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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : zündspule für funken aus 9V selbermachen


(del)
2006-08-31, 15:43:05
Hi
ich würde gerne aus einer 9V Batterie eine möglichst lange funkenstrecke herausholen. ich hab mir gedacht, dass ich das am einfachsten über eine Zündspule erreiche.
Also: Ferit-Kern ->2x mit Kupferlackdraht umwickeln -> der eine Kupferlackdraht bildet somit die Primärspule, das heißt ich gebe über einen schalter 9V drauf, der andere Draht wird als Sekundärspule benutzt. soll heißen: wenn ich die Stromzufuhr auf Draht 1 unterbreche bricht das Magnetfeld zusammen und induziert somit eine theoretisch unendlich hohe Spannung. also muss irgendwann ein Funke überspringen.
Soweit meine kleine Theorie, habe aber noch zwei Fragen dazu:
Wie dick sollte man den Kupferlackdraht wählen und ist die Anzahl der Wicklungen relevant (und warum)?

Thanks schonmal
bazooka

ilPatrino
2006-08-31, 16:09:58
der funke benötigt energie. die energie, die der funke freisetzen kann, muß vorher in der spule gespeichert gewesen sein. ein kleiner ferritkern kann kaum energie speichern - deswegen sind zündspulen, dst und teslatrafos verhältnismäßig groß.

organisier dir ne zündspule vom schrottplatz und spiel damit rum - selber bauen macht keinen sinn.
und angesichts deiner kenntnisse wäre ich mit solchen experimenten vorsichtig.

anddill
2006-08-31, 16:25:53
Um ein möglichst kräftiges Magnetfeld aufzubauen, brauchst Du viele Windungen und viel Strom. Viele Windungen haben aber den Nachteil, daß Du dann auf der Sekundärseite noch viel mehr Windungen brauchst.
Um von 9V auf 9000V (überspringt etwa 5mm) zu kommen, brauchst Du schon ein Wicklungsverhältnis von 1:1000 (ok, eine Zündspule bringt aufgrund der gespeicherten Energie etwa das 10-fache wie ein normaler Trafo, aber die Größenordnung haut schon hin).
Für die Primärwicklung würde ich 1mm² vorschlagen, etwa 30-50 Windungen. Darauf kommt eine Isolierung.
Dann nimmst Du ganz dünnen Draht für die Sekundärseite, fängst an einer Seite an zu wickeln, immer schön Windung an Windung. Hast Du eine Lage fertig, muß die wieder isoliert werden, dann wickelst Du wieder Windung an Windung zurück. Wieder isolieren usw...
Mit 500 Windungen würdest Du etwa 10kV schaffen, mit 5000 lohnt es sich dann langsam. Aber ob da wirklich ein Funke springt, hängt davon ab, wieviel Energie in dem Magnetfeld steckt. Und mit einer 9V-Batterie und einer Stabkern wird da nicht viel kommen.

ilPatrino
2006-08-31, 16:57:56
btw, mit einer offenen funkenstrecke machst du dich in der umgebung sehr beliebt. die stört nämlich alles, was über em-wellen kommuniziert. sehr schön breitbandig.
wenn du den spaß übertreibst, kanns teuer werden...

Spasstiger
2006-08-31, 17:14:41
btw, mit einer offenen funkenstrecke machst du dich in der umgebung sehr beliebt. die stört nämlich alles, was über em-wellen kommuniziert. sehr schön breitbandig.
wenn du den spaß übertreibst, kanns teuer werden...
Ich glaube nicht, dass man mit einer handelsüblichen 9-Volt-Batterie großartig die Nachbarn stören kann. ;)
Ein Kumpel von mir hat mal eine Tesla-Spule gebaut, das ist dann schon bedenklicher. Er hat dafür auch extra eine Anlaufschaltung bauen müssen, damits die Sicherungen nicht raushaut. ;)

Dunkeltier
2006-08-31, 17:18:23
*ROFL* Der Gedanke mit einer 9V Batterie eine EM-Schockwelle zu erzeugen ist doch absolut absurd und unmöglich. Um solch ein Feld zu erzeugen, bräuchte man gigantische Spulen und eine "nicht unerhebliche" Menge (also ziemlich viel) an Energie.

ilPatrino
2006-08-31, 17:20:26
Ich glaube nicht, dass man mit einer handelsüblichen 9-Volt-Batterie großartig die Nachbarn stören kann. ;)
Ein Kumpel von mir hat mal eine Tesla-Spule gebaut, das ist dann schon bedenklicher. Er hat dafür auch extra eine Anlaufschaltung bauen müssen, damits die Sicherungen nicht raushaut. ;)

mit ner 9v-batterie kriegt er auch keine funken hin - zumindest nicht mit solchen methoden :biggrin:

mit ner zündspule, einer autobatterie und etwas pimpen schon eher - und das dürfte dann schon etwas stören...

(del)
2006-08-31, 17:40:18
nunja ilPatrino, in einem Elektroschocker ist auch nur eine 9V Batterie verbaut. Die Schaltung ist allerdings völlig anders... (ich habe sie allerdings nicht verstanden...)

@anddill: Wofür brauche ich die Isolationsschichten bei der Sekundärwicklung, Kupferlackdraht ist doch mit einer isolierenden Schicht überzogen?

zum thema fällt mir dann eine generelle Frage ein: Was passiert mit der Magnetfeldenergie, wenn kein Funke überspringt. Im Physikunterricht haben wir gelernt, es _muss_ ein Funke übersprigen...

ilPatrino
2006-08-31, 17:55:56
nunja ilPatrino, in einem Elektroschocker ist auch nur eine 9V Batterie verbaut. Die Schaltung ist allerdings völlig anders... (ich habe sie allerdings nicht verstanden...)

deswegen ja daszumindest nicht mit solchen methoden
mit einer hochspannungskaskade (oder besser einem dst, vor allem bei so hohen spannungen) sieht das logischerweise anders aus, aber sowas selber zusammenzulöten ist sinnlos. einzig ne teslaspule würde für ne funkenstrecke sinn machen, ist aber auch nicht grade trivial zu bauen.