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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PS2: Rainbow Six: Lockdown


aths
2007-01-25, 01:38:50
Von der ganzen Rainbow-Six-Reihe habe ich nicht viel Ahnung. Vor einiger Zeit kaufte ich Rainbow Six III, weil das im Angebot war (20 €). Naja, das war mehr Taktik als Shooter, und bei den ganzen Zulu-Go-Codes verlor ich recht schnell den Überblick. (Wie setzt man noch mal einen Zulu-Go-Code ...?) Durch die Trainingsmission und die erste richtige Mission hatte ich mich noch durchgequält und legte das Spiel dann erst mal zur Seite.

Kürzlich sah ich Rainbow Six: Lockdown im Angebot (20 €) und wurde wieder schwach, denn die Sceenshots auf der Packungsrückseite sahen etwas besser aus.

Tatsächlich: Die Grafik ist besser und dazu noch flüssiger. Bis auf einige Stellen, wo es ruckelt, geht es recht gut. Zudem wirkt die Grafik stimmungsvoller: Zu Dingen wie Nebel und Überstrahl-Effekten kommt eine angenehmere Texturauflösung und ein generell höheres Geometrie-Detail, sowie mehr Gegenstände in den Räumen, was die Welt realer aussehen lässt. Bei Rainbow Six III hatte ich klar das Gefühl, einen recht lieblosen Port zu spielen, bei Lockdown kommt es mir eher so vor, als würde die Hardware auch einigermaßen ausgenutzt. Lange nicht auf dem Niveau von den PS2-Top-Spielen, aber immerhin.

Außerdem ist die Bedienung vereinfacht worden. Man kann an jedem Punkt speichern, und die Codes für Kommandos wie "Open, Flash and Clear" sind einfacher zu setzen. (Ein PS2-Headset für Spracheingabe habe ich noch nicht.) Zudem sorgen optische Marker in den Levels dafür, dass man weiß, wo man hinmuss. Doch einfach ballernd durchlaufen ist nicht drin, jedenfalls nicht immer. Manchmal muss man auch snipern oder taktisch überlegt vorgehen.


Insgesamt fühlt sich Rainbow Six Lockdown ein wenig an wie "24" zum selberspielen. (Es gibt kein spezifisches 24-Feeling, aber man kämpft gegen Terroristen und es bleibt durchweg spannend.) Die Ego-Perspektive trägt mit dazu bei, dass man sich mitten im Geschehen fühlt. Ist man stark unter Beschuss geraten, sind auch Einschusslöcher im Visier zu sehen.

Wichtig auch: Man rennt nicht immer durch einen Schlauch. Öfters gibt es optionale Räume und man kann unterschiedliche Wege nutzen, wie "innen durch" oder "außen rum". Zwar bleiben die Alternativ-Strecken räumlich stark begrenzt und natürlich hangelt man sich doch von Sublevel zu Sublevel, womit die "Handlungsfreiheit" nur ein wenig Kosmetik ist. Trotzdem erhöht sich das Realismusgefühl damit schon deutlich.

Es sind die kleinen Dinge, und zumindest teilweise wurde darauf geachtet. So sprüht der Feuerlöscher, wenn er von einer Kugel getroffen wurde, oder Portrait-Büsten fallen herunter und zerbrechen. Es gibt auch generell Einschusslöcher, und einige Objekte sind "interaktiv" (wie Drehstühle, die sich bei Berührung drehen, oder, ganz wichtig!! Monitore, die man ausschal-, äh, ausschießen kann.) Auf der anderen Seite ist zu sagen, dass die Projektil-Flugbahnen nicht immer nachvollziehbar sind und dass viele Objekte bei denen man es sich wünschen würde, dann noch nicht interaktiv sind.


Was die Grafik angeht, ist sie natürlich nicht auf dem heutigen Stand der Technik. Weder bringt die Hardware das, noch erspart einem das Spiel Stellen mit arger Texturwiederholung oder geringer Texturauflösung. Auf einem normalen TV ist die Schrift (in Ladebildschirmen und im HUD) manchmal kaum zu lesen – auf einem guten TV mit flimmerfreiem und großem Bild sieht das Spiel natürlich deutlich besser aus. Es erinnert teilweise an Max Payne 1 (Texturen, Raum-Ausstattung) teilweise ein wenig an Resident Evil 4 (Nebel-Effekte.)

Gut: Öfter ist Environmentmapping zu sehen. Dieser recht subtile Effekt trägt trotz ultralow aufgelöster Texturen entscheident mit zur Glaubwürdigkeit bei. Also auch wenn die Umsetzung technisch schwächelt merkt man, dass die Entwickler sich Gedanken gemacht haben.

Man kann die Teams mit unterschiedlichen Waffen ausrüsten. Im Sniper-Modus kann man den Atem anhalten, um einen guten Zielschuss zu landen. Ansonsten schwenkt das Fadenkreuz immer hin- und her. Mit angehaltenem Atem ist es aber komplett ruhig, imo dann auch wieder unrealistisch. Man hätte es so lösen können, dass es dann nur noch ganz wenig wackelt.

Gut ist, dass beim Granatenwurf vorher die Flugbahn angezeigt wird. Insgesamt kommt bei den ganzen Hilfsmitteln zwar schon etwas Arcade-Feeling auf, zumal man leider nicht besonders in die Story involviert wird. Man hat einfach Missionen, die mit einem gesprochenem Intro und einem Video vorgestellt werden. Die Spielfigur ist nicht persönlich involviert (im krassen Unterschied zur TV-Serie "24".)


Auch wenn man in der Grafik überall die Kompromisse sieht: Sie wirkt insgesamt durchaus glaubwürdig. Die Liebe zum Detail vermisse ich zwar hier und dort, aber unprofessionell hingeschlampte Areale sehen anders aus. Manchmal halte ich beim Spielen an und betrachte die Grafik. Zwar verlangt einem die grobe Auflösung auch etwas Fantasie ab, und die Screenshots die ich von der Xbox-Version gesehen habe, sehen auf den ersten Blick deutlich besser aus (alles ist höher aufgeöst). Die Bilder von der PC-Version sind nochmal höher aufgelöst, womit allerdings schon wieder Realismus verloren geht.

So komisch das klingt: Je mehr man sieht, desto mehr will man es noch genauer sehen. Mit der Darstellung auf der PS2 bin ich insgesamt zufrieden. Klar wäre höhere Auflösung, Kanten-Antialiasing und vernünftige Texturfilterung nicht schlecht. Aber vorher hätte ich gerne noch mehr Abwechslung in den Texturen, und noch mehr Sorgfalt beim Content damit die Welt atmosphärischer und stimmiger wirkt. Das ist eigentlich die Hauptaussage dieses Postings.

Manchmal bleibe ich im Spiel stehen und denke "toll". Dabei ist die Grafik gar nicht so toll, nur eben besser als in Rainbow Six: III.

Bei Rainbow Six: Lockdown beschlägt das Visier im Kühlraum, im Regen bleiben Tropfen hängen, wenn in Räumen Maschinen stehen, blinken einige Anzeigen, im Zoom über Kimme und Korn ist der Gewehrlauf unscharf – zwar sind die Effekte technisch billig, aber die Entwickler haben daran gedacht. Auf der anderen Seite verschwinden die Leichen nach kurzer Zeit, was dann wieder unrealistisch ist.

Längere Ladezeiten trüben ein wenig den Spielspaß, allerdings ist die Nachlade-Frequenz erträglich. Seltsam die bilineare Filterung auf der PS2: Es gibt stellen wo man klar und deutlich MIP-Mapping sieht. Andere Texturen scheinen ganz ohne MIPs vorzuliegen, obwohl sie es besonders nötig hätten (wie Gitternetze und Maschendraht.) Gründlich geprüft habe ich das nicht, aber man muss schon mit teilweise extrem heftigem Moiré leben. Zum Glück sind solche Texturen nur selten.


Man spielt sich durch die Missionen, dank der Speichermöglichkeit ohne großes Risiko (man muss nur öfter mal speichern.) Bisher war ich noch nicht dazu gezwungen, mit besonderer taktischer Raffininesse vorzugehen. Das Team ist ziemlich zielsicher, und als ich versehentlich mein ganzes Team mit einem verfehlten Granatenwurf tötete ("bewusstlos machte"), ballerte ich mir eben selbst den Weg frei. Mit dem Motion Sensor kann man auch durch Wände gucken. Immerhin, so habe selbst ich Chancen, das Spiel vielleicht mal zu schaffen.

gnomi
2007-01-25, 07:45:18
Ich mag die Rainbow Six Serie, aber Lockdown habe ich ausgelassen.
Die Tests der Konsolenversionen waren mäßig, und die später herausgebrachte und angeblich überarbeitete PC Version enttäuschte mich nach dem Anspielen der Demo.

aths
2007-01-27, 03:36:22
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