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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieso kann man sich Bilder besser merken?


M@tes
2006-10-22, 10:03:50
Wieso kann man sich Bilder oder Musik besser merken als andere Dinge? Vokabel, Formeln,... Müssen da nicht mehr Informationen gespeichert werden? Oder ist unser Gehirn dafür "optimiert" worden?
Wie wird es gespeichert?

Siegfried
2006-10-22, 11:46:27
ja
formeln vokabeln etc gabs in der steinzeit halt nicht

Haarmann
2006-10-22, 12:21:56
M@tes

Gerade Bilder würd ich nicht sagen, dass sich die toll einprägen. Wiedergabe ist auch sehr schlecht möglich. Ebenfalls Musik kannst Du ja nur in reduzierter Form wiedergeben. Völlig wirre Tonfolgen wirst Du aber nicht gross hinkriegen. Harmonische Stücke sind daegegn relativ einfach zu lernen.
Du vergleichst daher Äpfel mit Birnen, weil das eine nicht Wiedergabefähig ist, aber Text und Formen versuchst Du wiederzugeben, was schwerer ist und stellst fest, dass Du dabei Mühe hast. Einen Text wiedererkennen tust Du weit einfacher, denn auswendig lernen.

sei laut
2006-10-24, 01:38:21
Manche lernen besser mit Bildern, manche über lesen, manche über schreiben. Eine allgemeine Aussage zu machen ist Quatsch. Sowas ist unterschiedlich.

Monger
2006-10-24, 08:34:11
Die simpelste Antwort ist wohl: weil es einen unmittelbaren Sinneseindruck darstellt. Das Gehirn legt die Sinneseindrücke nur ein bißchen abstrahiert im Gedächtnis ab. Ein Bild, ein Geruch, ein Ton ist also die unmittelbarste Erinnerung.

Wenn man natürlich Assoziationen zwischen verschiedenen Informationen herstellen will, muss man wesentlich stärker abstrahieren um die Menge an Daten kleinzuhalten. Da tut man sich dann leichter, wenn man große komplexe Gebilde durch Symbole ersetzt.

vb3rzm
2006-10-25, 20:22:27
Vera F. Birkenbihl befaßt sich ua mit dieser Frage und hat viele Bücher über Lernen und Lehren veröffentlicht zB. "Stroh im Kopf" und "Trotz Schule lernen!"

RMC
2006-10-25, 20:38:00
Jeder lernt anders.

Deshalb besteht ein guter Vortrag sowohl aus stupid erscheinender Information, als auch aus unterstützendem Bildmaterial, einprägenden Gesten und Wortwahl des Vortragenden (zb durch Wiederholung), damit möglichst viele Lerntypen gleichzeitig angesprochen werden können.

Aber gute Vorträge gibts es selten

Kladderadatsch
2006-10-26, 21:00:14
ein bild besser merken? schau dir mal eines an, und versuche es zu malen, oder dich einfach nur daran zu erinnern, was wie genau ausschaut. das füllt an information ein halbes wörtbuch..
vielleicht ist der wiedererkennungswert größer, weil abstrakter. aber merken kann man sich ein bild bestimmt nicht besser..das wäre eine fürchtliche lernerei.

Byteschlumpf
2006-10-26, 21:27:55
ein bild besser merken? schau dir mal eines an, und versuche es zu malen, oder dich einfach nur daran zu erinnern, was wie genau ausschaut. das füllt an information ein halbes wörtbuch..
vielleicht ist der wiedererkennungswert größer, weil abstrakter. aber merken kann man sich ein bild bestimmt nicht besser..das wäre eine fürchtliche lernerei.
Es ist nicht das Bewustsein, das die Bilderfülle verarbeitet, sondern das Unterbewustsein, was sehr viel leistumgsstärker ist.
Sich jedes Detail eines Bildes zu merken, vollbringen nur bestimmte Inselbegabte.

Da der Mensch zu etwa 80% Infirmationen mit dem Auge wahrnimmt, kommt dieser mit einer bildhaften Sprache sehr viel besser zurecht, als mit abstrakten Ausdrücken.

Daher funktionieren Filme und Lyrik auch so gut.

maximAL
2006-10-30, 19:15:55
ein bild besser merken? schau dir mal eines an, und versuche es zu malen, oder dich einfach nur daran zu erinnern, was wie genau ausschaut. das füllt an information ein halbes wörtbuch..
vielleicht ist der wiedererkennungswert größer, weil abstrakter. aber merken kann man sich ein bild bestimmt nicht besser..das wäre eine fürchtliche lernerei.
es geht wohl kaum darum, sich ein bild pixelgenau zu merken, sondern vielmehr darum, das gezeigte zu erfassen und (zb. bei grafiken) vorgänge schneller zu erfassen, als es mit einer rein textlichen beschreibung der fall wäre.

und das hat wie schon gesagt evolutionäre gründe, da schrift noch eine recht junge angelegenheit ist und menschen viel länger darauf angewiesen waren, sich in der landschaft zu orientieren etc.

WhiteVelvet
2006-10-31, 09:17:15
Ihr seht ein Bild zu sehr als Bild an, und von Pixeln will ich hier in diesem Zusammenhang nichts gelesen haben ;) Man sagt, dass der Mensch in Bildern denkt, alles wird als Bild abgespeichert. Dieses Bild ist kein Bild in dem Sinne, sondern der Sinneseindruck, ein unterbewusstes Bild. Denkt an den Buchstaben "T" und Ihr "seht" diesen Buchstaben. Denkt an Gerüche, und Ihr habt unweigerlich eine Farbe vor Augen, unterbewusst. Das muss damit zusammenhängen, dass die Menschheit schon immer Bilder gesehen hat, und der einzelne Mensch von Geburt an sieht. Buchstaben und Schrift kommt alles erst später und muss "gelernt" werden.

L.ED
2006-10-31, 09:42:33
Man könnte auch sagen, weil das Gehirn eine unglaubliche Hochleistungsmaschine, in CPU/Computer Technischen Zahlen bzw. Daten kaum zu Beziffern/Erfassen.

Und die will/muss Arbeiten (hat ein Grundbedürfnis an jeweiligen mindest Input)

Darauf ausgelegt einen enormen Batzen an komplexen und vielschichtigen Informationen in Bruchteilen von einer Sekunde zu Verwerten (wenn auch das Meiste im eher unterbewussten Prozessen Verankert ;-> ).

Solche Sachen wie Schriftsprache und Mathematik (Zahlen), sind auf dem ersten Blick (und das im Wortwörtlichen Bildlichem Sinne, gemeint ,,des Blicks’’). So Trivial das auch klingen mag?, etwas was es Unterfordert. :eek:

Und es bedarf von daher erst eines vergleichsweise höheren lern und Konzentrations- Prozesses um sich mit dessen (im recht klarem und Bewusstem), dann zu Befassen, es zu Erlernen.

Und dabei Zeigen sich dann auch schon die unterschiedlichen (von Natur gegebenen und in die Wiege gelegten), Begabungen. Was, Wo und in wieweit dann ein jeder aufnimmt/begreift, Spezialisierungen bilden sich heraus.

dcAlge
2006-10-31, 15:51:22
Weil Bilder viele redundante Informationen haben, die Übertragungsfehler (aka. Vergessen) unwahrscheinlicher machen. Eine Vokabel hat 1-20 Buchstaben von denen jeder einzelne wichtig ist, ein Bild hat abertausende Pixel von denen ich 95% vergessen könnte und im besten Fall immernoch wüsste was das Bild darstellt.
Wir müssen uns bei deinem Bild im Endeffekt zwar mehr merken, können aber auch mehr vergessen ohne Folgen.

Nur einer meiner bescheidenen Ansätze,
zeichnet euer eignes Bild, ;)
dcalge

Tesseract
2006-10-31, 17:24:15
es gibt auch leute die merken sich vokabeln oder formeln besser als bilder bzw. für die sind vokabeln oder formeln sogar bilder. andere merken sich formeln usw. indem sie sie sich innerlich vorsagen.

hängt davon ab was für ein typ man ist.

und ja, das gehirn ist hochgradig content-optimiert, wobei die art der optimierung zu einem teil mit der entwicklung (kindheit usw.) zutun hat und zum anderen teil vererbt ist.

schau dir mal eines an, und versuche es zu malen, oder dich einfach nur daran zu erinnern, was wie genau ausschaut.

das liegt nicht an der menge der information sondern daran das das gehirn schnell filtert.
es gibt leute mit störungen dieser filterung, die können, nachdem sie zB eine stadt von einem berg aus ein paar minuten beobachtet haben, diese aus den erinnerungen raus 1:1 maßstabgetreu einer fotografie nachzeichnen - bis auf jedes kleine fenster, jede blumenvase die rumsteht usw. (auch bekannt als photografisches gedächtnis.)


das problem am lernen generell ist nicht, dass das gehirn mit der information überfordert ist, sondern das man dem gehirn klar machen muss: "diese information ist wichtig, nicht wegwerfen"
der reine informationsgehalt von ein paar tausend zufallszahlen ist für das gehirn null problem, allerdings wird diese scheinbar unwichtige information einfach nach ein paar sekunden getrasht.