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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : altes Oszilloskop -> sehr schlechte Ablenkung


Ulf
2006-05-19, 16:34:18
hi,
ich habe letztens ein altes Telequipment D52 Oszilloskop erhalten.
Es funktioniert auch wunderbar, nur sind die Ablenkungen beider strahlen sehr schlecht, vllt bis 1 - 2 cm!
und da kann man leider dann doch nicht sonderlich viel sehen.
ich nehme an, dass einige bauteile des doch sehr alten oszilloskop von 1969 vllt so langsam am ende sind. die ablenkung wird ja m.H. von spulen erreicht, aber die induktivität kann doch da nicht viel schlechter werden, oder? kann das sein, dass da vllt ein paar kondensatoren am boden sind?
dann würde ich versuchen, sie auszutauschen, nur weiß ich nicht wirklich was, da ich mich mit oszilloskopen nicht sonderlich in deren bau auskenne..
die ganzen schaltblätter befinden sich hier: http://www.thevalvepage.com/servdata/testeq/telequip.htm beim D52..
würde wirklich toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!

Rhönpaulus
2006-05-19, 18:42:05
eine scope arbeitet prinzipiell mit statischer ablenkung über elektrische felder.
am besten du druckst dir erstmal alle schaltbilder aus.
dort findest du an speziellen meßpunkten prüfspannungen zur fehlersuche.
beginne mit den versorgungsspannungen der baugruppen denn eine normale funktion ist nur möglich wenn diese innerhalb des tolleranzbereiches liegen.
zu niedrige spannungen deuten auf einen defekt der stromversorgung dieses spannungszweigs oder überhöhte stromaufnahme einer defekten baugruppe an diesem zweig hin.
ist hier alles in ordnung kannst du deine suche im y oder x-verstärker fortsetzen.
wenn sich auch dort nichts finden sollte kommen nur noch diverse gitterspannungen der röhre oder die röhre selber in frage.


ps: an der bedienung kann es nicht liegen?

barracuda
2006-05-20, 00:18:01
Rhönpaulus[/POST]']wenn sich auch dort nichts finden sollte kommen nur noch diverse gitterspannungen der röhre oder die röhre selber in frage.


ps: an der bedienung kann es nicht liegen?
DER Röhre? Schau mal ins Schaltbild und zähle mal die diversen Röhren die drin sind.

Ich gehe mal davon aus dass du ein Multimeter und zumindest einige Grundkenntnisse hast.
Dann miss zuerst die Ausgangsspannungen des Netzteils, dann nimm die Ablenkverstärker (Schaltbild S. 10) unter die Lupe. Je nachdem wie lange das Gerät unbenutzt rumgestanden hat und nach Lagerort (Feuchtigkeit) können Widerstände hochohmig geworden oder Elkos förmlich "ausgetrocknet" sein. Die haben dann keine dicken Backen.
Ferner haben Röhren die Angewohnheit mit der Zeit schwächer zu werden weil die Emmissionsschicht der Kathode einer Abnutzung unterliegt. Da musst du mal googeln wo du noch Ersatz bekommst, da gibt es durchaus noch einige Anbieter.
Ach ja, der Transistor im Netzteil ist, wie am Typ ACY 22 erkennbar, ein Germaniumtransistor, da hat es nur ca. 0,3 V zwischen B und E. Aber auch sowas ist im Notfall noch zu bekommen.

Hüte beim Fehlersuchen deine Finger, die Betriebsspannungen der Röhrenschaltungen liegen bei 300 V, dann gibt das Netzteil noch -960 V und 2,5 kV her, eine Ausgangswicklung des Trafos auch 1070 V~, und da ist richtig Sputz dahinter.