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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diese beschissenen Fachidioten...


none
2006-11-08, 14:07:57
...denen man im Studium begegnet.

Ich mache Physik auf Diplom, und muss neben einem wahlfreien noch Mathe als Nebenfach belegen, "Mathe für Physiker". Inzwischen glaub ich aber, dass ich mich aus Versehen für Mathe und nicht für Physik eingeschrieben habe.

Da erzählt der Prof lang und breit Beweise, Konstrutkionen und wasweißich von irgendwelchem Mist, den ich für nichts anderes als für diese verfickten Übungszettel brauche. Kann mir keiner Erzählen, dass ich den ganzen Schmodder 1:1 in der Physik gebrauchen kann.
Die Beweisverfahren, ja. Und alles, was sonst noch wichtig ist, wird in den theoretischen Teilen der Physik-Vorlesungen abgehandelt (bsp. Tensorrechnung), und zwar verständlich.
War schon in der Schule so, wenn man in Physik etwa mal 'ne neue mathematische Methode gebraucht hat, wie etwa das Vektorprodukt. Wofür man's braucht, was man damit macht, und wie es geht, ging alles in 20-45 Minuten, und funktioniert hat es auch ohne dass man es erst beweisen musste.

Natürlich ist das jetzt der ganze Frust, der sich (jetzt schon) wegen Leistungsdruck und Unverständnis aufgebaut hat. Aber wenn der Professor dann erzählt, ihm wäre es ja genauso gegangen, und man müsse dann halt mal 15 Stunden in den Übungszettel investieren, platzt mir der Kragen. Der hat sich doch Mathe ausgesucht, der wollte es ja nicht anders. Ich habe extra kein Mathe genommen, und besuche immerhin "nur" Mathe für Physiker. Warum steht da denn vorne überhaupt ein Mathematiker, und nicht einer der Physik-Dozenten, die doch wohl am besten wissen sollten wieviel Kram nötig/nützlich ist und was die Mathematiker gerne behalten können.

Jedenfalls hab ich schon halb die Hoffnung aufgegeben, dass ich daraus noch schlau werde. Der einzige Trost ist, dass ich noch keinen getroffen habe dem's nicht genauso geht.

Physikstudenten anwesend? Wie geht's / erging es euch?

EureDudeheit
2006-11-08, 14:13:09
Ich mußte BWL bzw VWL für Juristen nehmen. Motto des Profs war diesen scheiß Juristen zeigen wir es mal und lassen möglichst viele durchfallen.
Nachdem ich 3xmal bei bei BWL durchgefallen war, habe ich dann VWL geschrieben. 2 Wochen für gelernt, trotzdem mußte ich noch auf Lücke lernen und hab nur 7P geschafft. Frag mich auch wozu ich den Mist jemals wieder brauche.

Filp
2006-11-08, 14:14:57
Als Physiker sollte das bekannt sein, das das Studium so aussieht. Ich hab mal Theoretische Informatik studiert und auch das war die ersten 4 Semester fast ein reines Mathestudium, deswegen hab ich dann auch irgendwann komplett kein Interesse mehr dran gehabt und gewechselt. Die Aussagen deines Profs decken sich auch etwa mit denen meines Profs (TU Braunschweig) und im ersten Semester hatten wir nen Schwund von 50%
Wenn es nichts fuer dich ist, wechsel lieber frueher als spaet, denn sonst wirds studieren irgendwann teuer fuer dich...

none
2006-11-08, 14:38:46
Eigentlich ist der größte Frustfaktor, dass der Prof es einfach nicht verständlich erklärt. Ist vermutlich ein generelles Problem, wenn an den Schulen teilweise Leute rumlaufen, die von Didaktik absolut null Ahnun haben - die Dozenten haben da ja nicht mal annäherungsweise mit zu tun gehabt.

Auf jeden Fall denk ich mir, das hätteste dir heute wieder sparen können.
Mit der Übungsgruppe später macht man's dann eben nochmal, bis man es verstanden hat, was eigentlich recht schnell geht da fast immer einer dabei ist, der es einem vernünftig beibringen kann. Und von den Aufgaben macht jeder das, was er kann und man trägt dann zusammen.

Aber micht stört diese Zeitverschwendung...

anorakker
2006-11-08, 14:52:05
@ threadersteller :

mir ging es fast genauso wie dir, habe mit physik (auf diplom) angefangen ( man hat ja so seine ideale und in der schule war es doch so faszinierend(einfach) ), bin dann aber auch an der mathematik gescheitert - mir war bloss nach kurzem nachdenken bewusst : physik IST mathematik und wer damit nicht zu rande kommt, insbesondere mit den sehr theoretischen konstrukten, der studiert definitv das falsche.
ein physiker, der sich um die mathematik "herumschleichen" möchte, wird niemals ein echter physiker, dann sollte man es lieber auf lehramt studieren.

während der praktika wurde mir dann bewusst, das e-technik viel mehr mit der "physik" zu tun hat, die ich so fasziniernd und spannend fand - dort ist es im übrigen dann genau so, wie du es dir vorstellst : man lernt nicht, wie man einen hammer konstruiert, sondern weiss, wie er konstruiert ist und kann sofort mit ihm in allen andern fächern auf die probleme einschlagen ( schmerzen wie im rl einbegriffen ;) )

an der deiner stelle würde ich mir dringend überlegen, ob du nicht das fach wechselst...

Gunaldo
2006-11-08, 14:56:02
Ich mußte BWL bzw VWL für Juristen nehmen. Motto des Profs war diesen scheiß Juristen zeigen wir es mal und lassen möglichst viele durchfallen.
Nachdem ich 3xmal bei bei BWL durchgefallen war, habe ich dann VWL geschrieben. 2 Wochen für gelernt, trotzdem mußte ich noch auf Lücke lernen und hab nur 7P geschafft. Frag mich auch wozu ich den Mist jemals wieder brauche.

habe eine ähnliche sache als bwler mit jura für bwler erlebt.
einige profs gehören wirklich gefeuert.
das würde an meiner jetzigen (privaten)hochschule zum glück auch passieren :)

Filp
2006-11-08, 14:57:30
Eigentlich ist der größte Frustfaktor, dass der Prof es einfach nicht verständlich erklärt. Ist vermutlich ein generelles Problem, wenn an den Schulen teilweise Leute rumlaufen, die von Didaktik absolut null Ahnun haben - die Dozenten haben da ja nicht mal annäherungsweise mit zu tun gehabt.

Auf jeden Fall denk ich mir, das hätteste dir heute wieder sparen können.
Mit der Übungsgruppe später macht man's dann eben nochmal, bis man es verstanden hat, was eigentlich recht schnell geht da fast immer einer dabei ist, der es einem vernünftig beibringen kann. Und von den Aufgaben macht jeder das, was er kann und man trägt dann zusammen.

Aber micht stört diese Zeitverschwendung...
Das ist voellig normal, denn dein Prof ist Wissenschaftler und kein Lehrer. Manche koennen es wenigstens etwas rueber bringen, die meisten sind aber nunmal nicht in der Lage wirklich zu 'lehren' und das sind ja auch nicht die Ansprueche die an einen Prof gestellt werden. Die 'Lehre' ist in der Uni fuer die meisten das notwendige Uebel, um eben seine Forschungen an der Uni zu betreiben. Zum verstehen sind ja eben die Uebungen da, deswegen gibt es viele die es gleich lassen zu den Vorlesungen zu gehen (ich hab so gut wie nie eine besucht und hab mir nur die Uebungen angetan weil man es da eben selber anwendet und auch versteht).
Das ist uebrigens in fast jedem Studiengang so.

Iceman346
2006-11-08, 16:32:00
Ich hab ebenfalls 2 Semester Diplomphysik studiert und eine ähnliche Erfahrung gehabt. Nun studiere ich, mit recht ordentlichem Erfolg, Informationstechnik. Da ist zwar auch Physik und Mathe drin, aber nicht ganz so abgespaced und mehr auf die Technik bezogen ;)

Mathe ist aber trotzdem noch ein "Hassfach". Man macht da Sachen, die man einfach nur als geistige Onanie bezeichnen kann. Nen Sinn hats nicht, ist nur zum Beschäftigen ists gut...

Steel
2006-11-08, 16:41:34
Wir hatten auch nen tollen E-Technik Prof, der meinte es uns Maschbauern mal so riiichtig zeigen zu müssen.
Ergebniss: 90-95% Durchfallquote bei E-Technik für Maschinenbauer.
Die Vorlesungen waren einigermassen OK, aber in den Prüfungen kamen dann Fragen, bei denen einem die Kinnlade runterklappte.
Haufenweise Zeugs was in den Vorlesungen nicht ansatzweise besprochen wurde.
Das ging ein paar Jahre so.

none
2006-11-08, 16:41:57
Hmm, so wie Flip hab ich's noch nicht gesehen... und vielleicht sollte ich mir ja tatsächlich mal e-Technik angucken.

Aber es geht ja halt in Mathe, ich hatte nur gehofft, jemand mit Erfahrung könnte mir sagen, dass ich mir diesen Grundlagenquatsch und damit auch Zeit sparen kann (hab grad tatsächlich eine Aufgabe fertig bekommen, fühlt sich super an :wink: hat nur 3 Stunden gedauert...).
Dann heist's wohl eher Zähne zusammenbeißen... oder gibts auch tatsächlich welche, die alles auf Anhieb bei der Vorlesung kapieren und über die Übungen lachen?

Filp
2006-11-08, 16:50:15
Hmm, so wie Flip hab ich's noch nicht gesehen... und vielleicht sollte ich mir ja tatsächlich mal e-Technik angucken.

Aber es geht ja halt in Mathe, ich hatte nur gehofft, jemand mit Erfahrung könnte mir sagen, dass ich mir diesen Grundlagenquatsch und damit auch Zeit sparen kann (hab grad tatsächlich eine Aufgabe fertig bekommen, fühlt sich super an :wink: hat nur 3 Stunden gedauert...).
Dann heist's wohl eher Zähne zusammenbeißen... oder gibts auch tatsächlich welche, die alles auf Anhieb bei der Vorlesung kapieren und über die Übungen lachen?
Nen paar Ausnahmen gibt es immer die alles sofort verstehen, sind aber auch immer recht viele dabei die sich wirklich nur mit dem Stoff beschaeftigen statt auch mal das Leben zu geniessen (gerade bei so Faechern wie Mathe, werden die Vorurteile haeufig bestaetigt).
Ich wuerd mich echt mal und wenns nur zum ausprobieren ist, etwas in anderen Faechern umsehen. Hier haben ja schon einige so nen Wechsel gemacht und gerade der trockene Mathekram kann einem den ganzen Spass am Studium nehmen und dann wird es auch nichts mehr.

haferflocken
2006-11-08, 17:46:12
HM nicht gleich aufgeben und wechseln, die 1. 4 Semester sind immer hart. Danach wirds einfacher und interessanter, u.a. weil man sich an die mathematische Denkweise gewöhnt hat und u.a. weil dann nicht mehr alles so abstrakt-fremd anmutet und die Themen interessanter werden.

Kenny1702
2006-11-08, 18:20:18
Also bei uns waren die Physiker immer recht gut in den Mathevorlesungen (Physiker & Mathematiker haben die gleichen VL).

tatarus
2006-11-08, 19:17:26
Ich hab ETechnik studiert und muss echt sagen, dass es mir vor allem im Grundstudium eher wie ein Mathestudium vorkam. Das machen die extra, um die Durchfallquote hochzuhalten. So bleibt der Marktwert der Absolventen höher. Im Hauptstudium hab ich dann versucht mich möglichst um die mathelastigen Fächer herumzuwählen. So wirklich praxisnah ist das aber auch nicht. Ist in der Uni in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern aber meistens so.

Wenn dus hinter dir hast, dann ist das sowieso alles egal. Dein Studium ist nur die Eintrittskarte in bestimmte Berufe.