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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erlangung von Anerkennung und Zuneigung


hasufell
2006-12-04, 13:28:38
ne, keine selbstdarstellung

aber ich bin mal so frei hierauf zu verweisen http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=5052579&postcount=7

insbesondere: "Anerkennung und Zuneigung, sind Dinge die man sich irgendwo erarbeiten muss. Leider werden sie einem nicht oft einfach so geschenkt."

ich halte diese Aussage für falsch. Wie ich die Dinge wahrnehme sind unvorhersehbare Variablen dafür verantwortlich ob man von jemandem (ja von wem denn, genau...) anerkannt/geliebt o.ä. wird

es gibt bestimmte Dinge die die Kommunikation beschleunigen wie z.b. gutes Aussehen, freundliches Auftreten usw, was jedoch keine langfristigen "Sympathieinhalte" sind

da es viele unterschiedliche Menschen gibt ist es auch schwer eine Tugend als Vorraussetzung für Anerkennung zu definieren

das einzige was mir dazu einfällt ist womöglich die Kommunikationsfähigkeit zu maximieren, die Passivität abzulegen.

Von gezieltem Erarbeiten von Anerkennung halte ich wenig, da dies auch keine langfristigen Sympathieinhalte sind.

insofern behaupte ich: Liebe und Zuneigung sind unvorhersehbare GESCHENKE.

wie seht ihr das?

Monger
2006-12-04, 13:51:35
Im Prinzip stimme ich Ajax zu. Anerkennung und Zuneigung fallen nicht vom Himmel. Man muss dazu was getan haben.

Natürlich ist die Streuung groß: selbst der allerletzte Waldschrat findet vielleicht irgendjemanden der ihn bewundert und liebt, aber wer seine sozialen Fähigkeiten schult, steigert seine Chancen DRAMATISCH!


Ich merke das ganz gut an mir selber. Ich war die gesamte Schulzeit über ein hässlicher, paranoider und eigenbrödlerischer Kotzbrocken. Das hatte durchaus seinen Grund, aber darauf will ich hier jetzt nicht näher eingehen...

Tatsache ist: ich hab nach dem Abi sehr bewusst und sehr aktiv meine Einstellungen zu anderen Menschen geändert. Ich hab viel gelesen, viel ausprobiert, viel gelernt und natürlich viel diskutiert, bis mal bestimmte Dinge endlich in meinem Kopf drin waren. Dazu gehören so simple Dinge wie, wann man in einer Gruppe besser die Klappe hält, und welche Gesprächsthemen man anschneidet. Ich bin noch lange nicht da wo ich hin will, aber meine Chancen, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und Freundschaften zu schließen, hat sich wesentlich gegenüber früher verbessert.

Viele soziale Fähigkeiten wie z.B. Empathie kann man lernen - und dann hat man zwar keine Garantie auf Anerkennung und Zuneigung, aber deutlich bessere Chancen darauf.

Konami
2006-12-04, 13:59:07
Zufall. Die richtigen Menschen müssen sich gegenseitig über den Weg laufen. Wenn man sich Anerkennung rein erarbeitet, womöglich bei Leuten, die sich normalerweise gar nicht für einen interessieren würden, dann ist das oberflächlich, zerbrechlich und nicht echt.

hasufell
2006-12-04, 14:04:55
Viele soziale Fähigkeiten wie z.B. Empathie kann man lernen - und dann hat man zwar keine Garantie auf Anerkennung und Zuneigung, aber deutlich bessere Chancen darauf.
hmja aber das ist doch was ich sage

man kann die Kommunikationsfähigkeiten verbessern, aber das "Zuneigungspotenzial" eines beliebigen Menschen kann man nicht beeinflussen

und mit Zuneigung meine ich nicht kurzfristige sondern langfristige Sympathie, um mal oberflächliche Menschen auszuschließen

deshalb würde ich es nicht so sagen wie Ajax sondern so formulieren: Man erarbeitet sich einen Zugang zu einem Menschen, nicht aber dessen Zuneigung.

ab einer bestimmten Intensität von Zuneigung möchte ich behaupten wird die Kommunikations als Zugang sowieso irrelevant

tam tam
2006-12-04, 14:07:26
Zufall. Die richtigen Menschen müssen sich gegenseitig über den Weg laufen. Wenn man sich Anerkennung rein erarbeitet, womöglich bei Leuten, die sich normalerweise gar nicht für einen interessieren würden, dann ist das oberflächlich, zerbrechlich und nicht echt.

stimme ich zu, vor allem weil es nicht grundlos naturbedingt ist, daß menschen sich sympatisch finden oder gar mögen, zu jemanden aufschaun und aufgrund seiner handlungsweisen zu respektieren dürfte da schon eher gesellschaftlich bedingt sein, und immer echt, da es ein inneres empfinden ist

tam tam
2006-12-04, 14:14:46
Viele soziale Fähigkeiten wie z.B. Empathie kann man lernen - und dann hat man zwar keine Garantie auf Anerkennung und Zuneigung, aber deutlich bessere Chancen darauf.

empathische fähigkeiten kann man sich nur wirklich in der kindheit aneignen oder erlernen, kinder, die den ganzen tag nur vor der glotze hocken anstatt ein märchenbuch zu lesen, um dabei die eigene phantasie durch das sich vorstellen dieser welten und der darin seltsam wandelnden wesen zu entwickeln, werden im späteren leben eher dazu tendieren, emotional zu versagen bzw. über gar kein einfühlungsvermögen verfügen usw.

Monger
2006-12-04, 14:18:02
deshalb würde ich es nicht so sagen wie Ajax sondern so formulieren: Man erarbeitet sich einen Zugang zu einem Menschen, nicht aber dessen Zuneigung.

ab einer bestimmten Intensität von Zuneigung möchte ich behaupten wird die Kommunikations als Zugang sowieso irrelevant

Okay, da stimme ich zu. Aber dass die körperliche Anziehung jede Marotte überdeckt (und davon haben Menschen üblicherweise eine ganze Menge), ist doch eher selten. Zumindest langfristig sind die sozialen Aspekte stärker als die biologischen.

empathische fähigkeiten kann man sich nur wirklich in der kindheit aneignen oder erlernen, ...
Wie gesagt, sehe ich anders. Ich behaupte sogar mal, kein Teenager hat eine besonders ausgeprägte Empathie. Während der Pubertät ist man doch noch sehr auf sich selbst fixiert. Der riesige Unterschied zwischen Teenager-Liebe und eben späterer Liebe sollte da eigentlich schon Beweis genug sein.
Mag sein dass der Grundstein dafür in der Kindheit gelegt wird (wie eben fast alles), aber Empathie ist nicht so sehr Talent, als sture Auswendiglernerei von Fakten, z.B. wenn die und die Phrase kommt, heißt es das und das, oder wenn einer die und die Geste macht, hast das so und so, usw. ...

Gast
2006-12-04, 14:18:30
ne, keine selbstdarstellungAlso keine soziale Angelegenheit -> Offtopic.

DrumDub
2006-12-04, 14:22:50
Also keine soziale Angelegenheit -> Offtopic. da hat der gast recht...

tam tam
2006-12-04, 14:42:24
Wie gesagt, sehe ich anders. Ich behaupte sogar mal, kein Teenager hat eine besonders ausgeprägte Empathie. Während der Pubertät ist man doch noch sehr auf sich selbst fixiert. Der riesige Unterschied zwischen Teenager-Liebe und eben späterer Liebe sollte da eigentlich schon Beweis genug sein.
Mag sein dass der Grundstein dafür in der Kindheit gelegt wird (wie eben fast alles), aber Empathie ist nicht so sehr Talent, als sture Auswendiglernerei von Fakten, z.B. wenn die und die Phrase kommt, heißt es das und das, oder wenn einer die und die Geste macht, hast das so und so, usw. ...

natürlich kann ein teenager über eine ausgeprägte emotionale intelligenz verfügen, nur daß sie diese durch speziele verhaltensweisen in gruppen nicht gleich zum ausdruck bringen, heißt es nicht, daß sie sich nicht individuell auf besondere gesprächspartner anzupassen vermögen oder in dessen situationen hineinversetzen können

und was ist mit dem schmerzempfinden, sich vorzustellen, daß, wenn man seinem gegenüber das sagt oder antut oder gar körperliche gewalt anwendet, es demjenigen körperlich und vor allem seelisch weh tut, diese fähigkeit erlernt man nun mal nur während der kindheit, denn es heißt auch, daß der mensch in seiner kindheit geprägt wird, und daß erwachsene ab einem bestimmten alter noch kaum belehrbar oder biegsam sind ist ja auch allgemein bekannt

bei schweren körperlichen delikten ist immer wieder ersichtlich, daß entsprecheende täter über beinah kein schmerzempfinden verfügen und das vor allem aufgrund mangels empathischer fähigkeiten, ihnen nun das auszumalen, daß sie mit ihrem fehlverhalten ihr opfer auch noch seelisch weh tun, produziert nur meistens kopfschütteln und ein paar piepmätze

ich glaube aber schon, daß jegliche formen von anerkennung und das mühselige suchen von freunden usw. ein gesellschaftliches problem ist und in abhängigkeit des eigenen sozialen umfeld, also vielleicht doch ein soziales problem? ;)