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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wunddesinfektion


Jenny23
2006-09-07, 13:34:14
Warum soll man Isopropanol und andere Alkohole nicht auf offene Wunden geben?
Ich habe mich grad gestochen und da die Nadel nicht steril war habe ich einfach etwas Isoprop 70 draufgekippt. Dann jedoch gelesen: Nicht auf offene Wunden geben.

Warum? Trocknet die Wunde aus? Kommt der Alkohol in den Blutkreislauf (dürften ja nur winzige Mengen sein, wenn überhaupt und selbst wenn, bei solchen Mengen wäre ja nicht einmal Methanol wirklich problematisch; außer man hat wirklich flächige Wunden)? Weil's brennt wie sau?

Migrator
2006-09-07, 14:02:25
ich nehm zur desinfektion immer alkohol...irgendwie mag ich das brennen ;)

Gast
2006-09-07, 14:07:41
irgendwie mag ich das brennen ;)

Ich bin irgendwie auch süchtig nach so unterschwelligen Schmerzen... vor allem finde ich es auch geil, wenn ich mir bei einer Wunde mit dem Pflaster abziehen manchmal fast 'ne halbe Stunde Zeit lasse...

Jenny23
2006-09-07, 14:20:00
Hm, Mitglieder im BDSM-Club? ;-)

Ja, das Brennen ist schon ganz ok. Immer eine kleine Mutprobe sich irgendein Desinfektionszeugs auf einen Wunde zu geben...
Hm, den Fuß so biegen, daß man einen leichten Wadenkrampf kriegt und dann gegenstrecken finde ich ganz angenehm, wenn wir schon mal dabei sind. Gut, wenn sich die Wadenmuskeln etwas verspannt anfühlen. Wobei sich meist eher ganz andere Muskeln verspannt anfühlen. Aber da hilft dann auch nur abwarten...

Angeblich soll ja auch Propanol 70% effektiver gegen Krankheitserreger sein als höher konzentrierter. Ich finde es wirklich sehr merkwürdig, daß man das nicht dafür nehmen soll. Oder verstehen die unter "offener Wunde" etwas anderes, also flächige Wunden? Und was sollte man warum dann dafür nehmen? Iod?

Marscel
2006-09-07, 14:36:11
Ich hab hier 50% Isopropanol mit ein paar g anderer Zusatzstoffe, das desinfiziert höllisch gut.

Gast
2006-09-07, 15:43:57
Warum soll man Isopropanol und andere Alkohole nicht auf offene Wunden geben?
Alkohol ist ein Zellgift und für den Heilungsprozeß nicht förderlich (häßliche Narbenbildung durch Verätzung).
Hinzu kommt, daß du deinen Isopropanol offenbar nicht in der Apotheke gekauft hast und wenn ja, dann hat dir das Blondchen die falsche Flasche gegeben. Es gibt chemisch vergällten und unvergällten Alkohol. Der chemisch vergällte Alkohol enthält Gifte (Bitterstoffe), die den Alkohol ungenießbar machen, und so verhindern sollen, daß notorische Schnappsnasen die "Spritsteuer" sparen. Die ganz 'Harten' sollen ja noch nichtmal vor einer Flasche Kölnisch Wasser halt machen...

Egal - ich würde Alkohol heutzutage nur noch in äußersten Notfällen verwenden. - Wobei ich mir allerdings im Moment bei aller Phantasie zumindest in einem dicht besiedelten Gebiet wie Deutschland, keinen solchen vorstellen kann...

Wozu unvergällter Isopropanol dann gut ist? - Desinfektion von Gegenständen (Fieberthermometer u.ä.). Ich kenn' auch jemand, der schonmal einen Aufgesetzten angesetzt hat.... aber das sind dann nichtmehr die aggressiven 70%, die du dir auf den Finger(?) getropft hast.

Ok - vergiß' die letzte Frage.... ICH WILLS NICHT WISSEN ;)

Jenny23
2006-09-07, 16:10:08
Alkohol ist ein Zellgift und für den Heilungsprozeß nicht förderlich (häßliche Narbenbildung durch Verätzung).
Ahso. Das ist dann aber wohl hauptsächlich für etwas größere Wunden wirklich relevant.
Die Stelle wo ich mich gestochen habe ist kaum noch zu erkennen. War offenbar doch nicht ganz verkehrt. :-)

Hinzu kommt, daß du deinen Isopropanol offenbar nicht in der Apotheke gekauft hast und wenn ja, dann hat dir das Blondchen die falsche Flasche gegeben. Es gibt chemisch vergällten und unvergällten Alkohol. Der chemisch vergällte Alkohol enthält Gifte (Bitterstoffe), die den Alkohol ungenießbar machen, und so verhindern sollen, daß notorische Schnappsnasen die "Spritsteuer" sparen. Die ganz 'Harten' sollen ja noch nichtmal vor einer Flasche Kölnisch Wasser halt machen...Hm, steht nichts von einem Vergällungsmittel drauf. Soll nur Propanol und Wasser drin sein. Blond war die PTA/Apothekerin, glaube ich, nicht. Dient zur Hautdesinfektion laut Aufkleber. Klosterfrau ist auch recht beliebt wie man hört. Aber da dürfte der nächste Schnaps vom Pennymarkt doch etwas günstiger sein...

Egal - ich würde Alkohol heutzutage nur noch in äußersten Notfällen verwenden. - Wobei ich mir allerdings im Moment bei aller Phantasie zumindest in einem dicht besiedelten Gebiet wie Deutschland, keinen solchen vorstellen kann...Hm, Du würdest also extra dafür hergestellte Mittel benutzen. Ist da nicht auch Alkohol drin? Sonst würden mir noch ein paar Chlorverbindungen einfallen, aber ob die unbedingt besser sind möchte ich bezweifeln.

Wozu unvergällter Isopropanol dann gut ist? - Desinfektion von Gegenständen (Fieberthermometer u.ä.). Ich kenn' auch jemand, der schonmal einen Aufgesetzten angesetzt hat.... aber das sind dann nichtmehr die aggressiven 70%, die du dir auf den Finger(?) getropft hast.Jo, auf den Finger. Wohin denn sonst? Also ich steh weder sonderlich auf SM noch auf Selbstpiercing; Piercings und Tattoos finde ich im allgemeinen nicht sonderlich attraktiv.
Ich finde es eh etwas merkwürdig warum sich manche Leute grad ihre empfindlichsten Teile durchstechen lassen. Aber ich find's auch seltsam, warum sich Leute immer wieder bis zum Erbrechen und Monsterkater besaufen müssen und dann noch mit prahlen wie lange sie gekotzt haben. Offenbar geht's manchen so gut, daß ihnen das zu langweilig ist.
Ansonsten nutz ich Isoprop (dann allerdings meist 100%igen) zum Reinigen von allen möglichen Dingen. Mein unvergälltes (laut Aufschrift) Ethanol 90% ist leider ausgegangen (nein, hab's nicht getrunken). Isoprop ist zwar billiger, aber Ethanol riecht eine ganze Ecke besser. Sehr aromatisch.

del_4901
2006-09-07, 16:14:45
nein, hab's nicht getrunken
Gib doch zu, du hast es geschnüffelt. :crazy:

Jenny23
2006-09-07, 16:25:38
Gib doch zu, du hast es geschnüffelt. :crazy:Ja, komplett weggeschnüffelt. ;-)
Hat zwar lang gedauert und mir wurd doch recht schnell sehr merkwürdig, aber schließlich waren die 100ml weg. :D

Migrator
2006-09-07, 16:44:59
Alkohooool Alkohooool ;)...sag mal lebst du noch??? ;)

del_4901
2006-09-07, 16:55:27
Aloohoool macht Birne hohl ... Is Birne hohl, noch mehr Platz für Aloohoool!

excoutor
2006-09-07, 17:02:34
beim nächsten mal, schütte dir das zeug drauf und dann zünd es an, dann blutet es auch gleich nich mehr. lol

Cyphermaster @travel
2006-09-07, 17:16:07
Was auch ganz gut ist: Wasserstoffperoxid.

Das Zeug bleicht nicht nur, es desinfiziert deswegen auch exzellent. Und da es zu Sauerstoff+Wasser zerfällt, ist es auch sehr unproblematisch. Allerdings nur, wenn man die saubere Flüssigkeit aus der Apotheke nimmt - Bleichcreme für die Haare sollte man sich da besser verkneifen... ;)

Gast
2006-09-07, 21:41:02
Hm, Du würdest also extra dafür hergestellte Mittel benutzen. Ist da nicht auch Alkohol drin? Sonst würden mir noch ein paar Chlorverbindungen einfallen, aber ob die unbedingt besser sind möchte ich bezweifeln.
Ich habe einen Hund, dem ich öfters Zecken rausdrehen muß. Wenn ich dem dann Alkohol auf die Stelle tupfen würde, hätte ich wahrscheinlich schon keine Hände mehr (ist ein ziemlich großer Hund). Außerdem will ich ihm kein Leid tun. In gewisser Hinsicht (medizinisch) hat mein Hund es daher besser als du. :)

Im Moment benutze ich noch das Hansamed SPRAY zur Desinfektion von Schürf- und Schnittwunden (ist bald alle).
http://www.hansamed.de/med_wundversorgung/desinfektionsspray.asp

Dann nehme ich Octenisept Wunddesinfektion, weil das Hansamed SPRAY nicht mehr vorrätig war.
http://www.schuelke-mayr.com/de/de/products/41764.htm

Jenny23
2006-09-08, 09:54:30
Böses Forum! Frisst schon wieder einen Beitrag von mir.

Ok. Hm, hab auch einen Hund, Zecken werden rausgezogen nicht gedreht, Wunden nicht desinfiziert, Hund dennoch seit Jahren bester Gesundheit. Die Viecher haben's besser, da gegen Borreliose impfbar. So wie Amerikaner auch. Wir Deutschen leider nicht. Hund oder Ami sollte man sein.

Ist ja tatsächlich kein klassischer Alkohol drin. Na, mal sehen, ob ich mir das Zeug auch mal besorge.

del_4901
2006-09-08, 10:19:05
Als waschechter Ami müsste man aber auch so breit wie hoch sein, das währe weniger estetisch. Aber naja, verdammt, man müsste ja nirgendwohin mehr laufen, man könnte ja überall mit seinem Bigblock vorfahrn.

Gast
2006-09-08, 12:32:28
häßliche Narbenbildung durch Verätzung

aja


Hinzu kommt, daß du deinen Isopropanol offenbar nicht in der Apotheke gekauft hast und wenn ja, dann hat dir das Blondchen die falsche Flasche gegeben. Es gibt chemisch vergällten und unvergällten Alkohol. Der chemisch vergällte Alkohol enthält Gifte (Bitterstoffe), die den Alkohol ungenießbar machen, und so verhindern sollen, daß notorische Schnappsnasen die "Spritsteuer" sparen.

soso, Isoprop wird vergällt und Pyridin o.ä. ist ein Bitterstoff


@Jenny, haste Dein Studium aufgegeben? ;)

Jenny23
2006-09-08, 13:07:11
@Jenny, haste Dein Studium aufgegeben? ;)Ähm, nein. Aber solche Sachen werden da nicht durchgenommen. Die Wirkung von Chemikalien auf den Organismus, dazu habe ich bisher noch nichts konkretes gehört, außer Sachen wie Asbest, Benzol, Cyanide usw... Aber was HF z.B. nun genau tut und es so giftig macht weiss ich bis heute nicht.
Isopropanol ist weder als giftig noch gesundheitsschädlich gekennnzeichnet (ich würd's dennoch nicht trinken, da es in diesen Konzentrationen wohl nicht viel braucht bis es gesundheitsschädlich wird...). Hat jedoch den S-Satz 24, also nicht auf die Haut geben (wohl wegen Xi). Ok, das gilt für 100% reines Isopropanol. Für 70%igen finde ich bei Merck nichts.

Ich vermute mal, daß das die Mediziner lernen und die Toxikologen wissen. Aber so ein popliger Chemiker lernt das vielleicht gar nicht in seinem Studium. Mal sehen, vielleicht kommt es ja noch in den nächsten Semestern. Manchmal habe ich den Eindruck, daß ich nicht allzuviel bisher gelernt habe, trotz gut bestandenen Vordiploms.

Gast
2006-09-08, 13:29:37
man wäscht sich ja auch mit Aceton die Hände (früher hat man Benzol genommen *g*) d.h. tun sollte man es nicht, aber anders kriegt man die Schwarzen Finger von der Fahrradkette nicht sauber etc. Sicher, dauerhaft sollte man Isoprop nicht einwirken lassen und wenn es auf eine Verletzung trifft ist es wieder ne ganz andere Baustelle, aber zum Desinfizieren kippt man das normalerweise auf an Tuch und wischt die betroffenen Stellen damit ab d.h. die Einwirkzeit ist zu kurz um tiefgreifende Schäden zu verursachen.

Und keine Sorge, Ärzte haben noch weniger Ahnung von Chemikalien ;)

Sir Silence
2006-09-08, 14:00:53
96%er Ethanol :D

Jenny23
2006-09-08, 14:18:30
man wäscht sich ja auch mit Aceton die Hände (früher hat man Benzol genommen *g*) d.h. tun sollte man es nicht, aber anders kriegt man die Schwarzen Finger von der Fahrradkette nicht sauber etc.Oder den Nagellack von den Fingernägeln. Das erinnert mich an mein OC-Praktikum. Da wurde alles mit Aceton gespült. Eigentlich ganz praktisch. Der ganze Dreck dann in ein großes Gefäß. Daneben stand gleich das Gefäß mit dem frischen Aceton. Leider waren die Dinger nicht sonderlich gut beschriftet und der organische Kram ist ja meist farblos. Also verwechselt. Naja, trotz einiger Tropfen von dem Mist auf der Haut lebe ich noch. Aber rückblickend schon eine verdammt gefährliche Sache, wenn da wirklich fieses Zeug im Praktikum benutzt worden wäre...
Wenn ich jedoch bedenke was die Biochemiker so treiben. Keine Gefahrensymbole, keine R und S Sätze, manchmal nicht einmal eine richtige Beschriftung des Gläschens. Und dann werden die Eppendorfpipetten mit Handschuhen und danach gleich wieder mit bloser Hand angefasst. Das Praktikum wo ich einen richtig netten, tierisch juckenden Hautausschlag bekommen habe, der ein paar Wochen angehalten hat, obgleich ich vorsichtig gearbeitet habe. Immerhin war ich nicht die Einzige...
Biochemiker, organische Chemiker, ein Sauhaufen. Offenbar wissen hier nur die Anorganiker wie man sauber und korrekt arbeitet. Und die PCler machen sich die Hände ja meist eh nicht sonderlich schmutzig; aber Schweine sind es dennoch. Uralte Handschuhe für alle im Praktikum. Ja, klar zieh ich die an. Tststs...

Sicher, dauerhaft sollte man Isoprop nicht einwirken lassen und wenn es auf eine Verletzung trifft ist es wieder ne ganz andere Baustelle, aber zum Desinfizieren kippt man das normalerweise auf an Tuch und wischt die betroffenen Stellen damit ab d.h. die Einwirkzeit ist zu kurz um tiefgreifende Schäden zu verursachen.
Ich habe keine Angst vor Isopropanol. Ich hatte mich nur gefragt, welche Bewandnis es damit hat, daß man offene Wunden nicht damit angehen soll.

Und keine Sorge, Ärzte haben noch weniger Ahnung von Chemikalien ;)Na das ist ja tröstlich. Wenn man dann so einige S-Sätze sich dazu ansieht. Etikett dem Arzt vorzeigen. Bei Unwohlsein einen Arzt aufsuchen. Oder der Tip: Probe nehmen und Arzt aufsuchen. Besser wäre wohl eine "Giftambulanz, bzw. ein Krankenhaus aufsuchen".
Naja, praktische Tips gibt's halt nicht. Unwohlsein. Wie oft ist einem mal unwohl...

Gast
2006-09-08, 14:34:13
Naja, trotz einiger Tropfen von dem Mist auf der Haut lebe ich noch.

nun, tödliche Substanzen werden im OC Praktikum eher selten gekocht


[QUOTE=Jenny23]Das Praktikum wo ich einen richtig netten, tierisch juckenden Hautausschlag bekommen habe, der ein paar Wochen angehalten hat, obgleich ich vorsichtig gearbeitet habe. Immerhin war ich nicht die Einzige...

huch? was habt Ihr denn für ein Biochem Praktikum??


[QUOTE=Jenny23]Biochemiker, organische Chemiker, ein Sauhaufen. Offenbar wissen hier nur die Anorganiker wie man sauber und korrekt arbeitet.

dem kann ich voll und ganz uneingeschränkt zustimmen *g*


[QUOTE=Jenny23]Und die PCler machen sich die Hände ja meist eh nicht sonderlich schmutzig; aber Schweine sind es dennoch. Uralte Handschuhe für alle im Praktikum. Ja, klar zieh ich die an. Tststs...

Handschuhe im PC Praktikum? Die Uni scheint ja echt sonderbar zu sein *g*


[QUOTE=Jenny23]Na das ist ja tröstlich. Wenn man dann so einige S-Sätze sich dazu ansieht. Etikett dem Arzt vorzeigen. Bei Unwohlsein einen Arzt aufsuchen.

jou, das ist ziemlich sinnlos, genau wie der Hinweis bei Hautkontakt mit Argon dasselbige mit viel Wasser abspülen... :-/

SaTaN
2006-09-08, 16:32:49
hmm, 7. Semester Chemiestudium und keine Ahnung, was Chemikalien physiologisch bewirken bzw. wo man/frau solche Informationen herbekommt? :confused: Noch keine Toxikologie/"Gefahrenvorlesung" gehabt? Ausserdem gibt es viele (lesenswerte) Bücher zu diesen Themen.

Und dazu noch Angst vor Chemikalien? Das finde ich wirklich komisch. Wenn man weiß, was man tut (und das tut man als Chemiker oder angehender Chemiker ja doch (?)), dann sind die Sachen und der Umgang mit ihnen doch gerade weniger riskant (giftig/ätzend/cancerogen usw. bleiben die Stoffe natürlcih), nur wenn ich weiss, dass ich diesen Stoff lieber unter einem sehr gut ziehenden Abzug o.ä. verwende (und es dann auch so handhabe), dann minimiere ich die Gefahren. Dann braucht man doch keine Angst mehr zu haben.


http://www.world-of-smilies.com/smiliesgenerator/smilie_19_F%FCr+mehr+Natrium+in+Chloroform%21_10_000000_000000_fffffe.png

Jenny23
2006-09-08, 16:40:37
[QUOTE=Jenny23]Naja, trotz einiger Tropfen von dem Mist auf der Haut lebe ich noch.

nun, tödliche Substanzen werden im OC Praktikum eher selten gekochtNaja, ein paar Sachen sind schon nicht so wirklich angenehm. Und gut hautgängig.


[QUOTE=Jenny23]Das Praktikum wo ich einen richtig netten, tierisch juckenden Hautausschlag bekommen habe, der ein paar Wochen angehalten hat, obgleich ich vorsichtig gearbeitet habe. Immerhin war ich nicht die Einzige...

huch? was habt Ihr denn für ein Biochem Praktikum??Tja, ist zwar gut ausgestattet und man hat viele Assistenten, aber man ist offenbar "etwas" lasch was die Sicherheitsvorschriften angeht. Hätte das mein AC Sicherheitsbeauftragter gesehen, der wär im Dreieck gesprungen.


[QUOTE=Jenny23]Und die PCler machen sich die Hände ja meist eh nicht sonderlich schmutzig; aber Schweine sind es dennoch. Uralte Handschuhe für alle im Praktikum. Ja, klar zieh ich die an. Tststs...

Handschuhe im PC Praktikum? Die Uni scheint ja echt sonderbar zu sein *g*Naja, irgendwelche Eisenverbindungen (für eine galvanische Zelle) die etwas reizend wirken können. Naja, da dürften die alten Handschuhe aber mehr Potential für Hautreizungen gehabt haben. An anderer Stelle irgendein Farbstoff an den ich mich nicht mehr erinnere. Habe grundsätzlich keine Handschuhe getragen bei dem Pippifax.

jou, das ist ziemlich sinnlos, genau wie der Hinweis bei Hautkontakt mit Argon dasselbige mit viel Wasser abspülen... :-/Tja, man fragt sich schon, wer das schreibt. Eine gewisse Portion Zynismus?

Jenny23
2006-09-08, 17:01:00
hmm, 7. Semester Chemiestudium und keine Ahnung, was Chemikalien physiologisch bewirken bzw. wo man/frau solche Informationen herbekommt? :confused: Noch keine Toxikologie/"Gefahrenvorlesung" gehabt? Ausserdem gibt es viele (lesenswerte) Bücher zu diesen Themen.Tja. Vielleicht mache ich etwas falsch? Aber ich habe eigentlich genug zu tun mit den Praktika und Prüfungsvorbereitungen als daß ich noch nebenbei rumsuchen könnte. Toxikologievorlesung hatte ich. War aber doch sehr allgemein gehalten, hatte mir da weit mehr von erhofft. LADME-Modell, ein wenig Physiologie (Pfortader), etwas Statistik, aber nix konkretes. Naja, man hat ja seine Gefahrensymbole und R und S-Sätze, aber mehr halt nicht. Der Jahrgang vor mir hatte überhaupt keine Toxikologievorlesung. Vielleicht wird erwartet, daß man sich das so nebenbei aneignet. Kennst denn ein gutes Buch zur Toxikologie?
Es wäre auch mal gut zu wissen, welche Handschuhe wobei zu benutzen sind. Was hält Latex ab, wo braucht man die dicken Säurehandschuhe, wie oft sollte man die wechseln usw....

Und dazu noch Angst vor Chemikalien?Naja. Mit manchen Sachen möchte ich nicht unbedingt arbeiten, das gebe ich zu. Ansonsten habe ich schon respekt. Wenn da steht, daß es giftig oder gesundheitsschädlich bei Hautkontakt ist ziehe ich mir Handschuhe an. Aber letztlich ergibt sich da dann schnell das Problem, daß man entweder alles mit Handschuhen anfasst oder die Dinger ständig an und auszieht. Und da das nicht einheitlich ist, also manche dann alles mit Handschuhen anfassen und das Zeug damit überall verteilen bin ich dann auch eher geneigt vieles mit Handschuhen anzufassen.
Und grad OC-Krams geht ja doch oft recht gut durch die Haut.


Das finde ich wirklich komisch. Wenn man weiß, was man tut (und das tut man als Chemiker oder angehender Chemiker ja doch (?)), dann sind die Sachen und der Umgang mit ihnen doch gerade weniger riskant (giftig/ätzend/cancerogen usw. bleiben die Stoffe natürlcih), nur wenn ich weiss, dass ich diesen Stoff lieber unter einem sehr gut ziehenden Abzug o.ä. verwende (und es dann auch so handhabe), dann minimiere ich die Gefahren. Dann braucht man doch keine Angst mehr zu haben.Naja, wenn der Abzug denn mal gut zieht. Manche machen ja nur krach ohne zu ziehen...
Ich halte es für unmöglich im Labor nicht doch mal etwas abzubekommen. Schließlich arbeitet man unterm Abzug, und da atmet man mal was ein, mal kriegt man einen Spritzer ab, das ist einfach unvermeidlich. Von daher arbeite ich ungern mit hochtoxischen Sachen. Es ist gefährlich, man kann sich dabei umbringen, auch wenn man vorsichtig ist kann man einfach Pech haben. Wie das halt so ist im Leben. Mit HF möchte ich z.B. nicht arbeiten. Das dampft schnell weg und wenn man's merkt ist's zu spät. Sind ja schon so einige (angehende) Chemiker dran gestorben. Wo steckt eigentlich No3, fällt mir dabei ein...

Ich bin grundsätzlich mehr für die Theorie zu begeistern. Die Praktika, naja. Mit etwas weniger Stress und Zeitdruck wären die vielleicht auch etwas schöner. Aber ich plane nicht im Berufsleben ständig im Labor zu stehen, ganz sicher nicht.

rotkäppchen
2006-09-08, 20:30:49
auf frische wunden octe4nispet sprühen und später eben je nach wunde ne jodsalbe drauf machen,....
mit ner nadel gestochen? kanüle? oder wie ne nähnadel?
so lange es keine kanüle war ist es eben nur nen stich,... salbe rauf evtl pflaster und gut. ;)
und bei ner kanüle, ab zum d-arzt und tests machen.

BananaJoe
2006-09-08, 20:40:47
Ich hab bei mir noch nie was desinfiziert und auch noch nie Probs damit...Dieser "Desinfektionshype" geht wohl eher von der Werbung aus... "du wirst an blutvergiftung sterben wenn du auf den kleinen pickser nichts draufmachst".

Bekannter Mechaniker schüttet auf die ärgsten Wunden (nach fest kommt ab) Balistol drauf, alles wunderbar.

Migrator
2006-09-08, 20:47:36
Ich hab bei mir noch nie was desinfiziert und auch noch nie Probs damit...Dieser "Desinfektionshype" geht wohl eher von der Werbung aus... "du wirst an blutvergiftung sterben wenn du auf den kleinen pickser nichts draufmachst".

Bekannter Mechaniker schüttet auf die ärgsten Wunden (nach fest kommt ab) Balistol drauf, alles wunderbar.


wir wollen doch gar nicht desinfizieren..wir lieben den Schmerz den Alkohol uns gibt ;D ..die einen trinken ohne ende und werden voll...das ist doch voll einfach...:rolleyes: ...der wahre Alkoholiker nimmt ihn auf Wunden ;D

rotkäppchen
2006-09-08, 20:48:20
ich desinfiziere bei mir selbst auch nur größere sachen, nen pieks nicht, da kommt auch kein pflaster drauf, nur bei schnittwunden, auch wenn diese klein sind, muss ich pflaster tragen,... und desinfizieren,... sonst meckert cheffe,... ;)

BananaJoe
2006-09-08, 20:54:52
Wenn ich mir überlege wie oft ich mir als Kind die Knie etc aufgehaut hab...glaub der Körper regelt das schon selber, wenns dumm läuft eitert es halt ne weile.

rotkäppchen
2006-09-08, 20:59:42
Wenn ich mir überlege wie oft ich mir als Kind die Knie etc aufgehaut hab...glaub der Körper regelt das schon selber, wenns dumm läuft eitert es halt ne weile.

naja nur wenn eben die eltern mit dem kiddis zu uns in die praxis gelaufen kommen, müssen wir das eben mit octenisept absprühen,...

ich bin auch oft auf die nase geflogen und habe keinen schaden davon getragen. ;)
so eine wunde wird vorsichtig ausgewaschen, je nach verschmutzung eben und dann ist meist gut, ne creme vielleicht noch ran und fertig ist,...

war nur einmal mit ner derben schnittverletzung beim doc, auch hingeflogen,... allerdings erst paar tage später zum arzt, weil schmerzen immer mehr und derbst entzündet.
arzt: man, das hätte genäht werden müssen und nun ists entzündet, naja nu ist ne narbe da,... wenns genäht worden wäre, wäre da auch so eine narbe entstanden. ;)

atlantic
2006-09-08, 21:35:12
hmmm

Stich mit ner Nadel?
Meinst du eine normale Nadel oder eine Kanüle?

Ich denke, bei Stichverletzungen ists eh schwierig, die zu desinfizieren. Wenn sich der Einstichkanal sofort wieder im unteren Teil verschließt, aber Erreger dort hingelangt sind....deshalb sind z.B. Bißverletzungen auch so gefährlich.

Wenns anständig geblutet hat, dürfte alles im grünen Bereich sein.

Btw., ich desinfiziere nix. Bin geimpft gegen Tetanus, den Rest hat bisher der Körper geschafft. Und da war so einiges, schon wegen der Viecher. Aber sicher ist das nicht in allen Fällen die beste Lösung.

Jenny23
2006-09-09, 08:52:30
Eine ganz normale Nadel, naja, schon relativ dick das Ding. Nur daß die halt nicht steril war und doch schon ein Stück reinging.
Naja, ich steh nicht so auf Entzündungen. An Blutvergiftungen sterben gar nicht so wenige Leute, wobei ich das bei einem kleinen Stich nicht erwarten würde.

rotkäppchen
2006-09-09, 12:38:50
Eine ganz normale Nadel, naja, schon relativ dick das Ding. Nur daß die halt nicht steril war und doch schon ein Stück reinging.
Naja, ich steh nicht so auf Entzündungen. An Blutvergiftungen sterben gar nicht so wenige Leute, wobei ich das bei einem kleinen Stich nicht erwarten würde.
da wird schon nicht passiert sein. :) ansonsten wartest du erstmal das wochenende ab und falls es doch irgendwie komisch sein sollte dann gehste doch mal zum arzt und lässt rauf gucken.
komisch: fängt an zu pochen, wird rot, wird heiß, fängt an zu eitern, tut irre doll weh, schmerzt immer mehr,... sowas eben...

Jenny23
2006-09-09, 15:49:31
Ist wunderbar schnell verheilt.

Eigentlich wollte ich ja auch nur wissen, warum man das nicht drauftun soll. Sorgen habe ich mir da keine gemacht.

Gast
2006-09-10, 18:48:20
Wenn ich mir überlege wie oft ich mir als Kind die Knie etc aufgehaut hab...glaub der Körper regelt das schon selber, wenns dumm läuft eitert es halt ne weile.
Das kann aber auch ganz schön schief gehen. Bei dem Vater von einem Freund (der ist Landwirt und hat auch Kühe) hat sich nach einer harmlosen Schürfverletzung am Arm ein roter Ausschlag gebildet. Als er damit erst nach 2 Tagen zum Arzt ging, war es schon zu spät. Es war eine Infektion mit einem in Deutschland bisher unbekannten resistenten Erreger. Nach 4 Tagen härtesten Antibiotika konnte der Arzt nur noch einen Abstrich ans "Seuchenamt" (keine Ahnung wie die Behörde wirklich heißt) schicken. - Der hatte wirklich eine verdammte Angst, daß sie ihm den Arm abnehmen oder mindestens die Haut abziehen. Zum Glück scheint es aber irgendein ultrateures Mittel für Infektionen mit unbekannten, resistenten Pilzen/ Keimen zu geben. Ist jedenfalls nochmal gut gegangen. - Und alles nur, weil er die Keime nicht gleich gekillt hat. Ich glaube inzwischen hat er sogar ein tragbares Spray für solche Fälle immer am Gürtel.

Es kommt halt immer auf die Umgebung an, in der man lebt. Wenn man auf dem Land wohnt oder in einem Risikobereich arbeitet, dann sollte man halt schon über solche Dinge nachdenken.
@BananJoe Und deine Eltern sind nie mit der Jodflasche gekommen? Was hattest du denn für Eltern?

BananaJoe
2006-09-10, 18:52:52
Und diese resistenten Erreger hätte dann das Desinfektionsmittel getötet?

Ich habe gute Eltern.. :)
Ich sag mal so, "früher", als Kinder nicht nur von der Glotze hockten, sondern im Wald spielten, Lager bauten, etc..war das gang und gäbe das man sich mal ein wenig weh tut... Blut im Bach abwaschen und weiter gings.. so war das bei mir und meinen buddys früher.. :D

Amarok
2006-09-10, 18:58:11
Das kann aber auch ganz schön schief gehen. Bei dem Vater von einem Freund (der ist Landwirt und hat auch Kühe) hat sich nach einer harmlosen Schürfverletzung am Arm ein roter Ausschlag gebildet. Als er damit erst nach 2 Tagen zum Arzt ging, war es schon zu spät. Es war eine Infektion mit einem in Deutschland bisher unbekannten resistenten Erreger. Nach 4 Tagen härtesten Antibiotika konnte der Arzt nur noch einen Abstrich ans "Seuchenamt" (keine Ahnung wie die Behörde wirklich heißt) schicken.


Welcher Erreger war es?
Noch was: Weil auch schon öfters hier der Begriff "härteste" oder "schwere" Antibiotika auftaucht: Es gibt entweder "falsche" oder "richtige". Ich weiß schon was ihr damit meint, aber selbst das banale Penicillin ist für einen Rotlauf ein "hartes" AB, einfach weil es das richtige ist.

Amarok
2006-09-10, 18:58:46
Und diese resistenten Erreger hätte dann das Desinfektionsmittel getötet?

Ja...

Es ist ein Unterschied ob es um Antibiotika oder um Desinfgektionsmittel geht.

Gast
2006-09-10, 19:06:43
Die Viecher haben's besser, da gegen Borreliose impfbar. So wie Amerikaner auch. Wir Deutschen leider nicht. Hund oder Ami sollte man sein.

Es ist vielleicht auch nicht zwingend erforderlich sich gegen Borelliose impfen zu lassen. Borelliose kann angeblich ziemlich gut mit Antibiotika behandelt werden. Die eigentliche Gefahr geht von dem FSME-Erreger (Hirnhautentzündung) aus, der ebenfalls durch den Zeckenbiß übertragen wird.
Ich bin geimpft (Ist eine Dreifach-Impfung). Der Eintrag im Impfpaß lautet auf FSME-Impfung. Aber die meisten Zecken mögen mich sowieso nicht... Kein guter Jahrgang - zu trocken und meistens sauer. ;)

mehr zum Thema FSME:
http://www.netdoktor.de/reisemedizin/impfungen/fakta/impf_fsme.htm

Gast
2006-09-10, 19:22:24
Welcher Erreger war es?
Noch was: Weil auch schon öfters hier der Begriff "härteste" oder "schwere" Antibiotika auftaucht: Es gibt entweder "falsche" oder "richtige". Ich weiß schon was ihr damit meint, aber selbst das banale Penicillin ist für einen Rotlauf ein "hartes" AB, einfach weil es das richtige ist.

Das weiß bis heute niemand (ok - präziser: Ich weiß es nicht.). Der Erreger wurde zusammen mir einem Stück Fleisch aus dem Arm in ein Labor geschickt. Dort hat er wahrscheinlich eine Nummer bekommen und wartet(?) auf einen "Doktoranden".
Das war nach 2 Tagen auch kein einfache Rötung mehr (sonst wär der Kerl nie zum Arzt gegangen). Ich glaube der ganze Unterarm ist auf einer Länge von ca. 25 cm aufgebrochen - oder wie man das nennen soll. Das war der totale Wahnsinn und alle haben nur noch mit weißen Gesichtern am Tisch gesessen.

Mit härteste Antibiotika meine ich stationäre Behandlung auf der Quarantänestation - ich weiß nicht, was sie ihm alles gespritzt haben... vermutlich alles...
Aber am Ende waren alle froh, daß es doch noch eine Möglichkeit gab. Und der Arzt hat damals wirklich gesagt, daß der Errerger oder Pilz oder was auch immer es war, durch ein einfaches Desinfektionsmittel hätte gestopt werden können. Möglicherweise ist es auch im Arm zu einer Mutation eines eigentlich harmlosen Erregers gekommen. Außer den behandelnden Ärzten weiß das niemand so genau. Und ich war auch nicht mit dabei - und Einblick in die Krankenakte habe ich als Minderjähriger auch nicht bekommen... ;)

Ich weiß nur, daß ich zu Hause nichts erzählt habe, weil ich sonst vielleicht zum letzten Mal dort zu Besuch war.... *geee*

BananaJoe
2006-09-10, 21:13:49
Ich werde in Zukunft immer Desinfektionsmittel benützen! :)

Jenny23
2006-09-11, 08:37:52
FSME kommt hier (noch?) nicht vor. Borreliose sollte man aber auch rechtzeitig erkennen, sonst hilft das Antibiotikum nur noch bedingt.
FSME-Impfung soll ja auch nicht so ganz ungefährlich sein, weiss jedoch nicht wie das in Relation zu anderen Impfungen steht.

Tja, Desinfektion ist schon ganz sinnvoll. Dank des völlig verantwortungslosen Umgangs mit Antiobiotika (vor allem in der Viehzucht) gibt es immer mehr resistente Keime.
Hygiene wird in Deutschland eh viel zu klein geschrieben, zumindest in den Kliniken. Nicht umsonst haben wir hier ein großes ORSA und MRSA-Problem, welches sich durch konsequente Hygiene beseitigen ließe, wie es bereits die Skandinavier und Niederländer bewiesen haben. Aber liebt zahlt man die kostspieligen Therapien und riskiert Menschenleben, als daß man da mal konsequent vorgeht.

SaTaN
2006-09-12, 13:21:07
Sorry für die späte Antwort.

Tja. Vielleicht mache ich etwas falsch? Aber ich habe eigentlich genug zu tun mit den Praktika und Prüfungsvorbereitungen als daß ich noch nebenbei rumsuchen könnte. Toxikologievorlesung hatte ich. [...] Naja, man hat ja seine Gefahrensymbole und R und S-Sätze, aber mehr halt nicht. Der Jahrgang vor mir hatte überhaupt keine Toxikologievorlesung. Vielleicht wird erwartet, daß man sich das so nebenbei aneignet.

Ja, ich denke schon, dass von einem Chemiker erwartet wird, sich selbstständig über die verwendeten Chemikalien usw zu informieren. Natürlich, im 7. Semester in den Praktika seid nicht ihr letztendlich verantwortlich, sondern eure Aufsicht. Aber schon spätestens in 1,5 Jahren (plusminus) musst Du selbstständig und eigenverantwortlich handeln. Wenn Du dann richtig im Beruf stehst, wird es früher oder später so sein, dass Du auch noch für andere verantwortlich bist und den Umgang mit Gefahrstoffen zu verantworten hast.
Meine Meinung: Wer sonst, wenn nicht die Chemiker (Biochemiker, Pharmazeuten, Mediziner, kurz: "zuständige" Wissenschaftler) sollen mit Gefahrstoffen umgehen und den Umgang damit regeln und überwachen? Was die Bürokraten machen, kann man im Moment ja feststellen, Bestellungen von Chemikalien werden immer komplizierter und zeitraubender, es müssen alle Stoffe neu eingestuft werden (wegen Vereinheitlichung in der EU) usw. usf. Und wenn es nach der BILD und anderen "Experten" gehen würde, wäre auch H2O verboten, denn davon kann man sterben... ;(

Es wäre auch mal gut zu wissen, welche Handschuhe wobei zu benutzen sind. Was hält Latex ab, wo braucht man die dicken Säurehandschuhe, wie oft sollte man die wechseln usw....

Informationen zur Beständigkeit der Handschuhe bekommst Du von den Herstellern der Handschuhe (z.B. von denen, die hier gerade auf meinem Tisch stehen: http://www.sempermed.com/industriehandschuhe/produkte.html?&cHash=678151f3de&tx_AScatalog_pi1[showUid]=32). Zu den Stoffen gibts doch Sicherheitsdatenblätter bei den Herstellern (z.B. www.sigmaaldrich.com) oder andere Datenbänke (z.B. unter http://www.hvbg.de./d/bia/gestis/stoffdb/index.html unter "GESTIS Stoffdatenbank").
Im allgemeinen gilt: Das Internet ist Dein Freund. Auf die Angaben der Hersteller kann man sich im allgemeinen verlassen, allerdings a) Fehler passieren immer und b) die Forschung schreitet natürlich voran, soll heissen, was heute noch nicht als gefährlich gilt, kann morgen schon als langzeitschädlich erkannt sein... nur das gilt auch für das Aroma in Deinem Erdbeerjoghurt.
Wenn Du mit unbekannten/neuen Stoffen hantierst, zu denen es keine Einstufungen usw. gitb, musst Du halt davon ausgehen, dass sie gefährlich sind und sie dementsprechend behandeln. Aber das steht so auch in der EU-Richtlinie zu den Gefahrstoffen (hoffe, die habt ihr in der Tox-Vorlesung durchgenommen? Wir jedenfalls.).
Zu Grenzwerten (MAK usw.) hast Du bestimmt in Deinen Vorlesungen schon einiges gehört.

Du scheinst nicht allzu viel davon zu halten, Deine Assistenten oder Professoren oder auch den Sicherheitsbeauftragten zu befragen? Lieber einmal mehr fragen (natürlich nicht unbedingt etwas, was einem auch 5 Sekunden googlen gesagt hätte), als einmal früher einen Unfall oder einen dummen Zwischenfall zu verursachen.


Naja. Mit manchen Sachen möchte ich nicht unbedingt arbeiten, das gebe ich zu. Ansonsten habe ich schon respekt. Wenn da steht, daß es giftig oder gesundheitsschädlich bei Hautkontakt ist ziehe ich mir Handschuhe an. Aber letztlich ergibt sich da dann schnell das Problem, daß man entweder alles mit Handschuhen anfasst oder die Dinger ständig an und auszieht. Und da das nicht einheitlich ist, also manche dann alles mit Handschuhen anfassen und das Zeug damit überall verteilen bin ich dann auch eher geneigt vieles mit Handschuhen anzufassen.
Und grad OC-Krams geht ja doch oft recht gut durch die Haut.

Dem ist nicht viel hinzuzufügen... Respekt vor gefährlichen Stoffen ist natürlich angebracht. Das Problem mit den Handschuhen (Anziehen/Ausziehen) hat natürlich jeder.
Und eine einheitliche Regelung sollte es schon geben. Bei uns gab es Ärger, wenn man die Chemikalienschränke von aussen mit Handschuhen angefasst hat.

Naja, wenn der Abzug denn mal gut zieht. Manche machen ja nur krach ohne zu ziehen...

Sofort dem Verantwortlichen/der Haustechnik melden?

Ich halte es für unmöglich im Labor nicht doch mal etwas abzubekommen. Schließlich arbeitet man unterm Abzug, und da atmet man mal was ein, mal kriegt man einen Spritzer ab, das ist einfach unvermeidlich. Von daher arbeite ich ungern mit hochtoxischen Sachen. Es ist gefährlich, man kann sich dabei umbringen, auch wenn man vorsichtig ist kann man einfach Pech haben. Wie das halt so ist im Leben. Mit HF möchte ich z.B. nicht arbeiten. Das dampft schnell weg und wenn man's merkt ist's zu spät. Sind ja schon so einige (angehende) Chemiker dran gestorben.

Hmmm, im Abzug sollte man doch eigentlich nichts abbekommen?
Und mit Flusssäure arbeitet man doch auch im Abzug (oft sogar in einem mit einem Wasservorhang an der Rückwand, damit der Säuredampf gebunden wird?)
Pech sollte durch eine vorsichtige und bewusste Arbeitsweise minimiert werden. Natürlich kann man Unfälle nicht ausschließen (manchmal auch, weil andere Personen daran beteiligt sind), aber das ist in anderen Berufen ähnlich (Unfälle passieren immer wieder).

Wo steckt eigentlich No3, fällt mir dabei ein...

Hmm, hier ist er nicht... und wer ist No3 eigentlich? Und wer hat mein Aceton geklaut? ;)

Ich bin grundsätzlich mehr für die Theorie zu begeistern. Die Praktika, naja. Mit etwas weniger Stress und Zeitdruck wären die vielleicht auch etwas schöner. Aber ich plane nicht im Berufsleben ständig im Labor zu stehen, ganz sicher nicht.

Full ack. Willkommen in der Physikalischen Chemie :D :D :D

Grüße,
Mathis.

Jenny23
2006-09-12, 17:22:37
Sorry für die späte Antwort.Ich freue mich eine zu bekommen.

Ja, ich denke schon, dass von einem Chemiker erwartet wird, sich selbstständig über die verwendeten Chemikalien usw zu informieren.Ok, Gefahrensymbole, R und S-Sätze, vielleicht auch Sicherheitsdatenblätter, aber mehr ist schon schwer zu finden.

Natürlich, im 7. Semester in den Praktika seid nicht ihr letztendlich verantwortlich, sondern eure Aufsicht. Aber schon spätestens in 1,5 Jahren (plusminus) musst Du selbstständig und eigenverantwortlich handeln.Ja. Schon eine etwas seltsame Vorstellung. Ich fühle mich noch nicht so viel wissender als zuvor.

Wenn Du dann richtig im Beruf stehst, wird es früher oder später so sein, dass Du auch noch für andere verantwortlich bist und den Umgang mit Gefahrstoffen zu verantworten hast.Tja, da kann ich mich dann ja auch nur nach den Sicherheitsdatenblättern richten und den Leuten sagen: Ok, die und die Schutzvorkehrungen einhalten. Aber was die Chemikalien dann tatsächlich anrichten können werde ich dann wohl bei den Allermeisten auch nicht wissen. Naja, ist ja auch nicht unbedingt nötig, denn man will ja nur vermeiden, daß sie eine Chance bekommen das zu tun was sie mit dem menschlichen Körper tun können.

Meine Meinung: Wer sonst, wenn nicht die Chemiker (Biochemiker, Pharmazeuten, Mediziner, kurz: "zuständige" Wissenschaftler) sollen mit Gefahrstoffen umgehen und den Umgang damit regeln und überwachen? Was die Bürokraten machen, kann man im Moment ja feststellen, Bestellungen von Chemikalien werden immer komplizierter und zeitraubender, es müssen alle Stoffe neu eingestuft werden (wegen Vereinheitlichung in der EU) usw. usf. Und wenn es nach der BILD und anderen "Experten" gehen würde, wäre auch H2O verboten, denn davon kann man sterben... ;( Da hast Du recht.

Im allgemeinen gilt: Das Internet ist Dein Freund. Auf die Angaben der Hersteller kann man sich im allgemeinen verlassen, allerdings a) Fehler passieren immer und b) die Forschung schreitet natürlich voran, soll heissen, was heute noch nicht als gefährlich gilt, kann morgen schon als langzeitschädlich erkannt sein... nur das gilt auch für das Aroma in Deinem Erdbeerjoghurt.
Wenn Du mit unbekannten/neuen Stoffen hantierst, zu denen es keine Einstufungen usw. gitb, musst Du halt davon ausgehen, dass sie gefährlich sind und sie dementsprechend behandeln. Aber das steht so auch in der EU-Richtlinie zu den Gefahrstoffen (hoffe, die habt ihr in der Tox-Vorlesung durchgenommen? Wir jedenfalls.).
Zu Grenzwerten (MAK usw.) hast Du bestimmt in Deinen Vorlesungen schon einiges gehört.Ja, das ist mir bekannt.

Du scheinst nicht allzu viel davon zu halten, Deine Assistenten oder Professoren oder auch den Sicherheitsbeauftragten zu befragen? Lieber einmal mehr fragen (natürlich nicht unbedingt etwas, was einem auch 5 Sekunden googlen gesagt hätte), als einmal früher einen Unfall oder einen dummen Zwischenfall zu verursachen.Tja, meiner Erfahrung nach wissen die Assisten was Sicherheitsdinge angeht meist auch nicht viel mehr als ich.

Dem ist nicht viel hinzuzufügen... Respekt vor gefährlichen Stoffen ist natürlich angebracht. Das Problem mit den Handschuhen (Anziehen/Ausziehen) hat natürlich jeder.
Und eine einheitliche Regelung sollte es schon geben. Bei uns gab es Ärger, wenn man die Chemikalienschränke von aussen mit Handschuhen angefasst hat. Also erst aufmachen, dann Handschuhe anziehen, das Zeug rausholen, umfüllen, zum Platz bringen, Handschuhe aus, Türen wieder schließen, zum Platz zurück, Handschuhe wieder an.

Sofort dem Verantwortlichen/der Haustechnik melden?Dem Saalassi gemeldet. Kein Geld, also nen anderen genommen, musst den dann allerdings mit anderen teilen. Ist schon blöd, wenn man zu wenig Plätze hat. Aber es war schon nett, daß im 3. Praktikum im selben Labor uns dann doch mal jemand gezeigt hat wo eigentlich die Notausgänge sind (sind schon etwas versteckt).

Hmmm, im Abzug sollte man doch eigentlich nichts abbekommen? Naja, gerade bei größen Aufbauten wo man erst destillieren und dann ausschütteln muß und vor allem, wenn man nicht allein drunter arbeitet ist das schon oftmals etwas schwierig. Ich hatte z.B. bei einem organischen Lösemittel nicht bedacht, daß das Zeug beim Schütteln durchaus einen gewissen Druck entwickelt und so kam dann doch beim öffnen mir eine Aerosolwolke entgegen. Und dann muß man natürlich davon ausgehen, daß jedes benutzte Gefäß kontaminiert sein kann, weil man ja auch mit Trichter mal einen Tropfen daneben gießen kann. Naja, wenn man überlegt und mit ausreichend Zeit arbeitet kann man schon sehr genau und sauber arbeiten. Daher finde ich auch diese Hetze nicht so klasse. Man hat manchmal nicht wirklich Zeit sich mit den Dingen hinreichend auseinanderzusetzen. Ich hoffe ja, daß das in den Praktika des Hauptstudiums etwas besser wird. Da will man wohl auch nicht mehr so stark sieben.
Wobei, wenn ich mir überlege wie einige in den ersten Semestern gearbeitet haben. Handschuhe? Wozu? Leute mit gelben Händen (Chromat). Schwermetallentsorgung? Ab in den Ausguss (naja, wenn man kein deutsch kann, ist das schon nicht so einfach). Und wie bunt mancher Kittel da nach einigen Tagen war, wo meiner noch fast schneeweiss war, muß ich ja schon irgendwas richtig machen. :-)


Und mit Flusssäure arbeitet man doch auch im Abzug (oft sogar in einem mit einem Wasservorhang an der Rückwand, damit der Säuredampf gebunden wird?)Hm, ich hatte bisher noch nicht das "Vergnügen". Auf jeden Fall gibt es da spezielle Abzüge und spezielle Handschuhe für. Zudem steht immer CaCl2-Lösung bereit. Es gibt da glaube ich auch noch eine gewisse Calciumhaltige Salbe.
Aber man kriegt da schon immer Horrorgeschichten erzählt. Ein paar Wochen maximaldosis Morphium und dennoch starke Schmerzen, oder gestorben. Oder jemand, der verbrannt ist. Naja, ich will mal hoffen, daß das doch eher sehr selten vorkommt. Hier ist bisher bis auf kleinere Verätzungen der Finger mir nichts zu Ohren gekommen.

Pech sollte durch eine vorsichtige und bewusste Arbeitsweise minimiert werden. Natürlich kann man Unfälle nicht ausschließen (manchmal auch, weil andere Personen daran beteiligt sind), aber das ist in anderen Berufen ähnlich (Unfälle passieren immer wieder).Tja, mehr als gewissenhaft arbeiten und vorsichtig sein kann man halt nicht. Die Allermeisten überleben ihren Beruf ja heutzutage.

Hmm, hier ist er nicht... und wer ist No3 eigentlich? Und wer hat mein Aceton geklaut? ;) No3 ist doch unser Forumschemiker hier. Grad im Labor? Doktorant?

Full ack. Willkommen in der Physikalischen Chemie :D :D :D
Och, mal sehen. Ich stelle mir Sachen wie Oberflächen, Nanostrukturierungen etc. schon ganz interessant vor. Irgendwas im Bereich AC-PC würde mir schon ganz gut schmecken, denke ich. Bin zwar kein Mathecrack, aber immerhin PC Vordiplom mit 1,3 hingelegt (wobei das ja zu einem guten Teil schlicht Glück ist (daß die richtigen Fragen gestellt werden und nicht irgendein abwegiger Kram, der in irgendeiner Randnotiz steht)). Ich weiss nur, daß mir weder TC noch OC schmeckt. Ersteres sollen die Ingenieure machen, letzteres ist mir zu langweilig und irgendwie auch sonst nicht meine Welt. Namensreaktionen auswendig lernen, Schutzgruppen dranbauen, hin und herreagieren lassen bis man irgendeinen Ring zusammengebaut hat. Naja. Die nächsten 12 Wochen stehe ich da wieder in Lösemitteldämpfen im Labor. Hurra.
WÜrdest Du dafür eigentlich Nitrilhandschuhe nehmen, oder reichen die aus Polychloropren? Letztere sind ja nicht unbedingt Lösemittelbeständig, von daher sollte man wohl eher die Nitrilhandschuhe dafür nehmen, da man sich sonst wohl mit den Handschuhen noch stärker kontaminiert als ohne. Oder wie siehst Du das?

Gast
2006-09-13, 11:04:20
No3 ist doch unser Forumschemiker hier. Grad im Labor? Doktorant?

ich bin immer da, aber erst ab den 29. wieder hier ;)

Gast
2006-09-13, 11:07:24
ich bin immer da, aber erst ab den 29. wieder hier ;)Aha? Gesperrt und nur Inkognito zugelassen? ;-)
Na dann bis dann.

Jenny23
2006-09-13, 12:57:21
Gesperrt bis zur Beendigung der Doktorarbeit. Gute Idee. Na dann noch viel Erfolg!

Christopher_Kolumbus
2006-09-13, 18:26:43
Also leute!!

offene wunden,damit meint man grössere wunden und so ein schwulen nadelstich da!

und zwar stört der alkohol(desinfektionsmittel)die wundheilung!

:-)

Das wars is doch ned schwer greetz seed and have fun