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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Soziophobie, kontrollzwang und angststörungen


G4st
2006-02-28, 09:26:54
Hallo,

Wer kennt es von euch oder leidet darunter?

Soziophobie:
man meidet den kontakt zu mitmenschen. Man bleibt lieber vorm pc sitzen. Denkt sich immer wieder neue ausreden aus, wenn die freunde mit einem was unternehmen möchten, nur damit man weiterhin alleine bleiben kann. - insgeheime sehnt man sich trotzdem nach sozialen kontakten.

Kontrollzwang:
bevor man aus dem Haus geht elektrische geräte kontrollieren ob diese auch wirklich ausgeschaltet sind und nichts passieren kann - und das mehrere male ^^ (da können schon mal 5 - 10 minuten drauf gehen)
- oder -
man schaut 2 mal nach ob man sein auto zugeschlossen hat, obwohl man dies bereits beim ersten kontrollieren festgestellt hat.

Angststörungen:
ständig die angst im nacken, das gleich irgendwas passiert. - hatte ich beim auto fahren :)

Also größten teils bin ich diese sachen wieder los. Durch Unternehmungen mit freunden und ein bischen sport.
Wodruch das überhaupt erst entstanden ist - keine ahnung.

Wer kann da von euch mitreden?
leidet vieleicht selbst darunter?
oder leidete.

G4st
2006-02-28, 09:28:02
sry, im titel verschrieben :( soll natürlich "angstSTörungen" heißen.

Monger
2006-02-28, 09:34:02
Hmm... ich bin nicht sicher, ob es eine echte Manie ist, aber der Kontrollzwang kommt mir bekannt vor. Es passiert mir ziemlich oft, dass ich die Tür hinter mir zuziehe, drei Meter laufe, die Tür wieder öffne und nochmal in der Wohnung alles nachchecke.


Vielleicht liegt es nur daran, dass ich jetzt ganz frisch umgezogen bin und deshalb verunsichert bin, aber dieses Gefühl hatte ich schon vorher. Ich bin allerdings noch nie auf die Idee gekommen, dass das vielleicht einen konkreten psychischen Hintergrund haben könnte.

noid
2006-02-28, 09:41:42
Ich kenn das nur beim Auto, da allerdings nur weil ich am Anfang nie wusste iin welche Richtung ich zuschliessen muss X-D

Aber aus meinem direkten Umfeld kenne ich das. Eigentlich nicht sonderlich wild, da ich anscheinend genau das mache was man machen soll: demjenigen nicht helfen. Da zieh ich auch einfach mal die Tür zu X-(
Mir ist dabei aufgefallen, dass dies auch sehr mit der momentanen Stimmung zusammenhängt. Bei Freude und in Begleitung tritt das nie auf.

Gast
2006-02-28, 09:42:36
Hmm... ich bin nicht sicher, ob es eine echte Manie ist, aber der Kontrollzwang kommt mir bekannt vor. Es passiert mir ziemlich oft, dass ich die Tür hinter mir zuziehe, drei Meter laufe, die Tür wieder öffne und nochmal in der Wohnung alles nachchecke.

hmm wenn du das jedes mal machst, würde ich mir schon gedanken machen.
Bei mir war und ist es teilweise immer noch so.
Wenn ich aus meiner wohnung gehe, steig ins auto ein und will gerade losfahren, da kommt es mir wie ein Geistesblitz "hab ich abgeschlossen? Ist der Herd aus? Läuft der Fernseher noch?"
Also wieder aussteigen Wohnungstür aufschließen, die natürlich abgeschlossen war und alles noch mal prüfen. Danach wieder raus, abschließen und wieder ins auto. Dabei sich dann denken "du hast nachgeschaut es war alles in ordnung - ab gehts."
Meistens zwinge ich mich direkt dazu einfach los zu fahren, dieser zwang nochmal alles zu prüfen ist dann nach ca. 10 minuten verschwunden.

Das ist ja das perfide daran, das ein kontrollzwang total unbegründet ist, da man eigentlich weis, das alles ok ist, geht es jedoch trotzdem nochmal prüfen.

Gast
2006-02-28, 09:45:47
Mir ist dabei aufgefallen, dass dies auch sehr mit der momentanen Stimmung zusammenhängt. Bei Freude und in Begleitung tritt das nie auf.

Ich glaube das es damit zusammen hängt, das sich jemand mit kontrollzwang "sicher fühlt" wenn noch freunde dabei sind und diese ja was sagen würden, wenn noch etwas "falsch" oder nicht gemacht wäre.

{655321}-Hades
2006-02-28, 10:12:33
Der Herd macht mir recht oft Sorgen, ab und an laufe ich zurück, um zu gucken, ob ich die Tür auch richtig zu gemacht habe. Wenn ich längere Zeit nicht in der Wohnung bin, befürchte ich immer, die Heizung angelassen zu haben, während die Fenster offen stehen.

Solange man sich nicht davon beeinträchtigt fühlt, ist es wohl auch nicht falsch, sondern nur bessere Vorsicht denn Nachsicht. Ich habe mir irgendwann dann nützlichere Gewohnheiten zugelegt. Gegen die Tür drücken nach Schließung.

Gast
2006-02-28, 10:22:50
Ich habe mir irgendwann dann nützlichere Gewohnheiten zugelegt. Gegen die Tür drücken nach Schließung.

mach ich auch immer :)

Imperator Katarn
2006-02-28, 11:11:01
Kontrollzwang:
bevor man aus dem Haus geht elektrische geräte kontrollieren ob diese auch wirklich ausgeschaltet sind und nichts passieren kann - und das mehrere male ^^ (da können schon mal 5 - 10 minuten drauf gehen)
- oder -
man schaut 2 mal nach ob man sein auto zugeschlossen hat, obwohl man dies bereits beim ersten kontrollieren festgestellt hat. also an diesem Kontrollzwang finde ich eigentlich nichts schlechtes. Auch ich sehe meistens 2mal, manchmal sogar 3mal nach, ob das Auto auch wirklich zu ist. Und zumindest einmal war das auch sinnvoll, weil da das Auto nämlich tatsächlich noch nicht zu war.

Die Sache dabei ist die: das Auto abschließen ist etwas, das man eher automatisch, fast unbewußt tut, mit seinen Gedanken ist man dabei meist ganz woanders. Und zumindest mir geht es so, daß mir dann anschließend die bewußte Erinnerung an den Vorgang des Abschließens fehlt - einfach weil ich mit meinen Gedanken woanders war. Und deswegen der Drang, mich noch einmal zu vergewissern.

alkorithmus
2006-02-28, 11:13:48
Ich habe die Ritzenphobie.
Wenn ich auf den Gehweg laufe meide ich jegliche Fugen und Ritzen.
Ich darf da nicht rauftreten, aus welchen Gründen auch immer^^

Gast
2006-02-28, 11:26:13
Wer kann da von euch mitreden?
leidet vieleicht selbst darunter?
oder leidete.
Ich leider seit einiger Zeit unter extremer Soziophobie. Symptome sind v.a. Errörten und Erythrophobie (die Angst davor), Herzrasen, Schwitzen, Kopfschmerzen, Panikattacken und plötzliche Sprach- und Leseprobleme (Stottern, Buchstaben tanzen vor den Augen, plötzliche rhetorische Defizite) und als Folge daraus teilweise schwere Depressionen und extreme Erschöpfung (Dauermüdigkeit, totmüde nach einem normalen Tag). Außerdem fühle ich mich in Gesellschaft anderer bzw. außerhalb der Familie extrem unwohl und unsicher, weshalb ich sie soweit wie möglich meide und keine sozialen Kontakte eingehe. Auch kleinere Menschenansammlungen sind der reinste Horror. Möglicherweise resultiert das zum einen aus negativen Erfahrungen der Vergangenheit (der Versuch, die Vergangenheit symbolisch zu vernichten, funktionierte nur wenig) und aus dem Grund, dass ich in jeder Hinsicht sehr sensibel bin, auch die Sinnesorgane (licht- und lärmempfindlich).

Argo Zero
2006-02-28, 11:35:20
Dagegen hilft nur eines denke ich.
Mit Freunden, denen man vertraut auf kleinere Feier gehen und langsam herantasten, wie das Leben da draußen ist.
Einmal diese Luft geschnuppert will man irgendwann mehr. Es ist aber ein langer Prozess, also nicht zu viel erwarten.
Sport kann auch helfen, weil dabei Glückshormone produziert werden.
Aber man darf sich ja nicht wieder an diese Tiefphase gewöhnen, ist man wieder zu Hause von der Feier.
Mit der Zeit verändert sich die Psyche, fast schon so langsam, dass man es selbst nicht merkt. Im Nachhinein komm dann nur noch Erinnerungen an diese dunkle Zeit und die kleine Überraschung, was sich doch getan hat über die Jahre.

Darkchylde24
2006-02-28, 12:04:02
auf kleinere Feier gehen und langsam herantasten

Wir reden hier nicht von einem schüchternen Menschen sondern einer Phobie!

Was meinst du wie viel spaß er auf dieser Party haben wird, ich garantiere dir danach geht er nie wieder zu diesen Personen oder in die Räume wo die Party war. Er wird starkes unwohlsein verspüren was sich bis hin zu einer Panikattacke inkl. Herzrasen, Kreislaufkollaps etc. aufschaukeln wird. Da ist weder gepflegte Kommunikation noch Essen oder Trinken drin man möchte nur noch weg und allein sein. Das schlimme daran ist das diese Sysmptone sehr einfach von anderen wahrzunehmen sind was die ganze Sache noch schrecklicher und beklemmender macht...

....und ja ich leide auch daran, und ich wünsche es meinem schlimmsten Feind nicht. Ich bin jetzt seit einem Jahr zu Hause und habe bis auf WoW und TS keinerlei soziale Kontakte mehr. Ich kann nicht zu "gesellschaftlichen Anläßen" wie Feiern, Party, Familientreffen, essen in Restaurants usw. es ist die Hölle, da man es nicht von sich aus nicht möchte sondern es einfach nicht geht, die Sehnsucht nach solchen Kontakten ist sehr groß man fühlt sich in sich selbst eingesperrt! Wie gesagt es hat nichts mit schüchtern zu tun, ich und Soziophobiker allgemein sind meißtens mal aufgeschlossene und kontaktfreudige Menschen gewesen bevor sie von dieser Krankheit immer weiter davon entfernt werden auch nur einem "Hallo" zu sagen zu können.

Im Grunde habe ich mich damit abgefunden was mich wirklich stört ist das ich vor 8 Monaten meine Arbeit verloren habe .. mein Zeitvertrag wurde nicht verlängert hat nichts mit der Krankheit o.ä. zu tun... jedenfalls ist es mir fast unmöglich eine neue zu finden, ich würde nicht ein Vorstellungsgespräch überstehen oder den ersten Tag auf der Arbeit mit zig neuen Kollegen etc. ich hab echt angst was aus mir wird. Ich bin jetzt 26, habe eine Ausbildung als Automobilkaufmann, 1 Jahr Berufserfahrung, keinen Führerschein... meine Zukunft sieht düster aus :(

No.3
2006-02-28, 12:11:40
Ich habe die Ritzenphobie.
Wenn ich auf den Gehweg laufe meide ich jegliche Fugen und Ritzen.
Ich darf da nicht rauftreten, aus welchen Gründen auch immer^^

"Trittst Du auf Lücken
brichts der Mutter den Rücken"

Gast
2006-02-28, 13:23:51
Wir reden hier nicht von einem schüchternen Menschen sondern einer Phobie!

Was meinst du wie viel spaß er auf dieser Party haben wird, ich garantiere dir danach geht er nie wieder zu diesen Personen oder in die Räume wo die Party war. Er wird starkes unwohlsein verspüren was sich bis hin zu einer Panikattacke inkl. Herzrasen, Kreislaufkollaps etc. aufschaukeln wird. Da ist weder gepflegte Kommunikation noch Essen oder Trinken drin man möchte nur noch weg und allein sein. Das schlimme daran ist das diese Sysmptone sehr einfach von anderen wahrzunehmen sind was die ganze Sache noch schrecklicher und beklemmender macht...

....und ja ich leide auch daran, und ich wünsche es meinem schlimmsten Feind nicht. Ich bin jetzt seit einem Jahr zu Hause und habe bis auf WoW und TS keinerlei soziale Kontakte mehr. Ich kann nicht zu "gesellschaftlichen Anläßen" wie Feiern, Party, Familientreffen, essen in Restaurants usw. es ist die Hölle, da man es nicht von sich aus nicht möchte sondern es einfach nicht geht, die Sehnsucht nach solchen Kontakten ist sehr groß man fühlt sich in sich selbst eingesperrt! Wie gesagt es hat nichts mit schüchtern zu tun, ich und Soziophobiker allgemein sind meißtens mal aufgeschlossene und kontaktfreudige Menschen gewesen bevor sie von dieser Krankheit immer weiter davon entfernt werden auch nur einem "Hallo" zu sagen zu können.

Im Grunde habe ich mich damit abgefunden was mich wirklich stört ist das ich vor 8 Monaten meine Arbeit verloren habe .. mein Zeitvertrag wurde nicht verlängert hat nichts mit der Krankheit o.ä. zu tun... jedenfalls ist es mir fast unmöglich eine neue zu finden, ich würde nicht ein Vorstellungsgespräch überstehen oder den ersten Tag auf der Arbeit mit zig neuen Kollegen etc. ich hab echt angst was aus mir wird. Ich bin jetzt 26, habe eine Ausbildung als Automobilkaufmann, 1 Jahr Berufserfahrung, keinen Führerschein... meine Zukunft sieht düster aus :(Wie wahr...
Mir ging/geht es ähnlich. Bei mir wurde es durch jahrelangen Konsum von starken Aufputschmitteln (Amphetamin, Methamphetamin) und diversen äußerst schlimmen Erfahrungen ausgelöst. Die Symptome waren extrem, ich konnte nichtmal mehr mit dem Bus fahren. Mittlerweile bin ich seit einem Jahr in psychiatrischer Behandlung und mir geht es von Tag zu Tag besser. Aber die Symptome sind dennoch noch vorhanden, wenn auch nicht mehr so stark wie früher. Trotzdem fällt es mir sehr schwer mich wieder in das "normale" Leben einzugliedern. Arbeiten ist noch undenkbar.

Was ich damit sagen will: Du bist mit deinem Problem nicht allein. ;)

mii
2006-02-28, 13:30:34
Ich habe die Ritzenphobie.
Wenn ich auf den Gehweg laufe meide ich jegliche Fugen und Ritzen.
Ich darf da nicht rauftreten, aus welchen Gründen auch immer^^

Hallo,

also davon gehört habe ich auch schon mal. Aber was geht in dir vor, wenn du versehentlich oder bewusst auf eine Ritze trittst?
Ich kann mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen, wie es ist so eine Fugen-phobie zu haben.

mii
2006-02-28, 13:36:01
....und ja ich leide auch daran, und ich wünsche es meinem schlimmsten Feind nicht. Ich bin jetzt seit einem Jahr zu Hause und habe bis auf WoW und TS keinerlei soziale Kontakte mehr. Ich kann nicht zu "gesellschaftlichen Anläßen" wie Feiern, Party, Familientreffen, essen in Restaurants usw. es ist die Hölle, da man es nicht von sich aus nicht möchte sondern es einfach nicht geht, die Sehnsucht nach solchen Kontakten ist sehr groß man fühlt sich in sich selbst eingesperrt! Wie gesagt es hat nichts mit schüchtern zu tun, ich und Soziophobiker allgemein sind meißtens mal aufgeschlossene und kontaktfreudige Menschen gewesen bevor sie von dieser Krankheit immer weiter davon entfernt werden auch nur einem "Hallo" zu sagen zu können.

Im Grunde habe ich mich damit abgefunden was mich wirklich stört ist das ich vor 8 Monaten meine Arbeit verloren habe .. mein Zeitvertrag wurde nicht verlängert hat nichts mit der Krankheit o.ä. zu tun... jedenfalls ist es mir fast unmöglich eine neue zu finden, ich würde nicht ein Vorstellungsgespräch überstehen oder den ersten Tag auf der Arbeit mit zig neuen Kollegen etc. ich hab echt angst was aus mir wird. Ich bin jetzt 26, habe eine Ausbildung als Automobilkaufmann, 1 Jahr Berufserfahrung, keinen Führerschein... meine Zukunft sieht düster aus :(


Ich kenn auch das Problem. Bei mir war das jedoch anscheinend nicht so ausgeprägt. Bei mir hat sich das in der zeit entwickelt als ich tag ein tag aus nur vorm PC saß und nie raus gegangen bin. Ich hatte keine lust mehr irgendwas zu unternehmen wenn ich von freunden gefragt wurde. Disco etc. war purer horror - soviele menschen bah.

Ich habe angefangen eine eigene "Konfrontationstherapie" zu machen, also ohne fremde hilfe. Ich habe mir einfach nen ruck gegeben und bin dann in Discos gegangen, habe irgendwas unternommen, hauptsache ich war unter leuten.
Teilweise war es schon sehr unangenehm, aber ich bekam mehr positive reaktionen von fremden leuten etc.. Diese Erfolgserlebnisse haben dann meine leichte "soziophobie" fast komplett verschwinden lassen, ich denke mal der rest is bei mir schüchternheit. ;)

AHF
2006-02-28, 13:51:10
Ich leider seit einiger Zeit unter extremer Soziophobie. Symptome sind v.a. Errörten und Erythrophobie (die Angst davor), Herzrasen, Schwitzen, Kopfschmerzen, Panikattacken und plötzliche Sprach- und Leseprobleme (Stottern, Buchstaben tanzen vor den Augen, plötzliche rhetorische Defizite) und als Folge daraus teilweise schwere Depressionen und extreme Erschöpfung (Dauermüdigkeit, totmüde nach einem normalen Tag). Außerdem fühle ich mich in Gesellschaft anderer bzw. außerhalb der Familie extrem unwohl und unsicher, weshalb ich sie soweit wie möglich meide und keine sozialen Kontakte eingehe. Auch kleinere Menschenansammlungen sind der reinste Horror. Möglicherweise resultiert das zum einen aus negativen Erfahrungen der Vergangenheit (der Versuch, die Vergangenheit symbolisch zu vernichten, funktionierte nur wenig) und aus dem Grund, dass ich in jeder Hinsicht sehr sensibel bin, auch die Sinnesorgane (licht- und lärmempfindlich).
ja.
ja.
ja.
auch mit mit der überempfindlichkeit der sinne.

hasst du es auch, einkaufen zu gehen, auch wenn der laden nur um die ecke ist?

könnte man bei mir alles unter anthropophobie, misanthropie, agoraphobie und sonstiges einordnen.

kontrollzwänge habe ich auch. die sind bei mir meist durch meine vergesslichkeit verursacht (habe mich schon selbst ausgesperrt, wichtige dinge vergessen mitzunehmen, etc.) deswegen schreibe ich mir alles auf, was ich tun will. allerdings zwinge ich mich immer mehr dazu, mir zu denken, das passt schon.

außerdem bin ich ein routinemensch, d.h. ich kann schlecht improvisieren und bei mir muss alles automatisch ablaufen. verstöße gegen diese routine sind der reinste horror für mich. das bezieht sich auch auf kompromisse allgemein. ich bin jedesmal sehr schnell verärgert, wenn dinge nicht so klappen, wie ich sie mir vorstelle, auch wenn das ergebnis dasselbe ist.

zudem möchte ich immer alles voll ausschöpfen, in spielen z.b. möchte ich jeden gegner erledigen, alle secrets finden, etc. spiele mit nicht-linearem gameplay mag ich überhaupt nicht.

zahlen spielen eine wichtige rolle in meinem leben, ich zähle z.b. treppenstufen, überwache viele dinge sekundengenau, etc. abschätzen ist blöd, messen ist angesagt...

außerdem spiele ich unterwegs immer ziemlich dämliche spiele im kopf: z.b. muss ich es an einer bestimmten stelle schaffen, dass mir in einem tunnel keine autos entgegen kommen oder mich überholen. oder wenn mir jemand auf einem fussweg genau in meiner bahn entgegen kommt, muss er mir ausweichen, sonst habe ich verloren. in vielen dingen sehe ich auch die zeit als gegner an.

ich weiß, das hört sich alles ziemlich dämlich an. ist es auch.

VoodooMaster
2006-02-28, 13:55:22
Ich checke auch immer den Herd den Wasserhahn und das Auto sowie die Auto Alarmanlage an der Haustür ziehe ich manchmal wie ein blöder an der Klinke aber das schon seid Jahren, aber gelitten habe ich darunter noch nicht. Ich denke das ist der normale Kontrollzwang.

atlantic
2006-02-28, 14:44:21
Phobien sind schon ne fiese Sache.
Und man glaubt nicht, wieviele Menschen darunter leiden, es gibt ja an die 600 verschiedene anerkannte Phobien.

Je nach Dauer der Phobie lassen sie sich unter Umständen nur noch mit einer Therapie in den Griff kriegen. 80% der Leute können aber ihre Phobien mit kognitiver Verhaltenstherapie oder Konfrontationstherapie überwinden.

Da man doch wirklich stark von diesen Ängsten beeinträchtigt wird, sollte man nicht allzu lange warten und sich rechtzeitig Rat holen.

Zum Glück habe ich in keiner Weise solche Ängste. Kann morgens aus dem Haus, ohne Kontrollgang, kann auch wunderbar einschlafen, trotz des Wissens, das ich vergessen habe, die Hintertür abzusperren....

Link zum Thema (http://www.palverlag.de/Angst.html)

mii
2006-02-28, 14:49:25
Da man doch wirklich stark von diesen Ängsten beeinträchtigt wird, sollte man nicht allzu lange warten und sich rechtzeitig Rat holen.
Link zum Thema (http://www.palverlag.de/Angst.html)

Wie soll ein Agoraphobiker zum arzt kommen?
Das entspricht nicht seiner Routine und er müsste dazu eine komplett neuen weg gehen.

Das ist, würde ich mal sagen, ein Teufelskreis.

Ich will echt nich wissen wie manche menschen durch eingebildete Sachen leiden müssen.

atlantic
2006-02-28, 15:09:13
Ja, das geht sicher nur mit Hilfe einer vertrauten Person. Das sehe ich auch als Problem, sollte sich aber, wenn man als Betroffener den Willen zur Behandlung hat, schaffen lassen. Vielleicht gibt es auch Therapeuten, die Hausbesuche machen. Wäre für den Anfang sicher wünschenswert.

Argo Zero
2006-02-28, 16:14:16
[...]
Im Grunde habe ich mich damit abgefunden was mich wirklich stört ist das ich vor 8 Monaten meine Arbeit verloren habe .. mein Zeitvertrag wurde nicht verlängert hat nichts mit der Krankheit o.ä. zu tun... jedenfalls ist es mir fast unmöglich eine neue zu finden, ich würde nicht ein Vorstellungsgespräch überstehen oder den ersten Tag auf der Arbeit mit zig neuen Kollegen etc. ich hab echt angst was aus mir wird. Ich bin jetzt 26, habe eine Ausbildung als Automobilkaufmann, 1 Jahr Berufserfahrung, keinen Führerschein... meine Zukunft sieht düster aus :(

Mir erging es ähnlich. Der Einfache Gang zu einem öffentlichem Gebäude war eine Qual und kostete sehr viel Kraft. Mitlerweile habe ich es allerdings soweit im Griff, dass es sich nur noch auf den Magen auswirkt und auf die Pumpe. Ich kann mich also dazu zwingen hinzugehn. Bin ich erstmal dort verschwinden die Symptome meistens etwas.
Das wichtigste ist meiner Meinung nach, was mir selbst heute noch hilft, der Kontakt zu Menschen. Die Isolation zu Hause mag zwar ein schützendes Gefühl sein, aber es schadet der Seele.
Das Gefühl lässt sich vielleicht niemals abstellen. Was du aber lernen kannst, ist der Umgang damit. Setz dir keine zu Hohen Ziele. Gehe mit engen Freunden in eine Bauernkneipe oder sonst wo hin, wo es dir am wenigstens Kraft kosten würde, dort zu erscheinen, denn das wird es immer.
Der Anfang ist immer schwer, aber ohne Bewegung passiert nichts. Das Leben wird dann ewig an dir vorbei laufen und irgendwann ist es zu spät.

Wegen der Party...
Ich denke, was du unter einer Party verstehst ist eine Riesenfeier mit Menschen, die man nicht kennt. Das meine ich nicht. Einfach mal Abends hinsetzen und mit engen Freunden einen trinken. Daraus kann sich durch Zufall auch etwas ergeben, ist man angeheitert, aber das lässt sich nicht planen.

geforce
2006-02-28, 16:36:02
Ich habe die Ritzenphobie.
Wenn ich auf den Gehweg laufe meide ich jegliche Fugen und Ritzen.
Ich darf da nicht rauftreten, aus welchen Gründen auch immer^^Darunter leide ich irgendwie auch, vielleicht sollte ich mal einen Psychologen konsultieren und Ihn fragen woher das kommt. Ist eine komisch Sache! Nur wenn ich einen Musik höre oder mit anderen Menschen unterwegs bin passiert mir das komischerweise nicht, da bin ich mit anderen Dingen beschäftigt.

MfG Richard ;)

mii
2006-02-28, 16:42:18
Darunter leide ich irgendwie auch, vielleicht sollte ich mal einen Psychologen konsultieren und Ihn fragen woher das kommt. Ist eine komisch Sache! Nur wenn ich einen Musik höre oder mit anderen Menschen unterwegs bin passiert mir das komischerweise nicht, da bin ich mit anderen Dingen beschäftigt.
MfG Richard ;)


Mich würde mal interessieren, was passiert wenn man bewusst oder unbewusst auf ne fuge tritt? was fühlt man da als fugenphobiker?

alkorithmus
2006-02-28, 16:43:50
Mich würde mal interessieren, was passiert wenn man bewusst oder unbewusst auf ne fuge tritt? was fühlt man da als fugenphobiker?

Dann mach ich das wieder gut, in dem ich mich noch mehr konzentriere.

mii
2006-02-28, 16:45:51
Dann mach ich das wieder gut, in dem ich mich noch mehr konzentriere.

ok jetzt versteh ich das glaub ich so ein wenig.
Es ist praktisch ein Zwang etwas perfekt zu machen?!

Ich dachte erst das der betroffene da vieleicht panik bekommt, aus welchem grund auch immer, wenn man auf ne fuge getreten ist.

Gast
2006-02-28, 16:50:27
[...]Mit Freunden, denen man vertraut auf kleinere Feier gehen und langsam herantasten, wie das Leben da draußen ist.[...]
Ich weiß ja, dass es ein gut gemeinter Vorschlag ist, aber wie Darkchylde24 schon meinte, ist alleine schon der Gedanke an eine Feier ein Graus für mich. Außerdem hätte ich keine Freunde, mit denen ich hingehen könnte, da ich aus Angst, eine größere Angriffsfläche für die anderen bzw. irgend etwas gegen mich verwendet werden könnte, keine engeren Kontakte eingehe und eingehen möchte.
[...]Das schlimme daran ist das diese Sysmptone sehr einfach von anderen wahrzunehmen sind was die ganze Sache noch schrecklicher und beklemmender macht...
Ja, das ist wirklich fürchterlich, zumal ich das Erröten unterdrücken möchte, was aber nicht möglich ist uns es somit alle sehen können. Da kann ich mir auch gleich "Seht her, ich habe Angst!" mit einem Faserstift auf die Stirn malen...
[...]habe keinerlei soziale Kontakte mehr. Ich kann nicht zu "gesellschaftlichen Anläßen" wie Feiern, Party, Familientreffen, essen in Restaurants usw. es ist die Hölle, da man es nicht von sich aus nicht möchte sondern es einfach nicht geht, die Sehnsucht nach solchen Kontakten ist sehr groß man fühlt sich in sich selbst eingesperrt! Wie gesagt es hat nichts mit schüchtern zu tun, ich und Soziophobiker allgemein sind meißtens mal aufgeschlossene und kontaktfreudige Menschen gewesen bevor sie von dieser Krankheit immer weiter davon entfernt werden auch nur einem "Hallo" zu sagen zu können.
Ich war früher auch sehr kontaktfreudig, und nun habe ich bis auf ein oder zwei Bekannte zum oberflächigen Smalltalk keine Kontakte mehr.
Das mit deiner Arbeit tut mir übrigens leid, ich kann verstehen, wie es dir gehen muss...ich blicke da bei mir auch wenig optimistisch in die Zukunft. :(
hasst du es auch, einkaufen zu gehen, auch wenn der laden nur um die ecke ist?
Ja, ich habe schon Probleme, zum Friseur zu gehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen (daher laufe ich lieber überall hin), weil mein Puls immer hochschnellt und ich nach einem eigentlich normalen Einkauf völlig erschöpft bin.
[...]außerdem bin ich ein routinemensch, d.h. ich kann schlecht improvisieren und bei mir muss alles automatisch ablaufen. verstöße gegen diese routine sind der reinste horror für mich. das bezieht sich auch auf kompromisse allgemein. ich bin jedesmal sehr schnell verärgert, wenn dinge nicht so klappen, wie ich sie mir vorstelle, auch wenn das ergebnis dasselbe ist.
Das kenne ich auch, bei mir muss immer alles streng monoton mit möglichst wenigen Abweichungen ablaufen, damit ich mich einigermaßen wohlfühle. Zum Beispiel ist jeder Morgen streng durchgeplant, selbst 5-minütige, eigentlich unbedeutende Verzögerungen, machen mich unruhig und ärgerlich. Dabei plane ich schon extra über 30 "Sicherheitsminuten" ein...

So einen Kontrollzwang wie du hatte ich früher ebenfalls, wenn auch nicht so ausgeprägt. Da mir das aber mit der Zeit zu belastend für mich wurde, habe ich mir antrainiert, dass einmaliges Kontrollieren ausreichen muss. Den Teil mit den "Gegnern" kenne ich auch, inzwischen stößt mich die Gesellschaft ab und ich verachte bzw. lehne (es ist auch Hass dabei) die anderen Menschen ab, weil sie in meinen Augen zu einem großen Teil daran schuld sind (Ereignisse in der Vergangenheit), dass ich nun solche Probleme habe. Das soll aber nicht heißen, dass ich nur andere verantwortlich mache, insbesondere für meine Fehler in der Vergangenheit.

Kennt ihr das eigentlich auch, dass man mit der Zeit einen fast krankhaften Trieb zur Andersartigkeit entwickelt (Musik, Kleidung, Meinungen etc.), nur um sich in jeder Richtung von der Gesellschaft abgrenzen zu können und dass dieser schon fast automatisiert ist?

alkorithmus
2006-02-28, 16:53:44
Das hat weniger mit Panik zu tun, bei mir zumindestens.
Perfektionismus spielt da warscheinlich eine große Rolle.
Nur warum das gerade auf dem Gehweg so ist und nicht bei der Arbeit, weiss ich auch nicht.

Darkchylde24
2006-02-28, 19:10:09
Wisst ihr was ich kann es kaum glauben wieviele sich denn schon hier melden was dieses Thema angeht. Sicher bringt die Sozialphobie und ähnliches zwangsläufig den PC als Hobby mit aber trotzdem hätte ich weniger betroffene vermutet.

Ich selbst habe erstmals offen vor gut einem Jahr darüber gesprochen und mich auch schonmal 6 Wochen in einer Tagesklinik aufgehalten und bin jedes mal erstaunt wie gleich die Symptome und Erfahrungen der Menschen sind und das es immer auf das gleiche hinausläuft.

Eigentlich müsste ich raus, ja.. das weiß ich auch.
Eigentlich müsste ich zu einem Therapeuten und eine Verhaltenstherapie machen, allein schon um jemals wieder arbeit zu bekommen *seufz.. aber es ist alles so antrengend wenn einen schon die Krnakheit, in meinem Fall die Sozialphobie, daran hindert überhaupt ein Gespräch oder eine Therapie (welche immer Gruppentherapie ist) anzufangen. Stellt euch das mal vor ich habe probleme und ängste im Umgang mit Menschen, bekomme Panik in einer Gesprächssituation (Vorstellungsgespräch, Arzt usw.) und soll mich im ersten Schritt schin genau dem aussetzen um eine besserung zu erzielen. :(

So sitze ich jeden Tag aufs neue zu Hause, habe meine Ruhe, bilde mir ein zufrieden zu sein und verdränge meine Sorgen und den Alltag am PC beim zocken und was man halt so macht. Ich verdränge die Wirklichkeit und stelle mich ihr nicht.

Allein dieser Thread und mein Beitrag holen mich wieder in die Realität die ich nicht ertragen kann, so flüchte ich wieder zu meinen Games bei denen einen diese Gedanken nicht verfolgen oder quälen.

bye

AHF
2006-02-28, 19:18:27
Ich weiß ja, dass es ein gut gemeinter Vorschlag ist, aber wie Darkchylde24 schon meinte, ist alleine schon der Gedanke an eine Feier ein Graus für mich. Außerdem hätte ich keine Freunde, mit denen ich hingehen könnte, da ich aus Angst, eine größere Angriffsfläche für die anderen bzw. irgend etwas gegen mich verwendet werden könnte, keine engeren Kontakte eingehe und eingehen möchte.

Ja, das ist wirklich fürchterlich, zumal ich das Erröten unterdrücken möchte, was aber nicht möglich ist uns es somit alle sehen können. Da kann ich mir auch gleich "Seht her, ich habe Angst!" mit einem Faserstift auf die Stirn malen...

Ich war früher auch sehr kontaktfreudig, und nun habe ich bis auf ein oder zwei Bekannte zum oberflächigen Smalltalk keine Kontakte mehr.
Das mit deiner Arbeit tut mir übrigens leid, ich kann verstehen, wie es dir gehen muss...ich blicke da bei mir auch wenig optimistisch in die Zukunft. :(

Ja, ich habe schon Probleme, zum Friseur zu gehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen (daher laufe ich lieber überall hin), weil mein Puls immer hochschnellt und ich nach einem eigentlich normalen Einkauf völlig erschöpft bin.

Das kenne ich auch, bei mir muss immer alles streng monoton mit möglichst wenigen Abweichungen ablaufen, damit ich mich einigermaßen wohlfühle. Zum Beispiel ist jeder Morgen streng durchgeplant, selbst 5-minütige, eigentlich unbedeutende Verzögerungen, machen mich unruhig und ärgerlich. Dabei plane ich schon extra über 30 "Sicherheitsminuten" ein...

So einen Kontrollzwang wie du hatte ich früher ebenfalls, wenn auch nicht so ausgeprägt. Da mir das aber mit der Zeit zu belastend für mich wurde, habe ich mir antrainiert, dass einmaliges Kontrollieren ausreichen muss. Den Teil mit den "Gegnern" kenne ich auch, inzwischen stößt mich die Gesellschaft ab und ich verachte bzw. lehne (es ist auch Hass dabei) die anderen Menschen ab, weil sie in meinen Augen zu einem großen Teil daran schuld sind (Ereignisse in der Vergangenheit), dass ich nun solche Probleme habe. Das soll aber nicht heißen, dass ich nur andere verantwortlich mache, insbesondere für meine Fehler in der Vergangenheit.

Kennt ihr das eigentlich auch, dass man mit der Zeit einen fast krankhaften Trieb zur Andersartigkeit entwickelt (Musik, Kleidung, Meinungen etc.), nur um sich in jeder Richtung von der Gesellschaft abgrenzen zu können und dass dieser schon fast automatisiert ist?


joa, zum friseur gehe ich auch nicht mehr. immer diese friseusen, die einen smalltalk aufzwingen wollen ("schönes wetter..., was machst am wochenende,...bla"), sowas von lästig. dann doch lieber zum zahnarzt.

öffentliche verkehrsmittel mag ich zwar auch nicht unbedingt, aber wenns sein muss, habe ich damit kein problem. ich glaube, ich habe keine schwierigkeiten, mich in der gesellschaft zu 'bewegen'. mit höflichkeit kommt man sehr weit und bietet auch kaum jemandem 'angriffsfläche' (diesen begriff verwende ich übrigens auch).

panik bekomme ich eigentlich nur, wenn ich mit einer menschenmenge irgendwo 'eingesperrt' bin bzw. mehrere auf mich zu kommen. wobei dieses erröten nicht immer auftritt. mal stottere ich vor einer person sinnlos her, mal kann ich mich mit ihr ganz normal unterhalten.

im job habe ich jedoch keinerlei probleme, mit menschen zu kommunizieren, da kann ich mich ja sehr gut hinter meiner position verstecken. leider lässt sich diese maskerade nicht ewig aufrecht erhalten. für die meisten bin ich zwar etwas komisch, aber dennoch ok (die haben nur keine ahnung, *wie* gestört ich *wirklich* bin)

verachtung für die gesellschaft empfinde ich auch, wobei ich glaube, dass das auf gegenseitigkeit beruht. logischerweise tut man dann alles, um sich davon zu distanzieren: andere kleidung, musik, etc. allerdings läuft man hier schnell gefahr, sich lächerlich zu machen. zudem hasse ich es, wenn leute das selbe machen, tragen oder mögen wie ich.

fbu
2006-02-28, 20:20:46
Ich habe auch soziale Ängste. Vorallem die Vorwegnahme von Misserfolg im Umgang mit Menschen macht mir zu schaffen. Es war mal so schlimm, dass ich freiwillig in die Notaufnahme einer Psychiatrischen Klinik gegangen bin. Dort sagte eine Psychiaterin mir, dass ich zuerst an mich denken soll, denn das machen die anderen Menschen auch. Also weniger seine eigene Handlungen negativ bewerten und versuchen, sein Selbstbewußtsein zu stärken. Dann habe ich noch ein sedierendes Medikament zum Einschlafen sowie einen Bericht für den Arzt mitbekommen. Am liebsten wäre ich erstmal in der Klinik geblieben, aber die Psychiaterin meinte, dass ich nicht gefährdet bin und somit ambulant behandelt werden kann.

Gruß, fbu

Edit: Ansonsten kann ich dieses Forum empfehlen: http://www.depression-forum.com/forum.html

Gast
2006-02-28, 21:48:58
joa, zum friseur gehe ich auch nicht mehr. immer diese friseusen, die einen smalltalk aufzwingen wollen ("schönes wetter..., was machst am wochenende,...bla"), sowas von lästig. dann doch lieber zum zahnarzt.
Smalltalk an sich stört mich nicht unbedingt, aber sobald ich irgendein Geschäft betrete oder daran denke, es betreten zu müssen, schnellt mein Puls unbewusst hoch und ich bekomme teilweise Panikattacken.
ich glaube, ich habe keine schwierigkeiten, mich in der gesellschaft zu 'bewegen'. mit höflichkeit kommt man sehr weit und bietet auch kaum jemandem 'angriffsfläche' (diesen begriff verwende ich übrigens auch).
Das stimmt, ich versuche meist auch, höflich zu sein, weil ich einerseits eine gewisse Distanz erhalten und meine Aufregung etwas kaschieren kann.
panik bekomme ich eigentlich nur, wenn ich mit einer menschenmenge irgendwo 'eingesperrt' bin bzw. mehrere auf mich zu kommen. wobei dieses erröten nicht immer auftritt. mal stottere ich vor einer person sinnlos her, mal kann ich mich mit ihr ganz normal unterhalten.
Ich glaube, bei mir ist es noch etwas ausgeprägter. Wenn es wirklich extrem ist, bekomme ich schon Angstzustände, wenn ich z.B. eine kleine Gruppe Gleichaltriger auf der Straße sehe, die möglicherweise in meine Richtung kommen könnten. Das ist aber nicht das einzige, was mir Angst machen kann, manchmal komme ich sogar im Winter völlig durchgeschwitzt zu Hause an, obwohl ich ganz normal gelaufen bin.
im job habe ich jedoch keinerlei probleme, mit menschen zu kommunizieren, da kann ich mich ja sehr gut hinter meiner position verstecken. leider lässt sich diese maskerade nicht ewig aufrecht erhalten. für die meisten bin ich zwar etwas komisch, aber dennoch ok (die haben nur keine ahnung, *wie* gestört ich *wirklich* bin)
Ich gehe leider noch zur Schule und kann daher meinem Umfeld, das ich tagtäglich sehen muss, kaum entkommen oder es wechseln. Auch ich versuche alles so gut wie möglich zu kaschieren, allerdings funktioniert das in letzter Zeit immer weniger, was mir alleine schon wieder Angst bereitet, so dass sich die Symptome verstärken, die deutlicher in Erscheinung treten etc...irgendwie ein Teufelskreis... :(
verachtung für die gesellschaft empfinde ich auch, wobei ich glaube, dass das auf gegenseitigkeit beruht. logischerweise tut man dann alles, um sich davon zu distanzieren: andere kleidung, musik, etc. allerdings läuft man hier schnell gefahr, sich lächerlich zu machen. zudem hasse ich es, wenn leute das selbe machen, tragen oder mögen wie ich.
Ich habe mich auch schon so lächerlich gemacht, weshalb ich mich seit einiger Zeit sehr mit Informationen über meine Interessen und meine Meinung bedeckt halte. Ist dir eigentlich auch schon einmal aufgefallen, dass die Gesellschaft, obwohl immer als modern-tolerant gelobt, kaum Meinungen akzeptiert, die auch nur wenig entfernt vom "Mainstream" liegen?

Vor allem macht mir auch noch sehr viel Angst, da ich um die "Toleranz" weiß, dass die anderen erfahren könnten, dass ich homosexuell bin. Schon eigentlich mehr oder weniger scherzhaft gemeinte Bemerkungen darüber bringen mich zum Erröten und zum Bluthochdruck. Diese nach außen sichtbare Körpersprache kombiniert mit dem aktuellen Thema liefert natürlich auch mit der Zeit Indizien...

AHF
2006-03-01, 19:39:20
tolerant sind die wenigsten. ich auch nicht. solange mir die leute nicht mit ihren eigenheiten in die quere kommen, dulde ich sie auch. sobald man aber vom durchschnitt abweicht, kommt der mob auf den geschmack. menschen sind eben herdentiere, eine dumme masse. individualisten sind immer ein beliebtes opfer des mobs. je früher man 'auf diese bahn gelangt' und je dümmer das umfeld, umso schlimmer wird es. die motive der anderen sind mir ein rätsel, wahrscheinlich ist es nur der herdentrieb.

wurdest/wirst du von menschengruppen belästigt, dumm angemacht, etc? das kann schon eine sehr wahrscheinliche ursache sein. für mich ist soziophobie auch keine krankheit im eigentlichen sinne, sondern lediglich eine (festgefahrene) einstellungssache. was mir aber sorgen bereitet ist eher die auswirkung auf meine restliche gesundheit, magengeschwüre, etc möchte ich nicht unbedingt bekommen.

ansonsten habe ich gelernt, damit zu leben. ich bin den ganzen tag mit menschen zusammen und es macht mir größtenteils nichts aus. jedoch manchmal spüre ich auch, dass mein gegenüber nervös oder 'komisch' ist und wenn (meistens sie) dann auch noch errötet, lauf ich natürlich auch rot an und kann derjenigen person nicht mehr in die augen sehen. wenn ich mich dann fünf minuten später mit derselben person unterhalte, ist überhaupt nichts! ganz normal. diese 'defensivreaktion' kommt aus heiterem himmel ohne vorwarnung bei verschiedenen personen.

nach der arbeit brauche ich allerdings erholung von menschen und meide die öffentlichkeit eher aus unlust denn aus angst.

ganz im gegensatz dazu war ich 2005 auf dem wacken open air (festival, drei tage, 50.000 besucher) und es hat mir nichts augemacht, obwohl sowas für einen soziophobiker die hölle sein müsste. war es aber nicht. bei mir ist das wohl nicht so eindeutig ausgeprägt. nur wenn ich weiß, ich habe die volle aufmerksamkeit meines gegenüber, tritt das ein und auch nur wenn ich eine gewisse 'herausforderung' (böse oder unbekannte absichten) des anderen spüre. wenn mir jemand blöd kommt, begegne ich ihm mit feindseligkeit oder ignorier ihn, sit jemand freundlich zu mir (ohne hintergedanken), bin ich auch freundlich. aber alles, was ich weder als freundlich noch als feindlich einstufen kann, verursacht bei mir sowas (wohlgemerkt, es geht um die wirkung bei mir, nicht die absicht der person).

Lord_ofThe_Shit
2006-03-01, 23:30:48
Hallo Leute!

Vom Kontrollzwang kann ich ein Lied singen. Habe zwar ansich überhaupt keine Phobien oder psychische Probleme, aber der Kontrollzwang nervt extrem. Teilweise gehe ich 3mal abends ins Wohnzimmer, um zu schauen, ob die Heizung auch wirklich aus ist, ein paar Mal ins Bad, um den Wasserhahn zu kontrollieren, etc., Zähneputzen dauert bis zu 10 Minuten.
Das tritt aber nur dann auf, wenn ich persönlich für etwas (wie meine Wohnung) die Verantwortung trage und hat meines Erachtens eine ganze Menge mit Perfektionismus zu tun, da ich generell in all meinem Handeln zu Perfektionismus neige. Das mag teilweise wirklich gut sein, aber es nimmt auch viel Zeit in Anspruch und nervt teilweise erheblich.

r00t
2007-12-09, 13:13:31
hm..naja..ich guck eigentilch nur ob mein auto wirklich zu ist...zuhause eher abundzu kleine dinge...
z.b. kontrollier ich lieber 1mal mehr ob der herd wirklich aus is...(die beleuchtung vom regler ist kaputt!) das sind aber dinge die jeder eigentlich gerne öfters macht nicht das was passiert!

th4help
2007-12-10, 15:00:18
meine Gedanken machen sich zu oft "selbstständig", das stresst enorm ...

Ich leide wohl auch unter dem beliebten kontrollzwang. Kontrolliere mehrmals alles in der Wohnung, wenn ich wegfahre. Genauso Auto abschließen und Handbremse ... auch so ein Thema. Genauso teilweise auch beim Autofahren ... wobei sich das schon gebessert hat.
Wenn ich das mal nicht kontrollieren kann, drehen meine Gedanken durch.
Da mache ich mir alle möglichen Szenarien im Kopf was passieren kann und welche Folgen daraus resultieren.
Das gibt dann immer Herzrasen, Bluthochdruck und nervösität. ... also manchmal schon panikartig.

Genauso gibt es bei meinen Freunden welche, die etwas wissen, womit ich denen theoretisch viel Angriffsfläche biete, was einige andere Freundschaften von mir gerade zu zerstören würde. Aber ich vertraue denen voll und ganz.
(im nachhinein betrachte ich es dennoch als fehler, den ich bereue, da es etwas sehr persönliches war)

Jedoch gibt es momente wo ich befürchte das es irgendwann einmal versehentlich rauskommen würde. Selbe wie oben, Szenarien im Kopf und mögliche folgen die daraus resultieren könnten etc. Da ist jedoch das schlimme bei, das ich es nicht kontrollieren kann. :(

Bzw. würde ich es wohl erst erfahren, wenn es zu spät ist.

Fazit: Ich kann nicht mit ungewissheit leben.
Warum ist mir manches egal und anderes widerum treibt mich so in den wahnsinn weil es mir wichtig ist? :(

Gast
2007-12-11, 00:17:35
Leute....all das Phobienzeugs, insbesondere Sozialer Phobie ist heilbar....ihr müsst euch nicht damit abfinden, dass ihr diese Ängste euer Leben lang habt.
Unterschätzt die Gesellschaft von Menschen nicht.....sie tun euch gut.....es ist besser sich auch mal mit Menschen (in der Psychiatrie) abzugeben, die einem ansonsten nicht passen würden, als alleine zu bleiben. INternet-Kontakte können niemals einen realen Kontakt ersetzen, und falls doch, dann höchstens für jemand der es sowieso nicht besonders nötig hat.

Bei mir war es auch mal so schlimm, dass ich mir nicht mehr vorstellen konnte, dass es jemals wieder anders (normal) sein könnte, aber das Zeugs ist heilbar....ich schwöre es......versucht es einfach und vergesst nicht, dass wenn ihr Schmerzen habt, ihr auch ohne Hemmungen ein Schmerzmedi fresst......wieso solltet ihr eure Psyche weniger gut behandeln, als euer Körper......es gibt heutzutage Psychopharmaka die wahre Wunder bewirken können....glaubt mir ;)
Bei mir hat Cypralex geholfen, obwohl ich nie depressiv war......versuchts doch mal.....was denkt ihr denn, was ihr alles noch zu verlieren habt dabei?
Baut einfach eure Vorurteile ab und versuchts mal ;)

Gast
2007-12-11, 03:04:44
Soziophobie, Kontrollzwang und Angststörungen sind doch ganz normale Reaktionen auf die heutige Gesellschaft. Viele sind schon mit den einfachsten Dingen des Lebens völlig überfordert. - Das fängt beim Installieren von Windows an. - Dabei helfen einem auch keine Tabletten. Das ist eher noch kontraproduktiv.

PS: Am Hintern kratzen, essen und poppen kriegen die meisten Jammerlappen aber noch ohne kassenärztliche Betreuung hin (auch wenn Allergien, Eßstörungen und Impotenz in den Medien immer weiter um sich greifen).

PPS: Eine wichtige psychische Erkrankung habt ihr noch vergessen: Die Typen, die sich 20x am Tag die Hände waschen müssen und sich weigern aus dem selben Glas zu trinken. - Und die, die sich nicht aus dem Auto trauen, nur weil ein blutverschmierter Rottweiler zähnefletschend ums Auto streift.
Die müssen auch alle mal zum Psychiater. - Mit ausreichend Therapie und Tabletten, hören sie vielleicht endlich auf sich die Hände zu waschen, trinken aus dem Klo und streifen nachts blutverschmiert und zähnefletschend zusammen mit ihrem Psychiater durch die Straßen...

;D

Gast
2007-12-12, 04:28:44
Soziophobie, Kontrollzwang und Angststörungen sind doch ganz normale Reaktionen auf die heutige Gesellschaft. Viele sind schon mit den einfachsten Dingen des Lebens völlig überfordert. - Das fängt beim Installieren von Windows an. - Dabei helfen einem auch keine Tabletten. Das ist eher noch kontraproduktiv.

PS: Am Hintern kratzen, essen und poppen kriegen die meisten Jammerlappen aber noch ohne kassenärztliche Betreuung hin (auch wenn Allergien, Eßstörungen und Impotenz in den Medien immer weiter um sich greifen).

PPS: Eine wichtige psychische Erkrankung habt ihr noch vergessen: Die Typen, die sich 20x am Tag die Hände waschen müssen und sich weigern aus dem selben Glas zu trinken. - Und die, die sich nicht aus dem Auto trauen, nur weil ein blutverschmierter Rottweiler zähnefletschend ums Auto streift.
Die müssen auch alle mal zum Psychiater. - Mit ausreichend Therapie und Tabletten, hören sie vielleicht endlich auf sich die Hände zu waschen, trinken aus dem Klo und streifen nachts blutverschmiert und zähnefletschend zusammen mit ihrem Psychiater durch die Straßen...

;D

Naja, da war jetzt nicht viel brauchbares dabei, aber hauptsache du hast was gesagt gelle......und wenn du schon subtile Botschaften mit very Taffem Hintergrund zwischen den Zeilen bringen willst, dann solten sich die Botschaften doch bittte wenigstens nicht gegenseitig widersprechen, danke

YeOldeFerret
2007-12-12, 07:35:23
Hm ich muss gestehen, diesen Kontrollzwang kenne ich. Ich muss permanent kontrollieren, dass alle Türen abgeschlossen sind, der Hahn für die Waschmachine abgedreht ist, der Ofen nicht brennt, es den Katzen gut geht etc... Ist schon irgendwie stressig, aber geht nicht anders, sonst zerbreche ich mir fortlaufend den Kopf, ich könnte es vergessen haben. :(

Dadi
2007-12-12, 10:11:29
Soziophobie hatte ich mal vor 3 Jahren. Irgendwie ging das weg und ich unternahm vieles... seitdem gehts mri besser.

Kontrollzwang: Kenn ich nur beim Auto zuschließen. Ich sperre es automatisch zu aber mein Hirn hat das nicht ganz registriert. Dann gehe ich vom Auto und dann erst frage ich mich ob ich zugesperrt habe, dann muss ich zurück und sehe dass es eh zu war.

Gast
2007-12-12, 15:59:56
Naja, da war jetzt nicht viel brauchbares dabei, aber hauptsache du hast was gesagt gelle......und wenn du schon subtile Botschaften mit very Taffem Hintergrund zwischen den Zeilen bringen willst, dann solten sich die Botschaften doch bittte wenigstens nicht gegenseitig widersprechen, danke
Oh - war mein Beitrag zu kompliziert? Vielleicht liegt es am Thema. :uponder:

Dann jetzt nochmal zum Mitdenken: Ganz wesentliche Teile der deutschen Wirtschaft basieren heute auf Zukunftsängsten und Horrorvisionen. Die gesamte KFZ-Industrie lebt von der Angst, daß man einen Unfall haben könnte und der eigene Wagen nicht den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Alle Versicherungen und Rechtsanwälte leben von der Angst des einzelnen vor dem wirtschaftlichen Ruin. Alle Schulen leben von der Angst vor der Zukunft. Die Kirchen leben von der Angst vor dem Leben mach dem Tod. Die ganze Pharmaindustrie und auch nicht wenige Ärzte leben letztlich auch von der Angst vor der Angst. Und Ängste führen zu Ersatzhandlungen wie unkontrolliertem Konsum von Lebensmitteln, Bekleidung, Hollywoodfilmen, Beziehungen, Religion, Medikamenten und Computerspielen. Was war nochmal der Motor der freien Wirtschaft?

Oh es wird schon wieder zu kompliziert..... da gabs doch mal diesen Song..... 'Ich schalt die Glotze an.... Happyness flutsch-flutsch von vorn....'

Was hälst du hiervon:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,421377,00.html

?

Grestorn
2007-12-12, 16:16:18
Dann jetzt nochmal zum Mitdenken: Ganz wesentliche Teile der deutschen Wirtschaft basieren heute auf Zukunftsängsten und Horrorvisionen. Die gesamte KFZ-Industrie lebt von der Angst, daß man einen Unfall haben könnte und der eigene Wagen nicht den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Alle Versicherungen und Rechtsanwälte leben von der Angst des einzelnen vor dem wirtschaftlichen Ruin. Alle Schulen leben von der Angst vor der Zukunft. Die Kirchen leben von der Angst vor dem Leben mach dem Tod. Die ganze Pharmaindustrie und auch nicht wenige Ärzte leben letztlich auch von der Angst vor der Angst. Und Ängste führen zu Ersatzhandlungen wie unkontrolliertem Konsum von Lebensmitteln, Bekleidung, Hollywoodfilmen, Beziehungen, Religion, Medikamenten und Computerspielen. Was war nochmal der Motor der freien Wirtschaft?

Obwohl sich in diesem Abschnitt auch Wahrheiten finden, ist das doch viel zu sehr vereinfacht dargestellt.

Insbesondere der Abschnitt über die Ersatzhandlungen. Die meisten Menschen leiden eben nicht an Phobien, die sie über Ersatzhandlungen ausgleichen müssen.

Die Leute, die übrigens gegen "das System" wettern machen doch gar nichts anderes: Sie schüren die Angst vor einem unüberschaubaren, unkontrollierbaren Machtgefüge, dass nur das Schlimmste für den einzelnen Menschen will.

Gast
2007-12-12, 16:54:05
Die meisten Menschen leiden eben nicht an Phobien, die sie über Ersatzhandlungen ausgleichen müssen.
Ja - die meisten Menschen leiden nicht an Phobien, weil ihnen noch keiner eingeredet hat, daß sie krank sind und das alles was sie tun nur minderwertige Ersatzhandlungen sind. Die sind vielleicht einfach nur von Natur aus schüchtern und spielen gerne Computer. - Solange bis sie beim Psycholgen waren - spätestens ab da leiden sie dann unter Soziophobie, Kontrollzwang und Angststörungen. ;)

Viele wissen nicht einmal, was sie 'glücklich' macht... und man hat den Eindruck, es interessiert sie auch nicht.

Ärzte und ihre Tabletten mit Sicherheit nicht.

Sonyfreak
2007-12-13, 19:15:30
Kontrollzwang: Kenn ich nur beim Auto zuschließen. Ich sperre es automatisch zu aber mein Hirn hat das nicht ganz registriert. Dann gehe ich vom Auto und dann erst frage ich mich ob ich zugesperrt habe, dann muss ich zurück und sehe dass es eh zu war.Genau so mach ich das auch. Ich drück sicherheitshalber noch 2 oder 3 mal auf die Fernbedienung, damit die Autotüre auch wirklich ganz sicher zu ist. :D

mfg.

Sonyfreak

Gast
2007-12-14, 00:39:30
Oh - war mein Beitrag zu kompliziert? Vielleicht liegt es am Thema. :uponder:

Dann jetzt nochmal zum Mitdenken: Ganz wesentliche Teile der deutschen Wirtschaft basieren heute auf Zukunftsängsten und Horrorvisionen. Die gesamte KFZ-Industrie lebt von der Angst, daß man einen Unfall haben könnte und der eigene Wagen nicht den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Alle Versicherungen und Rechtsanwälte leben von der Angst des einzelnen vor dem wirtschaftlichen Ruin. Alle Schulen leben von der Angst vor der Zukunft. Die Kirchen leben von der Angst vor dem Leben mach dem Tod. Die ganze Pharmaindustrie und auch nicht wenige Ärzte leben letztlich auch von der Angst vor der Angst. Und Ängste führen zu Ersatzhandlungen wie unkontrolliertem Konsum von Lebensmitteln, Bekleidung, Hollywoodfilmen, Beziehungen, Religion, Medikamenten und Computerspielen. Was war nochmal der Motor der freien Wirtschaft?

Oh es wird schon wieder zu kompliziert..... da gabs doch mal diesen Song..... 'Ich schalt die Glotze an.... Happyness flutsch-flutsch von vorn....'

Was hälst du hiervon:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,421377,00.html

?

Ich glaube ich weiss jetzt wenigstens langsam worauf du hinaus willst......wenn ich dich wäre, würde ich mich wieder abregen und selber ein Medi spicken......gesünder als Kiffen ist es sowieso und wenn du den Göttern in ihren Plan reinpfuschen willst, musst du schon früher aufstehen. ;D