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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich will wieder aufhören zu rauchen - es wird zur Belastung


betasilie
2006-03-19, 00:41:37
Ich gehöre zu den vielen Menschen, die aufhören wollen zu rauchen. Mein Fall unterscheidet sich allerdings ein wenig von den üblichen, weil ich schon 3 mal aufgehört habe, für jeweils ~1 Jahr.

Irgendwie habe ich gerade allerdings das Gefühl, dass es mir schwerer fällt, die richtige Einstellung zu finden. Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man glücklich aufhört, und nicht schon mit dem Gefühl, dass man jetzt ein trauriger Ex-Raucher ist, der nicht mehr rauchen darf, doch diese Einstellung hält bei meinen aktuellen Versuchen für ein paar Stunden, um dann von der Sucht überlagert zu werden. Besonders Abends vorm Rechner wird die Sucht stark.

Das Problem ist, dass mich die Raucherei belastet; physisch und psychisch. Der allgemein bekannte Raucherhusten sind die physischen Symptome, die ich einfach widerlich finde und zum anderen belastet mich die Qualmerei seelisch, weil ich rauchend keine Lust habe wieder mit meinem Sport anzufangen, der mir ziemlich wichtig ist und auch so empfinde ich das Rauchen im Alltag als Lebensbremse. Ich fühle mich einfach nur scheiße, als rauchender Nichtsportler.

Mein erstes mal ohne Rauch habe ich mit dem Buch "Endlich Nichraucher" geschafft. Angefangen habe ich nach vielen Monaten wieder auf Partys, im vollen Kopf, wie bei den anderen malen danach auch, einfach weil ich mir zu sicher war nach all der Zeit, dass ich das im Griff habe.

Ich weiß, es gibt schon eine Menge Threads bzgl. des Rauchens, aber vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich - für jemanden, der schon öfter den Sprung zum glücklichen Nichtraucher geschafft hat, aber dem es jetzt nicht gelingen will, was nach den vorherigen Erfolgen besonders frustrierend ist. Und ich will unbedingt weg von dem Dreck!

dogmeat
2006-03-19, 00:53:45
Du musst dir bewusst machen, dass du ein Mensch bist und als solcher eine Vernunft besitzt. Als vernünftiger Mensch kannst du selber wählen ob du nachgeben willst oder rein vernünftig handelst(Immanuel Kant). Versuch einfach mal daran zu denken wenn du wieder dabei bist dir eine anzustecken. Und: Auf keinen Fall von einem Tag auf den anderen aufhören. Immer schön langsam weniger rauchen, bis du irgendwann keine mehr rauchst.

betasilie
2006-03-19, 00:59:47
Also das mit dem langsam aufhören bringt bei mir garnichts. Wenn ich immer weniger rauche, fühle ich mich nach kurzer Zeit so gut, dass ich keinen Bedarf mehr sehe aufzuhören, wobei ich dann so wenig Nikotinkonsum nicht dauerhaft halten kann, womit das Problem in keinster Hinsicht gelöst ist. ... Ich gehöre definitv zu der Gruppe, die einfach aufhören wollen und müssen.

Das mit der Vernunft ist ein gutes Mantra. Ich werde das verinnerlichen. ;)



Morgen Nachmittag höre ich übrigens auf zu rauchen, nur soviel zu meiner Terminplanung. Ich hoffe es endet nicht so wie bei den beiden Versuche in den letzten drei Wochen zuvor.

wolf-Cottbus
2006-03-19, 01:03:57
Du kannst es schaffen. Denn Du willst aufhören. Es klingt banal, aber das ist alles was Du brauchst. Willen. Ich hab auch Unmegen an Zigaretten geraucht. Auch versucht öfters aufzuhören. Du bist also nicht unterschiedlich von Anderen. Ich glaub Ostern vor 10 Jahren hab ich zum x mal gesagt, jetzt ist Schluß. Und so ist es auch heute.
Versuch es und wenn es nicht klappt, fang morgen noch mal an.

Gruß Wolf

betasilie
2006-03-19, 01:08:30
Du kannst es schaffen. Denn Du willst aufhören. Es klingt banal, aber das ist alles was Du brauchst. Willen. Ich hab auch Unmegen an Zigaretten geraucht. Auch versucht öfters aufzuhören. Du bist also nicht unterschiedlich von Anderen. Ich glaub Ostern vor 10 Jahren hab ich zum x mal gesagt, jetzt ist Schluß. Und so ist es auch heute.
Versuch es und wenn es nicht klappt, fang morgen noch mal an.

Gruß Wolf
Danke, das baut mich auf. Ich glaube das frustrierenste ist aktuell für mich, dass ich einige erfolglose Versuche hinter mir habe, was mich am meisten fertig macht - es zu versuchen, aber nicht zu schaffen.

Aber ich gebe nicht auf, ich komme von dem Zeug weg!

Panda
2006-03-19, 01:16:12
Ich hatte mal für ein Jahr aufgehört, wieder angefangen, wieder für ein Jahr aufgehört, wieder angefangen, jetzt seit 4 Jahren clean und ich fang nie wieder an!

"Endlich Nichtraucher" ist doch von Carr oder? Hatte ich damals auch und fand ich Scheiße weil der so dogmatisch rüberkam: "Raucher sind alles Idioten, ihr schmeißt euer Leben weg, befreit euch von dem Übel, hallelulja."

"Nichtrauchen und trotzdem schlank" von Peter Lindinger fand ich gut. Hat mir sehr geholfen und behandelt die Thematik anders als der Titel erwarten lässt sehr umfassend.

Ein paar Tips:

1. Weniger rauchen bringt gar nichts! Alles oder nichts heißt die Devise. Die nächste Kippe kann die sein, die Krebs erzeugt.

2. Bist du wirklich soweit? Oder ist das gerade nur so eine Laune, weil du nix anders zu tun hast? ;) Wenn Laune, rauch lieber weiter. Jeder Fehlversuch macht es schwieriger.

3. Geh nicht mit der Einstellung "ich armes Schwein darf nie mehr rauchen" an die Sache. Rauch einfach die nächste Kippe nicht und freu dich auf die übernächste. Und so weiter...

4. Leg den gesparten Betrag täglich in eine Nichtraucher-Kasse. Spar nicht im Kopf, spar in dieser Kasse. Der anwachsende Betrag ist ein Symbol für deinen Erfolg. Wenn was zusammen gekommen ist, gönn dir zur Belohnung was Schönes.

Mehr fällt mir grad nicht ein, ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg! :)

Panda
2006-03-19, 01:23:30
Hier noch ein bisschen Lindinger. Vorsicht ausführlich. ;)



P. LINDINGER: ANFANGSTIPPS ZUM AUSSTIEG UND DURCHHALTEN, DKFZ Heidelberg: http://www.rauchfrei2004.de/rauchersprechstunde.pdf und http://www.arzt.de/Praevention/10/Suchtmittel/10Rauchen/Rauchertelefon.pdf

P. LINDINGER: NICHTRAUCHEN UND TROTZDEM SCHLANK! Die Methode mit Köpfchen. April 2000. Fischer Tb. ISBN: 3-596-14631-3 (Kurzform: http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Rauchertelefon_Broschuere.pdf) - Auszüge:

"1 DIE ENTSCHEIDUNG Vorbereitung des Ausstiegs - Listen Sie Ihren Nutzen des Ausstiegs auf. Rufen Sie sich jeden Abend vor dem Zubettgehen einen Nutzen auf und wiederholen ihn fünfmal. Entscheiden Sie sich aktiv und freiwillig für das Aufhören. Beschäftigen Sie sich jetzt nicht mehr mit den vermeintlich großen Problemen des Ausstiegs. Bringen Sie sich in eine gute Ausstiegsform: leichte Fitnessgymnastik, viel Flüssiges, ausreichend schlafen und Übermüdung vermeiden. Seien Sie realistisch - aufhören ist nicht einfach, aber es ist auch nicht unmöglich. Immerhin hören jährlich knapp eine Million Deutsche mit dem Rauchen auf. Etwa 24 Stunden nach dem abrupten Absetzen reagiert der Körper auf den wahrgenommen Nikotinmangel - aber Entzugssymptome gehen bald vorüber und sind ein Zeichen der Genesung. Die Mehrzahl der Rückfälle passieren innerhalb der ersten und zweiten Woche, wenn die Entzugssymptome zu beobachten sind. Wenn Sie denken, dass Sie das nicht aushalten können, schwächen Sie Ihre Erfolgschancen. Für diese kritische Zeit sollten Sie alle Unterstützungsmöglichkeiten mobilisieren. Sagen Sie Ihren Freunden, der Familie und Ihren Kollegen, dass Sie dabei sind, mit dem Rauchen aufzuhören. Ihre Umgebung kann eine wichtige Unterstützungsquelle für die Zeit des Ausstiegs und danach sein. Versuchen Sie, einen Partner für den Ausstieg finden.

2 TIPPS FÜR DIE LETZTEN RAUCHERTAGE Gehen Sie auch mal ohne Zigaretten aus dem Haus und leeren Sie die Aschenbecher nicht mehr. Legen Sie ein Kippenmuseum an, in dem Sie die abgerauchten Kippen in einem durchsichtigen Glas sammeln. Denken Sie nicht an "nie mehr rauchen"; denken Sie in kleinen Zeiteinheiten wie "erst mal einen Tag schaffen". Vereinbaren Sie einen Zeitrahmen (mindestens 7 Tage) mit sich selbst, innerhalb dessen Sie bereit sind, etwas "mehr Leidensbereitschaft" aufzubringen. Am Vorabend: Rauchutensilien vernichten! Wegwerfen, verschenken oder vergraben.

3 TIPSS FÜR DIE ERSTEN RAUCHFREIEN TAGE Waschen Sie alle Ihre Kleidungsstücke, um den Geruch nach Rauch herauszubekommen. Kaufen Sie frische Blumen. Gehen Sie zum Zahnarzt und lassen Sie Ihre Zähne reinigen und polieren.
Fertigen Sie eine Wunschliste an und berechnen Sie die Kosten in der Einheit "Anzahl von rauchfreien Tagen". Wenn Sie sich z.B. einen schicken Schal wünschen, der 60,- kostet und Sie pro Tag etwa 25 Zigaretten geraucht haben, haben Sie sich den Schal in 8 Tagen "verdient". Halten Sie sich am ersten Tag auf Trab; Kino, schwimmen, lange Spaziergänge, Rad fahren... Bleiben Sie vorübergehend weg von anderen Rauchern, die Ihren Ausstieg gefährden könnten. Vorsicht: Alkohol weicht das Durchhaltevermögen auf! Seien Sie sich darüber im Klaren, dass eine Zigarette bereits den Rückfall bedeuten kann.

4 WAS SIE MIT VERLANGENSATTACKEN TUN KÖNNEN Lassen Sie nicht zu, den Entschluss rückgängig zu machen. Rufen Sie sich zuallererst ins Bewusstsein, dass Sie sich freiwillig dazu entschlossen haben, Nichtraucher zu sein. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie gerade eine Verlangensattacke erleben; dies ist in Anbetracht der Dauer und Intensität Ihrer Raucherkarriere ein ganz normaler Vorgang. Wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit von dem Verlangen nach einer Zigarette ab und richten Sie Ihre Gedanken auf etwas anderes: wiederholen Sie (auch laut, wenn Sie können), welche Vorteile es Ihnen bringt, nicht zu rauchen. Sie stellen fest, dass die Lust zu rauchen Sie kurze Zeit belästigt hat; die Verlangensattacke ist dann schwächer geworden, und Sie konnten leicht mit ihr fertig werden. Meist ist sie innerhalb einer Minute vorüber; schauen Sie auf die Uhr, die wird es Ihnen bestätigen. Nachdem Sie aktiv Ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt haben, können Sie ein Bewältigungsverhalten Ihrer Wahl ausführen. Wie Sie bereits wissen, kommt die nächste Verlangensattacke bestimmt. Sie haben jetzt schon Erfahrung mit der Aufmerksamkeitsverlagerung und wenden dieses Prinzip erneut an. Das Verlangen wird vorübergehen, ob Sie rauchen oder nicht! Installieren Sie ein Frühwarnsystem für Gefahrensignale und wappnen Sie sich: Fummelersatz mitführen und benutzen (Murmel, Schmuckstein, Holz). Finden Sie Aktivitäten heraus, die es schwer machen zu rauchen (Gartenarbeit, Fitnessgymnastik, Autowaschen, Duschen...) Stecken Sie sich etwas anderes zwischen die Lippen: getrocknete Karotten, Sonnenblumenkerne, Äpfel, Stangensellerie, Rosinen, zuckerfreie Kaugummis etc. Wenn Sie es auf die Spitze treiben wollen: Schneiden Sie einen Trinkhalm auf Zigarettengröße zu und inhalieren Sie - Luft! Benutzen Sie eine Munddusche bzw. Mundspülung. Verändern Sie auch Ihre Umgebungsbedingungen, sobald eine Verlangensattacke auftaucht: aufstehen, herumlaufen, Fenster öffnen, umziehen... Suchen Sie in Restaurants, Zügen etc. bewusst rauchfreie Zonen auf. Tragen Sie ein Gummiband um Ihr Handgelenk: wenn Sie das Gefühl haben, unbedingt eine Zigarette rauchen zu wollen, lassen Sie das Band einige Male "zuschnappen". Stellen Sie sich ein rotes STOPP-Schild vor, während Sie das tun. Präparieren Sie sich für die "ersten Male" als Nichtraucher: Das erste Mal allein zuhause, die erste lange Autofahrt, der erste Ärger, das erste Gefühl von Langeweile... Auf jede Situation mit hoher Rückfallgefahr sollten Sie sich einen Plan zurechtlegen. Verändern Sie alltägliche Abläufe, um Verhaltensmuster und Gewohnheiten zu durchbrechen: Stehen Sie nach den Mahlzeiten auf, putzen Sie Ihre Zähne oder machen Sie ein paar Schritte. Verändern Sie die Reihenfolge bei der morgendlichen Routine. Meiden Sie anfangs Ihren Lieblingssitzplatz. Nehmen Sie Ihre Mittagsmahlzeit an einem anderen Ort ein. Setzen Sie positive Gedanken ein: Wenn Sie negative Gedanken plagen, rufen Sie sich ins Bewusstsein, dass Sie sich freiwillig entschlossen haben, Nichtraucher zu sein, und dass Sie dafür viele gute Gründe haben.
Legen Sie sich einen Tagtraum zu; beispielsweise können Sie Ihren Traumurlaub planen: arbeiten Sie weiter an diesem Plan, wenn die Gedanken an Zigaretten Sie in Gefahr bringen. Schauen Sie sich um nach Menschen, die nicht rauchen, speziell nach Kindern, und machen Sie sich bewusst, dass diese sich auch wohl fühlen ohne Zigaretten. Setzen Sie eine Entspannungstechniken ein: Atmen Sie langsam und tief ein, während Sie auf fünf zählen, und atmen Sie langsam aus, während Sie wieder auf fünf zählen. Machen Sie 10 Atemzüge und halten Sie den letzten, während Sie ein Streichholz anzünden. Atmen Sie langsam aus und blasen dabei das Streichholz aus. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie können sich nicht konzentrieren: Keine Sorge, wenn es erforderlich ist, wird es funktionieren. ..

5 DAS KIPPENMUSEUM - DER LETZTE AUSWEG - Im Notfall: Reinriechen - und die Ekelgefühle beachten! Nehmen Sie dazu ein Einmachglas und füllen es mindestens zur Hälfte mit (Ihren) abgerauchten Kippen und der dazugehörenden Asche. Wenn in Ihnen das Verlangen zu rauchen aufkommt, gehen Sie zu dem Glas, betrachten und öffnen es und riechen eventuell mehrfach tief hinein. Dabei können Sie sich in aller Ruhe ekeln. Je größer Ihre Probleme vor und beim Nichtrauchen sind, desto dringlicher sollten Sie diese Methode anwenden. Variante 1: besorgen Sie die notwendigen Kippen aus einem Gasthaus in Ihrer Nähe. Variante 2: gießen Sie die Kippen mit dunklem Hefe-Weizenbier an. Setzen Sie förderliche Selbstanweisungen ein: "Ich will rauchfrei werden und nicht mehr rauchen; ich brauche nicht mehr zu rauchen und deshalb werde ich nicht mehr rauchen!" In diesen unscheinbaren Worten steckt eine Menge Widerstandskraft gegen Verlangensattacken. Der erste Satz ruft den aktiv und freiwillig gefassten Entschluss ins Bewusstsein, dass Sie Nichtraucher werden bzw. bleiben wollen. In der Tat gerät dies bei stärksten Attacken und ungünstiger Gemütslage schon mal in Vergessenheit. Der zweite Satz - "Ich brauche nicht mehr zu rauchen." - setzt die Ihnen zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten in ein günstiges Verhältnis zu den auftretenden Schwierigkeiten: Sie sind einfach stärker, als der Drang nach einer Zigarette! Der abschließende Satz bereitet die nächste Handlung vor. Nichtrauchen ist gerade zu Beginn viel mehr als das Nicht-Anstecken von Zigaretten - es ist ein ganz und gar aktives Verhalten!
Wenn Sie "negative Gedanken" und Ängste plagen: - Sie haben sich bewusst, aktiv und freiwillig entschieden! - viele Millionen Menschen hören jedes Jahr mit Erfolg auf; in Deutschland gibt es über 10 Millionen ehemalige Raucher. - Etwas "Bammel" ist normal und für Ihre Leistungsfähigkeit förderlich. Schlafen Sie ausreichend und vermeiden Sie Überanstrengung. Bei Verlangensattacken: Aufmerksamkeit verlagern! Der Drang zu rauchen wird verschwinden, ob Sie rauchen oder nicht! Wenn Sie nicht mehr rauchen, können Sie alles machen, was Sie wollen - außer dem einen. Fangen Sie nicht damit an, sich Leid zu tun, dass Sie nicht mehr rauchen dürfen. Sich damit verrückt zu machen, möglicherweise doch eine rauchen zu können, ist der sicherste Weg, das Leiden zu vergrößern und zu verlängern. Sie sind nur einen Zug von einer Schachtel am Tag entfernt - also lassen Sie diesen bleiben! Egal, was passiert: Sie werden sich keine Zigarette anstecken, denn diese kann nichts Positives bewirken.

6 AUFMERKSAMKEITSVERLAGERUNGEN BEI VERLANGENSATTACKEN - Unter welchen Bedingungen fällt es Ihnen denn leicht, nicht zu rauchen? Ich will die Antwort nicht vorgeben, deshalb finden Sie meine Meinung dazu am Schluss dieses Kapitels. Das häufigste und schlimmste Entzugssymptom ist der Zwang, ans Rauchen denken zu müssen, wenn Sie nicht mehr rauchen wollen. Das ist natürlich äußerst lästig, insbesondere, wenn diese Zwangsgedanken Ihnen eine Zigarette suggerieren, die so wunderbar ist wie kaum eine, die Sie je in der Wirklichkeit geraucht haben.
Das, was sich in solchen Verlangensattacken an innerem Zwiegespräch abspielt, bezeichnen wir als "Monolog mit dem Teufelchen". Hören wir einfach mal hinein: "Mensch, hab ich jetzt Bock auf eine Kippe, das gibt's ja gar nicht. Einfach nur hinsetzen, sich's gemütlich machen und eine rauchen. Da ist doch nichts dagegen zu sagen. Es muss ja nicht mal 'ne Ganze sein, ein paar Züge täten es auch. Das wär's jetzt. Eigentlich muss das auch drin sein - nachher mach ich wieder auf Nichtraucher. So eng darf man das nicht sehen. Dass das so schlimm wird mit der Lust, hab ich mir auch nicht vorgestellt. Was plage ich mich? Wenn es jetzt nicht gleich besser wird, hol ich mir einfach welche. Das Ganze ist ja nicht zum Aushalten. Ich kann mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Was mach ich hier eigentlich so ein Theater? Eine Zigarette - und ich hab wieder meine Ruhe. Das lass ich mir doch nicht vorschreiben, was ich zu tun habe. Das Ganze wird mir jetzt zu blöd."
Können Sie sich vorstellen, einen solchen Monolog zu führen, wenn Sie mit dem Rauchen aufgehört haben? Was ist nun das Tolle an dieser Verlagerung der Aufmerksamkeit? Stellen wir uns die Aufgabe des Rauchens als Wettkampf vor zwischen den Schwierigkeiten und Problemen, die es zu bewältigen gilt, und den ihnen zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten. Wie wird dieser Wettkampf ausgehen? Nun, wenn die Bewältigungsmöglichkeiten stärker sind als die Schwierigkeiten, werden Sie Erfolg haben und den Ausstieg schaffen. Aufmerksamkeitsverlagerung hat nun den äußerst günstigen Effekt, die Schwierigkeiten (sprich: Verlangensattacken) in Grenzen zu halten und gleichzeitig die Widerstandskraft gegen diese Attacken zu stärken. Das sind doch schöne Aussichten, meinen Sie nicht auch? Aufmerksamkeit verlagern unterscheidet sich von Verdrängen ganz erheblich - um den aktiven Charakter dieser Bewältigungsstrategie zu verdeutlichen.
Auch wenn Sie Ihren ersten rauchfreien Tag schon hinter sich haben, werden Sie Lust zu rauchen haben - also Verlangensattacken erleben. Viele frisch gebackenen Ex-Raucher machen hier einen entscheidenden Fehler: Sie stellen sich vor, wie schön es wäre und wie gut es täte, jetzt nur eine Zigarette zu rauchen! Damit Sie von diesen Attacken nicht bezwungen werden, können Sie das Prinzip der Aufmerksamkeitsverlagerung anwenden. Diese Strategie hat sich bei vielen Teilnehmern des Freiburger Raucherentwöhnungsprogramms sehr bewährt.
Aufmerksamkeitsverlagerung ist eine Bewältigungsstrategie, die bei jeder Verlangensattacke angewendet werden sollte; je schneller wir die Aufmerksamkeit verlagern, desto weniger hat die Verlangensattacke die Möglichkeit, sich auszubreiten!
Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie gerade eine Verlangensattacke erleben; damit war zu rechnen - in Anbetracht der Dauer und Intensität Ihrer Raucherkarriere ist dies ein ganz normaler Vorgang.
Wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit von dem Verlangen nach einer Zigarette ab - es hilft Ihnen nicht weiter, sich auszumalen, wie schön etwas wäre, was Sie nicht mehr machen wollen! Richten Sie Ihre Gedanken auf etwas anderes; z.B. darauf, welche Vorteile es Ihnen bringt, wenn Sie nicht rauchen.
Sie stellen fest, dass die Lust zu rauchen Sie nur ganz kurze Zeit belästigt hat; die Verlangensattacke ist dann schwächer geworden und ab da konnten Sie leicht mit ihr fertig werden.
Nachdem Sie aktiv Ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt haben, können Sie ein Bewältigungsverhalten Ihrer Wahl ausführen: Wenn Ihnen nach Entspannung zumute ist, wählen Sie die Methode, auf die Sie gerade am meisten Lust haben oder die der Situation angemessen ist. Vielleicht wollen Sie einen Schluck trinken, mit jemandem über das Nicht-Rauchen reden oder einen Tagtraum einlegen.
Wie Sie bereits wissen, kommt die nächste Verlangensattacke bestimmt. Sie haben jetzt schon gute Erfahrungen mit der Aufmerksamkeitsverlagerung gemacht und erlebt, wie effektiv dieses Prinzip wirkt. Wenden Sie diese mentale Strategie erneut an.
Abrunden will ich die Ausführungen zur Aufmerksamkeitsverlagerung mit einer persönlichen Geschichte. Ich hatte früher Probleme mit der Hausarbeit, im Speziellen mit dem Geschirrspülen (höre ich da Gelächter aus der Küche?). Wenn ich an der Reihe war, habe ich mich immer intensiv befragt, wie viel oder wie wenig Lust ich dazu habe. Oft habe ich mich dann schlecht gefühlt, und es ist mir sehr schwer gefallen, der Aufgabe nachzukommen. Missmutig und ziemlich genervt habe ich es dann irgendwann doch hinter mich gebracht. Seit ich Raucherentwöhnung durchführe, kann ich das Prinzip der Aufmerksamkeitsverlagerung auch bei diesem Problem anwenden. Inzwischen weiß ich, dass es keinen Sinn macht, meine Lust oder Unlust auf Geschirrspielen ins Zentrum meines Denkens zu stellen. Eigentlich spielt es keine Rolle, ob und wie viel Lust ich dazu habe - es zählt nur, dass es gemacht wird. Ich bin dadurch nicht zu einem begeisterten Spüler geworden - Einladungen zu Spülorgien sind also unnötig -, aber ich habe es ganz gut hingekriegt, auch launemäßig. Die Spülmaschine räume ich in heute manchmal richtig gerne ein. Hier finden Sie noch die Antwort auf die Frage, unter welchen Bedingungen es Ihnen leicht fällt, nicht zu rauchen: wenn Sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht ans Rauchen denken. Folglich ist die Aufgabe des Rauchens ein Erlernen der Fähigkeit, immer weniger daran zu denken. Genau diesen Prozess unterstützt die oben beschrieben Aufmerksamkeitsverlagerung."

sun-man
2006-03-19, 01:33:27
Mach Dir einfach klar was Du willst.
Ich habe nach 17 Jahren aufgehört in dem mir fast 7€ am Tag (2 Schachteln) ECHT zu teuer waren (bei 6€ sind das 1800€ Jahr) und weil ich nicht merh wollte.

Habe die letzte Schachtel nachts in der Mitte aufgehört und in meine Tasche gesteckt. Ich konnte also wenn ich wollte. Ich wollte aber nicht ! Hand in der Pause etc immer an der Schachtel - ich wollte nicht. So hats geklappt.
Streß zählt nicht. Ich habe kurz danach fast meinen Job verloren, habe geheiratet und bin 600km umgezogen - und ich bin einer der dem seelischen Schweinehund kaum überwinden kann. Man kann das schaffen, man muß es eben nur wollen.

sei laut
2006-03-19, 01:35:01
Beta, solltest du nicht verhindern, dass du soviel Alkohol trinkst, dass dir alles egal ist und du wieder eine rauchst?

Denn da liegt ja der Hase bei dir begraben. Desshalb musst du dir wohl oder übel auch ein halbes Jahr nach dem aufhören noch eine Grenze von ein paar Bieren (oder was du auch immer säufst) setzen, damit keine Gleichgültigkeit in dir hochkommt. Die scheint bei dir gefährlich zu sein. Irgendwann muss es doch gehen, dass du nicht immer den gleichen Fehler machst. :D
Und Viel Glück bei diesem Versuch.