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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : von IBM, von Gross- und Supercomputern, von Power 6,7,(8), CELL und Clearspeed


Avalox
2006-07-28, 23:23:06
Ein wirklich interessantes Interview wo man es nicht vermutet.

http://www.heise.de/tr/artikel/75836

Cell als Beschleuniger Chip z.B. in Opteron Blades?

StefanV
2006-07-28, 23:34:11
Das Interview ist genial!

Mal jemand, der offen und ehrlich ist und kein Marketingbullshit von sich gibt.
Schlagfertig ist er auch, zum Beispiel jene Stelle fand ich recht amüsant:


TR: Wenn wir über die mehr alltäglichen Anwendungen sprechen, dann kommt Microsoft ins Spiel. Die sagen, wir haben ein Software-System für kleine und mittlere Unternehmen und versprechen, dass man mit der gewohnten Software-Umgebung einfach weiterarbeiten kann. Macht Ihnen das Angst?

David Turek: Nein. Zunächst ist Microsoft einer unserer Partner. Außerdem zielen die eher auf das untere Ende des Marktes. Und für mich ist Microsoft einfach nur ein weiterer Technologieanbieter. Außerdem bleibt noch eine Menge an Arbeit zu tun – eine Menge an Anwendungen zu portieren. Aber mich ängstigt das nicht. Ich glaube, die Frage wäre besser an Linux-Distributoren wie Red Hat oder Suse gerichtet.


Ädit:
Achso, David Turek sagt selbst, das der Cell ein guter Coprozessor ist, er sagt auch indirekt, das Cell nicht als 'normale CPU' taugt.

SavageX
2006-07-28, 23:42:07
Insbesondere ClearSpeed Coprozessoren wird man wohl des Öfteren in Opteron Rechenmaschinen sehen:

http://www.ixbt.com/short/images/827_large_csx600board_.jpg

(ist das erste Photo eines Torrenza Boards, welches ich gesehen habe - also zumindest keine Paperware)

StefanV
2006-07-29, 00:03:11
SavageX[/POST]']Insbesondere ClearSpeed Coprozessoren wird man wohl des Öfteren in Opteron Rechenmaschinen sehen:

http://www.ixbt.com/short/images/827_large_csx600board_.jpg

(ist das erste Photo eines Torrenza Boards, welches ich gesehen habe - also zumindest keine Paperware)Foto geht nicht :(

Senior Sanchez
2006-07-29, 01:43:26
Ich finde vor allem die letzte Frage zum Thema China interessant und die Antwort von ihm mehr als logisch und mal weiter gedacht als von jetzt auf gleich. IBM betreibt halt viel Forschung und demzufolge soll die entwickelte Technologie natürlich nicht einfach kopiert werden.

Gast
2006-07-29, 02:58:45
StefanV[/POST]']Foto geht nicht :(Link einfach in ein neues Fenster kopieren, dann geht es.

rpm8200
2006-07-29, 12:13:27
Yop hier isses:

http://www.ixbt.com/short/images/827_large_csx600board_.jpg

Naja, also das Interview ist schon interessant. Bezeichnend finde ich die Botschaft, dass auch in der Entwicklung echter HighTech Systeme immer noch die Software als Hauptproblem gesehen wird.

IMO ist es die Art zu programmieren, die auch geändert werden muss. Mit Visual Studio kann man schön proggen, keine Frage, aber es kommt einem nach dem (vielleicht jahrelang angeeigneten) sequentiellen Programmierstil nicht automatisch in den Sinn, Programme multithreaded anzulegen/ zu programmieren. Dazu muss sich IMO eben auch in den Entwicklungsumgebungen noch viel tun.

Ich arbeite beruflich auch mit diversen Tools im Bereich grafische Programmierung und automatische Codegenerierung. Diese Entwicklungsumgebungen (z.B. Statemate oder LabView) sind bereits in der Lage Code zu erzeugen, der parallele Ausführung ermöglicht oder begünstigt. In meinem Bereich (Automotive, Hardware) macht das aber noch nicht sooo viel aus.

Ich denke, es würde einen gewaltigen Schub in der Auslastung und Performance von MehrkernSystemen bringen, wenn es auch für die breite Masse entsprechende Entwicklungsumgebungen gäbe, die eben nativ schon auf multithreading ausgelegt sind, vielleicht ist auch der grafische Programmieransatz hier genau der richtige. Die Umgebungen die ich kenne sind zum einen stark hardwaremäßig angehaucht (LabView) oder unglaublich teuer in der Lizensierung (Statemate -> 50.000$ pro Jahr) und eignen sich daher nicht für die Programmierung von typischen Anwendungen, wie sie aktuell für die Masse programmiert und verkauft werden.

Eine gute Entwicklungsumgebung, die auf Multicore ausgelegt ist würde sicher einen gewaltigen Boost bringen und würde sich derzeit sicher auch sehr gut verkaufen. Ich hoffe die großen (M$???) arbeiten schon daran!

Sollte es nicht gelingen, alle Softwarefirmen dazu zu bewegen Code generell parallel ausführbar zu proggen, dann wird es vielleicht aufgrund dem Trend zu noch mehr Kernen vielleicht doch mal zu einem "Workaround" kommen, in welchem ein oder mehrere Kerne (vielleicht auch Spezialkerne/ Coprozessoren) auf Hardware-Ebene den Code zur Runtime auf parallel ausführbare Segmente prüfen und die Codeteile dann entsprechend an die vorhandenen CPUs verteilen? Zugegeben, hört sich kompliziert an (das haben Workarounds nunmal an sich) ... aber irgendwie muss ja aus mehr Kernen mehr Power kommen.

Diese "Lösung" scheint mir aber schon ein wenig an den Haaren herbei gezogen und ist eben leider auch wirklich nicht performant. Während eines Programmablaufes kommen ja immer wieder die selben Codeabschnitte vor, weshalb es echte Energie/Ressourcenverschwendung wäre, Parallelisierung zur Runtime durchzuführen (mal abgesehen von der aktuellen nicht-Machbarkeit), wenn man es doch vernünftig besser ein einziges mal zur Entwurfs-, Programmier- und -Compilezeit macht.

Also ich hoffe auf Tools, die für Entwickler geeignet sind um bald effektiv parallel coden zu können. Denn dann werden auch Mehrkern CPUs sicher gut ausgelastet und machen dann richtig Sinn.