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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vor- und Nachteile Lehrer zu sein?!


Melc
2006-10-15, 13:46:08
Hallo 3Dcler,

ich studiere Germanistik in Polen und weiss noch gar nicht, was ich später damit anfangen möchte. Lehrer zu werden war noch nie mein Traum aber seitdem wir auch Pädagogik als Fach haben, geht es mir doch öfters durch den Kopf.

Meine Frage an Euch:

Was haltet ihr von dem Beruf als Lehrer? Es wäre sehr hilfreich für mich, wenn ihr Vor- und Nachteile nennen könntet. Ich bin etwas unschlüssig, was meine Entscheidungen für die Zukunft angeht.

http://www.borer-cartoon.ch/Wochen2/Lehrer.gif

Gast
2006-10-15, 14:08:05
Mach doch Hochschullehrer.

Ajax
2006-10-15, 14:18:40
Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass Du häufig verbal gebashed werden solltest. Wenn mich nciht alles täuscht, würde bei Deiner Statur die Hemmschwelle zur offenen Agression sehr hoch liegen. :uponder:

Oder hast Du in RL andere Erfahrungen gemacht? :confused:

Daltimo
2006-10-15, 14:24:13
An Hochschulen Lehrer zu sein ist sicher sehr schön. Vorallem weil man mit Menschen zusammenarbeitet (Schüler) die schon erwachsen sind. Somit ist vieles um einiges leichter. Mittelschul oder Hauptschullehrer würde für mich nie in Frage kommen, Schüler die keine Lust haben zu lernen und in die Schule gehen, wären nichts für mich.

Thowe
2006-10-15, 14:30:06
An Hochschulen Lehrer zu sein ist sicher sehr schön. Vorallem weil man mit Menschen zusammenarbeitet (Schüler) die schon erwachsen sind. Somit ist vieles um einiges leichter. Mittelschul oder Hauptschullehrer würde für mich nie in Frage kommen, Schüler die keine Lust haben zu lernen und in die Schule gehen, wären nichts für mich.

Ich kenne jemanden der ist sehr bewusst Lehrer für die Hauptschule geworden, einfach weil er für sich das Gefühl hat, das er dort mehr "reißen" kann. Die Aufgabe ist deutlich schwieriger, die Schüler deutlich unmotivierter und dennoch ist da eine Chance, das man die, die ansonsten durchs Leben fallen würden eben auffängt und tatsächlich einen Weg fürs Leben ebnet. Genau von diesem Typ Lehrer braucht es noch einige und hier ist der wichtigste Punkt, das man auf andere massiv (autoritär) genug wirkt um akzeptiert zu werden und dann kann man sie auch erreichen.

-tk|doc-
2006-10-15, 14:38:11
Da schließe ich mich an.

Ich hab es selber die letzten Jahre gemerkt.
Auf meiner Berufsschule waren die meisten Lehrer früher selber in der freien Wirtschaft tätig. Das war von großem Vorteil, daher konnten sie viel besser auf uns eingehen und nicht nur schnöden Theorieunterricht machen.

Ähnlich ist es jetzt auch (Fachhochschulreife), alle Schüler die hier sind, wollen lernen und was erreichen. Und hocken nicht hier weil sie müssen.

Also wenn Lehrer, dann an einer Gewerblichen Schule/ Techisches Gymnasium (reine Oberstufe).
Dafür gibt es z.B. an FH's auch den Master Plus Abschluss. Mit dem man dann Lehrer an einer solchen Schule werden kann.

Ich könnte mich niemals mit den Pädagogischen Aspekten inner Hauptschule befassen. So wie ich es bei mir im umfeld mitbekomme, kann man an solchen Schulen nicht unterrichten, sondern ist viel mehr die ganze Stunde über damit beschäftigt eine gewisse Ordnung in der Klasse zu halten. (Milde ausgedrückt^^)

ciao phil

Gast
2006-10-15, 15:12:08
vorteile:
-festes gehalt
-langen urlaub
-beamtenstatus (oder ist der weggefallen?)
-schülerinnen (mmh ok zu viel GTO gesehn^^)

nachteile:
-schlechte karrieremöglichkeiten
-möglicherweise idioten als schüler, die dir das leben zur hölle machen
-monoton, jedes jahr den gleich stoff präsentieren

aber seh es von der seite, du hast die möglichkeit unsere zukünftige gesellschaft mit zu formen. von der sozialen seite ist das nicht zu verachten ;)

Gast
2006-10-15, 15:41:42
Mach doch Hochschullehrer.

Es gibt ja auch nichts, was einfacher wäre, als "mal eben" einen Lehrauftrag an einer Hochschule zu erhalten. Vor allem, wenn man ein so seltenes Fach wie Germanistik belegt hat. Da gibt es ja kaum konkurrenz. Und erst recht niemanden, der mit dieser Ausbildung arbeitslos wäre.

Noch ein Tipp von mir: Werd' doch einfach Testpilot, Rennfahrer oder Astronaut. Macht bestimmt auch Spaß.

Gast
2006-10-15, 16:49:00
Ein Leben lang nur in der Schule verbringen? Wäre für mich nichts. Ich kann auch gar nicht nachvollziehen, wie richtig qualifiziertes Personal (und das sind alle Lehrer, die in der Sek. II unterrichten dürfen), freiwillig Lehrer geworden sind. Unser Physik-LK-Lehrer hat einen Physik-Doktor und könnte ohne Weiteres in der Raumfahrt, Forschung oder sonstwo arbeiten, wo es extrem viel Gehalt gibt und wo es spannender ist als in der Schule, wo man Kindern Physik beizubringen versucht, von denen sich 90 % nichteinmal für das gelehrte interessieren. Theoretisch könnte er sich ein schönes Leben machen. Stattdessen unterrichtet er an einem stinknormalen Gymnasium am Kiez, hat eine 3-Zimmer-Wohnung und einen alten VW Golf III Diesel, der nichtmal mehr anspringt, weswegen er vor allem im Winter oft zu spät kommt.

Gast
2006-10-15, 17:40:43
Ein Leben lang nur in der Schule verbringen? Wäre für mich nichts. Ich kann auch gar nicht nachvollziehen, wie richtig qualifiziertes Personal (und das sind alle Lehrer, die in der Sek. II unterrichten dürfen), freiwillig Lehrer geworden sind. Unser Physik-LK-Lehrer hat einen Physik-Doktor und könnte ohne Weiteres in der Raumfahrt, Forschung oder sonstwo arbeiten, wo es extrem viel Gehalt gibt und wo es spannender ist als in der Schule, wo man Kindern Physik beizubringen versucht, von denen sich 90 % nichteinmal für das gelehrte interessieren. Theoretisch könnte er sich ein schönes Leben machen. Stattdessen unterrichtet er an einem stinknormalen Gymnasium am Kiez, hat eine 3-Zimmer-Wohnung und einen alten VW Golf III Diesel, der nichtmal mehr anspringt, weswegen er vor allem im Winter oft zu spät kommt.

und wer soll nach deiner meinung lehrer werden? jemand welcher unter- anstatt überqualifiziert ist? wenn jeder so denkt, wer soll dann unsere schüler noch unterrichten? vllt die eigenen eltern, aber die müssen ja den ganzen tag arbeiten und sind froh, dass die kinder in der schule 'gut' aufgehoben sind.

The Hypnotoad
2006-10-15, 18:15:00
Ein Leben lang nur in der Schule verbringen? Wäre für mich nichts. Ich kann auch gar nicht nachvollziehen, wie richtig qualifiziertes Personal (und das sind alle Lehrer, die in der Sek. II unterrichten dürfen), freiwillig Lehrer geworden sind. Unser Physik-LK-Lehrer hat einen Physik-Doktor und könnte ohne Weiteres in der Raumfahrt, Forschung oder sonstwo arbeiten, wo es extrem viel Gehalt gibt und wo es spannender ist als in der Schule, wo man Kindern Physik beizubringen versucht, von denen sich 90 % nichteinmal für das gelehrte interessieren. Theoretisch könnte er sich ein schönes Leben machen. Stattdessen unterrichtet er an einem stinknormalen Gymnasium am Kiez, hat eine 3-Zimmer-Wohnung und einen alten VW Golf III Diesel, der nichtmal mehr anspringt, weswegen er vor allem im Winter oft zu spät kommt.

Mal auf die Idee gekommen, dass der damit vielleicht zufrieden ist. Und ihr könnnt doch froh sein, wenn ihr so eine qualifizierte Person habt. Vieleicht fördert der Lehrer einmal die Person, die in Zukunft nen Nobelpreis bekommt...
oder bringt ein paar Leute zum Physik oder Ingenieurstudium.

Bzgl Lehrerberuf: du musst halt Stress aushalten können und gewisses Auftretten haben. Wenn man Spass mit Jugendlichen oder so hat, warum nicht.

Gast
2006-10-15, 18:15:31
Lehrer.. ich weis nich..

Der Beruf Lehrer ist (je nach Schule/Kollegium) teilweise mit erheblichen sozialen Belastungen verbunden, das wichtigste sag ich mal, ist ein unumstössliches Selbstbewusstsein zu besitzen aber trotzdem nicht fies sein.

Unter sozialen Belastungen verstehe ich: Mobbing und Streitereien unter Kollegen, Probleme mit Schülern selbst, heftige innerliche Auseinandersetzung mit der heutigend Jugend, ständige Disziplin, akzeptieren idiotischer Regelungen und freundlich sein ist eine Pflicht.

Die Lehrer an der Berufsschule bzw. in den Oberstufen habens m.E. wesentlich besser. Die können wenigstens Kompetenz vermitteln und haben bestimmt mehr Spaß an ihrem Beruf, wenngleich sie evlt. auch mehr gefordert sind.

Konne
2006-10-15, 18:32:03
Der Gast meinte, er könne sich nicht vorstellen, wie man freiwillig Lehrer werden will. Ich studiere gerade auf Lehramt am Gymnasium! Undzwar freiwillig. Wieso? Weil ich denke, es wird Spaß machen mit den Jugendliches was zu erarbeiten. Klar gibs immer Schüler die dein Leben schwer machen, aber genauso, und das ist die Mehrheit, arbeitet mit und einige sind richtig motiviert dabei. Wird bestimmt toll! Ist auch ein harter Beruf, wenn man sich auch engagiert, was ein muss sein sollte... macht einen auch unter schülern "beliebter", find ich aus erfahrung.
sonst trifft nur das klischee des faulen lehrers mit viel urlaub zu.

Gast
2006-10-15, 18:36:19
naja, es gibt auch sehr viele Negativbeispiele

Gast
2006-10-15, 19:06:42
Der Gast meinte, er könne sich nicht vorstellen, wie man freiwillig Lehrer werden will. Ich studiere gerade auf Lehramt am Gymnasium! Undzwar freiwillig. Wieso? Weil ich denke, es wird Spaß machen mit den Jugendliches was zu erarbeiten. Klar gibs immer Schüler die dein Leben schwer machen, aber genauso, und das ist die Mehrheit, arbeitet mit und einige sind richtig motiviert dabei. Wird bestimmt toll! Ist auch ein harter Beruf, wenn man sich auch engagiert, was ein muss sein sollte... macht einen auch unter schülern "beliebter", find ich aus erfahrung.
sonst trifft nur das klischee des faulen lehrers mit viel urlaub zu.
Lehrer sind auch faul. Das steht gar nicht zur Diskussion. Viele haben noch nie in einem 'richtigen' Beruf gearbeitet.

mdf/markus
2006-10-15, 19:16:33
ich befinde mich mittlerweile im endspurt meines studiums zum lehramt an hauptschulen in österreich. meine fächerkombination ist englisch/sport&bewegung. meiner ansicht nach ist das wichtigste, wie schon vorher erwähnt, dass man motiviert bleiben muss. man sollte sich imo als lehrer immer bewusst sein, welchen auftrag man verfolgt, und welche wirkung man theoretisch auf die kinder haben kann.
ansich hat der beruf eigentlich recht viele vorteile (viel unter menschen, "guter" job, gute absichten) , aber nach 5 semestern regelmäßiger schulpraxis muss ich schon sagen, dass der zeitaufwand, den man zuhause noch hat nicht zu vernachlässigen ist. sicherlich kommt auch hier irgendwann routine in dinge wie planung oder verbesserungen. aber solange man kein türschwellendidaktiker ist, kommen da doch einige stunden an heimarbeit zusammen.
zusätzlich ist noch zu sagen, dass man auch die psychische belastung nicht außer acht lassen sollte. heutzutage wird einfach vom lehrer erwartet, dass er/sie die erzieherrolle der kinder zu fast 100 % übernimmt. grob gesagt: wenn die kinder mieß in der schule sind - laut eltern lehrer schuld. kinder haben kein benehmen -> laut eltern lehrer schuld. und angesichts dieser tatsache dann motivation zu bewahren und schulleistungen auch bei schülern aus schlimmeren sozialen umfelden objektiv bewerten zu können, muss einem sicherlich liegen.
mir war es bei meiner entscheidung jedenfalls immens wichtig, dass ich einen sozialen beruf ausübe, bei dem ich auch auf kinder positiv wirken kann. zusätzlich werde ich früher oder später auch noch den pädagogen für schwer erziehbare kinder (nicht zu verwechseln mit sonderpädagogik!) machen, da ich somit all meine anforderungen an ein erfülltes berufsbild verbinden könnte.
aber zunächst heißt es mal, in österreich eine stelle zu bekommen, da momentan eher ein lehrerüberschuss bei uns herrscht. vielleicht werde ich auch mal im ausland praxiserfahrungen sammeln. schließlich sucht man in D momentan nach neulehrern. mal sehen, was draus wird...

mdf/markus
2006-10-15, 19:17:06
Lehrer sind auch faul. Das steht gar nicht zur Diskussion. Viele haben noch nie in einem 'richtigen' Beruf gearbeitet.

und gäste pauschalisieren. ;)

nggalai
2006-10-15, 19:17:38
Ich arbeitete zwei Jahre lang als Nachhilfelehrer auf Stufe "Mittelschule" und habe ein Semester als Lehrer an der Uni hinter mir, und, naja ...

Lehrer sein suckt.

Ich habe erkennen müssen, dass ich einfach nicht der Typ dazu bin. Ich kann nicht 15 Minuten lang einem Schüler etwas wirklich Grundlegendes erklären, ohne dass ich fast durchdrehe. Ich kann nicht zum 55x Grammatik erläutern, oder erzählen, wie das mit dem Past Simple aussieht. Ich kann es einfach nicht.

Ich empfehle dir, als Nachhilfelehrer zu arbeiten. Dann weißt Du, ob Du das Vollzeit kannst oder nicht. Stürze dich nicht einfach in einen Job, nur weil er gerade möglich wäre. Probiere aus, wie Du persönlich damit umgehen kannst.

Ich wünsche dir viel Glück dabei.

-Sascha

mdf/markus
2006-10-15, 19:27:48
stimmt, ich arbeite auch nebenbei in einem nachhilfeinstitut, in dem man immer einen turnus mit 3-4 schülern übernimmt. da man dort meistens schon mit "schwierigeren" fällen in kontakt kommt, bietet diese art des schnupperns eine optimale grundlage, um zu sehen, ob man "der Typ dazu ist".

Letis
2006-10-15, 19:38:41
Wie sieht das aus mit der Anerkennung in anderen Ländern?
Wenn ich in Deutschland auf Lehramt für die Sekundarstufe studiere, kann ich mich dann auch in anderen Ländern als Lehrer bewerben oder nur in Deutschland?
Und wie stehen die Möglichkeiten Lehrer zu werden, ohne direkt auf Lehramt zu studieren, nur vielleicht noch ein paar Pädagogik Semester? Ich weiß dass zumindest Physisk und Chemie Lehrer oft nicht auf Lehramt studiert haben, da es dort anscheinend einen Lehrkräfte Mangel gibt. Wie sieht das aus wenn man zum Beispiel Maschienenbau studiert? Könnte man da auch noch als Physiklehrer quereinsteigen?

mdf/markus
2006-10-15, 19:42:49
ich weiß jetzt nicht, wie es derzeit in D aussieht. in Ö befinden sich zur zeit sämtliche pädagogische akademien in der umstellung zu pädagogischen hochschulen laut EU-Recht. dies bedeutet, dass man nicht mehr als DiplPäd sondern als Bachelor of Education abschließt. Dieser ist natürlich weltweit anerkannt, aber bis jetzt dürfte es, soweit ich weiß, auch keine probleme gegeben haben, wenn man sich als DiplPäd in D beworben hat.

physik und chemie sind wirklich fächer, die meiner erfahrung nach eher einen mangel bieten als andere fächer. bei uns in Ö sind es auch noch lehrer mit ostsprachen bzw. sport&bewegung, die schneller als andere stellen finden.
zum quereinsteigen kann ich eigentlich wenig auskunft geben, aber du kannst dich ja mal an den unis erkundigen, wieviel dir da angerechnet wird.

mdf/markus
2006-10-15, 19:48:03
sorry. doppelpost

captainsangria
2006-10-15, 19:50:51
[QUOTE=mdf/markusbei uns in Ö sind es auch noch lehrer mit ostsprachen bzw. sport&bewegung, die schneller als andere stellen finden.
zum quereinsteigen kann ich eigentlich wenig auskunft geben, aber du kannst dich ja mal an den unis erkundigen, wieviel dir da angerechnet wird.[/QUOTE]

gesucht und gefragt sind sonderschullehrer im moment (von Ö ausgehend). ;)

mdf/markus
2006-10-15, 19:56:23
gesucht und gefragt sind sonderschullehrer im moment (von Ö ausgehend). ;)

aber das ist etwas, wofür man noch viel spezieller der typ dafür sein muss imo. ich musste auch mehr oder weniger verpflichtend in solchen klassen hospitieren, und das ist wirklich eine erfahrung, die ich nicht als meine berufsschiene interpretieren würde. kurz gesagt: mit tun die kinder einfach viel zu viel leid, als dass ich dort unterrichten könnte. aber ich kenne auch wirklich viele typen, die das als genau ihr ding ansehen und in solchen klassen wirklich aufblühen.
ich persönlich sehe mich in zukunft eher, wie gesagt, als lehrer für schwer erziehbare kinder. dazu gibt es auch projekte im städtischen bereich (wien), in denen man gut fuß fassen kann. nächstes semester verbringe ich auch dort höchstwahrscheinlich eine woche schulpraxis.

captainsangria
2006-10-15, 19:58:47
aber das ist etwas, wofür man noch viel spezieller der typ dafür sein muss imo. ich musste auch mehr oder weniger verpflichtend in solchen klassen hospitieren, und das ist wirklich eine erfahrung, die ich nicht als meine berufsschiene interpretieren würde. kurz gesagt: mit tun die kinder einfach viel zu viel leid, als dass ich dort unterrichten könnte. aber ich kenne auch wirklich viele typen, die das als genau ihr ding ansehen und in solchen klassen wirklich aufblühen.
ich persönlich sehe mich in zukunft eher, wie gesagt, als lehrer für schwer erziehbare kinder. dazu gibt es auch projekte im städtischen bereich (wien), in denen man gut fuß fassen kann. nächstes semester verbringe ich auch dort höchstwahrscheinlich eine woche schulpraxis.

naja, ich sehe es eher von der dienstlichen seite aus (;)). vs- und hs-lehrer gibt es ja mehr als genug bereits. doch richtige sonderschullehrer sind mangelware und deswegen werden die ja auch bei den dienstverträgen bevorzugt.

Gast
2006-10-15, 21:37:02
und gäste pauschalisieren. ;)Trotzdem vollen Respekt, wirklich, dass du das durchziehen möchtest. Ich möchte es nicht machen, auch wenn es Vorteile gibt. Ein Freund von mir ist Lehrer, Deutsch Hauptschule, hat dieses Jahr angefangen. Er hat eine unglaubliche Auffassungsgabe. Musste aber feststellen, dass er in letzter Zeit nicht wirklich gut drauf war... egal.

Ja für jemanden der studiert hat ist es bestimmt nicht so leicht, wie Paradox.
Hängt von der Tätigkeit ab, gibt ja vieles.

Gast
2006-10-16, 00:48:21
Hochschullehrer = Lehrer an einer Hochschule.
Hochschule = Universität, Fachhochschule

FluFFy80
2006-10-16, 01:02:57
Vorteile:
Hohe Effizienz wenn man sich mal das Verhältnis Verdienst/Faulheit ansieht. Wenn man bei Lehrern mal die Relation Leistung - Verdienst ansetzt, wird auch ein Herr Ackermann gelb vor Neid. Man arbeitet von 8-12 Uhr (ich tippe mal auf 5 Unterrichtstunden pro Tag kommt ein Lehrer) und schleppt mindestens 2850 Brutto nach Hause (Besoldungsgruppe A12, Alter 30, das sind die richtig "schlecht" verdienenden Lehrer), da kommt man als Beamter so auf 2300 Netto. Nicht schlecht für 3 Monate Urlaub im Jahr und 20 Stunden Arbeit pro Woche.
Und jeder, der mir jetzt mit "Unterrichtsvorbereitung" kommt: wer nicht spätestens nach dem Referendariat jeden Unterricht vorbereitet in der Schublade liegen hat, ist nicht nur ein schlechter Lehrer sondern auch noch dumm und ohne Organisationstalent. Ach ja und wenn man keinen Bock mehr hat, lässt man sich einfach eine "Schülerallergie" attestieren. Naja, bei einer 20 Stundenwoche ist es mir ehrlich gesagt egal, ob die meine Steuergelder jetzt zu Hause, in der Spielhalle oder in der Schule vergeuden. Weiterer Vorteil: du hast Narrenfreiheit, es gibt keine dienstaufsichtsführenden Vorgesetzten, wie sich das eigentlich gehört, daher musst du für das von dir geleistete oder auch NICHT geleistete keine Rechenschaft ablegen.
Nachteil:
Es ist kein Automatismus, daß man als Lehrer Waffen tragen darf. Man muss trotzdem einen Schein machen. Gerade an Hauptschulen ist das fatal, zumindest ich als neuer Lehrer an einer Hauptschule würde am ersten Ölauge was mich anmacht, ein Denkmal des Jähzorns und der Gerechtigkeit in Form von schrotperforierten Kniescheiben setzen "And this is my Boomstick! Who wants some? Whos next?" Die Aufmerksamkeit der wissbegierigen Neuköllner Schüler wird mir dann auf Jahre sicher sein. Man hat keine Rechte als Lehrer, muss sich von jedem kleinen Rotzlöffel alles gefallen lassen, ohne die Möglichkeit ihm mal eine elegante Rückhand zu verpassen.

GsC
2006-10-16, 03:05:46
qualifizierter und pointierter beitrag...

etwas argumentativer: selbst wenn man alle materialien "in der schublade" hat, muss man immer noch hausarbeiten und klassenarbeiten kontrollieren. kann bei mehreren klassen mit je 30 schülern sicher auch recht zeitaufwendig werden.

Thowe
2006-10-16, 07:27:52
qualifizierter und pointierter beitrag...

etwas argumentativer: selbst wenn man alle materialien "in der schublade" hat, muss man immer noch hausarbeiten und klassenarbeiten kontrollieren. kann bei mehreren klassen mit je 30 schülern sicher auch recht zeitaufwendig werden.

Ich fands auch witzig, aber er war schon immer ein Großmeister der Vorurteile.

-> http://www.lehrerverband.de/arbeitsz.htm

Nebenbei kenne ich einige Berufsschullehrer und davon bringen es die meisten auf runde 50 Zeitstunden pro Woche. Nicht selten von morgens 8 Uhr bis Abends 22 Uhr, mit etwa 2 Stunden Pause in der Summe.

Gast
2006-10-17, 18:03:41
Ein Leben lang nur in der Schule verbringen? Wäre für mich nichts. Ich kann auch gar nicht nachvollziehen, wie richtig qualifiziertes Personal (und das sind alle Lehrer, die in der Sek. II unterrichten dürfen), freiwillig Lehrer geworden sind. Unser Physik-LK-Lehrer hat einen Physik-Doktor und könnte ohne Weiteres in der Raumfahrt, Forschung oder sonstwo arbeiten, wo es extrem viel Gehalt gibt und wo es spannender ist als in der Schule, wo man Kindern Physik beizubringen versucht, von denen sich 90 % nichteinmal für das gelehrte interessieren. Theoretisch könnte er sich ein schönes Leben machen. Stattdessen unterrichtet er an einem stinknormalen Gymnasium am Kiez, hat eine 3-Zimmer-Wohnung und einen alten VW Golf III Diesel, der nichtmal mehr anspringt, weswegen er vor allem im Winter oft zu spät kommt.

interessant frag ihn doch mal warum er lieber unterrichtet?

Gast
2006-10-17, 18:16:45
Ich fands auch witzig, aber er war schon immer ein Großmeister der Vorurteile.

-> http://www.lehrerverband.de/arbeitsz.htm

Nebenbei kenne ich einige Berufsschullehrer und davon bringen es die meisten auf runde 50 Zeitstunden pro Woche. Nicht selten von morgens 8 Uhr bis Abends 22 Uhr, mit etwa 2 Stunden Pause in der Summe.


jo so verteidigen sich bei uns sich die lehrer auch! die müssen auch für ihr geld richtig arbeiten, nicht stetig aber oft (d.h es gibt zeiten wo sie viel zu tun haben (klasuren, aber die meisten verlegen das kontollieren in den ferien -.-) und es gibt zeiten wo sie so gut wie gar nix zu tun haben (zwischen den klausuren))!

Kenny1702
2006-10-17, 22:46:48
Da mein Studium bald abgeschossen ist (nein, kein Lehramt), kennt man einige Referendare. Wenig zu arbeiten und gut Geld zu verdienen existiert bei der Begründung für die Wahl eigentlich gar nicht, dafür ist zu dem Zeitpunkt einfach noch viel zu viel Idealismus vorhanden. Klar weiß man, daß man in großen Klassen nicht auf jeden sonderlich eingehen kann, aber man kann doch versuchen, den Kindern und Jugendlichen, so gut es eben möglich ist, zu helfen. Ich habe bisher nur Einzel-Nachhilfeunterricht gegeben, ich kann es aber zumindest im Ansatz nachempfinden. Natürlich kommt mit der Zeit in einigen Bereichen eine gewisse Routine, aber man hofft, daß man nie einer dieser Lehrer wird, die einfach ein Programm stur abspulen und vollkommen an den Schülern vorbeireden. Denn man möchte es ja besser machen.

Gast
2006-10-20, 10:04:38
Vorteile:
Hohe Effizienz wenn man sich mal das Verhältnis Verdienst/Faulheit ansieht. Wenn man bei Lehrern mal die Relation Leistung - Verdienst ansetzt, wird auch ein Herr Ackermann gelb vor Neid. Man arbeitet von 8-12 Uhr (ich tippe mal auf 5 Unterrichtstunden pro Tag kommt ein Lehrer) und schleppt mindestens 2850 Brutto nach Hause (Besoldungsgruppe A12, Alter 30, das sind die richtig "schlecht" verdienenden Lehrer), da kommt man als Beamter so auf 2300 Netto. Nicht schlecht für 3 Monate Urlaub im Jahr und 20 Stunden Arbeit pro Woche.
Und jeder, der mir jetzt mit "Unterrichtsvorbereitung" kommt: wer nicht spätestens nach dem Referendariat jeden Unterricht vorbereitet in der Schublade liegen hat, ist nicht nur ein schlechter Lehrer sondern auch noch dumm und ohne Organisationstalent.

Wie schön einfach Klischeedenken ist.
Zum Thema Unterrichtsvorbereitung:
Schon mal daran gedacht, dass Wissen erneuerbar ist? Als Beispiel führe ich mal Erdkunde und Poltiklehrer auf.In Mathe stimme ich dir zu, dass die meisten Materialien schon vorhanden sind, aber trotzdem haben die Schüler immer andere Anforderungen und man kommt unterschiedlich schnell mit verschiedene Schülern voran.Deswegen muss man seine Arbeitsblätter anpassen.

Zum Thema Zeit:
Wenn man nicht gerade eine reduzierte Stelle hat, hat man deutlich mehr als 20 Stunden pro Woche. Hinzu kommen nun noch Elternabende, Korrekturen,Konferenzen und andere organizatorische Tätigkeiten.

Falls du jetzt meinst,Mathe sei schnell zu korrigieren,dann täusch du dich.
Schätz mal wie viele Stunden man für 2x35 Hefte brauchst.Das wäre jetzt nur für 2 Klassen, aber normalerweise unterichtet man in mehr als 2 Klassen.

Migrator
2006-10-20, 10:44:43
ich weiß jetzt nicht, wie es derzeit in D aussieht. in Ö befinden sich zur zeit sämtliche pädagogische akademien in der umstellung zu pädagogischen hochschulen laut EU-Recht. dies bedeutet, dass man nicht mehr als DiplPäd sondern als Bachelor of Education abschließt. Dieser ist natürlich weltweit anerkannt, aber bis jetzt dürfte es, soweit ich weiß, auch keine probleme gegeben haben, wenn man sich als DiplPäd in D beworben hat.

physik und chemie sind wirklich fächer, die meiner erfahrung nach eher einen mangel bieten als andere fächer. bei uns in Ö sind es auch noch lehrer mit ostsprachen bzw. sport&bewegung, die schneller als andere stellen finden.
zum quereinsteigen kann ich eigentlich wenig auskunft geben, aber du kannst dich ja mal an den unis erkundigen, wieviel dir da angerechnet wird.

ne du wirst nur lehrer wenn du den master of economic education abschließt...wäre dch ein witz wenn ich als diplom-hdl 4,5 Jahre studieren muß und ein bachelor-fuzzi nur 3 jahre :P