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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie lange hält eine normale Festplatte im ungünstigsten Fall?


klumy
2006-10-29, 13:37:21
Wie lange hält eine normale Festplatte im ungünstigsten Fall 24H pro Tag Einsatz?

Gast
2006-10-29, 13:40:01
Im ungünstigens Fall ist sie schon beim ersten Einschalten kaputt.

Gast
2006-10-29, 13:47:40
Mal wieder so ein 1-Satz-Klumy-Thread...

Lieber Klumy, wenn du einen Thread eröffnest, schreib doch auch etwas zu deinen Gedanken, die dich dazu brachten den Thread zu eröffnen. Wenn du immer nur einen Satz schreibst, ist es nicht leicht dir eine wirklich passende Antwort zu geben.

Im ungünstigsten Fall hält die Festplatte genau so lange wie du brauchst um alle deine wichtigen Daten drauf zu ziehen. ;)

Gast
2006-10-29, 13:51:12
Sie könnte aber auch eine halbe Stunde länger halten. Oder einen Tag. Eine Woche. Ein Jahr. Oder vielleicht auch nur 4 Monate. Oder 5 Jahre. Oder...

Elko-Blaster
2006-10-29, 15:54:55
Wie lange hält eine normale Festplatte im ungünstigsten Fall 24H pro Tag Einsatz?
Das kommt sehr darauf an. - Es gibt 2 wesentliche Möglichkeiten für das Versagen von Festlpatten:
1. Versagen der Mechanik (Motor/Lager etc...)
2. Versagen der Platte (Bit-Fehler/Beschädigung der Oberfläche durch Alterung, Headcrash etc...)

Daher gibt es 2 unterschiedliche Ansatzpunkte, um die Lebensdauer einer Festplatte in etwa abzuschätzen. Einmal der MTBF-Wert und dann noch der PCC-Wert (PowerCycleCount deutsch: Start-Stop Zyklen). Der PCC-Wert gibt an, wann die Mechanik versagt, der MTBF-Wert gibt an, ab wann mit einer verstärkten Alterung der Platte zu rechnen ist.

Meine ST380817AS von Seagate hat zB. einen MTBF-Wert von 600.000 Stunden:
http://www.seagate.com/support/disc/specs/sata/st380817as.html

Das heißt: Bei Dauerbetrieb (24h) treten nach 25000 Tagen = 68,5 Jahre die ersten Fehler auf....
So - spätestens jetzt wird sich der ein oder andere am Kopf kratzen und fragen, wie Seagate zu dieser Angabe kommt (die ST380817AS gab es vor rund 70 Jahren noch nicht, so daß ein Langzeittest durch die Firma Seagate quasi ausgeschlossen werden kann). Dieser völlig nichtssagende Wert (MTBF) beruht auf einer Hochrechnung und zählt auch nur für den Office-Betrieb. Offenbar hat man eine Festplatte in einem Office-PC einen Tag lang "beobachtet" (ich nehme an, daß sie die meiste Zeit dank Powermanagement aus war) und dann hat man die Beanspruchung von diesem Tag "komprimiert" und ein Testprogramm für die Festplatte entwickelt, welches diese theoretische Beanspruchung in sehr viel kürzerer Zeit im Labor simuliert... sobald die Platte kaputt war, hat man dann alles wieder zurückgerechnet...

Jeder der ein bischen Ahnung von Technik hat, weiß daher, was von diesen MTBF-Zeiten für Festplatten zu halten ist...

In jüngster Zeit (Powermanagement ist inzwischen Pflicht bei Office-PCs) sind die MTBF-Werte in ungeahnte Höhen geschnellt... neulich habe ich sogar eine Platte der Firma Western Digital gesehen, die mit einem theoretischen MTBF-Wert von 1 Mio Stunden beworben wird...
Langer Rede kurzer Sinn: Der MTBF-Wert ist absolut nichtssagend und nur für vergleichende Werbung (unsere Platten halten länger) zu gebrauchen.

Daher sind seriöse Firmen (Seagate, Western Digital und andere) inzwischen von der Ermittlung eines MTBF-Wertes abgekommen. Statt dessen wird der PCC-Wert ermittelt. Dieser Wert gibt an, wie oft die Platte tatsächlich in Betrieb war. Inzwischen hat fast jede Platte ein BIOS, welches den PCC und POC-Wert aufzeichnet. PCC=wie oft ist die Festplatte hochgefahren POC=wie lange war die Festplatte eingeschaltet.
Mit den diversen Utilities der Hersteller, lassen sich heute die Gebrauchsstatistiken jeder Platte anzeigen (wie der Kilometerstand am Auto).

Mehr dazu hier:
http://www.testticker.de/tipps/article20060113031.aspx

Nun zurück zur Ausgangsfrage.
Leider gibt es zu meiner obigen Platte keinen PCC-Wert des Herstellers. - Ich habe aber noch eine andere Platte: st3320620as (320GB,Sata2)
Leider hat Seagate hier weder einen MTBF Wert, noch einen PCC-Wert angegeben.
Eine vergleichbare Platte (320GB) von Western Digital hat einen PCC-Wert von
50.000 (mindestens!).
http://www.westerndigital.com/de/products/ProductSpecs.asp?DriveID=196

Mal grob über den Daumen gepeilt fährt meine Platte (trotz weitestgehend abgeschaltetem Powermanagement) so ca. 5x pro Tag hoch und wieder runter.
50.000/5=10.000/365=27,39
Hätte ich die obige WD-Platte, müßte ich also im ungünstigsten Fall nach ca. 27 Jahren Dauerbetrieb mit den ersten mechanischen Problemen rechnen.

Jetzt entwerfe ich mal ein anderes Szenario: Ich hätte einen Office-PC mit aggressivem Powermanagement (nach 5 min Nichtstun fährt die Platte runter). Dieser wäre nun 8h am Tag in Betrieb... und wie der Teufel so will, wird alle 5min + 1 sec auf die Festplatte zugegriffen...
Dann hätte ich etwa alle 5 min einen weiteren PCC-Zähler für die Dauer von 8 Stunden...
8x60=480.../5=96 SpinUps am Tag
50.000/96=521.../365=1,4 Jahre
Mit meinem Office-PC (der jeden Tag für 8 Stunden genutzt wäre) müßte ich also bereits nach nur etwa 1,5 Jahren mit dem mechansichen Ausfall der Platte rechnen...

Wie man sieht, alles reine Theorie und damit (dank Schwankungen von +/- 26 Jahren) in der Praxis nicht zu gebrauchen.

Meine persönliche Einschätzung (wie lange hält eine Festplatte): Seagate gibt 5 Jahre Garantie auf seine Festplatten. Man darf also (im Normalfall) davon ausgehen, daß die Platte mindestens 5 Jahre ohne den kleinesten Fehler läuft.
Meine persönliche Erfahrung: Ich habe hier 3 alte 512MB Festplatten von Seagate, die immernoch regelmäßig im Betrieb sind (2 davon in einem P90-System). Die Platten laufen jetzt seit 1995 ohne jeden Fehler. Anfangs wurde der PC exzessiv zum Spielen genutzt. Heute nur noch emails, im Internet surfen/chatten und Solitär.
Also damit wären zumindest 2 von den 3 Platten schonmal 11 Jahre alt (die dritte -auch noch voll funktionstüchtig- liegt bei mir in einer Schublade).

So lange ich mit PCs zu tun habe, ist bei mir noch nie eine Festplatte ausgefallen oder kaputt gegangen. - Ich bin mir allerdings bewußt, das ich eine Ausnahme zu sein scheine.
Ein Freund von mir hat sich beispielsweise mal einen Dell-Computer gekauft. Dort war die Festplatte gleich von Anfang an defekt (Sektoren wurden beim Formatieren gesperrt). Er hat es aber ignoriert und konnte trozdem jahrelang mit dem PC spielen und arbeiten.
Ein Cousin von mir hatte mal einen Headcrash bei einer Festplatte von Quantum (ich glaub die Platte war so zwischen 5 und 7 Jahre alt). - Und auch mein Bruder hat schon eine defekte Festplatte...

PS: Ich habe grad Spaß am rechnen...
Was wäre, wenn ich einen File-Server (24h Betrieb) mit aggressivem Powermanagement und der obigen HD von WD hätte...
24x60=1440.../5=288 SpinUps am Tag
50.000/288=174 Tage...
Ich müßte also bereits (im 'ungünstigsten Fall') nach einem halben Jahr mit dem mechanischen Ausfall der Platte rechnen...

nonsens! ;) -> Zahlen lügen!

Gast
2006-10-29, 17:57:30
Ich muss bereits ab dem ersten Einschalten mit dem sofortigen Ableben der Platte rechnen. MTBF usw. sind rein statistische Werte und haben keine Relevanz für ein Einzelexemplar.

TigerAge
2006-10-29, 19:26:58
Mal wieder so ein 1-Satz-Klumy-Thread...

Lieber Klumy, wenn du einen Thread eröffnest, schreib doch auch etwas zu deinen Gedanken, die dich dazu brachten den Thread zu eröffnen. Wenn du immer nur einen Satz schreibst, ist es nicht leicht dir eine wirklich passende Antwort zu geben.Selbiges habe ich schon einmal in einem anderen Threat gesagt. Aber auf mich hört man ja nicht.

Ich habe übrigens auch schon erlebt, dass eine nagelneue Platte überhaupt nicht startet. Will heißen, sie ist bereits defekt ausgeliefert worden. Und somit ist für mich die Lebensdauer einer Festplatte reine Glückssache. Und wer nicht regelmäßig Backups seiner wichtigen Daten macht, ist ein armes Schwein. :wink:

Grüße

Elko-Blaster
2006-10-29, 22:32:29
Und somit ist für mich die Lebensdauer einer Festplatte reine Glückssache. Und wer nicht regelmäßig Backups seiner wichtigen Daten macht, ist ein armes Schwein. :wink:
Na ja - reine Glückssache ist ein bischen übertrieben. Es ist klar: Wenn man eine neue Platte hat, sollte man sie erstmal 1-2 Wochen im Auge behalten und wichtige Daten (soweit man sowas überhaupt besitzt) noch auf einer 2ten Platte "zwischenlagern". Es könnte ja auch mal so was schief gehen (fehlerhaftes Raid/Wackler im Kabel/Chipsatz überfordert/falscher Treiber...) Wenn eine Platte erstmal 2 Wochen geschafft hat (ohne Fehler, Quietschen, Klappern...), dann kann man (bei normaler Nutzung) schon davon ausgehen, daß man für die nächsten 5 bis 10 Jahre Ruhe hat.

Anders sieht es natürlich aus, wenn man eine sehr schnelle Platte verwendet - zB. 10.000 u/min. Dann altert die Mechanik (Lager etc.) eben entsprechend schneller.
Aber wer ein 'echter Experte' ist, der mit normalen Festplatten nicht mehr leben kann, der weiß schließlich auch, welche Risiken er mit solchen Platten eingeht (..und kauft einen HD-Lüfter + betreibt sie bei wichtigen Daten nur im Raid 1).

Bin mal gespannt, ob ich jetzt von den Raptoren-Besitzern zerfleischt werde...

;)