gegenüber vermehrt sich auch meiner Meinung nach enorm. Aber ich lebe erst recht nicht lange genug, um das beurteilen zu können. Ich meine aber Zeiten erlebt zu haben, in denen die Befindlichkeit des Landes wirklich freundlicher war.

Es scheint ja fast selbstverständlich, wo ich die Ursache und die Heilung sehe. :D In der Kommunikation selbstverständlich, allen Formen voran in der meistverbreiteten, also der massenmedialen Kommunikation. Schuld ist selbstverständlich der Fernseher und die Bild. Wenn aber auch wirklich jedes noch so arme Würstchen neben uns ein eiskalter Hartz-IV-Abzocker ist, grundsätzlich jeder Süßigkeiten verschenkende ältere Nachbar schonmal im Verdacht steht, pädophil zu sein, aber auch wirklich jeden Tag irgendwo ein grausamer Doppelmord verübt wird, so dass man sich schon fast nicht mehr auf die Straße traut, sollte ich wirklich niemanden mehr an mich heranlassen. Wer weiß, sonst habe ich im nächsten Moment bereits ein Geschlechtsorgan oder eine Halbautomatik bis zum Anschlag im Allerwertesten.

Bloß nicht freundlich sein, sonst fehlen einem im nächsten Moment die Zähne, wer nicht zurückpöbelt, wird sonst eventuell mit seiner Frau im gemeinsamen Ehebett erstochen. Ein wenig überspitzt, aber ich glaube fast, dass es passt.

Das Bild, das einem vom Zustand der Gesellschaft durch die meisten Medien eingebläut wird, ist ein vollkommen verzogenes. Die Gesellschaft ist garnicht so böse, wie sie wirkt, sie ist auch nicht so pervers, sie ist auch nicht voller Hartz-IV-Abzocker. Aber wenn man sich in solcher Gesellschaft glaubt, kann man ja auch gleich die Sau rauslassen.

Ich würde fast so weit gehen, zu behaupten, dass es nicht lange bräuchte, bis eine Gesellschaft zu dem wird, als das sie in den Medien dargestellt wird. Siehe MTV: Wir hatten in Deutschland nie Eastcoast- und Westcoastgangster. Dann kamen Dr.Dre, Snoop Dog und Eminem, und der Black und White Trash kam aus dem Boden geschossen. Natürlich handelt es sich hier auch nur um den Phänotypen des Problemes, das sich damit beschreiben lässt, nämlich Jugendgewalt und Kriminalität. Die hätte es mit Sicherheit auch ohne MTVs Zusatzleistung gegeben.

Und ein weiteres ganz generelles Problem in der dauerdepressiven Gesellschaftsstimmung sehe ich darin, dass negative Erfahrungen generell länger im Gedächtnis bleiben und auch eindeutiger im Bewußtsein bleiben. Über die vielen schlechten Dinge, die man erlebt hat, lässt sich auch leichter berichten, wenn man das Gute eh nur als Selbstverständlichkeit nimmt.


Aber eh alles nur IMHO.

PHuV
2006-01-12, 18:30:50
@nggalai

da muß ich mich auch mal als Berufefrager outen ;) , aber das gibt mir persönlich nur eine ungefähre Einschätzung, in was für einem täglichen Umfeld sich diese Person bewegt, mehr frage ich dann auch nicht mehr.

@{655321}-Hades
Also ich weiß nicht, ob man den Medien alle Schuld geben kann. Ich habe anfangs auch mal MTV geschaut und bin nicht zum Gängsta-Rapper mutiert (und das mir also oller HeavyMetaler :rolleyes: ). Zudem die ganze deutschen Gängsta-Rapper eh Pseudo-Krimielle sind, die noch bei Mutti wohnen, weil sie keine Wäsche waschen können.

Aber gute Erziehung ist gute Erziehung. Warum werfen viele Leute ihren Dreck auf die Straße, manche nicht? Würden die Leute ihren Dreck zu Hause auch so rumwerfen? Warum haben solche Leute nicht die eigene Einsicht, daß man so etwas einfach nicht macht? Ich bin der Meinung, da hat was von der Erziehung nicht gestimmt. Natürlich kann jeder rumlaufen wie er will, und vielleicht die Gesellschaft provozieren, anecken, anstoßen, rebellieren, das ist doch auch gut so, und das soll die Jugend auch! Aber was hat das damit zu tun, daß ich andere Leute bescheisse, mir das Recht herausnehmen, Dinge zu tun, welche die meisten nicht tun?

Meine Kinder werfen ihren Müll nicht durch die Gegend, andere schon, so wie ich es alltäglich beobachte! Meine Kinder werden aber auch bei Fehltritten entsprechend ermahnt, und bekommen erklärt, warum man manche Dinge nicht tut. Bei vielen meinen Beobachtungen vermisse ich das. Ist das alleine auf die Medien zurückzuführen? Oder ist das doch die Mentalität zurückzuführen: "Ist doch eh alles scheisse und egal was ich mache!", was Du angesprochen hast? Die negativen Meldungen aus den Medien überwiegen die subjektive Erfahrung und überall wittert man Gefahr, Terrorismus und Betrug, obwohl man täglich gefahrlos zur Arbeit fährt, der nette ältere Herr mit den Süßigkeiten doch kein Pädophiler ist usw. . Wieso greift die nicht reale Angst mehr als die subjektiven alltäglichen Erlebnisse? Doch nur schlichte Projektion von Zukunftsangst, Versagen, Frust?

Aber selbst wenn, warum muß ich vor Frust meinen Müll auf die Straße werfen?

seahawk
2006-01-12, 19:01:43
Der Grund liegt weder im Wirtschaftssystem noch bei den Medien. Der Grund ist die Freiheit die von den 68ern erstritten wurde. Freiehti wurde so interpretiert, dass Freiheit eine Freiheit von Regeln bedeutet. Jeder Mensch war frei sich zu entfalten. Leider hat dies nicht nur positive Seiten, wir erleben jetzt die negativen. Ordnung ist halt heute ein altmodsicher Begriff.

Monger
2006-01-12, 19:19:15
...

Fest stehen zB solche Dinge, wie dass der allgemeine Eindruck herrscht, die Welt sei eine kriminellere geworden. Das ist sie aber nachweislich eben nicht, sondern sogar eine friedlichere. Zumindest für Deutschland ist das zu beobachten.

Müll auf der Straße ist IMHO auch kein Zeichen von mangelnden Werten, wirklich manifestieren tut sich dies meiner Wahrnehmung nach erst, bzw. schon in der Wirtschaft.

Ist stelle einfach mal die These in den Raum, dass wir umso empfindlicher auf Dinge reagieren, die immer seltener werden.

Gerade weil immer weniger Verbrechen geschehen, bleiben uns die wenigen Fälle besser in Erinnerung, weil uns die Gewöhnung allmählich abhanden kommt. Wir regen uns über Müll auf der Straße auf, weil es langsam nicht mehr selbstverständlich ist dass die Straßen zugedreckt sind. Ich habe vor ein paar Tagen eine Frau erlebt, die ein Mädchen zusammengeschissen hat weil sie ihre Zigarettenkippe auf dem Gehweg ausgedrückt hat. Seit etwa einem Jahr werden in der Stadt Geldbußen für solche Delikte verhängt. Vor fünf Jahren wäre das noch völlig undenkbar gewesen.


...
So ganz allgemein möchte ich sogar sagen, dass mir eine gesellschaftliche Umwälzung mal wieder von Nöten scheint. Eine Menge Probleme resultieren aus einer IMHO generell falschen Lebens- und Gesellschaftsauffassung. Wir haben uns mit einer durch und durch von christlich-kapitalistischem Gedankengut geprägten Gesellschaft ein Ding herangezüchtet, bei dem ich wirklich gespannt bin, wie es sich weiterentwickelt. Nun, da die Zeit, auf die der Kapitalismus und das Christentum (überhaupt Religion) nunmal wirklich wie die Faust auf's Auge passte, endgültig vorrüberzuziehen scheint.

Da stimme ich mit dir überein, nur bin ich der Meinung dass wir diesen Umbruch bereits haben. Das macht viele Menschen nervös und gereizt (daher stammen auch viele soziale Spannungen), aber genügend Menschen haben sich vom Kapitalismus genauso verabschiedet wie vom Sozialismus. Das nachhaltende Mißtrauen gegen die deutsche Börse ist ein Indiz dafür.


Das Bild, das einem vom Zustand der Gesellschaft durch die meisten Medien eingebläut wird, ist ein vollkommen verzogenes. Die Gesellschaft ist garnicht so böse, wie sie wirkt, sie ist auch nicht so pervers, sie ist auch nicht voller Hartz-IV-Abzocker. Aber wenn man sich in solcher Gesellschaft glaubt, kann man ja auch gleich die Sau rauslassen.

Momentan ist Panik schick. Die Amerikaner machen es vor, und so mancher Europäer lässt sich vom Kreuzfahrer-Fieber mitreissen.
Das ist unangenehm, und sehr gefährlich. Es gibt nichts schlimmeres als Angst, und warum sich die westliche Welt derzeit so runterreissen lässt, ist mir irgendwie schleierhaft. Ich kann nur hoffen, dass meine Vermutung richtig ist, und das jetzt wirklich die letzten Geburtswehen sind.

Schon alleine deshalb musste ich diesem Thread widersprechen: momentan kann man unserer Gesellschaft nichts schlimmeres antun, als Mißmut, Mißtrauen und Angst zu verbreiten.

DjDino
2006-01-12, 20:45:00
@DjDino: Das war nicht zufällig von Liedloff "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück"? Habe ich auch im Regal stehen. :D

Volltreffer (http://olf4.de/L/Liedloff/) ;) Ich finde das ist eine "Pflichtlektüre" für alle welche wissen wollen, ob so einiges von Grund auf auch ganz anders und sogar besser geht, dazu muss man aber bereit sein einiges eingeimpftes hinter sich zu lassen was man bisher als "so ist es" betrachtete.Sicher stecken darin auch einige Wegweiser auf dem Weg zu einer besseren Welt.Doch das darin gefundene Wissen auch nur ansatzweise in unsere Martkwelt gewinnbringend einzubringen, dazu dürfte wohl nichts und niemand fähig sein.Wer soll das tun ? Merkl ? Der Papst ? Alles Lächerlich.Selbst würde wer auch immer an Entscheidungsträgern das versuchen wollen häte er niemals die nötigen Mittel und Akzeptanz dazu, dafür ist das ganze System zu komplex,sei es hirarchisch,bürokratisch oder wie auch immer betrachtet.Es brauchte dazu wohl wirklich etwas sehr gewaltigeres,revolutionäres.Vielleicht noch ein mächtiger Börsenkrach der diesmal aber alles mit in den Abgrund reist - weil manchmal ist der Boden eben schon so überwuchert das nur neues wachsen kann wenn alle Altlast verwelkt ist.Das wird wohl erstmal viel Armut, viel Arbeit an sich selbst und der Allgemeinheit kosten und leider wird unsere und wohl auch unsere nachkommende(n) Generation(en) diese leisten müssen.
Deswegen halte ich auch dieses rumdoktern an unserem System einfach nur für den Hugo :

Steuern senken ? oder doch erhöhen ? dort ein Gesetz bisi ändern ? u.s.w. Wenn ich so etwas in den Nachrichten höre scheint es mir als würde man versuchen in einem verwelkenden Maisfeld einzelne Maispflanzen auszugraben in der Hoffnung das sie woanders besser gedeiht und dann vielleicht auch noch das gesammte Feld mitdüngt.

:D

JLXP
2006-01-12, 21:42:17
Also ich muss eigentlich fast allen in dem Thread zustimmen und empfinde die zunehmende Ego-Haltung auch als äußerst störend.

Ich bin 15 und habe noch nie mutwillig fremdes Eigentum beschädigt und wenn einer meienr Freunde so etwas gemacht hatte, hab ich ihm auch gesagt , dass es so nicht geht.
Dennoch wird denk ich mal garn nicht soviel mutwillig zerstört aber den Tätern fehlen Werte wie Ehrlichkeit aber vorallem auch die Zivilcourage zu sagen :"Okay ich hab das ausversehen kaputt gemacht und dann muss ich jetz die Konsequenzen auf mich nehmen"

Trotzdem vermittelt unsere Gesellschaft das aber nicht.
Wenn sich die Eltern nicht um ihr Kind kümmern geht es warscheinlich dann auf die Hauptschule (wenn überhaupt) wo es dann lernt wenn ich mich gegen die anderen durchsetze kann ich nur gewinnen.

Und außerdem haben sie auch keinen Grund ihr Verhalten zu änder.
Der Staat hat das Gewaltmonopol, mir kann keiner was auch wenn ich meinen Müll aufdie Strasse werfe. Und wenn mal sich mal die anderen gegen mich durchsetzen dann leg ich mich ins soziale Netz und der Rest ist mir egal.
Sie können sich das Leben so einfach und angenehm wie möglich machen ohne (wenn sie nicht übertreiben) irgendwelche Konsequenzen oder Strafen befürchten zu müssen.

Aber der Staat kann dochnicht die Erziehungsaufgabe der Eltern übernehen.
Genausowenig wie das Schulsystem, was ja manche Politiker zu glauben meinen.
Wenn sich nicht bei den Eltern eine andere haltung entwickelt wird es immer so bleben oder sogar nochweiter bergab gehen.

Allerdings muss gesagt sein, dass man keineswegs die Schuld auf die anderen schieben kann, denn wir sind genauso Schuld daran wenn wir aufgrund von dem Verhatlen Einzelner uns Vorurteile über die gesammte Gruppe bilden.

Mfg
Jlxp

Zaffi
2006-01-13, 09:57:26
Edit:2

Das beste Beispiel ist die Ohofen die blöde Sau

wie darf man das verstehen ?

No.3
2006-01-13, 10:50:41
Ich glaube nicht, dass hier auch nur irgendwer alt und trotzdem fit genug ist, um hier eine Entwicklung feststellen zu können.

aber sicher doch!

schau Dir einfach die Entwicklung der Uni-Feten in den letzten Jahren. Zuerst gab es auf den großen Feten Randale, mittlerweile auch bei den kleineren...

Rainer

No.3
2006-01-13, 10:52:23
weil es langsam nicht mehr selbstverständlich ist dass die Straßen zugedreckt sind.

es sollte doch selbstverständlich sein, dass kein Müll auf der Straße liegt d.h. man seinen Dreck nicht einfach irgendwo hin wirft ;)

Rainer

PHuV
2006-01-13, 10:59:13
es sollte doch selbstverständlich sein, dass kein Müll auf der Straße liegt d.h. man seinen Dreck nicht einfach irgendwo hin wirft ;)


Das dachte ich auch immer, aber ich habe es schon mehrfach beobachtet, daß einige Eltern es den Kindern indirekt vorleben, da muß ich mich nicht wundern, wenn die Kinder das auch nicht lernen.

Zaffi
2006-01-13, 11:02:31
es sollte doch selbstverständlich sein, dass kein Müll auf der Straße liegt d.h. man seinen Dreck nicht einfach irgendwo hin wirft ;)

Rainer


Wirklich ? Dann schau dir mal die Stellen an wo Autos oft an roten Ampeln warten müssen, da entstehen drumherum regelrechte kleine Müllhalden weil die Leute an der roten Ampel ja Zeit haben und da wird dann halt mal schnell der Aschenbecher oder der Restmüll aus dem Fenster entsorgt, ein schlechtes Gewissen muss man ja nicht haben denn über seine Steuern bezahlt man ja auch die Strassenreinigung :rolleyes:

Is sehr oft an Einfall oder AUsfallstrassen der großen Städte zu beobachten

r.s.s.
2006-01-16, 16:43:14
vorgestern an der Tankstelle...
viel los, die meisten Zapfsäulen ständig belegt. Herr A. (Arsch oder Asi) kommt mit seiner Schrottkarre vorgefahren und belegt 2 Zapfsäulen, tankt 10liter, geht in den Shop , bezahlt, bestellt sich noch einen Kaffee und ein Brötchen um dieses gemütlich an einem Stehtisch zu Essen. Nach 15min waren die beiden Zapfsäulen wieder frei. Du bist Deutschland.

Monger
2006-01-16, 16:47:48
es sollte doch selbstverständlich sein, dass kein Müll auf der Straße liegt d.h. man seinen Dreck nicht einfach irgendwo hin wirft ;)

Rainer

Ist es aber nicht. Wie alt bist du? Ich kann mich noch gut an deutsche Autobahnraststätten vor 10 Jahren erinnern. Damals war unsere örtliche Mülldeponie ein Loch im Wald, wo jeder reingeschmissen hat was er grad nicht gebraucht hat. Danach haben sie das Loch zugeschüttet und einen Kinderspielplatz drauf gebaut.

Das sind Zustände, die aus heutiger Sicht völlig unvorstellbar sind, aber damals nicht ungewöhnlich waren.

No.3
2006-01-16, 17:14:07
Ist es aber nicht. Wie alt bist du? Ich kann mich noch gut an deutsche Autobahnraststätten vor 10 Jahren erinnern. Damals war unsere örtliche Mülldeponie ein Loch im Wald, wo jeder reingeschmissen hat was er grad nicht gebraucht hat. Danach haben sie das Loch zugeschüttet und einen Kinderspielplatz drauf gebaut.

Das sind Zustände, die aus heutiger Sicht völlig unvorstellbar sind, aber damals nicht ungewöhnlich waren.

steht in meinem Profil ;)

auch wenn es früher vielleicht ausnahmsweise mal schlechter war, ist das kein Grund sich mit den heutigen Dreck zufrieden zu geben ;)

Rainer

Monger
2006-01-16, 19:42:34
steht in meinem Profil ;)

Verdammt, älter als ich! :D


auch wenn es früher vielleicht ausnahmsweise mal schlechter war, ist das kein Grund sich mit den heutigen Dreck zufrieden zu geben ;)

Rainer

Es war NIE sauberer! Nicht vor dem Krieg, nicht nach dem Krieg. Selbst in der Antike nicht. Früher hatte man zwar keine Chemikalien und Kunststoffe, dafür hat man alles andere auf den Straßen entsorgt. Nicht vergessen: die Kanalisation wurde von den Römern erfunden, und dann bis zur frühen Industrialisierung vergessen.

Wir haben halt stark gesteigerte Ansprüche (was ja auch richtig so ist).

PHuV
2006-01-16, 19:54:06
Verdammt, älter als ich! :D


Bin ich dann schon Rentner? :biggrin:


Es war NIE sauberer!


Also wenn ich so durch Deutschland reise, gibt es sehr wohl Unterschiede zu sehen. Anscheinend haben es manche Gegenden im Griff, und manche nicht. In Stuttgart oder München schmeißt nicht jeder einfach so seinen Müll rum, warum?


Wir haben halt stark gesteigerte Ansprüche (was ja auch richtig so ist).

Gut, es muß heute keiner mehr auf die Straße kacken, aber was ist daran gehobener Anspruch. Zudem gab es früher nicht so viel Verpackungsmüll wie heute, aber warum kann man den nicht richtig da hin stecken, wo er hin gehört, in den Mülleimer.

Mir gehts um alles, was sich vermeiden läßt. Ein Hundehalter kann den Kot vom Hund entsorgen, ein Raucher kann seine Kippe ordentlich entsorgen, stehen überall Mülleimer rum, ebenso mit Verpackungen, Dosen, Flaschen, wir haben doch überall heute zig Behältnisse dafür (im Gegensatz zu anderen Länder), trotzdem siehts in manchen Gegenden und Städten so aus wie bei Hempels unterm Sofa.

atlantic
2006-01-16, 20:30:03
...
Also wenn ich so durch Deutschland reise, gibt es sehr wohl Unterschiede zu sehen. Anscheinend haben es manche Gegenden im Griff, und manche nicht. In Stuttgart oder München schmeißt nicht jeder einfach so seinen Müll rum, warum?
...


Da scheint was dran zu sein. Hier im Süden (Schwabenländle) ist die Gegend verhältnismäßig sauber.

Trotzdem sehe ich hier auch wieder mehr den Trend zur wilden Müllentsorgung größer werden, und ich glaube nicht, das den Leuten dafür einfach nur das Verständnis fehlt. Es handelt sich hier bei wilder Müllablagerung oft um alte Möbel oder anderes sperriges Zeug. Um das heute loszuwerden, muß man drauf hoffen, das es irgendwer geschenkt nimmt oder aber gegen teures Geld zur Deponie bringen. Früher gabs noch den Sperrmülltag, an dem kostenlos abgeholt wurde.

Ich denke, bei der "Geiz-ist-geil Mentalität" von heute fällt auch kostenlose illegale Müllentsorgung immer mehr darunter.

Gast
2006-01-16, 20:51:12
Kann ich nur verstehen. Wenn man dafür blechen soll seinen Müll ordnungsgemäß zu entsorgen, schmeiß ich ihn auch lieber auf die Straße.

Zaffi
2006-01-16, 21:42:20
ich denke mal das es auch was mit dem Eigentum zu tun hat, wer in einer Gegend sein eigenes Haus stehen hat, der wird diese Gegend auch nicht vermüllen, ausserdem wird er anständig mit dem eigentum anderer und dem allgemeineigentum umgehen da er weiss wie ärgerlich es ist wenn andere das bei seinem eigentum nicht machen :D

Wer kein Eigentum hat (Haus, Auto etc.) den schert das Eigentum anderer oder das allgemeineigentum auch herzlich wenig da er nie gelernt hat wie teuer Eigentum ist

Eigentum bedeutet auch verantwortung und verantwortung bedeutet intelligenten umgang mit Ressourcen da es sonst teuer wird..... so einfach ist das

atlantic
2006-01-17, 00:04:54
ich denke mal das es auch was mit dem Eigentum zu tun hat, wer in einer Gegend sein eigenes Haus stehen hat, der wird diese Gegend auch nicht vermüllen, ausserdem wird er anständig mit dem eigentum anderer und dem allgemeineigentum umgehen da er weiss wie ärgerlich es ist wenn andere das bei seinem eigentum nicht machen :D

Wer kein Eigentum hat (Haus, Auto etc.) den schert das Eigentum anderer oder das allgemeineigentum auch herzlich wenig da er nie gelernt hat wie teuer Eigentum ist

Eigentum bedeutet auch verantwortung und verantwortung bedeutet intelligenten umgang mit Ressourcen da es sonst teuer wird..... so einfach ist das

Stichwort "soziale Brennpunkte"? Ist es wirklich so, das dort die schlimmsten Zustände herrschen? Kann schon sein.

Gast
2006-01-17, 00:27:30
EH Leute hab ihr schonmal von
dem Spruch
what goes arround comes arround gehört ?
Tja leider wahr.

Tenebre
2006-01-17, 01:52:09
Tach auch..ich muss Euch schon recht geben, es hat einen Wandel in der Gesellschaft gegeben, leider zum Nachteil..

Ich denke das ich als alter Knacker, der ich nunmal bin durchaus in der Lage bin, einen Vergleich zu früher anzustellen..die Frage ist doch, warum ist das so geworden...wieso hat Anstand/Moral/Respekt keinen Stellenwert in der heutigen Gesellschaft..

Ich denke uns fehlt heut etwas, nämlich Orientierung, ein Regelwerk nachdem man sich richten und orientieren kann..die Gründe sind zu vielfältig das ich Sie hier alle aufzählen könnte..es hat aber sicher nichts mit der antiautoritären Haltung der 68iger zu tun..

Es ist halt so, früher waren Prioritäten gesetzt, ganz besonders in der Familie..die Aufgaben waren klar verteilt..Papa hatte die Kohle ranzuschaffen, Mutter sorgte für das Wohlergehen der Familie, Oma und Opa die mit im Haushalt wohnten,passten auf die Sprösslinge auf, die lieben Kleinen hatten auch Ihren Job..nämlich der Mutter zur Hand zu gehen, einzukaufen..Zimmer sauber machen, Schularbeiten ordentlich abliefern..DANN..Spielen..vorher lief nichts..das setzte sich in der Schule fort, dann in der Lehre..

All das klappte gut..die Bedürfnisse waren eher bescheiden, das Auto musste nicht der letzte Schrei sein, Designerklamotten für ein Monatsgehalt gab es garnicht..es wurde gegessen was auf den Tisch kam..fürs Essen wegschmeissen bekam man in der Schule eine Ohrfeige..wenn man in Bus/Strassenbahn war, war es selbstverständlich das man aufstand wenn Ältere oder Behinderte keinen Platz hatten..das alles war ein gelernter Automatismus..

Jetzt gibt es all das nicht mehr..Mutter kann sich nicht um die Kids kümmern, da Sie mitarbeiten muss damit man über die Runden kommt..Oma und Opa wohnen allein und werden ab und an besucht, vornehmlich an Feiertagen..das bedingt das Kids dann fremdbestimmt erzogen werden..Kita..dort kann aber nicht auf jedes Kind und seine Bedürfnisse eingegangen werden..also etwas übertrieben Massenabfertigung.., daraus folgt das man sich später von der Masse abgrenzen will..halt durch Kohle,dickes Auto oder Klamotten und was weiss ich noch alles..

In der Schule ist es nicht anders, dort wird auch nur abgefertigt und der Stundenplansoll erfüllt..egal ob die Hälfte etwas kapiert hat oder nicht..gehört man nun zu den "Doofen"..weil alleingelassen, muss man halt auf andere Art, auf sich aufmerksam machen..meist drückt sich das nicht in Sprache sondern in Gewalt aus..das einzige Mittel das "Doofen" zur Verfügung steht..rettbar ist da nichts, weil sich dann schon viel zu lange nicht gekümmert wurde..

In der Lehre sieht es auch nicht besser aus, eine Lehre die einem Spass machen würde kann man nicht annhemen, weil es in diesem Job keine Zukunftschance gibt..ganz abgesehen davon, das es Lehrstellen auch nicht wie Sand am Meer gibt..also lernt man irgendwas, was vielleicht eine gute verdienstmöglichkeit später verspricht, bleibt aber letztendlich unbefriedigend weil es nicht dem eigentlichem Wunsch und der Begabung entspricht..was eventuell zu einem Ausbildungsabbruch führt..was eigentlich dann das Karriereende bedeutet..meist jedenfalls..

Ich könnte jetzt noch tausende Beisspiele anführen..würde aber nichts bringen, ausser der Tatsache das es wirklich so ist, das unsere Gesellschaft eine Andere,nicht Bessere geworden ist..

Was man tun kann weiss ich auch nicht, oder doch..ich weiss es schon..nur ist es Illusion zu glauben, das man die Geschichte zurückdrehen kann..wir Alten können nicht mehr viel verändern, eventuell das Bewustsein der heutigen Jugend für das Wichtige schärfen,klar machen was eigentlich zählt..damit unsere Jugend das später umsetzen kann, wenn Sie selbst Eltern geworden sind..und die Fehler der vergangenen Jahre korrigiert..und das Miteinander wieder lernt/lehrt und hoffähig macht..

Zur Zeit funktioniert es nur in kollektiver Armut..in einer Gesellschaft in der Jeder auf Jeden angewiesen ist..also meist in Ländern der 3 Welt..wir müssen wirklich wieder lernen den Nachbarn zu sehen, unsere Kinder zu erkennen..teilnehmen an Ihrem Leben und Sie nicht anderen Menschen zur Aufbewahrung zu geben..nur Wir selbst können Uns weitergeben, uns in unseren Kindern verewigen..und nur dann glücklich sein, wenn unsere Kinder auch glücklich sind..lieber einen Urlaub weniger, lieber das alte Auto noch ein paar Tage länger fahren..dafür aber mehr Zeit für die Kinder aufwenden, Ihre Sorgen verstehen lernen zu jeder Zeit für Sie da sein..Sie auf das Leben vorbereiten..dann ändert sich auch unsere Gesellschaft wieder zum Guten..

Zumindest ist das meine Hoffnung..so, ich hoffe ich habe Euch nicht überfordert und habe ein bischen zur Diskussion beigetragen :)

Monger
2006-01-17, 08:43:28
Ich denke uns fehlt heut etwas, nämlich Orientierung, ein Regelwerk nachdem man sich richten und orientieren kann..


... was eben auch ein gigantischer Vorteil ist. Wir sind zum ersten mal relativ frei von Ideologien. Natürlich gibt es auch heute noch Richtlinien, nur bastelt die sich jeder selbst - was auch völlig korrekt ist, schließlich gibt es keine absoluten Wahrheiten...


Der Zusammenbruch alter Weltbilder sorgt halt dafür, dass wir uns zum ersten mal in der Weltgeschichte selbst um ein Weltbild kümmern müssen. Das ist für die meisten Menschen nicht einfach, einige zerbrechen daran, aber deshalb ist es an sich noch keine schlechte Entwicklung.

Wir bräuchten etwas, um Menschen zumindest die Mittel in die Hand drücken zu können damit sie sich selbst alle Fragen beantworten können. Wenn man wieder versucht mehr Einflussnahme zu nehmen, stempelt man wieder ein Weltbild auf was mit großer Wahrscheinlichkeit grottenfalsch ist. Die Rückkehr zu alten Methoden ist garantiert NICHT die Lösung!

No.3
2006-01-17, 09:11:11
Verdammt, älter als ich! :D

na, Jungspund! Noch so ein Spruch und ich zieh Dir die Ohren lang! :D


Es war NIE sauberer! Nicht vor dem Krieg, nicht nach dem Krieg. Selbst in der Antike nicht. Früher hatte man zwar keine Chemikalien und Kunststoffe, dafür hat man alles andere auf den Straßen entsorgt. Nicht vergessen: die Kanalisation wurde von den Römern erfunden, und dann bis zur frühen Industrialisierung vergessen.

Wir haben halt stark gesteigerte Ansprüche (was ja auch richtig so ist).

mal von den Ansprüchen abgesehen, wir haben eine gute Kanalisation, Müllabfuhr, "öffentliche" Abfalleimer und Toiletten etc pp es gibt überhaupt keinen Anlass seinen Dreck irgendwohin zu werfen. Wir _haben_ andere Möglichkeiten.


Da scheint was dran zu sein. Hier im Süden (Schwabenländle) ist die Gegend verhältnismäßig sauber.

Kehrwoche (http://de.wikipedia.org/wiki/Kehrwoche) ;)

ist sogar älter als der Deutsche Reinheitsgebot beim Bier !!!

Rainer

atlantic
2006-01-17, 09:59:32
Tach auch..
*viel Text*


ich denke, damit liegst du richtig. In den allermeisten Familien herrscht eben heute zwangsweise der "Schlüsselkindstatus". Und durch die Anforderungen in der Arbeitswelt (man muß seinem Job hinterherziehen) hat man oft auch nur noch Kleinstfamilien. Die Großeltern, die früher dafür gesorgt haben, das die Kinder "im Interesse einer festen Gemeinschaft" mit allen Rechten und Pflichten für das soziale Miteinander aufwuchsen, leben heute oft weit entfernt.

Den Sprung in die heutige Situation hat die Gesellschaft im Laufe meiner Generation getan. Selber noch in dem alten Umfeld groß geworden, sehe ich es heute als bedauernswert an, wieviel Menschen zwangsweise Institutionen die Erziehung ihrer Kinder überlassen müssen, nur um überleben zu können.

Das es einige trotzdem schaffen, ihre Kinder sozialverträglich zu erziehen, ist bemerkenswert, aber eben nur Flickschusterei. Gute Ansätze dieser werden vielleicht mit Eintritt in die Schule und damit die Konfrontation mit dem Verhalten anderer gleich wieder in Frage gestellt. Was lehrt uns denn die Gesellschaft? Wer seine Ellenbogen nicht zu gebrauchen weiß, steht nach kurzer Zeit auf der Verliererseite.

Tenebre
2006-01-17, 10:13:51
... was eben auch ein gigantischer Vorteil ist. Wir sind zum ersten mal relativ frei von Ideologien. Natürlich gibt es auch heute noch Richtlinien, nur bastelt die sich jeder selbst - was auch völlig korrekt ist, schließlich gibt es keine absoluten Wahrheiten...!

Das sehe ich ein bsichen anders..Du sagst jeder bastelt sich seine Richtlinien selber..na gut, aber nach welchen Kriterien..da man ja keine Vorgabe hat, man nicht weiss was gut oder böse ist..da sehe ich eher die Gefahr, das man Ideologen hiterherrennt, oder sich an falschen Maßstäben orientiert..Medien usw. es KANN nicht falsch sein, wenn Eltern ihren Kindern ein Regelwerk mitgeben an dem Sie sich orientieren können..

Das Ergebnis ohne klar festgelegte Regeln in einer Gemeinschaft zu leben, diskutieren wir doch grad..es muss wieder klar sein, das man in einer Gesellschaft nunmal kein Einzelwesen ist und sich nach belieben ausleben kann, oder sagt...was geht mich der Andere an..Pech gehabt wenn Er nicht mitkommt..eine Gesellschaft kann nur durch seine Gemeinsamkeit existieren, das ist im kleinen Kreis (Familie) ebenso, wie im Staatsgefüge..werden wir Einzelwesen ist es mit der Gesellschaft schneller zu Ende als man glaubt..

Fozzy
2006-01-17, 10:17:15
So, jetzt habe ich endlich meinen Nick und mein Passwort wiedergefunden...<-- Tenebre :) , wird wohl Zeit das ich ein bischen aktiver werde..nur lesend ist auch doof :)

r.s.s.
2006-01-17, 10:20:09
Ich denke uns fehlt heut etwas, nämlich Orientierung, ein Regelwerk nachdem man sich richten und orientieren kann..die Gründe sind zu vielfältig das ich Sie hier alle aufzählen könnte..es hat aber sicher nichts mit der antiautoritären Haltung der 68iger zu tun..


Regelwerk? Müll wirft man nunmal in eine Mülltonne und nicht auf die Straße! Wer sich daran nicht hält, hält sich auch an keine anderen Regeln. Er will sich dann nicht Regeln lassen und macht so oder so was er will bis man ihn per Gesetzt (und folglich Strafe) dazu zwingt Regeln einzuhalten.

Wolfram
2006-01-17, 10:20:20
Ist stelle einfach mal die These in den Raum, dass wir umso empfindlicher auf Dinge reagieren, die immer seltener werden.

Gerade weil immer weniger Verbrechen geschehen, bleiben uns die wenigen Fälle besser in Erinnerung, weil uns die Gewöhnung allmählich abhanden kommt.
Genau. Nicht zu vergessen, daß es heute a) viel mehr Medien gibt und b) die Fokussierung auf Einzelthemen stark zugenommen hat, so daß heute die Dinge viel mehr breitgetreten werden.

Wir regen uns über Müll auf der Straße auf, weil es langsam nicht mehr selbstverständlich ist dass die Straßen zugedreckt sind. Ich habe vor ein paar Tagen eine Frau erlebt, die ein Mädchen zusammengeschissen hat weil sie ihre Zigarettenkippe auf dem Gehweg ausgedrückt hat. Seit etwa einem Jahr werden in der Stadt Geldbußen für solche Delikte verhängt. Vor fünf Jahren wäre das noch völlig undenkbar gewesen.
Ack. Oder, wie wdragon anführte, das Mitnehmen von Hundehaufen. Vor 20 Jahren hätte man Dich dafür ausgelacht.

Wolfram
2006-01-17, 10:20:55
Tach auch..ich muss Euch schon recht geben, es hat einen Wandel in der Gesellschaft gegeben, leider zum Nachteil..

Ich denke das ich als alter Knacker, der ich nunmal bin durchaus in der Lage bin, einen Vergleich zu früher anzustellen..die Frage ist doch, warum ist das so geworden...wieso hat Anstand/Moral/Respekt keinen Stellenwert in der heutigen Gesellschaft..

Ich denke uns fehlt heut etwas, nämlich Orientierung, ein Regelwerk nachdem man sich richten und orientieren kann..
Warum nicht gleich eine Leitfigur, an der man sich orientieren kann? Verflixt, mir fällt das Wort dafür grad nicht ein... :D


Es ist halt so, früher waren Prioritäten gesetzt, ganz besonders in der Familie..die Aufgaben waren klar verteilt..Papa hatte die Kohle ranzuschaffen, Mutter sorgte für das Wohlergehen der Familie, Oma und Opa die mit im Haushalt wohnten,passten auf die Sprösslinge auf, die lieben Kleinen hatten auch Ihren Job..nämlich der Mutter zur Hand zu gehen, einzukaufen..Zimmer sauber machen, Schularbeiten ordentlich abliefern..DANN..Spielen..vorher lief nichts..das setzte sich in der Schule fort, dann in der Lehre..

All das klappte gut..die Bedürfnisse waren eher bescheiden, das Auto musste nicht der letzte Schrei sein, Designerklamotten für ein Monatsgehalt gab es garnicht..es wurde gegessen was auf den Tisch kam..fürs Essen wegschmeissen bekam man in der Schule eine Ohrfeige..wenn man in Bus/Strassenbahn war, war es selbstverständlich das man aufstand wenn Ältere oder Behinderte keinen Platz hatten..das alles war ein gelernter Automatismus..
Früher war alles besser?

Jetzt gibt es all das nicht mehr..Mutter kann sich nicht um die Kids kümmern, da Sie mitarbeiten muss damit man über die Runden kommt..Oma und Opa wohnen allein und werden ab und an besucht, vornehmlich an Feiertagen..das bedingt das Kids dann fremdbestimmt erzogen werden..Kita..dort kann aber nicht auf jedes Kind und seine Bedürfnisse eingegangen werden..also etwas übertrieben Massenabfertigung.., daraus folgt das man sich später von der Masse abgrenzen will..halt durch Kohle,dickes Auto oder Klamotten und was weiss ich noch alles..
Also Frauen zurück an den Herd oder was?

Dieses Posting illustriert die immer noch mangelnde Akzeptanz dafür, daß Frauen arbeiten gehen. Weswegen Alleinerziehende immer noch schief angesehen werden, in der Verwandschaft und auch sonst. Statt den Mut zu bewundern, der nötig ist, um die Doppelbelastung auf sich zu nehmen. Und sich darüber zu freuen, daß jemand zusätzlich in Steuer- und Sozialkassentöpfe zahlt. Oder anders: Wie wär's denn damit, der eigenen Freundin/Frau mal anzubieten, zu Hause zu bleiben, wenn ein Kind kommt?

Die Statusfixierung mag man beklagen. Die ist aber vielleicht die Kehrseite der Leistungsbereitschaft. Und die ewigen Abhänge-Studenten- so wie ich auch einer war- die gibt es heute kaum noch. Statt dessen kenne ich heute jede Menge Leute Anfang 20, die neben zahlreichen Freizeitinteressen auch noch gerne beruflich erfolgreich sein wollen. Mein Ding ist das zwar gar nicht. Aber soll man das an sich schlecht finden?

Wolfram
2006-01-17, 10:21:45
Insbesondere das ständige "Was arbeitest Du?" beim Kennenlernen kann ich nicht verstehen. Natürlich frage ich das auch mal, aber doch nicht als erste Frage ... das kommt vielleicht nach einer halben Stunde oder so, meistens bringt der Gesprächspartner das Thema selbst auf die Arbeit (und sei's auch nur, um zu maulen ;)). Da muss ich echt nicht auch noch damit das Gespräch eröffnen ...
Ist das nicht immer schon so gewesen? In meinem Bekanntenkreis jedenfalls waren die Leute, die gern mal "zwei Ebenen drüber" einsteigen und riskieren, sich mit abseitigen und interessanten Gesprächseröffnungen unbeliebt zu machen, seit je her die absolute Ausnahme.

Fozzy
2006-01-17, 10:23:31
Regelwerk? Müll wirft man nunmal in eine Mülltonne und nicht auf die Straße!

Woher weiss ich das, wenn es mir keiner sagt und zeigt ?

@Wolfram, irgendwie auf Kollisionskurs ? ..hast Du gelesen was ich geschreiben habe ? ..ich sagte doch das es ein zurück nicht geben kann..auch sagte ich nicht das früher alles besser war, sondern anders..einfacher..weil man die Regeln kannte..auch postete ich nicht, Frauen zurück an den Herd, sondern erklärte wie es kam, das Kinder sich eben nicht selbst überlassen waren..und daran sehe ich nunmal nichts schlechtes..

Es ist mir natürlich auch klar, das jedes Regelwerk den Interessen der meisten Jugendlichen zuwieder läuft, ist schon klar :) ..ach ja, Mut zur Kindererziehung wenn man Kinder in die Welt setzt, halte ich für höherwertiger als Mut zur Selbstverwirklichung...das aber nur nebenbei..

Wolfram
2006-01-17, 10:27:33
Den Sprung in die heutige Situation hat die Gesellschaft im Laufe meiner Generation getan. Selber noch in dem alten Umfeld groß geworden, sehe ich es heute als bedauernswert an, wieviel Menschen zwangsweise Institutionen die Erziehung ihrer Kinder überlassen müssen, nur um überleben zu können.

Wieso denn zwangsweise? Warum soll ich denn mein Kind nicht freiwillig in die Kita geben? Sozialisiert werden Kinder doch nicht nur von Erwachsenen. Sondern auch von anderen Kindern. Von denen es in der einzelnen Familie immer weniger gibt.

Nach meinem Eindruck zeigen Kita-Kinder deutlich mehr Verantwortungsbereitschaft und Interesse an anderen. In der Kita lernen sie nicht nur, ihren Platz in der Hackordnung der Gleichaltrigen zu finden, sondern auch, mit Älteren zurechtzukommen und sich um Jüngere zu kümmern.

"Früher", als die Kinder noch bei Mama aufwuchsen, hatte Mama schließlich auch keine Zeit, sich um die Kinder zu kümmern. Weil Mama den ganzen Tag Wäsche waschen, putzen und kochen mußte, was alles viel zeitauswendiger war als heute. Soviel Zeit für Kinder wie heute hatten Erwachsene noch nie. Und noch nie vorher haben sich Erwachsene so sehr um die Belange von Kindern gekümmert. Fast schon neurotisch heute, IMO.

Wolfram
2006-01-17, 10:34:33
@Wolfram, irgendwie auf Kollisionskurs ?
Ja :D Nichts für ungut.

..hast Du gelesen was ich geschreiben habe ? ..ich sagte doch das es ein zurück nicht geben kann..auch sagte ich nicht das früher alles besser war, sondern anders..einfacher..weil man die Regeln kannte..auch postete ich nicht, Frauen zurück an den Herd, sondern erklärte wie es kam, das Kinder sich eben nicht selbst überlassen waren..und daran sehe ich nunmal nichts schlechtes..
Ich meine eben nicht, daß Kinder heute sich selbst überlassen sind. Bzw. mehr sich selbst überlassen sind als früher.

Es ist mir natürlich auch klar, das jedes Regelwerk den Interessen der meisten Jugendlichen zuwieder läuft, ist schon klar :)
Das glaube ich gar nicht. Die meisten Jugendlichen (nicht alle!) wollen IMO Autoritäten, an denen sie sich reiben können. Vielleicht nicht ausdrücklich, aber damit kommen sie besser klar als mit zuviel Freiheiten. Mein alter Deutschlehrer hat in der Mittelstufe mal anonym umgefragt, ob den Schülern autoritärer oder antiautoritärer Unterricht lieber sei. Rate mal, wofür sich 85 Prozent aussprachen ;)

Fozzy
2006-01-17, 10:37:00
Wieso denn zwangsweise? Warum soll ich denn mein Kind nicht freiwillig in die Kita geben? Sozialisiert werden Kinder doch nicht nur von Erwachsenen. Sondern auch von anderen Kindern. Von denen es in der einzelnen Familie immer weniger gibt.

Tja, das ist leider war...selten sieht man noch lärmende Kinder auf der Strasse..die miteinander spielen..

Nach meinem Eindruck zeigen Kita-Kinder deutlich mehr Verantwortungsbereitschaft und Interesse an anderen. In der Kita lernen sie nicht nur, ihren Platz in der Hackordnung der Gleichaltrigen zu finden, sondern auch, mit Älteren zurechtzukommen und sich um Jüngere zu kümmern.

Das ist dein Eindruck...muss aber nicht unbedingt stimmen, denn jeder hat andere Eindrücke..

"Früher", als die Kinder noch bei Mama aufwuchsen, hatte Mama schließlich auch keine Zeit, sich um die Kinder zu kümmern. Weil Mama den ganzen Tag Wäsche waschen, putzen und kochen mußte, was alles viel zeitauswendiger war als heute. Soviel Zeit für Kinder wie heute hatten Erwachsene noch nie. Und noch nie vorher haben sich Erwachsene so sehr um die Belange von Kindern gekümmert. Fast schon neurotisch heute, IMO.

Auch das sehe ich ganz anders, wer hat denn als Doppelverdiener mehr Zeit wie "früher" für die Kinder..das ist doch nicht wahr..auch wenn die Frauen das mussten wie Du beschreibst, waren Sie immer für ihre Kinder da, zu jeder Zeit..

Nochmal, ich hatte nicht geschrieben das Frauen wieder an den Herd sollen, es gibt andere Lösungen...diskriminiert werden eher die Väter..geh mal als Mann hin und sag deinem Chef das Du dich ein paar Jahre um die Kinder kümmern willst, was meinst Du was passiert..Du kannst als Mann gleich die Papiere abholen..Frauen eher nicht..

atlantic
2006-01-17, 10:38:53
Warum nicht gleich eine Leitfigur, ander man sich orientieren kann? Verflixt, mir fällt das Wort dafür grad nicht ein... :D


Früher war alles besser?

Also Frauen zurück an den Herd oder was?

Dieses Posting illustriert die immer noch mangelnde Akzeptanz dafür, daß Frauen arbeiten gehen. Weswegen Alleinerziehende immer noch schief angesehen werden, in der Verwandschaft und auch sonst. Statt den Mut zu bewundern, der nötig ist, um die Doppelbelastung auf sich zu nehmen. Und sich darüber zu freuen, daß jemand zusätzlich in Steuer- und Sozialkassentöpfe zahlt. Oder anders: Wie wär's denn damit, der eigenen Freundin/Frau mal anzubieten, zu Hause zu bleiben, wenn ein Kind kommt?

Die Statusfixierung mag man beklagen. Die ist aber vielleicht die Kehrseite der Leistungsbereitschaft. Und die ewigen Abhänge-Studenten- so wie ich auch einer war- die gibt es heute kaum noch. Statt dessen kenne ich heute jede Menge Leute Anfang 20, die neben zahlreichen Freizeitinteressen auch noch gerne beruflich erfolgreich sein wollen. Mein Ding ist das zwar gar nicht. Aber soll man das an sich schlecht finden?


Ich glaube, so war das nicht gemeint, das man nicht akzeptieren soll, das Frauen heute einem Beruf nachgehen. Eher so, das dafür die optimalen Voraussetzungen fehlen. Ich sehe es z.B. als eine enorme Leistung an, die erbracht wird, wenn eine Frau beides unter einen Hut kriegt, und diese haben auch meinen uneingeschränkten Respekt. Kinderkrippe, schön und gut, und sicher gibt es auch motivierte Erzieher dort, aber im Großen und Ganzen reduziert sich das doch oft auf ein "sicheres Unterbringen und Beschäftigen". Wieso sollte ein Erzieher dasselbe Interesse daran haben, mein Kind wirklich individuell und sozial vorbildlich zu erziehen, wenn er weiß, das seine Zuständigkeit nach ein paar Jahren beendet ist. Das ganze funktioniert eben auch nur, wenn zuhause im selben Sinn fortgeführt wird, sofern die Kraft dafür abends noch reicht.

(ich will jetzt nicht generell etwas gegen die Führung von Kindergärten oder die Kompetenz der Mitarbeiter sagen, aber ich denke, allein durch die Zahl der zu betreuenden Kinder kann kein Erzieher erreichen, was eine funktionierende Familie schafft)

r.s.s.
2006-01-17, 10:40:36
na, Jungspund! Noch so ein Spruch und ich zieh Dir die Ohren lang! :D


ach, niedlich, du bist ja noch nichtmal 30 ! :)

r.s.s.
2006-01-17, 10:45:39
Woher weiss ich das, wenn es mir keiner sagt und zeigt ?


mhh.. meinst du wirklich DIE wissen nicht wozu die vielen bunten Tonnen sind die vor jedem Haus stehen?

Fozzy
2006-01-17, 10:47:19
Ich glaube, so war das nicht gemeint

Nein war es auch nicht..

Du hast vollkommen Recht mit deiner Ansicht zu Kitas, die Frauen dort..ich kenne eigentlich keine männlichen Kitamitarbeiter..wieso eigentlich nicht ? ..leisten überwiegend einen guten Job, können aber niemals der Ersatz fürs Elternhaus sein..bei einem funktionierendem natürlich..

Eine Bekannte von mir ist Kita Mitarbeiterin, da hört man so einiges..was nicht grad Hoffnung macht..was zum Teil natürlich auch an den Sparmaßnahmen der Regierung liegt..

Fozzy
2006-01-17, 10:49:45
mhh.. meinst du wirklich DIE wissen nicht wozu die vielen bunten Tonnen sind die vor jedem Haus stehen?

Woher wissen Sie das, wir reden hier nicht von erwachsenen Jugendlichen die lesen und schreiben können..ausserdem ist das nur ein kleines Beispiel..auch das essen mit Messer und Gabel muss beigebracht werden..und eben auch wie man sich in einem sozialem Umfeld bewegt..

Wolfram
2006-01-17, 10:55:25
Ich glaube, so war das nicht gemeint, das man nicht akzeptieren soll, das Frauen heute einem Beruf nachgehen. Eher so, das dafür die optimalen Voraussetzungen fehlen. Ich sehe es z.B. als eine enorme Leistung an, die erbracht wird, wenn eine Frau beides unter einen Hut kriegt, und diese haben auch meinen uneingeschränkten Respekt. Kinderkrippe, schön und gut, und sicher gibt es auch motivierte Erzieher dort, aber im Großen und Ganzen reduziert sich das doch oft auf ein "sicheres Unterbringen und Beschäftigen".
Und Spielen mit den Kindern. Und sie etwas lehren. Wie zu Hause auch.

Wieso sollte ein Erzieher dasselbe Interesse daran haben, mein Kind wirklich individuell und sozial vorbildlich zu erziehen, wenn er weiß, das seine Zuständigkeit nach ein paar Jahren beendet ist. Das ganze funktioniert eben auch nur, wenn zuhause im selben Sinn fortgeführt wird, sofern die Kraft dafür abends noch reicht.
Kindererziehung wird erst heute als Ganztags- oder nahezu-Ganztagsjob betrachtet. Ich selbst war nicht in einer Kita oder einem Kindergarten und habe auch nur zwei Geschwister. Und wir hatten eine Waschmaschine etc. Kann mich aber nicht erinnern, daß meine Mutter Zeit gehabt hätte, sich den ganzen oder auch nur halben Tag um uns zu kümmern. Wie war denn das wohl "früher"? Nach allem, was ich aus Gesprächen mit meinen Großeltern und anderen Leuten aus deren Generation weiß, gab es "früher" eben viel weniger Zeit für Kinder.

Du magst natürlich sagen, es sei optimal, wenn man heute viel Zeit für Kinder hat. Die Frage ist nur: Wo hört die Hingabe auf und wo fängt die neurotische Fixierung an. Wenn die Kinder merken, daß sich alles um sie dreht, ist das jedenfalls nicht gut. Sie sollen schließlich lernen, sich einzufügen. Das kann man als "kleiner König" schlecht.

(ich will jetzt nicht generell etwas gegen die Führung von Kindergärten oder die Kompetenz der Mitarbeiter sagen, aber ich denke, allein durch die Zahl der zu betreuenden Kinder kann kein Erzieher erreichen, was eine funktionierende Familie schafft)
Ja, wir haben heute so wenige Kinder, daß diese Quote in einer Kita nicht erreichbar ist. Das finde ich nur, wie oben ausgeführt, gar nicht schlimm.

Wolfram
2006-01-17, 11:01:07
Nochmal, ich hatte nicht geschrieben das Frauen wieder an den Herd sollen, es gibt andere Lösungen...
Aber welche denn?

diskriminiert werden eher die Väter..geh mal als Mann hin und sag deinem Chef das Du dich ein paar Jahre um die Kinder kümmern willst, was meinst Du was passiert..Du kannst als Mann gleich die Papiere abholen..Frauen eher nicht..
Klar, glaub ich sofort. Aber das ist doch die Folge der fehlenden Akzeptanz für arbeitende Mütter. Wenn es die gäbe, wäre es auch selbstverständlich, daß Männer zu Hause bleiben.

Mal abgesehen davon, daß ich die Regelungen zum Erziehungsurlaub eher für kontraproduktiv halte. Wenn ich einen Kleinbetrieb habe, wird jede beschäftigte Frau für mich zum Risiko, also stelle ich lieber erst gar keine ein.

Ich glaube nicht an Zwang. Ich glaube an Überzeugung. Deswegen will ich hier im Thread auch Reklame dafür machen, daß eben nicht früher alles besser war, sondern daß es heute nicht nur besser, sondern wegen der leeren Sozialkassen geradezu unerläßlich ist, daß Mütter auch arbeiten gehen.

r.s.s.
2006-01-17, 11:01:22
Das ganze funktioniert eben auch nur, wenn zuhause im selben Sinn fortgeführt wird, sofern die Kraft dafür abends noch reicht.

(ich will jetzt nicht generell etwas gegen die Führung von Kindergärten oder die Kompetenz der Mitarbeiter sagen, aber ich denke, allein durch die Zahl der zu betreuenden Kinder kann kein Erzieher erreichen, was eine funktionierende Familie schafft)

genauso ist es. Eine Freundin von mir ist Erzieherin in eine einer Kita, und diese sagt das auch die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder ein großes Problem sind. Ein Teil ist 'gut' erzogen, ein anderer Teil kann sich nicht alleine die Schuhe zubinden oder aufs Klo gehen. Manche können sogar kaum Deutsch. Manche Eltern gehen einfach davon aus das ihr Kind schon in der Kita erzogen wird. So kann das ja nichts werden.

Fozzy
2006-01-17, 11:05:00
sondern wegen der leeren Sozialkassen geradezu unerläßlich ist, daß Mütter auch arbeiten gehen.

Ähm, was haben leere Sozialkassen damit zu tun, das Frauen arbeiten müssen ?

Wolfram
2006-01-17, 11:12:29
Ähm, was haben leere Sozialkassen damit zu tun, das Frauen arbeiten müssen ?
Wenn sie arbeiten, zahlen sie ein, wenn nicht, nicht. Nicht? ;)

Fozzy
2006-01-17, 11:14:33
Wenn sie arbeiten, zahlen sie ein, wenn nicht, nicht. Nicht? ;)

Demgegenüber stehen 6 Millionen Arbeitslose...aber egal, wir driften ab..es ging ja hier um etwas anderes..

Wolfram
2006-01-17, 11:17:13
genauso ist es. Eine Freundin von mir ist Erzieherin in eine einer Kita, und diese sagt das auch die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder ein großes Problem sind. Ein Teil ist 'gut' erzogen, ein anderer Teil kann sich nicht alleine die Schuhe zubinden oder aufs Klo gehen. Manche können sogar kaum Deutsch. Manche Eltern gehen einfach davon aus das ihr Kind schon in der Kita erzogen wird. So kann das ja nichts werden.
Das ist natürlich richtig. Aber warum sollten diese Eltern ihre Kinder besser erziehen, wenn die Kinder die ganze Zeit zu Hause säßen?

Gerade bei Kindern, die kein Deutsch sprechen: Zu Hause gibt es Satellitenfernsehen in der Heimatsprache, die Kinder sitzen den halben Tag davor. Das ist echt vom Teufel. In den Kitas werden (zumindest hier in der Großstadt) Sprachkurse durchgeführt, damit diese Kinder wenigstens ein paar Brocken Deutsch können. Und solange die Ausländerkinder in der Minderheit sind, haben sie auch eine Chance, von den anderen Kindern zu lernen.

Sicher sollen weder die Kitas noch die Schulen den Eltern die Erziehungsarbeit abnehmen. Daraus folgt aber doch nicht, daß die Kinder besser nicht in die Kita und in die Schule gehen sollen.

Wolfram
2006-01-17, 11:20:10
Demgegenüber stehen 6 Millionen Arbeitslose...aber egal, wir driften ab..es ging ja hier um etwas anderes..
Wenn man nicht arbeitende Mütter aus der Arbeitslosenstatistik wegdefiniert, ist das ein anderes Problem. Ansonsten ist mir insoweit eigentlich egal, ob eine Mutter oder ein anderer Erwerbsloser arbeitet.

Ich weiß schon, was Du sagen willst. Aber ich fände es unfair, wenn eine Frau dadurch, daß sie Mutter ist, ihr "Recht" auf Arbeit "verspielen" würde, nach dem Motto: "Du hast doch schon was zu tun, nimm doch nicht einem anderen die Arbeit weg".

atlantic
2006-01-17, 11:23:46
...
Du magst natürlich sagen, es sei optimal, wenn man heute viel Zeit für Kinder hat. Die Frage ist nur: Wo hört die Hingabe auf und wo fängt die neurotische Fixierung an. Wenn die Kinder merken, daß sich alles um sie dreht, ist das jedenfalls nicht gut. Sie sollen schließlich lernen, sich einzufügen. Das kann man als "kleiner König" schlecht....

hat man eine gesunde Einstellung dazu, läßt man das die Kinder selber regeln. Je älter, desto selbständiger sollen und dürfen sie auch sein.

Neurotisches Klammern und exzessive Kontrolle über jeden Schritt der Kinder erzeugt meiner Meinung nach genau das Gegenteil von dem, was man sich eigentlich wünscht. Aus solchen Kindern werden eher inkompetente Duckmäuser oder es gibt den großen Knall und sie scheren aus Trotz komplett aus der Gesellschaft aus.

Fozzy
2006-01-17, 11:30:20
Aber ich fände es unfair, wenn eine Frau dadurch, daß sie Mutter ist, ihr "Recht" auf Arbeit "verspielen" würde, nach dem Motto: "Du hast doch schon was zu tun, nimm doch nicht einem anderen die Arbeit weg".

Du liest was Du lesen willst, oder :) ..wer hat das denn behauptet...ich sage nur das die Wertigkeit eher auf die Kinder fixiert sein sollte, als ohne Not die Kinder wegzugeben..

Ein Bekannter von mir, die Frau Beamtin der LVA..hat sich 6 Jahre Auszeit für ihr Kind genommen..weil Sie dem Kind eine optimale Erziehung angedeihen lassen möchte und dabei sein will wie das Kind aufwächst..und das passt, wie man an dem Kleinen erleben kann..

Leider, ist das wohl in der heutigen Zeit nur noch bestimmten Berufsgruppen vorbehalten...es gibt immer viele Umfragen zur Frauenarbeit, aber ich lese selten oder wenig dazu, ob Frauen sich nicht lieber um die Familie/Kinder kümmern würden, das Stigma hat eher nicht die berufstätige Frau, sondern die Frau die gern Hausfrau sein möchte..gehypt wird das was nutzt..

r.s.s.
2006-01-17, 11:46:42
Das ist natürlich richtig. Aber warum sollten diese Eltern ihre Kinder besser erziehen, wenn die Kinder die ganze Zeit zu Hause säßen?

Gerade bei Kindern, die kein Deutsch sprechen: Zu Hause gibt es Satellitenfernsehen in der Heimatsprache, die Kinder sitzen den halben Tag davor. Das ist echt vom Teufel. In den Kitas werden (zumindest hier in der Großstadt) Sprachkurse durchgeführt, damit diese Kinder wenigstens ein paar Brocken Deutsch können. Und solange die Ausländerkinder in der Minderheit sind, haben sie auch eine Chance, von den anderen Kindern zu lernen.


Es wäre ja schon ein Fortschritt wenn man in den Kinsersendungen vom Satellitenfernsehen zeigen/sagen würde das Müll in eine Mülltonne gehört und nicht auf die Straße geworfen wird. :)
Sprachkurse weiss ich jetzt nicht, aber sie hat schon einiges an Türkisch gelernt um den Kindern die wichtigsten Sachen zu erklären, oder andere Kinder übersetzen für sie. In der Kita wo sie arbeitet (Köln) sind Ausländerkinder in der Überzahl. Aber wie gesagt, auch da gibt es große Unterschiede. Viele können natürlich auch sehr gut Deutsch.


Sicher sollen weder die Kitas noch die Schulen den Eltern die Erziehungsarbeit abnehmen. Daraus folgt aber doch nicht, daß die Kinder besser nicht in die Kita und in die Schule gehen sollen.

Das wollte ich damit auch überhaupt nicht sagen. Es muss aber gezielter gefördert werden und nicht einfach alle in die Kita stopfen und die Erzieherinnen machen das schon.

Wolfram
2006-01-17, 11:49:07
Du liest was Du lesen willst, oder :) ..wer hat das denn behauptet...ich sage nur das die Wertigkeit eher auf die Kinder fixiert sein sollte, als ohne Not die Kinder wegzugeben..
Nicht für ungut. Ich hatte das aus Deiner Andeutung hinsichtlich der "6 Millionen Arbeitslosen" geschlossen.

Ein Bekannter von mir, die Frau Beamtin der LVA..hat sich 6 Jahre Auszeit für ihr Kind genommen..weil Sie dem Kind eine optimale Erziehung angedeihen lassen möchte und dabei sein will wie das Kind aufwächst..und das passt, wie man an dem Kleinen erleben kann..
Das funktioniert aber nur in Behörden oder Großbetrieben. Ein kleineres Unternehmen kann sich das nicht leisten.

Leider, ist das wohl in der heutigen Zeit nur noch bestimmten Berufsgruppen vorbehalten...es gibt immer viele Umfragen zur Frauenarbeit, aber ich lese selten oder wenig dazu, ob Frauen sich nicht lieber um die Familie/Kinder kümmern würden, das Stigma hat eher nicht die berufstätige Frau, sondern die Frau die gern Hausfrau sein möchte..gehypt wird das was nutzt..
Umfragen kenne ich auch nicht. Aber ich kenne mehr Frauen, die freiwillig zu Hause geblieben sind, als solche, die weiter arbeiten gehen. Bei Schulfreunden (ich bin 38) und in der Verwandschaft. Bürgerliches, großstädtisches Umfeld, die meisten Akademiker. Und mir fällt spontan nur ein einziger Mann ein, der zu Hause geblieben ist (ein Jahr, IIRC). Was aber wohl vor allem daran lag, daß er Festangestellter ist und sie selbständig.

Wolfram
2006-01-17, 11:51:01
hat man eine gesunde Einstellung dazu, läßt man das die Kinder selber regeln. Je älter, desto selbständiger sollen und dürfen sie auch sein.

Neurotisches Klammern und exzessive Kontrolle über jeden Schritt der Kinder erzeugt meiner Meinung nach genau das Gegenteil von dem, was man sich eigentlich wünscht. Aus solchen Kindern werden eher inkompetente Duckmäuser oder es gibt den großen Knall und sie scheren aus Trotz komplett aus der Gesellschaft aus.
Vor allem kontrollieren dann im Endeffekt eher die Kinder die Eltern als umgekehrt ;)

Wolfram
2006-01-17, 11:55:53
Es wäre ja schon ein Fortschritt wenn man in den Kinsersendungen vom Satellitenfernsehen zeigen/sagen würde das Müll in eine Mülltonne gehört und nicht auf die Straße geworfen wird. :)
;D

Sprachkurse weiss ich jetzt nicht, aber sie hat schon einiges an Türkisch gelernt um den Kindern die wichtigsten Sachen zu erklären, oder andere Kinder übersetzen für sie.

In der Kita wo sie arbeitet (Köln) sind Ausländerkinder in der Überzahl. Aber wie gesagt, auch da gibt es große Unterschiede. Viele können natürlich auch sehr gut Deutsch.
Das ist hier in Dortmund zT dramatisch. Gleich hier um die Ecke ist eine Kita, in der etwa 80 Prozent der Kinder so gut wie kein Deutsch sprechen. Insgesamt 15 Nationalitäten, IIRC. Sozialverhalten können die Kinder natürlich trotzdem lernen. Aber nur mit Händen und Füßen.

Fozzy
2006-01-17, 12:09:29
Das funktioniert aber nur in Behörden oder Großbetrieben. Ein kleineres Unternehmen kann sich das nicht leisten.

Deshalb schrieb ich ja, das es nur bestimmten Berufsgruppen vorbehalten ist..

Bei Schulfreunden (ich bin 38) und in der Verwandschaft. Bürgerliches, großstädtisches Umfeld, die meisten Akademiker.

Naja da unterscheidet sich mein Umfeld schon, Akademiker sind da eher selten..überwiegend Arbeiter und Angestellte..das führt natürlich zu unterschiedlichen Erfahrungen..muss ich jetzt auch mein Alter sagen ? ..ok ich bin 55 :)

lance201
2006-01-17, 12:10:32
@Wdragon
Stuttgart sauber und ordentlich?? Wann warst Du denn das letzte mal hier?? Vor 20 Jahren?? Wenn ich vor zwei Jahrzehnten aus dem Ausland (südliches) zurück kam, habe ich mich immer gefreut wie "sauber und ordentlich" doch unser Stättle ist. Wenn ich jetzt aus dem Ausland zurückkomme, dann erkenne ich erst in was für einem Dreckloch ich mittlerweile wohne. kipen, Dosen und Junkfoodmüll an jeder grösseren Strassenkreuzung (liegt da auch schon mal ein paar Monate), Stadtbahnhaltestelle und öffentlichem Parkplatz. Und wenn man eine junge Mutter darauf aufmerksam macht, dass ihr kleiner gerade seine Getränkeverpackung auf die Strasse geschmissen hat, wird man mit dem Spruch" kümmern sie sich mal um ihre eigenen Angelehenheiten" in einwandfreiem Hochdeutsch (soviel zu der Theorie mancher Mitstuttgarter, dass das alles die Migranten sind). In der Statdtbahn rollen spätestens ab 15:00 die Bierdosen oder -Flaschen rum und es riecht nach allem möglichen zu essen. Wie sehne ich mich da nach dem Spruch in Hong Kong:

"No eating and drinking in MTR trains, please help us to keep the MTR trains clean and tidy!"

Beim Bäcker komme ich neuerdings immer als letzter dran, da anstellen wohl nur noch in England populär ist. Bitte und Danke werden langsam aus dem Wortschatz gestrichen "Ein Brot...".. etc. etc. ich kann dem Urhaber dieses Freds also nur zustimmen und einfach versuchen meinen Sohn entgegen dem Mainstream anders zu erziehen.

Lance

r.s.s.
2006-01-17, 12:14:48
Sozialverhalten können die Kinder natürlich trotzdem lernen. Aber nur mit Händen und Füßen.

Wie meinst du das denn jetzt? Der stärkere hat immer recht? Ich muss da gerade an so Pöbelnde-Karate-Kickboxende-Kinder denken die sich aus Spass den ganzen Nachmittag lang gegenseitig ans Schienenbein treten.

r.s.s.
2006-01-17, 12:16:34
..muss ich jetzt auch mein Alter sagen ? ..ok ich bin 55 :)

... ach du scheisse !

;-)

r.s.s.
2006-01-17, 12:25:48
Beim Bäcker komme ich neuerdings immer als letzter dran, da anstellen wohl nur noch in England populär ist. Bitte und Danke werden langsam aus dem Wortschatz gestrichen "Ein Brot...".. etc. etc. ich kann dem Urhaber dieses Freds also nur zustimmen und einfach versuchen meinen Sohn entgegen dem Mainstream anders zu erziehen.

Lance

Habt ihr es gut. Hier in köln heisst es einfach nur noch "BROT !".
Ok, nein, der war von Olm. Aber letztes Jahr wirklich im Geiz ist Geil Markt gehört. Jugendlicher geht auf Verkäufer zu und sagt einfach nur "MP3 Player".
Was soll man da noch machen?

Fozzy
2006-01-17, 12:26:45
... ach du scheisse !

;-)

Sehe ich auch so :)

Wolfram
2006-01-17, 12:46:05
Wie meinst du das denn jetzt? Der stärkere hat immer recht? Ich muss da gerade an so Pöbelnde-Karate-Kickboxende-Kinder denken die sich aus Spass den ganzen Nachmittag lang gegenseitig ans Schienenbein treten.
:uwoot: Mann, ich meine GESTIKULIEREN! *g*

PHuV
2006-01-17, 13:13:27
Jetzt gibt es all das nicht mehr..Mutter kann sich nicht um die Kids kümmern, da Sie mitarbeiten muss damit man über die Runden kommt..Oma und Opa wohnen allein und werden ab und an besucht, vornehmlich an Feiertagen..das bedingt das Kids dann fremdbestimmt erzogen werden..Kita..dort kann aber nicht auf jedes Kind und seine Bedürfnisse eingegangen werden..also etwas übertrieben Massenabfertigung.., daraus folgt das man sich später von der Masse abgrenzen will..halt durch Kohle,dickes Auto oder Klamotten und was weiss ich noch alles..


Also, als direkt Kita-Betroffener Vater, so kann ich dem nicht ganz zustimmen. Man kann dann trotzdem Werte und Anstand vermitteln. Es kommt darauf an, wie man es macht und DASS man es macht. Meine Mutter war alleinerziehende Frau ohne Unterhalt, und hatte 3 Kinder großzuziehen, und wir haben, auch wenn wir sehr arm waren, unter vieles zu leiden gehabt, aber deswegen haben wir trotzdem uns nicht asozial verhalten. Ebenso werfen meine Kindern keinen Müll auf die Straße. Und wenn ich mir so die Kita-Arbeit anschaue, leisten die hier in Berlin, wennste gut dafür bezahlst, sehr gute Arbeit bzgl. soziales Verhalten und Umgang miteinander. Wir hatten von einigen Jahren ein Kind mal in einer öffentlichen Anstalt, nie wieder! Die meisten Kinder waren alle gewaltätig und kaputt, die Betreuerinnen tranken immer nur Kaffee und rauchten rum, das wars.
Da zahle ich lieber etwas Geld, und man kümmert sich um die Kinder.


Was man tun kann weiss ich auch nicht, oder doch..ich weiss es schon..nur ist es Illusion zu glauben, das man die Geschichte zurückdrehen kann..wir Alten können nicht mehr viel verändern, eventuell das Bewustsein der heutigen Jugend für das Wichtige schärfen,klar machen was eigentlich zählt..damit unsere Jugend das später umsetzen kann, wenn Sie selbst Eltern geworden sind..und die Fehler der vergangenen Jahre korrigiert..und das Miteinander wieder lernt/lehrt und hoffähig macht..


Da sagst Du etwas Wahres. Aber das hat was damit zu tun, wie man selbst als Elternteil tickt und denkt.


Zur Zeit funktioniert es nur in kollektiver Armut..in einer Gesellschaft in der Jeder auf Jeden angewiesen ist..also meist in Ländern der 3 Welt..wir müssen wirklich wieder lernen den Nachbarn zu sehen, unsere Kinder zu erkennen..teilnehmen an Ihrem Leben und Sie nicht anderen Menschen zur Aufbewahrung zu geben..


Nene, als selbst Betroffener aus einer sehr armen Familie, die manchmal nicht mal Geld fürs notwendiste hatte, nicht mehr wieder. Ich bin froh, daß ich einen guten Beruf habe und soviel verdiene, daß wir uns eine große Wohnung in Berlin leisten können, die Kinder Betreuung bekommen, und man sich auch mal was leisten und gönnen kann und nicht jeden Cent zig-mal umdrehen muß. Ich wünsche mir beileibe diese Zeit nicht mehr zurück, und ich bin froh, daß ich meinen Kindern das ersparen kann. In Deutschland wird man eher ausgegrenzt, wenn man arm ist, das habe ich bitterlich spüren müssen in meiner Jugend, und es war nicht lustig.


Wir selbst können Uns weitergeben, uns in unseren Kindern verewigen..und nur dann glücklich sein, wenn unsere Kinder auch glücklich sind..lieber einen Urlaub weniger, lieber das alte Auto noch ein paar Tage länger fahren..dafür aber mehr Zeit für die Kinder aufwenden, Ihre Sorgen verstehen lernen zu jeder Zeit für Sie da sein..Sie auf das Leben vorbereiten..dann ändert sich auch unsere Gesellschaft wieder zum Guten..


Genau das ist es! Und da spielt es keine Rolle, wie dann die Umstände sind, ob arm oder reicht, das hat IMHO wenig mit zu tun. Wer materiel täglich um die Existenz kümmern muß, diese Sorgen wirken sich auf alles aus, und Liebe und Fürsorge alleine können das nicht kompensieren. Deshalb wäre ich dafür, Familien mit Kindern immer vom Staat abzusichern. Jedoch wenn ich mir manche Familie sehe, die von Sozialhilfe lebt, und wo die Eltern den ganzen Tag Zeit haben, sich um die Kinder zu kümmen, was machen die Wohl? Alles, aber sich nicht um die Kinder zu kümmern, meine Erfahrung. Somit ist das alleine auch keine Lösung! Und die Leute, die es im Griff haben, die können auch arbeiten gehen und sich um die Kinder kümmern. Also hängt es von anderen Faktoren ab, wie man sich vernüftig um Kinder kümmert!

Beispielsweise sollte man die Leute immer in ein soziales Umfeld mit einbetten, und das bedeutet, daß alle arbeiten sollten bzw. einen Betrag zur Gemeinschaft leisten müssen (natürlich muß es keine Vollzeit sein)! Es kann in meinen Augen nicht angehen, daß Leute sich selbst überlassen von Harz leben und damit auch immer mehr vor sich hinleben. Aber das ist ein anderes Thema.

Und es war nur in den 50-70ern so, daß Frauen sich ausschließlich um den Haushalt und Kindererziehung kümmerten! Wenn man sich die restliche Zeit mal genauer anschaut, haben immer zum großen Teil Mutter UND Vater arbeiten müssen, damit die Familie durchkommt!

PHuV
2006-01-17, 13:44:40
Nur um mal zu sondieren:

Ich finde es aus persönlicher Erfahrung gut, wenn Frauen einen eigenen Beruf ausüben, auch wenn sie Kinder haben.

1) Sie sehen mal was anderes als Kinder und Haushalt
2) Sie bekommen entsprechend auch mal andere Kontakte
3) Eigenes Geld zu verdienen führt zu mehr Zufriedenheit
4) Arbeit führt entsprechend auch zu Selbstbestätigung!

Beispielsweise nach der 3.Geburt (die anderen beiden Kinder sind nicht von mir), bin ich nach 3.Monaten auch mindestens 1-2 mal in der Woche zu Hause geblieben, damit meine Frau auch wieder arbeiten kann. Glücklicherweise habe ich Gleitzeit und einen verständnisvollen Arbeitgeber, war dann zwar etwas stressig, die 40 Stundenwoche einzuhalten, aber so habe ich mich auch etwas meinem jünsten Sohn widmen können, und es hat mir viel gegeben. Ein Arbeits kollege arbeitet sogar halbtags, bzw. arbeitet abwechselnd im Wochenrhythums, damit seine Frau arbeiten kann, und sie sich abwechseln.

Und ich weiß nicht, wer hier schon Kinder hat, ich möchte mich nicht den ganzen Tag und nur meinen Kindern widmen, es zerrt an Kräften und belastet auch, auch wenn es Spaß und Freude macht. Deswegen bin ich froh, daß wir es uns teilen können. Und die Kita bzw. Horbetreuung ist auch eine große Hilfe und Erleichterung, und wir möchten sie nicht mehr missen. Natürlich kostet es uns etwas, aber lieber so, als wenn nur ein Partner einseitig die ganze Zeit sich nur dem Haushalt und Kindern widmet. Und deswegen werden die Kinder trotzdem von uns geführt und betreut, und wir kümmern uns um sie.

Und die meisten Kinder empfinden das nicht als nachteilig, wenn die Eltern arbeiten. Wenn man ihnen verständlich macht, daß es zum Leben dazugehört, daß man sich seinen Unterhalt und Wohlstand verdienen kann und muß, das hat auch eine gewisse Vorbildsfunktion. Wenn Kinder beispielsweise von Eltern mit Sozialhilfe aufgezogen werden, führt es nach meinen bisherigen Erfahrungen dazu, daß die Kindern unbewußt das als Vorbildsfunktion übernehmmen nach der Parole: "Staat zahlt eh alles!", und diese sich nicht aus diesem Milieu entwickeln.

Deshalb ist meine Meinung, daß Werte vermitteln, Anstand und Respekt, und sich um die Kinder kümmern, und trotzdem arbeiten und sich entfalten, sich nicht wiedersprechen müssen. Kinder müssen beispielsweise auch lernen, daß Eltern nicht nur Eltern sind, sondern auch ein Liebespaar, und das dieses Liebespaar auch mal indiviudelle Bedürfnisse haben, ohne daß die Kinder immer present sind (und damit meine ich nicht nur Sex, sondern auch ausgehen, gemeinsam etwas unternehmen ohne Kinder usw.).

Es läßt sich vieles leichter ertragen, wenn man eine gewisse Ausgeglichenheit hat, und das auf allen Gebieten. Nur haben das die meisten aus verschiedenen Gründen eben nicht, und als PT-tätiger kann ich das jeden Tag beobachten. Das heißt nicht, daß man immer gut drauf ist oder alles so einfach läuft, natürlich gibt es auch Belastungen, man geht sich auf den Keks usw.

ABER: Man läßt nicht sein Lebenslauf und seinen Frust an den Kindern ab, und genau das machen die meisten Eltern unbewußt! Wenn viele Eltern mal wüßten, was sie oft ihren Kindern so antun, auch wenn sie es gut meinen oder nicht anders können oder kennen, würde manches anders laufen! So führt es dazu, daß viele schlimme Sachen von Eltern zu Kind weitervererben, und diese dann als Eltern genauso übel handeln wie ihre Eltern.

Fozzy
2006-01-17, 13:48:54
Nene, als selbst Betroffener aus einer sehr armen Familie, die manchmal nicht mal Geld fürs notwendiste hatte, nicht mehr wieder.

Ich habe mich da vielleicht mißverständlich ausgedrückt..ich wollte damit nicht sagen, das Armut erstrebenswert ist..ich kenne das auch sehr gut..sondern das dieser Zusammenhalt in armen Gebieten eher zu finden ist, also eine Zweckgemeinschaft..

Fozzy
2006-01-17, 13:55:41
Nur um mal zu sondieren:

Ich finde es aus persönlicher Erfahrung gut, wenn Frauen einen eigenen Beruf ausüben, auch wenn sie Kinder haben.

1) Sie sehen mal was anderes als Kinder und Haushalt
2) Sie bekommen entsprechend auch mal andere Kontakte
3) Eigenes Geld zu verdienen führt zu mehr Zufriedenheit
4) Arbeit führt entsprechend auch zu Selbstbestätigung!


1.) sprichst Du für alle Frauen..vielleicht gefällt vielen Frauen das leben so..

2.) was heisst andere Kontakte..ne mobbende Kollegin ? ..Kontakte bekommt man auch als Hausfrau...man muss es nur wollen..

3.) wieso führt eigenes Geld verdeinen zu mehr Zufriedenheit, ich denke es kommt eher darauf an, wie man seine Ehe lebt...da gibt es nicht Dein oder mein..was ich als Mann verdiene gehört auch meiner Frau, da kann Sie frei schalten und walten..denn Sie hat sich das Geld durch ihre Fürsorge für die Familie verdient..ist glaube ich sogar gesetzlich geregelt..

4.) Arbeit führt in der heutigen Zeit eher zu Frust als Selbstbestätigung..damit meine ich den normal arbeitenden Menschen..Arbeiter/Angestellte...

Jeder beschreibt seine Sicht der Dinge, deswegen kann man es aber nicht verallgemeinern...

PHuV
2006-01-17, 14:05:30
1.) sprichst Du für alle Frauen..vielleicht gefällt vielen Frauen das leben so..

Jeder beschreibt seine Sicht der Dinge, deswegen kann man es aber nicht verallgemeinern...

Natürlich kann man nicht verallgemeinern, da hast Du recht! Manche Frauen mögen auch daran Gefallen finden, nur Hausfrau zu sein. Aber wir Menschen mögen nun mal unbewußt Bestätigung von vielen Seiten. Und Kinder geben so gesehen keine Bestätigung, und man darf es auch von den Kindern nicht einfordern, so wie es manche Eltern machen!
Und unbewußt, wenn Frauen nur die Bestätigung durch ihren Mann erfahren können, glaube mir, den meisten Ehen schadet das, meine Erfahrung! Anders sieht es aus, wenn sich Hausfrauen noch anderweitig betätigen (Kirche, soziale Einrichtungen usw.), aber das ist fast gleichzusetzen wie mit Arbeit.

Fozzy
2006-01-17, 14:20:54
Und unbewußt, wenn Frauen nur die Bestätigung durch ihren Mann erfahren können, glaube mir, den meisten Ehen schadet das, meine Erfahrung! Anders sieht es aus, wenn sich Hausfrauen noch anderweitig betätigen (Kirche, soziale Einrichtungen usw.), aber das ist fast gleichzusetzen wie mit Arbeit.

Nunja, wie ich schon sagte, Jeder hat seine Erfahrungen...meine sind anders..eine Hausfrau erfährt nicht nur durch den Mann eine Bestätigung..es ist eine Mähr, Hausfrauen nur putzend,kochend und windelwickelnd darzustellen..

Passt aber immer ins Bild, was der Gesellschaft vermittelt werden soll..eine Hausfrau ist heutzutage eine Managerin und mit "normaler" Arbeit mindestens Gleichzusetzen...Sie erldigt den Wirtschaftsteil, amtliche Aufgaben usw...

Es gibt natürlich gut betuchte Haushalte, in denen sich die Frau zu Tode langweilt und Sie dann die Erfüllung in einer ehrenamtlichen Tätigkeit sucht, das ist aber eher die Ausnahme...wir reden hier doch vom "normalen" Bürger..

Ich weiss schon wovon ich rede, ich bin 30 Jahre verheiratet und habe 3 Enkel..also ein bischen Einblick habe ich wohl...in meinem Bekanntenkreis sieht es nicht anders aus..

Ich halte die Möglichkeit eine Kita in Anspruch zu nehmen für etwas sehr gutes, keine Frage...es sollte aber nicht die Regel werden..eventuell sollte man sich als Frau auch überlegen, ob ein Kind für Sie wirklich sinnvoll ist..wenn einem die Aufgabe zu stressig ist..

Die Zeit heut ist natürlich nicht mit damals zu vergleichen, aber ich habe meine beiden Mädchen erst dann bekommen, als ich finanziell auf festen Beinen stand, das sollte eigentlich aber heut auch noch gelten..nur sieht es manchmal nicht so aus, wenn ich sehe wieviel Kinder verantwortungslos, direkt ins Elend hineingeboren werden...

PHuV
2006-01-17, 14:35:01
Passt aber immer ins Bild, was der Gesellschaft vermittelt
Ich halte die Möglichkeit eine Kita in Anspruch zu nehmen für etwas sehr gutes, keine Frage...es sollte aber nicht die Regel werden..eventuell sollte man sich als Frau auch überlegen, ob ein Kind für Sie wirklich sinnvoll ist..wenn einem die Aufgabe zu stressig ist..


Es geht nicht darum, daß es zu stressig ist, sondern man einfach mal eine Auszeit braucht. Und ich finde 5 Stunden Kita gar nicht mal so schlecht, weil da sind sie mit Gleichaltrigen zusammen und wenn die Betreuung gut ist, fördert das die Kinder mehr, als wenn sie den ganzen Tag bei Mama sind.


Die Zeit heut ist natürlich nicht mit damals zu vergleichen, aber ich habe meine beiden Mädchen erst dann bekommen, als ich finanziell auf festen Beinen stand, das sollte eigentlich aber heut auch noch gelten..nur sieht es manchmal nicht so aus, wenn ich sehe wieviel Kinder verantwortungslos, direkt ins Elend hineingeboren werden...

Da kann ich Dir nur vollstens Zustimmen. Ich hatte vor einem Jahr eine Beratung mit einen Pärchen, sie gerade 18 geworden, kurz vor Abitur, er ca. 23 Jahre, nach Beruf nochmals Abitur gemacht, erste mal Sex, sofort schwanger! Sie fragten mich, was sie machen sollten, und ich riet, auch wenn ich kein Freund davon bin, aufgrund der psychischen Probleme des Mädchens von einem Kind ab, weil es dem Kind IMHO nicht gut tun würde. Sie wollten es anders, und mittlerweile erfahre ich, daß die Beziehung auf der Kippe steht, sie leben von Sozialhilfe, und das Mädchen ist total überfordert. Ich sehe da sehr schwarz fürs Kind.

Aber was muß ich Dir erzählen, wenn Du schon Großvater bist, kannste auf einen viel größere Lebenserfahrung zurückgreifen, gelle ;) .

PHuV
2006-01-17, 14:43:00
Ich habe mich da vielleicht mißverständlich ausgedrückt..ich wollte damit nicht sagen, das Armut erstrebenswert ist..ich kenne das auch sehr gut..sondern das dieser Zusammenhalt in armen Gebieten eher zu finden ist, also eine Zweckgemeinschaft..

Ich habe da als Negativbeispiel die ehemalige DDR im Kopf. Dort waren auch Kontakte in den vielfälltigsten Formen vorhanden, nach dem Mauerfall ist der größte Teil der Kontakte schlagartig weggefallen, weil man sich nicht mehr brauchte bzw. auf sie angewiesen war.

Fozzy
2006-01-17, 15:28:36
Aber was muß ich Dir erzählen, wenn Du schon Großvater bist, kannste auf einen viel größere Lebenserfahrung zurückgreifen, gelle ;) .

Was aber nicht heisst, das ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, ich kann auch nur meine Sicht der Dinge schildern..die Wahrheit liegt meist in der Mitte..

Dein Beispiel mit dem Mädchen ist genau das was ich meinte,obendrein fördert der Stadt sowas auch noch..es kann nur schief gehen, wenn Kinder, Kinder bekommen..

Zimzaro
2006-01-17, 15:55:03
3.) wieso führt eigenes Geld verdeinen zu mehr Zufriedenheit, ich denke es kommt eher darauf an, wie man seine Ehe lebt...da gibt es nicht Dein oder mein..was ich als Mann verdiene gehört auch meiner Frau, da kann Sie frei schalten und walten..denn Sie hat sich das Geld durch ihre Fürsorge für die Familie verdient..ist glaube ich sogar gesetzlich geregelt..


Die pure weisheit...
oder mal anders:

1. habe einen Kollegen, der hat auch so eine führsorgliche Hausfrau gehabt. Auch er vertrat mal so ne Meinung wie Du.
Dumm nur, das Sie ihn nachweisslich in 7Jahren Ehe mindestens 3Jahre betrogen hat, mit einem anderen. Zum Schluss hat sie ihn sitzen lassen.
Jetzt ist sein Kind weg.
Die führsorgliche Hausfrau ist weg.
Seine Sparguthaben sind halbiert.
Für 7Jahre Ehe darf er ihr zukünftig Rentenausgleich zahlen.
Er ist ihr gegenüber noch unterhlatspflichtig.

Ist doch was, er geht schaffen und bezahlte seine große Liebe, damit sie mit nem anderen poppt während er hart arbeitet. Das ist echt komisch ! muhahaha

anderer Fall:
Mein Abteilungs-Cheff, oder was von ihm noch übrig geblieben ist:
hatte auch ne Hausfrau.
Die hat jetzt auch nen anderen.
Er ist aus der gemeinsamen von ihm alleine bezahlten Wohnung geflogen, da sie die Erziehungsberechtigung-, und damit das Wohnrecht hat.
Jetzt ist er Ihr gegenüber und den Kindern Unterhaltspflichtig, während sie in seiner Wohnung mit nem anderen poppt.
Rentenausgleich für die Ehe wird auch noch fällig werden.
Das gemeinsame Auto wurde der Frau zugesprochen, wegen den Kindern.
Die sehr große Wohnung war nur zur Hälfte abbezahlt, Jezt bezahlt ER nicht nur den Unterhalt für die Kinder und die Frau, sondern zahlt auch noch die Wohnung ab, und kann sie auch nicht verkaufen, da seine ehemalige Hausfrau dem nicht zustimmt, wieso auch ?

Er kommt jetzt jeden Tag mit nem alten klapprigen Fahhrad zur Arbeit.
Ich habe ihm ne Kochplatte (aus meinem Keller) geschenkt.
Er wohnt in nem Studentenwohnheim in ner 15qm Wohnung.
Sein ganzer Lohn wird gepfändet, und er hat pro Monat nunr noch ca 700Euro zur Verfügung, um alle Kosten für ihn selbst zu begleichen.
Was für ein armes Schwein.

hausfrau zu sein, lohnt sich besonders für Hausfrauen.
wenn was in der Ehe schief läuft, können sie den Mann nach belieben aseinander nehmen.

Ne, schon klar, Dir passiert sowas gaanz bestimmt nicht.....

Fozzy
2006-01-17, 16:02:26
hausfrau zu sein, lohnt sich besonders für Hausfrauen.
wenn was in der Ehe schief läuft, können sie den Mann nach belieben aseinander nehmen.

Möchtest Du jetzt Beispiele wieviele Ehefrauen ihren Mann mit dem Kollegen betrogen haben, da kann ich locker auch mit aufwarten..weiss jetzt aber nicht was Ich daraus schliessen soll..Alle Hausfrauen gehen fremd, wenn man Sie zur Arbeit schickt passiert das nicht ? :)

Auch wenn eine Frau arbeitet und bei einer Scheidung was wahrscheinlich ist das Kind zugesprochen bekommt, wird der männliche Part zahlen und das nicht zu knapp..also mit Sicherheit kein Argument gegen eine Hausfrau..

Ob mir das passieren kann, weiss ich nicht..bisher ist es jedenfalls nicht passiert, sonst wäre ich nicht 30 jahre verheiratet..

Zimzaro
2006-01-17, 16:08:53
Möchtest Du jetzt Beispiele wieviele Ehefrauen ihren Mann mit dem Kollegen betrogen haben, da kann ich locker auch mit aufwarten..weiss jetzt aber nicht was Ich daraus schliessen soll..Alle Hausfrauen gehen fremd, wenn man Sie zur Arbeit schickt passiert das nicht ? :)

ne, es geht mir um die Folgen, das man als Mann, sofern man so eine Schlampe seine Frau nennen darf, automatisch komplett vor dem Gesetz verloren hat. Deswegen kommt mir nicht mal in nem Alptraum, eine Hausfrau ins Haus.
Ich kenne übrigens ne Menge solcher Fälle. Das waren nur die zwei letzten.

Neulich auf ner Party, eine ca. 25jährige heult rum, Ihr Verlobter war nicht da. Da ich nur so zufällig in ihrer nähe war, lauschte ich den Gesprächen von ihr und zwei anderen zu.
Sie war verzweifelt, sie ist schwanger, allerdings wahrscheinlich nicht von ihren Verlobten, sondern von einer Affäre, von der sich nichts mehr wissen will. Jetzt denkt der Verlobte überglücklich, er sei der zukünftige Vater.
Nach langem hin und her hat sie sich entschieden, das es besser sei, das er nichts erfährt.

Zimzaro
2006-01-17, 16:13:36
Ob mir das passieren kann, weiss ich nicht..bisher ist es jedenfalls nicht passiert, sonst wäre ich nicht 30 jahre verheiratet..

Kenne ein ähnliches Beispiel:
Sie Hausfrau, er hart arbeitend. über 25 Jahre Ehe.
Nachdem er in Rente war und damit jeden Tag zuhause, hat sie ihn binnen 2 Monaten sitzen gelassen und hat, welch Wunder, jetzt nen anderen Opi.
Jetzt ist er sich plötzlich nicht mehr sicher, obr er der Vater ihrer 3 Kinder ist.
Das ist so komisch !

Fozzy
2006-01-17, 16:14:40
ne, es geht mir um die Folgen, das man als Mann, sofern man so eine Schlampe seine Frau nennen darf, automatisch komplett vor dem Gesetz verloren hat. Deswegen kommt mir nicht mal in nem Alptraum, eine Hausfrau ins Haus.

Naja eine Hausfrau weil Sie Hausfrau ist, Schlampe zu nennen ist schon mehr als verwegen..wenn Du Scheidungsurteile beklagst dann solltest Du dich an die richtige Stelle wenden, nämlich die Politik, denn Die macht es möglich..

Trotzdem sehe ich bei Dir kein nachvollziehbares Argument, das eine Hausfrau weniger wert ist..als eine Tipse..

Deine Beispiele sind wirklich allererste Sahne..nur kapier ich wirklich nicht, was das mit dem Thread zu tun hat..

PHuV
2006-01-17, 16:16:17
Neulich auf ner Party, eine ca. 25jährige heult rum, Ihr Verlobter war nicht da. Da ich nur so zufällig in ihrer nähe war, lauschte ich den Gesprächen von ihr und zwei anderen zu.
Sie war verzweifelt, sie ist schwanger, allerdings wahrscheinlich nicht von ihren Verlobten, sondern von einer Affäre, von der sich nichts mehr wissen will. Jetzt dent der Verlobte überglücklich, er sei der zukünftige Vater.
Nach langem hin und her hat sie sich entschieden, das es besser sei, das er nichts erfährt.

Das wiederrum finde ich nicht fair, sie hat es ihm zu sagen, auch wenn es ihr nicht paßt! Und als Mann würde ich da wirklich dem anderen Manns es stecken! Sie hat einen Seitensprung gemacht, gut kann passieren, und auch ein Kind kann passieren, aber dann muß sie die Verantwortung übernehmen, und dazu gehört es auch, daß man dann den geliebten Menschen verliert, wenn er es so nicht will, wenn er die Wahrheit erfährt!

Aus meiner Sicht der größte Vertrauensbruch und das mieseste überhaupt, jemanden ein Kind unterzuschieben und es als seines auszugeben!

Fozzy
2006-01-17, 16:20:56
Ich habe da als Negativbeispiel die ehemalige DDR im Kopf. Dort waren auch Kontakte in den vielfälltigsten Formen vorhanden, nach dem Mauerfall ist der größte Teil der Kontakte schlagartig weggefallen, weil man sich nicht mehr brauchte bzw. auf sie angewiesen war.

Ja das ist ein gutes Beispiel...habe auch einen Bekannten aus den neuen Bundesländern der das beklagt...

Zimzaro
2006-01-17, 16:31:33
Das wiederrum finde ich nicht fair, sie hat es ihm zu sagen, auch wenn es ihr nicht paßt! Und als Mann würde ich da wirklich dem anderen Manns es stecken! Sie hat einen Seitensprung gemacht, gut kann passieren, und auch ein Kind kann passieren, aber dann muß sie die Verantwortung übernehmen, und dazu gehört es auch, daß man dann den geliebten Menschen verliert, wenn er es so nicht will, wenn er die Wahrheit erfährt!

Aus meiner Sicht der größte Vertrauensbruch und das mieseste überhaupt, jemanden ein Kind unterzuschieben und es als seines auszugeben!

15% Kuckukskinder offiziell geschätzt in Deutschland.
46% aller geheimen Vaterschaftstests, werden von Frauen gemacht, warum wohl ?
(Weil sie sich nicht sicher sind, wer denn nun der richtige Vater ist)

Ich kenne sie nur vom sehen, ihren Verlobten kenne ich nicht, sie war nur ein Partygast.

Zimzaro
2006-01-17, 16:35:14
Naja eine Hausfrau weil Sie Hausfrau ist, Schlampe zu nennen ist schon mehr als verwegen..wenn Du Scheidungsurteile beklagst dann solltest Du dich an die richtige Stelle wenden, nämlich die Politik, denn Die macht es möglich..

Trotzdem sehe ich bei Dir kein nachvollziehbares Argument, das eine Hausfrau weniger wert ist..als eine Tipse..

Deine Beispiele sind wirklich allererste Sahne..nur kapier ich wirklich nicht, was das mit dem Thread zu tun hat..

ähmm, du bist doch etwas älter, oder ?
Ich bezeichne Hausfrauen, die ihren Mann in der Ehe mit nem anderen betrügen, als Schlampen. Wie du auf die Idee kommst, ich würde das generell auf alle Hausfrauen beziehen, ist mir ein Rätsel.
Übrigens geben rund 50% der Männer und Frauen zu, ihren Partner schon mal betrogen zu haben.
Kommt mir also bitte nicht mit "heile welt" und sonst so ein Schwachsinn.
welch Zufall es ist, das ausgerechnet in diesen "heilen Welten" es oft am meisten brodelt.

Fozzy
2006-01-17, 16:44:32
ähmm, du bist doch etwas älter, oder ?

Ja und ?

Ich bezeichne Hausfrauen, die ihren Mann in der Ehe mit nem anderen betrügen, als Schlampen. .

Wie bezeichnest Du dann berufstätige Ehefrauen die ihren Mann betrügen ? ..ich komme mit garnichts...aber ich traue einer Statistik nur wenn ich Sie selbst gefälscht habe..finde solche Statistiken grosse Klasse..da wurden dann repräsentativ 100 Frauen befragt und dann auf den Rest des weiblichen Bevölkerungsanteils geschlossen..naja, wers braucht :)

PHuV
2006-01-17, 16:49:29
Weiteres Beispiel für asoziales Verhalten:

Ich fahre mit dem Fahrrad eine wenig befahrene Straße, hintendrin mein Kleinster, weil ich ihn in die Kita bringen möchte. Großer Transporter steht auf der linken Spur, Frau mit Handy am Ohr nimmt mir die Vorfahrt und fährt mich fast um. Prima, genau so ein Verhalten finde ich zum Kotzen. Klar muß ich auch aufpassen, und wäre ich nicht ausgewichen (und ich hatte nicht sehr viel Platz, weil rechts neben der Fahrspur auch parkenden Wagen standen), hätte es uns voll erwischt. Na vielen Dank auch!

r.s.s.
2006-01-17, 16:54:49
15% Kuckukskinder offiziell geschätzt in Deutschland.
46% aller geheimen Vaterschaftstests, werden von Frauen gemacht, warum wohl ?
(Weil sie sich nicht sicher sind, wer denn nun der richtige Vater ist)

Ich kenne sie nur vom sehen, ihren Verlobten kenne ich nicht, sie war nur ein Partygast.

siehste Fozzy, da hast du es. Schonmal einen Vaterschaftstest bei deinen Kindern gemacht? ;)

r.s.s.
2006-01-17, 17:22:07
Weiteres Beispiel für asoziales Verhalten:

Ich fahre mit dem Fahrrad eine wenig befahrene Straße, hintendrin mein Kleinster, weil ich ihn in die Kita bringen möchte. Großer Transporter steht auf der linken Spur, Frau mit Handy am Ohr nimmt mir die Vorfahrt und fährt mich fast um. Prima, genau so ein Verhalten finde ich zum Kotzen. Klar muß ich auch aufpassen, und wäre ich nicht ausgewichen (und ich hatte nicht sehr viel Platz, weil rechts neben der Fahrspur auch parkenden Wagen standen), hätte es uns voll erwischt. Na vielen Dank auch!

naja, aber ist das asoziales Verhalten? Die Frau kann einfach nur kein Auto fahren. Und mit Handy am Ohr rumfahren ist meiner Meinung nach noch nicht Asozial sondern blos dämlich und selber schuld.
Wenn sie es alerdings bemerkt hat und sich nicht entschuldigt hat, dann sieht es wieder anders aus.

Zimzaro
2006-01-17, 17:22:22
Ja und ?



Wie bezeichnest Du dann berufstätige Ehefrauen die ihren Mann betrügen ? ..ich komme mit garnichts...aber ich traue einer Statistik nur wenn ich Sie selbst gefälscht habe..finde solche Statistiken grosse Klasse..da wurden dann repräsentativ 100 Frauen befragt und dann auf den Rest des weiblichen Bevölkerungsanteils geschlossen..naja, wers braucht :)




Ich habe das Glück, als Mann ne gute Figur zu machen, und komme auch mit den Frauen, glücklicherweise, gut zurecht.
Leider ist mein Frauenbild in den letzten paar Jahren etwas auf die schiefe Bahn geraten.
Früher habe ich mir um viele Dinge keinen großen Kopf gemacht.
Das alles sollte sich ändern, nachden ich ein einschlägiges Erlebnis mit meiner ehemaligen großen Liebe hatte, plötzlich sahen auch die Dinge von früher ganz anders aus.
Wenn ich früher weg ging, und Frauen eroberte, da war ich stolz darauf, wenn ich andere Konkurenten ausstach, egal ob schon jemand mit meiner neuen Flamme zusammen war oder nur mit mir um sie buhlte.

So lernte ich dann auch meine neue große Liebe kennen. Sie war zwar schon verlobt, und war auch schon 2 Monate mit ihrem Verlobten zusammen gezogen, aber als wir uns begegneten (auf ner Geburtagsparty einer meiner guten Freundienen) war sie alleine da. Ich hatte sie auf der Party das erste mal gesehen und war sofort in sie verliebt. Ein Traum von einer Frau, absolut no.1. Ich sprach sie an, wir redeten wirres Zeug, und ehe wir uns versahen, sassen wir schon in meinem Auto und knutschten rum. Sie hatte mir von ihrem Verlobten nichts erzählt. Erst das "Geburttagskind" (andere Freundin) sagte mir, das meine Neue einen Freund habe, worauf meine neue Flamme erwiederte, das zwischen denen ja schon lange nichts mehr läuft und sie sowieso schlussmachen wolle, was sie dan binnen weniger Wochen auch vollkommen vollstreckte...

Es vergingen ein paar glückliche Jahre, und um mich kurz zu fassen, 3 Wochen, bevor ich ihr einen Heiratsantrag machen wollte, ist mir dasselbe wiederfahren, wie meinem Vorgänger...

Nun, die beste Medizin gegen solche Erlebnisse ist es, wieder auf die Pirsch zu gehen, was ich auch prompt machte.
Auf ner Party einer guten Freundin, begenete ich 2 recht hübschen Mädeln. Beide waren miteinander verstritten, da sie beide etwas von einem anderen Mann wollten. Ich weiss nicht was ich alles auf der Party gemacht habe, aber gegen 24 Uhr saß ich mit einer der beiden im Sofa und knutschte rum und mehr beinahe... natürlich war ich gut beschwippst, meine neue übrigens auch, und plötzlich...... stürmte meine Ex-beinhahe-Frau und versucht mich, an meinen Händen ziehend, von der anderen zu lösen und redete mir ein, das ich mit ihr nachhause kommen solle. Dabei waren wir schon rund 3 Monate getrennt, bzw. sie hat mich ja wegen eines anderen sitzen gelassen.

/Schnitt/Als sie mich verlassen hat, hab ich ihr gesagt, das es mir egal ist, und das er sowieso nichts hat, auf was ich eifersüchtig sein könnte.........
Vielleicht hat sie das nicht überwunden? :wink:

Jedenfalls hab ich sie dann richtig fertig gemacht. Angetrunken wie ich war, habe ich über sie hergezogen und erzählt sie würde mich nur langweilen, sie würde es sowieso nicht birngen und vieles mehr. Zum Schluss ist sie weinend von mir gegangen. Dabei hatte sie doch einen neuen, mit dem war sie ja noch immer zusammen und nun versuchte sie, ihn wiederrum mit mir zu betrügen.

Tja, anschließend rief meine Ex-Beinahe-Frau oft bei mir an, und zog über die Tussi von der letzten Party her und wie ich mich mit so einer einlassen kann.

Aber, es war mir mittlerweile fast alles egal geworden-> Meine Ex-beinhahe-Frau, die ich zwar noch immer liebte, aber mein Stolz es nicht zuliess, mit ihr wieder etwas anzufangen.
Mir war die Tuss von der letzten Party egal, schleißlich hatte sie ja am selben Abend nen anderen sitzengelassen.

Langsam wurden Frauen für mich eine Art Wochenendbeschäftigung, ständig lernte ich alles mögliche kennen, 9 von 10 immer nach dem selben Schema:
Ansprechen auf Tanzfläche, ab in die Bar, oft schon in der selben Nacht rummgemacht.
Eine sagte: Ihr Freund sei grad beim Bund, aber zwischen denen würde schon lange nichts mehr laufen
Die andere war verheiratet, aber ihr Mann würde nur langweilen und zwischen denen würde schon lange nichts mehr laufen
usw. usw.
mir gings ehrlich nur noch um meinen Spass.
9 von 10 die ich kennenlernte, waren grad in einer Beziehung, aber als sie mir beichteten, das sie noch in einer Beziehung sind, war die Antwort oft:zwischen denen würde schon lange nichts mehr laufen

Ne, und irgend wann viel mir auf, das auch die Frauen, die ich vor meiner großen Liebe kennen gelernt habe, sich genauso verhielten, nur das es mir früher nicht aufgefallen ist.

PHuV
2006-01-17, 17:51:37
naja, aber ist das asoziales Verhalten? Die Frau kann einfach nur kein Auto fahren. Und mit Handy am Ohr rumfahren ist meiner Meinung nach noch nicht Asozial sondern blos dämlich und selber schuld.
Wenn sie es alerdings bemerkt hat und sich nicht entschuldigt hat, dann sieht es wieder anders aus.

In dem Moment, wo das eigene Verhalten ein Risiko für andere darstellt, und diese Risiko vermeidbar gewesen wäre, ist das für mich asoziales Verhalten. Wenn das Handygespräch wichtiger ist als Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer, weil man dadurch unachtsamer den Verkehr gegenüber ist, kann man das sehr wohl als asoziales (gemeinschaftsunfähiges) Verhalten deuten.

PHuV
2006-01-17, 17:54:05
@Zimzaro

Du bist aber jetzt sehr OT, mach doch dazu einen neuen Thread auf.

Fozzy
2006-01-17, 18:03:29
siehste Fozzy, da hast du es. Schonmal einen Vaterschaftstest bei deinen Kindern gemacht? ;)

Muss ich mir jetzt Gedanken machen ? :rolleyes: ...aber keine Sorge, meine Beiden haben so viel von mir, auch äusserlich..das kann kein Anderer :wink:

@Zimzaro, naja immerhin verstehe ich jetzt deine Wut und Aufgeregtheit...obwohl Du das was Dir passiert ist, nicht verallgemeinern kannst..ich denke wir sollten es dabei belassen...

@wdragon, ja man könnte diese Verhaltensweise im Strassenverkehr natürlich asozial nennen, ich würde es aber eher als Egoistisch und Rücksichtslos bezeichnen..als Abbild unserer Gesellschaft..das scheint das grösste Problem zu sein..auch im Miteinander..

PHuV
2006-01-17, 18:14:10
@wdragon, ja man könnte diese Verhaltensweise im Strassenverkehr natürlich asozial nennen, ich würde es aber eher als Egoistisch und Rücksichtslos bezeichnen..als Abbild unserer Gesellschaft..das scheint das grösste Problem zu sein..auch im Miteinander..

Gut, gebongt. Was mich am meisten stört ist die Tatsache, das seltsamerweise die Rücksichtlosen (wenn sie es verursachen) bei Unfällen oft nicht umkommen, sehr wohl jedoch die anderen, die Unfallopfer.

Fozzy
2006-01-17, 18:25:17
Was mich am meisten stört ist die Tatsache, das seltsamerweise die Rücksichtlosen (wenn sie es verursachen) bei Unfällen oft nicht umkommen, sehr wohl jedoch die anderen, die Unfallopfer.

Nunja, man könnte das damit erklären, das der..ich sag mal Täter..den Unfall kommen sieht, sich unbewusst darauf einstellen kann..wärend das Opfer unvorbereitet erwischt wird..

Ich denke mal, das da etwas in der Fahrschulausbildung falsch gemacht wird..vielleicht etwas weniger Theorie und mehr praxisbezogenene Ausbildung, eventuell mit Crashkurs..und Demonstration von Unfällen..

Aber solange Drängeln und Rasen so cool ist, wird sich daran wohl leider nichts ändern..vielleicht gibst den Führerschein auch zu früh,oder man muss strengere Maßstäbe anlegen..vielleicht auch vor der Beantragung des Lappens einen Psycho/Alkotest machen..ich weiss es auch nicht..

(del)
2006-01-19, 08:02:49
Ich schalte mich mal ungefragt ein...

Ich bin selbst (erst) 22 und wohne seit meiner Geburt in Berlin (Westteil). Was ich in diesen 22 Jahren erlebt habe entbehrt jeder Vorstellungskraft und moralischem Empfinden. Angefangen von Jugendlichen die Züge besprühen (mit denen ich mich fast geprügelt hätte weil ich strikt dagegen bin) bis zu prügelnden Türkischen Ehemännern und Bedrohung durch Schusswaffen war alles drin.
Dieser ekelhafte Werteverfall (Nach mir die Sintflut) steigt mit dermassen die Galle hoch, das ich im Strahl k***** könnte. Man kann einfach in bestimmten Gebieten Deutschlands kein normales Leben mehr führen ohne ständig mit Straffälligkeiten anderer konfrontiert zu werden, die Auswirkungen auf das Leben der Gemeinschaft haben. Diese neue Wertedarstellung durch "hippe" Medien korrumpiert uns die Kinder. Die nehmen dankbar auf, was im TV läuft und nehmen Dummbratzen mit Baggyhose und Spraydose als Vorbild.

Einige der Gründe, warum ich in absehbarer Zeit (auch beruflich bedingt) aufs Land ziehen werde. Trotz Urbanisierung prophezeihe ich dem Wohnen auf dem Land eine glorreiche Zukunft. "Die Stadt" wird dann beherrscht von Straftätern, Idioten und werteresistenten Kleinhirnen.

Ohne jetzt als alter Traditionalist oder "Hinterhertrauerer" zu gelten: In dem Punkt wünsche ich mir das Kaiserreich oder eine unbestimmte Regierung danach wieder ins Amt. Die Leute brauchen Disziplin, Zucht und Ordnung.

r.s.s.
2006-01-19, 10:03:00
Man kann einfach in bestimmten Gebieten Deutschlands kein normales Leben mehr führen ....


So ist es. Dies ist aber kein deutsches Problem, sondern das kann man ja weltweit beobachten. Blos hier scheint es erst jetzt (oder so seit ca. 10 jahren) so richtig los zu gehen.


Diese neue Wertedarstellung durch "hippe" Medien korrumpiert uns die Kinder.

ja, eine der Ursache dafür ist sicherlich das dieser hirnlose Müll ja auch von (fast) Kindern gemacht wird.

Zaffi
2006-01-19, 10:24:59
So ist es. Dies ist aber kein deutsches Problem, sondern das kann man ja weltweit beobachten. Blos hier scheint es erst jetzt (oder so seit ca. 10 jahren) so richtig los zu gehen.

Eben, alles schwappt über den Ozean nur halt biss später und deswegen werden unsere Städte und unsere Gesellschaft in einigen Jahren auch genauso aussehen wie "drüben"

ja, eine der Ursache dafür ist sicherlich das dieser hirnlose Müll ja auch von (fast) Kindern gemacht wird.

Nur das hinter den "Kindern" Leute stehen die daran mehr als gut verdienen...

(del)
2006-01-19, 10:56:31
Eben, alles schwappt über den Ozean nur halt biss später und deswegen werden unsere Städte und unsere Gesellschaft in einigen Jahren auch genauso aussehen wie "drüben"Das sieht teilweise doch schon jetzt so aus wie drüben.

1. Züge sind schmuddelig/kaputt weil Jugendlichen kein Anstand beigebracht wird (merke: mir war früher auch oft langweilig aber ich habe nie (nie!) daran gedacht Züge zu demolieren) - nur ein Beispiel jugendlicher Agression und Zerstörungswut.

2. Strassenzüge werden zu Ghettos (Berlin, Frankfurt, Köln, sonstwo...)

3. Zwischenmenschlicher Zusammenhalt etc. schwindet zusehends (Ellbogenmentalität?)

4. TV-Entertainment, welches sich nur noch mit Gewalt und Sittenverfall beschäftigt

5. Staatsgewalt bekommt die Problemherde nicht in den Griff (wir sind wieder bei Punkt 1.)

Ich seh kein Land mehr. Das wird sich (auch dank der verfehlten Integrationspolitik) nicht mehr ändern. Mittlerweile ist man ja seitens Politik und Justiz dazu übergegangen, nur noch deeskalierend zu wirken, statt die Probleme am Schopf zu packen. Praktisch zusehen mit Berechtigungsschein...

Zaffi
2006-01-19, 11:01:24
Ich seh kein Land mehr. Das wird sich (auch dank der verfehlten Integrationspolitik) nicht mehr ändern. Mittlerweile ist man ja seitens Politik und Justiz dazu übergegangen, nur noch deeskalierend zu wirken, statt die Probleme am Schopf zu packen. Praktisch zusehen mit Berechtigungsschein...


Du hast noch vergessen das wegen mangelnder Finanzierbarkeit auch die Justiz drastisch eingeschränkt wird, Polizisten werden massiv abgebaut oder haben kein Geld mehr für Sprit und müssen in den Wachen rumlungern... kein Witz

Die andere Seite wird so aussehen wie in den USA heute, nämlich extrem Strafen selbst für Bagatellfälle (3-Strike gesetz in USA) was zu noch mehr Gewalt in den Gefängnissen führt undsoweiter....

So werden auf beiden Seiten immer härtere bandagen angelegt, Ein Ende des Teufelskreises ist nicht in Sicht

(del)
2006-01-19, 11:08:20
Richtig, das ist das elementare Problem. Die eine Seite kennts nicht anders, die andere Seite will/kann es nicht anders.

Ich zieh in 2 Wochen sowieso aus Berlin weg. Dann sag ich auch "nach mir die Sintflut"...

Solln se doch sehen, wie sie damit klarkommen. Ich hab meinen Teil getan, hab mich mit Sprayern angelegt, auf Ehefrauen eindreschenden Männern die Stirn geboten und mich für mein Berufsleben qualifiziert um niemand auf der Tasche zu liegen. Mehr geht beim besten Willen nicht. Mir ist das mittlerweile auch scheissegal, weils mich mehr frustriert als sauer macht.

Zaffi
2006-01-19, 11:15:23
ein weiterer Aspekt ist das mangelnde Unrechtsbewusstsein, die absolute Uneinsichtigkeit oder sagen wir mal der Größenwahn der viele befallen hat,

Kein Mensch da draussen gibt heute noch zu das er einen Fehler macht, selbst wenn du den Typen auf frischer Tat erwischt der gerade seine Autotür in deinen Kotflügel gehauen hat so wird er doch steif und fest behaupten das er es nicht war, auch wenn du es auf Kamera hast, völlig egal
Das zieht sich inzwischen durchs ganze Leben wie ein roter Faden, zusätzlich dazu kommt noch die grenzdebile Einstellung vieler zeitgenossen z.b. der beknackte Nachbar zwei geschosse über mir meinte nur "ach das war mir nicht klar" als ich ihm sagte das es nicht geht das er um 1.00 Uhr nachts in seiner Wohnung BASS übt und damit meinen Sohn aus dem Schlaf reisst und mich natürlich auch... öhmmm neee ist shcon klar wie konnte man auch jemals annehmen das sich irgendjemand belästigt fühlt wenn man um MItternacht lautstark Bass spielt.. :rolleyes:

frei nach dem zynischen Witz: treffen sich zwei Egoisten auf der Strasse, sagt der eine zum anderen "Du ich bin ganz alleine auf der Welt", sagt der andere "ach, du auch ?"

Fozzy
2006-01-19, 11:45:27
@Zaffi/@Mayday , das schlimme daran ist aber, das wir so gut wie nichts ändern konnten..das einzigst legale Instrument..die Wahl, brachte nichts..da es sowieso nur Parteieinheitsbrei gab..seit Jahren wählen wir nur immer das kleinste Übel, nicht die Partei von der man überzeugt ist, das Sie was reisst..so kann alles nur noch schlechter werden..

Die Gewinner in diesem System sind Politiker/Industrie/Kapital, deren Strippenzieher nicht mit den Verhältnissen in Deutschland in Berührung kommen..Sie leben in ihren abgeschotteten Villen oder im Ausland..wir bleiben uns selbst überlassen..

Eine Landflucht hilft auch nur bedingt, zumindest wenn ich sehe/lese was so auf machen Dörfern los ist..die einzigste Hoffnung die ich habe ist, das eine Partei auf den Plan tritt, die es schafft Vertauen zu schaffen..deren Politiker nicht korrupt sind..die wirklich ehrlich die Probleme Deutschland auf den Tisch legen..die einen Frontalangriff gegen die Globalisierungsfolgen führt..die mehr Wert auf den Menschen legt..anstatt dem Kapital/der Industrie den ewig gierigen Rachen zu stopfen..welche das jetzt sein kann weiss ich nicht..vielleicht ein rot-rot-grün Bündniss..aber mit neuen Köpfen..

Als erstes muss man aber die etablierten Partein gegen Null wählen..Sie aus dem rennen schmeissen..so das Sie sich politisch reorganisieren müssen..

Man sieht ja auch in anderen Ländern der Welt, das konservative Parteien immer mehr abgewählt werden..wie jetzt Michelle Bachelet in Chile..das in einem erzkonservativen Land..auch in Bolivien..oder den Nordländern...überall wird politisch was bewegt..das sollten wir auch tun..

r.s.s.
2006-01-19, 12:26:33
Wie Mayday sagte wird nur noch deeskalierend gehandelt. Das kann es nicht sein. Wenn Fozzy eine andere Politik verlangt ist das richtig, aber das ruft dann auch unweigerlich die Rechten auf den Plan die dann auf ihre weise 'für Ordnung sorgen'. Das kann es auch nicht sein.
Hier in Köln kann ich aber auch ein völliges versagen der Kommunalpolitik feststellen. Es wird erst hektisch reagiert wenn lokale Zeitungen auf Probleme aufmerksam machen.

(del)
2006-01-19, 12:32:12
Gerade eben wieder das Paradebeispiel für falsche Weltanschauungen Jugendlicher:
Bin auf dem Weg zum Dönerladen an einem Obdachlosen vorbeigeschlendert. Hab ihm nen Euro dagelassen, da schaut mich ein Jugendlicher nebenan total verduzt an und schüttelt den Kopf. In was für einer Gesellschaft leben wir, das es nicht normal ist, sich gegenseitig zu helfen?

Es sind die kleinen Dinge, die mich auch so masslos aufregen...

PS: Ich habe auch nicht allzu viel für Bettler übrig aber unter dem Umstand das wir Winter und damit eine enorm schwierige Zeit für Obdachlose haben, ich noch etwas Geld mit hatte war das kein Beinbruch.

Fozzy
2006-01-19, 12:49:37
aber das ruft dann auch unweigerlich die Rechten auf den Plan die dann auf ihre weise 'für Ordnung sorgen'. Das kann es auch nicht sein.

Glaube ich eher nicht, natürlich werden Sie versuchen sich ranzuhängen..das aber Rechte..damit meine ich Neonazis nichts zu bieten haben, sollte eigentlich jedem inzwischen klar sein...

@Mayday, wenn man helfen will kann man auch helfen, nur das gute Beispiel zählt..mit Bettlern habe ich so meine Probleme..ich gebe da eher nichts, denn ich sehe nicht ein das ich zB. Drogensüchtigen ihren Konsum finanziere..

...was ich aber mache, es gibt hier eine Obdachlosenzeitung, die Obdachlose verkaufen und einen Teil der Einnahmen behalten dürfen, die kaufe ich wenn ich in der Stadt bin..so etwas stigert das Selbstwertgefühl der Betroffenen eher als betteln..angesprochen wird man von den Leuten auch nicht..

(del)
2006-01-19, 13:17:03
Ja gut, das war jetzt zugegebenermassen doch kein Paradebeispiel, weil in der Hinsicht jeder eine eigene und berechtigte Meinung hat. Aber die Symbolik dahinter (alles erstmal ablehnen ohne nachzudenken) spricht Bände. Denn ehrlich gesagt, traue ich einem 14-jährigen nicht zu, die Tragweite der Obdachlosenproblematik zu erfassen.

Aber lassen wir das. Es geht nicht um Einzelne sondern um die Allgemeinheit, die sich immer weiter von traditionellen Umgangsformen entfernt.

Formica
2006-01-19, 13:26:09
so den thread habe ich grad gefunden und musste voll lachen die ganze zeit, ich weiß es ist nicht zum lachen, aber ich fands voll lustig,

aber zwei sachen sind interessant, einmal das jede zweite schwangere frau sich nicht sicher ist von wem das kind ist, das ist schon ein hammer, (was für dreckige schlampen (also nur jede zweite schwangere frau))

und den witz über die egoisten werde ich in meine sig mitaufnehmen, lol

tut mir leid bin grad im lachmodus :)

r.s.s.
2006-01-19, 13:29:28
Glaube ich eher nicht, natürlich werden Sie versuchen sich ranzuhängen..das aber Rechte..damit meine ich Neonazis nichts zu bieten haben, sollte eigentlich jedem inzwischen klar sein...


naja, hier Köln gibt diese Partei ProKöln die ganz geschickt zwischen der NPD und den rechtsaussen von der CDU stehen. Die haben leider bei der letzten Kommunalwahl hier ziemlich gut abgeschnitten. Die kommen auf den ersten Blick garnicht so als Neonazis rüber. Wie nennen die sich? Bürgerliche rechte oder so, viel gefährlicher als die Neos. Das meinte ich übrigens auch mit dem Versagen der Kommunalpolitik hier in Köln.
Schönes aktuelles Beispiel, neubau von Kölner Messehallen. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Oberbürgermeister der wohl dafür gesorgt hat das einem Grüppchen von Millionären und Milliardären über einen Immobilienfond das Geld in die Taschen geschauftelt wird. Der ganze Fall ist noch viel komplizierter aber auch ein sehr schönes Beispiel für Asoziales Verhalten, in dem Fall von Leuten die eh Kohle wie Heu haben.

Zaffi
2006-01-19, 13:47:05
und den witz über die egoisten werde ich in meine sig mitaufnehmen, lol

Es sei dir erlaubt, der ist übrigens meine eigene Erfindung.....

PHuV
2006-01-19, 14:00:02
Gerade eben wieder das Paradebeispiel für falsche Weltanschauungen Jugendlicher:
Bin auf dem Weg zum Dönerladen an einem Obdachlosen vorbeigeschlendert. Hab ihm nen Euro dagelassen, da schaut mich ein Jugendlicher nebenan total verduzt an und schüttelt den Kopf. In was für einer Gesellschaft leben wir, das es nicht normal ist, sich gegenseitig zu helfen?

Es sind die kleinen Dinge, die mich auch so masslos aufregen...

PS: Ich habe auch nicht allzu viel für Bettler übrig aber unter dem Umstand das wir Winter und damit eine enorm schwierige Zeit für Obdachlose haben, ich noch etwas Geld mit hatte war das kein Beinbruch.

Als Auch-Berliner muß ich aber sagen, seit ich in Berlin arbeite (und das sind nun bald schon 10 Jahre), gebe ich auch nichts mehr. Anfangs habe ich gegeben, bis ich selbst mal 3 Fälle erlebt habe, und diese Leute hinterher irgendwo beim Einkauf zufällig getroffen habe und anhand ihrer Einkäufe gesehen habe (beispielsweise teures Tierfutter, diverse CDs/DVDs usw).

Zudem, es muß keiner auf der Straße leben! Die Mär vom armen Obdachlosen glaube ich nicht mehr, seitdem ich meine Ausbildung zur Psychotherapie gemacht habe, und mich etwas mit den Verfahrensweisen auf Ämtern beschäftigen mußte. Jeder, der heute auf Amt geht, bekommt schnell eine Wohnung, wenn er gefähr läuft, obdachlos zu werden. Wer nicht mit dem Behörden zurecht kommt, kann eine amtliche Betreuung fordern, die er auch dann bekommt, usw. . Also mein Fazit, wer auf der Straße lebt, will es anscheinend auch so. Und wenn junge gesunde Leute um die 20 auf der Straße rumhängen und den Straßenfeger oder diverse andere Obdachlosenmagazine verkauft, davon halte ich schon mal gar nichts.

(del)
2006-01-19, 14:04:56
Ja sehe ich ja ähnlich. Niemand muss auf der Strasse leben. Aber dieses Selbstverständnis der meisten Jugendlichen anderen nicht helfen zu müssen (egal worum es geht) ist doch das eigentlich bezeichnende.

PHuV
2006-01-19, 14:14:07
ein weiterer Aspekt ist das mangelnde Unrechtsbewusstsein, die absolute Uneinsichtigkeit oder sagen wir mal der Größenwahn der viele befallen hat,



Das geht mir auch so etwas von auf den Sender. Wenn ich was verbocke, dann stehe ich auch dafür ein!

Beispielsweise mußte ich kurz vor Ladenschluß noch schnell in einen Laden, hatte, weil die Straße eng war, einen am Rand stehenden Taxifahrer mit meinen Radlenker den Außenspiegel touchiert. Da es wirklich knapp war, bin ich weitergefahren. Nachdem ich im Laden fertig war (5 min), bin ich sofort zum Taxistand hin, habe mich bei dem Fahrer entschuldigt, ihm die Lage erklärt, warum ich nicht angehalten hatte, und mich bereit erklärt, jeden Schaden zu ersetzten. Der hat mich angeschaut wie einen Außerirdischen, weil er nicht mehr damit gerechnet hatte, daß ich mich bei ihm melden würde. Der Schaden war dann auch nicht so schlimm (ein Kratzer von vielen anderen, die nicht von mir stammten). Der Taxifahrer hat sich sogar bei mir bedankt, was ich unnötig fand, schließlich war ich der Übeltäter.

Aber wenn andere etwas verbocken oder Fehler begehen, mitnichten, daß die sich entschuldigen! Ganz im Gegenteil, man wird noch blöd angemacht.

Beispielsweise fahren einige Berliner Radfahrer bei Rot über die Ampel und scheren sich einen Dreck um Verkehrsregeln, finde ich als Radfahrer auch nicht ok!

Was ist den das Problem, seinen Fehler mal zuzugeben? Und wenn ein Schaden verursacht wird, hat man heute normalerweise eine Haftpflichtversicherung, ist auch nicht das Drama. Meinen Kindern trichtere ich schon ein, daß sie immer ehrlich sein sollen, und wenn sie mal was aus Versehen kaputt machen, es uns sofort sagen sollen. Aber ehrlich währt am längsten, und wenn man offen und ehrlich auf die Leute zugeht, wenn man einen Fehler gemacht hat, dann habe ich bisher keine negativen Reaktionen bekommen, und man konnte sich immer einigen! Genau so ist es umgekehrt.

Aber wie Du es schon sagtest, Zaffi, wenn man nicht mal auf die Idee kommt, das Bassgewummere um Mitternacht andere stören könnte, dann scheint es ja mit sozialer Kompetenz und Gehirnmasse zum Nachdenken nicht weit her zu sein.

Fozzy
2006-01-19, 15:25:03
so den thread habe ich grad gefunden und musste voll lachen die ganze zeit, ich weiß es ist nicht zum lachen, aber ich fands voll lustig,

aber zwei sachen sind interessant, einmal das jede zweite schwangere frau sich nicht sicher ist von wem das kind ist, das ist schon ein hammer, (was für dreckige schlampen (also nur jede zweite schwangere frau))

tut mir leid bin grad im lachmodus :)

Was fandest Du daran lustig ? ..zu den Frauen noch etwas..das ist so eine bescheuerte Statistik, das es schon fast weh tut..wurde jede Frau befragt ? und ganz sicher sagt auch jede Frau..nee ich hab meinen Alten verarscht und das Kind ist von einem Anderen, wer solche Statistiken aufstellt gehört sofort entlassen..

Ist ja auch nicht weiter schlimm das Du im Lachmodus bist, als Kind habe ich auch über alles gelacht..leider ändert sich das mit der Zeit..

@r.s.s., bei Eon ist auch was am kochen, da soll gegen 100 Politiker ermittelt werden, wegen Korruption..

Fozzy
2006-01-19, 15:30:23
Das geht mir auch so etwas von auf den Sender. Wenn ich was verbocke, dann stehe ich auch dafür ein!

So sollte es sein, hast Du aber schon einmal erlebt das unsere Vorbilder, also Politiker so etwas machen..ich habs noch nicht erlebt..da wird sich gewunden, gelogen, vetuscht und abgestritten..der Bürger soll aber der Anständige sein, ist doch klar das manche sich sagen..warum soll ich fair sein, Die sinds doch auch nicht..

r.s.s.
2006-01-19, 16:18:21
So sollte es sein, hast Du aber schon einmal erlebt das unsere Vorbilder, also Politiker so etwas machen..ich habs noch nicht erlebt..da wird sich gewunden, gelogen, vetuscht und abgestritten..

Schönreden hast du vergessen. Wenn 5Mrd EUR in den Sand gesetzt werden darf man das nicht so eng sehen, hätten schliesslich auch 10Mrd sein können.

Und das bei Eon sieht ja z.zt. nach Koruption aus. In Köln ist es aber viel öfters 'blos' der Kölsche Klüngel. So nennt man hier Vetternwirtschaft.
Dazu mal ein Gedanke, ist Vetternwirtschaft Asozial? Aussenstehende habe zwar das nachsehen (finanziell und so) aber, aber der Zusammenhalt, eine Hand wäscht die andere ist doch sehr gut ausgepägt. :rolleyes:

No.3
2006-01-19, 16:40:53
Eine Landflucht hilft auch nur bedingt, zumindest wenn ich sehe/lese was so auf machen Dörfern los ist..

zumindest schwappt der "Werteverfall" auch immer mehr auf kleinere Städte bis hin zu Dörfern über... :rolleyes:

Rainer

Fozzy
2006-01-19, 18:39:44
Es scheint nicht nur ein deutsches Problem zu sein, habe grad diesen Artikel gefunden...

Das Verschwinden des Respekts

Wie sich in Großbritannien die Schattenseiten der Dienstleistungsgesellschaft zeigen

Als Tony Blair zeigen wollte, was für ihn Respekt bedeutet, griff er zur Schaumpistole. Anfang der vergangenen Woche sah man den britischen Premier, in Schlips und Anzug angemessen gekleidet, mit schwerem Gerät in der englischen Kleinstadt Swindon hantieren. Er zeigte Respekt für eine Hauswand, von der er Graffiti entfernte. Die Bürger von Swindon werden sich darüber gefreut haben und die Wand ebenso. Kurz zuvor hatte der Premier einen Aktionsplan zum Kampf gegen asoziales Verhalten vorgestellt. Er sprach von Halbstarken, die keinen Respekt für das Zusammenleben hätten und gesetzestreue Bürger terrorisierten. Das asoziale Verhalten muss ausgerottet werden, meinte er. Wer will ihm da widersprechen.

Das Verschwinden des Respekts vor anderen Menschen ist in allen westlichen Gesellschaften zu beobachten. Es ist die Schattenseite der modernen Dienstleistungsgesellschaft mit ihren schlecht bezahlten, austauschbaren Arbeitskräften. Ein Mangel an Respekt werde zwar weniger aggressiv als eine direkte Beleidigung angesehen, könne aber ebenso verletzend sein, schreibt Richard Sennett in seinem Buch "Respekt in Zeiten der Ungleichheit". Man werde nicht als Mensch angesehen, dessen Anwesenheit zählt. Was passiert mit einer Gesellschaft, wenn die meisten Menschen auf ihre Arbeit nicht mehr stolz sein können - weil es eben schwer ist, auf einen Job als Cappuccino-Verkäufer stolz zu sein?

Das Verschwinden des Respekts zeigt sich auch in der Kriminalstatistik. Die Zahlen bei Mord und Totschlag sinken, dafür steigen sie bei Diebstahl und Gewalt gegen Personen. Blair selbst hat gerade zugegeben, dass er seine drei älteren Kinder geschlagen hat - ausgerechnet in einer Fernsehsendung, in der er seine Respekt-Agenda vorstellen wollte. Nur der Kleinste, Leo, 5 Jahre alt, hat bislang keine Ohrfeige bekommen.

Seit wann ist Respekt eigentlich knapp geworden - und warum? Genauso wie eine Knappheit an Öl ist ein Mangel an Respekt von Menschen gemacht, aber das Merkwürdige ist, dass es eigentlich keinen Mangel geben müsste, schließlich kostet Respekt anders als Öl nichts. Es muss unter Thatcher angefangen haben. Und es ist eine Ironie der Geschichte, dass es jetzt ausgerechnet der neue Tory-Chef Dave Cameron ist, der die Zersprengung der Gesellschaft anprangert.

Als der traditionsreiche Autobauer Rover letztes Jahr sein Werk in Birmingham schloss, sagte die zuständige Ministerin Patricia Hewitt sinngemäß, die Leute sollten sich nicht so anstellen. Wer Arbeit suche, der finde sie. Ein neuer Supermarkt eröffne in der Gegend, und die Läden und Coffeeshops im nagelneuen Bullring-Shoppingcenter in der Innenstadt suchten noch Leute. Was macht es schon, ob man an einem Tag zum Stolz der Nation mit seiner Hände Arbeit beiträgt und am nächsten Tag Waren über den Scanner zieht und tausend Mal am Tag sagt: "Ihrepinnummerbitte."

Es wäre vielleicht alles anders, wenn sich Leistung lohnen würde. Aber Einsatz und Erfolg sind entkoppelt. Wer viel arbeitet und gut arbeitet, kann nicht automatisch mit Erfolg rechnen. Und umgekehrt, wie man an Abi Titmus sieht. Die Blondine war kurzzeitig die Freundin eines Fernsehmoderators, jetzt füllen freizügige Bilder der ehemaligen Krankenschwester die Seiten der Männermagazine. Sie ist das beliebteste Titelmädchen und verdient nach eigenen Angaben rund zwei Millionen Pfund pro Jahr. Leute wie Abi Titmus werden in Großbritannien bewundert und respektiert.

Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/518689.html

Tja so wie es aussieht, ist der Werteverfall ein Produkt der egoistischen Marktwirtschaft..also ein politisch herbeigeführter..da wir ja auch auf dem Weg einer reinen Dienstleistungsgesellschaft sind, werden wir wohl noch so einiges zu erwarten haben..das Merkel als eine Thatcher 2 bezeichnet wird, sagt eigentlich alles..und lässt nichst gutes hoffen..

atlantic
2006-01-19, 19:53:53
so den thread habe ich grad gefunden und musste voll lachen die ganze zeit, ich weiß es ist nicht zum lachen, aber ich fands voll lustig,

aber zwei sachen sind interessant, einmal das jede zweite schwangere frau sich nicht sicher ist von wem das kind ist, das ist schon ein hammer, (was für dreckige schlampen (also nur jede zweite schwangere frau))

und den witz über die egoisten werde ich in meine sig mitaufnehmen, lol

tut mir leid bin grad im lachmodus :)

Nich dein Ernst, oder? Hast du da mehr Infos? Ich hätte die Statistik auch gern mal gesehen. Aus welchem Thread stammt diese Info?

Fozzy
2006-01-19, 23:58:36
Etwas zu Statistiken...

Besonders anfällig für Schummeleien sind Prozentzahlen, wie Statistiker Krämer sagt: „Je nach Bedarf können sie als Schlaf- oder Aufputschmittel eingesetzt werden.“ In seinem Buch „So lügt man mit Statistik“ zeigt er dieses Beispiel: „50 Prozent unserer Studentinnen heiraten einen Professor“, so werbe eine Hochschule für ihre Qualität. Bei näherem Hinsehen zeige sich: Die Hochschule ist klein. Es gibt nur zwei Studentinnen. Eine davon ist die Ehefrau des Dekans.

Dieses Hochschulbeispiel ist sowas von klasse, das ich vor lachen auf dem Boden lag...genau so ein Beispiel ist das mit den Ehefrauen..wer so einen Müll glaubt, der glaubt auch an ehrliche Politiker ;)

Hofmetzgers Bruder
2006-01-26, 13:44:47
Ich finde es ja mal sehr angenehm zu sehen, wie andere zu diesem Thema stehen. Ich selbst habe schon in diversen Foren Beiträge über den Verfall der zwischenmenschlichen Auseinandersetzung und die schändlichen Ausartungen von Politik und Wirtschaft gelesen. Es tut wirklich gut zu wissen, dass nicht alle Menschen dem moralischen Verfall nachgeben.

Ich bin 23 und wohne in einem Dorf, welches langsam zu einer kl. Stadt wächst. Mir geht es schon seid mindestens 5 Jahren auf die Nerven, wie sich die Gesellschaft entwickelt. Durch die Medien, die ihre Verantwortung gegenüber den Konsumenten (von denen einige scheinbar nicht wissen, was ihrem eigenen wohl zuträglich ist und was nicht!) nicht mehr wahr nehmen, werden viele Indiviuen auf eine Art zu leben gelenkt, die den gesellschaftlichen Zusammenhang langsam zerstört.

Ich glaube, dass dieser Prozess absolut unabhängig vom gesellschaftlichen Stand der Personen ist. Gegenüber dem Haus in dem ich wohne, steht ein Reihenhaus mit Sozialwohnungen. Man könnte nun denken, dass die Bewohner durch ihren sozialen Status einen gewissen Zusammenhalt entwickeln um ihre Lage zu verbessern und sich in schwierigen Situationen zu helfen. Allerdings geschieht das Gegenteil. Sie verklagen sich gegenseitig und hegen großen Neid, wenn einer von ihnen etwas besonderes hat (im materiellen Sinne). Warum, weil sie sich selbst nur noch über Kleidung und andere von den Medien propagierte Statussymbole identifizieren. Wenn das Materielle im Leben eines Menschen zum wichtigsten Bestandteil wird, so ist es doch klar, wieso das Zwischenmenschliche weg fällt, oder nur noch auf oberflächlichem Niveau statt findet. Ok, man könnte meinen, dass es sich um eine sozial schwächere Gruppe handelt und diese bestimmt einer geringere Bildung mit sich bringt, wodurch sie anfälliger für Schlagzeilen, Werbung und andere Einflüsse dieser Art sind.

Hierzu kann ich nur sagen, dass es diese Beispiele in anderer Form überall gibt. Mir laufen auch in der Uni immer wieder Leute über den Weg, die sich durch rücksichtsloses Verhalten profilieren müssen. Das "Wieso" überlasse ich den Psychologen. Allerdings ist auch hier oft eines zu erkennen. Diese Studenten tragen häufig Markenklamotten, die dem aktuellen Trend entsprechen. Ich will keineswegs Markenware verunglimpfen, obwohl ich der Meinung bin, dass niemand sowas braucht. (Qualität und nicht der Name sind entscheident. ^^) Allerdings ist dies ein Anzeichen, dass materielle Dinge und Vorstellungen dies betreffend, auch Menschen mit höherer Bildung und/oder gesellschaftlicher Position beeinflussen.

Wenn ich morgens mit dem Zug in die Uni fahre muss ich immer meinen MP3-Player (kein teures Markenprodukt ^^) aufdrehen, um nicht von Handysounds, Proleten mit Sprachstörungen oder assigen Bratzen zur Weisglut getrieben zu werden. Dass ich mit meinem Player trotz Kopfhörern dabei wiederum andere störe ist mir bewusst, allerdings bin ich wenigstens dazu bereit den Lautstärkepegel entsprechend zu ändern. Wenn man im Zug jemanden darauf hinweisen würde, sich doch angemessen zu benehmen, weil dies zum Beispiel kein Raucherabteil ist (oder sowas in der Art), dann wird man heutzutage nur dumm angemacht. Wie soll man angesichts soviel Gleichgültigkeit in der Gesellschaft eigentlich noch normal bleiben?

Mir wird jedenfalls in letzter Zeit immer häufiger vorgeworfen, dass ich mich zu einem grieskrämigen zynischen und notorischen Nörgler entwickle.

Die Frage ist nur, kann man angesichts dieser immer ungemütlicher werdenden Gesellschaft gegen die negativen Einflüsse bestehen, oder wird jeder irgendwann ,aus welchen Gründen auch immer, irgendwann Gleichgültig oder gar Intollerant????