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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wahlcomputer geknackt


Gast
2006-10-05, 11:07:29
http://www.heise.de/newsticker/meldung/79052

"Der umfunktionierte Wahlcomputer eröffnete mit d2-d4." ;D

Botcruscher
2006-10-05, 11:37:52
Bei den ganzen Stimzettelproblemen hab ich das Gefühl, das die Dinger doch garnicht sicher sein sollen...

Garfieldx
2006-10-05, 11:50:41
Bei den ganzen Stimzettelproblemen hab ich das Gefühl, das die Dinger doch garnicht sicher sein sollen...
eben das dachte ich mir auch...

Aber trotzdem - die Meldung find' ich einfach klasse, besonders den Teil mit d2-d4

cu Garfield ;D X

Mastermind
2006-10-05, 12:38:24
Wenigstens haben die ihren Wahlcomputer vor der Wahl geknackt und nicht, wie in den USA, lange danache. :rolleyes:

Blackbird23
2006-10-05, 14:20:10
Hier gibts das ganze als Stream: mms://topstreams.omroep.nl/tv/tros/2vandaag/bb.20061004-1.asf
falls es jemand interessiert.

Gast
2006-10-05, 18:48:46
Wenigstens haben die ihren Wahlcomputer vor der Wahl geknackt und nicht, wie in den USA, lange danache.
Wieso danach? Ich erinnere nur mal an die Diskrepanz zwischen den ersten Umfragen am Wahltag und den Ergebnissen der Wahlcomputer, die bis zu 12% zu Gunsten Bushs auseinander lagen. Oder die starken Unterschiede in benachbarten Wahlbezirken in Florida, in denen unterschiedliche Wahlsysteme zum Einsatz kamen.


Wenn man Programmen - in egal welcher Form - die Auszählung der Stimmen überläßt ist es vorbei mit demokratischen Wahlen in jedwelcher Form.
Wahlhelfer können natürlich auch versuchen die Auszählung vorsätzlich zu verfälschen. Aber selbst wenn sich die Wahlhelfer und -leiter in einem Stimmbezirk untereinander verschwören und Stimmen verschieben würden, wäre der Einfluß auf das Gesamtergebnis vernachlässigbar.
Wahlmaschinen bieten aber einen zentralen Angriffspunkt im gesamten Wahlgebiet. Wer es schafft diese zu kontrollieren, kontrolliert das Ergebnis. Und wenn man sieht wieviel Nepotismus, Unterdrückung, Erpressung und Korruption schon bei viel weniger lohnenswerten Zielen betrieben wird, kann man sich vorstellen welche Kräfte am Werk wären wenn es darum ginge offiziell die Macht über den ganzen Staat zu erlangen. Wobei der Konjunktiv im letzten Satz in einigen Ländern ja leider schon nicht mehr angebracht ist...

Wahlmaschinen bzw automatisierte Wahlen im Allgemeinen sind für die Durchführung einer Wahl weder technisch notwendig noch billiger, bieten dafür aber deutlich weniger Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Traurig aber wahr, daß einige genau deswegen auf ihren Einsatz drängen.

Drunky
2006-10-06, 02:31:39
Dito!

Der Satz "unhackbar" ist sowas von daneben.
Wieviel Geld Unternehmen in den Schutz einer Hardware/Software investieren,
der dann wiederum von normalen Bürgern geknackt wird und die Firma sich blamiert.

Mastermind
2006-10-06, 18:31:36
Wieso danach? Ich erinnere nur mal an die Diskrepanz zwischen den ersten Umfragen am Wahltag und den Ergebnissen der Wahlcomputer, die bis zu 12% zu Gunsten Bushs auseinander lagen. Oder die starken Unterschiede in benachbarten Wahlbezirken in Florida, in denen unterschiedliche Wahlsysteme zum Einsatz kamen.


Wenn man Programmen - in egal welcher Form - die Auszählung der Stimmen überläßt ist es vorbei mit demokratischen Wahlen in jedwelcher Form.
Wahlhelfer können natürlich auch versuchen die Auszählung vorsätzlich zu verfälschen. Aber selbst wenn sich die Wahlhelfer und -leiter in einem Stimmbezirk untereinander verschwören und Stimmen verschieben würden, wäre der Einfluß auf das Gesamtergebnis vernachlässigbar.
Wahlmaschinen bieten aber einen zentralen Angriffspunkt im gesamten Wahlgebiet. Wer es schafft diese zu kontrollieren, kontrolliert das Ergebnis. Und wenn man sieht wieviel Nepotismus, Unterdrückung, Erpressung und Korruption schon bei viel weniger lohnenswerten Zielen betrieben wird, kann man sich vorstellen welche Kräfte am Werk wären wenn es darum ginge offiziell die Macht über den ganzen Staat zu erlangen. Wobei der Konjunktiv im letzten Satz in einigen Ländern ja leider schon nicht mehr angebracht ist...

Wahlmaschinen bzw automatisierte Wahlen im Allgemeinen sind für die Durchführung einer Wahl weder technisch notwendig noch billiger, bieten dafür aber deutlich weniger Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Traurig aber wahr, daß einige genau deswegen auf ihren Einsatz drängen.
Der Verdacht besteht natürlich, aber meine Aussage war schon richtig, ich meinte natürlich geknackt und öffentlich gemacht. ;)

Und Wahlmaschinen sind in der Tat ein großes Sicherheitsrisiko, allerdings auch ein logischer konsequenter Schritt bei der Automatisierung und Rationalisierung unseres Lebens.

Was haltet ihr von der Idee, dass man eine Wahlmaschine nur dann zulassen sollte, wenn sie vollständig OpenSource ist, Hardware wie Software. Das ließe sich sicher machen. Wenn dann irgendwelche Lücken bestehen, dann werden sie auch im Vorraus gefunden werden. Damit ließe sich doch eine sichere Wahlmaschine bauen. :smile:

Gast
2006-10-06, 18:35:34
Das will die Lobby doch niemals.

puntarenas
2006-10-06, 19:38:18
Was haltet ihr von der Idee, dass man eine Wahlmaschine nur dann zulassen sollte, wenn sie vollständig OpenSource ist, Hardware wie Software.

Das ist keine Idee, sondern in einer aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft selbstverständlich.

Gast
2006-10-07, 17:57:47
http://www.heise.de/newsticker/meldung/79052

"Der umfunktionierte Wahlcomputer eröffnete mit d2-d4." ;DZitat aus dem Heiseforum: Für die Holländer wäre es eigentlich am passensten gewesen, wenn sie noch erwähnt hätten, dass Schwarz daraufhin mit f7-f5 (http://de.wikipedia.org/wiki/Holl%C3%A4ndische_Verteidigung) geantwortet hätte ;D

Trap
2006-10-07, 18:04:12
Wahlcomputer nehmen den Bürgern die Möglichkeit die Auszählung zu beobachten und nachzuvollziehen, also sollte man sie garnicht einführen auch als offenes und sicheres System nicht.

Mastermind
2006-10-07, 20:12:28
Wahlcomputer nehmen den Bürgern die Möglichkeit die Auszählung zu beobachten und nachzuvollziehen, also sollte man sie garnicht einführen auch als offenes und sicheres System nicht.
Naja, wenn man den Computer sofort die Stimme ausdrucken lässt, wäre das schon ne sinnvolle Sache. Wenn jemand die Abstimmung anzweifelt, kann klassisch nachgezählt werden.

Gast
2006-10-07, 20:35:16
Naja, wenn man den Computer sofort die Stimme ausdrucken lässt, wäre das schon ne sinnvolle Sache. Wenn jemand die Abstimmung anzweifelt, kann klassisch nachgezählt werden.
Der Ausdruck kann aber auch manipuliert werden. Das ist sicher nicht so einfach, aber durchaus möglich. Als Sicherheit reicht mir das nicht aus.

Mastermind
2006-10-07, 21:17:52
Der Ausdruck kann aber auch manipuliert werden. Das ist sicher nicht so einfach, aber durchaus möglich. Als Sicherheit reicht mir das nicht aus.
Naja. Wenn der Ausdruck gleich sichtbar gedruckt wird, dann sieht der Wähler aber die Manipulation! :wink: Ich denke die Sicherheit wäre nicht geringer, als die, die man durch eine manuelle Auszählung hat.

sloth9
2006-10-18, 12:57:20
Deshalb gibts ja auch keinen rechtsverbindlichen Papierausdruck. Sonst wären es ja auch keine Wahlcomputer, sonder elek. Wahlzettel-Ausfüllhilfen, die es in vielen Staaten schon gibt.

Gast
2006-10-20, 21:35:40
Es gibt nun auch eine Bundestags-Petition gegen den Einsatz von Wahlcomputern: http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=294

Bevor die Frage wegen der Adresse auftaucht: Das ist kein Phishing-Versuch, der Petitionsauschuß ist nun mal so zu erreichen.



Naja, wenn man den Computer sofort die Stimme ausdrucken lässt, wäre das schon ne sinnvolle Sache.
Milliarden für Wahlmaschinen auszugeben um sie hinterher wieder Papier ausdrucken zu lassen, ist an Absurdität kaum zu überbieten. Wer so etwas fordert muß sich erst recht fragen lassen, wieso er dermaßen daran interessiert ist, Programmen die Erfassung und Auszählung von Stimmen zu überlassen. Mir ist auch konsequenterweise keine Wahl bekannt bei der so etwas eingesetzt wurde.