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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum monströser Aufwand für den Kopierschutz nützlich ist


Madman123456
2006-06-06, 22:44:55
Nun, wenn schon in keinster Weise berechtigt, da letzlich der ehrliche Kunde der einzige ist, der eventuelle Schwierigkeiten die sich mit Kopierschutzmechanismen ergeben überhaupt ertragen muss und gleichzeitig der einzige ist, der diese Massnahmen finanziert, so sind die fragwürdigen Kopierschutzmassnahmen mit immer abstruserem Unfug, egal in welchem Bereich, durchaus nützlich.

Die Pöhse Geldgeile Musikindustrie, Filmindustrie, Spieleindustrie, wer auch immer, erfindet immer neue und immer beklopptere Massnahmen um das illegale kopieren zu erschweren. Diese Kopierschutzmechanismen gehn mitunter soweit, das die vertreibenden Firmen auch schäden an den Gerätschaften oder der Software ihrer Kundschaft in Kauf nehmen, um das kopieren des Produkts zu erschweren.
Das solcherlei Vorgehn wenig werbewirksam ist, sollte klar sein. Hat wer mal Mr&Mrs Smith auf DVD vom Kinowelt verleih mal im rechner gehabt? Ja? Noch ein Film von Kinowelt gefällig? Nein? Kann ich gut verstehn.

Nun steht die Industrie, ganz egal welchen Bereiches (sie alle haben ihr eigenes Horrostück) noch schlechter da als ohnehin schon.

Dazu kommen dann noch die Werbespots, bei denen man doch sehr stark den Eindruck gewinnt, der Kunde soll verhöhnt werden. Die Industrie stellt erstmal all ihre Kunden unter Generalverdacht, ausserdem wollen diese Menschen, die ganz offensichtlich kein Rechtsbewusstsein haben, dem pöhsen potentiellen Raubkopierern, den sie grundsätzlich in jedem Kunden sehn der ein Produkt kauft, ein Rechtsbewusstsein beibringen.


Dieser ganze Klumpatsch dient meiner überaus genialen Theorie nach nur dazu, eine Lobby gegen die Industrie zu formen.
Das dient wiederum dazu, das der verärgerte halblegale seinen Krempel kauft, um mit seiner Argumentation im Recht zu sein.

Der springende Punkt ist der, das die "ich zieh mir ein Album ums selber zu hören"-Kunden mehr Kohle "kosten" als die semiproffessionellen Schulhofraubkopierer, die ihre Datenträger passend beschriften und dann direkt aus der Spindel verkaufen.
Zumindest ist dem so nach Berechnung der Industrie (denk ich mal, nicht hauen...), weil die Schulhofraubkopierer immer weniger werden, da ein immer grösser werdender Anteil ihrer Kundschaft auch DSL XXXX(X) hat und sich den ganzen Kram selber zieht.

Folglich muss man die Leute, die sich zuwenig Zeug ziehn um sinnvoll strafrechtlich verfolgt zu werden, gegen sich aufbringen, um damit dann zu errreichen, das diese ihre Position gegen die Industrie mit dem Argument festigen, das sie ihren Krempel ganz legal kaufen.

JLXP
2006-06-07, 00:34:20
Madman123456[/POST]']
Folglich muss man die Leute, die sich zuwenig Zeug ziehn um sinnvoll strafrechtlich verfolgt zu werden, gegen sich aufbringen, um damit dann zu errreichen, das diese ihre Position gegen die Industrie mit dem Argument festigen, das sie ihren Krempel ganz legal kaufen.

Ergibt imho keinen Sinn.
Du meinst man muss diese Leute einschüchtern mit Sachen wie 5Jahre Gefänginis für Raubkopierer (anbei das gilt nur bei entgeltlichem Vertrieb von Raubkopien) um sie dazu zu bewegen das Zeug zu kaufen.
Wenn man sie verärgert oder gegen sich aufbringt dann machens sie es doch erst recht illegal, oder?
Jlxp

Knötchen
2006-06-07, 03:11:29
Zum Thema "Raubkopie" -> klick (http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=4393267&postcount=26)
Madman123456[/POST]']...
Folglich muss man die Leute, die sich zuwenig Zeug ziehn um sinnvoll strafrechtlich verfolgt zu werden, gegen sich aufbringen, um damit dann zu errreichen, das diese ihre Position gegen die Industrie mit dem Argument festigen, das sie ihren Krempel ganz legal kaufen.
Finde ich etwas weit hergeholt. In Frau Zypries' Novelle ist bewusst auf die Bagatellklausel verzichtet worden. Frau Zypries schien von der Contentindustrie stark gefördert .. ähm .. gefordert worden zu sein. Frau Zypries wertet dies zwar als Erfolg für die Verbraucher (ja, ja, man höre und staune nicht schlecht!), da die Staatsanwaltschaften sicher besseres zu tun hätten als hinter jedem einzelnen Vergehen hinterher zu sein, aber im Grunde ist es genau umgekehrt. Der Verbraucher ist auf die Barmherzigkeit und Auslastung des Staatsanwaltes angewiesen. Die Rechtssicherheit steht auf Seiten der Industrie, nämlich dass klein Hänschen, der sich begeistert von seinem Lieblingsgirlygroupprodukt ein Liedchen runterläd, mal ganz fix vor Gericht gezerrt werden kann, wollen die hoffentlich gut betuchten Eltern nicht horrende Mondsummen für Vergleiche und fiktive Anwaltskosten der Medienkonzerne ausgeben.

Ein Kopierschutz, der Systemtreiber ersetzt, Probleme mit Brennern, Brennersoftware oder allgemein optischen Laufwerken hervorrufen kann, im schlimmsten Fall meine Hardware schrottet oder schlicht inkompatibel zu anderen Kopierschützen anderer Spiele ist und unnötig Systemresourcen verschlingt, hat auf meinem Rechner rein gar nichts zu suchen. Da ist mir die Motivation für die "Imagepflege" der Contentindustrie völlig wurscht.

Du denkst also, dass Leute die sich früher ein Starforce / Frontline bzw. Securom - Spiel kopiert haben, kaufen es jetzt, nur damit sie als moralischer Gewinner dastehen? hmmm .. klingt nicht logisch. Logischer wäre, dass Leute die wildwuchernde Kopierschütze verteufeln, lieber ein Spiel ohne Kopierschutz mehr kaufen. Aber ehrlich gesagt würde ich es nicht nur deswegen machen, weil es kein Kopierschutz hat, es müsste mir schon gefallen. Andererseits würde ich den absoluten Jahrhunderthit niemals kaufen, wenn ich dadurch meinen Rechner bzw. meine Daten gefährde bzw. wenn ich mein (mitterweile von der Industrie gestrichenen) Recht auf Privatkopie nicht in Anspruch nehmen könnte. Wieso soll ich Geld für Ersatz des Datenträgers zahlen, wenn ich ein Backup machen kann? Warum soll ich ständig Disc Jockey spielen, wenn ich ein Image mounten kann? Der sg. "Schutz" der mir meine Rechte wegnimmt, wird schlicht nicht gekauft. Basta.

huha
2006-06-07, 03:36:31
Das Problem ist, daß die Leute längst kein Rechtsbewußtsein mehr haben und sich die Firmen auch nicht gerade sehr kooperativ zeigen, wenn's darum geht, Dinge "richtig" zu erledigen.

Als Beispiel wäre hier unsere Abizeitung genannt, für deren Einband wir eine Photomontage gestalteten, die auf einem DVD-Cover basiert. Anrufe beim Herausgeber der DVD ergaben, daß wir keine Lizenz dafür kriegen können, es aber auch nicht verfolgt würde, erst recht nicht bei der geringen Auflage (800 Stck.)

Wenn es einem die Firmen schon so schwer machen, Dinge so umzusetzen, wie sie umgesetzt werden sollten, wer wundert sich dann, wenn den Leuten das Rechtsbewußtsein immer mehr abhanden kommt? Daß man Dinge nicht "einfach so" benutzt, ist zumindest MIR klar, aber wenn selbst die Firmen dies dadurch unterstützen, auf Lizenzanfragen nur unzureichend zu reagieren, dann ist es durchaus verständlich, wenn immer mehr Leute nicht verstehen können, daß man für fremden Inhalt Lizenzen braucht respektive zumindest die Erlaubnis, diese zu benutzen.



Worauf ich hinauswill:
Die Probleme sind hausgemacht. Durch Geldgier sind die Preise so sehr gewachsen, daß die Kunden es für sinnvoller erachten, das Zeug einfach herunterzuladen. Langsam kommen die Firmen dahinter, daß dies ungünstig ist, versuchen nun allerdings, den ehrlichen Kunden daran zu hindern, den Inhalt zu verbreiten. Natürlich ist offensichtlich, woran die Industrie interessiert ist: Der individuellen Einzelabrechnung.
Dieses Geschäftsmodell widerstrebt dem Medium Tonträger; ich besitze ein Band, eine Schallplatte, eine CD oder eine Datei und kann diese abspielen, wann und wo ich will. Ich habe das Zeug einmal gekauft und kann es nun nahezu unendlich oft genießen.
Das angestrebte Geschäftsmodell zielt in Richtung "Konzert/Kino/Veranstaltung" -- wenn ich etwas will, dann muß ich gefälligst "Eintritt" bezahlen und zwar selbstverständlich immer wieder. Die Industrie sollte allerdings langsam begriffen haben, daß dieses Modell komplett unattraktiv ist, wie schon Pay-per-View-Angebote von Pay-TV-Sendern zeigen, die wohl ebenfalls nicht allzu häufig genutzt werden.

Zuhause ist eben weder Kino noch Konzertsaal. Bei diesen Veranstaltungen zahlt man nicht primär für den Inhalt, sondern für die Präsentation und das Ambiente. Ein Konzert für 9E, bei dem dann 5, 6 Stücke gespielt werden, ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis natürlich wesentlich schlechter als eine CD mit 20 Tracks für 20E, die 9E zahle ich allerdings gern (im Gegensatz zu den 20E für die CD; wenn wenigstens 20 Tracks draufwären und sie nur 20E kosten würde, dann sähe das eventuell etwas anders aus), da ich nicht nur die Musik "an sich" habe, sondern auch das Erlebnis, das einem eben auch die beste Stereoanlage nicht bieten kann.
Die Industrie will mir also den Inhalt in einer Art und Weise verkaufen, die bei einem Erlebnis gerechtfertigt wäre, schafft es aber nicht, ihn mir in einer Form zu präsentieren, die dem Erlebnis gleichkommt. Schlußendlich bedeutet dies, daß die Industrie mir ein Produkt zu einem maßlos überteuerten Preis andrehen will, den zu zahlen ich -- und viele, viele andere Kunden auch -- nicht bereit bin respektive sein werde.

-huha

Aquaschaf
2006-06-07, 08:09:24
Früher hat man aus der Videothek auf Videokasetten überspielt und CDs auf Kasetten. Ich denke nicht, dass sich das Rechtsbewusstsein verändert hat.

stav0815
2006-06-07, 12:06:41
Aquaschaf[/POST]']Früher hat man aus der Videothek auf Videokasetten überspielt und CDs auf Kasetten. Ich denke nicht, dass sich das Rechtsbewusstsein verändert hat.

und die Industrie hat Rekordgewinne verbucht, bzw. zumindest haben sie es überlebt! :eek:


Zuhause ist eben weder Kino noch Konzertsaal. Bei diesen Veranstaltungen zahlt man nicht primär für den Inhalt, sondern für die Präsentation und das Ambiente. Ein Konzert für 9E, bei dem dann 5, 6 Stücke gespielt werden, ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis natürlich wesentlich schlechter als eine CD mit 20 Tracks für 20E, die 9E zahle ich allerdings gern (im Gegensatz zu den 20E für die CD; wenn wenigstens 20 Tracks draufwären und sie nur 20E kosten würde, dann sähe das eventuell etwas anders aus), da ich nicht nur die Musik "an sich" habe, sondern auch das Erlebnis, das einem eben auch die beste Stereoanlage nicht bieten kann.
Die Industrie will mir also den Inhalt in einer Art und Weise verkaufen, die bei einem Erlebnis gerechtfertigt wäre, schafft es aber nicht, ihn mir in einer Form zu präsentieren, die dem Erlebnis gleichkommt. Schlußendlich bedeutet dies, daß die Industrie mir ein Produkt zu einem maßlos überteuerten Preis andrehen will, den zu zahlen ich -- und viele, viele andere Kunden auch -- nicht bereit bin respektive sein werde.


wenn ich dann sehe, dass ich mir bei Musicload, einen Titel für 3,99€ kaufe, diesen dann in mieser Qualität auf meinem PC nicht abspielen kann, weil ich nur den WMP8 habe, dann geht mir die Hutschnur hoch! Dann darf ich das Teil nur auf 3 PCs abspielen und 3x auf CD Brennen.

Ich habe den Eindruck, ich werde hier verarscht. Da saug ich mir den Titel besser irgendwo in guter Qualität, kann das Ding unendlich kopieren und auch auf Linux PCs oder PCs ohne Windows XP anhören und bezahl keinen Wucherpreis für einen Track!

TigerAge
2006-06-07, 12:10:44
Sicher, das Unrecht (ansich schon eine Perversion, dieses Wort) gibt es immer und wird es immer geben. Aber die Mittel, mit denen die Content-Industrie derzeit versucht, ein Rechtsbewusstsein zu schaffen, sind wahrlich mehr als fraglich. Zumal sie (die Mittel) der Entwicklung eines Rechstbewusstsein hinderlich und der Förderung eines Unrechtsbewusstseins förderlich sind. Der Kunde (welcher schon sehr lange nicht mehr König, sondern nur noch Konsument ist) stört sich an diesem Verhalten der Industrie und sucht sich Mittel und Wege, wie er Ohne(!) Gängelungen in den Genuß seines Contents kommt.

Grüße

Knötchen
2006-06-07, 13:08:46
Stimmt huha, der Trend zum Einweghören bzw. Einwegsehen hält an. Sollte die Industrie dies gegen den Verbraucher durchsetzen können, ist eine neue Geldquelle erschlossen.

Die Wurzel allen Übels ist doch, dass versucht wird Besitzstände zu verteidigt und Monopole zu sichern, ungeachtet der technischen und der damit einhergehenden gesellschaftlichen Entwicklung. Um die Riesenprofite der Contentkonzerne wie Sony-BMG, AOL-Time Warner zu sichern, ist jedes Mittel recht. Da werden auf Druck der Industrie Verbraucherrechte abgeschafft und die Kundschaft mit lächerlichen DRM-Systemen und Kopierschützen gegängelt. Dass damit unter Umständen noch bestehende Rechte der Verbraucher massiv verletzt werden (Beispiel: Sony Rootkit -> Datenschutzverletzungen, mögl. Schäden am Betriebsystem), ist den Konzernen völlig egal, denn in den Augen der Konzerne ist die Käuferschaft eine feste Grösse, die immer verfügbar ist. So lange man keinen Wettbewerb fürchten muss, können Konsumenten eh nicht ausweichen, also kann man mit den Verbrauchern alles machen, so ähnlich wie bei den deutschen Energiepreisen.

DaBrain
2006-06-07, 13:30:11
Das Problem mit dem Preis ist ganz offensichtlich.

Die Kunden sehen nicht ein soviel zu zahlen und sich dann auch noch Auflagen zu unterwerfen, also wird das Stück mit edonkey oder sowas runtergeladen... Unrechtsgefühl? Kein Stück, weil der Preis und die Bedingungen für den "Kunden" unverschämt erscheinen.

Ähnlich ist es mit Schwarzfahrern in der U-Bahn...

Die Konsequenz für den Anbieter: Weniger Gewinn. Also werden die Preise erhöht. Leider verschlimmert sich das Problem damit nur. (Ist schon merkwürdig... :rolleyes: ) Als nächstes bekämpft man eine Auswirkung des Problems, nämlich das Kopieren. Dabei geht man genauso skrupellos vor, wie die Kopierer. Unrechtsbewußtsein? Keine Chance. Den Kunden kann man nicht vertrauen, die Hälfte von denen sind doch potentielle Raubkopierer...

"Der Kunde ist König" gibt es nicht mehr. Es ist einfach zu teuer und wird von zu vielen Kunden ausgenutzt. Ein Copyright Besitzer muss also seine Macht demonstrieren, damit niemand sicht mehr traut ihm Schaden zuzufügen.
Das artet dann in so lächerlichen Sachen wie Klagen gegen Clan Homepages aus, weil der Name so ähnlich klingt wie ein Produkt. Da geht schnell mal eine Existenz an den unverschämten Schadensersatzforderungen kaputt.

Spiele Mods werden totgeklagt. Und nicht zu letzt wird der PC der Kunden präventiv mit Spyware ausgestattet, sowie einem Kopierschutz, der einem erstmal alle Progamme verbietet, mit denen man das Spiel/die Software, kopieren könnte...

Man muss das ganze von zwei Seiten sehen. Wenn die Preise jetzt gesenkt werden, wird man nicht viele Kunden zurück in die Legalität bringen. Alleine schon weil "einfach runterladen" schneller und bequemer ist. Wahrscheinlich hätte man wieder mehr Käufer (Ich habe eigentlich keine Zeit zum Spielen, aber einen Top Titel für 30€ würde ich mir nicht entgehen lassen...), würde aber trotzdem weniger Gewinn machen.

Allerdings kann es auch nicht weitergehen wie bisher. Raubkopieren wird immr populärer. Leider fällt mir auch keine Lösung ein. Ein guter Mutliplayer Modus +CD Key scheint mir noch die beste Lösung zu sein. Nur leider funktioniert das nur bei Spielen die Hauptsächlich auf Multiplayer ausgelegt sind. (Vielleicht ein Grund dafür, dass es davon zu Zeit so viele gibt...)

ShadowXX
2006-06-07, 13:34:20
stav0815[/POST]']und die Industrie hat Rekordgewinne verbucht, bzw. zumindest haben sie es überlebt! :eek:

Die Musikindustrie verzeichnet immer noch gewinne....darum geht es nicht....Sie haben nur kein 3 stelligen Gewinnzuwachsraten mehr und genau das ist das/Ihr Problem.

Die Manager von früher haben es vorgemacht und sich dann zur "ruhe" gesetzt....mit Unmengen an Geld......die neuen Manager sollen dies nun nachmachen, das wird von den Aktionären erwartet.
Das geht nur einfach nicht merh, weil der Markt völlig übersättigt ist und sowas wie die CD, die dem ganzen nochmal Aufschwung gegeben hat, passiert nur alle 50 Jahre mal.

BlueRay und HDDVD werden auch nicht so einschlagen wie es sich die Content-Publisher wünschen.....und auch hier wird es wieder auf die Raubkopierer geschoben werden (obwohl letztens ein Sony-Mann meinte, das die Datenmenge an sich schon den Kopierschutz darstellt und er persönlich den Kopierschutzwahn selbst völlig überzogen hält).

Auch damals, als das Aufnehmen von Sendungen aus dem Fernsehen erlaubt wurde (in D wars AFAIK nie verboten, aber in den USA gabs da ein riesigen Prozess drum) wurde von der Contenmafia auch vorhergesagt das Hollywood dabei draufgehen wird.....ähnliche Argumente gabs bei Kassetten.

Das Problem sind nicht die Raubkopierer und nicht der zu geringe Konsum, sondern die Erwartungen der Contentmafia und derer Aktionäre, sowie die dummen, machtgeilen und geldgierigen/korrupten Politikern, die für 1Euro Fünzig alles glauben, was Ihnen von den Lobbyisten erzählt wird.


wenn ich dann sehe, dass ich mir bei Musicload, einen Titel für 3,99€ kaufe, diesen dann in mieser Qualität auf meinem PC nicht abspielen kann, weil ich nur den WMP8 habe, dann geht mir die Hutschnur hoch! Dann darf ich das Teil nur auf 3 PCs abspielen und 3x auf CD Brennen.

Ich habe den Eindruck, ich werde hier verarscht. Da saug ich mir den Titel besser irgendwo in guter Qualität, kann das Ding unendlich kopieren und auch auf Linux PCs oder PCs ohne Windows XP anhören und bezahl keinen Wucherpreis für einen Track!
So ähnlich habe ich auch gedacht, als ich mir mal das Angebot bei Musicload angeguckt habe....völlig überzogene Preise.
Da sitzen Traumtänzer, die meinen das schon alle Leute von Ihrer Weichspülmusik und Ihren Gehirnwäschefilmen verdummt wurden....



Ich wüsste ne Lösung, die würde allerdings von der Mehrheit wohl als "etwas" zu radikal angesehen werden......

Gast
2006-06-07, 13:38:46
Eigentlich ne frechheit die pc-user so zu gängeln, xbox- und ps2-games kann man ja auch einfach so kopieren und noch fazu viel öfter in ner videothek ausleihen.

dogmeat
2006-06-07, 13:53:13
Gast[/POST]']Eigentlich ne frechheit die pc-user so zu gängeln, xbox- und ps2-games kann man ja auch einfach so kopieren und noch fazu viel öfter in ner videothek ausleihen.
Nee genau umgekehrt. Für Konsolengames braucht man erstmal nen teuren Modchip + Einbaugebühr oder halt selbst mühevoll einbauen. Zudem kann man nicht einfach alle Konsolenspiele einfach mal in Rechner schmeißen, kopieren und damit dann in seine umgebaute Konsole stecken und losdaddeln. PC Games sind da um ein vielfaches einfacher zu kopieren.

aths
2006-06-07, 14:10:37
Aquaschaf[/POST]']Früher hat man aus der Videothek auf Videokasetten überspielt und CDs auf Kasetten. Ich denke nicht, dass sich das Rechtsbewusstsein verändert hat.Ja, aber bei analogen Kopien nimmt wenigstens mit jeder Kopie die Qualität ab. Digitale Kopien sind verlustfrei, das ist das neue Problem.

Botcruscher
2006-06-07, 14:32:05
Ein einfaches Beispiel um den Kack mit dem Kopierschutz zu wiederlegen: GalCiv2.

Knötchen
2006-06-07, 14:41:13
ShadowXX[/POST]'] ... Das geht nur einfach nicht merh, weil der Markt völlig übersättigt ist und sowas wie die CD, die dem ganzen nochmal Aufschwung gegeben hat, passiert nur alle 50 Jahre mal.
Genau dafür sind Formatwechsel doch primär da. Welcher Konsument braucht denn mehr als PCM-CDDA (Audio-CD)? Im Gegenteil, die komprimierte Kaufmusik zum downloaden hat durch die Bank weg eine minderwertigere Qualität, dafür ist sie mit Nutzungseinschränkungen (DRM) verbunden. Defacto gibt es keinen Bedarf für einen Formatwechsel in dem Bereich. Aber wie es uns schon der Wechsel von AGP auf PCI-E (Mainboardwechsel) vorgemacht hat, muss man Bedarf schaffen wo keiner ist, damit der Kram verkauft werden kann. Formatwechsel ist neben dem eigentlichen Content DAS Kaufargument.

ShadowXX[/POST]'] ... (in D wars AFAIK nie verboten, aber in den USA gabs da ein riesigen Prozess drum)
In D wurde die Leermedienabgabe eingeführt, weil die Wirtschft/Politik eingesehen hat, dass man das Kopieren praktisch nicht kontrollieren kann. Im digitalen Zeitalter und mit der heute verfügbaren Überwachungsstruktur (data retention (http://de.wikipedia.org/wiki/Vorratsdatenspeicherung)) wird ein erneuter Anlauf unternommen, das Kopieren strafbewehrt zu verbieten, das Einwegkonsumieren einzuführen und den Konsum zu überwachen.

Das Ironische daran ist, dass das den Künstlern ziemlich egal sein kann, denn die sehen immernoch am wenigsten Geld. Dh. die eigentlichen Urheber (Musiker) werden vergleichsweise mit einem Trinkgeld abgespeist, es sei denn sie gehören zu den etablierten Superstars. Fast die kompletten Einnahmen landen bei den grossen Verwertungsgesellschaften. Die grosse Gefahr die diese Konzerne sehen ist, dass die Künstler sich selbst vermarkten, zB. über das Netz. Denn dann wären die Verwertungsgesellschaften endgültig überflüssig. Darum muss aus Sicht der Konzerne gegen das Netz und gegen den freien Informationsfluss vorgegangen werden, damit ihnen die Märkte nicht wegbrechen.

Botcruscher
2006-06-07, 14:50:29
Knötchen[/POST]']
Das Ironische daran ist, dass das den Künstlern ziemlich egal sein kann, denn die sehen immernoch am wenigsten Geld. Dh. die eigentlichen Urheber (Musiker) werden vergleichsweise mit einem Trinkgeld abgespeist, es sei denn sie gehören zu den etablierten Superstars. Fast die kompletten Einnahmen landen bei den grossen Verwertungsgesellschaften. Die grosse Gefahr die diese Konzerne sehen ist, dass die Künstler sich selbst vermarkten, zB. über das Netz. Denn dann wären die Verwertungsgesellschaften endgültig überflüssig. Darum muss aus Sicht der Konzerne gegen das Netz und gegen den freien Informationsfluss vorgegangen werden, damit ihnen die Märkte nicht wegbrechen.

Aber genau darum gehts doch. Etwas zu erhalten was überflüssig wie ein Kropf ist und jeden nur Geld kostet. Bei Itunes bekommt ein Künstler zwischen 7 und 12 cent pro Titel!

Ehrlich ich sehe es nicht ein für die Contentmafia irgend einen Cent aus zu geben. Meine Musik kommt zu 100% aus dem Inet per Stream! Fein säuberlich benannt und geschnitten.

TigerAge
2006-06-07, 15:20:25
Botcruscher[/POST]']Aber genau darum gehts doch. Etwas zu erhalten was überflüssig wie ein Kropf ist und jeden nur Geld kostet. Bei Itunes bekommt ein Künstler zwischen 7 und 12 cent pro Titel!
Wobei hier deutlich mehr für die Künstler möglich wäre, wenn Apple sich nicht dem Druck der Publisher beugen müsste.

Grüße

stav0815
2006-06-07, 15:47:16
TigerAge[/POST]']Wobei hier deutlich mehr für die Künstler möglich wäre, wenn Apple sich nicht dem Druck der Publisher beugen müsste.

Grüße
ja eben... und deshalb kommt so verdammt viel müll von den Interpreten. Die meisten davon sind ja keine Künstler mehr.

Madman123456
2006-06-07, 17:59:36
Uiuiui, nun muss ich Sammelantworten. Ich hasse es, fürchterlich viele Quotes zu machen die dann meinen hübschen Fliestext so unschön unterbrechen, ausserdem bin ich zu faul :P :D

Was meine Meinung mit dem Rechthaben betrifft, ich hab schon einige Spiele nicht gekauft und auch nicht runtergeladen, um in einer Diskussion "Recht" haben zu können. Das Spiel Galactic Civilisation hab ich mir gekauft und musste feststellen, das es mich nicht wirklich lange fesselt. Die Kohle war es aber trotzdem wert, alleine weils ein Vollpreisspiel ohne Kopierschutz ist. So eine Geschäftspolitik muss man einfach honorieren.

Die Contentindustrie ist mir mittlerweile soweit auf den Keks gegangen, daß das vorhandensein eines Kopierschutzes meine Kaufentscheidung mehr beeinflusst hat als die Qualität des Produkts. Und das mir, der ich mich für einen mündigen Bürger hielt :eek:


Die Einschüchterungspolitik macht natürlich auch gute Arbeit. Man kann, wenn man nicht ausreichend aufpasst, durchaus wegen unter hundert € vor Gericht gezerrt werden. Die Contentindustrie bewies auch ausreichend Macht, um vormals seriöse Testmagazine zu beeinflussen. Ich hab gedacht ich kotz, als ich die Stiftung Warentest Plakette mit "gut" bei musicload.de fand. Früher hatte ich mal gedacht die seihen halbwegs unabhängig. Da wurde mir doch schon ziemlich anders.

Aber der Hauptgrund, warum ich heutzutage kaum mehr Musik runterlade ist der, das ich eine ehrliche Position gegen die Content industrie einnehmen können will. Kann bei manchen anders sein, bei mir isses aber so.

Wenn nun mal vernünftige Musik rauskommt, die ich unbedingt haben muss weil ich sonst elend kaputtsterben muss dann werd ich sie wohl als CD kaufen müssen, wobei ich dann aber bei vorhandensein eines Kopierschutzes den moralisch besten Weg gehn werde: Ich kauf mir die CD, lade dann aber die Tracks die sich auf der CD befinden runter.

Wenn man das noch weiterspinnt, müsste man danach die CD in der Mitte durchbrechen, den wenn man auf den Gedanken kommt die noch eingeschweisste CD auf dem Flohmarkt zu verkaufen, macht man ja mehr Gewinn als man machen würde wenn die Scheibe gebraucht wäre. Diesen Mehrgewinn hab ich ja durch das nicht-anfassen der CD gemacht, was ja nicht schlimm wäre, wenn ich mir die Musik auf der CD nicht trotzdem angehört hätte. Würde ich die Musik wie es rechtlich vorgesehen ist von der CD anhören, würde sie ja an Wert verlieren, wenn ich die Verpackung aufreisse...

Um eventuellen Fragen vorzubeugen: Ja, ich komme aus Deutschland. Ich wurde im Heimatland der Paragraphenreiterei geboren.

stav0815
2006-06-07, 18:21:31
Madman123456[/POST]']
Um eventuellen Fragen vorzubeugen: Ja, ich komme aus Deutschland. Ich wurde im Heimatland der Paragraphenreiterei geboren.

dat muss ich mir aufschreiben!

Knötchen
2006-06-07, 19:09:59
Madman123456[/POST]']... Die Contentindustrie ist mir mittlerweile soweit auf den Keks gegangen, daß das vorhandensein eines Kopierschutzes meine Kaufentscheidung mehr beeinflusst hat als die Qualität des Produkts. Und das mir, der ich mich für einen mündigen Bürger hielt :eek:
Das ist aber deine eigene Schuld. Ich kaufe kein Spiel weil es keinen KS hat, sondern ich kaufe ein Spiel weil mich der Content interessiert UND weil es keinen bzw. einen einfach zu imagen Kopierschutz hat um Schaden und Inkompatibilitäten abzuwenden und den CD / DVD-Dongle einfach zu mounten.

Madman123456[/POST]'].. Aber der Hauptgrund, warum ich heutzutage kaum mehr Musik runterlade ist der, das ich eine ehrliche Position gegen die Content industrie einnehmen können will. Kann bei manchen anders sein, bei mir isses aber so. ...
Du versuchst doch, deine These belegen zu können. Fakt ist, dass du dir soviel hochqualitative, freie Musik (meist creative commons Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de/)) aus allen Bereichen aus dem Netz laden kannst, dass deine Platten krachen. Nur weil diese Musik nicht aufwendig vermarktet und ausgefeilt beworben wird, heisst es nicht dass es sie nicht gibt und dass sie nicht ganz ausgezeichnet wäre.

Kinehs
2006-06-07, 19:30:49
aths[/POST]']Ja, aber bei analogen Kopien nimmt wenigstens mit jeder Kopie die Qualität ab. Digitale Kopien sind verlustfrei, das ist das neue Problem.

Ich denke eher, weil es viel einfacher ist, diese Songs abzuspielen, zu tauschen und zu vervielfältigen.
Die Qualität war doch damals auch OK, wenn man sich z.B. CD->Kassette überspult hat. Sofern das Equipment anständig war, konnte man auf einer 08/15 HiFi Anlange da auch keinen Unterschied ausmachen, auch nach einigen Kopien.

Das Downloads ohne DRM mit hoher Qualität und verschiedenen angebotenen Formaten viel Erfolg bringen, zeigt folgende Seite, die hier verlinkt ist: http://www.slyck.com/news.php?story=1212

Wenn man sowas nur die Musikindustrie machen würden.

bleipumpe
2006-06-07, 21:01:33
Zum Thema StarForce: DTM Racer 2, Codename Panzers, UFO Aftershock und Silent Hunter III haben ja SF als Kopierschutz genutzt und sich sehr gut verkauft. Sicherlich gibt es noch mehr Titel. Ich denke nicht, dass durch einen Verzicht auf einen Kopierschutz ein nennenswerter Zuwachse an Verkaufszahl erreicht werden kann.
Schauen wir uns die genannten Titel genauer an:
Galactic Civilizations 2 ist im Prizip völlig allein auf weiter Flur. Fans haben ja kaum Alternativen im Genre. Und immer nur Stars! oder Master of Orion 2 geht ja auf Dauer nicht.
Ähnliches gilt für Oblivion. Zum ersten war das Spiel neu ab 35€ zu bekommen und es gilt im Moment ja als "state of the art". Entsprechend war auch die Presse. Das treibt natürlich die Verkaufszahlen in die Höhe.
Beide Teile hatten zudem sehr gute Vorgänger. Das schafft eine feste Fangemeinde.
Was DOOM III oder Quake IV für Shooterfreunde ist eben Oblivion oder GC2 für die anderen. Deswegen finde ich diese Beispiele nicht besonders gut.

mfg b.

Gast
2006-06-08, 11:52:37
dogmeat[/POST]']Nee genau umgekehrt. Für Konsolengames braucht man erstmal nen teuren Modchip + Einbaugebühr oder halt selbst mühevoll einbauen. Zudem kann man nicht einfach alle Konsolenspiele einfach mal in Rechner schmeißen, kopieren und damit dann in seine umgebaute Konsole stecken und losdaddeln. PC Games sind da um ein vielfaches einfacher zu kopieren.

ps2-schulhof-kopien laufen doch auf jeder ps2

KraetziChriZ
2006-06-08, 11:59:39
Madman123456[/POST]']
Der springende Punkt ist der, das die "ich zieh mir ein Album ums selber zu hören"-Kunden mehr Kohle "kosten" als die semiproffessionellen Schulhofraubkopierer, die ihre Datenträger passend beschriften und dann direkt aus der Spindel verkaufen.

Ich bin jetzt 12 Jahre zur Schule gegangen, aber "aus der Spindel" hat bei uns nie jemand was verkauft. Verkauft eigentlich nie, wenn, dann wurde etwas für nen Kumpl gebrannt, aber verkauft oder für jeden Angeboten eigentlich nie :|

gruß
chris