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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trotz Freunde allein ...


Gast
2006-10-02, 22:37:41
Obwohl ich eigentlich recht viele Freunde habe, fühl ich mich irgendwie einsam. Musste damals meine alten Sandkastenfreunde verlassen und wo anders hinziehen. Seitdem fühl ich immer eine gewisse Leere in mir.
Bin überall, aber nie wirklich Teil davon. Quasi nur dabei, statt mitten drin. Das zermürbt mich innerlich immer mehr.
Ich kenn keinen, dem ich das anvertrauen könnte. Ein Fall für einen Psychologen ist es auch nicht.
Der Umzug hat mir damals den Boden unter den Füssen weggezogen.
Damals offen und lebenfroh, jetzt schüchtern und eher verschlossen.
Hier und da gibts mal einen Durchbruch, aber hmm ich weiss nich.
Es ist wie tropfendes Wasser auf einen Stein. Es wird immer schlimmer.
Habs schon mit einem Verein probiert, aber das hilft mir nicht weiter.
Mir fehlt das Fundament und ich kanns nicht wieder herstellen.
Eine Freundin könnte mir da raus helfen, aber in dem Zustand eine zu finden ist fast unmöglich :-(

[dzp]Viper
2006-10-02, 22:41:29
Mir ging es während der Ausbildung ähnlich (bin dafür 600km Umgezogen). Bin dann aber direkt danach wieder in meine Heimat gezogen.

Ich hatte aber Glück, dass ein jetzt guter Freund damals auch dort angefangen hat mit dem ich mich 1a verstanden habe! Sonst wäre ich da vielleicht auch noch verschlossener geworden!

Also wenn du die Chance hast, wieder in absehbarer Zeit zurückzuziehen, dann nutze sie. (Meine Meinung)

_shorty_
2006-10-02, 22:59:16
Hmmm was Du hier erzählst @Gast, kommt mir alles sehr bekannt vor... wie oft und wie oft auch immer noch, beneide ich manchmal Bekannte und oder auch Freunde von mir, wenn ich sehe wie schön es ist einen richtigen Freundeskreis zu haben. Ich selbst kann mich auch nicht beklagen, ich kenne sehr viele Leute und mein Handy ist voll von Telefonnummern... bei mir war es damals so, dass nach der Realschule der Kontakt zu meinen besten Freunden und auch zu meinem besten Freund auf einmal wesentlich weniger wurde.... viele zogen weg, ich zog auch weg und so dünnte das immer mehr aus.... Hoffnung gab es dann damals bei der Ausbildung da man hier auch viele Leute in seinem Alter kennenlernen konnte... nunja es entwickelten sich neue Freundschaften und war eine fette Zeit leider mit einem Verfallsdatum... das war dann damals der Abschluß der Lehre... manche Freundschaft konnte man noch aufrecht erhalten doch auch hier ist es die Entfernung was mir zu schaffen macht, denn das sind auch immer 50 KM. Dort bin ich dann auch gern gesehen und ich kenne da wirklich viele... doch es ist doch etwas anderes wie bei anderen, die einfach nur schnell über die Strasse laufen müßen um bei nem guten Kumpel zu sein oder sich mal schnell aufs Fahrrad zu schwingen... das ist auch was mir fehlt... und heute ist es eigentlich auch relativ schwer neue Freundschaften zu schließen, da die Schule oder die Ausbildung eigentlich ne super Grundlage war um Leute im selben Alter kennenzulernen... in der arbeit bin ich heute mit 30 Jahren Abstand der jüngste ;-) und mit Vereinen is eigentlich auch nich viel zu holen, da das hier meißt profis sind und da keine chance hast reinzukommen...

Jaja ich kenne das wirklich nur zu gut was Du hier ansprichst... man kennt viele Leute, man hat auch die möglichkeit weg zu gehen und spaß zu haben, doch es begegnet einem immer wieder dieses Gefühl der leere... hmmm schwierige ausgangsituation

Gast
2006-10-02, 23:05:24
Ich lebe jetzt ein einem anderen Land. Hätte die Möglichkeit zu wählen:
Zurück in die Heimat und meine Leere wieder füllen oder den gewissen Luxus den wir jetzt haben (verdienen nicht schlecht hier).
Problem ist nur: Im laufe der Jahre haben sich meine alten besten Freunde verändert. Habe auch kaum noch Kontakt mit ihnen. Auch wenn ich zurück ziehen würde, es wird nie mehr so sein wie früher.

KingKonga
2006-10-02, 23:10:04
Also das Problem kenne ich zugut. Ich habe jetzt Freunde, habe eine beste Freundin mit der ich über alles reden kann und ich kann jedes Wochenende abends weggehen. Eigentlich ist alles in Ordnung, ich gehe noch in die Schule, das ABI ruft. Trotz einem Nebenjob als Barkeeper komme ich noch gut zurecht. Trotzdem bin ich mit mir selber nicht zufrieden. Es fehlt mir irgendetwas in meinem Leben. Ich bin jetzt 19 und hatte noch nie eine Freundin oder Erfahrungen mit einer Frau. Wenn man sich verliebt (was mir jetzt zweimal während Oktober 05 und Oktober 06 passiert ist) und dann nur enttäuscht wird zermürbt das einen.

_shorty_
2006-10-02, 23:11:21
Problem ist nur: Im laufe der Jahre haben sich meine alten besten Freunde verändert. Habe auch kaum noch Kontakt mit ihnen. Auch wenn ich zurück ziehen würde, es wird nie mehr so sein wie früher.

ja das ist leider auch ein Problem... es ist oftmals schwer wieder an "alte Verbindungen" anzuknüpfen... jeder Mensch verändert sich... lernt neue Leute kennen die einen prägen und mit dem alter setzt man auch immer wieder ganz andere prioritäten... daher stellt sich die frage, werden denn deine hoffnungen überhaupt erfüllt und es ist alles wieder so wie früher, wenn du wieder einen schritt zurück gehst?
Ich selbst habe das auch versucht... nochmal an die alten Zeiten anzuknüpfen und wieder Freunschaften die durch Distanzen ausgedünnt sind zu reaktivieren aber es war leider nicht mehr wie es mal war... Ich würde daher versuchen so schwer es ist, diesen schritt weiterzugehen... hast du ne freundin oder frau "da unten" ?

Monger
2006-10-02, 23:11:33
Ja, ich kann das sehr gut nachfühlen. Ich hab zwar ein paar sehr gute Freunde, aber wie es halt so läuft, verstreut es uns allmählich in alle Winde, und man sieht sich immer seltener. Wenn auch noch meine Arbeitskollegen mit denen ich öfter mal was unternehme gerade nicht da sind (so wie jetzt), wird es schon ziemlich einsam.

Ich hab deshalb mit etwas angefangen wozu ich vor ein paar Monaten noch überhaupt gar nicht in der Lage gewesen wäre: ich suche hier in der Stadt nach Vereinen, Stammtischen etc. wo ich gleichaltrige kennenlernen kann ohne dass man gleich was voneinander will, und ich denke ich hab auch was passendes gefunden...

Ich denke dass das der richtige Weg ist. Da müssen sich keine dicken Freundschaften draus entwickeln, aber ich denke man braucht einfach regelmäßig Kontakt zu anderen Menschen. Und mit "Kontakt" meine ich, dass die anderen einem auch zuhören.

VL125
2006-10-02, 23:16:05
Mir gehts ähnlich wir hatten mal ne Klicke von knapp 20 Leuten, aber während der Lehre und auch nach dem beenden dieser sind welche komisch geworden (geistiges Niveau zu tief) oder nur am arbeiten oder man macht einfach nichts mehr, ich stell mir auch immer die frage es ist freitag du kannst was machen, aebr alle haben keine lust oder man kann dann nur los wenn xy nicht mictzkommt/ mitkommt, welcher aber nicht will oder grade will. etc. es ist einfach nur schade, weil wir echt ne gute Gruppe waren. Dabei wohnen wir alle noch im gleichen ort und man könnte sich regelmäßig treffen aber es ist einfach nur sporadisch, was mich üpersönlich voll ankotzt.

Gast
2006-10-02, 23:21:48
Verein gut und schön, aber die geben dir nicht das was dir fehlt.
Hatte damals 5 super Freunde (3 Jungs, 2Mädels). Konnte denen alles anvertrauen. Von intimsten Geheimnissen bis zu meinem eigenen Leben. Ich hab die Truppe damals zusammengehalten. Seit ich weg bin, leben ALLE ihr eigenes Leben. Das gab mir die Kraft die schlimmsten Sachen durchzustehen. Jetzt fehlt mir diese und ich fühl mich irgendwie schwach. Weil mir keiner (auch meine Eltern nicht) den Rückhalt geben kann, wo ich mal meine "Wunden" heilen kann.

Gast
2006-10-02, 23:26:01
Bin im übrigen erstaunt, das es doch noch einige mit dem gleichen Problem gibt. Ob das generel ein Problem der heutigen Zeit ist??

Gast
2006-10-02, 23:27:38
Ob das generel ein Problem der heutigen Zeit ist??

exakt

Anárion
2006-10-02, 23:34:08
Obwohl ich eigentlich recht viele Freunde habe, fühl ich mich irgendwie einsam. Musste damals meine alten Sandkastenfreunde verlassen und wo anders hinziehen. Seitdem fühl ich immer eine gewisse Leere in mir.
Bin überall, aber nie wirklich Teil davon. Quasi nur dabei, statt mitten drin. Das zermürbt mich innerlich immer mehr.
Ich kenn keinen, dem ich das anvertrauen könnte. Ein Fall für einen Psychologen ist es auch nicht.
Der Umzug hat mir damals den Boden unter den Füssen weggezogen.
Damals offen und lebenfroh, jetzt schüchtern und eher verschlossen.
Hier und da gibts mal einen Durchbruch, aber hmm ich weiss nich.
Es ist wie tropfendes Wasser auf einen Stein. Es wird immer schlimmer.
Habs schon mit einem Verein probiert, aber das hilft mir nicht weiter.
Mir fehlt das Fundament und ich kanns nicht wieder herstellen.
Eine Freundin könnte mir da raus helfen, aber in dem Zustand eine zu finden ist fast unmöglich :-(

Es ist ein Fall für den Psychotherapeuten, damit du stabiler wirst und irgendwann doch in den Zustand "gerätst", in der du deine Beziehung führen kannst. Professionelle Hilfe wird viel zu sehr unterschätzt. Wen du kein Fall für ihn bist, wer soll dich dann übernehmen? Von echter Einsamkeit bist du noch weit entfernt, vielleicht sind deine Anforderungen auch überzogen. Erwartest du absolute Seelenverwandtschaft, gar einen Klon deiner selbst samt Gedanken und Gefühlsregungen? Deine Vergangenheit, sie ist vorbei und dir nicht mehr dienlich. Damit hat man abzuschließen. Ich habe eine lange Zeit dafür gebraucht, und ich war wirklich einsam, absolut einsam. Eigentlich die meiste Zeit des Lebens, obwohl man mir immer große Geselligkeit attestiert, ein Talent zum knüpfen und erhalten sozialer Bindungen. So leicht ist das aber eben nicht, also will ich es auch nicht so erscheinen lassen. Solltest du wirklich rauswollen, dann lass dir helfen oder dich irgendwann überraschen mit einer durch und durch empathischen Persönlichkeit. Lass es zu. Schließe ab mit dem was einst war.

Monger
2006-10-02, 23:43:54
Verein gut und schön, aber die geben dir nicht das was dir fehlt.
Hatte damals 5 super Freunde (3 Jungs, 2Mädels). Konnte denen alles anvertrauen. Von intimsten Geheimnissen bis zu meinem eigenen Leben.
Keine Ahnung ob es nur mir so geht, aber inzwischen kann ich völlig problemlos über intime Dinge mit Personen sprechen, die ich erst eine halbe Stunde lang kenne. In Wahrheit haben fast alle Menschen ähnliche Probleme, und es verschenkt niemand was, wenn er sich anderen öffnet.

Ich hab da mal ganz ähnlich gedacht wie du: nur tiefe Freundschaften sind was wert, alles andere ist oberflächlich und für die Katz.

Inzwischen denke ich da anders. Natürlich sind Freunde wichtig, aber soziale Kontake sind ein Grundbedürfnis, das mit der Zeit wohl auch ansteigt. Und man braucht nicht zwingend die besten Freunde, um dieses Gefühl zu befriedigen.


Bin im übrigen erstaunt, das es doch noch einige mit dem gleichen Problem gibt. Ob das generel ein Problem der heutigen Zeit ist??

Nein, glaube ich nicht. Menschen waren schon zu allen Zeiten einsam. Die ganzen Sportvereine, Familienfeste, Dorffeiern, Tanzkurse, Weihnachtsfeiern usw. haben keinen anderen Zweck, als genau diese Einsamkeit zu bekämpfen. Da hat sich wohl gegenüber früher rein überhaupt gar nichts verändert.

KingKonga
2006-10-02, 23:54:35
Natürlich sind Freunde wichtig, aber soziale Kontake sind ein Grundbedürfnis, das mit der Zeit wohl auch ansteigt. Und man braucht nicht zwingend die besten Freunde, um dieses Gefühl zu befriedigen.

Dem kann ich nur zustimmen. In meiner Arbeit kenne ich die Leute nicht persönlich, aber während der Zeit, in der ich arbeite und auch nach Feierabend ist man froh unter Menschen zu sein und mit denen man zwar nicht über seine eigenen probleme redet, aber über andere Dinge im Alltag.

Gascht
2006-10-03, 07:11:24
Kommt mir auch bekannt vor.. Vor allem während meiner Ausbildung war ich eine lange Zeit alleine, von mir auch absolut beabsichtigt. Um alles überhaupt auf die Reihe zu bekommen hatte ich bei weitem nicht mehr so viel Zeit für meine Freunde, die ich im Nachhinein zum Teil sehr vermisse.

Wenn ich mir alte Bekannte ansehe, die z.B. auf die Uni gegangen sind (oder Studenten im allgemeinen), die sehr mit Lernen beschäftigt sind, oder andere Leute die überdurchschnittlich viel arbeiten, fällt mir immer wieder auf, dass es vielen genau so geht; auch dann, wenn man den ganzen Tag eigentlich mit Leuten zusammen ist (Eigentlich strange, oder?). Aber es bleibt eben nicht mehr die Zeit abends noch etwas zu machen usw.

Auch wenn ich in meiner Ausbildung oder Arbeit mit vielen Leuten eine gute Freundschaft hätte aufbauen können - es ergab für mich keinen Sinn, weil ich schon wusste dass das niemals dauerhaften Bestand haben könnte.
Die Leute die ich kennengelernt hatte, waren auch nicht wirklich mein Typ. Anders ist das in der Arbeit, die ich jetzt habe, ich habe ein paar sehr nette Kollegen, mit denen ich mich sehr gut verstehe.

Da ich mich aber dazu entschlossen habe, kommendes Jahr (dieses mal ziemlich weit) weg zu ziehen, werd ich glaub ich schon erst mal ziemlich einsam sein. Aber so ist das eben, Freundschaften sind eben nur sehr selten für die Ewigkeit - wie die meines besten Freundes, der ist für mich wie ein Bruder.

Freundschaften werd ich wenn nur zu den Leuten, an denen mir wirklich was liegt, aufrecht erhalten (können/wollen).

Wenn ich etwas für meine Karriere tun will, dann muss ich eben unabhängig bleiben.

Mein Bruder hat eine Freundin mit der er bereits recht lange zusammen ist (> 8 Jahre).
Ich behaupte einfach mal, das hat ihn daran gehindert, seine Karriere durch zu ziehen.

Nein, glaube ich nicht. Menschen waren schon zu allen Zeiten einsam. Die ganzen Sportvereine, Familienfeste, Dorffeiern, Tanzkurse, Weihnachtsfeiern usw. haben keinen anderen Zweck, als genau diese Einsamkeit zu bekämpfen. Da hat sich wohl gegenüber früher rein überhaupt gar nichts verändert.
Schwer zu sagen - es gibt ne Menge Leute, die heutzutage allein wohnen.
Ausserdem - wer besucht denn die o.g. Veranstaltungen - ich nicht.

Also für meinen Teil, ich kenne viele Leute, die sich irgendwie einsam fühlen.
Wie Paradox. :D Strange, die Erde total überbevölkert und die Leute fühlen sich allein gelassen. Einsamkeit kann aber auch ein Segen sein (behaupten zumindest meine Eltern in fortgeschrittenem Alter ;) )

Gast
2006-10-03, 11:34:46
Das Problem ist kein wirkliches Problem weil man ohne große Anstrengungen neue Freunde finden kann. Ich bin nunmehr in meinem jungen Leben (22) schon 3x umgezogen und habe jedesmal wieder neue Freunde gefunden, bei denen auch mehr als nur ein Feierabendbier drin ist/war.

Vielleicht habt ihr auch nur eine falsche Erwartungshaltung. Man findet unmöglich das wieder was man verlassen hat. Die Freundschaften aus seiner Jugend wird man so nicht wieder finden. Jeder Mensch ist verschieden und wo ich noch mit Kumpel A aus der Schulzeit bei Nachbar Fritzsche im Spätsommer die Äpfel von den Bäumen klauen konnte, geh ich mit Kumpel B aus der Lehrzeit noch um 22Uhr in die Zappelbuden und mit Kumpel C aus der BW Zeit nach Dienstschluß mitn Fahrrad übers Panzerübungsgelände zu heitzen.

ich hoffe ich konnte es verständlich machen. Man muss sich anpassen, neues ausprobieren und nicht wehmütig an alten Zeiten festhalten und auf Krampf nen Klon vom ehemaligen besten Freund suchen. Das wird nix. Das Leben besteht aus Ankünften und Abschieden, heute wie auch damals.

Es ist schlichtweg eigenes Versagen wenn man wie ein Trauerkloß rumheult man fühle sich allein. Man muss schon den Arsch in der Hose haben auch mal fremde Menschen anzusprechen.

Zum Beispiel in der Oper (joar, da gehen auch noch Leute hin), da labert man einfach mal spontan seinen Nachbar an im Bezug auf das Spielstück (entweder man tut n bissel blöde oder gibt nen ironischen Kommentar ab), entweder man wird schief angekuckt oder findet schonmal nen Gesprächspartner und dann fragt an einfach wann der jenige welche mal wieder im Gewandhaus vorbeischaut und wenn dieser jene welche Interesse hat wird er schon sagen, zu dem und dem Stück oder man verabredet sich mal auf nen Tässchen Kaffee oder was auch immer.

Das nächste Problem (was ich auch schon hier so bei einigen herauslese) ist diese arrogante Haltung gegenüber Leuten die augenscheinlich n bissel weniger schlau erscheinen. Aber das ist nen generelles Problem, vorallem bei den Abiturienten, ganz besonders bei denen! Ich möchte jetzt nichts pauschalisieren, aber ich kenne das auch selbst zu gut. In meiner Klasse saßen genug die meinten, nur weil sie jetzt aufn Gymnasium sind, kann man Leute mit Realschulabschluß oder Hpt.schulabschluß als minderbemittelt ansehen. Das beste war als nen Kamerad mal meinte, mit "Nicht-Abiturienten" lasse sich nicht gut eine Konversation führen.

Ich habe Freunde aus allen Geistesschichten und jeder für sich istn dufte Freund/-in. Wenn ich natürlich meine, mit jemanden der Hpt.schulabschluß hat, eine Disskussion über Schrödingers Katze führen zu wollen, wird das zu nix führen. Doch dafür hat dieser andere Themenbereiche wo ich selbst auch noch was lernen kann, wenn ich natürlich zu hochnäßig durch die Straßen laufe finde ich da keinen Anschluß.

Man könnte das ganze also mit dem Sprüchlein abschließen: "Es gibt kein schlechtes Essen, es gibt nur eine falsche Erwartungshaltung" - so ist das auch bei Freundschaften.

Gast
2006-10-03, 22:24:46
Einige scheinen das Problem nicht zu verstehen..
Freunde hab ich zu genüge!
Nur ist in mir eine gewisse Leere, die ich nicht wieder auffüllen kann.
Sollang ich unter Leuten bin, sollang ich beschäftigt bin, gehts! Aber wenn ich mal Zeit für mich habe kommt mir dieses Gefühl hoch.
Ich weiss nicht was es ist. Vielleicht ein Beschützerinstinkt? Ich bin gerne in der "Führungsrolle". Quasi ein Team zu leiten, wie ich es damals gemacht habe. Obwohl ich nie wirklich der Chef sein wollte und alles abstimmen lies, machte man doch meist das was ich sagte oO Vielleicht das Gefühl gebraucht zu werden (nicht im Sinne von Arbeit, sondern als Person).
Und je länger ich drüber nachdenke, denke ich ich brächte mal wieder eine Freundin. oO

Gast 2
2010-10-22, 01:12:48
Jetzt bin ich hier...einige Jahre nachdem eure Beiträge verfasst wurden...und was Gast sagt, in allen Punkten ist mir bekannt und irgendwie vertraut....wie kann es sein, dass ich so viele Bekannte und auch in jeder Stadt 1-2 Freunde habe...die wichtig sind, und trotzdem diese Leere spüre? (4 Städte bewohnt, bin 26 und seit dem ich 18J bin 15 Mal umgezogen)
Merkwürdig ist, ich mach gern viel und unterschiedliche Dinge und treffe tolle Menschen...und doch schließe ich mich ab einem gewissen Punkt aus...ich finde Gründe, die "wichtig" sind, dass ich arbeiten/lernen muss, um mich selbst auszuschließen...(bin immer diejenige, die zu allen Hallo sagen kann und gewisse persönliche Momente kennt, anscheinend großartig mit vielen versteht und wahrscheinlich super viele Freunde hat) große Gruppen liegen mir nicht...und erstaune, wenn alle irgendwann aufhören sich bei mir zu melden...könnte mich auch zurückmelden, doch ich suhle mich in Selbstmitleid in der Leere, in meinem Zimmer....wie ist das möglich, soviel Selbstbeschäftigung mit mir, dass alles andere wegfällt?

So viel Selbstbelug, Trug, Schein...besser dastehen wollen ...als man tatsächlich ist....
Es wird Zeit das zu ändern, muss kein Herdentier werden, doch würde gern aus meiner Haut fahren..........das sende ich euch Heute aus London...so einer riesigen Stadt...

Gast
2010-10-24, 22:05:39
@Gast 2

Das ist der Moment an dem man sich überlegen sollte wie man sein Leben weiter gestaltet. Bis zum Ende Single (mit vielen persönlichen Freiheiten) oder eine feste Beziehung.

Zu deinen aktuellen Freunden hast du sicher auch nicht die "Beziehung" wie zu deinen "alten" Freunde aus Kindheit und Schulzeit. Die neuen sind mehr Gesprächspartner bzw. Kumpel.

Zumindest stellt der obige Text meine Sicht auf meine Situation dar (Umzug und auch "allein"). Ich habe das Gefühl, die neuen Kumpels sind eine Überbrückung bis Monatg die Arbeit wieder losgeht und Freitags möchte man länger arbeiten, da einen das WE nur an diesen Zustand erinnert. Ich bin wegen der Arbeit/Lohn umgezogen und merke, dass zumindest der (gut aussehende) Kontoauszug immer mehr an Bedeutung verliert.

Ich fürchte ich bin beziehungsreif.

Gast
2010-10-25, 18:09:48
Warum sollte man sich fürchten beziehungsreif zu sein?

Irgendwann ist vielleicht eben der Punkt erreicht an dem man nicht mehr alleine nach Hause gehen möchte. Oder die Tür hinter sich schliessen und auf die Zweisamkeit freuen, den Trubel aussperren. Selbstverständlich braucht man auch mal Zeit für sich alleine aber das sollte in einer schönen Partnerschaft kein Problem sein.

Diese Leere, die kenne ich auch und manchmal tat und tut sie weh aber sie ist zumindest manchmal besser als "falsche" Gesellschaft nur um nicht alleine zu sein. Richtige Freunde, ja, die melden sich irgendwann mal wieder, haben schließlich ihr eigenes Leben. Das Zurückziehen ist nicht ungewöhnlich und manchmal einfach erforderlich vor allem wenn man alleine ist. Ich will nicht sagen das es einem irgendwann auf den Keks geht dauernd in Gesellschaft zu sein aber es ist einfach so. Es ist dann einfach irgendwann zu viel.