Informatik? Telematik? Erfahrungsberichte erwünscht.

[san.salvador]

Hoi!

Ich studier derzeit Rechtswissenschaften in Graz, allerdings mit mäßigem Erfolg und abnehmender Begeisterung.

Ich spiel jetzt mit dem Gedanken, auf die TU zu wechseln. Auf den ersten Blick sprechen mich Informatik und Telematik an.
Ich hab vom Programmieren keine große Ahnung, aber ich interessiere mich seit Ewigkeiten für Computer Hard- und Software und denke irgendwie, dass das eher meinen Nerv treffen könnte.

Kann mir jemand etwas näheres über diese zwei Studienrichtungen erzählen? Was tut man da, wie trocken ist es wirklich, was sollte man mitbringen?
Oder gibt es noch eine Richtung, die ich mir mal genauer ansehen sollte?

[maximAL]

informatik an einer uni wird höchstwahrscheinlich relativ trocken sein. und da gehts auch weniger um hard - und software, sondern um algorithmen, logik, formale systeme, mathematik, rechnerarchitektur etc...

[JFZ]

informatik an einer uni wird höchstwahrscheinlich relativ trocken sein. und da gehts auch weniger um hard - und software, sondern um algorithmen, logik, formale systeme, mathematik, rechnerarchitektur etc...

ack

Telematik geht dann besonders in die Richtung Kommunikationsprotokolle. Ein paar Stichworte wären vielleicht Handshakes, Fehlerkorrekturalgorithmen, Warteschlagentheorie


Allerdings geht dann vielleicht noch eine Richtung auf VHDL ein, was je nac Prof recht interessant ist. Wir hatten auch noch in einem Labor mal einen Minirechner designed und gebaut. (uralter motorola-prozessor, Platinenlayout und alles was dazugehört mussten wir selber machen)



Generell kann man schon sagen: Sowas an der Uni geht hauptsächlich auf die Theorie ein. Wenn du mehr praktisches haben willst, dann ist eher die FH oder die Ausbildung IT-Systemtechniker etwas, was in die Richtung geht.

[Mystery]

Deine Vorstellung vom Informatik Studium bekommst du eher in einer Ausbildung zum Fachinformatiker.

Wie maximAL sagte, Informatik Studium ist viel Theorie, Mathematik etc.

[Quantar]

Kurz und Knapp:
Ich hab 2 Semester Telematik BA an der TFH Wildau studiert. Top Moderne und herrvorragend eingerichtete FH. Pro Semester auf ca. 40 Plätze beschränkt. War immer ein super Verhältnis zu Komis und Dozenten. in den ersten Semestern recht interdisziplinär eingerichtet -Informatik(Java), Mathe, Grundlagen BWL, Rechnungswesen, Physik-, später relativ Informatik und Mathe lastig. Freund von mir macht dort inzwischen sein Master und arbeitet nebenbei bei Cisco.
Wäre an sich mein Traumstudium gewesen, wenn ich ned son Mathe Honk wäre :usad:

[Stone2001]

Von Rechtswissenschaften zu Informatik: now something completely differnet. ;)

Über das Informatik-Studium haben sich meine Vorredner schon ausgelassen... Viel Mathe, viel Theorie, ... .

In den Bereich Telematik (ein Teilgebiet der Informatik) fällt recht viel. Den Kern sind wohl die Kommunikationsprotokolle (TCP, UDP,...) und alles was dazugehört. Im weiteren Umfeld kommen dann rech interessante Gebiete, wie Ad-Hoc-Netze, Car-to-Car Kommunikation, ..., aber auch Arbeiten im Bereich Network-On-Chip, Höchstleistungsrechner oder Verteilte Systeme (speziell: Web-Applikationen).
In den Bereich Hardware wirst du an einer Uni hier allerdings recht selten kommen, wie es an einer FH aussieht... .
Bei uns ist Telematik ein relativ praxisnahes Gebiet, weshalb es von vielen als Notanker genommen wird. D.h. Programmierkenntnisse sollte man schon haben oder sich schnell aneignen können.

Wenn es "etwas" hardwarenaher sein soll, dann solltest du zu den Elektrotechnikern gehen und etwas in Richtung Nachrichtentechnik oder vielleicht auch Technische Informatik machen.

[Juice]

Also ich hab auch ein Jahr Info an einer Universität studiert und kann es eigentlich keinem raten, sehr trocken, sehr theoretisch, sehr abstrakt.
An einer FH soll das Studium jedoch praxisbezogener sein, d.h. du wirst mehr mit den Programmen arbeiten dürfen.
Was einen am Anfang erwartet sind Fächer wie Mathematik, allerdings auf Hochschulniveau, also kein Kinderspiel.
Dann noch Theoretische Informatik, d.h. Automatentheorie und Formale Sprachen, von vielen gehasst, ich fands eigentlich nicht ganz so dramatisch. Man muss halt viele lustige Kreise malen ,die man dann durch Pfeile verbindet und schon hat man eine Rechenmaschine die irgendwelche Zeichen akzeptiert und andere nicht. Dazu muss man dann noch beweisen, dass dieser Automat auch das macht, was er machen soll ;)
Dann gibts noch Fächer wie Technische Informatik, wo du den grundlegenden Aufbau von Schaltkreisen und - system lernst, braucht kein Mensch, dann darfst du noch in Maschinensprache programmieren, sehr lustig, da ein Programm ca. 3 mal so lang ist wie in einer höheren Programmiersprache und sich ständig alles wiederholt, man aber trotzdem verdammt schnell den Überblick verliert.
Dann werden dir noch Programmierungsgrundlagen vermittelt, d.h. du lernst, was man alles nicht programmieren kann und darfst dann auch noch schön beweisen, warum. Nebenbei lernst du auch noch ein bisschen programmieren, bzw. du solltest es nebenbei lernen.
Naja, Informatik ist halt im Moment ein Modefach und am Anfang ziemlich schwierig, damit erstmal aus den ganzen Bewerbern aussortiert werden kann, ist aber eigentlich in fast jedem Naturwissenschaftsstudium so...