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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu Auflösungsvermögen


Gast
2006-03-05, 12:46:22
Hallo,
ein überzeugter "Bewahrer" der klassischen analogen Fotografie hat mir erzählt das ein ISO 50 Kleinbild-Farbfilm unter optimalsten Bedingungen (Hochwertigste Festbrennweiten ) etwa 50 Megapixel auflöst.
Meine Frage ist nun diese: setzt da nicht schon weit vorher die Auflösung der Objektive eine Grenze ? Welche Megapixelzahl können Objektive für Sensoren/ oder Filme im Vollformat bzw APS tatsächlich unter otimalsten Bedingungen ( Geld spielt keine Rolle, Blende im bereich maximaler Schärfe, Stativ usw.) tatsächlich auflösen, gibt es da eine physikalische Grenze ?

Plutos
2006-03-05, 12:53:15
Zumindest bei den in der Astrofotografie verwendeten Optiken weiß ich, dass (richtige Brennweite vorrausgesetzt) meistens die Körnung des Films limitiert (weshalb oft Kodak TP2415 oder wie dieser extrem feinkörnige Film hieß eingesetzt wurde).

Bei "Billig-Optiken" ist aber sicherlich oft das Objektiv der limitierende Faktor (wie es im übrigen bei Pixelgrößen bei Digitalkameras auch oft der Fall ist - man braucht bestimmt schon eine gute Optik, damit die Auflösung durch die Pixelgröße begrenzt wird).

Und laut einem Theorem, dessen Namen ich vergessen habe, ist es ideal, die Brennweite so zu wählen, dass die kleinsten noch auflösbaren Details auf 2 Pixel abgebildet werden.

Frank
2006-03-05, 14:15:52
Und laut einem Theorem, dessen Namen ich vergessen habe, ist es ideal, die Brennweite so zu wählen, dass die kleinsten noch auflösbaren Details auf 2 Pixel abgebildet werden.
Die Auflösung ist doch eine Sache der Öffnung der Optik - nicht der Brennweite.

Spasstiger
2006-03-05, 15:19:52
gibt es da eine physikalische Grenze ?
Die physikalische Grenze wäre die Lichtwellenlänge, aber die liegt noch einige Größenordnungen vom Auflösungsvermögen eines Kleinbildfilms entfernt.

Plutos
2006-03-06, 09:52:48
Die Auflösung ist doch eine Sache der Öffnung der Optik - nicht der Brennweite.

Ja, schon. Ich meinte ja auch "richtige Brennweite" in dem Sinne, den Abbildungsmaßstab so zu wählen, dass das Auflösungsvermögen auch ausgeschöpft werden kann. Weil was bringt es dir, wenn du ne 1m-Optik auf den Mond richtest und bei ner Brennweite von 1,5m (beispielsweise, theoretisch) die Pixel 10x so groß sind wie die Auflösung, wenn also eigentlich aufgelöste Details mangels Brennweite trotzdem auf den selben Pixel des Bildempfängers fallen? Denn dann hast du im Prinzip zusätzliche Informationen vernichtet.

Pinoccio
2006-03-06, 12:37:34
Und laut einem Theorem, dessen Namen ich vergessen habe, ist es ideal, die Brennweite so zu wählen, dass die kleinsten noch auflösbaren Details auf 2 Pixel abgebildet werden.Nyquist? (http://en.wikipedia.org/wiki/Harry_Nyquist)

mfg Sebastian

Frank
2006-03-06, 13:57:35
Ja, schon. Ich meinte ja auch "richtige Brennweite" in dem Sinne, den Abbildungsmaßstab so zu wählen, dass das Auflösungsvermögen auch ausgeschöpft werden kann. Weil was bringt es dir, wenn du ne 1m-Optik auf den Mond richtest und bei ner Brennweite von 1,5m (beispielsweise, theoretisch) die Pixel 10x so groß sind wie die Auflösung, wenn also eigentlich aufgelöste Details mangels Brennweite trotzdem auf den selben Pixel des Bildempfängers fallen? Denn dann hast du im Prinzip zusätzliche Informationen vernichtet.
Das ist doch vollkommen egal. Selbst Dein Beispiel wäre kein Problem, wenn es nun nicht gerade eine Standardlinsenoptik wäre und bei einem Spiegelsystem noch ein zusätzlicher Komakorrektor seinen Dienst täte. Bei dem geringen Öffnungsverhältnis kommt eben nur mehr Licht pro Pixel auf den Film.

Übrigens haben die Spiegel des neuen LBT ein noch krasseres Öffnungsverhältnis - nämlich f/1.142

lemonsoda
2006-03-07, 11:20:02
das ein ISO 50 Kleinbild-Farbfilm unter optimalsten Bedingungen (Hochwertigste Festbrennweiten ) etwa 50 Megapixel auflöst.


Ein Farbfilm löst überhaupt nicht in Pixeln auf. Vermutlich meint er die Anzahl der Kristallpartikel auf der Filmoberfläche. Das ist ein Äpfel/Birnen Vergleich. Und natürlich ist das Objektiv der limitierende Faktor. Dazu brauchst du allerdings keinen 50-ASA-KB-Film. Bereits die heute standardmäßigen 6 oder 8 MP einer DSLR zeigen "Billigoptiken" - und damit meine ich keinen Russen-Zooms sondern z.B. Kit-Objektive namhafter Hersteller - deutlich ihre Grenzen auf.