aths
2006-04-20, 23:45:47
Einen 4:3-Fernseher kriegt man heute kaum noch, nur bei Röhren und dort höchstens bei Standardgrößen bis 21" ist das Format noch verbreitet. So ein Standard-Teil (50 Hz, PAL60-fähig, leicht gewölbte Bildröhre) nutzte ich seit knapp einem Jahr bis vor kurzem – das Noname-Gerät ging kaputt und ich hatte den Kassenzettel nicht mehr.
Unter Griff auf Rücklagen habe ich mir nun einen neuen Fernseher geleistet. Der 29PT9020/12 hat angeblich eine 29"-Bildröhre. Tatsächlich sind es 72 cm, sichtbar sind 68 cm (knapp 27 Zoll.) Das Bild ist ca. 54 cm breit und 41 cm hoch. Für DVD-Filme wäre das 16:9-Format zwar besser, doch mit Rücksicht auf meine vielen 4:3-Konsolenspiele wurde es dann ebendieses Gerät mit 4:3-Röhre. Breitbild kommt mir dann erst mit HDTV ins Haus.
http://www.dudv.de/files/3dcf/tv03.jpg
Provisorium: Der Apparat steht auf einem Schränkchen. Der Boden des Gehäuses ist mit Streben versteift,
so dass man kein Durchbiegen befürchten muss. Links im Bild eine Decke, rechts der himmelblaue Astro-
Rucksack, im Schränkchen der DVD-Player und darauf die Playsi. Der Cube steht vor dem Schränkchen
und ist im Bild nicht zu sehen.
Kurz: Ja, man sieht manchmal ausgefranste Pixelränder, und das Deinterlacing funktioniert nicht immer perfekt. Trotzdem ist das Bild insgesamt erstaunlich gut. Feinste Strukturen sind noch sichtbar, man sieht einzelne Haare der Schauspieler, feinste Details in waberndem Rauch und auf Oberflächen auch leichte Verschmutzungen. Landschafts-Totalen warten mit Details auf, die man bis zum nächsten Schnitt gar nicht alle erfassen kann. Die Pixeldichte ist bei knapp 2,50 Meter Abstand zum Bild so gut, dass man glaubt, mit einem Vergrößerungsglas noch mehr sehen zu können. Jedenfalls, so lange es sich um eine vernünftige DVD handelt.
Auch weniger vernünftige DVD-Bildqualität, wie z. B. bei Mike-Oldfield-Konzerten, oder der "Mortal Kombat" letterboxed kodierten DVD wird aufgemöbelt. Bei Mortal Kombat fiel mir jetzt erst die Gestaltung vieler Bildhintergründe auf, das dürfte allerdings primär auf die Bildfläche zurückzuführen sein. An die Bildbreite von gut 54 cm (der alte TV bot 40 cm) gewöhnt man sich sehr rasch. Wenn ich auf den alten TV sehe frage ich mich "was ist das für eine winzige Scheibe?" In den Zuschauermassen der DVD-Oldfield-Konzerte kann man jetzt viel einfacher einzelne Köpfe ausmachen, das liegt aber auch an der Bildschärfe, nicht nur der Größe.
Ok das mit der "winzigen Scheibe" beim alten TV ist übertrieben, ich sehe seine Größe eher als unterste sinnvolle TV-Größe an, wenn man auch DVDs gucken und spielen will. Der neue Fernseher hat nur 33% mehr Diagonale – damit aber fast 80% mehr Fläche, der Unterschied ist größer als man denkt.
Bei Gladiator (der normalen Version mit einer DVD für den Film und einer Bonus-DVD) sieht man bei den Feuerpfeilen im Himmel am Rand der Lichtpunkte Artefakte, die auch ohne Schärfefilter da sind, mit ihm aber erst besonders zur Geltung kommen. Ich habe Schärfe auf Stufe 1 gestellt (Stufe 0 ist aus, Maximalstufe ist 7) weil damit Texturen besser zur Geltung kommen. Baumrinde, Erde, Naturstein – all das wirkt nur bei aktiviertem Schärfefilter so genial.
Aber auch die kleinste Schärfe-Stufe führt gelegentlich zu Artefakten. Beim fünften Element (Widescreen-Version 2,35:1, 16:9-kodiert) ist die Bildschärfung im Intro (in der Wüste) eher kontraproduktiv, kann jedoch später im Film die Detailwahrnehmung erleichtern.
Star Wars muss man auf einem großen Bildschirm sehen, hier kann der 9020 natürlich punkten.
Ich freue mich wie blöd darauf, mir die ganzen alten Schinken, auch Star Trek und natürlich Herr der Ringe, noch mal reinzuziehen. Das Bild beim 9020 ist so, als würde ein Unschärfe-Schleier weggezogen. Die Filme wirken viel feinkörniger, und, auch wenn das komisch klingt, Bewegungen werden flüssiger.
Nicht nur Filme, auch Konsolenspiele profitieren von der Fläche. Bei Baten Kaitos sind in einigen Szenen die Personen sehr klein dargestellt und waren auf meinem (inzwischen ja leider kaputten) Fernseher mit 51 cm sichtbarem Bild kaum zu erkennen, jetzt rollt sich die Welt vor den Augen in ungeahnter Pracht auf. Und die Zeichnungen auf den Magnus-Karten (den Items in Baten Kaitos) erkenne ich jetzt erst richtig. Wahrscheinlich werde ich das Spiel, wenn ich es mal geschafft habe, ein zweites mal durchspielen nur um die ersten Welten noch mal "richtig" zu sehen. Wie viele Details man auch bei den gezeichneten Hintergründen jetzt sehen kann, ist sagenhaft.
Need for Speed Unterground 2 auf der Playsi wirkt ebenfalls besser als vorher, aber der Unterschied ist bei weitem nicht so groß. Gran Turismo 4 hingegen geht übelst ab. Die Replays sind ein grafischer Genuss der Extraklasse, und beim Fahren entgehen meinem Auge zwar nicht die Artefakte, die die Technik reinproduziert, aber diese sind schwach verglichen mit dem extrem flüssigen, großen und klaren Bild. Texturaliasing sieht man jetzt noch besser als vorher, das wurde früher etwas gnädiger im 50-Hz-Flimmern und der allgemeinen Bildunschärfe unterdrückt, doch die Fläche und Flimmerfreiheit des neuen TVs bringen auch die positiven Effekte der Gran-Turismo-Grafik besser zur Geltung. Beim antesten führte ich Selbstgepräche mit dem Inhalt "Ist das geil ... ist das geil ..."
Der Fernseher wird vorläufig im Schlafzimmer bleiben, weshalb ich mein Driving Force Pro nicht nutzen kann, was ich für Gran Turismo aber brauche – da muss ich mir noch mal was einfallen lassen. Der TV-Tisch, der morgen kommen soll, hat eine drehbare Platte, das eröffnet im Prinzip Optionen. Allerdings ist der Platz im Schlafzimmer so begrenzt dass kein Tisch reinpasst an den ich den DFP anschrauben könnte.
Die Bedienung mit der Fernbedienung geht besser, als erst befürchtet. Philips hat sich Gedanken gemacht wie man die Funktionsvielfalt an den Kunden bringt und das Gerät gleichzeitig benutzbar hält.
http://www.dudv.de/files/3dcf/tvrc.jpg
Kein Ergonomie-Wunder, aber man kommt damit klar: Die mitgelieferte Fernbedienung
Für die Bildausgabe gibt es vier Optionen:
1) 100 Hz Digital Scan
Der einzige 100-Hz-Modus. Das Bild wirkt bei seinen etwa 576 Zeilen auf einer Höhe von knapp 41 cm schon etwas grob. Beim Standbild, was nach einigen Sekunden automatisch erkannt wird, wird die volle Auflösung ausgenutzt und man sieht absolut kein Zeilenflimmern mehr. Das Bild allgemein wirkt auf mich "normal" wie bei einem 100-Hz-TV im Kaufhaus: Flimmerfrei. Wie sich Lauftexte machen, habe ich noch nicht ausprobiert, wahrscheinlich sind sie ausgefranst. Dass Standbilder erkannt und zeilenflimmerfrei dargestellt werden ist auch allen anderen Einstellungen so. Bei 100 Hz Digital Scan fallen die Interlace-Artefakte bei Bewegungen nur wenig auf, da muss man schon genau hingucken.
2) Movie Plus
Pixel Plus und Movie Plus nutzen soweit ich weiß nur 75 Hz. Was an Bildwiederholrate gespart wird, fließt dafür in die Darstellung zusätzlicher Zeilen. Das Bild wirkt jetzt kein bisschen grob, sondern erstaunlich "stückig", klar und detailreich. Im Vergleich zu "Digital Scan" wundert man sich manchmal, woher er die Details nimmt. Flimmern ist noch nicht wahrnehmbar.
Bei Movie Plus werden offenbar langsame Bewegungen speziell behandelt. Filme scheinen mir flüssiger als es das Rohmaterial der DVD eigentlich zulässt. Zwar glaube ich bei bewegten Objekten manchmal leichte Verzerrungen zu erkennen, aber insgesamt ist Movie Plus die Einstellung meiner Wahl für Filme. Gelegentliche Artefakte übersieht man gerne, wenn der Film insgesamt so schön dargestellt wird, wie auf dem 9020.
3) Pixel Plus 2
Bei schnellen Bewegungen, z. B. wenn ich mich in Need for Speed schnell drehe, erzeugt Movie Plus Artefakte, die mit Pixel Plus kaum noch auftreten. Wie auch bei Movie Plus wird nicht nur einfach eine lineare Interpolation der Bildzeilen vorgenommen – Schriftzüge erscheinen zum Beispiel sehr scharf. Das gesamte Bild ist ungewohnt detailreich. Ich weiß nicht ob es Einbildung ist oder das Bild mit Pixel Plus noch minimal detailreicher wirkt.
Es kann Einbildung sein, dass ich meine, bei Filmen mit Pixel Plus ein leichtes Ruckeln zu sehen was man bei mit 25 fps kodiertem Material ja nun mal hat.
4) Double Lines
Jede Zeile wird verdoppelt ausgegeben. Man ist zwar alle Kamm-Artefakte damit los, aber die Zeilenfrequenz der Röhre erlaubt hier nur 50 Hz. Das flimmert sichtlich. Der 21"-PAL-TV meiner Eltern, auch von Philips, flimmert trotz 50 Hz kaum. Da spielt wohl auch die Wahl des Leuchtschichtmaterials eine Rolle. Um bei Kameraschwenks ein Nachziehen zu vermeiden darf das Bild nicht zu lange nachleuchten.
Ersteindruck Bildverbesserung: Es ist müßig, über die Artefaktbildung zu lästern. Ja, das kommt mal vor. Gerade beim Scrollen in vertikaler Richtung sehe ich am Rand schon mal Bildfehler. Es gibt auch diverse andere Situationen, in denen sich die Elektronik verschätzt. Doch setzt das man in Relation mit der allgemeinen Bildverbesserung, ist man froh, Pixel Plus 2 zu haben.
Nachteile von Röhren: Die Bildgeometrie meines Fernsehers ist nicht perfekt. Ich habe noch nicht gefunden, wo man das korrigieren kann (abgesehen von der Bilddrehung um den Mittelpunkt). Bei Filmen fällt es nicht auf, bei Spielen, die nahe des Bildrandes einen Rahmen zeigen, kann der TFT-Verwöhnte irritiert werden. Diese Fehler sind bei mir – genau wie der Farbkonvergenzfehler nahe der Ränder – erträglich schwach. Es ist nicht so, dass ich mich ärgere, was ich da für ein schlecht korrigiertes Gerät erwischt hätte.
Ein Röhrengerät kaufte ich wegen seiner Vorteile: Kontrast, Kontrast, Kontrast. Und kein Nachziehen bei schnellen Kameraschwenks. Das wird natürlich geboten, doch man kann nicht im gleichen Zuge auch alle TFT-Vorteile verlangen. Röhrengeräte haben auch Schwächen, an die ich aber gewöhnt bin. Insofern mag ich das "röhrige" Bild sogar.
Für Simpons und Futurama braucht man den 9020 mit Pixel Plus 2 ebensowenig wie für normales Fernsehen. PAL ist für die harten Trickfilm-Kontraste nicht besonders gut ausgelegt, man hat im kodierten Material bereits leichter Geisterbilder um schwarze Striche. Beim Fernsehsignal hat man ohnehin recht wenig Details, das wird einem erst dann bewusst wenn man solche Bildiagonalen hat. Für DVD-Filme sollte man dann wiederum gleich einen 16:9-TV kaufen.
Trotzdem trägt der 9020 den Namen "Cineos" imo zurecht: Filme sind auf dem Teil ein Genuss. Man ahnt gar nicht, was in PAL so drinsteckt. Ich bin verdammt froh, die gut 600 € ausgegeben zu haben – wenn das Teil hoffentlich einige Jahre hält, freut man sich, wenn man sich lieber ein mal was vernünftiges gekauft hat.
Unter Griff auf Rücklagen habe ich mir nun einen neuen Fernseher geleistet. Der 29PT9020/12 hat angeblich eine 29"-Bildröhre. Tatsächlich sind es 72 cm, sichtbar sind 68 cm (knapp 27 Zoll.) Das Bild ist ca. 54 cm breit und 41 cm hoch. Für DVD-Filme wäre das 16:9-Format zwar besser, doch mit Rücksicht auf meine vielen 4:3-Konsolenspiele wurde es dann ebendieses Gerät mit 4:3-Röhre. Breitbild kommt mir dann erst mit HDTV ins Haus.
http://www.dudv.de/files/3dcf/tv03.jpg
Provisorium: Der Apparat steht auf einem Schränkchen. Der Boden des Gehäuses ist mit Streben versteift,
so dass man kein Durchbiegen befürchten muss. Links im Bild eine Decke, rechts der himmelblaue Astro-
Rucksack, im Schränkchen der DVD-Player und darauf die Playsi. Der Cube steht vor dem Schränkchen
und ist im Bild nicht zu sehen.
Kurz: Ja, man sieht manchmal ausgefranste Pixelränder, und das Deinterlacing funktioniert nicht immer perfekt. Trotzdem ist das Bild insgesamt erstaunlich gut. Feinste Strukturen sind noch sichtbar, man sieht einzelne Haare der Schauspieler, feinste Details in waberndem Rauch und auf Oberflächen auch leichte Verschmutzungen. Landschafts-Totalen warten mit Details auf, die man bis zum nächsten Schnitt gar nicht alle erfassen kann. Die Pixeldichte ist bei knapp 2,50 Meter Abstand zum Bild so gut, dass man glaubt, mit einem Vergrößerungsglas noch mehr sehen zu können. Jedenfalls, so lange es sich um eine vernünftige DVD handelt.
Auch weniger vernünftige DVD-Bildqualität, wie z. B. bei Mike-Oldfield-Konzerten, oder der "Mortal Kombat" letterboxed kodierten DVD wird aufgemöbelt. Bei Mortal Kombat fiel mir jetzt erst die Gestaltung vieler Bildhintergründe auf, das dürfte allerdings primär auf die Bildfläche zurückzuführen sein. An die Bildbreite von gut 54 cm (der alte TV bot 40 cm) gewöhnt man sich sehr rasch. Wenn ich auf den alten TV sehe frage ich mich "was ist das für eine winzige Scheibe?" In den Zuschauermassen der DVD-Oldfield-Konzerte kann man jetzt viel einfacher einzelne Köpfe ausmachen, das liegt aber auch an der Bildschärfe, nicht nur der Größe.
Ok das mit der "winzigen Scheibe" beim alten TV ist übertrieben, ich sehe seine Größe eher als unterste sinnvolle TV-Größe an, wenn man auch DVDs gucken und spielen will. Der neue Fernseher hat nur 33% mehr Diagonale – damit aber fast 80% mehr Fläche, der Unterschied ist größer als man denkt.
Bei Gladiator (der normalen Version mit einer DVD für den Film und einer Bonus-DVD) sieht man bei den Feuerpfeilen im Himmel am Rand der Lichtpunkte Artefakte, die auch ohne Schärfefilter da sind, mit ihm aber erst besonders zur Geltung kommen. Ich habe Schärfe auf Stufe 1 gestellt (Stufe 0 ist aus, Maximalstufe ist 7) weil damit Texturen besser zur Geltung kommen. Baumrinde, Erde, Naturstein – all das wirkt nur bei aktiviertem Schärfefilter so genial.
Aber auch die kleinste Schärfe-Stufe führt gelegentlich zu Artefakten. Beim fünften Element (Widescreen-Version 2,35:1, 16:9-kodiert) ist die Bildschärfung im Intro (in der Wüste) eher kontraproduktiv, kann jedoch später im Film die Detailwahrnehmung erleichtern.
Star Wars muss man auf einem großen Bildschirm sehen, hier kann der 9020 natürlich punkten.
Ich freue mich wie blöd darauf, mir die ganzen alten Schinken, auch Star Trek und natürlich Herr der Ringe, noch mal reinzuziehen. Das Bild beim 9020 ist so, als würde ein Unschärfe-Schleier weggezogen. Die Filme wirken viel feinkörniger, und, auch wenn das komisch klingt, Bewegungen werden flüssiger.
Nicht nur Filme, auch Konsolenspiele profitieren von der Fläche. Bei Baten Kaitos sind in einigen Szenen die Personen sehr klein dargestellt und waren auf meinem (inzwischen ja leider kaputten) Fernseher mit 51 cm sichtbarem Bild kaum zu erkennen, jetzt rollt sich die Welt vor den Augen in ungeahnter Pracht auf. Und die Zeichnungen auf den Magnus-Karten (den Items in Baten Kaitos) erkenne ich jetzt erst richtig. Wahrscheinlich werde ich das Spiel, wenn ich es mal geschafft habe, ein zweites mal durchspielen nur um die ersten Welten noch mal "richtig" zu sehen. Wie viele Details man auch bei den gezeichneten Hintergründen jetzt sehen kann, ist sagenhaft.
Need for Speed Unterground 2 auf der Playsi wirkt ebenfalls besser als vorher, aber der Unterschied ist bei weitem nicht so groß. Gran Turismo 4 hingegen geht übelst ab. Die Replays sind ein grafischer Genuss der Extraklasse, und beim Fahren entgehen meinem Auge zwar nicht die Artefakte, die die Technik reinproduziert, aber diese sind schwach verglichen mit dem extrem flüssigen, großen und klaren Bild. Texturaliasing sieht man jetzt noch besser als vorher, das wurde früher etwas gnädiger im 50-Hz-Flimmern und der allgemeinen Bildunschärfe unterdrückt, doch die Fläche und Flimmerfreiheit des neuen TVs bringen auch die positiven Effekte der Gran-Turismo-Grafik besser zur Geltung. Beim antesten führte ich Selbstgepräche mit dem Inhalt "Ist das geil ... ist das geil ..."
Der Fernseher wird vorläufig im Schlafzimmer bleiben, weshalb ich mein Driving Force Pro nicht nutzen kann, was ich für Gran Turismo aber brauche – da muss ich mir noch mal was einfallen lassen. Der TV-Tisch, der morgen kommen soll, hat eine drehbare Platte, das eröffnet im Prinzip Optionen. Allerdings ist der Platz im Schlafzimmer so begrenzt dass kein Tisch reinpasst an den ich den DFP anschrauben könnte.
Die Bedienung mit der Fernbedienung geht besser, als erst befürchtet. Philips hat sich Gedanken gemacht wie man die Funktionsvielfalt an den Kunden bringt und das Gerät gleichzeitig benutzbar hält.
http://www.dudv.de/files/3dcf/tvrc.jpg
Kein Ergonomie-Wunder, aber man kommt damit klar: Die mitgelieferte Fernbedienung
Für die Bildausgabe gibt es vier Optionen:
1) 100 Hz Digital Scan
Der einzige 100-Hz-Modus. Das Bild wirkt bei seinen etwa 576 Zeilen auf einer Höhe von knapp 41 cm schon etwas grob. Beim Standbild, was nach einigen Sekunden automatisch erkannt wird, wird die volle Auflösung ausgenutzt und man sieht absolut kein Zeilenflimmern mehr. Das Bild allgemein wirkt auf mich "normal" wie bei einem 100-Hz-TV im Kaufhaus: Flimmerfrei. Wie sich Lauftexte machen, habe ich noch nicht ausprobiert, wahrscheinlich sind sie ausgefranst. Dass Standbilder erkannt und zeilenflimmerfrei dargestellt werden ist auch allen anderen Einstellungen so. Bei 100 Hz Digital Scan fallen die Interlace-Artefakte bei Bewegungen nur wenig auf, da muss man schon genau hingucken.
2) Movie Plus
Pixel Plus und Movie Plus nutzen soweit ich weiß nur 75 Hz. Was an Bildwiederholrate gespart wird, fließt dafür in die Darstellung zusätzlicher Zeilen. Das Bild wirkt jetzt kein bisschen grob, sondern erstaunlich "stückig", klar und detailreich. Im Vergleich zu "Digital Scan" wundert man sich manchmal, woher er die Details nimmt. Flimmern ist noch nicht wahrnehmbar.
Bei Movie Plus werden offenbar langsame Bewegungen speziell behandelt. Filme scheinen mir flüssiger als es das Rohmaterial der DVD eigentlich zulässt. Zwar glaube ich bei bewegten Objekten manchmal leichte Verzerrungen zu erkennen, aber insgesamt ist Movie Plus die Einstellung meiner Wahl für Filme. Gelegentliche Artefakte übersieht man gerne, wenn der Film insgesamt so schön dargestellt wird, wie auf dem 9020.
3) Pixel Plus 2
Bei schnellen Bewegungen, z. B. wenn ich mich in Need for Speed schnell drehe, erzeugt Movie Plus Artefakte, die mit Pixel Plus kaum noch auftreten. Wie auch bei Movie Plus wird nicht nur einfach eine lineare Interpolation der Bildzeilen vorgenommen – Schriftzüge erscheinen zum Beispiel sehr scharf. Das gesamte Bild ist ungewohnt detailreich. Ich weiß nicht ob es Einbildung ist oder das Bild mit Pixel Plus noch minimal detailreicher wirkt.
Es kann Einbildung sein, dass ich meine, bei Filmen mit Pixel Plus ein leichtes Ruckeln zu sehen was man bei mit 25 fps kodiertem Material ja nun mal hat.
4) Double Lines
Jede Zeile wird verdoppelt ausgegeben. Man ist zwar alle Kamm-Artefakte damit los, aber die Zeilenfrequenz der Röhre erlaubt hier nur 50 Hz. Das flimmert sichtlich. Der 21"-PAL-TV meiner Eltern, auch von Philips, flimmert trotz 50 Hz kaum. Da spielt wohl auch die Wahl des Leuchtschichtmaterials eine Rolle. Um bei Kameraschwenks ein Nachziehen zu vermeiden darf das Bild nicht zu lange nachleuchten.
Ersteindruck Bildverbesserung: Es ist müßig, über die Artefaktbildung zu lästern. Ja, das kommt mal vor. Gerade beim Scrollen in vertikaler Richtung sehe ich am Rand schon mal Bildfehler. Es gibt auch diverse andere Situationen, in denen sich die Elektronik verschätzt. Doch setzt das man in Relation mit der allgemeinen Bildverbesserung, ist man froh, Pixel Plus 2 zu haben.
Nachteile von Röhren: Die Bildgeometrie meines Fernsehers ist nicht perfekt. Ich habe noch nicht gefunden, wo man das korrigieren kann (abgesehen von der Bilddrehung um den Mittelpunkt). Bei Filmen fällt es nicht auf, bei Spielen, die nahe des Bildrandes einen Rahmen zeigen, kann der TFT-Verwöhnte irritiert werden. Diese Fehler sind bei mir – genau wie der Farbkonvergenzfehler nahe der Ränder – erträglich schwach. Es ist nicht so, dass ich mich ärgere, was ich da für ein schlecht korrigiertes Gerät erwischt hätte.
Ein Röhrengerät kaufte ich wegen seiner Vorteile: Kontrast, Kontrast, Kontrast. Und kein Nachziehen bei schnellen Kameraschwenks. Das wird natürlich geboten, doch man kann nicht im gleichen Zuge auch alle TFT-Vorteile verlangen. Röhrengeräte haben auch Schwächen, an die ich aber gewöhnt bin. Insofern mag ich das "röhrige" Bild sogar.
Für Simpons und Futurama braucht man den 9020 mit Pixel Plus 2 ebensowenig wie für normales Fernsehen. PAL ist für die harten Trickfilm-Kontraste nicht besonders gut ausgelegt, man hat im kodierten Material bereits leichter Geisterbilder um schwarze Striche. Beim Fernsehsignal hat man ohnehin recht wenig Details, das wird einem erst dann bewusst wenn man solche Bildiagonalen hat. Für DVD-Filme sollte man dann wiederum gleich einen 16:9-TV kaufen.
Trotzdem trägt der 9020 den Namen "Cineos" imo zurecht: Filme sind auf dem Teil ein Genuss. Man ahnt gar nicht, was in PAL so drinsteckt. Ich bin verdammt froh, die gut 600 € ausgegeben zu haben – wenn das Teil hoffentlich einige Jahre hält, freut man sich, wenn man sich lieber ein mal was vernünftiges gekauft hat.