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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leistung eines NTs verdoppeln


liquid
2006-12-03, 14:03:06
Moin,

ich plane gerade die Stromversorgung meines neuen DIY-DACs, der zwar nur 11V brauchen wird aber dafür einen konstanten Strom von etwa 1A ziehen wird.

Die Stromversorgung soll auch Selbstbau werden (ich will jetzt keine Klagen hören von wegen 'Das ist ja gefährlich' - ich betreibe schon seit einiger Zeit ein selbstgebautes NT und ich lebe immer noch *g*).

Die Versorgung soll linear reguliert sein (also kein Switcher oder gänzlich unreguliert), da der DAC etwas allergisch auf Ripples in der Versorgung reagiert.

Aufbauen soll das ganze auf dem TEPS/STEPS Board von tangentsoft.net - das war schon die Grundlage des ersten NTs. Das Problem welches sich allerdings rauskristallisiert, ist dass die Wärmeabgabe des Regulators das große Problem werden wird. Desweiteren muss natürlich der Trafo entsprechend ausgelegt sein und leider bekomme ich nur maximal 25VA Typen die auf das Board passen.

Jetzt habe ich mir gedacht einfach zwei NTs zu bauen, jeweils mit der gleichen Bestückung (25VA 2x7V Amveco Toroid, denn der Regulator braucht ja etwas Luft zum regulieren) und die dann zusammenzuschalten um die doppelte Leistung zu bekommen. Die Zusammenschaltung wird allerdings erst am DAC geschehen, ich werde also zwei (erst einmal) separate NTs bauen mit gleichen Leistungsdaten aber entsprechend die Anschlüsse am DAC für 4 Strippen ausrichten.
Halter ihr das für eine gute Idee, oder könnte das evtl. Problem mit der Masse geben?

cya
liquid

anddill
2006-12-03, 15:21:29
Wenn das stabilisierte Netzteile sind, und eins davon ein paar mV mehr liefert als das andere, dann wird das eine Netzteil überlastet und das andere gibt nur ein paar mA ab.
Aber ich seh das Problem nicht. Ein LM317 liefert bis zu 1,5A. Der benötigte Spannungsabfall zum Regeln liegt nur bei min. 2V. Du brauchst also nur eine Rohspannung von 13-15V.
Da eine Gleichrichtung eine Spannung von ca. 1,4 x Wechselspannung erzeugt, braucht Dein Trafo also nur rund 10V liefern. Wenn Dir das zu knapp erscheint, nimm eine LowDrop-Version für den Stabi, dann reichen schon 12V am Gleichrichter. Oder einen 12V-Trafo.

Und jetzt rechnen wir mal. Trafo:
10V x 1A = 10W oder mit Reserve 12V x 1A = 12W
Regler:
(14V-11V) x 1A = 3W oder mit Reserve (16,8V-11V) x 1A = 5,8W

Deine Version:
14V~ ergibt ca. 19,5V DC
Dh. der Trafo muß bei 1A etwa 20W leisten.
Regler:
(19,5V-11V) x 1A = 8,5W
Jetzt müßte man den thermischen Widerstand des Kühlkörpers wissen, dann könnte man die Temperatur ausrechenen, aber wenn ich mal Erfahrung x Daumen rechne, wirds mit dem abgebildeten kühler ab 5W sehr warm, bei 8,5W heiß.

liquid
2006-12-03, 15:41:30
Wenn das stabilisierte Netzteile sind, und eins davon ein paar mV mehr liefert als das andere, dann wird das eine Netzteil überlastet und das andere gibt nur ein paar mA ab.
OK, sowas in der Art hatte ich vermutet. Also fällt die Idee ja schonmal flach.

Aber ich seh das Problem nicht. Ein LM317 liefert bis zu 1,5A.
Ich habe beim letzten NT einen LM338 verwendet, der hat soweit ich mich erinnern kann etwas bessere specs als der LM317.

Der benötigte Spannungsabfall zum Regeln liegt nur bei min. 2V.
Hmm, kann es sein dass ich den 'Power Supply Parameter Estimator' (http://www.tangentsoft.net/elec/ps-est.html) falsch verwende?

Meine Werte die ich eingeben habe:
Transformer unloaded voltage: 16V (vermutlich sehr optimistisch geschätzt)
Rated voltage: 14V (2x7V liefert der Amveco/Talema von Reichelt)
Rated current: 1.5A (steht zumindestens auf der Reichelt Seite, ich frage mich immer ob das jetzt primär oder sekundär gilt)
Desired regulated voltage: 11V
Average output current: 1A
Schottky rectifier

Das Ding liefert mir dann:
"Results: unregulated voltage ≈ 18–22 V, ripple ≈ 4.2 V, drop across regulator ≈ 3–11 V, regulator temp up to 87 °C over ambient

Analysis: Regulator will get very hot."

Und 87 Grad bei geschlossenem NT Gehäuse ist definitv zuviel.

Wenn ich allerdings mal von einem 2x5V Trafo ausgehe, so liefert mir das Script dass die Spannung nicht zum vernünftigen regeln ausreichen würde. Könnte es sein, dass das Script da etwas zu pessimistisch schätzt?

Du brauchst also nur eine Rohspannung von 13-15V.
Da eine Gleichrichtung eine Spannung von ca. 1,4 x Wechselspannung erzeugt, braucht Dein Trafo also nur rund 10V liefern.
Das waren auch meine Gedanken. Ich studiere Physik im Nebenfach, bin also über die Theorie bestens informiert - aber ich weiß ja dass man das nicht alles 1:1 auf die Praxis anwenden kann, deshalb frage ich nach. Wie gesagt, das kam mir auch spanisch vor.

Wenn Dir das zu knapp erscheint, nimm eine LowDrop-Version für den Stabi, dann reichen schon 12V am Gleichrichter. Oder einen 12V-Trafo.
Ich vermute mal der LM338 ist keine low-drop Version. Wie finde ich denn raus, welche LMs low-drop sind und welche nicht? Steht das immer so in den Specs drin?
Nächstes Problem: Ich sehe bei Reichelt nur Toroids mit 2x7V, darunter gibts nichts. Selbst wenn ich jetzt 2x6V oder 2x5V bekommen wollte, würde das wohl schlecht aussehen. Wo also einen vernünftigen Toroiden herbekommen?

Und jetzt rechnen wir mal. Trafo:
10V x 1A = 10W oder mit Reserve 12V x 1A = 12W
Regler:
(14V-11V) x 1A = 3W oder mit Reserve (16,8V-11V) x 1A = 5,8W
Was soll mir das jetzt sagen? Ich habe so die Vermutung dass 5,8W nicht so viel Wärmeabgabe sind.

Danke schonmal für die Hilfe!

cya
liquid

anddill
2006-12-03, 17:11:32
Was benutzt Du denn für Pufferelkos? Gib mal 4000µF in den komischen Rechner ein, dann reichts schon.
Und Du brauchst doch keinen Trafo mit zwei Spannungen, nimm doch einfach einen mit einer passenden Spannung, zum Beispiel 12V. Passt die Platine nicht, dann bohr einfach passende Löcher und verdrahte unten mit etwas Kupferdraht.
Und einen LowDrop-IC findest Du einfach per Suche bei Conrad.

liquid
2006-12-03, 19:24:09
Was benutzt Du denn für Pufferelkos? Gib mal 4000µF in den komischen Rechner ein, dann reichts schon.
Es sollen 4x2200uF werden, da ich noch ein paar Panasonic Elkos hier rumfliegen habe. Ich bin auch doof dass ich darauf nicht geachtet habe, danke erstmal dafür.

Und Du brauchst doch keinen Trafo mit zwei Spannungen, nimm doch einfach einen mit einer passenden Spannung, zum Beispiel 12V.
Ich wollte wieder einen Toroiden nehmen und Reichelt hat als PC-mounted Dinger nur die von Amveco/Talema und die gehen halt nur bis 2x7V. Ich meine die Toroiden sollen ein besseres EMV-Verhalten an den Tag legen. Ich habe leider keine Ahnung wo ich sonst noch Amveco Produkte herbekomme, bei Farnell (wo ich sonst immer alles bestelle, was es bei Conrad/Reichelt nicht gibt) finde ich auch keine. Ich weiß allerdings auch nicht wie das mit Trafos aussieht, die keine duale Spannung ausgeben und ob man die überhaupt ohne Probleme montieren kann.
(bei Conrad finde ich auch keine die PC-mounted sind)

Du weißt nicht zufällig wo man sowas noch herbekommt?

Passt die Platine nicht, dann bohr einfach passende Löcher und verdrahte unten mit etwas Kupferdraht.
Habe ich beim letzten Mal mit der Schaffner Drossel gemacht, welche nicht passen wollte. Nur ist das um den Trafo schon so ziemlich eng.

Und einen LowDrop-IC findest Du einfach per Suche bei Conrad.
OK, ich habe mich jetzt für einen LT 1084 CT entschieden. TO-220, low-drop und für 5A spezifiziert. Evtl. etwas überdimensioniert aber der Regulator wird ja auch am wärmsten bei der ganzen Geschichte.

Der Power supply Rechner ist jetzt auch nicht mehr am mosern:
Ich plane mit 10V rated voltage, 1.8A rated current (das ist von der 2x7V version bei Reichelt, die 2x5V version sollte dann noch mehr Spiel haben), 1VDC drop-out, 8800uF filtering, und 11VCD (1A) output.

Und erstmal vielen Dank für deine Hilfe. Ich habe ehrlich gesagt sehr viel Ehrfurcht vor Elektrizität und möchte möglichst nicht 'herumexperimentieren', wenn ich nicht weiß dass es sicher ist.

cya
liquid

PS: Dumme Frage aber K/W ist doch dasselbe wie C/W (da die C-Skala geben über der Kelvin-Skala nur verschoben ist)? Wo bekomme ich allerdings einen 3,7K/W TO-220 Kühler her?

EDIT: Mir dünkt es gibt allgemein sehr wenige 10V Transformatoren. :(

anddill
2006-12-03, 20:34:04
PS: Dumme Frage aber K/W ist doch dasselbe wie C/W (da die C-Skala geben über der Kelvin-Skala nur verschoben ist)? Wo bekomme ich allerdings einen 3,7K/W TO-220 Kühler her?

EDIT: Mir dünkt es gibt allgemein sehr wenige 10V Transformatoren. :(

Natürlich. Wie war das mit dem Nebenfach? ;)

liquid
2006-12-03, 20:39:11
Natürlich. Wie war das mit dem Nebenfach? ;)
Ich habe mich nur beim Vergleichen der KüKös bei Farnell und Reichelt etwas gewundert, weil es da eklatante Unterschiede zwischen ungefähr gleichgroßen Kühlern hab, die beide aus Alu bestanden.
Habe bei Farnell jetzt einen 2.1 K/W gefunden, mal sehen ob ich damit weit komme...

Das größte Problem scheint momentan der Trafo zu sein. Ich gucke mal ob ich evtl. nicht auf 9V sekundär runtergehen kann. Weil 12V ist mir noch zuviel Wärme und 10V Trafos scheint es ja wirklich nichtg zu geben.

cya
liquid

anddill
2006-12-03, 21:01:21
12V wird gehen, dann nimm halt keine Shottky-Gleichrichter, dann ist es schon wieder 1V weniger.
9V wäre doch arg knapp.

liquid
2006-12-05, 23:06:39
N'Abend!

Ich habe jetzt eine neue Idee. Ich werde es mit dem 12V Trafo angehen, auch wenn die Wärmeentwicklung etwas größer als geplant wird.

Deshalb werden ich einen KüKö verwenden, der extern montiert wird und an den dann der LT drankommt. Der KüKö selbst wird dann noch mit dem Gehäuse verbunden sein, sprich ich habe durch das Alu-Gehäuse auch nochmal ein paar Grad weniger.

Mir ist klar dass ich den LT dann vom KüKö elektrisch isolieren muss, da es sonst ein Kurzschluss mit Masse erzeugt. Bei Reichelt gibt es so Silikonstreifendinger, die dafür da sind.

Meinst du anddill das wäre eine Lösung des Problems? Den LT will ich nämlich nicht im Gehäuse unterbringen, der heizt sich dann ja extrem auf, wenn ich keine Löcher in das Alu bohre (wollte ich eigentlich auch nicht).
Man darf halt nicht an das Ding mit leitenden Gegeständen die einen Kurzen verursachen könnten. Aber ich werde das NT dann sowieso so positionieren, dass ich und auch keine andere Person da mit ihren Fingern dran rumgrabbeln (ich kenne mich ja selber).

Ich habe da einen großen 2.1 K/W Kühler im Auge, der dann direkt auf sas Gehäuse kommt. Wärmeleitpaste zwischen Gehäuse und KüKö und dann fest verschrauben (die Löcher werde ich dann wohl riskieren müssen).
Dann dieses Silikonzeugs zwischen LT und KüKö und auch fest verschrauben.

Hört sich für mich jedenfalls nach einiger tauglichen Idee an. Irgendwelche Einwände?

Könnte die zusätzliche Wegstrecke von Platine zu LT Probleme bereiten? Die Kabel die ich da verwenden werde, werden auch garantiert überdimensioniert sein, sodass ohmscher Widerstand nicht das Problem sein sollte.

cya
liquid

anddill
2006-12-06, 18:52:48
Benutz doch einfach ein Stück Aluprofil als Gehäusewand, und schraub den Stabi einfach daran:
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=188808

Zum Isolieren brauchst Du eine Silikonzwischenlage und eine Isolierbuchse für die Schraube, zumindest, wenn der Regler ein normales TO220 Gehäuse hat, wie der LT 1084 CT:
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=189146

liquid
2006-12-06, 21:02:37
Benutz doch einfach ein Stück Aluprofil als Gehäusewand, und schraub den Stabi einfach daran:
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=188808
Nur könnte ich dann das Alu-Gehäuse (was schon da ist) nicht verwenden bzw. müsste da eine Wand raustrennen. Aber danke für den Tipp, ich wandle das Prinzip bestimmt auch nochmal ab, bis jetzt ist ja der DAC auch noch nicht komplett.

Zum Isolieren brauchst Du eine Silikonzwischenlage und eine Isolierbuchse für die Schraube, zumindest, wenn der Regler ein normales TO220 Gehäuse hat, wie der LT 1084 CT:
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=189146
Brauch ich so eine Isolierbuchse auch, wenn ich Nylonschrauben+Nylonmuttern verwende, um die Sache zu verschrauben?

Gruß,
liquid

barracuda
2006-12-06, 21:25:23
Wenn du eine nichtleitende Schraube verwendest, kannst du eigentlich auf den Iso-Nippel verzichten. Du brauchst für diesen Fall eine M4-Schraube, mit Iso-Nippel eine M3.
Besser ist die Verwendung eines Iso-Nippels allerdings schon, weil der länger ist als die Basisplatte des TO-220 Gehäuses, das verhindert dass an der Kante der Bohrung doch ein Masseschluss entsteht wenn die Isolierscheibe mit der Zeit nachgeben sollte, was zwar nicht sehr wahrscheinlich aber doch möglich ist.

liquid
2006-12-06, 21:41:40
Also die Nylonschrauben die ich noch habe sind soweit ich mich entsinnen kann M3. Ich denke ich werde aber aus Gründen der Sicherheit auch noch so ein Isolierscheibending verwenden. Man will ja schließlich lange was von seinen Gerätschaften haben und viel kosten tut das Ding ja auch nicht.

Wie sieht das jetzt eigentlich mit der Verlegung des LTs nach draußen aus? Verursacht also doch keine Probleme, richtig?

cya
liquid

barracuda
2006-12-06, 23:54:05
Ja den LT kannst du ohne weiteres nach außen verlegen, ist schon besser wenn die Wärme gar nicht erst ins Gehäuse geht, insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache das schwarz eloxierte KKs den Großteil der Wärme abstrahlen.

Andererseits sind die paar Watt nicht sooo viel dass man dafür große "Luftsprünge" machen müsste. Sollte nichts machen wenn er im Gehäuse werkelt, probieren geht hier über studieren.

anddill
2006-12-07, 19:54:52
Nylonschrauben bringen doch gar nicht genug Festigkeit mit, um einen Leistungshalbleiter ordentlich an einem Kühlkörper festzupressen.
Aber falls Du unbedingt ohne die kleine 9Ct-Isolierhülse auskommen willst, besorg Dir so eine Federklammer, die direkt auf den Plasteteil des Gehäuses preßt.
Oder bau Dir eine Strebe aus einem Stück U-Profil, die rechts und links mit Metallschrauben in den Kühlkörper verschraubt wird und dann in der Mitte auch auf die Plaste preßt. Wenn Du in eine Car-Hifi Endstufe schaust, wirst Du z.B. so eine Konstruktion finden.

liquid
2006-12-07, 20:49:18
Nylonschrauben bringen doch gar nicht genug Festigkeit mit, um einen Leistungshalbleiter ordentlich an einem Kühlkörper festzupressen.
Das ist doch mal eine Aussage. OK, dann schlage ich mir das mit den Nylonschrauben wieder aus dem Kopf. Müssen die halt für etwas anderes verhalten. Habe ja auch noch normale M3 mit Mutter.

Aber falls Du unbedingt ohne die kleine 9Ct-Isolierhülse auskommen willst, besorg Dir so eine Federklammer, die direkt auf den Plasteteil des Gehäuses preßt.
Also soviel Geld wird wohl noch übrig sein.

Oder bau Dir eine Strebe aus einem Stück U-Profil, die rechts und links mit Metallschrauben in den Kühlkörper verschraubt wird und dann in der Mitte auch auf die Plaste preßt. Wenn Du in eine Car-Hifi Endstufe schaust, wirst Du z.B. so eine Konstruktion finden.
Hmm, werde ich mal nach googeln. Mit Car-Hifi habe ich nämlich nichts am Hut, ich kann beim Autofahren sowieso nicht gut Musik hören.

cya
liquid

Rhönpaulus
2007-01-02, 23:17:40
falls ein altes pc-nt zum ausschlachten greifbar ist findest du dort auch alles um deinen regler korrekt montieren zu können.
plastikschrauben sind tabu und für gehäuseexterne montage benötigt es noch isolierschlauch für die anschlüsse und eine kappe für die kühlfahne.
ich würde in deshalb innerhalb des gehäuses montieren.
die paar watt bekommt man locker auf natürliche art abgeführt.
die keramikkondensatoren zur dämpfung von eigenschwingungen des regler-ic müssen dicht an diesem verlötet werden wenn dieser extern montiert werden soll.

liquid
2007-04-01, 00:54:02
Hallo!

Das Netzteil ist ja nun schon seit geraumer Zeit fertig, aber wird momentan (wegen meines USB-Problems, für dessen mögliche Behebung mir noch ein paar Komponenten fehlen) nicht verwendet.

Da ich weitere Probleme ausschließen möchte - die mir eventuell wieder den Spaß am DAC versauen - wollte ich nochmal auf die Sache der Oszillator zurückkommen, die Rhönpaulus angesprochen hat.

Ich verlinke mal gerade die Seite des STEPS (der NT-Platine):
http://www.tangentsoft.net/elec/teps/

Nun die Frage an alle (und an Rhönpaulus insbesonders):
i) Wo und wie müssen die KeraKo befestigt werden? Kann ich diese direkt an die Beinchen des LTs löten?
ii) Wieviele müssen das sein? Jeweils einen für In- und Output?
iii) Welche Größe und was für einen Typ KeraKo soll ich verwenden?
iv) Wenn ich jetzt diese KeraKo noch installieren möchte, muss ich dann Komponenten vom Board wieder entfernen?

Danke!

cya
liquid

barracuda
2007-04-01, 01:59:05
i) Wo und wie müssen die KeraKo befestigt werden? Kann ich diese direkt an die Beinchen des LTs löten?
Ja, am Besten direkt an den Regler.
ii) Wieviele müssen das sein? Jeweils einen für In- und Output?
Ja.
iii) Welche Größe und was für einen Typ KeraKo soll ich verwenden?
Ich würde π mal Daumen 0,1µ nehmen, der einfachste Typ genügt hier.
iv) Wenn ich jetzt diese KeraKo noch installieren möchte, muss ich dann Komponenten vom Board wieder entfernen?
Hmm, hier verstehe ich die Frage nicht ganz. Wenn du meinst ob du die Kerkos zusätzlich installieren und alles andere unverändert lassen kannst: Ja.

Rhönpaulus
2007-04-01, 02:59:07
wenn möglich dann vermeide die externe montage.
der elektrische widerstand und die induktivität der kabel verschlechtert das reglerverhalten deutlich.
wenn es unbedingt sein muß dann füge noch einen 100nf vielschicht-keramikkondensator direkt am ic zwischen den pins 1 und 2 hinzu und achte auf sehr große kabelquerschnitte bei pin2 und pin3.
kritisch ist auch der spannungsteiler an pin1.
deshalb r3 ebenfalls direkt an den regler verlöten.
der massepunkt des potis muß direkt zum strompfad zwischen den ladeelkos und dem ausgangsseitigen masseanschluß gehen aber das berücksichtigt die platine vermutlich sowieso.
c7 dient zur dämpfung von rückkopplungsschwingungen.
er sollte besser ebenfalls direkt mit pin1 verlötet werden anstatt auf der platine zu verbleiben.
seine massepunkt *muß* dann direkt zu dem des potis führen.

trotz alledem wird der regler keine so saubere betriebsspannung abliefern wie er es könnte wenn seine anschlüsse so kurz wie mgl. gehalten werden und wie es das datenblatt des herstellers fordert.
in wie weit sich das bei deinem einsatzzweck störend auswirkt mußt du selber testen.
es hängt von der brummspannungsunterdrückung deiner dac-schaltung ab und mit welchem fremdspannungsabstand du dich zufrieden gibst.
normalerweise vermeidet man das halt in dem man die strompfade am regler konstruktionsbedingt so kurz wie mgl. hällt.

liquid
2007-04-01, 16:43:03
Ja, am Besten direkt an den Regler.
Wobei der mittlere Pin ADJ ist und rechts und links die IN- und OUT-Pins sind, richtig? Also würde ich jeweils von rechts nach mitte einen KerKo legen und dann nochmal von mitte nach linsk.

Hmm, hier verstehe ich die Frage nicht ganz. Wenn du meinst ob du die Kerkos zusätzlich installieren und alles andere unverändert lassen kannst: Ja.
Die Frage kam auf weil ich vermute dass tangent so ein Bauteil schon vorgesehen hat, ich habe deshalb auch mal in die Bestückungsliste geguckt (da sind Erklärungen zu der Funktion dabei) habe aber nichts gefunden, was darauf hindeutet dass ein KerKo die Oszillation des Regulators hemmen soll.

wenn möglich dann vermeide die externe montage.
der elektrische widerstand und die induktivität der kabel verschlechtert das reglerverhalten deutlich.
Der Regulator ist jetzt schon extern montiert, was der Wärmeentwicklung im Gehäuse wirklich zu gute kommt. Nächstes Mal werde ich die Version "Wärme über Alu/Kupfer-Profil nach draußen führen" ausprobieren.

wenn es unbedingt sein muß dann füge noch einen 100nf vielschicht-keramikkondensator direkt am ic zwischen den pins 1 und 2 hinzu
Pin 1 und 2 haben welche Funktion? Also 2 ist vermutlich ADJ, denke ich mir mal.
Wäre dieser 100nF KerKo ein brauchbarer Typ: Bei Reichelt "X7R-2,5 100N"
NP0 Typen mit der Größe finde ich dort nicht und Farnell ist momentan offline.

und achte auf sehr große kabelquerschnitte bei pin2 und pin3.
Dickere Kabel kann ich nicht verwenden, da ich die sonst nichtmehr vernünftig mit den Pins des Regulators verlötet bekomme. Habe schon das dickste genommen was mein Sortiment hergibt.

kritisch ist auch der spannungsteiler an pin1.
deshalb r3 ebenfalls direkt an den regler verlöten.
der massepunkt des potis muß direkt zum strompfad zwischen den ladeelkos und dem ausgangsseitigen masseanschluß gehen aber das berücksichtigt die platine vermutlich sowieso.
Ich schaue mir das mal an, aber viel ändern an der Platine kann ich ja nicht.

c7 dient zur dämpfung von rückkopplungsschwingungen.
er sollte besser ebenfalls direkt mit pin1 verlötet werden anstatt auf der platine zu verbleiben.
seine massepunkt *muß* dann direkt zu dem des potis führen.
Ah, gut - sowas habe ich nämlich in der Anleitung zu finden versucht.

trotz alledem wird der regler keine so saubere betriebsspannung abliefern wie er es könnte wenn seine anschlüsse so kurz wie mgl. gehalten werden und wie es das datenblatt des herstellers fordert.
in wie weit sich das bei deinem einsatzzweck störend auswirkt mußt du selber testen.
Ich nehme an es gibt ohne ein Oszilloskop keine Möglichkeit die Restwelligkeit des NT zu messen?

es hängt von der brummspannungsunterdrückung deiner dac-schaltung ab und mit welchem fremdspannungsabstand du dich zufrieden gibst.
normalerweise vermeidet man das halt in dem man die strompfade am regler konstruktionsbedingt so kurz wie mgl. hällt.
Der DAC hat für jedes seiner Module nochmal eine separate Spannungseinheit, die ebenfalls einen Regulator beeinhaltet - ich muss also mit dem NT nur dafür sorgen, dass der Großteil der Welligkeit rausgefiltert wird. Den Rest sollten dann die einzelnen Regulatoreinheiten auf den Platinen tun.

Nur wissen wir (ich schließe mal barracuda mit) nicht ob diese separaten Wandlerkomponenten nicht eventuell auch problematisch sind - siehe das leidige USB-Problem.

Da ich sowieso noch Komponenten bestellen muss (ich brauche noch ein SPDIF-Modul welches mit 48kHz Signale zurechtkommt, das bisherige reclocked nur 44,1kHz) will ich vorher abchecken wie ich mir mit hoher Wahrscheinlichkeit das Problem vom Leib halte :)

Würde es etwas bringen die einzelnen Module mit einem großkapazitiven Elko zwischen V+ und GND auszurüsten? Ich benötige sowieso noch Elkos, deshalb überlege ich ein paar mehr mitzubestellen.

UND:
Danke an barracuda und Rhönpaulus!

cya
liquid

Rhönpaulus
2007-04-01, 20:50:34
also wenn deine dac selber noch spannungsregler haben hättest du auch gleich die erste,hier besprochene, reglerschaltung weglassen können aber vielleicht brauchst du die spannung ja auch noch für andere komponenten.

zwei linearregler hintereinander ergeben nicht immer eine besseer gefilterte ausgangsspannung als einer allein.
was zählt ist einzig allein die filterung der rohspannung und die güte des regelkreises vom regler.
letzteres wird von der auslegung des spannungsteilers am adj-pin mitbeeinflußt.
besorge dir doch erstmal das datenblatt deines regler-ic.
dort ist die beschaltung nebst den hinweisen für ein besonders gutes reglerverhalten dokumentiert.
wenn du den lm1086ct einsetzen willst hast du hoffendlich den richtigen gekauft den diesen gibt es auch als festspannungsregler.
nur der lm1086ct-adj bietet eine einstellbare ausgangsspannung.

wenn du deine dac besonders saubere versorgungsspannungen verpassen willst mußt du direkt am da-wandler-ic ansetzen und nicht an der spannungszuleitung.
auch hier gilt kondensatoren mit niedrigem innenwiderstand und geringer induktivität mit kurzen zuleitungen verschalten.
das macht man üblicherweise mit keramikkondensatoren in unmittelbarer nähe zum ic.
elkos reagieren zu langsam und zu schwach um schnelle stromspitzen ausreichend zu dämpfen.
zusätzliche elkos am ausgang deiner reglerschaltung kannst du dir sparen da sie nichts bringen.

das einfachste für die kühlung ist es das regler-ic am rand der platine zu plazieren und dieses dann von innen direkt mit einem geeignetten metallteil des gehäuses zu verschrauben.
so spartst du dir kühlkörper/wärmeleitbrücken und hast keine langen zuleitungen im regelkreis.
unter die kühlfahne kommt dann eine glimmerscheibe und die schraube wird mit einer isolierbuchse gegenüber der kühlfahne des reglers elektrisch isoliert.

liquid
2007-04-01, 21:15:30
also wenn deine dac selber noch spannungsregler haben hättest du auch gleich die erste,hier besprochene, reglerschaltung weglassen können aber vielleicht brauchst du die spannung ja auch noch für andere komponenten.
Dazu muss ich sagen, dass ich nochmal einen STEPS gebaut habe, da bei mir schon einer rumsteht und der seinen Dienst gut tut. Doede sagt auch dass für den DAC wohl eine ungefilterte Spannungsversorgung reicht, die aber auch großzügig dimensioniert sein sollte. Also DIY musste (und sollte) schon sein, und da ich wie gesagt gute Erfahrung mit den STEPS gemacht habe, habe ich dann beschlossen einen zweiten zu bauen - halt mit anderen Spezifikationen.
Halt typisches Mathematikdenken (studiere ich im Hauptfach): Man führt das Problem auf ein bereits bekanntes (und gelöstes) zurück.

zwei linearregler hintereinander ergeben nicht immer eine besseer gefilterte ausgangsspannung als einer allein.
Hmm, ich habe mir das so gedacht: Was der eine an Restwelligkeit noch durchlässt, fängt dann der andere auf. Ich denke allerdings auch dass bei der Welligkeit die Wandlermodule im DAC limitieren.

was zählt ist einzig allein die filterung der rohspannung und die güte des regelkreises vom regler.
Doede meint zumindestens auf seiner Website dass die Güte erste Sahne ist (oder ähnlich, ich will jetzt nix zitieren). Da das mein erstes größeres DIY-Projekt ist und ich ehrlich gesagt mehr als Nachbauen auch nicht kann (bzw. mir nicht zutraue), will ich da keine Kritik äussern - das steht mir einfach nicht zu, dafür müsste ich mich schon viel besser auskennen.

letzteres wird von der auslegung des spannungsteilers am adj-pin mitbeeinflußt.
besorge dir doch erstmal das datenblatt deines regler-ic.
dort ist die beschaltung nebst den hinweisen für ein besonders gutes reglerverhalten dokumentiert.
Ehrlich gesagt möchte ich jetzt nicht den ganzen Aufbau wieder einreissen. Ich möchte ihn nur etwas tweaken, damit ich den DAC im kommenden Semester (was ja schon bald ist - deshalb sitze ich hier ja auf glühenden Kohlen, denn im Semester rumzubasteln ist dann nicht mehr wegen Zeitmangel) ohne Probleme nutzen kann.
Ich komm mir schon vor wie bei dieser einen MM-Verarsche: 'Ich werd noch mal blede hier mit dem Scheissding!'

wenn du den lm1086ct einsetzen willst hast du hoffendlich den richtigen gekauft den diesen gibt es auch als festspannungsregler.
nur der lm1086ct-adj bietet eine einstellbare ausgangsspannung.
Das was jetzt als Regler verwendet wird ist ein LT1084CT

wenn du deine dac besonders saubere versorgungsspannungen verpassen willst mußt du direkt am da-wandler-ic ansetzen und nicht an der spannungszuleitung.
Und das werde ich garantiert nicht tun, ich versuche nur mit den was ich habe das beste zu machen. Ich vertraue ganz darauf dass Doedes DAC gut funktioniert, wenn man ihn so befeuert wie verlangt wird.

auch hier gilt kondensatoren mit niedrigem innenwiderstand und geringer induktivität mit kurzen zuleitungen verschalten.
das macht man üblicherweise mit keramikkondensatoren in unmittelbarer nähe zum ic.
elkos reagieren zu langsam und zu schwach um schnelle stromspitzen ausreichend zu dämpfen.
zusätzliche elkos am ausgang deiner reglerschaltung kannst du dir sparen da sie nichts bringen.
Also gucke ich dass ich noch ein paar KerKos auf den Modulen installieren, möglichst nahe an den wichtigen ICs. Soweit funzt ja nur das USB-Modul nicht so wirklich - und da ist nur ein interessanter IC drauf, nämlich der PCM2707. Das andere ist meines Wissens ein Flipflop (siehste da hörts schon auf...) und dann noch der Tent Clock. Möglicherweise sollte man den Tent Clock auch 'tweaken', da erzeugter Jitter und Sauberkeit der Spannungsversorgung zusammenhängen.

das einfachste für die kühlung ist es das regler-ic am rand der platine zu plazieren und dieses dann von innen direkt mit einem geeignetten metallteil des gehäuses zu verschrauben.
so spartst du dir kühlkörper/wärmeleitbrücken und hast keine langen zuleitungen im regelkreis.
Hmm, wenn das mal so einfach wäre - ich bin ja momentan auf das Platinenlayout festgelegt. Selber Platinen machen kann ich nicht.

unter die kühlfahne kommt dann eine glimmerscheibe und die schraube wird mit einer isolierbuchse gegenüber der kühlfahne des reglers elektrisch isoliert.
Was ist diese Glimmerscheibe? Ich habe jetzt so einen Silikonstreifen um den Regler vom Kühlkörper zu isolieren.

Danke für die Antwort!

cya
liquid

Rhönpaulus
2007-04-02, 01:33:50
glimmerscheiben dienen als isolator wie das gummi auch.
sie sind wesendlich besser was ihre wärmeleitfähigkeit betrifft aber auch teurer.
müßte gesintertes aluminiumdioxid sein.

barracuda
2007-04-02, 22:22:02
Wobei der mittlere Pin ADJ ist und rechts und links die IN- und OUT-Pins sind, richtig? Also würde ich jeweils von rechts nach mitte einen KerKo legen und dann nochmal von mitte nach linsk.
Es soll jeweils ein Kondensator von Eingang und Ausgang nach Masse liegen.

Die Frage kam auf weil ich vermute dass tangent so ein Bauteil schon vorgesehen hat, ich habe deshalb auch mal in die Bestückungsliste geguckt (da sind Erklärungen zu der Funktion dabei) habe aber nichts gefunden, was darauf hindeutet dass ein KerKo die Oszillation des Regulators hemmen soll.
So ist es.