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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kann Schule wirklich besser werden?


Gast
2006-03-07, 15:27:27
(Bitte in "soziale Angelegenheiten" lassen, dass auch Gäste posten können.)

Im Unterricht existieren durchschnittlich 20 % Schüleräußerungen, 68 % Lehreräußerungen und 12 % Schweigen und Durcheinander. Manche meinen, dass es die Schule fertig bringt, aus Kindern, die interessiert, neugierig und durstig nach Wissen in die Schule kommen, innerhalb von wenigen Jahren apathische und desinteressierte Schüler zu machen. Am Anfang kommen die Schüler, weil sie wollen, zum Schluss nur, weil sie kommen müssen. Viele sehen das so, dass Belehrung und Bereden von Wirklichkeit an Stelle echter Erfahrung und eines aktiven und lernmotivierenden Umgangs mit der Wirklichkeit steht.

Wie ist eure Erfahrung und wie kann das besser werden?

mii
2006-03-07, 16:16:14
Manche Lehrer sind gut und andere nicht.
Manche rasseln es genauso runter wie es im Buch steht und das ist ziemlich sinnlos und trocken!
Andere Lehrer wiederum versuchen es einem anhand von vielen beispielen beizubringen und genau das ist die richtige methode, da es dadurch im kopf hängen bleibt! Wenn diese Lehrer unterrichtet haben war es auch immer ruhig in der klasse ;)

Aber das wird denke ich mal immer seltener!

Monger
2006-03-07, 16:27:40
Da gibt es so viel zu sagen... Wo fängt man an?

Erstens: kleinere Klassen. Je größer eine Klasse, desto weniger hat der Lehrer eine Chance, sich wirklich mit den Interessen der Kinder auseinanderzusetzen. Ab einer gewissen kritischen Masse (etwa 10 Schüler, vielleicht weniger) wird vernünftige Kommunikation unmöglich.
Sowohl im Studium als auch auf der Schule war bei mir immer ganz deutlich, dass die Leistungen (aber auch Interessen) mit kleineren Kursen dramatisch besser wurden.

Zweitens: Mehr und regelmäßigere Pausen. Viel lüften. Bewegen. 1 1/2 oder sogar zwei Stunden auf seinem Stuhl zu sitzen, ist mehr als qualvoll. Der Kreislauf sackt zusammen und die Knochen schmerzen. Kein Wunder dass sich keiner konzentrieren kann. Sobald der Körper sich nicht gut fühlt, schaltet der Geist ganz automatisch ab.

Drittens: mehr Sozialtraining. Mein Problem am Gymnasium war, dass mich als waschechter Teenager ganz andere Dinge in der Schule beschäftigt haben als der Lehrstoff. Probleme mit der Klasse, Pubertät, Freunde, Liebe und Triebe...

Dass man richtig mit inhaltlichen Themen loslegen kann, geht eigentlich erst ab der späten Mittelstufe. Ich finde, vorher müsste es irgendwas geben, was den Kindern beibringt miteinander zu leben, Probleme auszudiskutieren und mit den eigenen Gefühlen ins reine zu kommen. Wir hatten zwar keine Gewalt an der Schule, aber die ewigen Gerüchte und das daraus resultierende Mißtrauen haben viel kaputt gemacht.



Das Problem an all diesen drei Dingen ist natürlich, dass sie allesamt unheimlich viel Geld schlucken. Das ist imho auch der entscheidende Punkt, weshalb Privatschulen und Unis in der Regel etwas besser abschneiden als staatliche Vereine. Vorallem Punkt 3) fände ich unheimlich wichtig, weil bis zur 9ten Klasse lernt man ohnehin nichts, was man nicht ab der 10ten wieder vergessen dürfte. Aber die Schulen müssen zu einem großen Teil die Erziehung der Kinder übernehmen - immerhin verbringen die Kinder den Großteil ihrer Zeit dort. Das ist imho auch der Grund, weshalb eine Erziehung durch die Eltern fast nie klappen kann - die Eltern sehen einen ja fast nie. Wie sollen sie da von ihren Kindern eine Ahnung haben?

Crashman1966
2006-03-07, 17:31:00
Was ich als ein sehr großes Problem ansehe, ist die immer brutaler werdende Gewalt an einigen Schulen. Ist bestimmt nicht überall so, aber bei uns in der Umgebung sind einige Schulen, auf die ich nicht gehen möchte.
Wo soll man da ansetzen? Eine Schule hat jetzt einen Antrag gestellt auf Videoüberwachung, und soviel ich weiß ist auch auch schon so gut wie genehmigt. Ich selber habe vor kurzer Zeit noch mit einem Schüler der betroffenen Schule gesprochen. Wenn man nicht die "richtigen" Kumpel hat, ist man ziemlich abgestempelt und hat eine Menge Ärger zu befürchten in Form von Schlägen, Diebstahl und Vandalismus. Selbst die Lehrer werden teilweise angegriffen und das sind keine Ausnahmen, sondern fast schon an der Tagesordnung. Die Klassenräume sind demoliert und auf den Schulhof darf man schon fast nicht alleine, da man dann gleich ein "Opfer" wird.
Die Fehlzeiten einiger Schüler sind extremst, da sie einfach nur Angst haben zur Schule zu gehen.
Und ich kenne viele Eltern die beide arbeiten müssen, um sich Haus/Auto/Urlaub leisten zu können, und wo dann die Kinder eben nicht so sehr betreut werden können wie es früher vielleicht war, das ein Elternteil (meist die Mutter) zuhause ist.
Und die meisten Lehrer sind doch froh, wenn sie heil nach Hause kommen.
Aber wie gesagt, ist ja nicht überall so.

LovesuckZ
2006-03-07, 18:15:26
Aufteilung der Klassen in Jungen und Rest.
Unterricht ausgerichtet an die jeweiligen "sozialen" Interessen.
Einstellung, Förderung von männlichen Lehrern für die Jungen.

atlantic
2006-03-07, 18:16:42
Aufteilung der Klassen in Jungen und Rest.
Unterricht ausgerichtet an die jeweiligen "sozialen" Interessen.
Einstellung, Förderung von männlichen Lehrern für die Jungen.

Definiere mal "Rest". Hört sich irgendwie abwertend an. ;(

/edit.: ups ich täts mengenmäßig eher andersrum ausdrücken (http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTIzOTEmbnI9MQ_3_3,00.html)

sry, ist nur von 2004

SilenceIsGolden
2006-03-07, 19:56:00
Ich wäre als erstes dafür, dass die Lehrer zu Schülern, die sich einfach nicht aufführen können, etwas strenger sind. Wer's nicht fertig bringt einfach mal zuzuhören und still zu sitzen, sondern den unterricht andauernd stört, der sollte IMO härter "bestraft" werden. Und ja, ich bin selber noch Schüler (10.Klasse) ;) .
Des weiteren ist mir die hohe Respektlosigkeit, gerade der unteren Jahrgangsstufen (ich gehe auf die Realschule) aufgefallen. Da wird man von so einem kleinen Sechstklässler auf dem Gang doof angemacht....das gehört sich einfach nicht. Wer kleiner ist, der hat sich etwas zurückzuhalten vor den größeren. Haben wir ja früher auch gemacht. Das sage ich übrigens nicht einfach so, sondern das ist auch durch Lehrer so bestätigt worden.
Die Lehrer tragen meiner Meinung nach den größten Teil dazu bei, ob Schule an sich spass macht oder nicht. Entweder ein Lehrer hats drauf (kann mit Schülern umgehen) oder eben nicht. Wir hatten Beispielsweise im ersten Halbjahr diesen Jahres einen jungen engagierten Sozialkundelehrer. Ich interessiere mich eigentlich nicht für Politik, aber der hats fertiggebracht, die Schüler "in seinen Bann zu ziehen". Bei dem hab ich einfach was mitgenommen aus dem Unterricht. Jetzt haben wir (also im 2. Halbjahr) so einen bekommen, der nur am erzählen ist. Der erzählt mal was von Politik hier, mal was von Politik da, aber nichts handfestes (und vorallem kaum aktuelles...wir haben ihn auch in Geschichte und er meint wohl, die beiden fächer mehr oder weniger "zusammenlegen" zu müssen). Schade eigentlich....
So, das wär mal mein Senf zu dem Thema :D
mfg Markus

Gast
2006-03-07, 20:18:18
Indem wieder gnadenlos gepaukt wird. Diese Wischi-Waschi Lehrer-hat-keine-Rechte-und-keinen-Respekt hat Deutschland niedergebracht.

Zucht und Ordnung, dann gehts mit diesem Land wieder aufwärts!

Wolfram
2006-03-07, 20:36:09
(Bitte in "soziale Angelegenheiten" lassen, dass auch Gäste posten können.)

Im Unterricht existieren durchschnittlich 20 % Schüleräußerungen, 68 % Lehreräußerungen und 12 % Schweigen und Durcheinander. Manche meinen, dass es die Schule fertig bringt, aus Kindern, die interessiert, neugierig und durstig nach Wissen in die Schule kommen, innerhalb von wenigen Jahren apathische und desinteressierte Schüler zu machen. Am Anfang kommen die Schüler, weil sie wollen, zum Schluss nur, weil sie kommen müssen. Viele sehen das so, dass Belehrung und Bereden von Wirklichkeit an Stelle echter Erfahrung und eines aktiven und lernmotivierenden Umgangs mit der Wirklichkeit steht.

Wie ist eure Erfahrung und wie kann das besser werden?
Ich glaube nicht, daß diese Beschreibung zutrifft. Womit sich Verbesserungsvorschläge in dieser Hinsicht erübrigen.

Ansonsten glaube ich im Gegensatz zu Monger nicht, daß die Schüler mehr Sozialtraining brauchen. Auch nicht mehr Pausen als fünf Minuten alle 45 Minuten. Was fehlt, ist doch eher Konzentration. Die steigert man nicht, indem man alle Nase lang Ablenkungsmöglichkeiten eröffnet.

Und daß die Mittelstufe mit der Pubertät zusammenfällt- da kann man nichts machen. Da wirken stärkere Kräfte.

Und was den Stil angeht: Ich würde mir Frontalunterricht, mehr Diskussionen und mehr Üben von grundlegenden Fähigkeiten wünschen.

Es gibt kein besseres Sozialtraining als das Mitarbeiten in einer straff geführten Gruppe. Den ganzen pädagogischen Quatsch außen vor lassen, statt dessen hart diskutieren. Und wer nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen kann, der braucht nicht einmal diskutieren zu können.

Gast
2006-03-07, 20:39:20
keine wischi-waschi-alles-in-Gruppenarbeit-(außer-Klassenarbeiten)-ist-toll-"Didaktik"

ZzZzZzZ
2006-03-07, 20:45:32
Schaut euch mal an wie Schule in Japan oder China aussieht. Da würde mehr als der Hälfte unserer wohlstandsverwöhnten Mamisöhnchen der Arsch aber gewaltig auf Grundeis gehen.

Hart aber der Erfolg spricht für sich. Diese Länder haben uns wirtschaftlich längst in die Tasche gesteckt.

SilenceIsGolden
2006-03-07, 21:11:05
Schaut euch mal an wie Schule in Japan oder China aussieht. Da würde mehr als der Hälfte unserer wohlstandsverwöhnten Mamisöhnchen der Arsch aber gewaltig auf Grundeis gehen.

Hart aber der Erfolg spricht für sich. Diese Länder haben uns wirtschaftlich längst in die Tasche gesteckt.
Das ist zwar vollkommen richtig, jetdoch glaube ich nicht, dass die Schüler in Japan/China besonders viel Spass während ihrer Jugend/Schulzeit haben. Ob das dann so toll ist.... :frown: . Ich glaube mal gelesen zu haben, dass Japan die höchste Selbstmordrate unter Jugendlichen hat. Das alles nurmal so BTW :) .
mfg Markus

Gast
2006-03-07, 21:18:30
Man muss sich irgendwann mal entscheiden ob Deutschland, dessen nahezu einziger Rohstoff seine Industrie und Forschung ist, als industrielles 3. Welt Land enden soll oder ob wir für unser aller Wohlstand und Sozialgefüge weiterhin nur auf Spass setzen können.

Gast
2006-03-07, 21:19:45
Äh, das soll natürlich "und" heissen ;D

bArToN
2006-03-07, 21:36:12
Ich glaube bis sich irgendwann mal was am Schulsystem in Deutschland ändern wird, gehen vllt so 20-30 Jahre ins Land! ;(
Deutschland ahoi!!!

mofhou
2006-03-07, 22:03:04
Schaut euch mal an wie Schule in Japan oder China aussieht. Da würde mehr als der Hälfte unserer wohlstandsverwöhnten Mamisöhnchen der Arsch aber gewaltig auf Grundeis gehen.

Hart aber der Erfolg spricht für sich. Diese Länder haben uns wirtschaftlich längst in die Tasche gesteckt.
Ich hab an einem Schüleraustausch mit einer chinesischen Schule teilgenommen und naja, das einzige, was man uns dort vorraus ist Disziplin und Ganztageschulen und vielleicht noch die Höhe der Ausgaben für Bildung.
Beim Rest hinken die doch hinterher...
btw: Als hart würde ich den Unterricht nicht beurteilen (kommt allerdings auf die Lehrer an).

Aber in der Tat ist die fehlende Disziplin ein großes Problem in dt. Schulen...
mfg
mofhou

Elladan
2006-03-07, 23:03:06
Ich glaube bis sich irgendwann mal was am Schulsystem in Deutschland ändern wird, gehen vllt so 20-30 Jahre ins Land! ;(
Deutschland ahoi!!!
Wird sich überhaupt etwas ändern?
Nur auf Länderebene, es gibt ja keine einheitliche Regelung, da der Bund keine Verantwortung trägt.
Im Grund so etwas von lächerlich,...

Mehr Respekt für die Lehrer?
Wenn die Lehrer fähig sind, haben sie ganz automatisch ihren Respekt und Anerkennung! Immer!

Monger
2006-03-08, 09:20:25
Schaut euch mal an wie Schule in Japan oder China aussieht. Da würde mehr als der Hälfte unserer wohlstandsverwöhnten Mamisöhnchen der Arsch aber gewaltig auf Grundeis gehen.

Hart aber der Erfolg spricht für sich. Diese Länder haben uns wirtschaftlich längst in die Tasche gesteckt.

Nö, Japan ist inzwischen wieder weit abgeschlagen, China ist nach wie vor ein Schwellenland. Ganz abgesehen davon, dass in Japan mehr denn je soziale Spannungen herrschen. An denen würde ich mir in Sachen Bildung garantiert kein Vorbild nehmen...

@Wolfram: Ja, es fehlt an Konzentration. Aber wo kriegt man die her? Meiner Erfahrung nach ist das in erster Linie ein biologisches Problem: die Räume sind laut, stickig, hinten hört man kaum noch was...

Ich glaube nicht wirklich, dass man durch besser gestalteten Unterricht die Konzentrationsfähigkeit steigern kann. Natürlich gibt es miese Lehrer, aber so echte Luschen habe ich nur ganz wenige erlebt. Die meisten machen es inhaltlich im Prinzip schon richtig.

Aber sie können nicht immer und überall sein, also muss man dafür sorgen dass die Kinder lernen, ihre Probleme unter sich auszumachen.
Ich hatte in der Mittelstufe (9te, wenn ich das noch richtig weiß) einen Deutschlehrer, der uns das Thema "Liebesgedichte" aufgezwungen hat. Wir haben zwar alle am Anfang die Nase gerümpft, aber über Gefühle offen und halbwegs professionell zu diskutieren, hat uns allen imho extrem gut getan. Das meine ich mit Sozialtraining: die Leute dazu bringen, über ihren eigenen Schatten zu springen und über Themen zu reden die man sonst gerne beiseite schiebt.

Wolfram
2006-03-08, 09:35:25
@Wolfram: Ja, es fehlt an Konzentration. Aber wo kriegt man die her? Meiner Erfahrung nach ist das in erster Linie ein biologisches Problem: die Räume sind laut, stickig, hinten hört man kaum noch was...
Das ist sicher ein Faktor. Aber konzentriertes Arbeiten kann man auch lernen- sich angewöhnen.

Wobei ich mich frage, ob die Schüler wirklich so viel unkonzentrierter sind als früher oder ob nicht a) die Toleranz für Kinder und ihr kindliches- unkonzentriertes- Verhalten abgenommen hat und b) der gruppenorientierte Unterricht die Unkonzentriertheit begünstigt.

Die Tochter meiner Freundin ist ein ziemlich unkonzentriertes Kind. Sie ist acht (zweite Klasse). Ihre Lehrerin meinte beim letzten Eltersprechtag, das Beste wäre im Grunde für sie Frontalunterricht. Aber der ist in Deutschland ja nicht mehr erlaubt.


Ich glaube nicht wirklich, dass man durch besser gestalteten Unterricht die Konzentrationsfähigkeit steigern kann. Natürlich gibt es miese Lehrer, aber so echte Luschen habe ich nur ganz wenige erlebt. Die meisten machen es inhaltlich im Prinzip schon richtig.
Ich meinte auch nicht "inhaltlich besser", sondern interessanter gestaltet. Ich glaube nicht, daß dieser ganze pädagogische Gruppenarbeitskram den Unterricht interessanter macht.

Kinder wollen Wettbewerb, und dafür müssen sie einzeln wahrgenommen werden. In Gruppenarbeiten geht viel unter. Und wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, haben von den vier bis sechs Leuten in einer Gruppe (Tisch) bei uns immer nur ein oder zwei im Grunde die ganze Arbeit gemacht bzw. dominiert.

Aber sie können nicht immer und überall sein, also muss man dafür sorgen dass die Kinder lernen, ihre Probleme unter sich auszumachen.
Ich hatte in der Mittelstufe (9te, wenn ich das noch richtig weiß) einen Deutschlehrer, der uns das Thema "Liebesgedichte" aufgezwungen hat. Wir haben zwar alle am Anfang die Nase gerümpft, aber über Gefühle offen und halbwegs professionell zu diskutieren, hat uns allen imho extrem gut getan. Das meine ich mit Sozialtraining: die Leute dazu bringen, über ihren eigenen Schatten zu springen und über Themen zu reden die man sonst gerne beiseite schiebt.
Ah ja. Das ist natürlich ein Beispiel für interessanten Unterricht, wie ich ihn meine. Das "Sozialtraining" ist ja hier auch inhaltlich mit dem Unterricht verwoben. Bei dem Begriff Sozialtraining habe ich (diffus) an andere Dinge gedacht.

Monger
2006-03-08, 09:48:23
Ihre Lehrerin meinte beim letzten Eltersprechtag, das Beste wäre im Grunde für sie Frontalunterricht. Aber der ist in Deutschland ja nicht mehr erlaubt.

Was ist Frontalunterricht? Der Begriff sagt mir gar nix.


Ich meinte auch nicht "inhaltlich besser", sondern interessanter gestaltet. Ich glaube nicht, daß dieser ganze pädagogische Gruppenarbeitskram den Unterricht interessanter macht.

Sehe ich genauso. Gruppenarbeit erfordert sehr kleine Gruppen (optimalerweise zwei oder drei), und ständige Aufsicht. Beides ist unbezahlbar. Ich habe zu Schulzeiten auch nie eine produktive Gruppenarbeit mitgemacht.

atlantic
2006-03-08, 09:53:00
Was ist Frontalunterricht? Der Begriff sagt mir gar nix.
...



es wird von vorn unterrichtet, die Schüler sitzen alle mit dem Blick in Reihen nach vorn.

Frontalunterricht (http://bebis.cidsnet.de/weiterbildung/sps/allgemein/bausteine/gestaltung/frontalunter.htm)

Monger
2006-03-08, 09:59:09
es wird von vorn unterrichtet, die Schüler sitzen alle mit dem Blick in Reihen nach vorn.

Frontalunterricht (http://bebis.cidsnet.de/weiterbildung/sps/allgemein/bausteine/gestaltung/frontalunter.htm)

Also im Grunde das was Standard ist !?!

atlantic
2006-03-08, 10:18:18
Also im Grunde das was Standard ist !?!

Ja. Ich kenns garnicht anders.
Von diesem Gruppentischblödsinn halte ich nicht sonderlich viel.

Matrix316
2006-03-08, 10:53:54
Vielleicht sollte man die Bewertungsgrundlagen ändern, zum Beispiel die mündliche Note abschaffen, denn das bringt eh IMO nichts und nur weil jemand etwas ruhiger ist die Endnote abwerten, selbst wenn er gute Arbeiten geschrieben hat? Zumal meistens die Dummschwätzer dadurch bevorteilt werden, da fast nie darauf geachtet wird was gesagt wird, sondern nur ob und wieviel. Im Studium gibts z.B. auch keine mündliche Noten und das ist auch gut so!

Gast
2006-03-08, 11:13:17
Im Studium gibts z.B. auch keine mündliche Noten und das ist auch gut so!

Es gibt aber mündliche Prüfungen für die es Noten gibt.

Haarmann
2006-03-08, 11:19:11
Gast

Kinder selbständig arbeiten lassen und ihnen nur die Mittel zum Ziel zeigen. Dann können alle Kinder den Weg gehen, der für sie interessant und passierbar ist. Auch sollte man aufhören nen Lösungsweg zu fordern. Im Leben wirds auch nich so sein, dass es ja ein guter Versuch war, aber die Raumfähre trotzdem explodiert ist ;).

Haarmann
2006-03-08, 11:26:57
Matrix316

Objektive Noten sind was Schönes, aber obejktive Lehrer sind ne Illusion. Aufsätze zB gehören einfach abgeschafft.

Wir habens also getestet mit identischen Aufsätzen und technischen Zeichnungen (3 mal bewerten lassen die gleiche Zeichnung) aber unterschiedlichen Schülern.

Unser System geht von 6 runter nach 1 und 4 oder mehr ist genügend.

Beim Aufsatz wars ne 3.75 für mich ohne einen Schreibfehler (Abschreiben kann ich ja) und ein Mitschüler hatte den gleichen Aufsatz ein Jahr vorher mit Fehlern mit 5.75 bewertet gekriegt...
Hat auch seine Vorteile wenn Lehrer vergesslich sind und alle Jahre die gleiche Scheisse bieten.

Beim TZ wars von 3.75 bis 6 gestreut...

Wenn Du objektive Noten willst, musst den Lehrer ausschalten.

[dzp]Viper
2006-03-08, 11:27:51
Ich bin ja immernoch für die Ganztagsschule..


9 Uhr Unterrichtsbeginn

09:00 - 10:30 Uhr Fach 1
11:00 - 12:30 Uhr Fach 2
12:30 - 14:00 Uhr Mittagspause
14:00 - 15:30 Uhr Fach 3
16:00 - 17:30 Uhr Fach 4

Was für Vorteile hat dieses System?

1. Genug Pausen wo sich die Schüler von Fach zu Fach umstellen können
2. Mittagspause wo die Schüler nicht im Stress essen müssen und auch nochmal lernen können oder schon mal ein Teil der Hausaufgaben machen können
3. Genug Beschäftigung bis zum späten Nachmittag (kein Zuhause rumhängen mehr -> Kinder sind mehr ausgelastet)
4. Späterer Unterrichtsbeginn ist von dem Vorteil, weil der Mensch eh erst ab ca. 9 Uhr vollkommen Aufnahmebereit ist

Es gibt sicher noch viele andere Vorteile dieses Systems. Aber die Umstellung wäre wohl zu große für Deutschland.. schade

Wolfram
2006-03-08, 12:25:54
Ja. Ich kenns garnicht anders.
Von diesem Gruppentischblödsinn halte ich nicht sonderlich viel.
Hier in NRW scheint es jedenfalls an Grundschulen nur noch Gruppenunterricht zu geben.

Wolfram
2006-03-08, 12:27:24
Gast

Kinder selbständig arbeiten lassen und ihnen nur die Mittel zum Ziel zeigen. Dann können alle Kinder den Weg gehen, der für sie interessant und passierbar ist. Auch sollte man aufhören nen Lösungsweg zu fordern. Im Leben wirds auch nich so sein, dass es ja ein guter Versuch war, aber die Raumfähre trotzdem explodiert ist ;).
Der Lösungsweg ist IMO immer noch wichtiger als das richtige Ergebnis. Schon um dem Lehrer zu zeigen, daß der Schüler verstanden und nicht nur abgeschrieben hat. Und damit sich die Schüler nicht nur Schemata merken, sondern nachdenken.

Wolfram
2006-03-08, 12:29:20
Matrix316

Objektive Noten sind was Schönes, aber obejktive Lehrer sind ne Illusion. Aufsätze zB gehören einfach abgeschafft.

Wir habens also getestet mit identischen Aufsätzen und technischen Zeichnungen (3 mal bewerten lassen die gleiche Zeichnung) aber unterschiedlichen Schülern.

Unser System geht von 6 runter nach 1 und 4 oder mehr ist genügend.

Beim Aufsatz wars ne 3.75 für mich ohne einen Schreibfehler (Abschreiben kann ich ja) und ein Mitschüler hatte den gleichen Aufsatz ein Jahr vorher mit Fehlern mit 5.75 bewertet gekriegt...
Hat auch seine Vorteile wenn Lehrer vergesslich sind und alle Jahre die gleiche Scheisse bieten.

Beim TZ wars von 3.75 bis 6 gestreut...

Wenn Du objektive Noten willst, musst den Lehrer ausschalten.
Was mir auch noch aus der Schulzeit in Erinnerung ist: Wenn Du als Schüler einmal als besonders gut oder schlecht in einem Fach galtest, dann bist Du tendenziell da geblieben, gleich, ob sich Deine Leistung verändert hat.

[dzp]Viper
2006-03-08, 12:47:41
Der Lösungsweg ist IMO immer noch wichtiger als das richtige Ergebnis. Schon um dem Lehrer zu zeigen, daß der Schüler verstanden und nicht nur abgeschrieben hat. Und damit sich die Schüler nicht nur Schemata merken, sondern nachdenken.

jo und hier is dann schon das nächste Problem. In z.b. Mathe oder Physik werden nur Ergebnisse Bewertet.
Wenn man zwar den Rechenweg richtig hat, aber sich irgendwie verrrechnet hat (Zahlendreher oder so), dann ist gleich das ganze Ergebnis falsch... Sowas fand ich schon immer besonders fair - man kann es, aber bekommt dennoch nicht die Punkte...

Dort setzt dann das Problem an, dass manche Menschen von Haus aus schussliger oder nervöser sind als andere. Die können noch so intelligent sein und alles bringen - die verhauen dann aber durch ihre Nervösität irgendwo die Aufgabe durch einen Schussfehler...

atlantic
2006-03-08, 13:20:33
Viper']jo und hier is dann schon das nächste Problem. In z.b. Mathe oder Physik werden nur Ergebnisse Bewertet.
Wenn man zwar den Rechenweg richtig hat, aber sich irgendwie verrrechnet hat (Zahlendreher oder so), dann ist gleich das ganze Ergebnis falsch... Sowas fand ich schon immer besonders fair - man kann es, aber bekommt dennoch nicht die Punkte...

Dort setzt dann das Problem an, dass manche Menschen von Haus aus schussliger oder nervöser sind als andere. Die können noch so intelligent sein und alles bringen - die verhauen dann aber durch ihre Nervösität irgendwo die Aufgabe durch einen Schussfehler...

Das find ich auch sehr schade. Ich hab mich da mal informiert beim Oberschulamt in Tübingen. Der gute Herr hat mir erzählt, das es für die Bewertung von Klassenarbeiten an Gymnasien keine Richtlinien gibt, an die sich die Lehrer generell halten müssen, ausser bei Abschluß- und Abiarbeiten.

Es ging zwar damals um Wiederholungsfehler in Franz, aber ich denke, das gilt auch für andere Fächer. Das bedeutet also, das man beim einen Lehrer den Rechenweg angerechnet bekommt, während der andere bei falschem Ergebnis, aber richtigem Rechenweg die ganze Aufgabe als falsch werten kann.

Da hilft dann nur ein Gespräch mit dem Fachbereichsleiter über die grundsätzliche Handhabung dieser Sachen. Schulintern werden die da sicher drauf achten, das es keine Unterschiede in der Frage gibt.

Zu meiner Zeit gabs übrigens Punkte für den richtigen Rechenweg. :cool:

Wolfram
2006-03-08, 13:26:35
Viper']jo und hier is dann schon das nächste Problem. In z.b. Mathe oder Physik werden nur Ergebnisse Bewertet.
Wenn man zwar den Rechenweg richtig hat, aber sich irgendwie verrrechnet hat (Zahlendreher oder so), dann ist gleich das ganze Ergebnis falsch... Sowas fand ich schon immer besonders fair - man kann es, aber bekommt dennoch nicht die Punkte...

Och. Bei uns (ist schon ein paar Jahre her... Mathe LK, Abi '87 :D) wurde bei falschem Ergebnis zwar etwas abgewertet, aber der Lösungsweg gab am meisten Punkte.

Dafür muß man natürlich erst mal Aufgaben haben, die einen sichtbaren Lösungsweg haben... sicher nichts für die Grundschule.

Gast
2006-03-08, 13:43:34
Lest mal das, sehr schön...

http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,400655,00.html

Matrix316
2006-03-08, 13:53:55
Es gibt aber mündliche Prüfungen für die es Noten gibt.
Da ist man aber nicht mit 20 anderen Schülern auf einem Haufen, sondern man wird einzeln abgefragt. Das ist schon ein großer Unterschied.

Matrix316
2006-03-08, 13:58:44
Matrix316

Objektive Noten sind was Schönes, aber obejktive Lehrer sind ne Illusion. Aufsätze zB gehören einfach abgeschafft.

Wir habens also getestet mit identischen Aufsätzen und technischen Zeichnungen (3 mal bewerten lassen die gleiche Zeichnung) aber unterschiedlichen Schülern.

Unser System geht von 6 runter nach 1 und 4 oder mehr ist genügend.

Beim Aufsatz wars ne 3.75 für mich ohne einen Schreibfehler (Abschreiben kann ich ja) und ein Mitschüler hatte den gleichen Aufsatz ein Jahr vorher mit Fehlern mit 5.75 bewertet gekriegt...
Hat auch seine Vorteile wenn Lehrer vergesslich sind und alle Jahre die gleiche Scheisse bieten.

Beim TZ wars von 3.75 bis 6 gestreut...

Wenn Du objektive Noten willst, musst den Lehrer ausschalten.

Oder einfach die Arbeiten so gestalten, dass man nicht subjektiv bewerden kann. Die mündlichen Noten sind zum Beispiel äußerst subjektiv. Wenn 20-30 Leute in einer Klasse sind und einige dominanter und andere ruhiger sind, kann garnicht jeder gleich oft drankommen.

Bei Aufsätzen ists genauso. Das stimmt.

Wobei es natürlich auch auf das Thema ankommt, denn was man so im Deutschunterricht auf einem Gymnasium so für Bücher liest, da ist es ja klar, dass Lesen nicht unbedingt beliebter wird. Wenn die Themen z.B. interessanter wären, wären die Schüler eher bereit etwas zu investieren um bessere Noten zu bekommen. Das gilt zwar nicht für jedes Fach, aber sowas wie Geschichte, Gemeinschaftskunde oder Deutsch sind ja nicht unbedingt Fächer, die nur bestimmte Themen haben müssen im Gegensatz zu Mathe oder Physik.

Gast
2006-03-08, 13:59:54
Da ist man aber nicht mit 20 anderen Schülern auf einem Haufen, sondern man wird einzeln abgefragt. Das ist schon ein großer Unterschied.

ACK mündliche Noten haben mir mein zeugnis kaputt gemacht! Und das obwohl ich schriftlich auf 1,7 stehe :( Die Vollidioten haben sich natürlich durch quantitative mündliche Beiträge durchgeschissen!

Wolfram
2006-03-08, 14:05:27
Oder einfach die Arbeiten so gestalten, dass man nicht subjektiv bewerden kann.
Das kann man nicht. So kannst Du allenfalls ganz schematische Rechenaufgaben bewerten. Aber keinen Deutschaufsatz, keine Geschichtsarbeit und keine Leistungen in Musik und Kunst.

Bei Aufsätzen ists genauso. Das stimmt.

Wobei es natürlich auch auf das Thema ankommt, denn was man so im Deutschunterricht auf einem Gymnasium so für Bücher liest, da ist es ja klar, dass Lesen nicht unbedingt beliebter wird. Wenn die Themen z.B. interessanter wären, wären die Schüler eher bereit etwas zu investieren um bessere Noten zu bekommen.
Was hat Dich denn an den Büchern im Deutschunterricht (welche?) gestört?

Bei mir war es so, daß ich bis zur Oberstufe praktisch nur Trivialliteratur (Sci-Fi) gelesen habe. Und der Deutsch-LK hat ernsthaft dazu beigetragen, mein Interesse für Literatur zu wecken.

Matrix316
2006-03-08, 14:18:55
Das kann man nicht. So kannst Du allenfalls ganz schematische Rechenaufgaben bewerten. Aber keinen Deutschaufsatz, keine Geschichtsarbeit und keine Leistungen in Musik und Kunst.

Multiple choice wäre zum Beispiel eine Lösung. :) Ok, Aufsätze und sowas sind eher schlecht objektiv zu bewerten, aber dagegen kann man wohl nicht viel machen.

Was hat Dich denn an den Büchern im Deutschunterricht (welche?) gestört?

Bei mir war es so, daß ich bis zur Oberstufe praktisch nur Trivialliteratur (Sci-Fi) gelesen habe. Und der Deutsch-LK hat ernsthaft dazu beigetragen, mein Interesse für Literatur zu wecken.

Wenn ich mir meine Reclam Sammlung ansehe, da kommt bei mir das große Gähnen: Die Judenbuche, L'Adultera, Nora (ein Puppenheim), der tolle Invalide, Faust etc.. Alles Literatur zum abgewöhnen.

Bei mir wars so, dass ich bis lange nach dem Abi fast garnichts gelesen habe, außer mal einem ??? (früher ;)) oder Star Trek Buch. Jedoch, seit dem ich mal Herr der Ringe gelesen habe, bin ich nur noch am Lesen von Fantasy Büchern. Während ich bis dahin im Jahr freiwillig vielleicht ein Buch gelesen habe, sinds heute vielleicht 10 Bücher im Jahr.

Und ich glaube nicht, dass z.B. Bücher von George RR Martin oder Tolkien oder so weniger anspruchsvoll sind als irgendwelche Schinken von Schiller oder Fontane oder Mann.

Gast
2006-03-08, 17:59:57
Und ich glaube nicht, dass z.B. Bücher von George RR Martin oder Tolkien oder so weniger anspruchsvoll sind als irgendwelche Schinken von Schiller oder Fontane oder Mann.

;D ;D ;D

Gast
2006-03-08, 20:19:59
Guckt Hart aber Fair auf WDR!

maximAL
2006-03-08, 22:23:15
Und ich glaube nicht, dass z.B. Bücher von George RR Martin oder Tolkien oder so weniger anspruchsvoll sind als irgendwelche Schinken von Schiller oder Fontane oder Mann.
randproblem bei einem großteil moderner literatur ist natürlich, dass die bücher oft recht teuer sind (HdR ist da ein paradebeispiel), da kommen die reclam-heftchen für 2,50€ natürlich besser.

zumal es leider auch nicht ziel die D-unterrichts ist, spass am lesen zu fördern - das ist im weltbild so manchen bildungsbürgers ja eh fast obszön...

schmacko
2006-03-09, 00:36:02
frontalunterricht:
es wird von vorn unterrichtet, die Schüler sitzen alle mit dem Blick in Reihen nach vorn.

ist eine unglückliche definition. besser wäre es zu sagen, dass es eine unterrichtssituation ist, in der es einen "führenden" und eine gruppe "geführter" ist. es ist eine von vier arbeitsformen: einzelarbeit, partnerarbeit, gruppenarbeit, "frontalunterricht". der, der vor der gruppe steht, kann auch ein schüler sein. zb bei einem referat.

Von diesem Gruppentischblödsinn halte ich nicht sonderlich viel.
warum nicht?

Elladan
2006-03-09, 00:48:40
Vielleicht sollte man die Bewertungsgrundlagen ändern, zum Beispiel die mündliche Note abschaffen, denn das bringt eh IMO nichts und nur weil jemand etwas ruhiger ist die Endnote abwerten, selbst wenn er gute Arbeiten geschrieben hat? Zumal meistens die Dummschwätzer dadurch bevorteilt werden, da fast nie darauf geachtet wird was gesagt wird, sondern nur ob und wieviel. Im Studium gibts z.B. auch keine mündliche Noten und das ist auch gut so!
Ich hasse Lehrer, die sich mit ihrer mündlichen Note so wichtig nehmen und mir damit den Schnitt versauen.
Und im gleichem Atemzug Leuten, die sich immer (immer!) Melden, immer (immer) reden, aber nie (niemals!) auch nur etwas (etwas!) richtiges gesagt haben eine eins geben.
DAS kann ICH auch. Nur melde ich mich nur, wenn ich auch etas weiß.- was dann für eine drei minus reicht.

McDulcolax
2006-03-09, 01:56:00
frontalunterricht:

ist eine unglückliche definition. besser wäre es zu sagen, dass es eine unterrichtssituation ist, in der es einen "führenden" und eine gruppe "geführter" ist. es ist eine von vier arbeitsformen: einzelarbeit, partnerarbeit, gruppenarbeit, "frontalunterricht". der, der vor der gruppe steht, kann auch ein schüler sein. zb bei einem referat.


warum nicht?

ich hab nur mal in den thread reingeschaut, aber lese ich das richtig: frontalunterricht gibt es teilweise garnicht mehr? ich kenne zwar die 3 anderen formen auch von mir, aber "frontalunterricht" ist für mich eigentlich so das übliche (wobei ich eigentlich eher ein freund von teamarbeit bin). hat sich da soviel geändert (17j)? :eek:

edit: sehe gerade, wir sind quasi gleiche jahrgangsstufe. bist du lehrer?

hmx
2006-03-09, 01:58:55
Schaut euch mal an wie Schule in Japan oder China aussieht. Da würde mehr als der Hälfte unserer wohlstandsverwöhnten Mamisöhnchen der Arsch aber gewaltig auf Grundeis gehen.

Hart aber der Erfolg spricht für sich. Diese Länder haben uns wirtschaftlich längst in die Tasche gesteckt.

Und? Was hat der Chinesische Bürger davon? Die Leute dort in China werden ausgebeutet und genau so sollte es hier nicht sein. Es wird um sich selbst zu versorgen schon effizient genug gewirtschaftet. Wozu härter arbeiten? Immer mehr kann von Maschinen erledigt werden. Härter arbeitet bedeutet dass davon einige Wenige die Arbeitet lassen profitieren und nicht wir. Guck dich mal in der Gesellschaft um was ist eher das Problem? Effizient zu wirtschaften?
Oder zu lernen wie wir mit unseren Mitmenschen vernünftig umgehen z.B.
Haben wir nicht alle genug zu essen und Luxusartikel im überfluss? Im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung ist u.a. durch Konzepte wie Arbeitsteilung unsere Wirtschaft effizient genug um uns mit allem möglichen zu versorgen. Das wir noch härter und mehr arbeiten sollen weil es ja andere gibt die noch mehr Wachstum haben liegt am selbstzerstörerischem Gewinnstreben, und das sollte man nicht noch fördern.

Gast
2006-03-09, 16:58:25
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,404149,00.html

schmacko
2006-03-09, 17:09:00
ich hab nur mal in den thread reingeschaut, aber lese ich das richtig: frontalunterricht gibt es teilweise garnicht mehr? ich kenne zwar die 3 anderen formen auch von mir, aber "frontalunterricht" ist für mich eigentlich so das übliche (wobei ich eigentlich eher ein freund von teamarbeit bin). hat sich da soviel geändert (17j)? :eek:

frontalUR gibt es natürlich immer noch ganz viel (und zugleich zu viel und zu wenig). aber dessen stärke ist auch dessen schwäche. er ist stark gelenkt und die "zuhörer" überwiegend nur rezipierend - eben ohne starke eigentätigkeit.
stark ist frontal immer dann, wenn es darum geht, eine gruppe mit gleichen informationen zu versorgen. beispiel: einführung eines themas, "lehrer"-vortrag etc.
schwach, wenn versucht wird, alles frontal zu machen. doofes beispiel: bring mal rein frontal die fertigkeit bei, schriftlich zu dividieren. da bedarf es für die übung der einzelarbeit (und implizit der partnerarbeit: nachfragen beim nachbarn, wie es denn nun funktioniert... ;)).

jede arbeitsform hat ihre spezifischen schwächen und stärken. prinzipiell begrüßenswert ist es, wenn die schülerInnen selbstgesteuert lernen und sich lerngebiete erschließen können.
am besten wäre es, wenn der lehrende nur noch beratend zur seite stünde. dann hätte man übrigens auch endlich genug zeit, die schüler als menschen bei ihrer arbeit zu erleben und dementsprechend zu beurteilen.



edit: sehe gerade, wir sind quasi gleiche jahrgangsstufe. bist du lehrer?
bist du nicht nicht zum ltdw-treff im herbst gekommen? dann wüßtest du mehr...
i.Ü. ich bin ja nicht so eitel und verheimliche meinen geburtstag hier.
und zum zweiten: noch bin ich kein lehrer und mit pech bin ich auch weiterhin keiner. :(

maximAL
2006-03-09, 18:01:11
und implizit der partnerarbeit: nachfragen beim nachbarn, wie es denn nun funktioniert... ;)).
leider ist quatschen verboten :rolleyes:

Matrix316
2006-03-09, 18:47:40
;D ;D ;D
Naja, die Bücher haben den Nachteil, dass sie englische Originale sind und im deutschen es nur eine Übersetzung gibt. Aber lies mal was von Tad Williams. Da ist selbst die deutsche Übersetzung nicht trivial zu lesen - jedoch sind im Gegensatz zu den meisten deutschen "Klassikern" die Geschichten interessant. :naughty:

Matrix316
2006-03-09, 18:51:07
randproblem bei einem großteil moderner literatur ist natürlich, dass die bücher oft recht teuer sind (HdR ist da ein paradebeispiel), da kommen die reclam-heftchen für 2,50€ natürlich besser.

zumal es leider auch nicht ziel die D-unterrichts ist, spass am lesen zu fördern - das ist im weltbild so manchen bildungsbürgers ja eh fast obszön...

Die Reclam Heftchen sind auch nur so billig, weil die an Schulen gelesen werden. Glaube nicht, dass die jemand freiwillig käuft. ;)

Aber Herr der Ringe als Reclam Heft wäre der Hammer. ;D Ideal für unterwegs. :)

Aber spaß ist ein wichtiges Stichwort, denn IMO sollte Schule spaß machen. Klar, dass das nicht immer geht, aber gerade in eher kreativen Fächern wie Deutsch in späteren Schuljahren, Kunst, Geschichte etc. aber selbst Physik kann durchaus interessant sein und spaß machen, wenn es richtig vermittelt wird. Gerade in der heutigen Zeit, wo die Ablenkung mit Computer, Internet etc. sehr viel größer ist als noch vor 10-20 Jahren, muss man die Schule "attraktiver" machen.

Aqualon
2006-03-09, 19:48:40
Ich hasse Lehrer, die sich mit ihrer mündlichen Note so wichtig nehmen und mir damit den Schnitt versauen.
Und im gleichem Atemzug Leuten, die sich immer (immer!) Melden, immer (immer) reden, aber nie (niemals!) auch nur etwas (etwas!) richtiges gesagt haben eine eins geben.
DAS kann ICH auch. Nur melde ich mich nur, wenn ich auch etas weiß.- was dann für eine drei minus reicht.Dazu passend eine Geschichte meines Professors in Theoretischer Informatik. Er war in Stanford zu Besuch und hat die Vorlesung eines Nobelpreisträgers in Physik besucht. Dieser wollte von den Studenten wissen, was sie für das richtige Ergebnis halten. Alle, die sich nicht gemeldet haben, wurden von ihm rausgeschickt, mit dem Hinweis, man muss sich auch trauen zu raten, ansonsten kommt man zu keiner Theorie, die man dann verfolgen kann.

Auf deine Situation gemünzt, die mündlichen Noten sind nicht dazu da, dass die gut sind, die alles wissen. Du gehst ja auf die Schule, um zu lernen und nicht um zu wissen. Von daher ist es gut, wenn aktive Mitarbeit gewürdigt wird, auch wenn sie nicht immer richtig ist.

Die Reclam Heftchen sind auch nur so billig, weil die an Schulen gelesen werden. Glaube nicht, dass die jemand freiwillig käuft. ;)Reclam-Hefte sind nur so billig, weil es keine Urheberrechte mehr gibt auf diese Geschichten. Also fallen schon einmal die Lizenzgebühren weg und der Druck ist auch nicht sonderlich teuer bei den dünnen Heftchen.

Aqua

Haarmann
2006-03-09, 20:18:28
Wolfram

Ich hatte zuviel Ärger mit diesen ach so objektiven und neutralen Lehrern, die mal einfach den Lösungsweg nicht verstehen (wollen?)... Keine Macht den Lehrern - das sind und bleiben zu grossen Teilen gigantische Schweine. Ich hab nicht grundlos 7 Noten in einem einzigen Zeugnis angefochten und gewonnen...

Wenn der Lehrer bei richtiger Lösung gezwungen ist volle Punkte zu geben ist das ne Alternative...

[dzp]Viper

Wenn Dich der Lehrer hasst, dann biste saufroh, wenn das Resultat nur zählt...

atlantic

Super - gabs bei euch auch 0 Punkte für Leute die als einzige alle Resultate richtig hatten? In meiner Schule kam sowas vor...

Nebenher kriege ich im Franz sogar irreguläre Noten... Wenn 6 Top ist und 1 Flop, dann wundere ich mich immer, was ne -5 ist ;).

Matrix316

Kenne ich mit mündlich...

If riesige Titten then goto gute Note ...

Und das ist die harmlose Variante...

Die Buchauswahl ist auch ein schrecklicher Punkt... immerhin beim Abi durfte ich meine Auswahl durchziehen. Ich musste allerdings Genehmigungen einholen ;).

McDulcolax
2006-03-10, 00:43:13
bist du nicht nicht zum ltdw-treff im herbst gekommen? dann wüßtest du mehr...
i.Ü. ich bin ja nicht so eitel und verheimliche meinen geburtstag hier.
und zum zweiten: noch bin ich kein lehrer und mit pech bin ich auch weiterhin keiner. :(

meckerkopp! :biggrin: gibt ja nen neues treffen, und mit eitelkeit hat das nix zu tun. ;)