Zu viel Respekt

[Gast_01914]

ich, 18, die gerade leicht angetrunkene hälfte eines registrierten forenmitglieds, hab seit langer zeit ein problem, ich vertrau auf eure antworten, auch wenns ein technikforum sein soll, die waren der erfahrung nach recht hilfreich. ;)

Ich ...
- ... lege viel wert darauf, mit allen menschen auf beste art und weise klar zu kommen, bin immer nett, wenn der andere auch nett ist, sonst ignoriere ich den.
- ... hab die größte angst, irgendwie vor irgendwem das gesicht zu verlieren.
- ... wage es nicht, leute mit themen anzusprechen/drüber zu unterhalten, welche diese nicht interessieren. andersrum halt nicht, reden/zuhören kann ich über alles, wenn der andere es wünscht.
- ... streite überhaupt nicht gerne und umgehe streit immer "friedlich".
- ... wahre zu allen menschen die distanz, die ich für angemessen halte, dass diese sich nicht von mir genervt fühlen könnten, sowohl physisch als auch auch auf kommunikationsebene.
- ... mache keine albernheiten, da möglicherweise nicht angemessen.

Gut, ein gentleman, könnte man entfernt vielleicht denken, das problem an der sache ist, dass man irgendwie keine feste bindung eingehen kann, weil der "Respekt", wenn man es so nennen will, vorm anderen zu groß ist, um es "wärmer" werden zu lassen. da waren immer nur mädels mit denen ich mich gut verstanden habe, nie eine feste freundin. und wenn da eine ist und wir uns beide mögen, mehr wage ich nicht einzugehen, denn sie könnte es nicht wollen und gespräche könnten die lage auch nicht bessern, sie ziemlich lange kenne und es einfach nicht rüber bringe, sie zumindest zum grüßen/abschied zu umarmen, in der angst, dass es unangemessen sein könnte, ist das irgendwie doof.
und mit leuten, deren interessengebiet woanders liegt, ist es für mich verdammt schwer sinnvoll ein gespräch anzufangen/zu führen, aber eine Stille find ich auch unangenehm. :(

Ist sowas schon fall für den psychiater? in der hoffnung, dass es nicht so hart sein soll, wäre ich euch für tipps dankbar. :)

[Udragor]

Bist du Sternzeichen Waage?
Mein nur, weil die Beschreibung auch ziemlich gut auf mich passen würde :rolleyes:
Allerdings bin ich jetzt schon ü30 und ich kann dir sagen, das ändert sich noch.. jedenfalls bei mir. Das Problem bei dem verhalten ist wahrscheinlich, das es vom anderen Geschlecht eben NICHT so ausgelegt wird, wie von dir gedacht! Ganz wichtig diese Erkenntnis. Du umarmst sie nicht, weil du denkst, es wäre unangemessen oder unpassend? Sie wird denken, du hast kein Interesse an ihr. Du hörst nur zu (das aber lang und gut) erzählst aber so gut wie nichts von deinen Interessen/Hobbys/Job, weil du denkst, das interessiert sie nicht? Sie wird denken, du willst ihr nichts von dir Erzählen und hörst nur zu um schneller deine Ruhe zu haben (muss nicht so sein, ist es aber meistens. Wenn nicht seid ihr schnell gute Kumpels und sie kommt mit jedem Problem zu dir, weil du ja zuhörst und Tipps gibst)..

Nur mal so als Beispiel..

[Monger]

"Eure Rede sei Ja ja, nein nein."

Dieses Bibelzitat ist das erste was mir dazu einfällt. Gemeint ist damit: entweder sollst du gegen was sein, oder für was. Aber nicht so wischiwaschi zwischendrin.

Das Problem ist halt, dass Leute die jede Klippe umschiffen, auch nie besonders große Sprünge machen können. Stell dir mal vor, du würdest jetzt eine Freundin haben. Am Wochenende fragen dich einige deiner Freunde ob du mit ihnen weggehen willst, und deine Freundin fragt dich ob ihr nicht lieber zu Hause bleiben wollt.
Was also tun? Du kannst dich ja nicht zerreissen. Man kann halt oft genug nicht alles haben, und wenn man dann unfähig ist, eine klare Entscheidung zu treffen und bewusst der einen Gruppe einen Korb zu geben, verletzt man höchstwahrscheinlich alle.

Zuverlässigkeit ist ein riesiger Wert in jeder Beziehung und Freundschaft, und wenn die eigenen Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, schlägt sich das ganz schnell auf eine Beziehung nieder. Da gerade in der Liebe sehr starke Gefühle mitspielen die auch verletzt werden können, wiegt da Unzuverlässigkeit ganz besonders schwer.

Auch wenn du dir das gerade einredest: du hast nicht zuviel Respekt, sondern zu wenig. An was es dir fehlt, ist Bindungsfähigkeit. Weil das würde Verantwortung erfordern die du wahrscheinlich nicht schultern willst und kannst.


Wenn es dich tröstet: du bist damit bei weitem nicht alleine. Bereits in meinem Bekanntenkreis kenne ich einige, die genau die selbe Geschichte erzählen könnten. Einige davon kenne ich jetzt schon seit vielen Jahren, und traurigerweise sind die in dieser Hinsicht kein bißchen klüger mit den Jahren geworden. Man verbiegt sich nicht so schnell, ein gutes Stück weit ist das auch Veranlagungssache. Manchen Menschen liegt es einfach nicht, Leuten auch mal offen ins Gesicht zu sagen dass sie ein Arschloch sind, wenn ihnen danach ist.

Du bist halt einfach noch nicht soweit für eine feste Beziehung. Vielleicht wirst du es auch nie sein. Ich kann dir eigentlich nur empfehlen, mal genau darüber nachzudenken was du eigentlich willst und brauchst, und dann nach dem richtigen Weg zu suchen. Vielleicht ist die klassische Art von Beziehung gar nichts für dich. Vielleicht brauchst du etwas ganz anderes...

[M@tes]

Das ist nicht therapierbar! Da musst du wohl selber durch.
Du solltest dich mal einer Kolegin anvertrauen, der du vertraust.
Ich denke, auch wenns schwer ist, es dürfte der einzigste Ausweg sein..

[Udragor]

Das ist nicht therapierbar! Da musst du wohl selber durch.
Du solltest dich mal einer Kolegin anvertrauen, der du vertraust.
Ich denke, auch wenns schwer ist, es dürfte der einzigste Ausweg sein..

Das kann ich nur empfehlen. Mir hat es damals sehr geholfen mit meiner (immernoch) besten Freundin zu reden (ja, sowas gibts... Harry hat nicht immer recht und Mann und Frau können auch nur Freunde sein :biggrin: ).
Und es war ein langes Gespräch. Da wird einem dann auch mal bewußt, was man alles für Frust mit sich rummschleppt und was man die ganze Zeit nur in sich hineingefressen hat, weil man nie richtig seine Meinung gesagt hat.
Danach siehst du alles ein bisschen anders und fängst (wenns gut geht) ganz von selbst an dich langsam zu ändern, einfach weil du von da an mehr darauf achtest, wie du in bestimmten Situationen reagierst.

[Marscel]

Blödsinn...

[MarcWessels]

und mit leuten, deren interessengebiet woanders liegt, ist es für mich verdammt schwer sinnvoll ein gespräch anzufangen/zu führen,Das kenne ich und das liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich von "Small Talk" überhaupt nichts halte. Ich will interessante Gespräche führen und mit Personen, die einfach nicht zu mir passen, geht das nun mal nicht.

Deshalb kann ich mich auch besser zu zweit oder max zu dritt unterhalten, als in Gruppen.

[Loci]

Och ja, das kenn ich auch sehr gut.Habe viele Freundinen aber meine angst etwas zu tun, was nicht angemessen wäre ist sehr groß.Evtl ist das auch der fehler bei mir ka, aber ich bin immer noch singel und tjo, die einsamkeit nervt.
Ich weiß nicht wieso aber ich kann es einfach nicht abschätzen ob es passen würde jemanden zum abschied oder zum willkommen zu umarmen, is ne blöde einstellung auch von mir :( :(

[Deathrid3r]

Hmm, das ganze hat auch was mit Schüchternheit zu tun, oder nicht?
Ansonsten muss man halt ein Gespür entwickeln, wann eine Umarmung "richtig" ist und wann nicht, beziehugsweise das ergibt sich meistens aus dem Zusammenhang.

Sowas kann man einem nicht wirklich beibringen, das ist Erfahrung.

Wegen der Sache dass du Angst hast, etws "falsches" zu sagen/ zu tun:
Du brauchst mehr Selbstvertrauen. Wenn du immer nur "ja" sagst, beziehungsweise nie "nein", wirst du für viele (besonders Mädchen) eher uninteressant sein. Das Selbstvertrauen sich sleber zu definieren muss man sich aneigenen, und du wirst sehen, dass es auch funktioniert. Natürlich kann/muss man sich auch den Umständen anpassen, sich also unterschiedlich verhalten wenn du mit Freunden rumhängst (rumalbern) und auf ner Cocktail-Party mit deinen Eltern bist (Small Talk^^)

€: Monger hat sehr viel wahres angesprochen, denke ich :)
Bei nem Freund von mir hat es geholfen zur Uni zu gehen --> neue Umgebung, keine Eltern, etc

[Storm]

@Gast

der Udragor hat Recht. Deutet alles auf Sternzeichen Waage hin. Bin selbst auch Waage, aber hab mir das wiegen schon etwas abgewöhnt. Das du dinge gerne zuerst abschätzst und für dich als angemessen oder nicht angemessen wertest, ist doch vollkommen in Ordnung. Bei den Mädels gibts eigentlich bis auf Gewalt, beschimpfungen und sonstigen Blödsinn nix unangemessenes. Wenn sie sich mit dir trifft und dich gern um sich hat, kannst du alles versuchen. Wenn du aber erst ein auf Kumpel machst, wird sie dich als solchen evtl. anerkennen und dann ist es aus mit flirten. Frauen wissen auch gern woran sie sind, also wenn du nur sex willst, sagen. Wenn es Liebe sein soll brauchst du nix sagen das ergibt sich oder nicht. Etwas tun musst du dann aber schon.

Wie du aus der Nummer rauskommst?

Umarm sie einfach das nächste mal. Schau dir irgendein Film mit ihr an und umarm sie dabei und versuch mit streicheln deine Grenzen etwas auszubreiten.
Lass erstmal Hose und BH in ruhe;) Wenn sie da schon blockt kannst du eine Beziehung oder ähnliches abhacken. Wenn sie es nicht tut.... naja wünsch ich dir einen schönen Abend und denk an Verhütung. Es nützt nix, kein Rat kann dir Lebenserfahrung schenken, die musst du schon selbst machen.

Wie man liest machst du dir Gedanken über dich selbst und kritisierst dich, viele kommen bis zu diesen Punkt nicht mal. Deine schwächen sind auch deine stärken also spiel etwas damit.

Gruß
Storm

[Gast]

Deutet alles auf Sternzeichen Waage hin.Können wir sowas nicht lieber in Religion und Esoterik verschieben? :rolleyes:

[roadfragger]

Können wir sowas nicht lieber in Religion und Esoterik verschieben? :rolleyes:

Musste ich auch gerade denken. Das hat mit Wissenschaft mal gar nix zu tun - für mich ist das Quacksalberei.

@Threadstarter:

Für mich hört sich das irgendwie nach Angst vor Nähe an, mit dem unbewussten Hintergedanken deinerseits, dich nicht von anderen (seelisch) verletzen zu lassen. Und genau genau das vermeidest du IMO mit deiner Verhaltensweise.

Ich würde dir mal zuerst empfehlen, eine Beratungsstelle für solche Fragen aufzusuchen. Die werden dir dann sicher weiterhelfen können, was du tun kannst. Die gibts ja in fast allen etwas grösseren Städten. Einfach mal in den Gelben Seiten schauen - viel Erfolg.

[Thowe]

Du bist 18, diese bewussten Probleme stellen sich seit vielleicht 5 Jahren. Du hast noch bequem 60 Jahre vor dir mit jede Menge an Problemen die sich stellen können und glaube mir, am Ende fährt man mit der bewussten Problembewältigung immer besser als mit der Augen zu und durch Lösung, die heute so gerne propagandiert wird. Letztere ist aber deutlich leichter und nicht selten auch nicht schlechter, was, korrekt betrachtet, es sehr leicht so erscheinen läßt, als wenn man sich nur selbst quält, wenn man sich Gedanken macht.

Es gibt sehr viele Wahlmöglichkeiten und du kannst einfach deine Einstellung ändern und zum Arsch mutieren, das ist nur am Anfang schwer, mit der Zeit wird es deutlich leichter und am Ende bequem und einfach. Ein Arsch zu sein ist kein Problem, dass "Richtige" zu tun aber sehr wohl.

Du kannst auch anfangen dich selbst auszubauen, in dem Sinne, das du einfach sehr ehrlich bist wenn du z.B. ein Mädel ganz toll findest. Bloß sind die meisten Mädchen in deinem Alter ebenfalls weit davon entfernt vernünftig und erwachsen zu sein. Also wird das meiste vermutlich scheitern und man bekommt somit gleich als Lebensqualität "scheintern ist normal" mit. Was nun auch nicht bedeutet das es so sein muss, bloß die Frauen die man toll findet sind meistens auch die falschen. Man sollte als erstes lernen sich darüber bewusst zu werden, weshalb man jemand nun toll findet. Meistens sind das eben keine Qualitäten die eine Beziehung sichern.

Du kannst so weiterleben wie gehabt und dir selbst noch ein paar Jahre Zeit geben und eine gewisse Reife erlangen, die man durchaus aus Beobachtungen gewinnen kann. Die Methode wird in 10 Jahren dafür sorgen, das du dir denkst "ich habe meine Jugend verschwendet." oder aber, du entwickelst pseudo Einstellung von: "Ich brauch eh keinen Partner".

Nun, dazwischen gibt es jede Menge Schattierungen und noch ein paar andere Möglichkeiten. Welche für dich geeignet ist, weil sie eine Kompatibilität zu deiner Persönlichkeit darstellt ist einfach die entscheidene. Nebenbei, es gibt gar nicht zu viel Respekt, nur zu viele, denen eine gesunde Grundhaltung zu Rechten und Persönlichkeit anderer Mitmenschen fehlt. Dadurch das Respekt sinkt wird die Welt und unsere Leben nicht besser, am Ende programmieren wir nur den Weg für eine disharmonische Gemeinschaft und unserer eigenen Isolation, die nur Egoismus als Lebenqualität kennt.

[Gast_01914]

erstmal danke für die zahlreichen antworten.

Bist du Sternzeichen Waage?

Löwe ;) aber an sowas glaube ich selber nicht.

Das Problem bei dem verhalten ist wahrscheinlich, das es vom anderen Geschlecht eben NICHT so ausgelegt wird, wie von dir gedacht! Ganz wichtig diese Erkenntnis. Du umarmst sie nicht, weil du denkst, es wäre unangemessen oder unpassend? Sie wird denken, du hast kein Interesse an ihr. Du hörst nur zu (das aber lang und gut) erzählst aber so gut wie nichts von deinen Interessen/Hobbys/Job, weil du denkst, das interessiert sie nicht? Sie wird denken, du willst ihr nichts von dir Erzählen und hörst nur zu um schneller deine Ruhe zu haben (muss nicht so sein, ist es aber meistens. Wenn nicht seid ihr schnell gute Kumpels und sie kommt mit jedem Problem zu dir, weil du ja zuhörst und Tipps gibst)..

also es ist so: ich umarme menschen, dich mich weniger interessieren, nicht, das sind fast die meisten. bei einer frau würde ich ja gerne, aber nachdem ich ihr geschickt gesagt hab, dass ich sie liebe, das aber an der sache nichts geändert hat, hat mich auch wieder verwundert. ich rede heute mal mit ihr, danke ich.

als nächstes ist zu sagen, dass ich mich gerne unterhalte, aber egal mit wem, ich kann nur ein gespräch anfangen/halten, wenn ich weiß, dass es den anderen auch irgendwie interessiert, frauen kann ich ja schlecht auf autos und computer ansprechen und mit vielen jungs wieder schlecht übers tanzen, wenn ihr versteht ;)
wenn ich irgendwo von keine ahnung hab (musik, mode, fußball), dann halt ich nun mal eher die klappe und stelle fragen/höre zu...
MarcWessels hats auch auf den punkt gebracht, smalltalk ist etwas, das ich gar nicht kann/mag.

Deathrid3r, ja, aufs ausziehen freue ich mich auch richtig, das kann aber leider noch 1-2 jahre dauern. schüchternheit ist weniger dabei, ich hab etwa keine probleme damit, wen anzusprechen, vor publikum mich zu präsentieren und sowas, nur vielleicht ist das noch "anders".

zu Thowe, ja, arschloch spielen wäre eigentlich eine lösung des problems, auf der anderen seite, wenn ich mir diejenigen in meiner bekanntschaft angucken, die so rumlaufen, weiß ich auch nicht, ob das das richtige ist, da können die schlechten Seiten auch schnell zahlreicher werden als die guten.

die ursache dafür schiebe ich auf meine eltern, die mich zu oft irgendwelchen gesellschaftlichen events entzogen und mich auf korrektes und distanziertes verhalten erzogen haben. am wochende weggehen durfte ich z.B. auch irgendwie nie wirklich oft und lange und private feiern mit eltern hab ich aus protest irgendwann geschwänzt und bin zu freunden gegangen. und dann ist man plötzlich 18. :(

[Gast_01914]

aus aktuellem anlass missbrauche ich meinen thread für ein nicht ganz so fernes thema.

ich beobachte seit jahren die haltung von frauen (auch bei denen, die deutlich älter sind als ich): "ich hoffe, dass ein toller mann zu mir kommt, mit dem ich mein leben verbringen kann".

versteht mich nicht falsch, aber das klingt so, als ob man bei der Mehrzahl anklopfen müsste, "na, wie wärs, du und ich?". in meinem bekanntenkreis ist es sehr oft vorgekommen, dass bindungen à la "ich liebe dich und du bist nun meine freundin" zustandegekommen sind, die teils, nicht alle, nach einiger zeit natürlich wieder auseinander gegangen sind, durch SIE.

Da ist nun meine erwähnte, die sich rührend um mich kümmert, ich ihr gesagt hab, dass ich sie liebe, sie das dann aber unbeeindruckt ließ und sie weiter nach männern sucht, mit denen sie was anfagen könnte (zumindest vorgibt).
ich bin mir nicht sicher, ob hier anklopfen meinerseits angesagt ist, andererseits liegt ihr wirklich was an mir, auch wenn sie es nicht zugibt. :confused:

achja, eure tipps zur letzten angelegenheit haben mich schon ein wenig mutieren lassen. :)

[crusader4]

Hallo,
ich kann Dir zwar nicht helfen, aber sehr gut verstehen. Ich habe mich beim Lesen des Eingangsbeitrags gefragt, ob ich nicht im Suff nen Thema erstellt habe und mich jetzt nicht mehr erinnere. ;)

Aber ich weiß nicht, ob das mit zu viel Respekt zu tun hat, oder einfach Schüchternheit/Unsicherheit gemixt mit einer guten Portion "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinem andern zu." (bei mir zumindest trifft das eher zu).

Wenn ich jemanden umarmen soll, dann muß man mir das schon sagen. Die intime Distanzzone eines Menschen (<0,5m) betrete ich ausschließlich nach Aufforderung, ich will ja auch nicht von jedem so umgerannt werden (bei manchen würde ich mir das schon wünschen, aber nie formulieren, da sonst eine unterschwellige Forderung draus würde).

Auch wenn ich jemanden nicht ausstehen kann, bin ich freundlich. Distanziert bin ich eh schon, also fällt es kaum auf wenn ich jemanden nicht mag. Zumindest keinem Fremden, Freunde merken das natürlich.

Wenn ich einer vertrauten Umgebung bin, laß ich gerne meine humorvolle (wenn auch häufig pubertär und zynisch) oder sprücheklopfende Seite raushängen (ein Freund von mir hat nen Phrasenschwein in seiner Küche, und ich bin nach seinem Mitbewohner der beste Einzahler - und ich wohne nicht da). Aber wenn jemand unbekanntes da ist, bin ich der in mich gekehrte Mensch, der freundlich ist und antwortet, aber nicht viel selbst sagt.

Was mich zum nächsten Thema bringt: Ich habe ein paar weibliche Bekanntschaften, mit denen ich mal weggehe oder mit weiteren Freunden einen Spieleabend veranstalte. Aber wenn etwas Ruhe ist, und man sich unterhält, fällt mir meist nichts ein. Aber auch gar nichts. Über mein Studium und Rechner und so nen Käse zu sprechen brächte nichts, und da hätte ich auch keine Lust, weil es die Gegenseite nicht interessiert. Ich kann auch über nichts reden, wovon ich nichts verstehe. Aber, was zur Hölle redet man mit einer 24jährigen netten jungen Frau? Wenn ich was erlebe (was nicht häufig vorkommt) so kann ich das in 3 Sätzen schildern (scheiß Ingenieursstudiengang, wo man lernt sich auf das nötigste zu beschränken). Die Gute ist auch nicht so gesprächig, und so entstehen oft unangenehme Pausen.

Daher meine Frage: Was gibt es für Gesprächsthemen, die für jeden interessant sind, wo man mitreden kann und wo sich Anknüpfungspunkte ergeben?

Grüße, Crusader

[SgtDirtbag@Schule]

Daher meine Frage: Was gibt es für Gesprächsthemen, die für jeden interessant sind, wo man mitreden kann und wo sich Anknüpfungspunkte ergeben?

Grüße, Crusader
Da fallen mir spontan drei Möglichkeiten ein:

a) Les' Frauenzeitschriften.
Stell dir vor, es ist der kalte Krieg und du musst die Geheimdokumente vom Feind aquirieren und analysieren. ;)
Das sollte beim Smalltalk schon mal etwas Stoff liefern.

b) Führe ein interessanteres Leben.
Schaff dir ein spannendes Hobby an, unternimm was aussergewöhnliches mit Kumpels etc.
(Mal nen anderen Weg zur Kneipe zu nehmen zählt nich X-D )

c) Lern Geschichten zu erzählen.
Schaff dir ein gutes Buch über Stand-Up Comedy an und/oder Rethorik.
Und vor allem, les es nicht nur. ÜB DEN KRAM!
Wenn man das einigermaßen drauf hat, kann man den langweiligsten Scheiß interessant erzählen.

Scheu dich nicht davor auch mal ein paar Detals dazu zu dichten, es interessiert keinen wenn deine Werkbank nur ein wenig gequalmt hat, wenn du plastisch erzählen kannst, wie du den Laden retten musstest als die Kernschmelze fast bevorstand. ;)

Oder nimm mein Beispiel aus a), da wird der Weg zum Zeitschriftenregal mal eben zur JamesBond Mission. ;)

Lerne Leute (insbesondere Frauen *s* ) verschiedenste Emotionen wie Überraschung, Neugier, Freude etc. zu durchleben, in dem du mit deinen Geschichten genau diese Emotionen ansprichst.
Aber das wirst du dann ja noch mal ausführlich in den Büchern finden, die du dir noch heute kaufst und durcharbeitest. :D

[Monger]

Was mich zum nächsten Thema bringt: Ich habe ein paar weibliche Bekanntschaften, mit denen ich mal weggehe oder mit weiteren Freunden einen Spieleabend veranstalte. Aber wenn etwas Ruhe ist, und man sich unterhält, fällt mir meist nichts ein. Aber auch gar nichts. Über mein Studium und Rechner und so nen Käse zu sprechen brächte nichts, und da hätte ich auch keine Lust, weil es die Gegenseite nicht interessiert. Ich kann auch über nichts reden, wovon ich nichts verstehe. Aber, was zur Hölle redet man mit einer 24jährigen netten jungen Frau? Wenn ich was erlebe (was nicht häufig vorkommt) so kann ich das in 3 Sätzen schildern (scheiß Ingenieursstudiengang, wo man lernt sich auf das nötigste zu beschränken). Die Gute ist auch nicht so gesprächig, und so entstehen oft unangenehme Pausen.

Daher meine Frage: Was gibt es für Gesprächsthemen, die für jeden interessant sind, wo man mitreden kann und wo sich Anknüpfungspunkte ergeben?

Grüße, Crusader

Warum willst du über dich reden, und nicht über sie? Sich selbst findet man naturgemäß ziemlich langweilig. Man kennt sich selbst ja schon in- und auswendig.
Frag sie einfach was dich interessiert. Rede nicht um des Redens Willen. Natürlich braucht man Smalltalk, aber auch Smalltalk sollte sich nicht um Themen drehen die einen gar nicht interessieren. Der große Pferdefuß daran ist, dass du dich dann tatsächlich für ihr Leben interessieren musst, und nicht nur für ihren tiefen Ausschnitt...


Wenn du Probleme hast ein bestimmtes Thema zu finden, dann bieten sich folgende Einsteigerthemen ein, um mal ein bißchen Infos zu sammeln:

- "Was hast du am Wochenende gemacht? Wie war deine Woche/die Arbeit/das Studium?"
- "Warst du in letzter Zeit im Kino?"
- "Hast du Hunger/Durst? Hat jemand Lust auf Chips? Was ist denn deine Lieblingssorte? Was ist dein Lieblingsessen?"


Der Rest basiert auf guter Beobachtungsgabe. Ich war z.B. vor zwei Wochen auf einer Geburtstagsparty. Eine der Frauen dort habe ich schon seit Monaten nicht mehr gesehen, aber mir fiel auf, dass sie die Ohren gepierct hat, während wir vor ein paar Monaten noch darüber geredet haben dass sie sich in ihrem ganzen Leben noch nie gepierct hat.
Als ich sie darauf angesprochen habe, war sie erstmal völlig überrascht, weil das keinem anderen aufgefallen ist, und wir haben uns den restlichen Abend ganz gut unterhalten.

Sprich sie auf Details an die dir auffallen. Sobald Frauen ein bißchen auftauen, reden die üblicherweise wie ein Wasserfall, und du hast garantiert keinen Mangel an Gesprächsthemen mehr! ;)

[S3NS3]

Puh.... bin ja doch nicht der einzige mit solchen Problemen... ich komme auch nicht mehr klar. Nur... bin nicht 18 sondern 31!

Seit 5 Monaten gebe ich alles mich zu ändern. Ich mache es so das ich so oft weggehe wie es möglich ist. Mich auch GERADE in situationen bringe die mich vorher schon "fertigmachen" weil ich weis das das bestimmt übel endet. Egal ! Endet auch übel meist aber man lernt, sehr viel und schnell finde ich. Ich nenne das selber "Schocktherapie" :) Klappt. Wie weit es mich bringt weis ich nicht aber habe mich in 5 Monaten, so finde ich, extrem geändert. Reicht nur noch lange nicht als "normal" zu gelten ...

Vielleicht versuchst das auch? Sonst ka, bin ja wie gesagt selber in der Situation...

[Gast]

Tja, kenn ich. kommt alles durch dem lieben Computer, der stumpft halt total ab.
Gerade wenn man schon schüchtern ist und ausser Computer nicht viel Hobbies hat gibt einem das den Todesstoss in Sachen Sozialfähigkeit. Ich bin auch in so ner Situation.

[SgtDirtbag@schule]

Dem Rest deines Postings stimme ich zu, nur das
- "Was hast du am Wochenende gemacht? Wie war deine Woche/die Arbeit/das Studium?"würde ich weglassen.
Viele assoziieren ihren Beruf mit Monotonie und schlechter Laune, das bringt keine gute Grundstimmung in das Gespräch.

Ausserdem sollten "wie" Fragen generell vermieden werden, da sie vom Gegenüber zu einfach einsilbig ("Gut.", "Schlecht." ) beantwortet werden können.

[Monger]

Dem Rest deines Postings stimme ich zu, nur das
würde ich weglassen.
Viele assoziieren ihren Beruf mit Monotonie und schlechter Laune, das bringt keine gute Grundstimmung in das Gespräch.

Das ist jetzt natürlich Geschmackssache, aber ich erwarte von einem Gespräch nicht nur stimmungssteigernde Momente. Da gehören auch mal die nachdenklichen Momente dazu.
Außerdem: die meisten Frauen bauen Stress ab, indem sie reden. Wenn sie früh am Abend ihren Stress loswerden können, werden sie für den Rest entspannter sein.


Ausserdem sollten "wie" Fragen generell vermieden werden, da sie vom Gegenüber zu einfach einsilbig ("Gut.", "Schlecht." ) beantwortet werden können.
Klar, man muss natürlich Phrasen vermeiden, und bei der Frage auch deutlich machen dass man eine Antwort wünscht. Wenn mich jemand fragt: "Wie geht es dir?", dann antworte ich auch wahrheitsgemäß, auch wenn es mir richtig dreckig geht. Ich bin der Meinung dass man Leute nicht anlügen soll, die man schätzt.

Aber es wirklich eine Stilfrage. Wenn der Gesprächspartner auf sowas nicht anspringt, muss man natürlich schnell zu einem anderen Thema übergehen, bevor man sich endgültig in Belanglosigkeiten verliert. Ich würde es so machen, aber jeder entwickelt da natürlich seinen eigenen Gesprächsstil.

[Gast]

leute, ihr seid die besten!! :)

wenn ihr wüsstet, was ihr mir an mut gemacht habt...