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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : OpenFPGA


Avalox
2006-11-14, 22:07:42
AMD fördert ja das Torrenza-Konzept.

Nun hat man dort die OpenFPGA Gemeinde erwählt. Na vielleicht werden ja in ein paar Jahren FPGA Beschreibungen mal so eben, z.B. hier im Forum ausgetauscht und entwickelt.

Mal eben einen neuen CoProzessor 3DCenter v.2.9 fürs Realtime Raytracing

Na ja wie auch immer.

http://www.openfpga.org/

Stone2001
2006-11-14, 22:36:21
Möglich wäre es schon, ich halte es aber für unwahrscheinlich.
Dafür müssen sich die Hardwarebeschleuniger erstmal in normalen Rechnern durchsetzen. Bei AMD setzt das entweder einen zweiten Sockel oder einen HTX-Stecker voraus, beides findet sich gewöhnlich nicht in einem Heimcomputer. Und ob der Weg über PCIe schnell genug für berechnungsintensive Beschleuniger ist, bleibt abzuwarten. FPGAs können auch nur die Daten verarbeiten, die sie bekommen. Und für die räumliche Aufteilung müssen viele Daten gleichzeitig geliefert werden.

Hinzu kommt, dass Hardwaredesign für FPGAs nicht gerade einfach ist, vorallem wenn es effizient sein soll. ;)

Und neben FPGAs gibt es noch eine weitere Reihe von Beschleunigerkarten, die auch in einen Rechner wollen. ;)

Aber auf das Paper "Hardware Accelerators for Modern Computer Games" bin ich gespannt. ;)

Naja, bleibt abzuwarten, was wir in näher Zukunft bekommen. Ich wäre auf jeden Fall bereit, mir eine Torrenza-Plattform zuzulegen.

haifisch1896
2006-11-14, 23:56:56
Über kurz oder lang werden wir wahrscheinlich sowieso "damit leben müssen", wenn wir die Entwicklung nicht verpassen wollen.

Aber mal eine grundsätzliche Frage: Ist sowas ein programmierbarer CoProzessor, ähnlich den unified shaders von D3D10, oder würden auch da Befehle in Hardware gegossen? Denn dann würde ich kleineren FPGAs keine Chance geben, weil einfach das Kapital hinter einem solchen Vorhaben fehlt.

up¦²
2006-11-15, 00:42:44
Wer Intertesse hat schleunigst zur Uni Mannheim :wink:
Supercomputing2006: AMD announced the creation of the Mannheim Center of Excellence (COE) for research in HyperTransport technology
http://www.ra.informatik.uni-mannheim.de/index.php


Info zum Projekt:
http://www.openfpga.org/

Stone2001
2006-11-15, 10:02:57
Wer Intertesse hat schleunigst zur Uni Mannheim :wink:

http://www.ra.informatik.uni-mannheim.de/index.php
[/url]
Zu spät! Der zugehörige Studiengang Technische Informatik wurde abgeschafft! Die Technische Informatik wird in Mannheim aufgelöst, Teile davon (3 von 7 Lehrstühlen) müssen sich in Richtung Wirtschaftsinformatik ausrichten, die anderen 4 werden wohl über kurz oder lang abwandern, denn ohne Studenten ist kein richtiger Forschungsbetrieb möglich.
Mitarbeiterstellen an den Lehrstühlen dürften gerade auch nicht zu finden sein...

Gast
2006-11-15, 10:18:14
Aber mal eine grundsätzliche Frage: Ist sowas ein programmierbarer CoProzessor, ähnlich den unified shaders von D3D10, oder würden auch da Befehle in Hardware gegossen?
FPGA sind so ein Mittelding. Bei ihnen kann man (vereinfacht ausgedrückt) die Hardware aus logischen Grundelementen programmieren.

Stone2001
2006-11-15, 10:42:40
FPGA sind so ein Mittelding. Bei ihnen kann man (vereinfacht ausgedrückt) die Hardware aus logischen Grundelementen programmieren.
yup, Field Programmable Gate Arrays sind reprogrammierbare Logikbausteine. Bei FPGAs versucht man die Vorteile von Software (Programmierbarkeit) mit den Vorteilen von Hardware (schnelle Ausführung) zu verbinden. Auf FPGAs kann man prinzipielle jede (digitale) Hardwareschaltung realisieren, sei es nun einen Anwendungsbeschleuniger oder ein kompletter Prozessor.
Eine Beschreibung der Hardware (z.B. VHDL oder Verilog) wird durch verschiedene Synthesetools in ein bestimmtes Format übersetzt und kann dann als Bitstrom geladen werden. Über bestimmte Schnittstellen (wie Hypertransport) kann dann die FPGA-Logik von externen Prozessoren angesprochen und ihre Fähigkeiten genutzt werden.

Gast
2006-12-03, 12:15:15
Hinzu kommt, dass Hardwaredesign für FPGAs nicht gerade einfach ist, vorallem wenn es effizient sein soll. ;)
Genau, aber trotzdem ist man immer froh über den INhalt der mitgelieferten Bibliotheken. Aber früher oder später muss man selber ran.

haifisch1896
2006-12-04, 13:29:41
Kann man die Schnellogkeit von FPGAs irgendwie mit aktueller Hardware vergleichen?
Nehmen wir mal einen Soundprozessor wie die Chips, die auf der Audigy waren. Könnte man die anhand eines FPGAs in vergleichbarer Geschwindigkeit "emulieren"?

Trap
2006-12-04, 14:10:02
Es kommt ganz darauf an. FPGAs gibts von 5€ bis 10000€ pro Stück. Werden im allgemeinen mit ähnlich guter Technik gefertigt wie aktuelle CPUs oder GPUs. Allerdings hat man wegen der freie Verschaltbarkeit nur etwa 10% der nutzbaren Ressourcen pro Chipfläche. Bei Schaltungen die durch Signalweiterleitungszeit dominiert werden (einfacher Addierer) ist die Geschwindigkeit auch etwa 1/10, bei wenig Signalweiterleitung bis ca. 1/3.

Audigy ist dürfte kein Problem sein, selbst auf den Preis-/Leistungsverhältnis optimierten FPGAs. Der EMU10K1 Chip ist ja mit 350 nm Technik gefertigt, aktuelle FPGAs mit 90 oder 65 nm, da ist der Faktor 10 schon mehr als ausgeglichen, außerdem hat man auf aktuelle FPGAs etwas Speicher und einige Multiplizierer in der gleichen Technik wie auf echten ASICs.

haifisch1896
2006-12-07, 01:39:02
Wie teuer würde so ein Chip wohl werden? Vom passenden Board samt Layout ganz zu schweigen?

Trap
2006-12-07, 11:06:29
Das kommt drauf an wie man rechnet. Die Entwicklung eines Soundkartenchip dürfte recht aufwändig sein, wenn man da die Arbeitskosten rechnet kommt man schnell in den Millionen Euro Bereich.

Die Hardware selbst kostet nicht viel. Platine fertigen lassen auch nicht (Entwurfskosten wieder ausgeklammert). Die fertige Karte als ein Einzelstück geht wohl unter 500 €. Mit 1000 oder 100.000 Stück bekommt man natürlich ganz andere Preise.

Relic
2006-12-07, 17:05:58
Naja diese Fragestellung ist aber irgendwie etwas sinnlos. FPGAs haben hauptsächlich ihre stärken bei der Entwicklung von Hardware (ist ein vielfaches schneller als Software Emulation) und bei Spezialaufgaben, wo es eben grade keine vorhandene dedizierte Hardware gibt.

haifisch1896
2006-12-09, 02:45:31
Von FPGAs habe ich keine Ahnung. Darum fragte ich.

Relic
2006-12-09, 04:55:17
Deswegen anworte ich :) sry wenn es etwas unfreundlich rüber kam war nicht gewollt ;)

Trap
2006-12-09, 09:45:48
Von RME gibt es schon lange Soundkarten bei denen der Controller mit einem FPGA realisiert ist.

FPGAs als Verkaufhardware sind sinnvoll bei kleinen Stückzahlen (so bis in die Größenordnung 100.000 Stück) oder wenn man die Hardware auch beim Kunden noch patchen möchte.

Relic
2006-12-09, 10:50:14
Ja das sind aber dann auch keine Soundkarten für den Mainstream sondern Speziallösungen. Weil wie du schon sagst in Kleinserien es noch wirtschaftlich sein kann ein FPGA zu nehmen, bei größeren Stückzahlen sich aber ein eigenes spezielles Stück Silizium mehr lohnen würde.