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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eure Meinung zu Kernenergie?


Brimborium
2006-12-16, 18:32:36
Hi!

Da der 20. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe noch nicht lange her ist und das kontroverse Thema Kernenergie auch immer wieder in den Medien auftaucht, würde mich eure Meinung zu dieser Problematik interessieren. Anscheinend war Tscherobly auch nicht der größte GAU:
http://de.wikipedia.org/wiki/Majak
http://www.welt.de/data/1996/04/09/686606.html

Auch interessant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unf%C3%A4llen_in_kerntechnischen_Anlagen
http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%B6rf%C3%A4lle_in_deutschen_Atomanlagen

mfg

Tesseract
2006-12-16, 18:57:06
total unnötig. atomstrom ist - ohne entsprechende subventionierungen - in relation viel teurer als man glaubt, viele abfallprodukte sind nicht abbaubar und egal wie gut ein AKW gewartet ist, es bleibt immer ein restrisiko.

Kladderadatsch
2006-12-16, 19:04:08
total unnötig. atomstrom ist - ohne entsprechende subventionierungen - in relation viel teurer als man glaubt, viele abfallprodukte sind nicht abbaubar und egal wie gut ein AKW gewartet ist, es bleibt immer ein restrisiko.
dir müsste man entweder ein kohlekraftwerk in den garten, oder ein windrad aufs dach setzen; je nach dem.


so lange es keine ernstzunehmende alternative gibt, gibts da nicht viel zu diskutieren. (deutschland ist kein schweden, sondern ein industriestaat, kein china, sondern ein rechtsstaat)

huha
2006-12-16, 19:05:57
Kernenergie macht viel Strom und ist, die richtige Reaktorbauweise vorausgesetzt, auch ausgesprochen sicher. Warum also nicht benutzen?
IMHO sollte Kernenergie so lang wie möglich genutzt werden, stattdessen sollte man lieber mal die Kraftwerke eindämmen, die die Luft durch Verbrennung von Kohle oder Öl verpesten. Und auch die stoßen radioaktives Material aus.

-huha

Master3
2006-12-16, 19:06:05
Ich finde wenn über dieses Thema gesprochen wird, wird immer ein großer Fehler gemacht.
Die meisten wissen nicht wie ein AKW funktioniert und aufgebaut ist. Erst dann sollte man sich eine Meinung bilden.

Ich weiß es selber nicht genau, weshalb ich jetzt auch nichts weiteres darüber Äußere.

Aber mal so viel.
AKW: http://de.wikipedia.org/wiki/Atomkraftwerk

Alex31
2006-12-16, 19:07:27
Es gibt keine wirklichen Alternativen zu unseren AKWs. Wenn wir unsere abschalten würden, haben wir zu wenig Strom in Deutschland. Dadurch beziehen wir unseren Strom aus anderen Ländern in denen dieser Strom dann auch in AKWs produziert wird und diese sind zum Teil nicht so sicher sind wie die deutschen AKWs. Wir würden dadurch nur die Problematik verlagern.

AtTheDriveIn
2006-12-16, 19:08:29
Solange die Menschheit keine Alternative hat, kann sie es sich nicht leisten den Atomstrom nicht zu nutzen.

er ist relativ sauber und sicher.

JFZ
2006-12-16, 19:12:26
Kernenergie ist, gewisse Sicherheitstandards vorausgesetzt, relativ sicher. Klar, ein Restrisiko bleibt immer, aber bei uns in DE ist das noch relativ gering. Da zudem die Kernenergie insgesamt auch nicht die allergünstigste ist, ist ein langfristiger Abbau durchaus eine Überlegung wert.

Allerdings erst, wenn entsprechende Alternativen verfügbar sind. Einfach ein relativ sicheres AKW in Deutschland stillzulegen, nur um stattdessen den Strom dann aus dem AKW in Frankreich an der deutschen Grenze, bzw. vom AKW aus der Ukraine zu kriegen ist IMHO der falsche Weg. Und zusätzliche Kohlekraftwerke sind aus CO²-Gründen auch nicht optimal.

Von daher: keine neuen AKW aufbauen, aber die alten noch soweit diese sicher sind weiterbetreiben und allmählich Alternativen aufbauen.

Tesseract
2006-12-16, 19:42:03
so lange es keine ernstzunehmende alternative gibt, gibts da nicht viel zu diskutieren. (deutschland ist kein schweden, sondern ein industriestaat, kein china, sondern ein rechtsstaat)

atomstrom macht 16% der weltweiten stromerzeugung aus, das ist weniger als beispielsweise wasserkraft. von "keine alternative" kann keine rede sein.

abgesehen davon wohne ich nichtmal in deutschland.

Monger
2006-12-16, 19:45:57
Kernenergie ist erstaunlich ineffizient und teuer. Hätten die Verbraucher die Kosten für die Kernkraftwerke (Aufbau, Forschung, später aber auch Endlagerung) direkt bezahlen müssen, statt sie indirekt über kräftige Subventionen des Staates zu blechen, wäre der Strom aus Atomkraft vermutlich genauso teuer wie Ökostrom heute, aber wenigstens deutlich teurer als Kohle oder Gas.

Atomkraft rechnet sich nur auf den ersten Blick. Vor- und Nachbereitung sind wirklich ziemlich teuer (Uran wächst auch nicht auf Bäumen), und ein ganzes Heer an technischen Spezialisten zu bezahlen ist auch nicht gerade billig.

Früher dachte ich da auch anders, aber mittlerweile bin ich auch dafür, die Versorgungslücke lieber notfalls mit Kohle und Gas zu füllen, als die Atomkraftwerke länger am Netz zu lassen. Ein CO² freies Kohlekraftwerk ist machbar, ein rentables und sicheres Atomkraftwerk nicht. Kohle gibt es noch ne ganze Menge auf der Welt, und in absehbarer Zeit wird man Kohle auch billig synthetisieren können. Atomkraft, nein danke.

Jenny23
2006-12-16, 19:46:53
Warum baut man neue Reaktoren nicht in Bergmassive? Da würde selbst bei einer unwahrscheinlich Kernschmelze nicht viel passieren können.

Kann Wind, Wasser und Sonne die KKWs, die Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke ersetzen?

Tesseract
2006-12-16, 19:51:54
Kann Wind, Wasser und Sonne die KKWs, die Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke ersetzen?

die fossilen sicher nicht weil die weltweit viel zu viel ausmachen, die atomaren sollten aber locker machbar sein.

hängt halt auch immer sehr stark davon ab wo es steht. in österreich ist beispielsweise 60% wasserkraft. ich denke nicht das sowas in frankreich oder deutschland nicht auch in gewisser weise machbar wäre.
klar, überall lässt sich das natürlich nicht machen weil das klima und die landschaft sich sehr unterscheiden kann.

Monger
2006-12-16, 19:57:45
Warum baut man neue Reaktoren nicht in Bergmassive? Da würde selbst bei einer unwahrscheinlich Kernschmelze nicht viel passieren können.

Weil jeder Reaktor SEHR viel Wasser braucht, um sich zu kühlen. Deshalb liegen Atomkraftwerke alle an irgendeinem Fluss. Blöderweise bedeutet das auch immer, dass wenn irgendwas austritt, garantiert die nächste menschliche Siedlung nicht weit ist.


Kann Wind, Wasser und Sonne die KKWs, die Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke ersetzen?
Theoretisch ja, praktisch derzeit nein. Die paar Prozent von der Kernkraft zu ersetzen wäre nicht so kritisch, aber bei Gas und Öl wirds anstrengend. Ein typisches, modernen Kernkraftwerk produziert ungefähr 800 Megawatt an Strom, ein Kohlekraftwerk nochmal einiges mehr.
Ein Offshore-Windrad produziert ungefähr 1-3 MW. Man müsste also schon die gesamte Nordsee zupflastern, wenn man alle deutschen Öl, Gas und Kernkraftwerke durch Windkraft ersetzen wollte. Aber immerhin wäre man dann von jeglichen Rohstoffen unabhängig...

drexsack
2006-12-16, 19:59:57
[x] Kernenergie ist relativ sicher, solange die Anlagen angemessen gewartet und betrieben werden

WEGA
2006-12-16, 20:02:27
[X] Nur für Industrieländer mit anständigen Vorschriften.

Botcruscher
2006-12-16, 20:03:29
Ich bin für "Atomstrom" und sauberer/sicherer als in Form von Erdwärme kann man ihn nicht bekommen.

Es dürfte doch nicht so schwer sein in ensprechende Tiefen zu bohren und da eine Kraftwärmekoplung an zu hängen. Beim Öl arbeitet man inzwischen in ehnlichen Erdschichten.

Butter
2006-12-16, 20:08:08
Klar ist Atomstrom toll, aber wer will schon ein Endlager haben?
In Deutschland bestimmt keiner, aber warum nicht günstig nach Afrika damit...

Jenny23
2006-12-16, 20:10:31
die fossilen sicher nicht weil die weltweit viel zu viel ausmachen, die atomaren sollten aber locker machbar sein.Dann würde es nichts bringen.

spinoza
2006-12-16, 20:14:28
Ich bin für "Atomstrom" und sauberer/sicherer als in Form von Erdwärme kann man ihn nicht bekommen.

Es dürfte doch nicht so schwer sein in ensprechende Tiefen zu bohren und da eine Kraftwärmekoplung an zu hängen. Beim Öl arbeitet man inzwischen in ehnlichen Erdschichten.
da kommt dann das bei raus:
http://www.blick.ch/news/schweiz/artikel51166
Strafverfahren gegen Erdbeben-Verursacher «Deep Heat Mining»

jede technologie, die mit hohen energien (auch geschwindigkeit) verbunden ist, ist potentiell gefährlich. es muss immer eine nutzen/risiko-wertung gemacht werden.
im moment gibts aber nur die wahl - co2-kollaps oder kernenergie oder steinzeit!
was anderes ist nicht marktreif oder augenwischerei (windkraft, solarenergie - keine versorgungssicherheit)

ich bin für kernkraft, aber mit hohen sicherheitsauflagen, überirdischer "end-"lagerung und keine wiederaufarbeitung, sowie forschung für die einzig wirkliche alternative energiequelle - kernfusion!

Botcruscher
2006-12-16, 20:21:56
Jaja Erdeben der Stärke 3,4. Good Vibrations oder wie man sagt. Zumal sie die Energie früher der später irgendwie entladen muss.


Dafür sind die Vorteile immernoch ungeschlagen. Keine Emmisionen, Kein Müllproblem, kein Lärm... einzig sehr hohe Investitionskosten. Gegen Klimaerwärmung und Supergau ist das Beben ein Witz.

PS: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24219/1.html Klingt auch schon besser. Und die Schäden sind im Vergleich zum Kohlebergbeu ein schlechter Witz.

AnarchX
2006-12-16, 20:26:14
[x] pro Kernenergie
(Kernenergie ist relativ sicher, solange die Anlagen angemessen gewartet und betrieben werden.)

Deshalb finde ich es doch auch etwas dämlich, dass wir in Dtl. unsere schön sicheren AKWs abschalten und um dies zu komponsieren wird dann Strom aus dem (grenznahen) Ausland bezogen, der in unsicheren, Typ "Tschernobyl" AKWs erzeugt wird....:crazy:

Kernenergie stellt doch die sinvollste Möglichkeit der Energieerzeugung, bis die Fusion eingesetzt wird.

aCiD
2006-12-16, 20:40:18
[x] pro Kernenergie
(Kernenergie ist relativ sicher, solange die Anlagen angemessen gewartet und betrieben werden.)

Deshalb finde ich es doch auch etwas dämlich, dass wir in Dtl. unsere schön sicheren AKWs abschalten und um dies zu komponsieren wird dann Strom aus dem (grenznahen) Ausland bezogen, der in unsicheren, Typ "Tschernobyl" AKWs erzeugt wird....:crazy:

Kernenergie stellt doch die sinvollste Möglichkeit der Energieerzeugung, bis die Fusion eingesetzt wird.

Richtig, so seh ich das auch. Und ich find es ärgerlich dass überall diese übelst häßlichen Windräder stehen.
Sollten mal lieber mehr in Richtung Kernfusion forschen...

Greetz
aCiD

Botcruscher
2006-12-16, 20:53:00
Die kommt aber vor 2025 ganz sicher nicht.:rolleyes:

huha
2006-12-16, 21:01:56
Übrigens: Schon gewußt, daß Forschung bzgl. Kernfusion aufgrund des Kernkraftausstiegs auch nicht mehr gefördert wird? ;)

Davon mal abgesehen wird die Sache mit der Kernfusion so schnell nichts. In 50 Jahren wird die Sache womöglich anders aussehen, aber bis dahin braucht man eine vernünftige Energiequelle; die Kernkraftwerke, die heutzutage so rumstehen, sind ja auch schon älter und nicht besonders effizient, durch modere Reaktortechnologien könnte man da einiges mehr rausholen.

Daß Kernkraft nicht undbedingt billiger ist als das Verbrennen fossiler Brennstoffe, dürfte wohl offensichtlich sein; schon allein die Sicherheitsvorkehrungen verschlingen extrem viel Geld, beim Kohlekraftwerk braucht man die ganzen Sachen nicht, ebenso wie mehrfach redundante Anlagen.

Kernkraft ist die einzig sinnvolle Möglichkeit, Energie zu erzeugen, die zukünftig gebraucht wird; die Kapazitäten, die man aus Wasserkraft holen kann, sind langsam erschöpft, was heißt, daß ein höherer Energieverbrauch nicht durch den Bau neuer Wasserkraftwerke gedeckt werden kann, weil einfach alle rentablen Stellen schon mit Wasserkraftwerken besetzt sind--was letztendlich nur noch die Möglichkeiten läßt, in Kernkraft oder fossile Brennstoffe zu investieren. Die restlichen Technologien sind zu teuer und machen zu wenig Energie, Kernkraft ist aber aus verschiedenen Gründen für den Neubau interessanter, zum Beispiel wegen der immerzu steigenden Preise für fossile Brennstoffe und der Abhängigkeit der eigenen Schwerindustrie.

-huha

KinGGoliAth
2006-12-16, 21:03:28
[X] Kernenergie ist relativ sicher, solange die Anlagen angemessen gewartet und betrieben werden.

und solange es mit den alternativen energien eher nicht so weit her ist und man wahrscheinlich als ersatz nur noch mehr kraftwerke bauen würde, die fossile brennstoffe sinnlos verfeuern und noch mehr C²O in die atmosphäre pusten sind mir atomkraftwerke bedeutend lieber.
auch wenn sie gefährlichen abfall erzeugen, und weder sicher mit blick auf terroranschläge mit raumstationen sind noch im normalen betrieb absolut sicher sein können.

laut einer sendung zum thema, die vor einigen tagen auf 3sat (?) lief reichen die rohstoffe für AKWs ohnehin nur noch für 70 jahre (bei gleichbleibender nutzung).

aber sicher gibt es auch hier im forum einige leute, die am liebsten die AKWs sofort abstellen würden, sich nen windrad in den garten und solarkollektoren aufs dach stellen und meinen, dass der strom ohnehin aus der steckdose kommt...

€:
wegen geld hieß es in besagter sendung, dass die AKWs alle schon abbezahlt sind und jetzt (fast) nur noch reingewinn ausspucken. von 300mio euro im jahr war die rede...pro stück.

Botcruscher
2006-12-16, 21:05:46
Übrigens: Schon gewußt, daß Forschung bzgl. Kernfusion aufgrund des Kernkraftausstiegs auch nicht mehr gefördert wird? ;)


Jaein. Dland zahlt auch für ITER kräftig.

evolutionconcept
2006-12-16, 21:07:40
[x] Finger weg von Kernenergie

spinoza
2006-12-16, 21:14:10
[x] Finger weg von Kernenergie
mein kommentar
http://www.egonet.de/ego/BILDER/1106/ABB-DAUE.GIF

evolutionconcept
2006-12-16, 21:23:45
mein kommentar
http://www.egonet.de/ego/BILDER/1106/ABB-DAUE.GIF

:|

Ich werte das jetzt mal nicht als persönlichen Angriff, aber sehr aussagekräftig ist das nicht.

KinGGoliAth
2006-12-16, 21:30:31
[x] Finger weg von Kernenergie

man kann immer leicht das "ich bin dagegen!"-schild in die höhe halten
aber nur die wenigsten bringen es fertig brauchbare (!) alternativen zu nennen. ;)


ps: das mit den lippen war unnötig. :P

evolutionconcept
2006-12-16, 21:41:23
man kann immer leicht das "ich bin dagegen!"-schild in die höhe halten
aber nur die wenigsten bringen es fertig brauchbare (!) alternativen zu nennen. ;)


ps: das mit den lippen war unnötig. :P

Hmm. Liegt daran das ich nicht 100% im Bilde bin. :tongue:
Solarkraft, Wasserkraft, Windkraft.... wären für mich Alternativen.
Es ging ja um die Meinung Einzlener. Und ich bin der Meinung das man überall wo es geht auf Kernkraft verzichten sollte. Und weiterhin in die Forschung nach Alternativenergien investieren sollte.

Sailor Moon
2006-12-16, 21:42:14
Deshalb finde ich es doch auch etwas dämlich, dass wir in Dtl. unsere schön sicheren AKWs abschalten

Der Ausstieg ist für Deutschland seit dem Jahr 1994 beschlossen, als die Regierung Kohl (!) das Atomgesetz novellierte. Schade, das das immer unter den Tisch fällt. Das waren also keinen Grünen mit Gesundheitslatschen.
Auch unsere so gepriesenen Konvoi Kraftwerke hätten ohne Zusatzklausel somit keine Betriebsgenehmigung mehr.

§7, Absatz 2a: "Bei Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen, die der Erzeugung von Elektrizität dienen, gilt Absatz 2 Nr. 3 mit der Maßgabe, daß zur weiteren Vorsorge gegen Risiken für die Allgemeinheit die Genehmigung nur erteilt werden darf, wenn auf Grund der Beschaffenheit und des Betriebs der Anlage auch Ereignisse, deren Eintritt durch die zu treffende Vorsorge gegen Schäden praktisch ausgeschlossen ist, einschneidende Maßnahmen zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlen außerhalb des abgeschlossenen Geländes der Anlage nicht erforderlich machen würden; die bei der Auslegung der Anlage zugrunde zu legenden Ereignisse sind in Leitlinien näher zu bestimmen, die das für die kerntechnische Sicherheit und den Strahlenschutz zuständige Bundesministerium nach Anhörung der zuständigen obersten Landesbehörden im Bundesanzeiger veröffentlicht. Satz 1 gilt nicht für die Errichtung und den Betrieb von Anlagen, für die bis zum 31. Dezember 1993 eine Genehmigung oder Teilgenehmigung erteilt worden ist, sowie für wesentliche Veränderungen dieser Anlagen oder ihres Betriebes".

Eine weitere Streckung der Laufzeit unserer Anlagen ist nicht sinnvoll und karikiert natürlich den Protest gegen Druckwasseranlagen im Osten auf das Äußerste, sowie auch den Inhalt des novellierten Atomgesetzes - und treibt mir gerade in dem Zusammenhang (=> u.a. die scheinheilige Diskussion um Temelin - als WWER 1000 kein vordringliches Problem) die Zornesröte ins Gesicht. Ich fordere gar keine panikartige Abschaltung unserer Anlagen. Aber der getroffene *Konsens* ist sinnvoll.


und um dies zu komponsieren wird dann Strom aus dem (grenznahen) Ausland bezogen, der in unsicheren, Typ "Tschernobyl" AKWs erzeugt wird....


Eingestiegen ist man im Osten schon lange, darauf hat der Ausstieg nun keinen Einfluß. So wird man z.B. das Rechanneling (eine "Eigenart" des RBMK Designs) von St. Petersburg 1+2 und damit verbundene deutlich verländerte Laufzeit auf keinen Fall verhindern können.
Aber in Sachen Sicherheit muß ich auf das äußerste Widersprechen. Die KKWs in Osteuropa werden gerne dämonisiert, um unsere Anlagen im besseren Licht erscheinen zu lassen. Das ist nicht korrkt.
Gerade unsere Leistungsriesen sind nicht wirklich modern. Moderne Konzepte fußen auf deutlich geringeren Leistungsdichte, die es zum Einen erlauben, mehr auf passive Sicherheit zu setzen und größere Zeitfenster bei Problemen erlauben. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit liegen diese Konzepte aber (außer eben in Osteuropa und Rußland!) auf Eis.
Ich bin mir sicher, dass ich das schonmal ähnlich in einem anderen Beitrag geschrieben habe, aber es juckt mich diesbezüglich etwas in den Finger, daher bitte ich für eventuell redundate Daten um Entschuldigung.

Zunächst zum RBMK; denn hier kommt man nicht weiter, wenn man nicht den Betriebszustand und Auslegung der Anlage betrachtet. Vor allem darf man nicht den Fehler machen und "RBMK pre 1986" mit "RBMK post 1986" vergleichen. Irrsinnigerweise waren alle konzeptionellen Änderungen, die die Havarie verhindert hätten, schon einige Zeit vor eben Dieser bekannt. Schließlich gab es genügend Vorgängerereignisse, sprich Reaktivitätsstörfälle.
Der in Tschernobyl eingesetzte Zweitgeneration-RBMK war nun also im damaligen Betriebsregime, besonders kurz vor der Havarie, mit einem Void-Effekt von 5 Beta natürlich ein wahres Pulverfaß, keine Frage. Nach der Havarie wurden sehr schnell entsprechende Gegenmaßnahmen in *allen* RBMK Anlagen durchgeführt. Für die Erstgeneration-RBMKs kamen zusätzlich große Modifkationen im Notkühlsystem hinzu (welches de facto hier gar nicht existierte, sondern über das Notspeisewassersystem realisiert war). Hinzu kamen für diese Generation partielle Sicherheitseinschlüsse mit Naßkondensator.
Diese Nachrüstungen haben die Situation *erheblich* entschärft. Der Void-Effekt ist heute im Betrieb negativ bis höchstens leicht postiv, und verändert sich vor allem mit zunehmendem Abbrand nicht mehr wesentlich nach oben.

"Schon kurz nach dem Unfall wurden konstruktive Maßnahmen ergriffen, um den positiven Voideffekt zu reduzieren, [...]. Die Tabelle zeigt, daß der positive Voideffekt inzwischen bei den meisten Anlagen im Bereich von (0,8 ± 0,2) Beta liegt. Die Größe des Voideffektes wird im Reaktorbetrieb regelmäßig alle 200 Betriebstage ermittelt und überprüft" [Der Unfall und die Sicherheit der RBMK-Anlagen, GRS 1996]

"The reduction of the positive steam reactivity coefficient at the Ignalina NPP, from +4.5b to +1b,[...]" [Ignalina Source-Book]

Und genau da komme ich zum Kern der Sache. Die heutigen RBMKs sind durchaus mit unseren KKWs vergleichbar. Sie haben in Teilbereichen sogar Vorteile, vor allem durch die extrem niedrige Leistungsdichte, was bei Problemen bezgl. der Kernkühlung sehr hilfreich ist und ein deutlich größeres Zeitfenster ermöglicht. Ich denke schon, dass ich mir gerade bezgl. des RBMK hier ein Urteil erlauben kann, interessiert er mich doch so, dass ich mich intensivst mit diesem Typ und seiner Auslegung beschäftigt habe.

"Safety Analysis for Nuclear Power Plants of VVER and RBMK Types" (8. April 2002 Kiev)

The most likely initiating event, which probably leads to the loss of long term cooling accident, is station blackout. The analysis of the station blackout was performed using the RELAP5/MOD3.2 model of Ignalina NPP reactor (Anmerkung: Ein RBMK Typ, 2. Generation) primary circuit and plant safety systems. The results of analysis showed that approximately half an hour after beginning of the accident, Drum Separators (DS) become empty. One hour later, the dry-out in the core starts. It causes the heating-up of fuel elements and Fuel Channels (FC) tubes. Acceptance criterion for FC tube walls will be reached approximately 2.5 hours after beginning of the accident. Since the pressure in the MCC is close to the nominal value, the possibility several fuel channels rupture is not excluded. However, these results also showed that there is a considerable time interval for the operator's actions directed forwards the restoration of the core cooling.

Demgegenüber stehen die deutlich höheren Emmissionen, die Brandgefahr durch den "Graphithaufen", sowie die desolate finanzielle Situation.
Aber es gibt in Osteueropa ja noch andere KKW-Typen. Und auch die halten einen Vergleich durchaus stand. Dabei spreche ich besonders vom WWER 440/213, der ja in einem Fall sogar nach Westeuropa exportiert wurde und in Sachen Kernkühlung und seiner ebenfalls relativ geringen Leistungsdichte durchaus Vorteile hat. Zwar hat auch die 213er Ausführung kein Volldruckcontainment, doch ist klar, das ein Solches in Tschernobyl nichts verhindern hätte können.
Insofern ist der Blick gen Osten durchaus mit größter Vorsicht zu genießen. Generelle Kritik ist angebracht, aber die gilt dann in gleichem Umfang auch für unsere Anlagen.
Und da wird es ja noch "besser". Das bestehende Wirtschaftlichkeitsproblem (dabei rede ich nicht von bereits abgeschriebenen Anlagen, die die Energieversorger gerne nach amerikanischem Vorbild bis zum St. Nimmerleinstag laufen lassen würden), führt so bisweilen zu einer recht paradoxen Situation. Der Osten könnte ("könnte" deswegen, weil seit Jahren noch viele Baustellen eingemottet sind) uns in Sachen Sicherheit tatsächlich mit Nachdruck überholen.
Denn deutlich sicherere und modernere Konzepte (u.a. AP-600/800) liegen seit Jahren in der Schublade, weil sie bei mindestens gleichen Kosten nur rund die Hälfte der elektrischen Leistung aufweisen. Am ehesten wird wohl tatsächlich der WWER 640 realisiert (als VPBER-600 und NP-500), sowie der MKER-800. Womit dann die durchaus pikante Situation entstünde, dass in Osteuropa und Rußland *deutlich* überlegene Reaktortypen existierten; vor allem gegenüber dem unsäglichen EPR, dessen Leistung verzweifelt auf das Doppelte der ursprünglichen Auslegung erhöht wurde - und der so entgegen den ersten Planungen nun auch voll auf aktive Sicherheit setzen muß.

Wenn es zur Realisierung dieser drei Typen in Osteuropa und Rußland kommt, fällt die gerne vorgenommene Glorifzierung auch unserer Anlagen -gerade mit dem abschätzigen Blick nach Osteuropa- tatsächlich in sich zusammen. Bliebe "nur" noch die Sicherheitskultur. Hier bezweifel ich gar nicht, dass wir da Vorteile haben, aber wie groß sind sie letztlich wirklich? Wird unter wachsendem Preisdruck nicht auch hier geschludert werden? Schon heute wird ja angeregt, bei Revisionen mehr und mehr sogenannte Referenzmethoden anzuwenden, um Zeit zu sparen.

Anmerken möchte ich noch, dass es in solch komplexen Systemen immer wieder zu Situationen kommen wird, an die zum ersten mal gedacht wird, wenn sie geschehen. Das ist kein besonderes Manko der Kernenergie, kann hier aber fatal sein. Menschliche Fehlleistungen wird es zudem immer geben und auch in einem Umfang, der nicht durch Computersysteme abgefangen wird. Der Zettel über dem Zustand der Sperrventile -als eigentlicher Auslöser der dortigen Havarie- in Harrisburg oder z.B. die fehlende Warnung bei Unterschreiten des ORM in Tschernobyl.
Ich will damit nun wirklich keine Panik schüren, wehre mich aber gegen die S/W Sicht, gerade in Bezug auf "western design vs. eastern design", zumal wie gesagt auch in Osteuropa genügend Druckwasserreaktoren stehen.


Kernkraft ist aber aus verschiedenen Gründen für den Neubau interessanter,

Aus besagten Gründen (Noviellerung des Atomgesetzes) ist ein Neubau für Deutschland ohnehin ausgeschlossen. Der Weg ist versiegelt und die Energieversorger würden auch gar nicht wollen. Schon jetzt hat der unsägliche (weil im Prinzip nur eine aufgebohrte Konvoi Anlage mit viel zu hoher Leistungsdichte, ein Tribut an die wirtschaftliche Situation) EPR ja in Finnland große Probleme überhaupt vernünftig finanziert zu werden.
In Sachen Wirtschaftlichkeit muß man -neben den bereits lange bekannten Ergebnissen u.a. des RWI (nein, wahrlich keine "Ökos", sondern immer Befürworter der Kernenergie) und des grandiosen Scheiterns der Idee vom geschlossenen Brennstoffkreislauf- natürlich mal die Realität betrachten. Wo steht die Branche heute? Es ist tatsächlich soweit gekommen, dass jede vage Ankündigung eines Neubaus frenetisch gefeiert wird (man stelle sich vor, das würde heute bei konventionellen Kraftwerken geschehen). Verständlich, wenn man bedenkt, dass usprüngliche Prognosen vom weltweiten Ausbau um 11/12 verfehlt wurden. Prognostiziert wurde von der IAEO eine weltweite Kapazität von mindestens 4.450.000 MW. Heute stehen wir enstprechend bei gerade 1/12 davon. Besonders ärgert mich da die fehlende Ehrlichkeit. Die Zahlen wurden über Jahre immer nur stückchenweise nach unten korrigiert, dabei war eigentlich schon ab Ende der 60er, spätestens aber seit Mitte der 70er absehbar, dass die Wirtschaftlichkeit der Leichtwasserlinie nicht gegeben sein konnte. Diese profitierte am Anfang ja auch noch von den von den Herstellern selbst unterschätzten (bzw. von ihnen selbst subventionierten) Kosten; etwas, dass dann später bei den schnellen Brütern zu einem finanziellen Desaster und einer riesigen Soll- Ist Lücke führte. Auch in unserem Land.
So sind bereits die Leistungsriesen nach den gewaltigen Preissteigerungen seit den 70ern heute unwirtschaftlich*; was natürlich nicht heißt, dass mit bereits abgeschriebenen Anlagen richtig Geld gemacht werden kann, daher ja auch der Wunsch nach Laufzeitverlängerungen bis zum St. Nimmerleinstag, am liebsten noch mit deutlich reduzierten Revisionen, um die Auslastung vergrößern zu können. Der Kostendruck ist enorm**. Wie schon erwähnt liegen deutlich sicherere und modernere Konzepte mit geringer Leistungsdichte seit Jahren in der Schublade.
Nach dem Ende des Traums vom geschlossenen Brennstoffkreislauf durch schnelle Brüter, kann die Kernenergie langfristig sowieso keine Option mehr sein. Von den Phantasiezahlen*** ist man ja nun Gott sei Dank heruntergekommen (leider viel zu spät, wieviel Geld ist z.B. über EURATOM da versickert), nachdem eigentlich nur noch der BN-600 in Rußland überhaupt in größerem Maßstab in Lastverteilernetze einspeist. Zwar ist ein BN-800 geplant, aber da muß man sich nur Anschauen, wieviele Leichtwasserreaktoren dort noch halbfertig eingemottet sind, weil einfach kein Geld vorhanden ist. In Sachen Sicherheit ist die Brütertechnik dann noch einmal deutlich negativer einzustufen. Im übrigen könnte man nur dann einen Nutzen (wobei der vielbeschworene Faktor 60 durchaus fraglich wäre) daraus ziehen, wenn eine Aufbereitungsinfrastruktur geschaffen würde, wie sie bislang noch nichteinmal im Ansatz existiert. Das würde zusätzlich auch noch erhebliche Transporte von nuklearem Material bedeuten. Ich bin sicherlich niemand, der es gut findet, wenn sich Demonstranten an die Schienen ketten. Aber die Situation ist ja nuneinmal da, und das gilt eben nicht nur für Deutschland. Rein wirtschaftlich wäre das Ganze sowieso kaum vorstellbar (man Schaue sich die Kosten der wenigen, gebauten Anlagen an), wichtiger scheint mir aber zu sein, dass man sich eine enorme Plutonium Hypothek auflastet****. Den MOX-Brennelementen kann dies ja nur zu einem sehr geringen Prozentsatz beigemengt werden, man separiert also mehr, als man benötigt. Selbst für Vorreiter Japan ist der Zug ja seit Jahren abgefahren***** (hier spielte neben Monju auch sicher Tokaimura hinein, vor allem für die öffentliche Meinung). Zudem zeigen gerade Uranabbau und die (sinnfreie) Aufbereitung, dann auch die andere, "dreckige" Seite der Medaille. Hier ist sich die Branche übrigens nicht zu fein und hat -in der Vergangenheit- tatsächlich über Deals mit Rußland (=> Majak, sollte ein Begriff sein) nachgedacht. Und natürlich würde das Atomgesetz in Deutschland auch für Brüter gelten. Das hier eine Änderung durchgesetzt würde, halte ich für extrem unwahrscheinlich, zumal die Aufbereitung (übrigens *nicht* zum Unmut der Versorger) ja gesetzlich auch ausgehebelt wurde******.

Für mich ist die Kernenergie alleine aus diesen Gründen keine mittelfristige Alternative. Der langfristige Weg ist durch das Scheitern der Brüteridee sowieso abgeschnitten. Eine sofortige Abschaltung unserer Anlagen möchte ich gar nicht fordern, aber das Einhalten des geschlossenen Konsens. Sollte Dieser aufgeweicht werden, wird jeglicher Protest gegen Sicherheit ist Osteuropa endgültig zur Farce, vor allem wenn man bedenkt, dass dort Konzepte wie der schon genannte WWER 640 und MKER 800 existieren, die deutlich näher an der Realisierung sind als hier beispielsweise der AP 600/800.

Gruß

Denis

*
[...] Die Kostensteigerungen fanden naturgemäß nicht nur in den USA statt. In der Bundesrepublik bestellte RWE 1969 das erste 1200MW Kernkraftwerk Biblis A zu einem Festpreis von 750 Millionen (Mio) DM; bei Inbetriebnahme 1975 hatte RWE insgesamt 850 Mio DM investiert. Das letzte der in Deutschland errichteten Kernkraftwerke, die vom gleichen Hersteller ebenfalls schlüsselfertig gelieferte Anlage Neckar 2 (1270MW,Baubeginn 1982, Inbetriebnahme 1989) kostete rd. 5 Milliarden DM. Unter Berücksichtigung der Inflation und der unterschiedlichen Leistung war Neckar 2 real gut drei mal so teuer wie Biblis A. Die Öffentlichkeitsarbeit der Atomwirtschaft ließ sich vo dieser Entwicklung nicht beirren: es blieb bei der eingeführten Formel vom "Kostenvorsprung des Atomstroms in der Grundlast" gegenüber dem Kohlestrom. Aber selbst das gewiß nicht atomfeindliche Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung ermittelte 1991 auf der Basis der Kosten der drei zuletzt in der Bundesrepublik errichteten Kernkraftwerke, daß neue Kraftwerke für Importkohle bzw. rheinische Braunkohle auch in der Grundlast Strom wesentlich (um 15% bzw.25%) kostengünstiger produzieren als neue Kernkraftwerke[...]"

**
"[...]Der harte Wettbewerb im deutschen Strommarkt bewirkt laut VDEW weiterhin starken Kostendruck. Die Rationalisierung bleibe permanente Aufgabe für die Branche, die 2002 als "Jahr der Konsolidierung" bezeichnet: Die Zahl der Beschäftigten blieb 2002 mit 131.000 erstmals stabil. "Im Vergleich zum Beginn der Marktöffnung wurden seit 1997 aber mehr als 40.000 Arbeitsplätze abgebaut oder ausgelagert", erklärte der VDEW.
"Der Branchenumsatz, ebenfalls seit Jahren auf Talfahrt, wuchs 2002 um zwei Prozent auf 54 Milliarden (Mrd.) Euro", heißt es im VDEW-Jahresbericht. 1997 habe der Wert noch rund 63 Mrd. Euro betragen. Brinker: "Dieser Umsatzrückgang spiegelt die starken Strompreissenkungen im Wettbewerb. [...]".

***
Das Kernforschungsinstitut Karlsruhe hält im bereits im Jahr 1965 fest, dass
"Brüter schon in den 70er Jahren kommerziell einsetzbar seien und die Leichtwasserreaktoren wieder verdrängen würden. Für das Jahr 2000 prognostizierte die Studie für die Bundesrepublik Brüterkraftwerke mit insgesamt 80.000MW elektrischer Leistung (während derzeit die Jahreshöchstlast im öffentlichen Stromnetz des früheren Bundesgebietes bei 60.000MW liegt!). Voraussetzung sei, daß ein mittelgroßer Demonstrationsbrüter – wie in Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion – unverzüglich auch in Deutschland errichtet werde. Die Baukosten dieses 300MW-Brüters wurden mit 310 Millionen DM veranschlagt, die Bauzeit mit 3 Jahren." [Anm.: Die prognostizierten Baukosten waren eine Farce, wenn man sie mal mit den tatsächlichen Kosten für Kalkar vergleicht].

****
Die Wiederaufarbeitung verschärfe das Abfallproblem qualitativ wie quantitativ, es müsse kontinuierlich „zusätzlich Frisch-Uran zugeführt“ werden, die Effektivität der Rohstoffnutzung sinke „rapide mit steigender Zyklenzahl“, es entstünden schließlich Spaltprodukte und Aktinide, und auch weitere Plutonium-Isotope. „Diese komplexen Zusammenhänge erhöhen die Menge und erschweren den Umgang auch beim Transport“, sowie bei der Endlagerung, durch ihre höhere Aktivität. „Aus diesen Betrachtungen folgt der Schluß, daß die Anwendung von MOX-Brennelementen letztlich keine Lösung ist. Im Endeffekt stellt sie eine Hypothek für die langfristige Entsorgung dar [SRU-2000]"

"It is concluded that higher burn-up of fuel and the use of MOX fuel is problematic for a variety of reasons; thorium fuel schemes have some clear safety advantages but are currently not attractive enough, and other advanced fuel schemes are currently not realistic." (Schaper, Schmidt et. al. 2000, 6)"

*****
[...] In seiner langfristigen Planung für die Forschung, Entwicklung und Nutzung von Kernenergie, die der Ausschuss für Kernenergie der Regierung im November 2000 aufgestellt hatte, wurde die Anwendung der Schnellen-Brüter-Technologie bereits herabgestuft. Dort wird sie nicht mehr als Kern der Planungen für einen nuklearen Kreislauf, sondern nur noch als "wahrscheinlichste Wahl in technologischer Hinsicht" für die Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente bezeichnet. [...]" (Anm.: Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass alle Projekte nach Monju erstmal auf Eis gelegt sind - dieser erlitt ja schon in der "Einrollphase" einen schweren Störfall mit Natriumfreisetzung, so dass de Facto Rußland mit seinem BN-600 in Bjelojarsk allein auf weiter Flur steht)

******
"[...] Die Entsorgung radioaktiver Abfälle aus dem Betrieb von KKW wird ab dem 01.07.2005 auf die direkte Endlagerung beschränkt. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Transporte zur Wiederaufarbeitung zulässig. Angelieferte Mengen dürfen verarbeitet werden. Die Wiederaufarbeitung setzt den Nachweis der schadlosen Verwertung für die zurückzunehmenden Wiederaufarbeitungsprodukte voraus. [...]" (Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000)

GUNDAM
2006-12-16, 21:46:49
[x] Kernenergie ist relativ sicher, solange die Anlagen angemessen gewartet und betrieben werden.

Solange es keine vernünftigen Alternativen zu AKWs, bleiben sie die beste Methode um Energie zu erzeugen.

KinGGoliAth
2006-12-16, 21:54:45
Solarkraft, Wasserkraft, Windkraft.... wären für mich Alternativen.

sind es aber nicht wirklich.
€: zumindest noch nicht im moment.
wasserkraft ist bei den paar flüßchen in deutschland schon am maximum, die leute werden sich sehr freuen, wenn man an jeder stelle wo ein laues windchen weht gleich einen fetten windpark errichtet und zumindest in unserern breiten ist solarkraft eher mittelmäßig zu gebrauchen.

---
wind- und sonnenkraft sind auch immer von der natur abhängig. weht kein wind oder scheint die sonne nicht bleibt der pc aus und die bahn stehen. das ist ein problem, um das sich gekümmert werden muß.
---
in besagter sendung wurde gesagt, dass zumindest im mittelmeerraum langfristig bis zu 50% des bedarfes aus solarenergie gedeckt werden kann.
die wären damit gut weg. in deutschland geht das natürlich nicht ganz so gut.
---
forschung und abhilfe ist ohne frage in allen bereichen mehr als nötig. besonders, wenn man sich mal die rechnung für strom, die heizkosten und das preisschild an der tanke anguckt.
---
was ich sehr interessant bei der sendung fand war -neben dem beitrag zur fusion- auch die möglichkeit mit einer "seeschlange" strom aus dem gang der wellen zu erhalten. das wäre sicher interessant. wellen gibt es ja nun wirklich (fast ;) ) überall zur genüge. und so ein "schlangenpark" einige km vor der küste wäre auch fürs auge weniger beleidigend, als ein windpark am horizont oder am deich.
---
gerade deswegen finde ich es immer sehr belustigend, wenn alle nach einem schlagartigen ende der atomkraft schreien, weil das ja so gefährlich und schmutzig ist und der strom ja sowieso aus der steckdose kommt.
genau so, wie sie ihre kinder zur den kastordemos und / oder auf die gleise schleppen, wenn die kastoren ja angeblich so unsicher sind...

The Hypnotoad
2006-12-16, 22:02:54
Kernenergie prinzipiell ja, wenn das Abfallproblem gelöst ist.
Und meiner Meinung nach scheitert hier die ganze Geschichte.
Der Müll muss wenigstens 10000 Jahre so aufbewahrt sein, dass niemand dazu zu schaden kommt.
Frage 1: Wie soll man das nachfolgenden Generationen übermitteln (Standorte, Gefahren, Dauer der Lagerung)?
Frage 2: Was ist ein sicherer Endlagerort?
Frage 3: Wie versiegelt man es so, dass niemand jemals wieder dran kommt bzw.
davor geschützt wird.

Andere Sache ist, dass Kernenerige nur kostengünstig ist, wenn die Laufzeit hoch ist (da die Investiotionen extrem hoch sind und auch die Bauzeit extrem lange ist (bis 15 Jahre). Da stellt sich oft die Frage ob Erneuerbare Energie nicht sinnvoller, da schneller verfügbar und mit minimalen Risiko behaftet sind.

Wer da mal eine reele Kosten/Risiko Nutzen Rechnung macht, sieht, dass man mit Atomkraft eigentlich nichts gutes machen kann (allein schon des Abfalls wegen...).

evolutionconcept
2006-12-16, 22:03:56
sind es aber nicht wirklich.
€: zumindest noch nicht im moment.
wasserkraft ist bei den paar flüßchen in deutschland schon am maximum, die leute werden sich sehr freuen, wenn man an jeder stelle wo ein laues windchen weht gleich einen fetten windpark errichtet und zumindest in unserern breiten ist solarkraft eher mittelmäßig zu gebrauchen.

---
wind- und sonnenkraft sind auch immer von der natur abhängig. weht kein wind oder scheint die sonne nicht bleibt der pc aus und die bahn stehen. das ist ein problem, um das sich gekümmert werden muß.
---
in besagter sendung wurde gesagt, dass zumindest im mittelmeerraum langfristig bis zu 50% des bedarfes aus solarenergie gedeckt werden kann.
die wären damit gut weg. in deutschland geht das natürlich nicht ganz so gut.
---
forschung und abhilfe ist ohne frage in allen bereichen mehr als nötig. besonders, wenn man sich mal die rechnung für strom, die heizkosten und das preisschild an der tanke anguckt.
---
was ich sehr interessant bei der sendung fand war -neben dem beitrag zur fusion- auch die möglichkeit mit einer "seeschlange" strom aus dem gang der wellen zu erhalten. das wäre sicher interessant. wellen gibt es ja nun wirklich (fast ;) ) überall zur genüge. und so ein "schlangenpark" einige km vor der küste wäre auch fürs auge weniger beleidigend, als ein windpark am horizont oder am deich.
---
gerade deswegen finde ich es immer sehr belustigend, wenn alle nach einem schlagartigen ende der atomkraft schreien, weil das ja so gefährlich und schmutzig ist und der strom ja sowieso aus der steckdose kommt.
genau so, wie sie ihre kinder zur den kastordemos und / oder auf die gleise schleppen, wenn die kastoren ja angeblich so unsicher sind...

Deshalb sagte ich ja: da wo es möglich ist. ;) Der Weg dorthin ist für mich gehenswert.

spinoza
2006-12-16, 22:05:47
ps: das mit den lippen war unnötig. :P
ist doch sein eigener link "sehenswert"

Heeragon
2006-12-16, 22:10:35
Hätte man von Anfang an in Deutschlanf genug Geld in die AKWs und Atomforschung gesteckt hätten wir sicherlich schon den ersten Kernfusionsreaktor zu Testzwecken am laufen.
Wieviel Geld Deutschland mit einem serienreifen Kernfusionsreaktor wohl hätte verdienen können?
Aber nein lieber zuschauen wie Länder mit Namen Japan, Frankreich oder USA sowas entwickeln, wir haben ja genug "Kohle" um dann teure Lizenzen zu kaufen.
Künftige Forschung - ITER

Der Schritt zu einem energieerzeugenden Plasma ist nun nicht mehr groß. Im internationalen Fusionsreaktor ITER (Internationaler Thermonuklearer Experimental-Reaktor) wollen die Europäer gemeinsam mit Kanada, Russland und Japan diesen Schritt gehen. Das Konzept für ITER ist weitgehend fertig. Nunmehr geht es um die Frage des Standortes, der Rechtsform und der Finanzierung.

Standort Greifswald

Die Überlegungen, Greifswald als Standort für ITER vorzuschlagen, wurden bald wieder begraben. Aufgrund der sektiererischen Stimmungsmache der Grünen und von Teilen der SPD gegen Atomkraft wäre in Deutschland eine Bewerbung schon im eigenen Lande gescheitert. Eine Chance für diesen Standort in den neuen Bundesländern wurde damit durch die Stimmungsmache von Grünen und Teilen der SPD leichtfertig zunichte gemacht. Mit ITER wären viele neue Arbeitsplätze nach Greifswald gekommen. Mecklenburg-Vorpommern hätte ein zukunftsweisende Forschungs- und Entwicklungsprojekt bekommen. Doch das ist Vergangenheit.

Mögliche ITER-Standorte

Inzwischen gibt es Überlegungen zur Standortbewerbung für ITER aus Japan, Kanada und neuerdings auch aus Frankreich. Ein Standort in Frankreich wäre für ganz Europa die einmalige Chance, die führende Position in der Fusionsforschung zur Energieerzeugung auszubauen. Ich hoffe, die Bundesregierung sieht das auch so und unterstützt die Bewerbung Frankreichs entsprechend nachdrücklich.

evolutionconcept
2006-12-16, 22:12:00
ist doch sein eigener link "sehenswert"

"ihr" wenn ich bitten darf. ;)

Und was sagt das jetzt aus? Ich finde diese persönlichen Angriffe unfair. ;(

KinGGoliAth
2006-12-16, 22:14:49
ganz vergessen zu erwähnen:

bei der sendung auf 3sat hieß es, dass fusionsreaktoren heute schon durchaus möglich wären, wenn ich das richtig verstanden habe.
zumindest einen funktionsfähigen großreaktor für weitere forschung und entwicklung.
man müßte sie nur groß genug bauen. die bisherigen sind so klein, dass man gerade mal aufrecht drin stehen kann, zumindest der gezeigte experimentalreaktor irgendwo in deutschland und die geringe größe bringt probleme mit sich, die man bei entsprechender größe nicht oder nicht so stark hätte.

scheitert aber wohl bisher an den kosten. in der sendung war von 1mrd euro die rede. für einen wohlgemerkt...

AnarchX
2006-12-16, 23:41:42
[...]Riesiger Text, wo so manche Passage weiteres Literaturstudium benötigt[...]

Danke für die im ersten Moment doch fast erschlagende Fülle an neuen Informationen.
Werde wohl wenn mal Zeit mich nochmal genauer mit dem Thema auseinander setzen, mal sehen in wieweit meine bisherigen Information und die von dir gegebenen zusammenpassen und was nun davon allles korrekt ist und welche Quintesenz sich am Ende schliesslich ergibt.

(del)
2006-12-16, 23:54:57
Sicher oder nicht, sie ist nötig. Die Chinesen sitzen auf Kohle, die Araber auf Öl. Nicht alles läßt sich mit Erdwärme erschlagen. Windenergie&Co ist vernachlässigbar.

Ich denke mir auch, daß sich das nicht wirklich schnell entwickelt. Leider. Mal an einen Verbrennugsmotor von 1960 und einen zB. FSI von heute denken. Bei Reaktoren tut sich nicht soviel. Könnte aber imho. Vor allem Fusionsreaktoren wären eine interessantre Sache.

Die Welt ist nun in jeder erdenklichen hinsicht im Wandel. Und ich sehe für die "alte Bevölkerung" Europas kein gutes Ende kommen :(

Avalox
2006-12-16, 23:56:54
Solarkraft, Wasserkraft, Windkraft.... wären für mich Alternativen.


Alles ist Sonnenkraft was wir nutzen, ob Kohle, Wind oder Atomenergie.

Woodmaniac
2006-12-17, 00:11:18
[x] Kernenergie ist relativ sicher, solange die Anlagen angemessen gewartet und betrieben werden...

Wenn man es schaffen sollte das die Betreiber die Kontroleure nicht bestechen um ein Quäntchen mehr gewinn einzufahren ist es die effektivste art strom zu erzeugen, allerdings hat heute die raffgier leider vorrang :mad:

Nvidia5
2006-12-17, 00:37:41
[x]Keranlagen sind sicher, solang sie anständig Gewartet werden.
Ohne Kernstrom wär ja der Strompreis um einiges höher und außerdem würden wir unter Akuten Strommangel leiden. So is leider, die 14 Windräder in der nähe unsres Dorfs ändern drann auch ned wirklich so viel.:redface:

Tesseract
2006-12-17, 01:33:15
bei der sendung auf 3sat hieß es, dass fusionsreaktoren heute schon durchaus möglich wären, wenn ich das richtig verstanden habe.

funktionsfähige fusionsreaktoren gibt es schon seit jahrzehnten. das problem ist nur, dass das betreiben mehr energie verbraucht als man dadurch gewinnt.

die momentanen fusionsreaktoren kann man zwar sicher noch gut optimieren, aber es ist ein langer weg bis sie überhaupt mal quid-pro-quo laufen und nicht mehr verbrauchen als sie erzeugen. und dann ist es nochmal ein sehr langer weg bis sie wirklich lukrative strommengen abwerfen - falls das mit diesem konzept/aufbau überhaupt jemals möglich sein wird.

Spasstiger
2006-12-17, 01:38:59
An die, die hier Kernfusion als Alternative zur Kernenergie anführen: Auch bei der Fusion wird Kernenergie freigesetzt.
Aber die meisten Menschen setzen Kernenergie einfach mit Kernspaltung gleich.

Ein Fusionsreaktor stellt aber genauso ein Kernkraftwerk dar wie ein Spaltungsreaktor.

Ich bin für die Nutzung der Kernenergie sei es in Form von Kernspaltung oder in Form von Kernfusion. Solange Kernfusion nicht für den Kraftwerksbetrieb einsatzfähig ist, sollte man imo nicht auf die Kernspaltung verzichten. Was nicht heißen soll, dass man nicht auch regenerierbare Energien einsetzen sollte.

Letztendlich kommt sowieso der größte Teil der Energie auf der Erdoberfläche von der Sonne, die nichts anderes als ein riesiger Fusionsreaktor ist.
Kernfusion scheint somit die natürlichste Energiequelle überhaupt zu sein (nur bekommen wird die physikalischen Vorgänge in der Sonne nicht auf der Erde hin, da zu wenig Druck).

UliBär
2006-12-17, 01:48:38
[x] Kernenergie ist unsicher und eine zu große Gefahr für die Umwelt.

Was sollte jemand, der aus Lüchow stammt, wohl sonst wählen? :cool:

KinGGoliAth
2006-12-17, 01:58:30
funktionsfähige fusionsreaktoren gibt es schon seit jahrzehnten. das problem ist nur, dass das betreiben mehr energie verbraucht als man dadurch gewinnt.

die momentanen fusionsreaktoren kann man zwar sicher noch gut optimieren, aber es ist ein langer weg bis sie überhaupt mal quid-pro-quo laufen und nicht mehr verbrauchen als sie erzeugen. und dann ist es nochmal ein sehr langer weg bis sie wirklich lukrative strommengen abwerfen - falls das mit diesem konzept/aufbau überhaupt jemals möglich sein wird.

hmmm. ob das ganze rentabel ist haben sie nicht gesagt, wenn ich mich richtig erinner.
es ging da vor allem darum, dass die kleinen versuchsreaktoren einfach zu klein sind um weiter testen und forschen zu können. die nötige, enorme energiezufuhr ist in der tat ein ärgernis. allerdings hieß es auch da, dass größere reaktoren da bei weitem nicht so ineffizient wären.


aaaah da haben wir es ja:
wissen spezial: energie auf 3sat
http://www.3sat.de/hitec/magazin/99160/index.html
3. Februar 2007 (Wdh.)
ab 15:20 Uhr

sollten sich interessierte unbedingt angucken. ich fands sehr interessant.

papachrischi
2006-12-17, 02:18:38
Alles ist Sonnenkraft was wir nutzen, ob Kohle, Wind oder Atomenergie.

Wind ist Sonnenkraft? Diesen Sprung und den vom Uran zur Sonnenenergie schaffe ich auch irgendwie nicht.

An der Entstehung der Kohle hat die Sonne aber tatkräftig mitgewirkt, da gebe ich dir recht.

@Thema: Im Moment möchte ich nicht ohne Atomstrom leben müssen, selbst wenn es ein eher zweifelhaftes Vergnügen ist. Sicherheitsbestimmungen hin oder her, eines Tages wird im Ostblock doch wieder ein KKW hochgehen.

UliBär
2006-12-17, 02:22:23
Wind ist Sonnenkraft? (...)Natürlich ist Wind Sonnenenergie.
Warum weht wohl der Wind? Unter anderem wegen der durch die Sonne verursachten Temperaturunterschiede. :wink:

KinGGoliAth
2006-12-17, 02:27:21
ohne sonneneinstrahlung würde sich luft nur spärlich erwärmen und ohne druck- und temperaturunterschiede gibt es keine luftbewegung. ;)

meine ehemalige und mehr als wirre erdkundelehrerin hätte da eine hausaufgabe für dich gehabt:
was ist wind? und schreibt mir nicht nur, dass das bewegte luft ist! :D :uhammer:

das mit dem uran finde ich aber auch merkwürdig. :|

papachrischi
2006-12-17, 02:32:17
Natürlich ist Wind Sonnenenergie.
Warum weht wohl der Wind? Unter anderem wegen der durch die Sonne verursachten Temperaturunterschiede. :wink:

Jo, soweit hatte ich eben garnicht gedacht. Stimmt natürlich.

dragonmaster
2006-12-17, 03:04:35
Ich halte Atomkraftwerke im Prinzip für sicher allerdings wird ja auch viel verschwiegen seitens der Betreiber, z.b. wenn ich an die Leukämiefälle an der Elbe denke.
Trotzdem bin ich gegen die Atomkraft und zwar aus folgenden Gründen:

a) Uran ist wie Öl auch nur begrenzt vorhanden,d.h. wenn viele Länder auf Atomstrom setzen ist nach 20 Jahren der Vorrat auch verbraucht. Daraus folgt Atomstrom ist nicht zukunftssicher.

b) Atomstrom ist nicht so günstig wie immer gesagt wird, da die Kosten für die Forschung, die Aufbereitung und die Endlagerung vom Staat also quasi uns allen bezahlt wird, würden diese Kosten auf den Strompreis umgelegt, wäre er nicht mehr so billig.

c)Bisher hat keine Bundesregierung es geschafft ein Endlager auszuweisen, wie aber will man eine Energieart nutzen, auf deren Nachteile man keine adäquate Antwort und die Lösung vorsichhinschiebt, und die Zwischenlager überquellen läßt.

d)Von der Kernenergie proftieren nur die Energiekonzerne, da sie die Kosten sozialisiert haben, die Gewinne aber monopolisiert.

e) Atomstrom kann und wird nie 100% sicher produziert werden können, was passiert wenn ein Erdbeben ein Kraftwerk einstürzen läßt oder Terroristen absichtlich ein Flugzeug in ein Kraftwerk steuern.

Konami
2006-12-17, 04:17:29
[x] Es sollten keine neuen AKWs mehr gebaut und bestehende nach ihrer Laufzeit stillgelegt werden.

Alle AKWs sofort vom Netz zu nehmen ist natürlich unrealistisch, aber es sollte mit Hochdruck daran gearbeitet werden, guten Ersatz zu finden. Atomkraft ist nie sicher - es gibt so viele mögliche Fehler, die das Personal begehen kann, und immer wieder neue technische Ausnahmefälle, an die nie einer gedacht hat, dass es noch immer keine berechenbare Gefahr ist und wohl auch nie sein wird. Im Link in meiner Signatur finden sich einige wunderbare Beispiele dafür - auch in Deutschland gab und gibt es regelmäßig Störfälle, die mit etwas Pech zur Kernschmelze hätten führen können, auch wenn es teilweise nicht in den Medien erwähnt wird.

Auch wenn die Lobby immer vorgibt, so sichere Kraftwerke zu bauen, es gibt immer Lücken. Einmal denkt keiner daran, dass an bestimmten Stellen Wasserstoff austreten kann, der Knallgas bildet und hübsche Löcher in die Reaktoren reißen kann, dann funktioniert mal die Notabschaltung plötzlich nicht, weil sie nicht ausreichend getestet wurde, oder der Aufseher ist einfach übermüdet und bemerkt irgendeinen unnormalen Anzeigewert nicht. Es gibt tausende Möglichkeiten, und auch wenn keine davon einzeln besonders wahrscheinlich ist, so ergeben sie doch zusammen ein zu großes Risiko.

Noch dazu natürlich das Müllproblem, es gibt immer noch keine ernstzunehmende Lösung, nach ewiger Suche.

Alles in allem sehe ich keinen Grund, dieser niemals ausgereiften Technik noch hinterherzulaufen, vor allem, wenn soviele andere nur noch darauf warten, näher erforscht zu werden und zum Einsatz zu kommen.

PS: Ich rede natürlich auch nur von Kernspaltung, Kernfusion ist ein völlig anderes Kapitel und gehört zu den Technologien, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.

StefanV
2006-12-17, 08:06:57
Mein Klassenlehrer als Elektroinstallateur hat mal von der Besichtigung eines AKWs gesprochen.
Vor der Besichtigung hielt er eigentlich recht viel davon, danach nicht mehr.

Weil das AKW wegen der Besichtigung teilweise runtergefahren wurde, da kamen ihm so einige Zweifel...

PS: AKWs sind völliger bullshit, in jeder Hinsicht.

BTW:
Stimmts, was Trittin irgendwann gesagt hat, das wir Frankreich im Sommer mit Energie beliefert haben, die ihre AKWs runterfahren mussten aufgrund von Wasser zu warm??

grandmasterw
2006-12-17, 11:01:34
Pro Atomausstieg!

Laufende Kraftwerke noch weiterlaufen lassen, sofort abdrehn ist ja unrealistisch. Strom höher besteuern, dann gehn die Leute auch anders damit um. Restlichen Bedarf eben mit andern Energiequellen abdecken.
Als Österreicher sagt man sowas natürlich leicht dahin, aber mit Solar und Windenergie lässt sich schon noch was rausreißen.
Das größere Problem ist halt, dass anderswo fleißig AKWs gebaut werden, und wir den Gefahren ja genauso ausgesetzt sind, auch wenn wir selber kein AKW haben.

Hab letztens im TV nen Bericht über nen Solar-Boom in nem Dorf in Baden Württemberg gesehn, da hat fast jeder nen Kollektor am Dach, und auch auf Ställen usw. Das Dorf exportiert im Schnitt sogar Strom. In ner Stadt mit hohen Wohnhäusern geht das halt nicht, da weniger Dach pro Einwohner, dafür heizen Wohnungen sich gegenseitig auf, und macht halt beim Heizen weniger Emissionen.

Avalox
2006-12-17, 11:13:42
das mit dem uran finde ich aber auch merkwürdig. :|

Alle schweren Elemente wurden in Sonnen unter Einwirkung der massiven Gravitation erzeugt. Das Uran der Erde wurde zwar nicht in unserer Sonne, sondern eine ihrer Vorgänger, erzeugt.

Jenny23
2006-12-17, 11:17:22
Uran entsteht bei Supernovae. Irgendwo muß die Energie ja schließlich herkommen. Denn Kernfusion liefert nur bis zum Eisen Energie, arüber kostet es Energie. Diese Energie wird aus der Explosion des Sternes "gewonnen". So wie alle Elemente letztlich in Sternen erzeugt wurden, abgesehen vom Wasserstoff (wobei auch schon Helium und ein paar andere leichte Elemente schon vor den ersten Sternen in geringen Mengen vorhanden waren). Wir alle bestehen aus Sternenstaub.

Fossile Energieträger sind gespeicherte Sonnenenergie. Die Sonne liefert die Energie für die Synthese von Biomasse, welche diese Energie somit speichert. Somit leben auch wir ganz direkt von der Energie der Sonne.

Wind wurde schon geklärt. Wasser wäre ohne Sonne zum einen nicht flüssig, zum anderen gäbe es keinen Wasserkreislauf der die Flüsse am Leben hält.

Man sollte Energie sparen wo es geht, man sollte auf alternative Energiequellen setzen wenn möglich und dann wird man sehen ob das reicht. Wenn nicht ist Kernspaltung immer noch besser als das Verbrennen von fossilen Energieträgern.

Avalox
2006-12-17, 11:28:36
Man sollte Energie sparen wo es geht, man sollte auf alternative Energiequellen setzen wenn möglich und dann wird man sehen ob das reicht. Wenn nicht ist Kernspaltung immer noch besser als das Verbrennen von fossilen Energieträgern.

Auch Uran ist eine natürlich vorkommende Ressource, welche sich mit der Zeit verbraucht.

Es gibt gute Schätzungen, dass wenn wir heute auf die Atomenergie komplett umsteigen würden, das Uran schneller verbraucht ist, als selbst unsere heutigen Ölreserven. Nämlich in 50 Jahren. Sicherlich könnte man mit Brutreaktoren die Zeit noch etwas schinden, aber zum einen sind Brutreaktoren (und deren Kreislauf) noch weit aus gefährlicher als heutige Leichtwasser Reaktoren, zum anderen können diese Brutreaktoren zudem allerhand waffenfähiges Zeugs herstellen.
Denn das sollte auch klar sein immer mehr Atomkraftwerke wird dann auch die Bedrohung durch Terrorismus und tatsächlichen Schurkenstaaten fördern. "Mehr Atomkraftwerke" lassen sich natürlich auch schlechter kontrollieren. "Mehr Atomkraftwerke" bedeutet auch dass diese billiger werden und sich dann von Staaten geleistet werden können die dieses heute nicht können. Mehr Atomkraftwerke bedeutet einfach ein höheres Risiko.

und ein höheres Atomrisiko möchte ich persönlich nicht haben.

No.3
2006-12-17, 11:51:48
Stimmts, was Trittin irgendwann gesagt hat, das wir Frankreich im Sommer mit Energie beliefert haben, die ihre AKWs runterfahren mussten aufgrund von Wasser zu warm??

ein Kohlekraftwerk hat das gleiche Problem...


Auch Uran ist eine natürlich vorkommende Ressource, welche sich mit der Zeit verbraucht.

ist aber nicht fossil, sondern - uhm - stellar !?

Morgaine
2006-12-17, 11:53:11
Ich habe mir vor einpaar Jahren ein Kernkraftwerk anschaun dürfen und zwar " Kernkraftwerk Gundremmingen" nahe Ulm ..

Die Sicherheitsstandarts sind hoch und sonst hat auch alles seinen geregelten Gang.
Ich bin selbst dafür das man keine Atomkraftwerke mehr baut und die die es hat mit der Zeit abbaut und sich in dieser Zeit Wege sucht den Strom der Natur zunutzen .. via Wind , Wasser und Sonne.

Kohle , Erdgas usw. es sollte so schnell als möglich aufgehört werden damit Storm zuerzeugen. Die Natur ist nahezu erschöpft. Und die Umwelt einflüsse sind heute schon zuspüren wenn das so weiter geht werden es die Menschen sehr bald bereuen ..

auch weiss ich das sich das alles leicht sagt aber nicht macht aber irgendwann müssen wir damit anfangen etwas zutun .. besser jetzt als später

Avalox
2006-12-17, 12:21:07
ist aber nicht fossil, sondern - uhm - stellar !?


Ja, aber das Prinzip ist doch eigentlich das selbe.

Letztendlich buddelt der Mensch bei beidem Stoffe aus dem Boden, welche normalerweise nicht in unserer direkten Umwelt in dieser Konzentration vorkommen und bei deren stärkere Freisetzung diese Umwelt eben verändern. Beide Stoffe waren von ihrer Wirkung ausgesperrt.

Bei fossilen Brennstoffen wird halt der darin gebundene Kohlenstoff frei gesetzt, welcher sich in der Umwelt verbreitet und zu den bekannten unangenehmen Folgen führt.

So soll eben heute verhindert werden, dass CO2 überhaupt bei diesen Prozess in die Umwelt gelangt. Die Idee ist einfach, kein CO2 in der Umwelt -> keine Nachteile durch das verbrennen von fossilen Rohstoffen.

Das ist doch letztendlich der einzige Unterschied zu den atomaren. Das atomare Dreckszeugs ist so gefährlich, dass einfach niemand (fast niemand) ernsthaft auf die Idee gekommen ist die Überbleibsel in die Umwelt zu pusten.
Natürlich könnte auch hinter jedem Atomkraft eine kleiner Hügel liegen, wo einfach der atomare Dreck immer weiter drauf geschüttet wird. (nur würde dort dann wohl niemand mehr arbeiten wollen).

CO2 in der Umwelt zerstört das bestehende Klima. Uran(etc) in der Umwelt zerstört das Erbgut.
Alles scheisse.

das schöne an regenerativen Energien ist ja grade, dass eben "nichts neues" in die Umwelt entlassen wird. Der Begriff fossile Brennstoffe ist doch irreführend. Nicht das fossil ist das gefährliche, sondern das freisetzen von was, was bis dahin vom "natürlichen Kreislauf" ausgesperrt war.

Ob Kohle oder Atom, es schlägt doch alles in die selbe Kerbe.
Jetzt zu sagen wir wollen Atomstrom, statt Kohlestrom ist doch in etwa so zu verstehen.

"Da Klima hat jetzt schon eine Klatsche weg, aber das Erbgut der Erdlebewesen verträgt noch was."
Was soll denn dieses? Es zeigt doch, dass der Mensch überhaupt nichts verstanden hat.

No.3
2006-12-17, 12:49:35
Letztendlich buddelt der Mensch bei beidem Stoffe aus dem Boden, welche normalerweise nicht in unserer direkten Umwelt in dieser Konzentration vorkommen und bei deren stärkere Freisetzung diese Umwelt eben verändern. Beide Stoffe waren von ihrer Wirkung ausgesperrt.

jup, aus der Geschichte lernen ;) aber der Mensch lernt in einer Millionen mal einer Millionen Jahre nichts... die ersten Lebewesen auf der Erde haben als Abfallprodukt Sauerstoff produziert und sich so dann selbst wegoxidiert...


Das ist doch letztendlich der einzige Unterschied zu den atomaren. Das atomare Dreckszeugs ist so gefährlich, dass einfach niemand (fast niemand) ernsthaft auf die Idee gekommen ist die Überbleibsel in die Umwelt zu pusten.
Natürlich könnte auch hinter jedem Atomkraft eine kleiner Hügel liegen, wo einfach der atomare Dreck immer weiter drauf geschüttet wird. (nur würde dort dann wohl niemand mehr arbeiten wollen).

jup, das CO2 sieht man nicht und ist nicht direkt tödlich.

ich Frage mich jedoch, man holt aus zig Tonnen Dreck einige Kilo Uran, würde man umgekehrt einige Kilo Uran mit zig Tonnen Dreck verrühren und wieder in die "Lagerstätten" hineinschütten... ?

_DrillSarge]I[
2006-12-17, 13:28:45
warte auf Kernfusion...
...das ist die Zukunft. völlig ungefährlich und sauber

Avalox
2006-12-17, 14:40:31
I[']warte auf Kernfusion...
...das ist die Zukunft. völlig ungefährlich und sauber

Auch Fusionsreaktoren erzeugen eine Menge strahlenden Müll.

Eigentlich sollte mit Nutzung der direkten Sonnenenergie(dieser Fusionsreaktor hängt schliesslich genau vor unserer Nase, ohne Müllproblem) eine Menge zu holen sein. Doch leider macht man sich dort wieder von Ländern abhängig, welche eben heute das Öl liefern.

[](-__-)[]
2006-12-17, 15:32:51
Deutschland bleibt nichts anders übrig.

Wir habe einfach keine Flüsse, wo wir ein großen Staudamm erichten könnten.
Wenn man mal nach Brasilien schaut, dann produziert ein einziger Staudamm fast alles an Strom, was die großen Städte wie Rio brauchen, da kam letztens mal eine Reportage drüber.

Windräder? Nur im Norden, reicht höchstens für eine Kleinstadt, mit nur wenigen tausend Einwohner.

Kohlekraftwerke? Ja, aber dann tun wir der Umwelt ja wieder einen Gefallen.Außerdem muss Deutschland den CO² Austoß nach unten drücken.


Mein Tip: Sonnenkollektoren in Afrika erichten und den Strom nach Deutschland einspeißen. Damit könnten wir dann wenigstens Wasserstoff produzieren.

[](-__-)[]
2006-12-17, 15:39:27
Mein Klassenlehrer als Elektroinstallateur hat mal von der Besichtigung eines AKWs gesprochen.
Vor der Besichtigung hielt er eigentlich recht viel davon, danach nicht mehr.

Weil das AKW wegen der Besichtigung teilweise runtergefahren wurde, da kamen ihm so einige Zweifel...

PS: AKWs sind völliger bullshit, in jeder Hinsicht.

BTW:
Stimmts, was Trittin irgendwann gesagt hat, das wir Frankreich im Sommer mit Energie beliefert haben, die ihre AKWs runterfahren mussten aufgrund von Wasser zu warm??

Bitte? Ist doch viel zu teuer.

StefanV
2006-12-17, 16:06:06
Sicherheitsmaßnahmen...

Ist aber auch schon ein paar Jährchen her...

KinGGoliAth
2006-12-17, 17:08:02
(-__-)[]']Mein Tip: Sonnenkollektoren in Afrika erichten und den Strom nach Deutschland einspeißen. Damit könnten wir dann wenigstens Wasserstoff produzieren.

;D
ja in afrika scheint die sonne zwar sehr oft aber die wüste mit sowas zustellen kann man auch nicht einfach wegen staub, sand und wind. oder willst du die einheimischen gleich zu fensterputzern ausbilden? ;)
obwohl...ohne wasser wirds schwer...


dass die atomkraft weder absolut sicher* noch ewig nutzbar ist dürfte jedem klar sein. es geht ja auch nur um die überbrückungszeit, bis alternative energiequellen ausreichend energie zur verfügung stellen, damit kernkraftwerke nicht mehr gebraucht werden.

* absolute sicherheit wollen hm? na das sind mir immer die liebsten. :biggrin:

Brimborium
2006-12-17, 18:27:53
China hat doch auch letzten Jahr erst angekündigt, ein paar AKWs hochziehen zu wollen. Will nicht wissen, wenn es an der dichtbesiedelten Ostküste mal zu einem Super-GAU kommt...

[](-__-)[]
2006-12-17, 20:54:18
China hat doch auch letzten Jahr erst angekündigt, ein paar AKWs hochziehen zu wollen. Will nicht wissen, wenn es an der dichtbesiedelten Ostküste mal zu einem Super-GAU kommt...

Problem der Überbevölkerung gelöst. Dann dürfte aber keiner der verstrahlten Asiaten nach Europa kommen, Einreiseverbot.

Alexander
2006-12-17, 22:40:49
dir müsste man entweder ein kohlekraftwerk in den garten, oder ein windrad aufs dach setzen; je nach dem.


so lange es keine ernstzunehmende alternative gibt, gibts da nicht viel zu diskutieren. (deutschland ist kein schweden, sondern ein industriestaat, kein china, sondern ein rechtsstaat)
Was ist denn dir über die Leber gelaufen? Einen so unsachlichen Beitrag habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Mit Atomkraftwerken erzeugter Strom ist in der Tat ziemlich teuer. Günstig ist nur der Strom aus bereits abgeschriebenen Kraftwerken. Und genau das ist der Grund dafür, wieso bestehende Kraftwerke möglichst lang betrieben werden sollen, während keiner neue errichten will, außer der Steuerzahler subventioniert schon wieder.

Alexander
2006-12-17, 23:08:00
Hier hat so mancher geschrieben "Solange es keine Alternative zur Atomenergie gibt......". Die gibt es doch schon längst. Und das zu Preisen bei denen Atomstrom überhaupt nicht mithalten kann. Das Zauberwort heißt: Steigerung der Energieeffizienz.
Beispiel 1: Die privaten Haushalte könnten 15% des Stroms einsparen, wenn man die Heizungspumpen gegen geregelte Pumpen austauschen würde. Rentabel nach 2-3 Jahren. Bei durchschnittlicher Nutzungsdauer von 10 Jahren. Wo gibt es sonst eine so hohe Rendite? Nirgendwo.
Beispiel 2: Würde der Stand-by Verbrauch limitiert, könnten mit der Zeit fast 2 komplette Atomkraftwerke vom Netz.

Diese Liste ließe sich fortsetzen. Sie wäre sehr lang.


Ein sehr hohes Potential bietet zudem Geothermie. Stromerzeugung und Fernwärme in einem. Das Potential in Duetschland ist größer als bei allen regenerativen Energiequellen zusammen. Geothermie wäre sofort rentabel, wenn alle Kraftwerke in Deutschland die externen kosten, die sie verursachen selbst tragen müssten.

huha
2006-12-17, 23:21:10
Weil das AKW wegen der Besichtigung teilweise runtergefahren wurde, da kamen ihm so einige Zweifel...


Verwechseln wir mal wieder Ursache und Wirkung? Die Kraftwerke werden nicht heruntergefahren, nur damit ein Trupp Besucher sich den Spaß in aller Ruhe angucken kann, nein, die Besucher werden nur dann reingelassen, wenn das Kraftwerk sowieso zwecks Revision heruntergefahren wurde, ganz einfach deshalb, weil ein Kraftwerk, das sich in Betrieb befindet, für nicht eingewiesenes Personal durchaus gefährlich werden kann.

-huha

BananaJoe
2006-12-18, 08:43:56
Klar, für Besucher wird ein AKW runtergefahren...wahnsinn was manche für Vorstellungen haben...

Ich halte Kernkraft für relativ sicher- Alternativen gibt es nicht! Wasserkraftmäßig sind wir ausgereizt, Wind ist ein netter gag- mehr nicht, solarpanels totaler Schwachsinn (extrem schlechter Wirkungsgrad, Entsorgungsproblem, außerdem dauert es ca. 10 Jahre bis die Energie erzeugt wurde, welche bei der Herstellung dieser Aufgewendet wurde...und in der zeit darf dann nix kaputt gehen.)

Gibts eig. von diesen Kaulquappennummerierern ne Wasserdichte Kalkulation zum totalen Atomstromausstieg? Ich denke nicht.

Was sinn machen würde, kraft- wärme Kopplung im kleinen Stil- Haus, Dorf, etc.

Tiamat
2006-12-18, 09:26:30
Aus meiner Sicht spricht auch nichts gegen Kernenergie.
Im Gegenteil, ich würde sagen, dass es auch auf diesem Gebiet noch viel zu erforschen gibt, um das ganze noch wirtschaftlicher und sicherer zu machen.
Natürlich ist es jedermanns Traum aus natürlichen Ressourcen höchste Energieeffizienz zu erwirtschaften, aber noch hat man dazu keine optimale Möglichkeiten gefunden und ich bezweifle das auch solange bis die Kernfusion zum grauen Alltag gehören sollte.
Man sollte die Atomkraft nicht zum alten Eisen ernennen, sondern ihr genauso viel Aufmerksamkeit schenken wie der Suche nach Alternativenergien.
Stichwort Atommüll, besser abschirmende Materialien(von mir aus außerplanetarisch) und Miniaturisierung.
Gruß
Tiamat

Aquaschaf
2006-12-18, 09:29:53
Was bringt die saubere Atomkraft, wenn in 50 Jahren der Brennstoff alle ist ;)?

Alexander
2006-12-18, 09:30:05
Ich glaube, dass die meisten diesen Strang gar nicht lesen, sondern nur ihre Meinung posten. Schade.

Alexander
2006-12-18, 09:38:10
Verwechseln wir mal wieder Ursache und Wirkung? Die Kraftwerke werden nicht heruntergefahren, nur damit ein Trupp Besucher sich den Spaß in aller Ruhe angucken kann, nein, die Besucher werden nur dann reingelassen, wenn das Kraftwerk sowieso zwecks Revision heruntergefahren wurde, ganz einfach deshalb, weil ein Kraftwerk, das sich in Betrieb befindet, für nicht eingewiesenes Personal durchaus gefährlich werden kann.

-huha
Eine solche Pause kann locker 100.000€ kosten. Die macht man für keinen Besucher.


Die seltenen Wartungspausen muss man ausnutzen. So kam ich in Jülich in den Teilchenbeschleuniger und habe mir deren Fusionsreaktor aus nächster Nähe angesehen, als er offen umgebaut wurde.

malibu_shake
2006-12-18, 11:06:46
Ich bin ausdrücklich gegen Kernenergie und bekomme uach meinen Strom nicht aus so nem AKW


Kann Wind, Wasser und Sonne die KKWs, die Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke ersetzen?

Ja kann es aber das liegt an den Menschen wie sehr sie sich fügen. Auf das Maß kommt es an, abgesehen davon das da eine riesige Lobby hinten dran steht..

Jenny23
2006-12-18, 13:00:27
Den strahlenden Müll den man bei der Kernfusion bekommt sind letztlich hauptsächlich die Reaktorwände. Und die kann man aus Materialien konstruieren, daß das Zeug nur einige Jahrzehnte sicher gelagert werden muß.

Wasserkraft geht auch in kleinem Maßstab. Die moderne Variante des kleinen Wasserrads im Strom. Es gibt Wasserkraftwerke die als Ponton quer über den Fluß gelegt werden können.

Der Wirkungsgrad von "Solarzellen" sinkt bei hohen Temperaturen. Heiße Gegenden sind sehr viel besser mit solarthermischen Anlagen zu versorgen.

Offshore Windräder können durchaus einen erheblichen Anteil der Stromversorgung der Küstenregionen sichern.

Hat jemand eigentlich verlässliche Zahlen die belegen, daß das Uran so knapp ist? Und wenn man Brutreaktoren nimmt reicht das sicherlich noch hundert Jahre.

KinGGoliAth
2006-12-18, 13:07:11
Was bringt die saubere Atomkraft, wenn in 50 Jahren der Brennstoff alle ist ;)?

70*

*bei aktueller, gleichbleibender nutzung.
verringert sich natürlich, wenn ich china oder sonstwo mal schnell ein dutzend zusätzlicher AKWs aus dem boden gestampft wird.

KinGGoliAth
2006-12-18, 13:09:18
Ich bin ausdrücklich gegen Kernenergie und bekomme uach meinen Strom nicht aus so nem AKW


ach gehörst du zu den leuten, die extra einen vertrag mit den grünen lieferanten abgeschlossen haben, damit sie ja "atomfreien" strom aus der leitung bekommen? na dann herzlichen glühstrumpf. voll verarscht. ;D

Ja kann es aber das liegt an den Menschen wie sehr sie sich fügen. Auf das Maß kommt es an, abgesehen davon das da eine riesige Lobby hinten dran steht..
mag sein, dass es in zukunft möglich ist aber im moment ist es nicht möglich und wird in absehbarer zeit auch nicht möglich werden.


€:
wegen der entsorgung:
bei besagter sendung auf 3sat (es sei nochmal an die wiederholung im februar erinnert) wurde zu dem problem ein grüner laser angeführt (hab den genauen namen vergessen), mit dem man radioaktives und (für menschliche maßstäbe) ewig haltbares material einfach in jod xyz verwandeln kann, was eine halbwertzeit von unter 30 minuten hat. funktioniert in der praxis. aber natürlich hat man ne menge zu tun, wenn man den ganzen atommüll da reinstopfen will.

Alexander
2006-12-18, 13:13:20
Laaanger Artikel. Ein paar Auszüge:

n den vergangenen 50 Jahren sind etwa 550 Kernreaktoren in Betrieb genommen worden, also alle 5 Wochen ein Reaktor. Etwa 20% davon sind aus verschiedensten Gründen wieder vom Netz genommen worden. Nach 40 Jahren intensiver Bemühungen ist der Anteil der Kernenergienutzung an der Energieerzeugung bescheiden: Gerade mal 2-3% beträgt ihr Anteil an der Weltenergieversorgung, das ist deutlich weniger als die 10-15%, die den regenerativen Energien zugeschrieben werden.

Die Größe der Uranvorräte stellt eine weitere Begrenzung dar. Die bekannten Reserven können den bestehenden Kraftwerkspark für etwa 30 Jahre versorgen. Selbst wenn man die bei höheren Preisen erschließbaren Ressourcen noch berücksichtigt, dann verschiebt sich diese Reichweite nur um ein paar Jahrzehnte.

Dabei wird als weitere Restriktion allerdings die geringere Urankonzentration in den als Ressource eingestuften Uranerzen eine wichtige Rolle spielen. Dies basiert darauf, dass mit geringerer Urankonzentration die zu seiner Erschließung notwendigen Erdbewegung deutlich ansteigen. Damit aber steigt der Energieverbrauch drastisch an.

Die theoretisch erhofften Brutraten wurden in keinem der bisherigen Projekte erreicht. Fast alle zivilen Brutreaktorprojekte wurden eingestellt oder kämpfen mit erheblichen Schwierigkeiten.

Die Reichweite des Brennstoffes Uran. Wenn man den Uranverbrauch für Nuklearwaffen außen vor läßt, dann werden die jetzt bestehenden Kernreaktoren (und deren Ersatz) bis zum Jahr 2030 die heutigen Uranreserven bis 40 $ /t Uran aufgebraucht haben. Selbst die bis 130 $/t Uran erschließbaren Reserven werden zu mehr als 70 % aufgebraucht werden. Die Erschließung weiterer als möglich erachteter Ressourcen ist vorstellbar, wird aber aufgrund des wesentlich geringeren Urangehalts im Erz wesentlich mehr Energie benötigen. Dieser Zunehmende Energieaufwand wird vollständige Erschließung dieser Ressourcen einbremsen.

http://www.energiekrise.de/news/intro.html

Alexander
2006-12-18, 13:18:53
€:
wegen der entsorgung:
bei besagter sendung auf 3sat (es sei nochmal an die wiederholung im februar erinnert) wurde zu dem problem ein grüner laser angeführt (hab den genauen namen vergessen), mit dem man radioaktives und (für menschliche maßstäbe) ewig haltbares material einfach in jod xyz verwandeln kann, was eine halbwertzeit von unter 30 minuten hat. funktioniert in der praxis. aber natürlich hat man ne menge zu tun, wenn man den ganzen atommüll da reinstopfen will.
Du hast widerholt diese Sendung zitiert. Und dir sind dabei widerholt Fehler unterlaufen. Entweder du hast sie nebenbei gesehen und nicht richtig hingehört, oder du interpretierst gerne.

Es war ein Experiment mit einem - ausgesuchten - Element. Leider ist der Atommüll nicht so hochrein. Und er liegt auch nicht in der passenden Form vor. Es könnte durchaus sein, dass diese Methode in der Praxis nie genutzt werden kann.

KinGGoliAth
2006-12-18, 13:22:49
natürlich ist dabei etwas mehr arbeit nötig. du kannst nicht den laser vor die fertig vergossenen großraumkontainer stellen und dann erwarten, dass sie sich in staub und sonnenblumen verwandeln aber ich dachte eigentlich, dass das klar sein müßte. :rolleyes:

Alexander
2006-12-18, 13:28:13
natürlich ist dabei etwas mehr arbeit nötig. du kannst nicht den laser vor die fertig vergossenen großraumkontainer stellen und dann erwarten, dass sie sich in staub und sonnenblumen verwandeln aber ich dachte eigentlich, dass das klar sein müßte. :rolleyes:
Bei dir lautet wohl die Devise: Angriff ist die beste Verteidigung.

Peicy
2006-12-18, 13:40:15
Kein Problem für mich...und ich sehe ein AKW jeden Morgen wenn ich aufstehe. (ist ca. 8-10 km von mir weg)

pippo
2006-12-18, 13:50:55
So, scheinbar ist es hier noch nicht angesprochen worden. Das Lösungswort für die Zukunft lautet: Dezentralisierung

Statt großen AKWen, muss man auf viele kleine Kraftwerke setzen. Diese wären z.B. Wasserkraftwerke, Windräder, Photovoltaik, Biogasanlagen, BHKW ...

Der Kurs dorthin ist zwar schon eingeschlagen, aber leider noch nicht zielstrebig genug. Deutschland sollte hier klar eine Vorreiterrolle übernehmen und sich hohe Ziele setzen.

Bevor man aber anfängt, das 1. AKW zu demontieren sollten endlich diese verd... Kohle-Kraftwerke stillgelegt werden. Ist ja unglaublich, wie diese Luftverschmutzer subventioniert werden

BananaJoe
2006-12-18, 13:56:37
So, scheinbar ist es hier noch nicht angesprochen worden. Das Lösungswort für die Zukunft lautet: Dezentralisierung

Statt großen AKWen, muss man auf viele kleine Kraftwerke setzen. Diese wären z.B. Wasserkraftwerke, Windräder, Photovoltaik, Biogasanlagen, BHKW ...

Der Kurs dorthin ist zwar schon eingeschlagen, aber leider noch nicht zielstrebig genug. Deutschland sollte hier klar eine Vorreiterrolle übernehmen und sich hohe Ziele setzen.

Bevor man aber anfängt, das 1. AKW zu demontieren sollten endlich diese verd... Kohle-Kraftwerke stillgelegt werden. Ist ja unglaublich, wie diese Luftverschmutzer subventioniert werden

Wie ich oben schon gesagt- Kraft- Wärme Kopplung.

Außerdem sind wir Wasserkraftmäßig ausgereizt und Photovoltaik ist ökologischer Schwachsinn! Was auch nicht einfach ist ist die Einspeisung von Wind- Solarstrom..

pippo
2006-12-18, 14:17:16
Inwiefern ist Photovoltaik ökologischer Schwachsinn? Wasserkraft ist ziemlich ausgereizt, ja. Aber z.B. in unserer Nähe gibt es einige kleine Wasserräder, die stillgelegt worden sind.

Und was ich noch ganz vergessen hab: Eine Dezentralisierung würde auch endlich mal unsere Netze wieder entlasten.

BananaJoe
2006-12-18, 14:21:25
Inwiefern ist Photovoltaik ökologischer Schwachsinn? Wasserkraft ist ziemlich ausgereizt, ja. Aber z.B. in unserer Nähe gibt es einige kleine Wasserräder, die stillgelegt worden sind.

Und was ich noch ganz vergessen hab: Eine Dezentralisierung würde auch endlich mal unsere Netze wieder entlasten.

Sehr Energieaufwändig bei der Herstellung- die Entsorgung ist wohl auch nicht geklärt.
Extrem niedriger Wirkungsgrad, es dauert 10 Jahre bis die Energiebilanz wieder stimmt.. und da darf dann nix kaputtgehen in der Zeit.

Sinnvoller wäre die Warmwasseraufheizung über Sonne.

pippo
2006-12-18, 14:31:26
Lol, das war der Stand vor 10 Jahren ;)

Derzeit sieht es so aus, dass Solarzellen nach 2-3 Jahren (je nach Typ) die für ihre Herstellung benötigte Energie wieder erwirtschaftet haben. Nach 10-15 Jahren sind die Anlagenkosten wieder reingeholt. Laufzeiten von über 30 Jahren werden derzeit als Minimum gerechnet. Was Defekte anbelangt: Solarmodule gehen entweder wegen Hagel kaputt, oder Produktionsfehlern. Letzteres hat man eigentlich schon ganz gut in den Griff bekommen.
Der Vorteil von Photovoltaik ist einfach, dass in Deutschland genug Fläche zur Verfügung steht.

Was die Entsorgung anbelangt: Ein Modul besteht aus Glas, Silizuim und Alu. Ich seh hier keine Probleme

Faster
2006-12-18, 14:49:49
[x] Kernenergie ist relativ sicher, solange die Anlagen angemessen gewartet und betrieben werden

hab mich davon auch schon persöhnlich überzeugen lassen (AKW Gundremmingen). ;)

KinGGoliAth
2006-12-18, 14:55:11
Ein Modul besteht aus Glas, Silizuim und Alu. Ich seh hier keine Probleme

naja silizium ist dank der großeren nachfrage nicht gerade billig. und der preis wird auch eher noch steigen, wenn die nachfrage nach entsprechenden anlagen steigt und der rohstoff weiter verknappt wird.
in besagter sendung wurde auch einiges zu einer brauchbaren und viel billigeren (afaik auch effektiveren) methode gesprochen.
ich glaube glasplatten mit einer kadmiumschicht (ich denke zumindest, dass es kadmium war. da habe ich mir nämlich auch gedacht, dass es nicht sehr gesund klingt).
wäre vor allem ideal für fassadenverkleidung.
solarzellen zum ausrollen auf dem dach gab es da auch.

Tigerchen
2006-12-18, 15:18:45
[X] Nur für Industrieländer mit anständigen Vorschriften.

Und trotzdem kam es in Three-Miles-Island zur Kernschmelze, von Experten vorher für unmöglich erklärt. Und Schweden, sicher kein Dritte-Welt-Land kam nur knapp dran vorbei. Unsere Reaktoren, vor allem die Alten, sind nicht sicherer als die Schwedischen.

Und wer setzt eigentlich Schweißnähte? Doch nur einfache Arbeiter die ihre ganz eigene Meinung zu unpraktikablen Vorschriften haben.

Alexander
2006-12-18, 15:19:09
solarzellen zum ausrollen auf dem dach gab es da auch.

Weltweit zum ersten Mal sollen bei ihnen Solarmodule nicht mehr aus teurem Silizium oder Cadmium, sondern aus Kupfer-Indium-Sulfid (CIS) entstehen. Sie könnten, so ihre Hoffnung, die Photovoltaik endlich wirtschaftlich machen. Denn im Vergleich zu bisherigen Verfahren wird bei der Herstellung über 90 Prozent weniger Material und zwei Drittel weniger Energie verbraucht. Immerhin: Auch ein großer Stromkonzern – sonst eher skeptisch in Bezug auf alternative Energien - beteiligt sich finanziell an dem Projekt.
http://www.rbb-online.de/_/fernsehen/magazine/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_3236601.html

Die Energie holt man in nur einem Jahr wieder rein!

RealHotzenplotZ
2006-12-18, 15:51:08
ich find kernenergie net so schlecht!

beim ösiland, die keine haben, is es doch eh schon wurscht ob 10 schrottreaktoren rund um uns herumstehen, oder ein gescheites in unserem land gebaut wird! :rolleyes:

Sailor Moon
2006-12-18, 16:04:45
is es doch eh schon wurscht ob 10 schrottreaktoren rund um uns herumstehen, oder ein gescheites in unserem land gebaut wird!
Wie ich schon schrieb, sind gerade die Leistungsriesen nicht unkritisch und leider keine modernen Konzepte (der "neue" EPR schon gleich gar nicht). Diese liegen im Westen schon lange auf Eis, weil bei teils höheren Kosten die Leistung z.B. gegenüber der Konvoi-Linie halbiert ist. Einzig in Osteuropa und Rußland denkt man über zwei WWER 640 Varianten und den MKER 800 als RBMK Nachfolger nach, wenngleich man das mit Vorsicht sagen muß, da zig Baustellen seit Jahren bzw. fast schon Jahrzehnten eingemottet sind.
Ich kann zudem an der Stelle nur wiederholen, dass das "western design vs. eastern design" leicht zum Schnellschuß werden kann.
Ein grundsätzlicher Vergleich unserer modernsten KKWs mit WWER 440/213 und sogar RBMK liegt so fern nicht, da ist in der Vergangenheit aus bestimmten Gründen -gerne von der entsprechenden Lobby- sehr viel "dämonisiert" worden. Ein gutes Beispiel ist Temelin (ein von Westinghouse nachgerüsteter WWER 1000); wenn man mit dem Finger auf andere zeigen kann, schaut zu Haus eben niemand mehr so genau hin. Da steckt aber keine wirkliche Besorgnis hinter, denn Bohunice V1 (WWER 440/230) rückte z.B. fast nie in den Focus...aber klar, das liegt auch weiter von den Grenzen entfernt.
Damit will ich dort keinen "Freihfahrtschein" erteilen, gerade die desolate finanzielle Situation ist gen Osten ein großes Problem, aber auch bei uns ist der Kostendruck enorm. Kritik ist sowieso angebracht, aber wenn sie diffus gegen Osteuropa und Rußland gerichtet ist, muß sie genauso auch ins eigene Land gehen.

Gruß

Denis

Monger
2006-12-18, 17:49:20
@Sailor Moon: ich hab mir grad nochmal durchgelesen was du auf Seite 2 geschrieben hast. Danke für die fundierten Ausführungen!


Vorallem springt mir da ein Begriff ins Auge: ein sicheres Atomkraft ist unwirtschaftlich!

Die Atom-Lobby hat es hervorragend geschafft, das Atomkraftwerk als Energiewunder zu vermarkten. Und zwar so erfolgreich, dass sich heute wohl kaum einer vorstellen kann, wie teuer so ein Biest eigentlich ist. Vielleicht liegt das daran, dass viele sich ein Atomkraftwerk als gebändigte Atombombe vorstellen, wo eben unfassbare Energiemengen freiwerden.

Die Kernspaltungstechnik ist eine Sackgasse. Je früher wir uns um Alternativen kümmern (was ja wegen ansteigendem Energiehunger ja allgemein eine gute Idee ist), desto früher können wir auch das Steigen der Energiekosten bremsen.