PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin studieren, welche späteren Möglichkeiten?


Braincatcher
2006-04-12, 20:12:35
Tach, ich habe mir überlegt, vielleicht Medizin zu studieren; ich gehe jetzt in die 12. Klasse und habe noch nach der Schule vor, den Zivildienst abzuleisten u./o. noch ins Ausland zu gehen, ökologischer Dienst oder etwas Ähnliches.
Eine Bekannte von mir macht jetzt ihr Abitur und wird Medizin studieren, weil es - nach ihr - sehr viele spätere Berufsmöglichkeiten bietet, d.h. typischerweise Arzt, Forschung,... aber wie sieht das in der Praxis dann aus? Ich habe mal ein Praktikum in einem Krankenhaus absolviert und musste feststellen, dass die Arbeitskonditionen für alle Ärzte regelrecht beschissen waren: 24 Stunden-Schichten sind die Regel (mit anschließendem Bereitschaftsdienst, was im Klartext für die Mehrheit hieß, gleich mal 3-4 Tage am Stück im Krankenhaus zu bleiben und zwischendurch mal höchstens 4 Stunden zu schlafen). Ich bin mir bei mir selbst allerdings totsicher, dass ich nach 12 Stunden mich nicht mehr so doll konzentrieren kann, und dann mutet man jemandem, der müde ist, eine richtige OP zu? Es ist doch einleuchtend, dass die Rate an missglückten Operationen damit steigt, nicht?
Ich habe aber von besseren Konditionen im Ausland gehört (wohne in Deutschland), naja, darüber weiß ich persönlich allerdings nichts.
Und dann die Forschung - weiß da jemand was 'drüber?
Falls ich mal 'stinknormaler' Arzt werden sollte, dann bestimmt nicht in Deutschland, ich hätte wohl nach der ersten (leicht) gepatzten OP ein extrem schlechtes Gewissen, obwohl ich es ja im Grunde genommen wohl gar nicht schuld wäre.... Und wie schaut es forschungsmäßig in Deutschland aus?
Ich bin sehr dankbar für zahlreiche Antworten!

edit: Mir noch ganz wichtig: Ich möchte auf keinen Fall in einem praktisch ständigen Bereitschaftsdienst leben, ohne mal einen Tag wirklich frei zu haben...in welchem Land ist das denn so geregelt, dass man quasi einen "normalen" Arbeitstag hat?

mofa84
2006-04-13, 12:43:56
Ich würde nicht nach Timbuktu gehen nur um nen Tag frei zu haben.

Hast du dir schon Gedanken über Alternativen gemacht? Z.B. Medizinische Dokumentation oder Informatik?

Unfug
2006-04-13, 12:58:21
Tach, ich habe mir überlegt, vielleicht Medizin zu studieren; ich gehe jetzt in die 12. Klasse und habe noch nach der Schule vor, den Zivildienst abzuleisten u./o. noch ins Ausland zu gehen, ökologischer Dienst oder etwas Ähnliches.
Eine Bekannte von mir macht jetzt ihr Abitur und wird Medizin studieren, weil es - nach ihr - sehr viele spätere Berufsmöglichkeiten bietet, d.h. typischerweise Arzt, Forschung,... aber wie sieht das in der Praxis dann aus? Ich habe mal ein Praktikum in einem Krankenhaus absolviert und musste feststellen, dass die Arbeitskonditionen für alle Ärzte regelrecht beschissen waren: 24 Stunden-Schichten sind die Regel (mit anschließendem Bereitschaftsdienst, was im Klartext für die Mehrheit hieß, gleich mal 3-4 Tage am Stück im Krankenhaus zu bleiben und zwischendurch mal höchstens 4 Stunden zu schlafen). Ich bin mir bei mir selbst allerdings totsicher, dass ich nach 12 Stunden mich nicht mehr so doll konzentrieren kann, und dann mutet man jemandem, der müde ist, eine richtige OP zu? Es ist doch einleuchtend, dass die Rate an missglückten Operationen damit steigt, nicht?
Ich habe aber von besseren Konditionen im Ausland gehört (wohne in Deutschland), naja, darüber weiß ich persönlich allerdings nichts.
Und dann die Forschung - weiß da jemand was 'drüber?
Falls ich mal 'stinknormaler' Arzt werden sollte, dann bestimmt nicht in Deutschland, ich hätte wohl nach der ersten (leicht) gepatzten OP ein extrem schlechtes Gewissen, obwohl ich es ja im Grunde genommen wohl gar nicht schuld wäre.... Und wie schaut es forschungsmäßig in Deutschland aus?
Ich bin sehr dankbar für zahlreiche Antworten!

edit: Mir noch ganz wichtig: Ich möchte auf keinen Fall in einem praktisch ständigen Bereitschaftsdienst leben, ohne mal einen Tag wirklich frei zu haben...in welchem Land ist das denn so geregelt, dass man quasi einen "normalen" Arbeitstag hat?
Wenn Du Ausländer bist, empfehle ich Dir hier Medizin zu studieren und dann abzuwandern.
Im Iran z.B bekommst Du "SOFORT" eine führende Anstellung im Krankenhaus, aufgrund deiner Herkunft.
Ansonsten soll Australien auch noch für praktizierende sehr Interessant sein.
EU kannste aber so gut wie vergessen. Forschung und Politik sind auch noch sehr angesagt nach einem Medizin Studium.

Gruß