PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seiten gegen Killerspielverbot


Roi Danton
2007-01-15, 12:51:52
Zum Thema brauch ich nix weiter sagen, das kennt ihr ja alle zur Genüge. Hier die Links:

http://www.killerspielverbot.de/ (Petition)
http://killerspiel-spieler.org/ (Infos und Links über das Thema)
http://killerspieleverbot.de/ (Meinung dazu)

Nutzen der Petition sei dahingestellt, man sollte trotzdem drauf aufmerksam machen IMHO. Vielleicht kennt ja noch der eine oder andere ein paar mehr?

Gast
2007-01-15, 13:49:00
Was bringt eine Petition wenn 65% der Bevölkerung für ein Verbot sind? Laut Heise sind in jeder gesellschaftlichen Gruppe außer bei den Jugendlichen aus dem Westen (wo "nur" 47% für ein Verbot sind) eine Mehrheit der Leute für ein Verbot.
Das Verbot ist eine populäre Lösung, wer kann es da der CDU verdenken wenn sie diesen Weg gehen wollen?

Piffan
2007-01-15, 13:57:05
Was bringt eine Petition wenn 65% der Bevölkerung für ein Verbot sind? Laut Heise sind in jeder gesellschaftlichen Gruppe außer bei den Jugendlichen aus dem Westen (wo "nur" 47% für ein Verbot sind) eine Mehrheit der Leute für ein Verbot.
Das Verbot ist eine populäre Lösung, wer kann es da der CDU verdenken wenn sie diesen Weg gehen wollen?

Populär, aber auch nachvollziehbar. Nebenbei sollte man auch sämtliche Medien kassieren, die Gewalt verherrlichen. Was ist das für eine morbide Gesellschaft, die ultrabrutale Filme wie der neue James Bond gut findet? Und wie kommen solche Typen wie die beiden Fast- Kinder in Meckpom darauf, die Eltern eines bekannten Schülers abzustechen? Immerhin Gymnasiasten.........

Wenn ich so geschmacklose Spiele wie Dark Messiah sehe, wo man die Gegner gegen Nagelwände treten muss oder sie mit Olkannen bewirft, um sie dann anzuzünden, ekelige ich mich langsam vor mir selbst, wenn ich diesen Dreck noch durch Kauf und Konsum fördere....

huligan
2007-01-16, 17:40:46
Populär, aber auch nachvollziehbar. Nebenbei sollte man auch sämtliche Medien kassieren, die Gewalt verherrlichen. Was ist das für eine morbide Gesellschaft, die ultrabrutale Filme wie der neue James Bond gut findet? Und wie kommen solche Typen wie die beiden Fast- Kinder in Meckpom darauf, die Eltern eines bekannten Schülers abzustechen? Immerhin Gymnasiasten.........

Wenn ich so geschmacklose Spiele wie Dark Messiah sehe, wo man die Gegner gegen Nagelwände treten muss oder sie mit Olkannen bewirft, um sie dann anzuzünden, ekelige ich mich langsam vor mir selbst, wenn ich diesen Dreck noch durch Kauf und Konsum fördere....


und wenn du in gothic mit schwert und axt auf die gegener prügelst ist das alles soweit ok? entweder meinst du das sarkastisch oder du bist wirklich ein bischen hängegeblieben in deiner pc welt.

Gast
2007-01-16, 18:18:23
hier ist noch nen prima blog dazu !! >
http://freisein.wordpress.com/

Gast
2007-01-16, 18:59:01
und wenn du in gothic mit schwert und axt auf die gegener prügelst ist das alles soweit ok? entweder meinst du das sarkastisch oder du bist wirklich ein bischen hängegeblieben in deiner pc welt.

ACK.

Wenn das Gesetz durchkommt, dann wird da ziemlich viel verboten wenn
die GEsetzgeber so ein GEsetz ernst nehmen.

So 90 % aller Computerspiele wären davon betroffen.


Auch Spiele wie Civilization, immerhin kann man in diesem Spiel Massenmord mit Giftgas und Atombomben begehen.

Oder wie wäre es mit Master Of Orion -> biologische Waffen.

Gast
2007-01-16, 22:38:42
Anscheinend ist das Verbot jetzt endgültig beschlossen, es geht nur noch um einzelne Feinheiten bei der Umsetzung.

Vorschlag: Nach einem Jahr des Verbotes zieht man Bilanz, wie stark die Zahl der Amokläufe an Schulen zurückgegangen ist. Man könnte es vielleicht auch schon als Erfolg sehen, wenn die Zahl nicht wesentlich gestiegen ist.

MarcWessels
2007-01-16, 23:01:06
Anscheinend ist das Verbot jetzt endgültig beschlossen, es geht nur noch um einzelne Feinheiten bei der Umsetzung.Wer sagt das?

Gast
2007-01-17, 00:57:16
Populär, aber auch nachvollziehbar. Nebenbei sollte man auch sämtliche Medien kassieren, die Gewalt verherrlichen. Was ist das für eine morbide Gesellschaft, die ultrabrutale Filme wie der neue James Bond gut findet? Und wie kommen solche Typen wie die beiden Fast- Kinder in Meckpom darauf, die Eltern eines bekannten Schülers abzustechen? Immerhin Gymnasiasten.........Aber bitte konsequent. Also auch Bibel, Koran, Buch Mormon etc. alles auf den Index und religiöse Vereinigungen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stellen. Richtig, nicht nur Scientologen und Moslems, sondern ALLE Religionen ohne Ausnahme von Evangelen, Katholen und Juden, sofern deren Glaubensgrundlagen (d.h. heilige Schriften) gewaltverherrlichende Passagen beeinhalten.
Wenn ich so geschmacklose Spiele wie Dark Messiah sehe, wo man die Gegner gegen Nagelwände treten muss oder sie mit Olkannen bewirft, um sie dann anzuzünden, ekelige ich mich langsam vor mir selbst, wenn ich diesen Dreck noch durch Kauf und Konsum fördere....Es steht dir frei, solches zu verabscheuen. Aber auch geschmackloses hat unter den gleichen Bedingungen beurteilt zu werden wie ähnliche Medien. Also entweder Freiheit für sämtliche Medien oder umfassende Zensur auch von Nachrichten, Zeitungen, Predigten uswusf.

Nebenbei wird bereits im momentan geltenden Gesetz auch die Zensur von Medien berechtigt, welche Gewalt verharmlosen. Darunter sollten auch Spiele wie Mario oder Schach fallen, die in ihrer abstrahierten oder sogar nicht vorhandenen Gewaltdarstellung eindeutig den Tatbestand der Gewaltverharmlosung erfüllen. Ebenfalls als hiervon betroffen könnte man nicht nur die "deutschen" (d.h. kastrierten) Versionen von Spielen betrachten, sondern jede Art von Spiel mit verharmlosender, unrealistischer Gewaltdarstellung. Gesetzeskonform wären in dieser Sichtweise lediglich Spiele, in denen der Tod durch z.B. einen Bauchschuss nicht instantan ist, sondern sich etliche Minuten bis Stunden hinzieht, in denen selbstverständlich auch die Darstellung der zugefügten Schmerzen in realistischem Ausmaß vorhanden sein müsste. Ebenso aus dieser Sichtweise gesetzeswidrig: Die Abstraktion des Gesundheitszustandes auf einen einzelnen Wert, da auch dies verharmlosenden Charakter hat. Wenn man z.B. ein Bein des Feindes mit einem Vorschlaghammer trifft ist dieses gebrochen und dadurch die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Die Reduktion eines fiktiven Gesamtgesundheitswertes ohne weitere Folgen, wie in heutigen Spielen leider immer noch üblich, ist klar verharmlosend.

Klar, diese Meinung ist ziemlich harter Tobak. Wir sollten allerdings erst einmal genauer herausfinden, was BEI GELTENDER GESETZESLAGE eigentlich legal wäre, um den Schwachsinn in weitergehenden Verbotsforderungen und der gängigen Rechts- und Jugendschutzpraxis als das bloßzustellen, was es wirklich ist. IMHO ließe sich nämlich selbst mit den momentanen Gesetzen annähernd alles indizieren oder beschlagnahmen, vielleicht mit Ausnahme der Glücksbärchis und Tetris.

Kosh
2007-01-17, 05:58:06
Was bringt eine Petition wenn 65% der Bevölkerung für ein Verbot sind? Laut Heise sind in jeder gesellschaftlichen Gruppe außer bei den Jugendlichen aus dem Westen (wo "nur" 47% für ein Verbot sind) eine Mehrheit der Leute für ein Verbot.
Das Verbot ist eine populäre Lösung, wer kann es da der CDU verdenken wenn sie diesen Weg gehen wollen?

Wetten das im Altersheim die % Zahlen auf über 90% hoch gingen für ein Verbot,wenn man da die Umfrage machen würde?

Zudem sind wir doch alle für ein Killerspielverbot.

Nur kenne ich persönlich kein wirkliches Spiel. Aber Spiele, wo man Frauen vergewaltigen muss und Baby töten muss als einzigstes Spielziel,darf man ruhig verbieten.
Da stört sich keiner dran.
Sind ja eh schon verboten. Wetten das das auch keiner der 65% oben gewusst hat^^.

Piffan
2007-01-17, 13:29:44
Aber bitte konsequent. Also auch Bibel, Koran, Buch Mormon etc. alles auf den Index und religiöse Vereinigungen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stellen. Richtig, nicht nur Scientologen und Moslems, sondern ALLE Religionen ohne Ausnahme von Evangelen, Katholen und Juden, sofern deren Glaubensgrundlagen (d.h. heilige Schriften) gewaltverherrlichende Passagen beeinhalten.
Es steht dir frei, solches zu verabscheuen. Aber auch geschmackloses hat unter den gleichen Bedingungen beurteilt zu werden wie ähnliche Medien. Also entweder Freiheit für sämtliche Medien oder umfassende Zensur auch von Nachrichten, Zeitungen, Predigten uswusf.

Nebenbei wird bereits im momentan geltenden Gesetz auch die Zensur von Medien berechtigt, welche Gewalt verharmlosen. Darunter sollten auch Spiele wie Mario oder Schach fallen, die in ihrer abstrahierten oder sogar nicht vorhandenen Gewaltdarstellung eindeutig den Tatbestand der Gewaltverharmlosung erfüllen. Ebenfalls als hiervon betroffen könnte man nicht nur die "deutschen" (d.h. kastrierten) Versionen von Spielen betrachten, sondern jede Art von Spiel mit verharmlosender, unrealistischer Gewaltdarstellung. Gesetzeskonform wären in dieser Sichtweise lediglich Spiele, in denen der Tod durch z.B. einen Bauchschuss nicht instantan ist, sondern sich etliche Minuten bis Stunden hinzieht, in denen selbstverständlich auch die Darstellung der zugefügten Schmerzen in realistischem Ausmaß vorhanden sein müsste. Ebenso aus dieser Sichtweise gesetzeswidrig: Die Abstraktion des Gesundheitszustandes auf einen einzelnen Wert, da auch dies verharmlosenden Charakter hat. Wenn man z.B. ein Bein des Feindes mit einem Vorschlaghammer trifft ist dieses gebrochen und dadurch die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Die Reduktion eines fiktiven Gesamtgesundheitswertes ohne weitere Folgen, wie in heutigen Spielen leider immer noch üblich, ist klar verharmlosend.

Klar, diese Meinung ist ziemlich harter Tobak. Wir sollten allerdings erst einmal genauer herausfinden, was BEI GELTENDER GESETZESLAGE eigentlich legal wäre, um den Schwachsinn in weitergehenden Verbotsforderungen und der gängigen Rechts- und Jugendschutzpraxis als das bloßzustellen, was es wirklich ist. IMHO ließe sich nämlich selbst mit den momentanen Gesetzen annähernd alles indizieren oder beschlagnahmen, vielleicht mit Ausnahme der Glücksbärchis und Tetris.

So extrem wie du es darstellst, muss es gar nicht sein. Nicht ALLES oder NICHTS, sondern Selektion nach Menschenwerten. Logisch, dass dazu nicht einzelne in der Lage sind.....Ich würde mir wünschen, dass dort Praktiker tätig werden, also Eltern, Pädagogen, Psychotherapeuten. Jedenfalls nicht die Konsumenten selbst!

Eine Selbstregulation seitens der Spieleindustrie wird leider nicht stattfinden, sondern eine Regulation durch den Markt. Je fieser und schäbiger Spiele sind, um so höher die Chance, dass sie gekauft werden, auch wenn sie sonst eher mäßig sind. Das Dumme ist, dass die bei den kaputten und amoklaufgefährdeten Jugendlichen die Erziehung ja schon versagt hat, womöglich haben deren Eltern Ballast aus eigener unterbliebener Erziehung mitgeschleppt. Soll das aber der Grund sein, das Problem auszusitzen?

Es ist Blödsinn, alles über einen Kamm zu scheren. Ein dumpfes Ballerspiel, wo die Gewaltdarstellung besonders stark ausgearbeitet wird, ein Killerspiel eben, ist sicher anderes zu bewerten als ein Strategiespiel. Wenn wir uns da nicht einig sind, ist jede weitere Diskussion lächerlich.

James Ryan
2007-01-17, 13:59:57
Anscheinend ist das Verbot jetzt endgültig beschlossen, es geht nur noch um einzelne Feinheiten bei der Umsetzung.

Das kann nicht sein, denn ein Verbot würde nach geltenden Recht gegen EU-Gesetze verstoßen.

MfG :cool:

Mr_Snakefinger
2007-01-17, 14:21:36
Anscheinend ist das Verbot jetzt endgültig beschlossen, es geht nur noch um einzelne Feinheiten bei der Umsetzung.

Das kann nicht sein, denn ein Verbot würde nach geltenden Recht gegen EU-Gesetze verstoßen.

Sowohl für das eine als auch das andere fehlt mir hier die Quellenangabe.

MarcWessels
2007-01-17, 14:31:11
Zudem sind wir doch alle für ein Killerspielverbot.

Nur kenne ich persönlich kein wirkliches Spiel. Aber Spiele, wo man Frauen vergewaltigen muss und Baby töten muss als einzigstes Spielziel,darf man ruhig verbieten.Nein, wer so etwas spielen will, sollte das IMO ruhig tun.

Im virtuellen Raum darf es keinerlei Grenzen geben.

James Ryan
2007-01-17, 14:51:44
Sowohl für das eine als auch das andere fehlt mir hier die Quellenangabe.

Eine direkte Quellenangabe habe ich nicht, allerdings wurde in einem anderen Thread mal mit der Wettbewerbsverzerrung argumentiert.
Sollten die Spiele in Deutschland verboten werden, und sich die Spieler ihre Spiele aus anderen EU-Ländern organisieren, entsteht ein Wettbewerbsnachteil für Deutschland und ein Vorteil für die anderen Staaten.
Dies verstößt gegen geltendes EU-Recht.
Sorry das ich mit keiner Quelle dienen kann. :redface:

MfG :cool:

MarcWessels
2007-01-17, 14:54:22
http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~E0D54C71782354240B30655D6EC7E6ED8~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Vor allem der letzte Kommentar... :rolleyes:

Mr_Snakefinger
2007-01-17, 15:29:41
Eine direkte Quellenangabe habe ich nicht, allerdings wurde in einem anderen Thread mal mit der Wettbewerbsverzerrung argumentiert.
Sollten die Spiele in Deutschland verboten werden, und sich die Spieler ihre Spiele aus anderen EU-Ländern organisieren, entsteht ein Wettbewerbsnachteil für Deutschland und ein Vorteil für die anderen Staaten.
Dies verstößt gegen geltendes EU-Recht.
Sorry das ich mit keiner Quelle dienen kann.

Aber das ist immerhin schonmaleine plausible Erklärung, die ich auch nachvollziehen kann. Für die andere Behauptung (des Gastes) hätte ich aber dennoch gerne mal ne Quelle gelesen.

http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~E0D54C71782354240B30655D6EC7E6ED8~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Vor allem der letzte Kommentar... :rolleyes:

"Schon am Wochenende hatten mehrere Freunde Computerspiele als möglichen Auslöser für die Tat ins Gespräch gebracht."

ACHTUNG IRONIE (bitte nicht jedes Wort auf die Goldwage legen) -> Wäre bitte jemand so freundlich und erschiesst die Deppen (die Freunde meine ich)... Ich selber darf leider nicht, weil sonst die Killerspiele wieder schuld sind...

Bauer
2007-01-17, 15:42:55
Wäre bitte jemand so freundlich und erschiesst die Deppen (die Freunde meine ich)... Ich selber darf leider nicht, weil sonst die Killerspiele wieder schuld sind...

Wir sind zwar derselben Meinung, dass diese Freunde hätten überlegen sollen was sie da labern, aber solche Formulierungen passen einfach zu sehr ins Bild.
*Auf deine Sig schiel*
Muss eigendlich nicht sein sowas...

edit: www.killerspieleverbieten.de darf hier nicht fehlen. Sehr Seriös und hat schon über 8000 Unterschriften.
edit2: Die Petition aus dem ersten Link ist nichtmehr aktiv. Vielleicht kann der Threadersteller ja meinen Link an dessen Stelle setzen.

Mr_Snakefinger
2007-01-17, 15:45:36
Ups, sorry, ich habe die Ironie-Tags nacheditiert... Die hab ich eben wohl vergessen... *in die ecke geh*

Wegen der Sig schrieb ich auch den zweiten Satz... ;)

Nein, ernsthaft, bevor das noch Missverständnisse gibt: Das mit dem "erschiessen" ist natürlich NICHT Ernst gemeint!!!

Bauer
2007-01-17, 15:56:36
Ich hab natürlich nicht gedacht dass du das ernstmeinst, aber ich finde wir Spieler haben auch eine Verantwortung das Bild von uns in der Öffentlichkeit nicht unnötig ins negative zu ziehen.
Deswegen finde ich sollte man sich solche Formulierungen in einer angespannten Zeit wie dieser einfach abgewöhnen.
Ausserdem musste ich feststellen, dass mich (begeisterter HL2 Deathmatch-Spieler) die Formulierung "erschiesst die mal" tatsächlich moralisch tangiert...
Rein meine Meinung, aber jeder kann sich ja mal darüber Gedanken machen.

Mr_Snakefinger
2007-01-17, 16:04:13
Japp, Du hast Recht... Da war ich eben ein wenig zu hastig in meiner formulierung. Und habe dabei nichtmal bedacht, dass die Freunde das möglicherweise genau so gemeint haben könnten wie ich... Ich sollte mir angewöhnen, im angespannten Zusatnd keine Postings zu verfassen (angespannt nicht wegen der Spiel-Diskussion, sondern aus anderen Gründen...).

Um nochmal zu Thema zurückzukommen:

Ausserdem musste ich feststellen, dass mich (begeisterter HL2 Deathmatch-Spieler) die Formulierung "erschiesst die mal" tatsächlich moralisch tangiert...

Was mich tatsächlich noch mehr moralisch tangiert ist folgende Aussage (aus dem Kontext mit Vergewaltigung):

Im virtuellen Raum darf es keinerlei Grenzen geben.

Über Grenzen seitens des Gesetzgebers könte man noch diskutieren. Über die Grenzen seitens der Spieler bzw. Spielepublisher/-Entwickler auf keinen Fall. Da muss es Grenzen geben.

Bauer
2007-01-17, 16:22:23
Im virtuellen Raum darf es keinerlei Grenzen geben.

Hier liegt eigendlich der Kern der Sache, und ich bin mir noch nicht ganz sicher wie meine Meinung dazu ist. Da die Grenzziehung aber immer willkürlich sein wird tendiere ich dazu ab 18 tatsächlich alles zu erlauben.


Über Grenzen seitens des Gesetzgebers könte man noch diskutieren. Über die Grenzen seitens der Spieler bzw. Spielepublisher/-Entwickler auf keinen Fall. Da muss es Grenzen geben.

Die Spielepublisher sind erstmal kein homogenes Organ.
Die richtig üblen Titel kommen eh meistens von kleinen Firmen.
Ausserdem ist freiwillige Selbszensur eine schöne Vorstellung, aber total unrealistisch. Firmen richten sich in erster Linie nach dem Markt.

Grenzen seitens des Gesetzgebers sind bereits in Vollem Maße gezogen.
(Dieser Paragraf über Gewaltverherrlichende Medien)
Insofern ist die Ganze Sache Gesetztechnisch eh nur ein Publicity-Stunt profilneurotischer Politiker.
Einziger Ansatzpunkt ist der, den die EU gerade aufgefasst hat, nämlich die bessere Durchsetzung bestehender Jugendschutzgesetze.

Mr_Snakefinger
2007-01-17, 16:28:52
Ausserdem ist freiwillige Selbszensur eine schöne Vorstellung, aber total unrealistisch. Firmen richten sich in erster Linie nach dem Markt.
Umgekehrt könnte man also sagen, dass ein Entwicklungsstudio mit einem solchen Content lediglich auf die Wünsche der Konsumenten eingeht?
Sehr bedenklich... Vor allem, wenn sie das auch tatsächlich tun würden...

Bauer
2007-01-17, 16:44:01
Genau so ist es, und genau das tun diese Firmen.
Es wird immer alles geben was "gefällt".

Das Geschmäcker verschieden sind, und bestimmt auch "kranke Seelen" sich andere Medieninhalte aussuchen als andere sollte klar sein.

Das das aber ganz normal ist, und der Kausalzusammenhang nur soherum gilt, und nicht andersrum, ist leider erst bei Büchern und Filmen anerkannt.
Computerspiele müssen den Scheiss erst noch durchstehen.
Die Herren Politiker sind nunmal schon mit Büchern und Kino aufgewachsen. Computerspiele dagegen sind unbekannt und deshalb schon ein willkommener Sündenbock.
Dass vor vielen Jahren Bücher als einziges Massenmedium die Leute genauso in ein "virtuelles Geschehen" bringen konnten, und auch immernoch können, hat man wohl vergessen.
Dass das auch der Sinn von Unterhaltungsmedien ist anscheinend auch..

Letztendlich ist die aktuelle Debatte nur ein Generationen-konflikt, und das Fehlverhalten mancher Politiker.
Jugendschutz darf nunmal niemals mit der Meinungsfreiheit erwachsener Menschen in einen Topf geworfen werden, wie es ein Verbot darstellen würde.
Ich hoffe dass die Zeit das langfristig lösen wird..

Gast
2007-01-17, 22:15:38
Es ist Blödsinn, alles über einen Kamm zu scheren. Ein dumpfes Ballerspiel, wo die Gewaltdarstellung besonders stark ausgearbeitet wird, ein Killerspiel eben, ist sicher anderes zu bewerten als ein Strategiespiel. Wenn wir uns da nicht einig sind, ist jede weitere Diskussion lächerlich.Der Hinweis auf die Zensurmöglichkeit auch der Verharmlosung von Gewalt schuldiger Medien wird natürlich geflissentlich überlesen. Leider wird eben dieses überhaupt nicht praktiziert. IMHO ist nämlich die extrem verharmloste Gewaltdarstellung ein wesentlich größeres Problem als sogenannte Gewaltverherrlichung, da gerade Gewaltverharmlosung mMn die schlimmstmögliche Form der Verherrlichung darstellt.
Was solls, töten ist doch ne saubere Sache. Healthpoints auf null bringen und schon ists vorbei? MÖÖÖÖP FALSCH! Sterben ist meistens langwierig und qualvoll, trotzdem haben selbst erbärmlich verreckte Kriegsopfer das bessere Los im Vergleich zu etlichen Überlebenden gezogen. Was durch unsere sogenannten Jugendschutzbestimmungen angerichtet wird ist das konsequente Abtrainieren jeglicher Empathie mit demjenigen, der sich am gefährlichen Ende einer Waffe befindet. "Deutsche" (d.h. kastrierte) Versionen sind der Gipfel der Gewaltverherrlichung, blenden sie doch typischerweise jedwede Folgen von Gewalt aus, außer dem sauberen schmerzfreien Ableben des anderen natürlich.

Eigentlich bin ich derselben Meinung wie Marc Wessels und Bauer (und auch Grestorn, die Erkenntnis in einem Bereich mit ihm einer Meinung zu sein hat mich damals ehrlich geschockt ;)), im rein virtuellen Raum hat keinerlei willkürliche Grenzziehung stattzufinden. Aber wenn schon irgendwas zensieren, dann doch bitte die Gewaltverharmlosung, im speziellen Fall "deutscher" Versionen würde ich gar von Gewaltverniedlichung sprechen.

Piffan
2007-01-18, 00:07:00
Was solls, töten ist doch ne saubere Sache. Healthpoints auf null bringen und schon ists vorbei? MÖÖÖÖP FALSCH! Sterben ist meistens langwierig und qualvoll, trotzdem haben selbst erbärmlich verreckte Kriegsopfer das bessere Los im Vergleich zu etlichen Überlebenden gezogen. Was durch unsere sogenannten Jugendschutzbestimmungen angerichtet wird ist das konsequente Abtrainieren jeglicher Empathie mit demjenigen, der sich am gefährlichen Ende einer Waffe befindet. "Deutsche" (d.h. kastrierte) Versionen sind der Gipfel der Gewaltverherrlichung, blenden sie doch typischerweise jedwede Folgen von Gewalt aus, außer dem sauberen schmerzfreien Ableben des anderen natürlich.

Eigentlich bin ich derselben Meinung wie Marc Wessels und Bauer (und auch Grestorn, die Erkenntnis in einem Bereich mit ihm einer Meinung zu sein hat mich damals ehrlich geschockt ;)), im rein virtuellen Raum hat keinerlei willkürliche Grenzziehung stattzufinden. Aber wenn schon irgendwas zensieren, dann doch bitte die Gewaltverharmlosung, im speziellen Fall "deutscher" Versionen würde ich gar von Gewaltverniedlichung sprechen.

Ich kann dir nicht folgen. Wieso wird die Empathie systematisch durch die zensierten deutschen Versionen "abtrainiert"? Gar nix wird abtrainiert, der Tötungsakt als solcher wird ausgeblendet. Empathie wird dann wegtrainiert, wenn das Leid des Opfers explizit dargestellt wird und man trotzdem weiterspielt. Umgekehrt ist die explizite Darstellung der Detail nix als ein blutiges Stück Fleisch, dass der Bestie in uns vorgeworfen wird, ein Stimulans sozusagen....Wenn ich die Kiddys über manche Spiele reden höre, von wegen wie geil doch manche Spiele sind etc.....:redface:

Der rein virtuelle Raum existiert nach meinem Weltbild nicht. Wir sind, was wir denken und träumen, unser Unbewußtsein steuert unsere Wünsche, unser Streben etc....In dem Moment, wo ich eine Aktion aktiv am Monitor lebe, ist es für mein Ich nicht mehr "rein virtuell". Körper und Seele sind nicht zu trennen.....

Es ist wie das Henne- Ei- Prinzip: Man kann unmöglich sagen, dass jemand durch regelmäßige Gewaltspiele zum echten Killer wird, allerdings wird niemand ernsthaft die Möglichkeit bestreiten, dass diese Spiele abstumpfen und letztlich bei wenigen Typen, die auf der Kante stehen, den Absturz begünstigen. Das ganze auch auf Filme und andere Medien bezogen: Es ist belegt, dass bestimmte Schlüsselszenen gewisser Filme den allerletzten Anlass gaben für reale Gewalt........

Die paar ausgetickten, die sich durch Spiele oder Filme animieren ließen, zeigen aber eben doch, dass die Medien Einflüsse haben.

Letztes Wort: Ich selbst konsumiere ja auch genug Spiele und Filme, wäre aber auch etwas "erleichtert", wenn damit Schluss wäre. Selbst nicht die Kraft bzw. den Willen damit aufzuhören, wäre ein sanfter Tritt von außen nicht das Schlechteste. War übrigens schon immer so, ob in der Schule oder im Studium: Ohne Tritte, sprich Prüfungen, Termindruck etc. wäre ich heute Harz- Empfänger und vielleicht Säufer, wer weiß.....:tongue:

Gast
2007-01-18, 03:26:55
Ich kann dir nicht folgen. Wieso wird die Empathie systematisch durch die zensierten deutschen Versionen "abtrainiert"? Gar nix wird abtrainiert, der Tötungsakt als solcher wird ausgeblendet. Empathie wird dann wegtrainiert, wenn das Leid des Opfers explizit dargestellt wird und man trotzdem weiterspielt. Umgekehrt ist die explizite Darstellung der Detail nix als ein blutiges Stück Fleisch, dass der Bestie in uns vorgeworfen wird, ein Stimulans sozusagen....Wenn ich die Kiddys über manche Spiele reden höre, von wegen wie geil doch manche Spiele sind etc.....:redface: Bin zwar anderer Meinung, aber immerhin nachvollziehbare Argumentation. Die Opfer als "blutiges Stück Fleisch" zu bezeichnen zeigt mMn nur, wie stark die Desensibilisierung durch die verniedlichte Gewaltdarstellung bereits fortgeschritten ist. Eine Kreatur (ob Mensch, Tier, Alien oder meinetwegen empfindungsfähige KI ist in diesem Zusammenhang egal), welche sichtlich leidet, kann wohl kaum als "blutiges Stück Fleisch" bezeichnet werden. Zum "blutigen Stück Fleisch" wird sie erst durch die dargestellte leidensfreie Plötzlichkeit des Todes. Ebenfalls wird durch die Reduktion darauf, entweder tot oder eine Gefahr zu sein, der eigentliche Tötungsakt als alternativlos im Geist des Spielers verankert. Ein nur den Nahkampf beherrschender Gegnertyp wäre bereits durch ein gebrochenes Bein keine Gefahr mehr, ebenso ein Fernkämpfer durch gebrochene/durchschossene Hände. Natürlich müssten die Auswirkungen von Gewalt auch für den Spielercharakter dargestellt werden.

Der rein virtuelle Raum existiert nach meinem Weltbild nicht. Wir sind, was wir denken und träumen, unser Unbewußtsein steuert unsere Wünsche, unser Streben etc....In dem Moment, wo ich eine Aktion aktiv am Monitor lebe, ist es für mein Ich nicht mehr "rein virtuell". Körper und Seele sind nicht zu trennen.....Selbst wenn ich deine Meinung hier teilen würde bliebe immer noch die Möglichkeit, (möglicherweise unnatürliche oder gesellschaftlich evtl. aus gutem Grund geächtete) Triebe in einer Form auszuleben, die keine realen Lebewesen schädigt. Manche reale Gewalt habe ich dadurch vermieden, meine Wut mit der Kettensäge in ein paar Pinky Demons zu schnitzen ;)

Es ist wie das Henne- Ei- Prinzip: Man kann unmöglich sagen, dass jemand durch regelmäßige Gewaltspiele zum echten Killer wird, allerdings wird niemand ernsthaft die Möglichkeit bestreiten, dass diese Spiele abstumpfen und letztlich bei wenigen Typen, die auf der Kante stehen, den Absturz begünstigen. Das ganze auch auf Filme und andere Medien bezogen: Es ist belegt, dass bestimmte Schlüsselszenen gewisser Filme den allerletzten Anlass gaben für reale Gewalt........Das Argument der Abstumpfung halte ich für gerechtfertigt, allerdings entsteht diese mMn eben nicht durch besonders reale Gewaltdarstellung, sondern durch die verharmloste bis verniedlichte Gewaltdarstellung, welche eben besonders "deutsche" Versionen kennzeichnet. Aber auch unzensierte Versionen gehen meist nicht weit genug in der Gewaltdarstellung. Und damit meine ich nicht noch höhere Blutfontänen, sondern den Abschied von der Darstellung des "sauberen" schmerzfreien instantanen Todes. Tod ist selten schmerzfrei. Tod ist selten sauber. Und instantan ist er wirklich sehr sehr selten, der Sterbende hat noch einige Zeit zu leiden, bevor er endlich erlöst wird.

Die paar ausgetickten, die sich durch Spiele oder Filme animieren ließen, zeigen aber eben doch, dass die Medien Einflüsse haben.Einflüsse auf die konkrete Ausgestaltung der Tat: Sicherlich.
Einflüsse darauf, ob eine Tat begangen wird: Kaum.
Die Hemmschwelle von Gewohnheitsgewalttätern mag wohl noch weiter gesenkt werden, das sehe ich auch so. Dennoch glaube ich nicht an auch nur einen einzigen zusätzlichen Gewalttäter durch Spiele, einzig in der Tatfrequenz und Tatausgestaltung durch 0815-Abschaum sehe ich mögliche Zusammenhänge.

Letztes Wort: Ich selbst konsumiere ja auch genug Spiele und Filme, wäre aber auch etwas "erleichtert", wenn damit Schluss wäre. Selbst nicht die Kraft bzw. den Willen damit aufzuhören, wäre ein sanfter Tritt von außen nicht das Schlechteste. War übrigens schon immer so, ob in der Schule oder im Studium: Ohne Tritte, sprich Prüfungen, Termindruck etc. wäre ich heute Harz- Empfänger und vielleicht Säufer, wer weiß.....:tongue:Ach so, du willst das Verbot nur für dich? Also da wird wohl wirklich niemand was dagegen haben. SCNR

Metal Maniac
2007-01-18, 10:30:28
Ich bin der Meinung, der Zusammenhang zwischen Amokläufern und den sog. "Killerspielen" ist umgekehrt. Es ist ja wohl nicht überraschend, dass jemand, bei dem Gewalt sowieso ein fester Bestandteil seines Lebens ist, Gewaltspiele spielt. Deswegen kann man aber nicht den Umkehrschluss treffen, dass jeder, der "Killerspiele" spielt, auch gewaltbereit ist.

Ich selber bin Horror-Fan (u.A.) und spiele natürlich auch Ego-Shooter (wenn auch selten), aber ich bin durchaus in der Lage, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, also werd' ich nicht mit 'ner Kettensäge bewaffnet durch die Gegend rennen und Leute anfallen. Im Spiel will ich aber was machen, was ich in der Realität niemals tun würde (ich verabscheue jegliche Gewalt, war auch Kriegsdienstverweigerer). Es macht mir jedoch Spaß, haufenweise Zombies und Monster zu schnetzeln, und zwar genau deswegen, weil ich weiß, dass das ganze fiktiv ist und niemand zu Schaden kommt. Es hilft, aus dem (Arbeits-)Alltag mal ein Weilchen auszubrechen und "abzuschalten".

Was die Verbote angeht so finde ich es ziemlich anmaßend von einer staatlichen Instanz, mich als erwachsenen Bürger zu bevormunden. Ich kann selber entscheiden, welche Art und wieviel fiktive Gewalt ich vertrage (z.B. sowas wie Postal oder Kriegs-Shooter vertrag ich gar nicht). Verbote werden sowieso nix bringen, denn umso "verbotener" das Ganze ist, desto schmackhafter ist es für Jugendliche, und dann wird halt fröhlich weiter kopiert...

...aber mal abwarten und ein paar Liter Tee trinken und sehen wie sich die Dinge entwickeln. Ich für meinen Teil kann sagen, dass solche Aktionen wie das "Killerspielverbot" meine Stimmverteilung bei Wahlen durchaus beeinflusst, und damit kann man wirklich aktiv was machen.

Mr_Snakefinger
2007-01-18, 11:11:10
Der Zusammenhang zwischer fiktiver Gewalt (Spiele) und realer Gewalt (bspw. Amoklauf an einer Schule) ist weder in die eine noch in die andere Richtung zu definieren, denke ich. Allerdings meine ich auch, dass diese Frage nicht Kern der Sache ist.

Im Spiel will ich aber was machen, was ich in der Realität niemals tun würde (ich verabscheue jegliche Gewalt, war auch Kriegsdienstverweigerer). Es macht mir jedoch Spaß, haufenweise Zombies und Monster zu schnetzeln, und zwar genau deswegen, weil ich weiß, dass das ganze fiktiv ist und niemand zu Schaden kommt.

In der Realität Zombies und Monster zu schnetzeln dürfte auch reichlich schwer werden... ;)

Was die Verbote angeht so finde ich es ziemlich anmaßend von einer staatlichen Instanz, mich als erwachsenen Bürger zu bevormunden.

Genau bei dem Thema "Verbot" ist der Knackpunkt denke ich. Du findest es anmaßend von der Regierung, Dir vorzuschreiben, was Du spielen darfst. Ich im Übrigen auch. Aber (um es mal provokant zu fragen): Ist es genauso anmaßend, dass ich auf legalem Wege bspw. kein Heroin bekommen und konsumieren darf, mir dafür aber ganz legal meine grauen Zellen mit Alkohol wegblasen darf? Der Vergleich hinkt, ja, aber ich will auch nur sagen, dass es immer in irgendeiner Form eine "Bevormundung" (wenn man es so sagen will) geben wird.

Metal Maniac
2007-01-18, 11:46:14
In der Realität Zombies und Monster zu schnetzeln dürfte auch reichlich schwer werden... ;)
Das war auch nur ein Beispiel... selbst wenn ich in 'nem Spiel Menschen umniete verachte ich im RL dennoch jegliche Gewalt (Fiktion <-> Realität).


Genau bei dem Thema "Verbot" ist der Knackpunkt denke ich. Du findest es anmaßend von der Regierung, Dir vorzuschreiben, was Du spielen darfst. Ich im Übrigen auch. Aber (um es mal provokant zu fragen): Ist es genauso anmaßend, dass ich auf legalem Wege bspw. kein Heroin bekommen und konsumieren darf, mir dafür aber ganz legal meine grauen Zellen mit Alkohol wegblasen darf? Der Vergleich hinkt, ja, aber ich will auch nur sagen, dass es immer in irgendeiner Form eine "Bevormundung" (wenn man es so sagen will) geben wird.
Heroin ist 'ne heftige Droge, deren Abhängigkeit über kurz oder lang zum Tod führt. Der Vergleich hinkt, finde ich, ganz gewaltig. Computerspiele gehören zur Unterhaltungsbranche wie z.B. auch Romane, Filme, Musik etc. Und da soll sich der Staat bitteschön größtenteils raushalten und nur die Extreme (Perversion, z.B. Kinderpornographie) abfangen. Aber im Reglementieren und Verbieten ist Deutschland ohnehin Weltmeister...

Piffan
2007-01-18, 12:43:37
Das war auch nur ein Beispiel... selbst wenn ich in 'nem Spiel Menschen umniete verachte ich im RL dennoch jegliche Gewalt (Fiktion <-> Realität).


Heroin ist 'ne heftige Droge, deren Abhängigkeit über kurz oder lang zum Tod führt. Der Vergleich hinkt, finde ich, ganz gewaltig. Computerspiele gehören zur Unterhaltungsbranche wie z.B. auch Romane, Filme, Musik etc. Und da soll sich der Staat bitteschön größtenteils raushalten und nur die Extreme (Perversion, z.B. Kinderpornographie) abfangen. Aber im Reglementieren und Verbieten ist Deutschland ohnehin Weltmeister...

Du sprichst genau das Thema an: Eigentlich soll sich der Staat raushalten, aber Extreme verbieten. Dumm nur, dass diese Grenze dynamisch ist, d.h. je dekadenter die Kultur, um so "extremer" sind die Dinge, die erlaubt werden...

Nimm nur mal die Entwicklung der Bond - Filme: Früher schräg bis albern, aber für damalige Begriffe auch "brutal". Wenn ich den letzten Bond sehe, wird die Gewalt geradezu zelebriert. Wo soll das enden? Damit dass dann immer mehr Typen sich "zur Unterhaltung" nur noch mit Gewalt und Brutalität stimulieren können und dann tatsächlich mal selbst jemanden töten?

Keine Ahnung, was mit den Typen in Meckpom nicht stimmte, aber derartige Fälle werden sicher noch öfter auftreten. Die beiden stammten wohl nicht aus einer gesellschaftlichen unterdrückten Minderheit, die hatten wahrscheinlich nur Scheiße im Hirn. Jede Wette, dass die nen Haufen Gewaltvideos und Spiele verknuspert haben und aus purer Langeweile mal nen Kick suchten.

Es gibt letztlich keine scharfe Grenze, d.h. sie muss definiert werden. Klar, dass man da immer irgendjemandem wehtut, aber das ist nun mal das Geschäft einer Regierung, allen rechtmachen bzw. allen Weltanschauungen entsprechen kann man nie...

Metal Maniac
2007-01-18, 13:04:16
Ich lass mich halt vom Staat nicht gerne als unmündiges Kind behandeln. Und dadurch, dass ich Ego-Shooter spiele ziehe ich niemanden in Mitleidenschaft geschweige denn tue jemandem Gewalt an. Würde ich mir z.B. kinderpornographische Filme reinziehen, tu ich sehr wohl jemandem Gewalt an, und zwar indirekt den Kindern.

Was Filme angeht schau ich auch gerne mal 'nen Splatter-Streifen, aber zum Geier noch einmal, diese Filme sind sowieso indiziert bzw. ab 18, also was soll das bitteschön? Selbst wenn in einem Film Gewalt verherrlicht wird, so erkenne ich das als mündiger Erwachsener, und kann's entsprechend einordnen. Wenn jemand das nicht kann dann ist meiner Meinung nach bei dem sowieso schon was falsch gelaufen.

Wenn Dir, Piffan, Filme zu brutal sind, dann schau die halt nicht an, aber bestimme bitte nicht über andere. Ist genauso wie mit denjenigen, die selber 'n Gewichtsproblem haben, ne Diät machen, und dann ständig anderen vorschreiben wollen, was die essen sollen.

KillerCookie
2007-01-18, 13:21:21
Also erstmal Respekt an alle Beteiligten für diese bisher sehr gute Diskussion, ausnahmsweise mal frei von persönlichen Anfeindungen Spam und relativ sinnlosen Einzeilern (die natürlich trotzdem jeder überall bringen darf, wann er will, ich weis schon ;) ).

Nun zum eigentlichen:

... Jede Wette, dass die nen Haufen Gewaltvideos und Spiele verknuspert haben und aus purer Langeweile mal nen Kick suchten.
...


Solltest du das wirklich ernst meinen, dann kann ich dir spätestens ab hier nicht mehr zustimmen. Ein normal wohlerzogener 17-jähriger nimmt keine Geisel und bringt auch keine 2 Menschen mit einem Messer (war das ein Messer?) um, nur weil ihm nach paar Stunden Horrorfilm/Spltter/etc. langweilig ist und er irgendwas "cooles" machen möchte.

Für die Tat wurde ja als Ursache das Spiel Final Fantasy 7 genannt, bzw. Sephirot und sein Helfer Reno, die brutal mit Schwerter töten (*dunkel erinner*) - Wer das Spiel gezockt haben sollte wird wissen, dass die 2 zum einen auf der bösen Seite stehen und man sie somit permanent bekämpft und diese Taten dort auch immer als schrecklich sehr emotional dargestellt werden (Sie töten sogar die Freundin vom Hauptcharakter). Und zum anderen tötet Sephirot auch nicht ganz sinnlos, er wurde erst böse, als er herausfand, das er nur ein Clon für militärische Zwecke ist (nur so am Rande X-D) Nun ist es also schön zu hören, das genau eben dieses Spiel dazu breitgetreten wird andere zu Messerattacken zu animieren. Respekt

Wer nicht einschätzen kann, was es heist einen Menschen zu verletzen/töten und was die Folgen davon sind, bei dem sind IMO mehr als nur eine Gewaltverzierte Freizeitbeschäftigung die Ursache dafür.


Übrigens ist die Diskussion bezüglich Gewaltverherrlichung und -verniedlichung sehr interessant! Eigentlich stimmen beide Meinungen eigentlich und ich weis selber nicht welcher ich mich anschließen soll. Wobei die kompromisslose Darstellung zur Abschreckung natürlich nicht wirklich möglich ist, aber das komische Gehabe von wegen "Man tötet doch nur Roboter, sehen aus und handeln wie Menschen, aber wenn man drüberfährt hört man deutlich Metall!" finde ich erst richtig dämlich, wem soll das was bringen?

MfG Maik

Piffan
2007-01-18, 13:38:03
"Ein wohlerzogener 17jähriger"....Erziehung ist die Summe aller Einflüsse. Und zu starke Dosis Killerspiele und Gewaltdarstellungen "zur Unterhaltung" nehmen Einfluss auf die Entwicklung, ist also ein Teil der Erziehung. Eine gewisse "Abhärtung" und nachlassende Fähigkeit zur Empathie könnten die Folge sein. Es ist wie mit einer Droge: Anfangs tolle Wirkung. Später, leider, reicht dann die Dosis nicht mehr, es werden andere Kaliber konsumiert. Übertrag das mal auf "Droge Gewalt"......

Jetzt bitte nicht wieder mit dem "Alles oder Nichts- Prinzip" kommen. Mir ist klar, dass man solche Kausalketten nicht herstellen kann, aber eine gewisse Auswirkung ist eben da. Und bei Millionen jungen Menschen gibts ne gewisse "Ausrast- Rate" von vielleicht 1- 100 000 000, sprich pro Jahr einige Gewaltexzesse....

KillerCookie
2007-01-18, 14:13:16
"Ein wohlerzogener 17jähriger"....Erziehung ist die Summe aller Einflüsse. Und zu starke Dosis Killerspiele und Gewaltdarstellungen "zur Unterhaltung" nehmen Einfluss auf die Entwicklung, ist also ein Teil der Erziehung. Eine gewisse "Abhärtung" und nachlassende Fähigkeit zur Empathie könnten die Folge sein.

Unter "wohlerzogen" verstehe ich schonmal nicht, das man sein Kind permanent vorm Rechner sitzen lässt. Des Weiteren verstehe ich darunter auch nicht, das es Spiele spielen darf, die seinem Alter nicht angepasst sind. Außerdem kann man mit dem Kind ja auch drüber sprechen und evtl. fragen was es denn an Spielen haben möchte und sich selbst ein Bild machen ob das nun OK ist oder nicht. Das wäre IMO eine ziemlich gute Erziehung (wobei ich mich natürlich nur mal auf das Verhalten mit PC und Spielen beziehe, aber das sollte ja klar sein).

Es ist wie mit einer Droge: Anfangs tolle Wirkung. Später, leider, reicht dann die Dosis nicht mehr, es werden andere Kaliber konsumiert. Übertrag das mal auf "Droge Gewalt".

Die Frage wäre ob es denn überhaupt auf Gewalt übertragbar ist. Das müsste aber jeder für sich selbst beantworten. Z.b. Kann ich noch solange und gerne Horrorfilme schauen, trotzdem wiedern mich einige Splatterfilme total an, weil der einzigste Sinn dieser (ich meine damit einige die ich mal gesehen habe) darin besteht möglichst viel total ekelhafte Szenen zu zeigen. Genausowenig finde ich Postal in irgendeiner Form toll. Die Gewalt ist übetrieben es macht einfach keinen Spaß.

MfG Maik

geforce
2007-01-18, 14:52:00
Und bei Millionen jungen Menschen gibts ne gewisse "Ausrast- Rate" von vielleicht 1- 100 000 000, sprich pro Jahr einige Gewaltexzesse....


Ich will dich nicht schon vorher enttäuschen, aber an der Rate wird ein sogenanntes "Killerspielverbot" rein garnichts ändern. Ob es nun 1:100, 1:1000 oder sogar 1:1000000 sind. Seit der Mensch denken kann gab es soetwas. In Jeder Epoche gab es Gewaltübergriffe durch Jugendliche. Schon Platon hat sich damals über die Jugend seiner Zeit beschwert. Daran hat sich bis heute nichts geändert und es wird sich auch nichts ändern.

Mal ganz zu schweigen vom Inseldenken unserer Regierung. Man verbietet also die Spiele hier in Deutschland. Und dann? Es wird wieder eine Gewalttat geben ... man schiebt es darauf das die Zeit einfach noch nicht gereicht hat. Dann wieder. Bis man feststellt das es einfach nichts gebracht hat. Nicht die Industrie produziert was die Menschen sehen wollen, sondern die Menschen zeigen der Industrie was sie sehen wollen.

Mal davon abgesehen tut sich damit nur die Politik selbst einen Gefallen. Hitler hat Autobahnen gebaut und für eine hohe Beschäftigung gesorgt und unsere "Führung" verbietet halt "Killerspiele", und das obwohl noch nichteinmal 25% der Entscheidenen selbst definieren können, was überhaupt ein Killerspiel ist. Das ist wie von Sex zu sprechen obwohl man noch Jungfrau ist. Für mich gibt es mittlerweile auch Schwellen. Manhunt z.B. ist definitiv nicht vertretbar. Aber das ist ein anderes Thema!

Die beiden Jungedlichen sind bestimmt nicht aus Langerweile auf die Idee gekommen einfach mal Jemanden umzubringen. Ursprünglich wollten Sie das Auto des Ehepaars klauen und sich damit (meiner Vermutung nach) eine schöne Zeit machen. Klar, da hat Erziehung versagt, aber Erziehung hat mit einer Hemmschwelle nichts zutun. Wie genau dieser Doppelmord abgelaufen ist ... ich weiß es nicht. Aber ich mutmaße es war eine ganz dumme Verkettung.

Ich würde nichteinmal soweit gehen und "Killerspiele" als Ursache betiteln, das wäre nicht fair. Es mag sein das "Killerspiele" auf bestimmte Personen schlechten Einfluß haben, aber es gibt andere Themen um die sich unsere Regierung mehr Sorgen machen sollte. Und hier zieht ein Totschlagargument: Nämlich die Menschen die der jeweiligen Ursache zum Opfer gefallen sind. Drogen? Alkohol? Autos? Sex (Vergewaltigungen)? Haushaltsunfälle? Gesundheit (Krebs etc.)? Sorry, aber wir haben andere Sorgen, definitiv. Im Moment nutzt die Politik lediglich einen Medienrummel um (hoffentlich) wiedergewählt zu werden. Und bevor Jemand aufschreit: Ja, ich stehe zu dieser Meinung, schaut man nämlich zurück sieht man verdammt viele Vorfälle dieser Art.

MfG Richard ;)

Mr_Snakefinger
2007-01-18, 23:51:15
Heroin ist 'ne heftige Droge, deren Abhängigkeit über kurz oder lang zum Tod führt.

Richtig. Aber wenn ich den Scheiss bezahlen kann, ohne anderen weh zu tun oder sie bestehlen zu müssen, dann könnte sich der Staat da doch auch raushalten... Ich schade dann höchstens mir...

Ich lass mich halt vom Staat nicht gerne als unmündiges Kind behandeln. Und dadurch, dass ich Ego-Shooter spiele ziehe ich niemanden in Mitleidenschaft geschweige denn tue jemandem Gewalt an.

Was quasi meine Antwort auf das erste Zitat wäre... Nur auf die Spiele umgemodelt...

Selbst wenn in einem Film Gewalt verherrlicht wird, so erkenne ich das als mündiger Erwachsener, und kann's entsprechend einordnen. Wenn jemand das nicht kann dann ist meiner Meinung nach bei dem sowieso schon was falsch gelaufen.

Hm... Müsste ich als mündiger Erwachsener dann nicht auch erkennen können, dass Heroin doof ist und dann selber die Finger davon lassen? Offensichtlich nicht, denn sonst würde der Staat nicht in beiden Fällen reglementieren (müssen)...

Was ich eigentlich mit dem ganzen Geschreibsel sagen will: Egal wie viele Leute schreien, dass Sie sich nicht gern bevormunden lassen oder in ihrer Persönlichkeit einschränken lassen wollen -> Ohne Regeln geht es nicht.

Mir gefällt diese Diskussion über ein Verbot von diversen Spielen auch nicht (siehe Signatur, da werden bestimmt welche dazu gehören), denn auch ich nehme mir das Recht raus zu behaupten, dass ich für mich schon ganz gut entscheiden kann, was ich vertrage und was nicht...

Dennoch muss ich einräumen, dass ich diverse Regelungen (die derzeit bestehen) nicht so schlecht finde. Und im Sinne von Moral und Ethik dürfen die auch gerne für Erwachsene gelten. Auch im Spiel muss man nicht jeden Shit machen können...

Metal Maniac
2007-01-19, 09:24:57
Richtig. Aber wenn ich den Scheiss bezahlen kann, ohne anderen weh zu tun oder sie bestehlen zu müssen, dann könnte sich der Staat da doch auch raushalten... Ich schade dann höchstens mir...

Hm... Müsste ich als mündiger Erwachsener dann nicht auch erkennen können, dass Heroin doof ist und dann selber die Finger davon lassen? Offensichtlich nicht, denn sonst würde der Staat nicht in beiden Fällen reglementieren (müssen)...
Ja eben nicht, denn das Zeug führt zu einer sehr starken Abhängigkeit, und dann ist die Entscheidungskraft weg. Lediglich den Einstieg könnte man verhindern, was aber meist über andere Drogen geschieht.


Was ich eigentlich mit dem ganzen Geschreibsel sagen will: Egal wie viele Leute schreien, dass Sie sich nicht gern bevormunden lassen oder in ihrer Persönlichkeit einschränken lassen wollen -> Ohne Regeln geht es nicht.

Mir gefällt diese Diskussion über ein Verbot von diversen Spielen auch nicht (siehe Signatur, da werden bestimmt welche dazu gehören), denn auch ich nehme mir das Recht raus zu behaupten, dass ich für mich schon ganz gut entscheiden kann, was ich vertrage und was nicht...

Dennoch muss ich einräumen, dass ich diverse Regelungen (die derzeit bestehen) nicht so schlecht finde. Und im Sinne von Moral und Ethik dürfen die auch gerne für Erwachsene gelten. Auch im Spiel muss man nicht jeden Shit machen können...
Versteh' mich bitte nicht falsch, ich stehe 100%ig hinter einem Verbot für Jugendliche bzgl. Gewaltspielen und bin auch zum großen Teil mit den Regeln in unserem Staat einverstanden. Allerdings finde ich, dass eine Altersfreigabe, welche bei Filmen ja hervorragend funktioniert und akzeptiert wird, bei Spielen ebenfalls ausreicht. Ein generelles Verbot halte ich einfach für über's Ziel hinausgeschossen. Außedem grenzt sowas ziemlich an Zensur.

Natürlich gibt es auch Spiele, die wirklich verboten gehören und auch jetzt schon verboten sind, z.B. erinnere ich mich noch an diverses Zeug auf'm C64 (Stichwort: 2. Weltkrieg). Hier sieht man auch wieder, dass das Verbot damals schon einen Dreck gebracht hat, deswegen hat die Spiele trotzdem jeder gehabt. Moral und Ethik muss dem Menschen halt beigebracht werden (Schule, Eltern etc.), da kann man nicht einfach alles verbieten. Denn was nützt das schärfste Verbot, wenn sich sowieso niemand daran hält, weil keiner kapiert, warum es verboten ist?

MarcWessels
2007-01-22, 13:42:38
Hm... Müsste ich als mündiger Erwachsener dann nicht auch erkennen können, dass Heroin doof ist und dann selber die Finger davon lassen? Offensichtlich nicht, denn sonst würde der Staat nicht in beiden Fällen reglementieren (müssen)...Falscher Vergleich!
Oder nimmt man virtuell die Drogen zu sich?