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blackbox
2006-12-31, 10:57:02
Hallo!
Diese Frage beschäftigt mich gerade:
Wie konnte Windows zum Monopol werden und wie hätte das verhindert werden können?

Als damals der erste Komplett-PC ins Haus kam, war es ein Vobis Rechner mit einem Pentium 100MHZ. Installiert war Windows95. Denn damals war es noch recht teuer, sich seine Komponenten einzeln zu kaufen, besonders der RAM war unglaublich teuer.
Zuvor jedoch benutzte man MS-DOS (mit einem 386, 486), Windows 3.1 hatte man irgendwie übersprungen.

Welche Alternativen gab es denn damals überhaupt?
Hat sich MS sein Monopol also nur aufbauen können, weil andere gepennt haben? Oder war das Windows tatsächlich (und auch bis heute) das einzig nutzbare und gute BS für den Endanwender?
Was hätte sich ändern müssen, damit es zu Windows heute brauchbare Alternativen gibt?
Und warum waren die Konkurrenten nur so halbherzig bei der Sache?

Haarmann
2006-12-31, 11:26:29
blackbox

Mit Raubkopien...
M$ wurde mit Raubkopien zum Monopolisten.

Gast
2006-12-31, 11:38:57
Welche Alternativen gab es denn damals überhaupt?
Hat sich MS sein Monopol also nur aufbauen können, weil andere gepennt haben? Oder war das Windows tatsächlich (und auch bis heute) das einzig nutzbare und gute BS für den Endanwender?
Was hätte sich ändern müssen, damit es zu Windows heute brauchbare Alternativen gibt?
Und warum waren die Konkurrenten nur so halbherzig bei der Sache?

- Tos (Atari ST), Amiga OS, Archimdes... in den 80igern tolle Betriebsysteme. Aber bis auf wenigen Speziealbebieten (Atari -Musik; Amiga -Video) sind es reine Heimcomupter bzw. "Spielekonsolen" geblieben. Hier wäre evtl mehr drin gewesen. Managementfehler?

- Bill Gates himself hatte in den 80iger vorgeschlagen, dass der Mac öffnen sollte. Nur wollte das damals Apple nicht. Dann hat er mit Windows angefangen.

- Mit NextStep gab es ein OS, was schon Ende der 80iger Jahre alles weggerockt hat. IBM, Compaq usw. waren alle interessiert. Aber auch hier wollte Herr Jobs nicht und lieber einen alleingang mit teueren nextCubes machen.
Siehe hier (inkl Video): http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=301067&highlight=nextstep

- Es gab OS/2, was technisch deutlich besser als Win 9x war. Hier wurden aber wohl auch Fehler in der Vermarktung gemacht und die Hardwareanforderungen waren für die damalige Zeit nicht gerade niedrig. Es hat vorallem bei OS/2 an nativer Software gefehlt.

- BeOs: Hat in den 90igern für Schlagzeilen mit seinen Mulitmedia- und Multitaskingfähigkeiten gesorgt. War im Unterbau aber ein Single-User OS! War mal im Gespräch Nachfolger von OS9 zu werden -> Das ist aber Nextstep geworden.


IMHO beeindruckenste OS war Nextstep. War seiner Zeit Jahre (!!!) voraus. Lebt heute in Mac OS X weiter.

StefanV
2006-12-31, 15:45:57
Es gab OS/2, was technisch deutlich besser als Win 9x war. Hier wurden aber wohl auch Fehler in der Vermarktung gemacht und die Hardwareanforderungen waren für die damalige Zeit nicht gerade niedrig. Es hat vorallem bei OS/2 an nativer Software gefehlt.
Richtig, ABER:
Man konnte WIndows 3 Anwendungen auf OS2 benutzen, gab ja den Windows Emulator...

Gast
2006-12-31, 15:52:14
Richtig, ABER:
Man konnte WIndows 3 Anwendungen auf OS2 benutzen, gab ja den Windows Emulator...

Virtualisierung!
Das kann aber auf Dauer nocht die Lösung sein... eher Übergangslösung...

schimmi
2006-12-31, 15:55:52
blackbox

Mit Raubkopien...
M$ wurde mit Raubkopien zum Monopolisten.

Nicht ganz. IBM ist selbst schuld :)

Ansonsten noch ein Filtip: "Pirates of Silicon Valley - The story about Apple and Microsoft" Dokumentiert zwar nur die Zeit vor Windows, allerdings reicht das auch um alles Weitere zu erahnen.

Virtualisierung!
Das kann aber auf Dauer nocht die Lösung sein... eher Übergangslösung...

Wie war das eigentlich genau mit dem WINOS/2 - war das eine virtuelle Umgebung oder wurden die Windows-Apps nativ ausgeführt?

reunion
2006-12-31, 16:05:11
Ich sehe das nicht so dramatisch, denn ich möchte nicht wissen, wie es mit der Kompatibilität von gewisser Software aussehen würde, wenn es zB drei weitestgehend gleichstarke Betriebssysteme gäbe. Außerdem steht so wenisgtens Qualität und nicht Zeitdruck im Vordergrund. Und das man ein Betriebssystem wie Vista, an welchen 10.000 Mann über fünf Jahre gearbeitet haben nicht um 10€ verkaufen kann, sollte auch einleuchten. Natürlich hat ein Monopol auch immer gewisse Nachteile.

SavageX
2006-12-31, 16:07:02
So weit ich weiss hat OS/2 schlicht die Windows 3.x API mit dabei (dank einer Lizenz mit Microsoft - die waren ja ursprünglich im gleichen Boot). Die liefen also "nativ".

Nix Virtualisierung, nix Emulation.

ste^2
2006-12-31, 16:09:48
Ansonsten noch ein Filtip: "Pirates of Silicon Valley - The story about Apple and Microsoft" Dokumentiert zwar nur die Zeit vor Windows, allerdings reicht das auch um alles Weitere zu erahnen.

Den Film kann man hier im Browser schauen:
http://www.mac-essentials.de/index.php/mac/article/18602/

ste^2
2006-12-31, 16:14:09
Es gab auch das Projekt Star Trek:


»Star Trek« war der Codename von Apples erstem Versuch, ein Mac-Betriebssystem auf Intel-kompatiblen x86-Computern (vulgo: PCs) lauffähig zu machen. Das Projekt fand in den »dunklen Jahren« 1992 und 1993 nach Steve Jobs Hinauswurf aus der Firma statt und trug das stolze Motto »To boldly go where no Mac has gone before«.

Star Treks Ursprung lag in den Konkurrenzängsten von Netzwerk-Gigant Novell vor Windows 3.1 und Windows NT: nachdem ein Versuch, das Atari GEM OS zu modernisieren und zu einem Windows-Konkurrenzprodukt auszubauen, an rechtlichen Bedenken gescheitert war, fragte Novell bei Apple nach, ob man bereit wäre, das Mac OS auf den 486-Prozessor zu portieren. Das Projekt wurde genehmigt und erhielt die volle Unterstützung von Apple-Chef John Sculley und Intel-Boss Andy Grove. Der Zeitrahmen war äußerst anspruchsvoll: Star Trek begann am 14. Februar 1992 - dem Valentinstag - und sollte am 31. Oktober - Halloween - desselben Jahres abgeschlossen werden.

...
...

Die Entwickler schafften es tatsächlich, mit nur einem Monat Verspätung einen 486-PC mit System 7 zu booten - auf dem Bildschirm konnte man den PC nicht von einem Mac unterscheiden. Sogar QuickDraw GX und QuickTime liefen auf dem PC. Michael Dell war schon damals vom Intel-Mac OS beeindruckt, wollte aber nur ein kostenloses Star Trek übernehmen, da Dell Windows-Lizenzen an Microsoft zahlen musste - und zwar unabhängig davon, ob Windows auf den Dell-PCs installiert war oder nicht.

Inzwischen hatte allerdings die Führung bei Apple gewechselt - John Sculley wurde von Michael Spindler abgelöst, der nur wenig Interesse an der Portierung auf den PC zeigte und stattdessen Apples Betriebssystem auf den PowerPC anpassen ließ. Mitte 1993 wurde »Star Trek« endgültig begraben.
...
...


Weiter: http://www.mac-essentials.de/index.php/mac/article/15011/

ste^2
2006-12-31, 16:19:46
So weit ich weiss hat OS/2 schlicht die Windows 3.x API mit dabei (dank einer Lizenz mit Microsoft - die waren ja ursprünglich im gleichen Boot). Die liefen also "nativ".

Nix Virtualisierung, nix Emulation.

Es gab eine OS/2 Version, in der man selber Windows "integrieren" mußte.

The_Invisible
2006-12-31, 16:22:40
Ich sehe das nicht so dramatisch, denn ich möchte nicht wissen, wie es mit der Kompatibilität von gewisser Software aussehen würde, wenn es zB drei weitestgehend gleichstarke Betriebssysteme gäbe. Außerdem steht so wenisgtens Qualität und nicht Zeitdruck im Vordergrund. Und das man ein Betriebssystem wie Vista, an welchen 10.000 Mann über fünf Jahre gearbeitet haben nicht um 10€ verkaufen kann, sollte auch einleuchten. Natürlich hat ein Monopol auch immer gewisse Nachteile.

wenn man so hört wie die zeit vergeudet wurde (1 Monat eigenes Team für den Shutdown-Dialog) würde ich das schon kritischer sehen

mfg

Gast
2006-12-31, 16:47:48
wenn man so hört wie die zeit vergeudet wurde (1 Monat eigenes Team für den Shutdown-Dialog) würde ich das schon kritischer sehen

mfg

Erst war es ein Jahr, jetzt ist es ein Monat. Wie denn nun? Und selbst wenn man annehmen würde, dies entspräche der Wahrheit, sagt das weder aus, ob man 30 Tage * 8h durchgehend daran saß oder nur über einen Monat verteilt daran gearbeitet hat. Noch sagt das aus, was letztendlich im Background eventuell noch alles zusätzlich gemacht werden musste außer der Oberfläche (z.B. Stromsparmechansimen bei Standby etc.).

Gast
2006-12-31, 18:18:49
blackbox

Mit Raubkopien...
M$ wurde mit Raubkopien zum Monopolisten.Aha. Also sind genau die Leute daran schuld, die heute am lautesten gegen die Monopolisierung Microsofts wettern. Lustig das.

SchienenHaenger
2006-12-31, 18:20:55
Konsequente Einführung von OEM-Software.

Just my 0.02€

Gast
2006-12-31, 18:35:05
Der Film ist goil: http://video.google.com/videoplay?docid=7941901498664355924&sourceid=docidfeed&hl=en

hmx
2006-12-31, 19:17:10
Ich sehe das nicht so dramatisch, denn ich möchte nicht wissen, wie es mit der Kompatibilität von gewisser Software aussehen würde, wenn es zB drei weitestgehend gleichstarke Betriebssysteme gäbe. Außerdem steht so wenisgtens Qualität und nicht Zeitdruck im Vordergrund. Und das man ein Betriebssystem wie Vista, an welchen 10.000 Mann über fünf Jahre gearbeitet haben nicht um 10€ verkaufen kann, sollte auch einleuchten. Natürlich hat ein Monopol auch immer gewisse Nachteile.

Richtig. Es handelt sich hier halt um ein Natürliches Monopol auf Grund von Unteilbarkeiten. Es kann eben nicht beliebig viele Betriebssysteme auf dem Markt geben.

No.3
2006-12-31, 21:18:57
Ich sehe das nicht so dramatisch, denn ich möchte nicht wissen, wie es mit der Kompatibilität von gewisser Software aussehen würde, wenn es zB drei weitestgehend gleichstarke Betriebssysteme gäbe. Außerdem steht so wenisgtens Qualität und nicht Zeitdruck im Vordergrund. Und das man ein Betriebssystem wie Vista, an welchen 10.000 Mann über fünf Jahre gearbeitet haben nicht um 10€ verkaufen kann, sollte auch einleuchten. Natürlich hat ein Monopol auch immer gewisse Nachteile.

und jeder der 10.000 Mann hatte die Aufgabe mindestens 10 KB zu verplempern, egal wofür ;)

Ganon
2006-12-31, 21:23:08
Im Prinzip durch eine Aneinanderreihung von vielen Fehlern seitens IBM und Apple konnte Microsoft "wachsen".

Modulor
2007-01-01, 02:51:11
Konsequente Einführung von OEM-Software.

Just my 0.02€

Ack. Mit Windows 3.1 anno 1992 ging die Post für M$ erst richtig ab,es gab ab da kaum noch "Billigrechner" für den Privatmann ohne Windows 3.1. Ich fand es auch richtig geil: Aufregend bunt und sehr gute Unterstützung für und durch die Hardwarehersteller. Genau das richtige OS für den aufkommenden Heim-PC Boom.

Gast
2007-01-01, 04:49:36
Einfach und kurz erklärt bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft

Die Entwicklung von Altair BASIC 3.0 verlangte, wie schon bei der Version 2.0, aufgrund des kleinen Speichers des Altair ein besonderes Programmiergeschick. Bill Gates musste zu ungewöhnlichen Methoden greifen, um den Speicherbedarf so weit wie möglich zu reduzieren. Spätere Microsoft-Mitarbeiter sollte dieser Gates’sche Code noch oft zur Verzweiflung treiben, wenn sie ihn zu Wartungszwecken zu überarbeiten hatten. Gleichzeitig waren diese Programmiermethoden aber auch hilfreich, um anderen Softwareherstellern die illegale Verwendung von Programmteilen von Microsoft nachzuweisen, denn Gates war der einzige, der den Code erklären konnte.

Die größten Kosten verursachte hierbei die eingekaufte Rechenzeit auf den Mainframes eines Rechenzentrums, in welchem Allen einen Emulator für den Intel 8080 entwickelte, um das BASIC überhaupt entwickeln zu können. Gates programmierte das BASIC übrigens kosteneffizient mit Bleistift auf einem Notizblock.

Obwohl die Qualität von MS-DOS deutlich hinter dem Stand der Technik zurück blieb – selbst in Intel-internen Dossiers erntete es nur ein vernichtendes Urteil – wurde der PC, der im Herbst 1981 für knapp 3000 Dollar auf den Markt kam, ein großer Erfolg.

Der PC dominierte rasch den Markt. Selbst die Einführung einer grafischen Benutzeroberfläche, die der Hauptkonkurrent Apple 1983 mit der Apple Lisa, einem Vorläufer des Macintosh, auf den Markt brachte, und die den Anwendern die Eingabe von Kommandos über die Tastatur ersparte, konnte den Erfolg des PC nicht dauerhaft verhindern. Erst 1990 konnte Microsoft mit Windows 3.0 nachziehen, wenn auch auf softwaretechnisch unterlegenem Niveau.

Eine Klage von Apple wegen Urheberrechtsverletzung durch die grafische Oberfläche wurde nach einem mehrjährigen Prozess 1995 abschlägig beschieden. Auch gegen das im selben Jahr erschienene Windows 95 reichte Apple eine Klage ein.

...

Lest euch mal den Artikel komplett durch. Ist wirklich interessant.

Im Endeffekt hatte Microsoft überall seine Finger drin zur damaligen Zeit und vieles Entstand nur durch Glück zur richtigen Zeit.

Bill Gates ist auf jeden Fall beachtenswert... was der geleistet hat, kann ihm wohl kaum einer nachmachen. Bitte nicht vergessen, das auch er nicht Einfluss auf jegliche Geschäftspraktiken hatte! Dafür hat er ja seine Angestellte...

Gast
2007-01-06, 16:56:48
Wie konnte Windows zum Monopol werden und wie hätte das verhindert werden können?

Traurig, aber wahr: es hat zum Beginn des Software-Marktes bzw in seiner Anfangszeit, als alles noch halbwegs offen war, niemnand diesen Markt so ernst genommen und langfristig betrachtet wie Microsoft.

Manche nennen deshalb Microsofts Monopol auch ein "natürliches Monopol", was insofern stimmt, als daß es damals keine ernsthafte, langfristig angelegte Gegenwehr gab, wie es sie in jeder anderen Industrie früher oder später gab und gibt.

Als damals der erste Komplett-PC ins Haus kam, war es ein Vobis Rechner mit einem Pentium 100MHZ. Installiert war Windows95. ...
Welche Alternativen gab es denn damals überhaupt?

Damals gab es schon keine nennenswerten mehr. Linux war erst noch im Entstehen.

Sämtliche Alternativen, von denen viele weitaus besser waren als der IBM-PC, hatten alle einen Haken: Es gab immer nur den eigenen Rechnertyp mit eigenen Betriebssystem. Der IBM-PC war in seiner Ursprungsform, außer beim BIOS-Baustein,samt und sonders mit Fremdteilen (also nicht von IBM) zusammengebaut und konnte, nachdem Techniker bei Compaq mittels Reverse Engineering das BIOS geknackt hatten, von jedem nachgebaut werden. Damit konnte sich ein - wenn auch schlechter - Hardware-Standard etablieren und, von mehreren Firmen über die Zeit gegeneinander gepusht, gemeinsam verbessert werden.

Im Software-Sektor des PC's fand dies aber praktisch nicht statt. Es gab vielleicht bessere Architekturen, aber keine Firmen, die bereit waren, die direkte Konkurrenz mit Microsoft aufzunehmen. Der einzige wirklich ernstzunehmende Konkurrent von Microsoft, der mit ähnlichen Praktiken den Siegeszug von Windows hätte verhindern können, war IBM - die für ihr OS/2 sinnigerweise mit Microsoft zusammenarbeiteten und sich nicht als Software-Firma verstanden, was es Microsoft leicht machte.

Was hätte sich ändern müssen, damit es zu Windows heute brauchbare Alternativen gibt?

Es gibt eine brauchbare Alternative, die immer besser wird: Linux !!!

jasihasi
2007-01-06, 17:23:04
Gibt ja nicht nur dem M$ Monopolisten, Intel war vllt der viel größere im PC Markt. In den 80ern hatte man es sich einfach gemacht mit seiner Kiste, nachdem man ein Heidengeld dafür hingelegt hatte, sollte ja auch alles laufen. Da konnte man sich nicht die Zeit mit vergeuden zu überlegen, ob man mit dem Rechnerkauf nen kommenden Monopolisten unterstützt. Ende der 80er waren 8 Bit Konsolen in den Haushalten gar nicht soooo häufig, PCs waren eher was für Profis, das Wort Internet gab es noch nicht und Sachen wie Download, Virenscanner, MP3 ebenso.

Die meisten Gamer hier im Forum sind die typischen C64/Amiga Jungs der 80er, der PC war halt doch was für den "Profi", deshalb gab es keine "Kultur" und fast nur M$ und Intel.

Erst wenn so ne Kiste wirklich massentauglich ist, wie es mittlerweile geworden ist, kann man laut Anti-Monopol-Parolen ausgeben.

Bis Mitte der 90er gab es doch für beide oben genannte kaum nennenswerte Konkurrenz.

Und:
Die Amis haben das geschickt zu nutzen gewusst.

paul.muad.dib
2007-01-06, 17:57:20
Es gibt eine brauchbare Alternative, die immer besser wird: Linux !!!

Linux ist nicht mehr als ein kleiner Kernel, den man sich saugen kann, kein Betreiebssystem. Dazu kommt dann noch eine unübersichtliche Auswahl an Programmen, die auf diesem Kernel laufen und ständig anders durchgemischte Zusammenstellungen, für die man wiederum nicht alle Linux Programme installieren kann. Linux ist ein heilloses Kuddelmuddel, selbst die Treiber muss man sich selbst schreiben.
Daher nur geeignet für Leute, die Lust und Zeit haben, stundenlang Handbücher zu lesen und kryptische Kommandos in eine Konsole zu tippen.

Ich weiß noch, wie lange ich gebraucht habe, um ein paar Sachen einzustellen, z.B. dass ich alle Funktionen meiner Maus nutzen kann, Sourround-Sound habe, meine Grafikkarte geht, usw...




aber btt
Für Betriebssysteme gibt es einfach ein natürliches Monopol: http://de.wikipedia.org/wiki/Natürliches_Monopol

Es kostet einfach doppelt so viel, wenn ein OS von zwei Firmen entwickelt wird, als wenn das nur eine übernimmt.

Und ganz ehrlich: Die Vorteile des Monopols überwiegen doch die Nachteile:

pro: Kompatibilität, gerringere Aufwand bei Software- und Treiberentwicklung, keine Umgewöhnung
contra: Anfälligkeit für Viren, geringerer Qualitätsdruck

Gast
2007-01-06, 18:09:49
Traurig, aber wahr: es hat zum Beginn des Software-Marktes bzw in seiner Anfangszeit, als alles noch halbwegs offen war, niemnand diesen Markt so ernst genommen und langfristig betrachtet wie Microsoft.

Manche nennen deshalb Microsofts Monopol auch ein "natürliches Monopol", was insofern stimmt, als daß es damals keine ernsthafte, langfristig angelegte Gegenwehr gab, wie es sie in jeder anderen Industrie früher oder später gab und gibt.



Damals gab es schon keine nennenswerten mehr. Linux war erst noch im Entstehen.

Sämtliche Alternativen, von denen viele weitaus besser waren als der IBM-PC, hatten alle einen Haken: Es gab immer nur den eigenen Rechnertyp mit eigenen Betriebssystem. Der IBM-PC war in seiner Ursprungsform, außer beim BIOS-Baustein,samt und sonders mit Fremdteilen (also nicht von IBM) zusammengebaut und konnte, nachdem Techniker bei Compaq mittels Reverse Engineering das BIOS geknackt hatten, von jedem nachgebaut werden. Damit konnte sich ein - wenn auch schlechter - Hardware-Standard etablieren und, von mehreren Firmen über die Zeit gegeneinander gepusht, gemeinsam verbessert werden.

Im Software-Sektor des PC's fand dies aber praktisch nicht statt. Es gab vielleicht bessere Architekturen, aber keine Firmen, die bereit waren, die direkte Konkurrenz mit Microsoft aufzunehmen. Der einzige wirklich ernstzunehmende Konkurrent von Microsoft, der mit ähnlichen Praktiken den Siegeszug von Windows hätte verhindern können, war IBM - die für ihr OS/2 sinnigerweise mit Microsoft zusammenarbeiteten und sich nicht als Software-Firma verstanden, was es Microsoft leicht machte.



Es gibt eine brauchbare Alternative, die immer besser wird: Linux !!!

Bravo. Die ganze Apple und NeXT-Geschichten ignoriert, wie sie in den vorigen Posts stand, oder kennst dich nicht gut aus?

][immy
2007-01-06, 18:47:55
Bravo. Die ganze Apple und NeXT-Geschichten ignoriert, wie sie in den vorigen Posts stand, oder kennst dich nicht gut aus?

die hatten bis vor kurzem nichts mit x86ern zu tun, und selbst jetzt wo sie schon angepasste x86er nutzen kann man es noch nicht auf jedem x86er nutzen. apple hat immer auf eigene rechner gesetzt, was im endeffekt ein wenig teuer für den kunden ist. daher hat sich apple auch noch nicht wirklich gegen microsoft durchsetzen können. da wird es eher eine linuxdistribution schaffen windows teilweise zu verdrängen

abgesehen davon, lieber microsoft als apple, denn wer will schon eine firma als monopolisten der mehr anwälte als sonstige angestellte hat ;)

Gast
2007-01-06, 18:53:11
[immy;5135687']die hatten bis vor kurzem nichts mit x86ern zu tun, und selbst jetzt wo sie schon angepasste x86er nutzen kann man es noch nicht auf jedem x86er nutzen. apple hat immer auf eigene rechner gesetzt, was im endeffekt ein wenig teuer für den kunden ist. daher hat sich apple auch noch nicht wirklich gegen microsoft durchsetzen können. da wird es eher eine linuxdistribution schaffen windows teilweise zu verdrängen

Du ignorierst aber einiges oder weißt es schlicht nicht? Schomal z.B. von Nextstep gehört? ;)

Wollte ja nur IBM, Compaq usw. alle haben und lief auch auf x86.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=301067&highlight=nextstep


[quote]]
abgesehen davon, lieber microsoft als apple, denn wer will schon eine firma als monopolisten der mehr anwälte als sonstige angestellte hat ;)
Bullshit!

Lern erstmal Computergeschichte. bevor dur sowas postest!

Gast
2007-01-06, 18:53:44
Bravo. Die ganze Apple und NeXT-Geschichten ignoriert, wie sie in den vorigen Posts stand, oder kennst dich nicht gut aus?

Irgendwie hab ich geahnt, daß das kommen würde.

Apple fällt für mich unter jene Alternativen, die das BS an den eigenen Rechner koppelten. Wenn sie mal was anderes vorhatten, ok, es ist aber noch lange nicht gesagt, daß es erfolgversprechend gewesen wäre. Apple hat sich wie IBM immer als Hardware-Firma verstanden, nach dem vorläufigen Abgang von Steve Jobs noch viel mehr, und deshalb die direkte BS-Konkurrenz mit Microsoft gar nicht erst gesucht.

NextStep, daß es ab 1993 auch für PC's gab, zähl ich deshalb nicht als Alternative, weil ein Betriebssystem für 1000 Euro einfach keine Alternative ist. Sonst müßte ich sämtliche schweineteuren Unixe und Solaris von SUN auch noch dazuzählen. Die waren damals technisch allesamt besser als Windows.

Be kam etwas zu spät. Auch hier hatte jemand erstmal Hardware samt eigenen BS zu verkaufen versucht, bevor er sich aufs Software-Geschäft beschränkte.

Linux ist nicht mehr als ein kleiner Kernel, den man sich saugen kann, kein Betreiebssystem.

Dieser Kernel ist das Betriebssystem. Linux ist kein Paket, schon richtig, aber es ist offen und verbessert sich ständig. Ist also im Software-Sektor das, was der PC im Hardware-Sektor war.

Es kostet einfach doppelt so viel, wenn ein OS von zwei Firmen entwickelt wird, als wenn das nur eine übernimmt.

Es ist völlig schnurz, wieviel es kostet. Wichtig ist, wa dabei herauskommt.

Laut Robert X. Cringely kostet ein System, welches 10mal besser sein soll als der Ur-Mac, 100mal soviel, womit Entwicklungskosten von 5 Milliarden Dollar anfallen. Das können nur mehrere Firmen zusammen bewerkstelligen. Microsoft könnte das Geld zwar aufbringen, aber letztendlich kupfern sie größtenteils nur ab, so daß die Masse an Geld ihnen so gut wie gar nichts bringt.

Die Vorteile des Monopols überwiegen doch die Nachteile: ...Kompatibilität, gerringere Aufwand bei Software- und Treiberentwicklung, keine Umgewöhnung

Die Vorteile der Standardisierung (die du da genannt hast), sind unbestritten, werden durch das Monopol aber aufgeweicht. Java, hochkompatibel, wurde durch Microsofts MSJVM inkompatibel gemacht, DirectX hätte man sich sparen können, weil es damals schon das (damals) weitaus bessere OpenGL gab, usw...

Gast
2007-01-06, 19:01:13
http://de.wikipedia.org/wiki/NeXTStep


NextStep, daß es ab 1993 auch für PC's gab, zähl ich deshalb nicht als Alternative, weil ein Betriebssystem für 1000 Euro einfach keine Alternative ist. Sonst müßte ich sämtliche schweineteuren Unixe und Solaris von SUN auch noch dazuzählen. Die waren damals technisch allesamt besser als Windows.

Es gab den Cube von Next der super teuer war aber auch sehr leistungsfähig.

Es ist nie soweit gekommen, wie es mit Nextstep hätte kommen können. Daher laß die 1000 Euro (???) mal stecken:

NeXT stand kurz davor, das nächste Microsoft zu werden. Alleine die erste NeXTStep-Version konnte hunderte Millionen in die Kasse spülen, wenn Jobs bereit wäre, weitere Lizenzen zu verkaufen. Doch Steve Jobs war dazu nicht bereit. Sowohl Compaq als auch Dell forderten nämlich, dass NeXT die eigene Hardwareproduktion im Falle einer Lizenzvergabe einstellen müsse. Doch Steve war das Hardwaregeschäft trotz der wirtschaftlichen Probleme wichtiger als die Software. Sein Perfektionismus und seine Vorstellung von Design liessen sich nur in der Hardware zum Ausdruck bringen, mit dem Gedanken, seine vollautomatische Fabrik zu schliessen, konnte sich Jobs nicht anfreunden. Deshalb entschied er sich gegen den Deal mit Dell und Compaq und beschloss stattdessen, einen neuen Computer zu entwickeln, mit dem man die langersehnten Erfolge würde feiern können. Damit hatte Steve Jobs die einmalige Chance vergeben, NeXT einen Platz als grossen Mitspieler im Kreis der Computerunternehmen zu verschaffen. Kurz nach dieser Entscheidung erkannte auch IBM, dass NeXTStep auf ihren PCs keine Zukunft haben würde und sie gaben die Zusammenarbeit auf - noch bevor auch nur ein einziger IBM PC mit NeXTStep ausgeliefert wurde.
http://www.macprime.ch/applehistory/stories/next/index5.html


Nextstep lebt in Mac OSX aber weiter.

Steel
2007-01-07, 02:21:42
Nextstep lebt in Mac OSX aber weiter.
Genau, und hätte Steve Nextstep (an weitere Hersteller) lizensiert dann würde es den Mac in seiner heutigen Form nicht geben - warscheinlich wäre Apple mittlerweile längst pleite.

hmx
2007-01-07, 07:20:37
Linux ist nicht mehr als ein kleiner Kernel, den man sich saugen kann, kein Betreiebssystem. Dazu kommt dann noch eine unübersichtliche Auswahl an Programmen, die auf diesem Kernel laufen und ständig anders durchgemischte Zusammenstellungen, für die man wiederum nicht alle Linux Programme installieren kann. Linux ist ein heilloses Kuddelmuddel, selbst die Treiber muss man sich selbst schreiben.
Daher nur geeignet für Leute, die Lust und Zeit haben, stundenlang Handbücher zu lesen und kryptische Kommandos in eine Konsole zu tippen.

Ich weiß noch, wie lange ich gebraucht habe, um ein paar Sachen einzustellen, z.B. dass ich alle Funktionen meiner Maus nutzen kann, Sourround-Sound habe, meine Grafikkarte geht, usw...




aber btt
Für Betriebssysteme gibt es einfach ein natürliches Monopol: http://de.wikipedia.org/wiki/Natürliches_Monopol

Es kostet einfach doppelt so viel, wenn ein OS von zwei Firmen entwickelt wird, als wenn das nur eine übernimmt.

Und ganz ehrlich: Die Vorteile des Monopols überwiegen doch die Nachteile:

pro: Kompatibilität, gerringere Aufwand bei Software- und Treiberentwicklung, keine Umgewöhnung
contra: Anfälligkeit für Viren, geringerer Qualitätsdruck

Genau, das meinte ich auch mit Unteilbarkeiten. Die sind eine Ursache für ein Natürliches Monopol.

stav0815
2007-01-07, 13:08:57
Genau, und hätte Steve Nextstep (an weitere Hersteller) lizensiert dann würde es den Mac in seiner heutigen Form nicht geben - warscheinlich wäre Apple mittlerweile längst pleite.
macht nichts, Apple war in seiner Firmengeschichte öfters mal "fast pleite" (in den 90ern waren sie schon einmal faktisch nichtmehr zahlungsfähig)

Gast
2007-01-07, 13:21:24
macht nichts, Apple war in seiner Firmengeschichte öfters mal "fast pleite" (in den 90ern waren sie schon einmal faktisch nichtmehr zahlungsfähig)

öfters? AFAIK nur einmal. Und das muß auch ein wenig anders gewesen sein, wie es gerne und meist dargestellt wird.

und es ging ja nich tum apple, sondern wie das ms monopol aufgehalten hätte werden können. das wäre mit einer anderen firmenpolitik sowohl von apple als auch next durchaus möglich gewesen.

Gast
2007-01-08, 07:58:01
Microsoft ist eigentlich nur einverkappter hardware hersteller, der auf elegante art und weisse dafür sorgt das sogar otto normalverbraucher immer wieder neue hardware kauft.

RF-Musiker
2007-01-10, 21:41:54
Wenn Microsoft ein neues Betriebssystem auf den Markt bringt, sind meine ersten Gedanken "Warum erst jetzt?" und "Warum geben sie Dinge, die auf Macs selbstverständlich sind, als Revolution aus?"
Zu einem Zeitpunkt, wo es bereits Windows NT gab, mutete Microsoft dem Privatanwender solche schönen Betriebssysteme, wie Windows 95/ 98/ ME zu und erst mit dem Erscheinen von Mac OS X wurde NT auch Privatanwendern zugänglich, mit dem Nachteil der Inkompatiblität zu etlichen Programmen, die nach dem Motto erstellt wurden "muss nur auf Windows 95 laufen, alles andere ist mir egal".
Nun kommt Vista heraus und auch hier die Frage "Warum erst jetzt das, was Apple schon seit Jahren hat?"
Zum Monopol: Ist ja auch nicht anders, als bei Videocassetten. Video 2000 und Betamax waren technisch besser, aber die Hersteller vorbespielter Videocassetten bevorzugten VHS, das wurde Standard.
Und eine weitere Parallele: Bei Video gab es 7 Standards (VCR (3 Varianten/ Umatic/ VHS/ Betamax/ Video2000), Anschlüsse waren inkompatibel...
Heute ist die Anzahl der Systeme bei Video und Computer überschaubar, bei Video sind es die beiden analogen Systeme, VHS und 8mm (die kleinen Cassetten mit 8 mm breitem Band, ohne Randspurton, dafür FM-Ton bzw. PCM) und die beiden digitalen DV und Digital8 plus die Systeme, die mit Festplatte und oder DVD arbeiten.
Und im Computerbereich 3 Systeme: Windows und Mac OS X + Linux (wobei Linux und Mac OS X verwandt sind.