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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kurzbericht: T-Balancer SL4


Dunkeltier
2006-06-01, 19:58:28
Es gibt viele Lüftersteuerungen auf den Markt, doch nur wenige werden den Anspruch einer echten Steuerung gerecht. Der mCubed T-Balancer SL4 ist eines der vielen Modelle, welches versucht, diesen Ansprüchen zu genügen. Ursprünglich war bei mir eine Lüftersteuerung gar nicht geplant, trotz oder gerade wegen der Wasserkühlung in meinen Rechner. Doch leider kommt selbst ein wassergekühlter Rechner nicht vollständig ohne Lüfter aus, wenn dessen Radiator zu kompakt für einen vollständig passiven Betrieb bei noch annehmbaren Temperaturen ist. Jedenfalls wünsch(t)e ich mir, das der Radiator beim idlen und leichter Belastung passiv läuft, ebenso der Netzteillüfter mit reduzierter Lüfterdrehzahl. Dies kann man zwar auch über Schalter und Drehregler realisieren, aber das wäre ja Arbeit. :D Folglich habe ich mich für die automatisierte Variante entschieden, die mich um ca. 50 Euro erleichert hat. :( Mir ist zwar bewußt, das bald ein Nachfolgemodell erscheint. Ich wollte aber trotz alledem die Slot-Version, auch wenn sie nicht ganz so Featurereich sein mag. Dafür aber sicher preiswerter, als der immer noch nicht käufliche Nachfolger.

http://www.nvnews.net/reviews/mcubed_tbalancer/card.jpg

Nun gut, nach dem was ich alles so las, beherrscht der T-Balancer eigentlich alles. Er kann:
eigene Sensoren auslesen/ Hardware-Sensoren auslesen/ Software-Sensoren auslesen/ Durchflußmesser auslesen
LCD/ Lüfter/ Lichter ansteuern
verschiedene PWM-Frequenzen nutzen, um Lüftergeräusche zu minimieren
Lüfter linear, progressiv, nach eigenen Werten oder Temperatur-abhängig steuern

Kurzum, er kann eigentlich alles was man sich jemals so vorstellt, außer Kaffee kochen. Man kann je nach Temperatur und Sensor auch erst den einen, dann den anderen Lüfter angehen lassen, und diese dann entsprechend programmiert in der Drehzahl erhöhen. Oder bei unterschreiten von bestimmten Werten eine selbstgebaute rote Lampe aufleuchten lassen...kurzum, die Möglichkeiten sind vielfältig und beinahe unbegrenzt.

Anfangs gestaltet sich die Software ein wenig unübersichtlich, aber nach kurzer Zeit hat man den Dreh raus. Und einmal programmiert ist in der Regel kein weiterer Eingriff nötig. Kommt es mal zum Ausfall des Programms, wird automatisch in einen Backup-Modus geschaltet - alle Lüfter drehen dann auf 100% auf. Ich habe mir die Programmierung extrem simpel gemacht. Momentan lese ich mit Speedfan die Temperaturen aus, und übertrage nur die CPU-Temperatur an den T-Balancer. Dessen Temperatur bestimmt die Drehzahl aller 4x Lüfter, wobei ich die 3x Radiator-Kanäle Temperaturabhängig laufen lasse. Zielttemperatur ist 32°C, bei Unterschreitung dieser schalten die Lüfter ab. Der Netzteillüfter orientiert sich zwar auch an der CPU-Temperatur, läuft aber mit einer Kennlinie. 25% ohne großartig Last, bis hinauf zu 100% unter absoluter Volllast. Wobei ich bisher noch nicht mehr als 78% dem Lüfter abfordern konnte.

Die Tage schließe ich dann den bereits eingebauten Wasser-Temperatursensor und den Durchflußmesser an, und werde dann über diese die Lüfter regeln. Derzeit fehlt mir leider noch der dazu benötige Sensor-Hub - wußte nicht, das man sowas auch noch braucht. ;(

Abschließendes Fazit: Brauchbar bei vielen Lüftern im System, wenn auch leider etwas umständlich zu bedienen. Insbesondere das Flashen der Firmware erfordert Nerven aus Stahl. Leider ist die dazu benötigte Software auch ein kleiner Knackpunkt, denn sowas in Hardware gegossen wäre noch viel besser (insbesondere auch unter Linux).

Positiv:
extrem viele Konfigurationsmöglichkeiten bezüglich Lüfteransteuerungen
liest so ziemlich alles an Daten aus, und kann entsprechend drauf reagieren
steuert außer Lüfter auch Leuchten, Pumpen und Durchflußmesser an
"relativ" preiswert
guter Support
benötigt wenig Platz, läßt sich im Gehäuse verbauen

Negativ:
steuert Lüfter nur per PWM an
ziemlich instabil (!) - Lüfter drehen bei Sensorabriß hoch und Software hat haufenweise Laufzeitfehler
geringer Lieferumfang (kein USB-Kabel, wenig Sensoren)
Upgrades müssen hinzu gekauft werden (Durchflußmesser, etc.)
für mehr Anschlüße braucht man Hardware-Erweiterungen
benötigt zum Betrieb Software, außerdem müssen immer Sensor-Daten (echte Hardware-Sensoren oder Software-Sensordaten) vorliegen
kann keinen Kaffee kochen und Bomben entschärfen

Snoopy69
2006-06-10, 18:48:49
Ich hab selber schon länger nen T-Balancer, allerdings die KTC-Edition (mit Sensor-Hub und Inline-Sensor)

Der T-Bal braucht die Software nicht zwingend ständig.
Sie dient hauptsächlich zur Konfiguration. Richtig eingestellt, könnte man sie quasi deinstallieren und die USB-Verbindung kappen - die Daten bleiben immer erhalten.
Zum Auslesen der Daten brauche ich natürlich die Software...
Wenn PWM stören sollte (nicht immer), dann hol dir nen Attenuator dazu oder bastle selber einen...

Dunkeltier
2006-08-26, 02:49:49
Ich muß meine Meinung mittlerweile revidieren. Die PWM-Steuerung läßt die Lüfter bei näheren hinhören doch erheblich brummen oder fiepen, und die Software ist ziemlich instabil. Hinzu kommt, das der Kontakt zum analogen Sensor-Hub öfters mal abreißt, wobei der T-Balancer dann in den Notfallmodus schaltet und alle Lüfter voll aufdreht. Mittlerweile habe ich den verkauft, hatte auch keine Lust mehr, mich großartig weiter damit auseinanderzusetzen. Nenne nun ein Aquaero 4.0 mein Eigen, das rennt wie es soll, sogar wesentlich besser.

Snoopy69
2006-08-26, 04:08:26
Oder den neuen BigNG...