deekey777
2006-03-17, 12:24:33
Day Watch (http://www.zelluloid.de/filme/index.php3?id=9190)
"Dnevnoy dozor" bzw. "Day Watch" (so der internationale Titel) ist die Fortsetzung des russischen Fantasyspektakels "Wächter der Nacht". Ein Mann, der in den Kampf zwischen den Wächtern des Tages und den Wächtern der Nacht verstrickt ist, gerät in Besitz eines Gegenstandes, mit dessen Hilfe man Moskau, das durch ein apokalyptisches Ereignis fast vollständig zersrtört wurde, wiederherstellen kann.
Blah-blah...
Zur Erinnerungsaufrischung: Nochnoy Dozor - Wächter der Nacht (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/poll.php?do=showresults&pollid=1797)
Der erste Teil der Trilogie, die keine Trilogie ist, war für viele verwirrend. Insbesondere der Umstand, daß der Film für den westlichen Markt umgeschnitten wurde, brachte sehr wenig bei. Auch wurde der Film in erster Linie für die Staaten der ehemaligen Sowjetunion gemacht, was weitere Stolpersteine bereitet.
Ja, bis man ihn ganz begreift, dauert es. Kurze Zusammenfassung:
Es war vor langer, langer Zeit. Die Hellen und die Dunklen bekämpfen sich, doch auf der Brücke der Gerechtigkeit wird es dem Anführer der Hellen (Gezer) das Kämpfen zu viel, so schließen die Hellen und die Dunklen einen Pakt, damit dieser ewige Kampf aufhört. Um die Einhaltung dieses Paktes zu überwachen, übernehmen die Dunklen den Tag (die Tagwächter) und die Hellen die Nacht (die Nachtwächter). Jeder, der den Pakt bricht, wird von der anderen Seite gejagt, ohne daß seine Seite eingreifen darf. Zusätzlich werden beide Seiten von der Inquisition überwacht, die auch "bewilligt", wer getötet werden darf.
1992 wünscht Anton Gorodetsky, dass eine Hexe mithilfe eines Fluchs sein ungeborenes Kind tötet, was in der letzten Sekunde von den Wächtern der Nacht vereitelt wird. Damit verliert er an seiner Menschlichkeit und arbeitet für die Wächter der Nacht, er selbst ist aber ein Wrack. Ihm wird der Auftrag erteilt, einen Jungen zu retten, der ohne Erlaubnis von Dunklen ausgesaugt werden soll. Zur gleichen Zeit steht ganz Moskau kurz vor der Zerstörung: Eine Frau wurde verflucht, und dieser Fluch muss so schnell wie möglich aufgehoben werden. Während Wächter der Nacht nach der Ursache des Fluchs suchen, versucht Anton den Jungen vor Vampiren zu beschützen, ohne zu wissen, dass es sein Sohn ist.
Der Fluch wird aufgehoben, Moskau wird gerettet, doch der Sohn nicht: Nachdem er erfährt, dass Anton ihn noch vor seiner Geburt töten wollte, entscheidet er sich für die Dunkelheit.
Ich habe den Film vor mehr als sechs Monaten gesehen, es kann sein, dass da was fehlt. Egal. Die Macher des Films wollten viel, doch mit begrenzten Mitteln wurde hier und da gespart, was dem Film geschadet hat, auch wenn die Effekte und Kamerafahrten exzellent waren.
Aber jetzt zum zweiten Teil der Trilogie, die keine Trilogie ist. "Daywatch" ist keine Fortsetzung, wie "die zwei Türme" die Fortsetzung "der Gefährten" ist. Der Film ist ein eigenständiger Film, der zwar Charaktere des ersten Films hat, die Geschichte aber nicht weitererzählt, sondern seine eigene hat.
Von der Geschichte werde ich nichts erzählen, aber von dem Film selbst. Als allererstes fällt auf, dass dieser Film ein viel grösseres Produktionsbudget hatte. Auch ist der Film im Unterschied zu "Nightwatch" keine Aneinanderreihung einzelner Szenen, sondern durchgehend eine ganze Geschichte, was dem Film gut tun. Wenn die Arbeit des Regisseurs im ersten Film bemängelt wurde, so hat er in diesem Film seinen Job sehr gut gemacht: So haben die Schauspieler eine hervorragende Arbeit geleistet.
Der Soundtrack ist einfach genial. Jedesmal, wenn die Dunklen dem Anton auf den Fersen sind, ertönt brachiales Metal à la Painkiller. Zwischendurch erinnert die Hntergrundmusik an die Matrix. Lustig fand ich die Szene, als Olga und Swetlana einen Unfall haben, denn zu diesen Zeitpunkt ist im Radio ein Lied zu hören, in dem es um die Sicherheit im Straßenverkehr geht ("Fahr vorsichtig und halte das Lenkrad fest, damit deine Familie keinen Kummer hat").
Wenn im ersten Teil Moskau nicht zerstört wurde, so hat man es diesmal geschafft. Moskau wird zerstört, und die Zerstörung sieht genial aus. Selbst "Day After Tomorrow" hat da IMHO das Nachsehen. Und dabei gibt es weitere Highlights in diesem Film, die sich nicht zu verstecken brauchen: Die Fahrt der dunken Hexe Alissa in ihrem RX-8 entstand im PC, die Erstürmung der Stadt Samar-Qand durch die mongolischen Reiter ist kaum schlechter als die Reiterszenen in der HdR-Trilogie. Der Übergang aus der normalen Welt in den zweiten Level...
Die Schauspieler:
Die Schauspieler, die im ersten Film schon dabei waren, sind in bester Form. Konstantin Khabensky als Anton Gorodetsky ist Klasse. Doch zwei Frauen in Nebenrollen müssen einfach erwähnt werden. Die erste ist Galina Tyunina, die die mächtige helle Hexe Olga spielt und einerseits ständig einen dummen Spruch zur rechten Zeit hat und dann nach der Seelenwanderung genial Anton spielt. Die andere ist Zhanna Friske als dunkle Hexe Alissa.
Schleichwerbung? Sieht man nicht, aber es gibt sie.
Einige Worte zur DVD: Irgendwie haben die Macher hier etwas Mist gebaut. Daas Bild hat einen rosa Stich. Und da der Film im Winter spielt, ist der Schnee nicht immer weiß. Der Sound ist im echten 5.1, aber ab und zu wird die Sprache zu leise und nicht ganz synchron, Bums hört man aber richtig.
Fazit:
Wenn deutsche Verleiher keinen Mist bauen (sprich neue schnelle Schnitte oder Übersetzungspatzer, wobei es so oder so einiges an Wortwitz verloren geht), so erwartet uns ein sehr guter Film, egal ob man mit "Night Watch" vorbelastet ist oder nicht. Doch wann er in deutsche Kinos kommt, steht in den Sternen.
"Dnevnoy dozor" bzw. "Day Watch" (so der internationale Titel) ist die Fortsetzung des russischen Fantasyspektakels "Wächter der Nacht". Ein Mann, der in den Kampf zwischen den Wächtern des Tages und den Wächtern der Nacht verstrickt ist, gerät in Besitz eines Gegenstandes, mit dessen Hilfe man Moskau, das durch ein apokalyptisches Ereignis fast vollständig zersrtört wurde, wiederherstellen kann.
Blah-blah...
Zur Erinnerungsaufrischung: Nochnoy Dozor - Wächter der Nacht (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/poll.php?do=showresults&pollid=1797)
Der erste Teil der Trilogie, die keine Trilogie ist, war für viele verwirrend. Insbesondere der Umstand, daß der Film für den westlichen Markt umgeschnitten wurde, brachte sehr wenig bei. Auch wurde der Film in erster Linie für die Staaten der ehemaligen Sowjetunion gemacht, was weitere Stolpersteine bereitet.
Ja, bis man ihn ganz begreift, dauert es. Kurze Zusammenfassung:
Es war vor langer, langer Zeit. Die Hellen und die Dunklen bekämpfen sich, doch auf der Brücke der Gerechtigkeit wird es dem Anführer der Hellen (Gezer) das Kämpfen zu viel, so schließen die Hellen und die Dunklen einen Pakt, damit dieser ewige Kampf aufhört. Um die Einhaltung dieses Paktes zu überwachen, übernehmen die Dunklen den Tag (die Tagwächter) und die Hellen die Nacht (die Nachtwächter). Jeder, der den Pakt bricht, wird von der anderen Seite gejagt, ohne daß seine Seite eingreifen darf. Zusätzlich werden beide Seiten von der Inquisition überwacht, die auch "bewilligt", wer getötet werden darf.
1992 wünscht Anton Gorodetsky, dass eine Hexe mithilfe eines Fluchs sein ungeborenes Kind tötet, was in der letzten Sekunde von den Wächtern der Nacht vereitelt wird. Damit verliert er an seiner Menschlichkeit und arbeitet für die Wächter der Nacht, er selbst ist aber ein Wrack. Ihm wird der Auftrag erteilt, einen Jungen zu retten, der ohne Erlaubnis von Dunklen ausgesaugt werden soll. Zur gleichen Zeit steht ganz Moskau kurz vor der Zerstörung: Eine Frau wurde verflucht, und dieser Fluch muss so schnell wie möglich aufgehoben werden. Während Wächter der Nacht nach der Ursache des Fluchs suchen, versucht Anton den Jungen vor Vampiren zu beschützen, ohne zu wissen, dass es sein Sohn ist.
Der Fluch wird aufgehoben, Moskau wird gerettet, doch der Sohn nicht: Nachdem er erfährt, dass Anton ihn noch vor seiner Geburt töten wollte, entscheidet er sich für die Dunkelheit.
Ich habe den Film vor mehr als sechs Monaten gesehen, es kann sein, dass da was fehlt. Egal. Die Macher des Films wollten viel, doch mit begrenzten Mitteln wurde hier und da gespart, was dem Film geschadet hat, auch wenn die Effekte und Kamerafahrten exzellent waren.
Aber jetzt zum zweiten Teil der Trilogie, die keine Trilogie ist. "Daywatch" ist keine Fortsetzung, wie "die zwei Türme" die Fortsetzung "der Gefährten" ist. Der Film ist ein eigenständiger Film, der zwar Charaktere des ersten Films hat, die Geschichte aber nicht weitererzählt, sondern seine eigene hat.
Von der Geschichte werde ich nichts erzählen, aber von dem Film selbst. Als allererstes fällt auf, dass dieser Film ein viel grösseres Produktionsbudget hatte. Auch ist der Film im Unterschied zu "Nightwatch" keine Aneinanderreihung einzelner Szenen, sondern durchgehend eine ganze Geschichte, was dem Film gut tun. Wenn die Arbeit des Regisseurs im ersten Film bemängelt wurde, so hat er in diesem Film seinen Job sehr gut gemacht: So haben die Schauspieler eine hervorragende Arbeit geleistet.
Der Soundtrack ist einfach genial. Jedesmal, wenn die Dunklen dem Anton auf den Fersen sind, ertönt brachiales Metal à la Painkiller. Zwischendurch erinnert die Hntergrundmusik an die Matrix. Lustig fand ich die Szene, als Olga und Swetlana einen Unfall haben, denn zu diesen Zeitpunkt ist im Radio ein Lied zu hören, in dem es um die Sicherheit im Straßenverkehr geht ("Fahr vorsichtig und halte das Lenkrad fest, damit deine Familie keinen Kummer hat").
Wenn im ersten Teil Moskau nicht zerstört wurde, so hat man es diesmal geschafft. Moskau wird zerstört, und die Zerstörung sieht genial aus. Selbst "Day After Tomorrow" hat da IMHO das Nachsehen. Und dabei gibt es weitere Highlights in diesem Film, die sich nicht zu verstecken brauchen: Die Fahrt der dunken Hexe Alissa in ihrem RX-8 entstand im PC, die Erstürmung der Stadt Samar-Qand durch die mongolischen Reiter ist kaum schlechter als die Reiterszenen in der HdR-Trilogie. Der Übergang aus der normalen Welt in den zweiten Level...
Die Schauspieler:
Die Schauspieler, die im ersten Film schon dabei waren, sind in bester Form. Konstantin Khabensky als Anton Gorodetsky ist Klasse. Doch zwei Frauen in Nebenrollen müssen einfach erwähnt werden. Die erste ist Galina Tyunina, die die mächtige helle Hexe Olga spielt und einerseits ständig einen dummen Spruch zur rechten Zeit hat und dann nach der Seelenwanderung genial Anton spielt. Die andere ist Zhanna Friske als dunkle Hexe Alissa.
Schleichwerbung? Sieht man nicht, aber es gibt sie.
Einige Worte zur DVD: Irgendwie haben die Macher hier etwas Mist gebaut. Daas Bild hat einen rosa Stich. Und da der Film im Winter spielt, ist der Schnee nicht immer weiß. Der Sound ist im echten 5.1, aber ab und zu wird die Sprache zu leise und nicht ganz synchron, Bums hört man aber richtig.
Fazit:
Wenn deutsche Verleiher keinen Mist bauen (sprich neue schnelle Schnitte oder Übersetzungspatzer, wobei es so oder so einiges an Wortwitz verloren geht), so erwartet uns ein sehr guter Film, egal ob man mit "Night Watch" vorbelastet ist oder nicht. Doch wann er in deutsche Kinos kommt, steht in den Sternen.