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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Agressive Spiegel-Kritik zu "V wie Vendetta"


1337Gast
2006-03-31, 21:39:32
Lest das mal, meiner Meinung nach eine absolute Schlammschlacht.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,406390,00.html

Da man nicht einmal eine Möglichkeit hat, die Artikel zu kommentieren, tue ich es hier.


Also erstmal: Hab ich was verpasst, oder ist der Spiegel nicht stolz auf seine "neutralen" und "objektiven" Artikel?

Korrigiert mich wenn ich da falsch liege, aber ich bin Film Kritiken im Spiegel einfach nicht so gewöhnt.

Dieser passt auf jeden Fall nicht da rein. Absolut subjektiv und beleidigend geschrieben.
Daniel Haas, der Autor, klingt meiner Meinung nach äusserst gekauft.

Die beleidigendste Äusserung ist meiner Meinung nach:

Die Geschichte ist einfach perfekt zugeschnitten auf das verblasen-allegorische Kalkül der Schreiber, die schon mit "Matrix" 2 und 3 demonstrierten, wie man simple Science-Fiction zum grotesken Ideen-Kino aufbläst.


Hab ich irgendwas verpasst?
Science-Fiction (englisch: wissenschaftliche Fiktion -> "Fiktion" ist eine "erfundene Geschichte") ist zwangsläufig "Ideen-Kino".

Ich werde mir den Film noch heute im Kino anschauen, und dann definitiv weiter auf diesen Artikel eingehen.
Ich finde ihn einfach niveaulos, auch wenn der Autor, wie sehr viele seiner Kollegen den Leser unnötig mit Fremdwörtern bombardiert.


Was haltet ihr davon?

<edit>Hab mich beruhigt und eine überflüssige Passage entfernt ;)</edit>

{655321}-Hades
2006-03-31, 21:44:59
Wie du vielleicht mitbekommen hast, wird im PoWi-Forum ab und an wieder über den Spiegel und dessen Verfall diskutiert, in diesem Forum habe ich vor kurzem auch einen Thread über dessen Niveau-Verlust zum Schundblatt eröffnet.

Ich weiß nicht, ob ich so langsam verschwörungstheoretisch-spekulativ werde, aber es macht auch mich immer mehr und mehr den Eindruck, dass der Spiegel vom CIA bezahlt wird, so wie einst die Springer-Presse. Das klingt im ersten Augenblick :upara:, aber wenn man sich das mal überlegt, würde es einiges erklären.

1337Gast
2006-03-31, 21:53:58
lol, naja. Dass Zeitungen von der Regierung bezahlt werden ist soweit ich weiss keine Verschwörungstheorie, sondern eine Tatsache.

Aber ich störe mich eher an der bösen Schreibweise dieser Kritik.
Ich lese nicht viel Spiegel und kann mich daher definitiv irren, aber eine Filmkritik in der Art habe ich noch nicht erlebt.

Und das fehlen der Kommentarfunktion ärgert mich genauso. Warum soll man Artikel nicht kommentieren können, wenn man sie schon im Internet veröffentlicht? Das gehört für mich einfach fest zu einer online Zeitung dazu.

Das unterstreicht eventuell die Theorie, dass der Spiegel gerne seine eigenen Wahrheiten verbreitet, und Widerlegung dieser im Keim erstickt.

raschomon
2006-03-31, 21:54:27
Servus leeter Gast!

Witzig, ich habe die Kritik vor einigen Tagen auf SPON gelesen und mich schon über diese wütende, jedenfalls absolut überzogene Kritik gewundert - fast schon haßerfüllt, was der da geschrieben hat. Meine These: der Film stellt zu viel in Frage, Macht, ihre Strukturen und ihr Funktionieren und die unschöne Rückseite von Herrschaft mittels Medien. Das ist für eine Redaktion zu viel, die zur Zeit die Nähe der Macht sucht wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte seit 1946.

Gruß

Crop Circle
2006-03-31, 21:56:29
Der Spiegel ist nicht immer neutral und objektiv.

Star Wars können sie z.B. auch nicht leiden. Oder Kleinwagen mit Turbolader.

Logan
2006-03-31, 23:07:34
Herr der ringe haben die damals auch total verrissen , ich gib einen feuchten furz auf die kritiken des spiegels.

Krümelmonster
2006-03-31, 23:11:24
Naja also so schlimm finde ich die Kritik nicht, da sie stellenweise einfach zutrifft. Und mal ehrlich, wer sich Matrix Teil2 und Teil3 vorher ansehen muss, dem sei einiges verziehen.
Darin, dass die Maske kein Profil hat stimme ich dem Kritiker zu. Das ganze wirkt so 08/15 obercool, mit der üblichen "Phönix aus der Asche" Story. Die Hintergrundstory ist allgemein recht dürftig ausgefallen, was aber denke ich in einem 2Stündigen Film nicht unbedingt kritisiert werden muss, dennoch aber irgendwo berechtigt sein kann, denn letzten Endes kam auch für mich dieser Putch recht unvorhergesehen, so das für mich als Zuschauer einige Logikfehler auftauchten.

Ich selber habe den Film mit 7von10 Punkten hier im Forum bewertet, kann aber eben auch verstehen, wenn andere meine Bewertung nicht teilen und sehe darin kein wie auch immer geartetes alarmierendes Zeichen, da Kritiker nunmal polarisieren und gerade im Kulturteil überregionaler Zeitungen und Zeitschriften gerne mal Filme zerreißen, die ihnen die Möglichkeit bieten.

Iceman346
2006-03-31, 23:22:41
Ich kenne V wie Vendetta (noch) nicht, aber SPON ist bei mir, seit derem Veriss zu Batman Begins unten durch was Kinoreviews angeht.

Krümelmonster
2006-03-31, 23:28:09
Ich kenne V wie Vendetta (noch) nicht, aber SPON ist bei mir, seit derem Veriss zu Batman Begins unten durch was Kinoreviews angeht.

haha ja sowieso. Aber SPON ist einfach nur eine Plattform von vielen, auf denen Kritiker ihre Meinung einem größerem Publikum kredenzen. Kann nunmal dabei herauskommen, wenn die sich zu einem Film äußern.

drmaniac
2006-03-31, 23:52:37
ich denke denen passt es nicht, wie in "V" die Medien dargestellt werden, nämlich als lügende, betrügende und manipulierende Unternehmen.

Und genau das sind sie teilweise auch.

Die Kritiken des Spiegels für Filme kann man nicht mehr ernst nehmen.

Und generell fällt mir auf, dass die viel Müll schreiben, besonders im Bereich IT.

V wie Vendetta ist einer der genialsten Filme, den ich die letzten Jahre gesehen habe!

Komischerweise war der Kinosaal fast komplett leer, was auch andere schreiben.

Wir haben also die Situation, dass

a) die großen Medien den Film zerreisen
b) aber alle die drinn waren, den Film sehr gut bewerten und loben.

Was fällt einem dazu ein ;)

Gmax
2006-03-31, 23:56:53
Harald Schmidt und Wetten dass können die bei spon auch absolut nicht leiden. Nach fast jeder Sendung vom Gottschalk meckern die rum. Ich meine, Wetten dass ist ja nicht die niveauvollste Sendung, aber langsam denke ich mir spon gönnt gewissen Leuten einfach keinen Erfolg.

hofmetzger
2006-04-01, 00:19:58
Was hat da jemand bei SPON doch tatsächlich die eigene Meinung kundgetan? SKANDAL!

Ist es nicht üblich in einer Kritik die eigene Meinung zu schreiben? Ich finde hier wir überreagiert. Medien sind nicht da die Wahrheit zu verkünden. Man liest vielmehr und gleicht das gelesene mit den eigenen Erfahrungen, dem eigenen Geschmack und nicht zuletzt mit dem eigenen Maßstab ab. Was dabei herauskommt ist das Essenzielle, der Erkenntnisgewinn, nicht das konsumieren des Mediums an sich.

(Ich kenne weder die SPON-Kritik, noch den Film, aber dessen Trailer -- und der schreit imho nach stupidem Actionkino mit Alibi-Story. Ich musste gleich an Equilibrium denken.... steinigt mich)

Aqualon
2006-04-01, 00:24:30
Stellenweise hat der Autor der Kritik schon Recht, aber im Vergleich zu Matrix 2 und 3 ist der Film um Welten besser geworden. Dass der Film wie Matrix die Verschwörungstheoretiker wunderbar bedient, mag man ihm noch ankreiden. Aber wer erwartet denn bitte von einem 2h Film, dass er tiefgehend auf die Mitschuld der Dulder dieses Systems eingeht? Dringt da die Angst durch, dass es so etwas wie Kollektivschuld gar nicht geben könnte?

Ich fand den Film überraschenderweise sehr sehenswert und für einen Hollywood-Actionfilm mehr als ansprechend.

Aqua

Iceman346
2006-04-01, 01:21:00
(Ich kenne weder die SPON-Kritik, noch den Film, aber dessen Trailer -- und der schreit imho nach stupidem Actionkino mit Alibi-Story. Ich musste gleich an Equilibrium denken.... steinigt mich)

Ich steinige dich allenfalls dafür, dass du Equilibrium als "stupides Actionkino mit Alibi-Story" bezeichnest :tongue:. Die Story von Equilibrium ist zwar nicht allzu originell, aber bei ~5 Actionszenen im ganzen Film und ansonsten praktisch nur Story ist deine Einordnung etwas ... seltsam.

Edit: Zum Thema nochmal: Ehrlich gesagt ist seit Matrix 2 (3 hab ich nicht gesehen bisher) der Name "Wachowski Brüder" aber auch nichts mehr was für Jubelschreie sorgt. Matrix 1 war wirklich genial, den zweiten Teil fand ich nahezu grausam schlecht. Und ja, ich weiß, ich habs nur nicht verstanden :tongue: Das ist auch einer der Gründe warum ich mir V wie Vendetta erst auf DVD ansehen werde.

hofmetzger
2006-04-01, 01:31:56
Ich steinige dich allenfalls dafür, dass du Equilibrium als "stupides Actionkino mit Alibi-Story" bezeichnest :tongue:. Die Story von Equilibrium ist zwar nicht allzu originell, aber bei ~5 Actionszenen im ganzen Film und ansonsten praktisch nur Story ist deine Einordnung etwas ... seltsam.


wenn ich darf: alibi nicht für action, sondern pseudo-cooler held gegen das system dingens. Und da Bösewichter zur zeit nicht cool sein dürfen, macht man halt das system böse... :) [/OT]

hmx
2006-04-01, 06:02:52
Was hat da jemand bei SPON doch tatsächlich die eigene Meinung kundgetan? SKANDAL!

Ist es nicht üblich in einer Kritik die eigene Meinung zu schreiben? Ich finde hier wir überreagiert. Medien sind nicht da die Wahrheit zu verkünden. Man liest vielmehr und gleicht das gelesene mit den eigenen Erfahrungen, dem eigenen Geschmack und nicht zuletzt mit dem eigenen Maßstab ab. Was dabei herauskommt ist das Essenzielle, der Erkenntnisgewinn, nicht das konsumieren des Mediums an sich.

(Ich kenne weder die SPON-Kritik, noch den Film, aber dessen Trailer -- und der schreit imho nach stupidem Actionkino mit Alibi-Story. Ich musste gleich an Equilibrium denken.... steinigt mich)

Zu einer guten Kritik gehört viel mehr als seine Meinung kund zu tun, denn das kann jeder. Der Artikel ist einfach nur Meinungsmache eines frustrierten (weil die Medien in dem Film so schlecht wegkommen) und pseudointellektuellen "Kritikers" der versucht sein überschaubares Niveau zu heben in dem er sogenannte Kritikerlieblinge, wie z.B. irgendwelche wahnsinnig tiefgründigen Kammerspielchen, die totlangweilig und vollkommmen ununterhaltsam sind in den Himmel zu loben, weil sie ja ach so anspruchsvoll sind und Filme die sehr unterhaltsam sind und einen Mitreissen eine schlechte kritik zu geben. Denn ein Film der mitreisst kann ja nur was für einfach Gestrickte sein, und irgendwelche langweiler sind ja künstlerisch so wertvoll, die sind nür für welche die so lange drüber nachdenken bis siw darin irgendeinen Sinn sehen.

Es gibt tausende von solchen schlechten Kritikern. Da weiss man dann schon von vornherein, wie die Kritik ausfällt und dieser Herr vom Spiegel wusste es wohl auch...

darph
2006-04-01, 11:40:21
Also daß die Spiegel-Filmkritiken oft doch sehr subjektiv sind, ist ja nun schon länger bekannt. Oliver Hüttmann ist ja auch so einer...

D4ve
2006-04-01, 12:31:02
Sicherlich ist die Kritik schon etwas härter ausgefallen, zum Teil ist sie aber auch berechtigt. Die Folter-Szene im Film wurde von SPON völlig zu Recht kritisiert, dieser Teil des Films blieb für mich auch sehr fragwürdig. Unter dem Strich bleibt der Terror für die Sache legitim und es wird nur im Schwarz-Weiß-Schema gedacht (Böse Regierung; guter Revolutionär). Wer sich einen guten Film über einen Überwachungssstaat anschauen will sollte besser in "Das Leben der Anderen" gehen.
Und Matrix 2+3 sind einfach mal schlecht, sorry aber dermaßen viel leeres prophetenhaftes Gewäsch habe ich bis dato nicht erlebt.

Senfgnu
2006-04-01, 13:02:37
ich glaube, Verrisse die ich nicht nachvollziehen konnte, gabs auch früher schon, somit: was soll die Aufregung?

klumy
2006-04-01, 13:04:58
Herr der ringe haben die damals auch total verrissen , ich gib einen feuchten furz auf die kritiken des spiegels.

hat jemand einen Link zu der KRitik. Würde sie mir gerne mal durchlesen

Vicious
2006-04-01, 15:28:33
Die "Film Kritik" ist ähnlich niveaubefreit und selbstherrlich inszeniert wie jener geistig tiefergelegte Stern-Artikel, der anno dazumal "Prinzessin Monoke" als "Schrott, den nur die Japaner verstehen" abstempelte.

Ich frage mich, was die selbsternannten Film-Kritiker mit solchen Aussagen erreichen wollen. Der Film geht etwas über 2 Stunden und kann wohl kaum die gesellschaftliche Tiefe erfassen, die zu einer Diktatur führt. Zumal gerade die Jungs vom Spiegel wissen müssten, wie beispielsweise in Südamerika so manche Diktatur aus dem Boden gehoben wurde.

Naja, ich hatte ja meine Meinung zu dem Blatt bereits in Hades' Thread angedeutet. Und von Filmkritiken sollten einige Schreiberlinge ohnehin Abstand nehmen. Bei "Natürlich blond" ist es nur ein Film und bei einem ähnlich "andeutungsvollen" Werk wie es 1984 als Buch war, soll plötzlich ein allumfassendes Bild des dargestellten Problems in 130 Minuten gepackt werden, obwohl sich der eigentliche Handlungsstrang der Diktatur nur als Kulisse bedient.

hofmetzger
2006-04-01, 16:09:03
Die "Film Kritik" ist ähnlich niveaubefreit und selbstherrlich inszeniert wie jener geistig tiefergelegte Stern-Artikel, der anno dazumal "Prinzessin Monoke" als "Schrott, den nur die Japaner verstehen" abstempelte.

Ich frage mich, was die selbsternannten Film-Kritiker mit solchen Aussagen erreichen wollen. Der Film geht etwas über 2 Stunden und kann wohl kaum die gesellschaftliche Tiefe erfassen, die zu einer Diktatur führt. Zumal gerade die Jungs vom Spiegel wissen müssten, wie beispielsweise in Südamerika so manche Diktatur aus dem Boden gehoben wurde.

Naja, ich hatte ja meine Meinung zu dem Blatt bereits in Hades' Thread angedeutet. Und von Filmkritiken sollten einige Schreiberlinge ohnehin Abstand nehmen. Bei "Natürlich blond" ist es nur ein Film und bei einem ähnlich "andeutungsvollen" Werk wie es 1984 als Buch war, soll plötzlich ein allumfassendes Bild des dargestellten Problems in 130 Minuten gepackt werden, obwohl sich der eigentliche Handlungsstrang der Diktatur nur als Kulisse bedient.

Vielleicht sollte man manche Themen nur anfassen, wenn man sie auch angemessen Behandeln will. Mit dem Thema Diktatur bspw. sollte man eben nicht leichtfertig umgehen. Am Ende vergleicht der eher unbedarfte Kinogänger das was er sieht nicht mit dem 3. Reich, sondern umgekehrt...
(Zur Erinnerung: ich habe weder Film gesehen, noch Kritik gelesen -- letzteres werde ich jetzt nachholen)

Vicious
2006-04-01, 16:16:19
Vielleicht sollte man manche Themen nur anfassen, wenn man sie auch angemessen Behandeln will. Mit dem Thema Diktatur bspw. sollte man eben nicht leichtfertig umgehen. Am Ende vergleicht der eher unbedarfte Kinogänger das was er sieht nicht mit dem 3. Reich, sondern umgekehrt...
(Zur Erinnerung: ich habe weder Film gesehen, noch Kritik gelesen -- letzteres werde ich jetzt nachholen)

Der Film behandelt das Thema angemessen; und zwar mit einer deutlichen Symbolik, die mancher Schreiberling offenbar mit der realen Welt verwechselt. Der Film arbeiten mit Metaphern und geschickten Andeutungen, wie es sich für Fiktion eben gehört. Der Versuch des Spiegel-Artikels unreflektiert 1:1 Parallelen zur realen Welt zu ziehen, ist vollkommen unangebracht und ignoriert zudem, wie der Film arrangiert ist. Nicht umsonst wird Tschaikowsky eingespielt...

hofmetzger
2006-04-01, 16:24:38
Zu einer guten Kritik gehört viel mehr als seine Meinung kund zu tun, denn das kann jeder. Der Artikel ist einfach nur Meinungsmache eines frustrierten (weil die Medien in dem Film so schlecht wegkommen) und pseudointellektuellen "Kritikers" der versucht sein überschaubares Niveau zu heben in dem er sogenannte Kritikerlieblinge, wie z.B. irgendwelche wahnsinnig tiefgründigen Kammerspielchen, die totlangweilig und vollkommmen ununterhaltsam sind in den Himmel zu loben, weil sie ja ach so anspruchsvoll sind und Filme die sehr unterhaltsam sind und einen Mitreissen eine schlechte kritik zu geben. Denn ein Film der mitreisst kann ja nur was für einfach Gestrickte sein, und irgendwelche langweiler sind ja künstlerisch so wertvoll, die sind nür für welche die so lange drüber nachdenken bis siw darin irgendeinen Sinn sehen.

Es gibt tausende von solchen schlechten Kritikern. Da weiss man dann schon von vornherein, wie die Kritik ausfällt und dieser Herr vom Spiegel wusste es wohl auch...

Das ist eine Verleumdung, du kannst nur vermuten was der Kritiker dachte.
Wie kommst du auf die Idee das solch ein Film jedem gefallen muss? Besonders diese Stelle...Stattdessen darf V seine Schülerin in einen fiktiven Knast entführen und dort so lange foltern, bis sie reif ist für die Revolte. Wenn Evey, im Glauben, sie werde von Sutlers Schergen misshandelt, standhaft bleibt, findet der Film sein Modell für politische Erziehung. Strukturell wird aber dieselbe obszöne Logik bedient, mit der US-Serien wie "The Shield" und "24" operieren: Folter ist okay, der korrekte Zweck heiligt das inkorrekte Mittel. Dass derart jene Grundlagen der Rechstaatlichkeit untergraben werden, für die V angeblich ins Feld zieht, damit hat der Film kein Problem.... Würde reichen dass der Film bei mir "unten durch" ist. Im Popkornkino hat Folter nix zu suchen, wenn sie nicht angemessen behandelt wird -- dann wärs ja aber kein Popkornkino mehr.

Dann scheinst du wohl ein Problem mit ernsten Filmen zu haben. Du wirfst dem Kritiker vor mit vorgefasster Meinung in "V" gegangen zu sein, und selbst lässt du dann Vorurteile ab über "irgendwelche wahnsinnig tiefgründigen Kammerspielchen, die totlangweilig und vollkommmen ununterhaltsam sind". Geschmäcker sind nunmal verscheiden.

Und ich bleibe dabei: in einem "Unterhaltsamen" (== Popkornkino) Film haben weder Folter als notwendiges Mittel der "Guten" noch die terroristische Auseinandersetzung mit einer Diktatur etwas zu suchen. Solche Dinge müssen genau von allen Seiten beleuchtet werden.

Vicious
2006-04-01, 16:28:03
Das ist eine Verleumdung, du kannst nur vermuten was der Kritiker dachte.
Wie kommst du auf die Idee das solch ein Film jedem gefallen muss? Besonders diese Stelle...... Würde reichen dass der Film bei mir "unten durch" ist. Im Popkornkino hat Folter nix zu suchen, wenn sie nicht angemessen behandelt wird -- dann wärs ja aber kein Popkornkino mehr.

Dann scheinst du wohl ein Problem mit ernsten Filmen zu haben. Du wirfst dem Kritiker vor mit vorgefasster Meinung in "V" gegangen zu sein, und selbst lässt du dann Vorurteile ab über "irgendwelche wahnsinnig tiefgründigen Kammerspielchen, die totlangweilig und vollkommmen ununterhaltsam sind". Geschmäcker sind nunmal verscheiden.

Und ich bleibe dabei: in einem "Unterhaltsamen" (== Popkornkino) Film haben weder Folter als notwendiges Mittel der "Guten" noch die terroristische Auseinandersetzung mit einer Diktatur etwas zu suchen. Solche Dinge müssen genau von allen Seiten beleuchtet werden.

Du solltest dir den Film wirklich anschauen, bevor du hier dem "Kritiker" zustimmst. Vor allem bei besagter "Folter-Szene" wirst du dich vermutlich umgucken. Und Popcorn-Kino ist für den Film ohnehin nicht wirklich eine angemessene Bezeichnung.

hofmetzger
2006-04-01, 16:33:07
Der Film behandelt das Thema angemessen; und zwar mit einer deutlichen Symbolik, die mancher Schreiberling offenbar mit der realen Welt verwechselt. Der Film arbeiten mit Metaphern und geschickten Andeutungen, wie es sich für Fiktion eben gehört. Der Versuch des Spiegel-Artikels unreflektiert 1:1 Parallelen zur realen Welt zu ziehen, ist vollkommen unangebracht und ignoriert zudem, wie der Film arrangiert ist. Nicht umsonst wird Tschaikowsky eingespielt...

"Leider" hab ich den Film ja nicht gesehen. Aber wenn der Spiegel schreibt, dass die Folterszene wohl so enthalten ist, und auch über die Entstehung der Diktatur und deren "Mitschuldige" nichts zu erfahren ist, so finde ich das schon bedenkenswert. Schließlich gibt es diese Dinge tatsächlich, und es passt leider zu gut in die amerikanische Stimmung das Folter nur noch bei den Bösen verboten ist, das Terror ein legitimes Mittel ist, solange es gegen "böse Regime" angewendet wird.

Die Matrix die ja tatsächlich ein ähnliches Thema behandelt, ist um einiges weiter von der Realität entfernt, und doch erfahren wir wie sie funktioniert, wie sie entstand.

hofmetzger
2006-04-01, 16:39:16
Du solltest dir den Film wirklich anschauen, bevor du hier dem "Kritiker" zustimmst. Vor allem bei besagter "Folter-Szene" wirst du dich vermutlich umgucken. Und Popcorn-Kino ist für den Film ohnehin nicht wirklich eine angemessene Bezeichnung.

Da ich nicht vorhabe ihn mir anzuschauen, muss ich dir glauben. Ich hoffe jedoch, dass die Problempunkte von denen ich sprach, auch von anderen hier gesehen werden -- auch wenn sie auf diesen Film im speziellen nicht zutreffen mögen.
In diesem Fall, wäre die SPON-Kritik auch kritisierenswert -- ich frage mich dann aber warum man hier im Thread nicht gleich darauf eingegangen ist. Es klang mehr nach dem gejaule getroffener Hunde, dabei kann man doch sachlich mit soetwas umgehen.

Ob der Film als Popkornkino verstanden wird, zeigte eigentlich die Reaktion der hinteren Reihen als der Trailer lief: "boah geil"... Ob das die Leute sind die den Film verstehen?!

Vicious
2006-04-01, 17:04:43
Da ich nicht vorhabe ihn mir anzuschauen, muss ich dir glauben. Ich hoffe jedoch, dass die Problempunkte von denen ich sprach, auch von anderen hier gesehen werden -- auch wenn sie auf diesen Film im speziellen nicht zutreffen mögen.
In diesem Fall, wäre die SPON-Kritik auch kritisierenswert -- ich frage mich dann aber warum man hier im Thread nicht gleich darauf eingegangen ist. Es klang mehr nach dem gejaule getroffener Hunde, dabei kann man doch sachlich mit soetwas umgehen.

Ob der Film als Popkornkino verstanden wird, zeigte eigentlich die Reaktion der hinteren Reihen als der Trailer lief: "boah geil"... Ob das die Leute sind die den Film verstehen?!

Nun, ich weiß nicht, inwieweit es hilfreich ist, sich auf Geschriebenes zu verlassen und das Objekt der Kritik selbst nicht zu betrachten. Für dich wäre es durchaus hilfreich. Zumal ich dich darauf hinweisen muss, dass aus dem bibeltreuen Patriotengürtel der USA ein Aufschrei der Entrüstung kam, wie anti-amerikanisch der Film doch sei. Schließlich geht der politische Rundumschlag im Film in verschiedene Richtungen. Die "getroffenen Hunde" sollten vielmehr da gesucht werden.

Als jemand, der den Film gesehen hat, amüsiert mich zudem, wie auf der "Folterszene" rumgeritten wird. Ich erspar mir da jeden weiteren Aufklärungsversuch. Wenn du dir den Film vielleicht doch mal anschaust, verstehst du vermutlich, warum ich es in Anführungszeichen gesetzt habe. Zudem sollte auch nicht ignoriert werden, wie denn die Gefolterte nach der Aufklärung der Lage darauf reagiert.

Letztendlich wäre es vielleicht vom Spiegel auch angebracht gewesen, die Rolle der "Diktatur" im Handlungsstrang des Film zu erläutern. Denn dann wird dem einen oder anderen vielleicht auch klar, was ich mit "Kulisse" meinte, und warum es völlig nachzuvollziehen ist, dass auf aufgeblasenes (und in diesem Fall irrelevantes) Drumherum verzichtet wurde.