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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Noob im Programmieren braucht hilfe


TRF414
2006-02-27, 20:00:18
Hallo,
ich hatte vor, ohne vorkenntnisse, einen Mod für HL1 zu programmieren.
Kann mir jemand sagen was ich erstmal dafür für Programme brauche, wie ich mit denen umgehe und wie ich am besten anfangen sollte ???
Danke schon mal: Trf414

orda
2006-02-27, 20:07:27
Tipp: Lass es, es wird eh nichts aus dem Mod.
Programmieren lernt man nicht mal so eben schnell nebenbei, es ist eine Denkweise. Außerdem gehört zu einem "Mod für HL1" viel viel mehr als Programmieren.

Schließe dich lieber einem Modteam im Internet an, wo du unter Leistung von Leuten stehst die Ahnung haben - bsw. HL-Foren

Marscel
2006-02-27, 20:23:07
Have a look at this: http://www.thewall.de/

DR.DEATH
2006-02-27, 20:42:05
Zum Programmieren fuer HL Mods ist die seite http://www.resourcecode.de/ ganz gut geeignet. Ich kann mich meinen Vorrednern aber nur anschliessen, du wirst nichts auf die Beine stellen. So hart es auch klingt, ich hatte frueher den selben Gedanken aber es kommt nichts raus, glaubs mir.

Ein weiteres, grosses Problem wird es, den Code zu kompilieren. Mit nem GCC oder MinGW, wirst du es wohl nur in ein paar bestimmten Versionen schaffen, beim Rest schmeisst es irrsinnig viele Fehler. Ansonsten kannst du nur Visual C++6 (hat Valve dazu verwendet) nehmen, dass kostet aber, wird evtl. auch garnicht mehr vertrieben und einige Meinung hier im Forum sind nicht grad die besten zu dem verwendeten Compiler.

Kurz und knapp: Lern erst gescheit C/C++, dann arbeite dich in die Engine ein (hehe, das duerfte dauern) und dann versuche einen Mod zu erstellen.

orda
2006-02-27, 20:53:09
Ich kann dir dieses Buch hier ans Herze legen. Verständlich geschrieben, fast keine Vokenntnisse notwendig und alles was du erstmal brauchst auf Software dabei:


http://images-eu.amazon.com/images/P/3898426440.03.LZZZZZZZ.jpg

ISBN: 3898426440

Nur mal so, um dir auch noch deine letzten Kindheitsträume zu nehmen. Ich besuche jetzt schon knapp 6 Monate einen Intensivkurs (8h/Woche), und ich bin momentan soweit, dass ich die ersten Sortieralgorithmen, wie Bubblesort (http://www.sortieralgorithmen.de/bubblesort/index.html) umsetze. ;)

TRF414
2006-02-28, 15:26:42
aber es muss doch irgendein programm geben was das alles erleichtert wo man dann z.b. die Texturen prgrammieren kann ???!

TRF414
2006-02-28, 15:28:27
ach ja eine hl map wäre auch ganz gut gibt es dafür ein Programm ???

Gast
2006-02-28, 15:41:50
aber es muss doch irgendein programm geben was das alles erleichtert wo man dann z.b. die Texturen prgrammieren kann ???!

ach ja eine hl map wäre auch ganz gut gibt es dafür ein Programm ???
Texturen haben mit programmieren schonmal garnichts zu tun. Bist du sicher das du das Konzept von einer "Mod" verstanden hast? Du solltest wirklich zuerst C/C++ lernen. Das hat erstmal nix mit HL zu tun, aber ohne wirst du keine Chance haben.

Für Maps gibt es einen Editor, ja, aber wenn du keine Erfahrung in dem Bereich hast wirst du dir vermutlich ziemlich schwertun. Probier vielleicht zuerst den UnrealEd aus, das ist der Mapeditor von UT, der ist IMO einsteigerfreundlicher.

Trap
2006-02-28, 15:50:56
Für beides gibt es Programme, hat aber garnichts mit Programmieren zu tun, das ist Artwork.

Für Texturen: jedes Bildbearbeitungsprogramm oder gute 3d-Modellierer
Für map: map-editoren...

DR.DEATH
2006-02-28, 16:00:49
aber es muss doch irgendein programm geben was das alles erleichtert wo man dann z.b. die Texturen prgrammieren kann ???!

ach ja eine hl map wäre auch ganz gut gibt es dafür ein Programm ???


Oha, ich moechte nur ungern die Traeume von anderen zerstoeren...
Dir fehlen aber verdammt viele Grundkenntnisse ueber Mods im allgemeinen und vorallem ueber den HL Aufbau.

Texturen musst du mit Grafikprogrammen erstellen und dann in .wad (HLs Texturdateien) Dateien packen. Zum angucken sei dir das Programm Wally genannt, es gibt auch noch Konsolenprogramme zum extrahieren/einfuegen.

Maps erstellen kannst du mit Valves Hammer oder diversen Q3 Mapping Tools (Radiant). Fuer diverse Tutorial ist die von Marscel genannte Seite "thewall" sehr gut. Beim mappen wird aber auch recht viel Grundkenntnisse (auch ueber die Art und Weise wie es funktioniert) vorrausgesetzt und nicht jeder ist begabt fuer 3 dimensionales Denken.

Ein Mod besteht aber nicht nur aus ein paar Texturen und Maps, da kommen schnell mal noch eigene Models hinzu und vorallem moechte man auch was am Code aendern (C/C++ ahoi), ansonsten hat man nur HL Deathmatch/Teamgame mit eigenen Maps :).

Viel Glueck noch weiterhin aber ab jetzt gilt fuer dich lesen/probieren/anwenden. Steck dir keine zu hohen Ziele (du hoerst sonst enttaeuscht auf) und plane viel Zeit ein (wobei es heutzutage mehr Tools und Tutorials gibt).

kmf
2006-02-28, 16:04:00
Die Visual-Serie gibts es mittlerweile bei Microsoft (http://www.microsoft.com/germany/msdn/vstudio/express/download.mspx) sogar für lau.

Viel Spaß damit. :)

Coda
2006-02-28, 16:05:26
Da wirst dann aber ein paar Hacks brauchen damit es tut, das Half-Life-1-SDK ist für VC++ 6 ausgelegt

Monger
2006-02-28, 16:40:41
Ich glaube, was du willst, sind die Tools für die ganzen anderen Aufgaben.

Programmieren ist ja sowieso das geringste an einer Mod. Auf den ganzen kreativen Inhalt (Texturen, Models, Level) kommt es an.


Ich würde dir empfehlen, dir erstmal den Level Editor von Half-Life anzusehen, und zwar gründlich. Versuch mal ein paar einfache Level zu konstruieren, und lies dich in Tutorials im Internet rein.

Models erstellst du üblicherweise mit 3D Modellierungsprogrammen wie Maya. Von Maya gibt es übrigens auch eine kostenlose Version für nichtkommerzielle Zwecke. Für Sounds gibt es natürlich Soundmischprogramme.


Ich würde dir wirklich empfehlen, erst in jede Richtung ein bißchen reinzuschnuppern (immer vom Leveleditor ausgehend), und dann zu entscheiden an was du am meisten Spaß hast. Dann solltest du eines der unzähligen Mod Projekte suchen und dich ihnen anschließen. Erst wenn du sowas mitgemacht hast, wirst du eine Ahnung davon haben wie aufwendig ein Mod sein kann.

Aber ich stelle mal die Behauptung auf: über Quellcode wirst du bei einem Modprojekt wohl kaum stoßen. Du brauchst nur die richtigen Tools.

TRF414
2006-02-28, 16:40:59
Hab jetz mal den Hammer editor von Valve runtergeladen aber wenn ich ne neue map erstellen will kommt diese meldung
"no game configurations are available. You must set them up in the game configurations of the options dialog box before creating or loading a map"
Weiss jemand was das bedeutet ???

Monger
2006-02-28, 16:42:35
Hab jetz mal den Hammer editor von Valve runtergeladen aber wenn ich ne neue map erstellen will kommt diese meldung
"no game configurations are available. You must set them up in the game configurations of the options dialog box before creating or loading a map"
Weiss jemand was das bedeutet ???

Ist das nicht ziemlich eindeutig? Du musst erst die Spielkonfigurationen einstellen, bevor du eine Karte erstellen kannst.

BTW, gute Englischkenntnisse sind gerade bei der großen, internationalen Community Pflicht.

DR.DEATH
2006-02-28, 16:49:39
Hab jetz mal den Hammer editor von Valve runtergeladen aber wenn ich ne neue map erstellen will kommt diese meldung
"no game configurations are available. You must set them up in the game configurations of the options dialog box before creating or loading a map"
Weiss jemand was das bedeutet ???

Bitte arbeite erstmal nach Tutorials. Durch Steam ist die ganze Sache etwas komplizierter geworden, ich kenn die Sachen nur aus alten Versionen noch. Du musst halt erstmal eine .fdg Datei festlegen als Konfiguration, damit der Editor auch weiss, welche Entities zur Verfügung stehen. Ausserdem moechte ich nochmal Read the fucking Tutorial (http://www.thewall.de/content/half-life:tutorials) (gibts die Kreation schon?:D) erwaehnen.

TRF414
2006-02-28, 16:50:03
Sorry aber ich bin warscheinlich zu bekloppt dafür:
ich weiss nicht was ich da jetzt z.b. bei "Default point entity class" einstellen soll :confused: :confused: :confused: :confused: :confused: :confused:

TheGamer
2006-02-28, 17:22:40
Man sagte dir ja bereits schau Tutorials an.

Aber bei solchen Fragen kann ich nur sagen, lass es lieber und nuetze deine Zeit fuer etwas sinnvolleres (in deinem Fall)

Spasstiger
2006-02-28, 18:24:37
Hier mal ein Tutorial über Mapping im Allgemeinen (unabhängig von einem bestimmten Spiel):
http://www.fragpoint.de/index.php?section=grundlagen (Menü ist links)
Damit du mal einen groben Einblick in die Materie gewinnst, ohne dich gleich mit technischen Details befassen zu müssen. Wie stehts eigentlich um deine Englischkenntnisse?

TRF414
2006-02-28, 19:22:20
eigendlich sin die nicht soooo schlecht aber ich weiss halt manchmal trotzdem machmal nicht was is da jetzt genau machen soll um was zu erreichen.
achja nochmal ne Frage:
Ihr habt gesagt,dass ich texturen eigendlich mit jedem beliebigen zeichen oder animationsprogramm machen kann. Was gibt es da gutes (außer so was billiges wie Paint) und wie wird aus meiner Animation oder Zeichnung dann eine Textur ?

Coda
2006-02-28, 20:06:43
Was hat das denn bitte mit Programmierung zu tun?

RLZ
2006-02-28, 20:51:12
Was hat das denn bitte mit Programmierung zu tun?
Allgemein ist für Leute alles, das mit dem Computer erstellt worden ist, programmiert.
Die Leute, die dies tun, sind Informatiker.
Deswegen wird auch jeder, der etwas mit dem Computer anfangen kann, als Informatiker bezeichnet....

TheGamer
2006-02-28, 21:05:33
wie wird aus meiner Animation oder Zeichnung dann eine Textur ?


Aus einer Animation wirst du nicht sehr gut ne Textur machen koennen :)

orda
2006-02-28, 21:12:27
Ich gebe dir einen Tipp: Vergesse HL1 und beschäftige dich erstmal mit der Sandbox von CryTek - hier ist der Einstieg viel einfacher und LUA sehr schnell zu verstehen. Auch ohne Anleitung, da selbsterklärend.

Und man kann die gesamten Logiken auch durch praktische Anwenwendungen wie Trigger im Game realisieren und erspart sich so erstmal, die Logik in ein für die Sprache verständlichen Syntax und Semantik zu verfassen.

Spasstiger
2006-03-01, 05:40:35
Mit diesem Programm kannst du die Texturen in dem für Half-Life notwendigen wad-Format speichern: http://www.telefragged.com/wally/.
Wad-Dateien können dabei immer viele Texturen beinhalten.
Die Wad-Datei musst du anschließend noch in die Texturliste in der Konfiguration des Leveleditors mit aufnehmen, schon kannst du sie verwenden.

Monger
2006-03-01, 08:33:57
Ich gebe dir einen Tipp: Vergesse HL1 und beschäftige dich erstmal mit der Sandbox von CryTek - hier ist der Einstieg viel einfacher und LUA sehr schnell zu verstehen. Auch ohne Anleitung, da selbsterklärend.

Und man kann die gesamten Logiken auch durch praktische Anwenwendungen wie Trigger im Game realisieren und erspart sich so erstmal, die Logik in ein für die Sprache verständlichen Syntax und Semantik zu verfassen.

Stimmt, ist eine gute Idee. Es lohnt sich sowieso mal, in verschiedene Editoren reinzuschnuppern. Den UT2004 Editor würde ich mir dabei auf jeden Fall auch noch ansehen.

Monger
2006-03-01, 08:40:04
Allgemein ist für Leute alles, das mit dem Computer erstellt worden ist, programmiert.
Die Leute, die dies tun, sind Informatiker.
Deswegen wird auch jeder, der etwas mit dem Computer anfangen kann, als Informatiker bezeichnet....

Die Frage ist wirklich nicht so uninteressant: wo besteht denn der prinzipielle Unterschied zwischen einer Software, die ich mit einer Entwicklungsumgebung zusammenbastle und einem Modell, was ich mit einem passenden 3D Tool erstelle?

Beides sind Werkzeuge, beide produzieren ein ziemlich komplexes Datenprodukt, beide nutzen dazu bestimmte Visualisierungen.

Wird die Entwicklung eines Produkts nur deshalb zur Programmierung, weil es auf textbasierte Weise passiert? Ich wette, wenn Programmierer das ganze schnell und einfach über eine grafische Oberfläche tun könnten, würden sie es tun.

Spasstiger
2006-03-01, 09:18:24
Content Creation und Programmierung haben soviel miteinander zu tun wie George. W. Bush und Intelligenz.
Selbst wenn man unter Programmieren nur das stumpfe Implementieren der Strukturen versteht, die sich die Softwareentwickler überlegt haben, so muss man als Programmierer immer noch über eine hohe mathematisch, logische Intelligenz verfügen. Z.B. möchte man eine neuartige Datenstruktur implementieren, die ein Problem stark vereinfachen kann, von den Softwareentwicklern aber nur grob beschrieben wurde. Diese Arbeit kann einem keine Entwicklungsumgebung abnehmen, da sie die Datenstrukur ja nicht kennt und über keine eigene Intelligenz verfügt.
Für Content Creation ist dagegen kreative, schöpferische Intelligenz erforderlich. Man muss hierfür nicht logisch denken können, auch wenn es von Vorteil sein kann. Bei der Content Creation ist die richtige Entwicklungsumgebung mit das Wichtigste, um die eigenen Ideen auch wirklich umsetzen zu können. Programmieren ist dagegen auch völlig ohne Entwicklungsumgebung möglich. Mit der richtigen Programmiersprache lässt sich jedes Problem soweit abstrahieren, dass es programmierbar/implementierbar wird.
Abstraktion ist auch ein wichtiges Element von Programmierung. Content Creation ist dagegen das genaue Gegenteil von Abstraktion.

Monger
2006-03-01, 14:03:11
Ich gehe nicht auf alle Punkte ein, sonst verlieren wir uns in Details, aber:
Programmieren ist dagegen auch völlig ohne Entwicklungsumgebung möglich.

Nein, ist es nicht. Irgendwas brauchst du immer. Und wenn es ein Texteditor und ne Shell ist. Die Tools sind einfacher, aber ohne Tools kommst du keinen Zentimeter weit. Dementsprechend ist auch deine Produktivität maßgeblich von den Tools abhängig.
Wo ist der Unterschied zu anderen Anwendungen? Auch mit dem Windows Paint kannst du jede beliebige JPEG oder BMP Grafik erstellen, aber deutlich schneller geht es natürlich mit Photoshop & Co.

Aus genau dem selben Grunde wird heute keiner mehr ohne vernünftige Entwicklungsumgebung eine Software stricken (es sei denn aus Masochismus). Um genau zu sein, ist ja bereits die Sprache an sich das Tool, denn zwischen Maschinensprache und meinetwegen C++ liegen ja mindestens bereits drei oder vier interpretierende Schichten.

Mit der richtigen Programmiersprache lässt sich jedes Problem soweit abstrahieren, dass es programmierbar/implementierbar wird.

Genau andersrum: man muss ein Problem so lange abstrahieren, bis es sich endlich mit einer Sprache deckeln lässt. Je höher eine Sprache ist, desto detailliertere und komplexere Probleme kann man damit in absehbarer Zeit in den Griff kriegen. Aber zu behaupten, dass man auf die Weise JEDES Problem in den Griff kriegt, ist schlicht falsch. Da kann ich problemlos Gegenbeispiele nennen. ;)

So oder so hat man ein Problem in der Realität, dass man digital abbilden will. Das verlangt immer Abstraktion - und zwar vom Benutzer. Ob ich das jetzt textuell umsetze oder anhand eines komplexen Tools, hängt nur vom Anwendungsfall ab.

Es gibt imo auch vom geistigen Anspruch her kaum qualitative Unterschiede. An einem wirklich komplexen CAD Programm muss man oftmals auch Jahre lernen, bevor man das im Griff hat.
Andersrum hat Programmieren oftmals mehr mit Kreativität als mit strenger Logik zu tun.


So romantisch die Vorstellung des göttlich erleuchteten Software-Entwicklers auch ist - so falsch ist sie imho auch.

Trap
2006-03-01, 14:42:44
Merkwürdiges Thema.

Programmiersprache ist für mich alles mit definierter Semantik und bei der die Abbildung zwischen Eingabedaten und Semantik nicht eine "Identitätsabbildung" ist (dann hat man Daten/Content).

Spasstiger
2006-03-01, 14:45:31
Nein, ist es nicht. Irgendwas brauchst du immer. Und wenn es ein Texteditor und ne Shell ist. Die Tools sind einfacher, aber ohne Tools kommst du keinen Zentimeter weit. Dementsprechend ist auch deine Produktivität maßgeblich von den Tools abhängig.
Ich habe in Klausuren und für Abgaben an der Uni oft genug nur mit einem Blatt Papier und einem Stift Programmecode erstellen müssen. Keine Möglichkeit, zu compilieren, kein Taghighlighting, keine Onlinehilfe, alles aus dem Kopf. Und es geht trotzdem.

RLZ
2006-03-01, 14:46:05
Die Frage ist wirklich nicht so uninteressant: wo besteht denn der prinzipielle Unterschied zwischen einer Software, die ich mit einer Entwicklungsumgebung zusammenbastle und einem Modell, was ich mit einem passenden 3D Tool erstelle?
Das ist garnicht der Punkt.
Ein Programmierer produziert (Teil-)Programme.
Ein Contentdesigner produziert Daten, die etwas repräsentieren.
Ein Informatiker ist per Definition der Informatik ein Wissenschaftler. Allerdings ist der Begriff durch "falsche" Verwendung sehr stark verwässert worden.

Monger
2006-03-01, 21:32:50
Ich habe in Klausuren und für Abgaben an der Uni oft genug nur mit einem Blatt Papier und einem Stift Programmecode erstellen müssen. Keine Möglichkeit, zu compilieren, kein Taghighlighting, keine Onlinehilfe, alles aus dem Kopf. Und es geht trotzdem.

Wetten, dass er nicht ablauffähig ist? ;)

Du kannst dir auch Skizzen für ein 3D Modell machen. Du kannst dir Skizzen und Berechnungen für Animationen machen. Du kannst natürlich all deine Gedanken schonmal irgendwie niederschreiben - alles kein Thema. Aber du musst letztendlich alles mit irgendeinem Werkzeug umsetzen. Jedes Auto beginnt irgendwann mal mit einer Skizze, aber zu behaupten dass der Ingenieur nur mit seiner puren Geisteskraft Autos baut, ist ziemlich absurd. Tatsächlich weiß der Ingenieur vom eigentlichen Autobau meistens herzlich wenig - alles was er sieht, ist seine Skizze.

Das ist garnicht der Punkt.
Ein Programmierer produziert (Teil-)Programme.
Ein Contentdesigner produziert Daten, die etwas repräsentieren.
Ein Informatiker ist per Definition der Informatik ein Wissenschaftler. Allerdings ist der Begriff durch "falsche" Verwendung sehr stark verwässert worden.
Ein Programm ist (zumindest wenn wir mal von objektorienterter Programmierung ausgehen) auch nichts anderes als eine Datenrepräsentation eines ganz bestimmten Modells.

Konkretes Beispiel: wenn jemand für eine Webseite eine Flash-Animation macht, ist er jetzt ein Contentdesigner, oder ein Programmierer? Von außen betrachtet ist das kaum zu beurteilen: hat er jetzt eine Zeile Code angefasst, oder hat ihm Macromedia Flash alles abgenommen?

Coda
2006-03-01, 21:34:55
Man bekommt Übung im ablauffähige Programme schreiben, wenn das Programm jedesmal 3-5 Minuten braucht bis man sich an die Stelle geklickt hat an der es abschmiert (nein, es geht nicht anders) :D

Spasstiger
2006-03-01, 22:28:32
@Monger: Ich finde es einfach nur absurd, Content Creation mit Programmierung gleichzusetzen. Die Informatik ist ein Teilbereich der Mathematik, der sich im Laufe der Zeit von dieser abgespalten hat, und wurde schon begründet, bevor es überhaupt Computer gab. Programmierung ist natürlich nur die primitivste Ebene der Informatik.
Ein Programmierer kann allerdings mündlich eine Implementierung zu 100% genau beschreiben. Ob man die gedanklichen Überlegung zur Kontrolle durch andere nun schriftlich oder einfach nur mündlich festhält, ist für die Richtigkeit im Prinzip egal. Beim mündlichen Gedankenaustausch müssen die Gesprächspartner halt nur sehr gut gedanklich abstrahieren können.
Dagegen wird ein Grafiker nie zu 100% beschreiben können, was er genau zeichnen möchte. Der Grafiker hat nichtmal selbst ein hunderprozent genaues Bild von dem im Kopf, was er zeichnen möchte, sondern nur grobe Vorstellungen, die er bei der konkreten Realisierung noch anpassen muss.

Monger
2006-03-01, 22:45:31
@Monger: Ich finde es einfach nur absurd, Content Creation mit Programmierung gleichzusetzen. Die Informatik ist ein Teilbereich der Mathematik, der sich im Laufe der Zeit von dieser abgespalten hat, und wurde schon begründet, bevor es überhaupt Computer gab. Programmierung ist natürlich nur die primitivste Ebene der Informatik.

Richtig. Programmieren hat in erster Linie mal nichts mit Informatik zu tun.


Ein Programmierer kann allerdings mündlich eine Implementierung zu 100% genau beschreiben. Ob man die gedanklichen Überlegung zur Kontrolle durch andere nun schriftlich oder einfach nur mündlich festhält, ist für die Richtigkeit im Prinzip egal. Beim mündlichen Gedankenaustausch müssen die Gesprächspartner halt nur sehr gut gedanklich abstrahieren können.

Was meinst du mit abstrahieren?
Meinst du damit: du beschreibst dem anderen das Problem, und er entwickelt sich daraus wieder einen konkreten Algorithmus? Dann kann ich dir versichern, dass mit großer Wahrscheinlichkeit dabei nicht das selbe rauskommen wird.

Programmieren ist eben KEINE exakte Wissenschaft, sondern hat mehr mit Erfahrung und persönlichen Vorlieben als mit rationalen Entscheidungen zu tun. Nicht umsonst kann ein geübtes Auge den Programmierer an seinem Quellcode erkennen.


Dagegen wird ein Grafiker nie zu 100% beschreiben können, was er genau zeichnen möchte. Der Grafiker hat nichtmal selbst ein hunderprozent genaues Bild von dem im Kopf, was er zeichnen möchte, sondern nur grobe Vorstellungen, die er bei der konkreten Realisierung noch anpassen muss.
Das ist so nicht wahr. Wenn wir hier mal von GUTEN Grafikern ausgehen, die für einen bestimmten Auftrag arbeiten, dann wissen die schon lange bevor sie das erste mal ihr Werkzeug anpacken, wie das Endergebnis aussehen wird und wie es wirken wird. Auch dafür gibt es Wissenschaften, die sich genau damit beschäftigen, welche Formen und Farben wie genutzt werden sollten.
Natürlich gilt das für schlechte Künstler nicht, die probieren einfach so lange rum bis es gut ist, aber das selbe Phänomen trifft man ja bei Programmierern auch an...


Ich will auf folgendes hinaus: es gibt keinen rationalen Grund, zwischen Content und Programm zu unterscheiden. Nicht auf der Ebene, wo wir uns klassischerweise bewegen. Natürlich neigt man als Informatiker dazu, sich als etwas viel besseres als das ganze Künstlervolk zu betrachten, schließlich leistet man anstrengende, hochgeistige Arbeit. Aber die Wahrheit liegt halt wiedermal in der Mitte: weder ist programmieren eine rein logische und rationale Angelegenheit, noch verlassen sich Leute die Content erstellen nur auf ihre Intuition. Und je mächtiger und vielfältiger die Werkzeuge werden, desto mehr wird diese Grenze verwischen.

Trap
2006-03-01, 23:13:24
Content repräsentiert sich selbst, Programmcode steht anstelle seiner Semantik.

Content wird durch jeden Betrachter neu interpretiert, Code hat eine feste Bedeutung.

Beides zusammenzuwerfen ist Unsinn. Es wirft ja auch keiner Gesetzesschreiber und Romanautoren zusammen.

Gast
2006-03-02, 01:24:39
Wie die obrigen Vorredner schon meinten.

Es wird dir leider nicht viel bringen, ohne Vorkentnisse im Glauben zu bleiben,durch hier gestellte fragen dein Ziel zu erreichen.

Lies dir Bücher und Tutorials durch und schliess dich einer Community an welche sich damit beschäftigt.

Dann und nur dann wirst du (mit entsprechendem Zeitaufwand) irgendwann in den Genuss kommen, einen Mod schreiben zu können. Wenn es sich um eine sache von ein paar Tagen handelt gäbe es wohl deutlich mehr Mods.

Die meisten Leute geben aber auf wenn sich damit auseinandersetzen müssen und sind nicht bereit ersteinmal Zeit zu investieren, denn es muss sofort, schnell und ohne Wissen klappen :) .

PS: Ohne gute Engisch kentnisse kannst du es eh gleich vergessen. Aber bleib am Ball.

tokugawa
2006-03-02, 03:27:09
@Monger: Ich finde es einfach nur absurd, Content Creation mit Programmierung gleichzusetzen. Die Informatik ist ein Teilbereich der Mathematik, der sich im Laufe der Zeit von dieser abgespalten hat, und wurde schon begründet, bevor es überhaupt Computer gab. Programmierung ist natürlich nur die primitivste Ebene der Informatik.
Ein Programmierer kann allerdings mündlich eine Implementierung zu 100% genau beschreiben. Ob man die gedanklichen Überlegung zur Kontrolle durch andere nun schriftlich oder einfach nur mündlich festhält, ist für die Richtigkeit im Prinzip egal. Beim mündlichen Gedankenaustausch müssen die Gesprächspartner halt nur sehr gut gedanklich abstrahieren können.
Dagegen wird ein Grafiker nie zu 100% beschreiben können, was er genau zeichnen möchte. Der Grafiker hat nichtmal selbst ein hunderprozent genaues Bild von dem im Kopf, was er zeichnen möchte, sondern nur grobe Vorstellungen, die er bei der konkreten Realisierung noch anpassen muss.


Du hast zwar recht, dass verschiedene Talente erforderlich sind - rationales mathematisch-logisch-kreatives Denken beim Programmieren, und bildnerisch-kreatives Denken bei Content.



Trotzdem glaube ich dass beide Arten der Kreativität (auch Ingenieursleistungen wie einen Algorithmus erfinden der ein Problem löst ist Kreativität) letztlich auf dieselbe Form von Kreativität zurückgehen.

Also, es sind für mich zwei Seiten derselben Medaille (oder zwei Hirnhälften wenn man so will).


Ist ja klar, das ist ja genau die Trennung zwischen den Gehirnhälften, also ganz gleich sind die zwei "Arten" von Kreativität sicher nicht, trotzdem sind beide Ausformungen von Kreativität.

Und es schadet auch nicht wenn man die jeweils andere Seite mal zu Rate zieht, um ein Problem zu lösen.



Natürlich neigt man als Informatiker dazu, sich als etwas viel besseres als das ganze Künstlervolk zu betrachten, schließlich leistet man anstrengende, hochgeistige Arbeit.


Du, das ist umgekehrt auch genauso. Manche Künstler/Artists/Content Creators halten sich auch für was besseres gegenüber den "Coding-Monkeys".

Beides halt ich für gleich schlimm, denn das Aufregende an der Spieleentwicklung ist ja gerade das Aufeinandertreffen von "Experten" verschiedenster Disziplinen. Dass man gerade dadurch über den eigenen Tellerrand blicken kann.

Und aus dieser Interdisziplinarität kann dann eben was wirklich tolles entstehen, mal abgesehen dass es einfach Spaß macht wenn man nicht nur unter Fachidioten der gleichen Disziplin ist sondern auch mal die Dinge aus anderen Sichtweisen betrachten kann.


Es ist durchaus gutes Hirntraining für beide Arten von Kreativen (also Software-Entwickler und Artists), wenn sie jeweils die Methodik und Denkweise der anderen mal selbst ausprobieren. Erweitert außerdem den eigenen Horizont.

"Fachidioten" die nicht über den eigenen Tellerrand hinaussehen können sind gerade in einer kreativen Branche wie Spieleentwicklung eher fehl am Platze.


Zum Originalposter fällt mir nur dieser eine Comic ein:
http://www.gamedev.net/features/comic/images/public_comics/12-15092004.gif

Coda
2006-03-02, 08:32:56
Hihi. Das schlimme ist dass das die traurige Wahrheit ist :D