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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gute Filme unter dem Radar


Waterflake
2006-08-02, 07:40:28
Hallo,
War letztlich auf dem Münchner Film Festival, dort war echt eine große Auswahl an klasse Filmen mit guten Schauspielern UND Inhalt.

Viele der dort gezeigten Flicks werden es wohl nie ins "große" Kino schaffen aber sind oft auf DVD erhaltbar allerdings muss man sie aufstöbern.

Wie wäres sich hier auszutauschen? Bin immer auf der Suche nach dem extra Film der unterm breiten Publikumsradar läuft aber noch richtig bewegt, sich mit wirklichen Problemen beschäftigt, kritisiert oder kontroverse ist.

Ich mach mal den Anfang:

Land der Blinden mit Ralph Fiennes und Donald Sutherland (http://www.waterflake.de/content/view/122/101/lang,de/)

"Land of the Blind" ist ein satirisches und zeitgerechtes politisches Drama mit Ralph Fiennes und Donald Sutherland über Terrorismus, Revolution und vor allem über die eigene Innere Moral.

"Land der Blinden", ist einer dieser Werke die einfach und verständlich sind jedoch so viel an Tiefe, Möglichkeiten und Perspektive ausloten das eine Beschreibung des Inhalts schwierig und in allen Fällen subjektive erscheint.

Der erste Kinofilm des Dokumentarproduzenten Robert Edwards ist ein Meisterwerk, ein besonderer Film der bewegt, zum Nachdenken anregt und vor allem noch lange nachhallt im Getümmel unserer medienüberfluteten Zeit.

Robert Edwards hat in vielen Interviews betont das der Film weder in einer bestimmten Zeit noch Ort spielt um dem Denken des Betrachters Raum für eigene Schlussfolgerungen und Interpretationen zu schaffen.

So mischen sich alte englische Autos mit Palästen im Stil der Französischen Renaissance und Resozialisierungskamps im Red Khmer Stil.

"Land of the Blind" ist eine politische Satire in welcher der Held Jo (Ralph Fiennes) eine persönliche Entwicklung der Superlative erlebt.

Jo's Erlebnisse, moralischen Vorstellungen und Erfahrungen lassen ihn vom braven Soldaten zum Verräter und Helden der Revolution werden. Doch nicht immer bringt Veränderung auch Verbesserung und so wird Jo schon bald auch im Neuen System, an dessen ursprünglicher Entstehung er so maßgeblich beteiligt war, zum Antihelden und Loyalitätsverweigerer.

Der Wendepunkt in Jo's Leben und Ansichten ist die Anfreundung mit dem politisch Inhaftierten Thorn (Donald Sutherland) für dessen Bewachung Jo verantwortlich ist. Thorn ist ein Revolutionär und auch seine strenge Isolationshaft hindert ihn nicht daran, sich auf jede nur erdenkliche Weise aufzulehnen.

Die Jahre vergehen, Thorn bleibt inhaftiert doch wird durch Unbeugsamkeit zum Martyrer und seine steigende Popularität zwingen den regierenden Diktator auch "Junior" genannt (Tom Hollander) dazu Thorn zu entlassen der dies zu einer blutigen, gewaltsamen Machtübernahme nutzt.

Land of the Blind ist eindeutig ein Film, so komplex, so voll von Andeutungen und Bezugspunkten, dass einmaliges ansehen vollkommen unzureichend ist, da dies nur zu einem partiellen Verständnis der Zusammenhänge führen kann.