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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Womit Festplatten vor dem Verkauf formatieren?


Gast
2007-02-14, 16:22:24
Ich will meine beiden Festplatten durch eine neue ersetzen und die beiden alten verkaufen, womit muss ich meine beiden Platten formatieren damit der Käufer nicht meine Daten wiederherstellen kann, war ja so ein Bericht im Fernsehen.

DarkmanGER
2007-02-14, 16:46:49
Mach ein low Level Format. Dann ist die Platte genauso "leer", wie Du sie gekauft hast. Einziger Nachteil ist, daß dauert etwas, bis sie formatiert ist.
Kann schon paar Std. dauern.

tommy123
2007-02-14, 16:55:02
Hi,
hast du schon mal nach entsprechenden Programmen gegoogelt?

Gast
2007-02-14, 16:56:54
Ja aber ich habe nix gefunden.

tommy123
2007-02-14, 16:56:56
hallo DarkmanGER,
ist low level formatierung nicht ein wenig gefährlich? Früher musste man sich da schon SEHR gut mit CHS auskennen...

Fatality
2007-02-14, 16:57:26
Mach ein low Level Format. Dann ist die Platte genauso "leer", wie Du sie gekauft hast. Einziger Nachteil ist, daß dauert etwas, bis sie formatiert ist.
Kann schon paar Std. dauern.

das ist immernochkein schutz. lowlevelformat müsste 5-10 mal wiederholt werden damit es einigermaßen "weg" ist.

benutze dban.

HisN
2007-02-14, 16:57:28
OMG, als würde jeder Mensch der eine Platte kauft sie gleich in den Reinraum geben um die für ihn völlig uninteressanten Daten wieder herzustellen.
Formatier die Platte und spiel nen SUSE-DVD-Image so oft wieder drauf bis sie voll ist... und ruhe ist.

tommy123
2007-02-14, 16:59:59
Ja HisN - das ist bestimmt die beste Lösung - platte kompletto mit sinnlosen daten überpinseln

BibleMan
2007-02-14, 17:12:01
kann nicht einfach mit einem magneten drüberfahren und gut ist. so wie das in manchen filmen gezeigt wird?

DarkmanGER
2007-02-14, 17:21:28
das ist immernochkein schutz. lowlevelformat müsste 5-10 mal wiederholt werden damit es einigermaßen "weg" ist.

benutze dban.

Also, nach dem low Level Format ist die Platte leer und da kann man nichts mehr wiederherstellen. Beim normalen formatieren, werden nur die Verzeichnisse und Querverweise gelöscht und beim low Level Format, alles.

@ Tommy123

Bei mir gabs noch nie Probleme. Ob das jetzt gefährlicher ist, als das "normale" formatieren, daß kann ich Dir auch nicht beantworten.

PatkIllA
2007-02-14, 17:22:47
kann nicht einfach mit einem magneten drüberfahren und gut ist. so wie das in manchen filmen gezeigt wird?
Da brauchst du einen verdammt starken Magneten. Außerdem wäre danach wirklich ein LowLevelFormat nötig, da dann auch die für die Ansteuerung nötigen Daten auf der Platte hin wären.

@topic
ich hab schon Platten/Partitionen mit TrueCrypt überschrieben.
dban fällt mir auch noch ein.

g-string 3
2007-02-14, 17:26:37
http://www.heidi.ie/eraser/
Aber vorsicht: Das ist nichts für Closed-Source-Fanatiker

DarkmanGER
2007-02-14, 17:34:01
So ein Elektromagnet eignet sich gut, wenn man die Platte schrotten möchte, weil die Köpfe auf das Magnetfeld reagieren und somit sich evtl. auch verbiegen.
Laß es lieber, mit dem Magneten. :smile:

Gast
2007-02-14, 17:36:18
Hi.
Wie sieht es eigentlich aus bei zwei Platten die im Raid-0 waren??

Würde man eine davon verkaufen, gäbs ja nichts zum wiederherstellen, oder ?

mfg...

Black-Scorpion
2007-02-14, 17:36:26
Ja aber ich habe nix gefunden.
Dann hast du bestimmt nicht richtig gesucht. ;)
e-maxx (http://www.pcinspector.de/emaxx/welcome.htm)
Das sollte reichen.

DarkmanGER
2007-02-14, 17:40:25
Hi.
Wie sieht es eigentlich aus bei zwei Platten die im Raid-0 waren??

Würde man eine davon verkaufen, gäbs ja nichts zum wiederherstellen, oder ?

mfg...

Nein, da kann man nichts wiederherstellen. Weil nur die Hälfte der Daten auf der Platte drauf sind.
Es sei denn, der Käufer würde beide Platten bekommen.

HisN
2007-02-14, 17:42:58
Hi.
Wie sieht es eigentlich aus bei zwei Platten die im Raid-0 waren??

Würde man eine davon verkaufen, gäbs ja nichts zum wiederherstellen, oder ?

mfg...


Alle Datein die kleiner als das doppelte der Stripsize sind befinden sich vollständig auf einer Platte und sind wiederherstellbar denn sie wurden nicht gestriped. Beschäftigt euch doch mal bitte mehr mit Raid0... hauptsache "bringt Power" *würg* Das ein "normalo Raid0" wie es jeder Depp auf seinem Desktop-Rechner hat bei 4/5 aller Datein ins Leere greift fällt gar niemandem auf.

DarkmanGER
2007-02-14, 17:49:47
Alle Datein die kleiner als das doppelte der Stripsize sind befinden sich vollständig auf einer Platte und sind wiederherstellbar denn sie wurden nicht gestriped. Beschäftigt euch doch mal bitte mehr mit Raid0... hauptsache "bringt Power" *würg* Das ein "normalo Raid0" wie es jeder Depp auf seinem Desktop-Rechner hat bei 4/5 aller Datein ins Leere greift fällt gar niemandem auf.

Toll, und was soll sich in den Daten befinden? Ich glaube nichts, was rückschlüsse zuläßt, auf irgendwelche Dateien. Sobald eine Datei größer
im diesen Programm oder was auch immer ist, wird sie wieder auf die beiden Platten verteilt.
Ob Raid0 was bringt, daß ist eine andere Sache.

Gast
2007-02-14, 22:26:05
Boah was für ein tolles Forum, da wird nach einem Formatierprogramm gefragt und Peng kommen die HardcoreProl33ts aus Ihren Zimmern mit nem Magneten.

Geh auf die Herstellerseite deine Platte und zieh dir das jeweilige Format Utility, das macht auch Low Level Format sehr schnell, da kann selbst Ontrack Data Life Restore für 5000 Euro nix mehr finden.

Dr.Dirt
2007-02-14, 23:05:01
Wenn man auf Nummer Sicher gehen will, sollte man schon ein Tool verwenden, daß die Platte mehrmals mit verschiedenen Bitmustern überschreibt, z.B.
http://www.killdisk.com/
http://www.oo-software.com/de/products/oosafeerase/index.html

g-string 3
2007-02-14, 23:23:14
oder alle Sektoren mit Zufallszahlen überschreiben

Hamster
2007-02-14, 23:49:00
http://www.heidi.ie/eraser/
Aber vorsicht: Das ist nichts für Closed-Source-Fanatiker


das nutze ich dafür auch recht gerne.

ein low-level format sollte man aber bei aktuelleren platten dringend vermeiden.

zumal dies immer noch weniger schutz bietet, als diverse methoden mit mehrfachem überschreiben.

Endorphine
2007-02-14, 23:52:29
ein low-level format sollte man aber bei aktuelleren platten dringend vermeiden. Wieso? Was wöllte man denn überschreiben? Aktuelle Platten bieten gar keinen direkten Zugriff mehr auf das Medium. Man liest/schreibt nur noch logische Blöcke.

Heutige Platten kann man so lange mit Nullen beackern, wie man lustig ist. zumal dies immer noch weniger schutz bietet, als diverse methoden mit mehrfachem überschreiben. Korrekt.

Hamster
2007-02-15, 00:07:01
Wieso? Was wöllte man denn überschreiben? Aktuelle Platten bieten gar keinen direkten Zugriff mehr auf das Medium. Man liest/schreibt nur noch logische Blöcke.



eben weils nicht möglich ist. die platte würde die befehle abfangen und nur den datenbereich überschreiben.

allerdings gibt es sicherlich wege dies zu umgehen. nur wäre dann die platte wohl endgültig am oarsch. davor habe ich gewarnt :)

Endorphine
2007-02-15, 00:10:26
Meine Empfehlungen zum sicheren Löschen von Festplatten vor dem Verkauf:
* DBAN (http://dban.sourceforge.net/)
* knoppix (http://www.knoppix.org/) oder jedes andere unixoide Betriebssystem mit GCC und dann aus den GNU Core Utils nach dem booten shred(1) (http://unixhelp.ed.ac.uk/CGI/man-cgi?shred+1) verwenden auf das device (also shred /dev/hdb zum Beispiel), Vorsicht bei der device-Auswahl! Man sollte sich sicher sein, auch die richtige Festplatte zu shred-dern. :D
* unter Windows (wie schon mehrmals erwähnt): Eraser (http://www.heidi.ie/eraser/)

Alles freie und kostenlose open-source Software. Löschen macht man sinnvollerweise nach DOD 5220.22-M (http://de.wikipedia.org/wiki/DOD_5220.22-M).

Oder zumindest einmal low level format und einmal Zufallszahlen. Auch mit einem unixoiden Betriebssystem sehr einfach von Hand zu realisieren:
low level:
dd if=/dev/zero of=/dev/[gewünschte_Platte] bs=512 count=1
Pseudozufallszahlen:
dd if=/dev/urandom of=/dev/[gewünschte_Platte] bs=512 count=1

Neu partitionieren, formatieren, fertig. :)

Endorphine
2007-02-15, 00:21:49
eben weils nicht möglich ist. die platte würde die befehle abfangen und nur den datenbereich überschreiben. Format = alle Sektoren lesen. Alle nicht lesbaren Sektoren werden als bad block markiert und dann nicht mehr benutzt.
Low level format = alle Sektoren werden mit Nullen überschrieben.

In grauer Vorzeit wurde mit einem low-level Format die eingestellte Organisation aus cylinder, heads und sectors, write precompensation, interleave usw. hart auf die Platte geschrieben, damit dann beim nachfolgenden (weichen) Format des Betriebssystems alles sauber entsprechend der Parameter gelesen und benutzt werden konnte. Diese Zeiten sind lange vorbei.
allerdings gibt es sicherlich wege dies zu umgehen. nur wäre dann die platte wohl endgültig am oarsch. davor habe ich gewarnt :) Hm, nicht, dass ich wüsste. ATA- und SCSI-Kommandos sind standardisiert. Da ist soweit ich weiß eigentlich nichts mehr vorgesehen, was es dem normalen Nutzer ermöglichen würde, die Platte unbrauchbar zu machen. Mir fällt da nur die ATA HDD-security ein, mit der man sich aussperren kann. ;)

Hamster
2007-02-15, 00:31:27
Format = alle Sektoren lesen. Alle nicht lesbaren Sektoren werden als bad block markiert und dann nicht mehr benutzt.
Low level format = alle Sektoren werden mit Nullen überschrieben.

In grauer Vorzeit wurde mit einem low-level Format die eingestellte Organisation aus cylinder, heads und sectors, write precompensation, interleave usw. hart auf die Platte geschrieben, damit dann beim nachfolgenden (weichen) Format des Betriebssystems alles sauber entsprechend der Parameter gelesen und benutzt werden konnte. Diese Zeiten sind lange vorbei.



ein low level format ist das für mich immer noch. es geht nur eben bei heutigen platten (vom user) nicht mehr.


ich weiß, in heutigen herstelelrtools gibt es oftmals den eintrag der low level formation, und die macht nichts anderes als nullen schreiben. streng genommen sollte es auch anders heißen. tut es nur nicht. ist wohl eine gewohnheitssache diesen funktionsnamen bieten zu müssen, auch wenn es mittlerweile etwas ganz anderes bedeutet...

Endorphine
2007-02-15, 00:40:00
Man macht doch aber heute wie damals nichts anderes... Nullen schreiben.

Nur dass eben die Platte die ganzen Steuerinformationen selbst verwaltet ohne Einwirkungsmöglichkeit von außen.

Hamster
2007-02-15, 00:42:56
Man macht doch aber heute wie damals nichts anderes... Nullen schreiben.

Nur dass eben die Platte die ganzen Steuerinformationen selbst verwaltet ohne Einwirkungsmöglichkeit von außen.


ja ok.

ändert aber nichts daran, daß ein einmaliges überschreiben wirklich sicher wäre :)

Wolfram
2007-02-15, 01:24:44
Daß es kein low-level-format mehr gibt, habt Ihr ja bereits (mehr oder weniger) festgestellt.

Zum Mythos des Festplatten-Löschens mit Eraser oder ähnlichen Tools hat Gutmann selbst angemerkt, daß die verwendeten Mechanismen auf ururalte (MFM)-Platten gemünzt waren. Bei heutigen Platten reicht ein- bis mehrmaliges vollnullen völlig aus.

http://www.cs.auckland.ac.nz/~pgut001/pubs/secure_del.html (http://www.cs.auckland.ac.nz/%7Epgut001/pubs/secure_del.html)
In the time since this paper was published, some people have treated the 35-pass overwrite technique described in it more as a kind of voodoo incantation to banish evil spirits than the result of a technical analysis of drive encoding techniques. As a result, they advocate applying the voodoo to PRML and EPRML drives even though it will have no more effect than a simple scrubbing with random data. In fact performing the full 35-pass overwrite is pointless for any drive since it targets a blend of scenarios involving all types of (normally-used) encoding technology, which covers everything back to 30+-year-old MFM methods (if you don't understand that statement, re-read the paper). If you're using a drive which uses encoding technology X, you only need to perform the passes specific to X, and you never need to perform all 35 passes. For any modern PRML/EPRML drive, a few passes of random scrubbing is the best you can do. As the paper says, "A good scrubbing with random data will do about as well as can be expected". This was true in 1996, and is still true now. Looking at this from the other point of view, with the ever-increasing data density on disk platters and a corresponding reduction in feature size and use of exotic techniques to record data on the medium, it's unlikely that anything can be recovered from any recent drive except perhaps one or two levels via basic error-cancelling techniques. In particular the the drives in use at the time that this paper was originally written have mostly fallen out of use, so the methods that applied specifically to the older, lower-density technology don't apply any more. Conversely, with modern high-density drives, even if you've got 10KB of sensitive data on a drive and can't erase it with 100% certainty, the chances of an adversary being able to find the erased traces of that 10KB in 80GB of other erased traces are close to zero.Man kann es nicht oft genug zitieren.

TigerAge
2007-02-15, 02:13:27
http://www.killdisk.com/
:biggrin: Wie war das nochmal, mit dem Typen, der seine Festplatte auf einen höheren Hardware-Level bringen wollte?

Grüße

anderer Gast
2007-02-15, 02:18:44
Bei heutigen Platten reicht ein- bis mehrmaliges vollnullen völlig aus.
Das stimmt sicher, wenn man die Platte privat über ebay verkaufen möchte. Ich halte es für absolut möglich jede Festplatte wiederherzustellen, wenn man es wirklich möchte und die Mittel dazu besitzt:
1. Es ist nicht gewährleistet, daß ein auf die Platte geschriebenes Bit zu 100% auf der Stelle landet, an der das Vorgänger-Bit gesessen hat. Mit den entsprechenden Instrumenten kann man durchaus an den Rändern der Bits feststellen, ob das vorangegangene Bit gesetzt war:

XXX...XXX...XXX
XXX...XXX...XXX
XXX...XXX...XXX

wird nach Überschreiben mit Nullen zu:

###...###...###
#OOO.#OOO.#OOO
#OOO.#OOO.#OOO
...OOO...OOO....OOO

Das Problem ist der Schatten (#) am Rand der 3 exemplarischen Bits. - Auch mehfaches Überschreiben ist nahezu nutzlos, da die Verschiebungen beim Überschrieben der Bits beliebig gering sind. Meiner Meinung nach ist es theoretisch möglich jedes beliebige Datenbit, daß jemals auf einer Festplatte abgespeichert wurde zu erfassen und im jeweiligen Kontext korrekt auszulesen, solange die magnetische Oberfläche keine physischen Schäden davon getragen hat.
Dies deshalb, da die Wahrscheinlichkeit, daß ein Bit exakt genau auf einem vorangegangen Bit landet beliebig gering ist.

Hinzu kommt, daß die Oberfläche einer Festplatte wie jedes andere magnetisch genutzte Medium einer Alterung unterliegt. Es kann also durchaus zwecklos sein, eine Datei, die sich bereits seit mehreren Tagen auf einer Festplatte befindet nach mehreren Tagen oder Wochen zu löschen. An der durch das Beschreiben gesteigerten Materialalterung an eben dieser Stelle, läßt sich feststellen, ob hier schonmal ein Bit gesetzt wurde, wann dieses Bit gesetzt wurde und zu welchem relativen Zeitpunkt (verglichen mit den Nachbarbits und dem Ausgangsmaterial) es gesetzt wurde.

Man könnte also sagen: Fällt eine Festplatte in die "richtigen" Hände, dann läßt sich die Oberfläche zeitlich auslesen wie die Jahresringe von einem Baumstumpf. Hierzu wird die Festplatte natürlich auseinandergebaut und die Platte mit einem entsprechend empfindlichen Instrument analysiert.

Dank der persönlichen Datenfülle moderner Betriebssysteme ist es sogar zwecklos die Platte anonym zu verkaufen. - Falls man also grad keinen Hochofen zur Hand hat, empfehle ich den Vorschlaghammer oder ein vielbefahrenes Eisenbahngleis um sensible Daten endgültig zu vernichten. ;)

Symptom
2007-02-15, 08:03:19
Bei einigen Tips hier wird man richtig neugierig, was sich wohl auf den entsprechenden Platten befinden könnte..;)

Den hier angesprochenen Eraser kann ich nur empfehlen. Mein alter Herr hat in der Firma schon sehr gute Rescuesoftware, weil ab und an Daten von defekten Notebookplatten gerettet werden müssen und ich hab das vor einiger Zeit mal mit Platten getestet, die mit Eraser bearbeitet wurden. Keine Chance.
Also für den Normaluser, der seine Platten nicht ans BKA verkauft, absolut ausreichend.

=Floi=
2007-02-15, 08:43:44
http://www.cbltech.de/daten-schredder.html

Gast
2007-02-15, 09:27:23
Ihr macht es euch vielleicht umständlich.....

Es reicht, wenn ihr einfach die ganze Festplatte EIN mal mit irgenwelchem Müll überschreibt.

Dann sind die vorherigen Daten der Festplatte mit KEINEM Datenwiederherstellungsprogramm der Welt irgendwie lesbar!

Wenn ihr die Festplatte also nicht grad ans FBI verkauft, könnt ihr euch die Datenshredder und unzähligen Überschreibungen sparen.

Fatality
2007-02-15, 09:33:33
ich habe das selber auf arbeit mal ausprobieren müssen, mit den üblichen tools wie getdataback oder ontrack kann man einiges wiederherstellen, egal ob lowlevelformat oder mehrmaligem beschreiben mit müll. erst 6x lowlevel oder dban mit 12x sektorüberschreibung hat die platte wirklich "geleert". das hat bei 250gig ein paar tage gedauert aber die teilweise wichtigen daten waren weg.

Wolfram
2007-02-15, 10:15:35
Das stimmt sicher, wenn man die Platte privat über ebay verkaufen möchte. Ich halte es für absolut möglich jede Festplatte wiederherzustellen, wenn man es wirklich möchte und die Mittel dazu besitzt:
1. Es ist nicht gewährleistet, daß ein auf die Platte geschriebenes Bit zu 100% auf der Stelle landet, an der das Vorgänger-Bit gesessen hat. Mit den entsprechenden Instrumenten kann man durchaus an den Rändern der Bits feststellen, ob das vorangegangene Bit gesetzt war:

[etc]

Hinzu kommt, daß die Oberfläche einer Festplatte wie jedes andere magnetisch genutzte Medium einer Alterung unterliegt. Es kann also durchaus zwecklos sein, eine Datei, die sich bereits seit mehreren Tagen auf einer Festplatte befindet nach mehreren Tagen oder Wochen zu löschen. An der durch das Beschreiben gesteigerten Materialalterung an eben dieser Stelle, läßt sich feststellen, ob hier schonmal ein Bit gesetzt wurde, wann dieses Bit gesetzt wurde und zu welchem relativen Zeitpunkt (verglichen mit den Nachbarbits und dem Ausgangsmaterial) es gesetzt wurde.
Das sind im Prinzip Probleme, die Gutmann in dem oben verlinkten Dokument beschreibt, wobei Du mir das nicht ganz korrekt vereinfacht zu haben scheinst.

Das gilt aber, wie der Epilog anmerkt, nur für ur-ur-ur-alte Festplattentechnologien. Heutige Festplatten haben viel höhere Datendichten, sind viel schwächer magnetisiert und werden deswegen- damit man sie überhaupt noch lesen kann- anders gelesen als diese Uralt-Typen, nachzulesen zB bei Storagereview (http://www.storagereview.com/guide2000/ref/hdd/geom/dataPRML.html) (der Artikel stammt, wohlgemerkt, aus dem Jahr 2000, die Datendichte ist ja mittlerweile nicht kleiner geworden).

Was Du gar nicht erwähnst, ist das Problem von als defekt gekennzeichneten und für den User nicht wiederbeschreibbaren Sektoren. Wie man an die herankommen kann, ohne die Platte zu zerstören, weiß ich jetzt auch nicht.

Man könnte also sagen: Fällt eine Festplatte in die "richtigen" Hände, dann läßt sich die Oberfläche zeitlich auslesen wie die Jahresringe von einem Baumstumpf. Hierzu wird die Festplatte natürlich auseinandergebaut und die Platte mit einem entsprechend empfindlichen Instrument analysiert.SO simpel ist es laut Gutmann auch bei den alten MFM-Platten nicht gewesen.

Dank der persönlichen Datenfülle moderner Betriebssysteme ist es sogar zwecklos die Platte anonym zu verkaufen.Das ist natürlich Unsinn bzw. Mystizismus. Ob Windows in temporären Dateien oder in der Auslagerungsdatei Daten speichert, ist unerheblich, wenn die Platte komplett genullt wird. Die Frage ist ja vielmehr, ob das Vollnullen ausreicht.

- Falls man also grad keinen Hochofen zur Hand hat, empfehle ich den Vorschlaghammer oder ein vielbefahrenes Eisenbahngleis um sensible Daten endgültig zu vernichten. ;)Das ist zweifellos richtig.

gbm31
2007-02-15, 10:57:21
ich habe das selber auf arbeit mal ausprobieren müssen, mit den üblichen tools wie getdataback oder ontrack kann man einiges wiederherstellen, egal ob lowlevelformat oder mehrmaligem beschreiben mit müll. erst 6x lowlevel oder dban mit 12x sektorüberschreibung hat die platte wirklich "geleert". das hat bei 250gig ein paar tage gedauert aber die teilweise wichtigen daten waren weg.

kann ich bestätigen.

gerade ontrack lieferte mir mal bei einer platte eines freundes, die dieser aus versehen bei einer windows installation mitsamt seiner in bearbeitung befindlichen diplomarbeit (fragt nicht nach backups!) überchrieben hatte, ohne die neue installation zu beschädigen, alle seine dokumente (doc, rtf, pdf, xls, ppt), fast alle bilder und videos, und das auch noch von der vorletzten installation, weil die diplomarbeit seiner frau auch nochmal aufgetaucht ist.

wir nutzen vsclean (von unserer behörde vorgeschrieben)

[Arnold]
2007-02-15, 11:02:47
Da kann ich DBAN [1] empfehlen. Das ist OSS, kostenlos erhältlich und bewährt.

Arnold

[1] http://dban.sourceforge.net/

Edit: huch, hatte schon jemand empfohlen, sorry. Egal, ist in jedem Fall eine gute Empfehlung.

Wolfram
2007-02-15, 11:17:38
kann ich bestätigen.

gerade ontrack lieferte mir mal bei einer platte eines freundes, die dieser aus versehen bei einer windows installation mitsamt seiner in bearbeitung befindlichen diplomarbeit (fragt nicht nach backups!) überchrieben hatte, ohne die neue installation zu beschädigen, alle seine dokumente (doc, rtf, pdf, xls, ppt), fast alle bilder und videos, und das auch noch von der vorletzten installation, weil die diplomarbeit seiner frau auch nochmal aufgetaucht ist.

Für solche Zwecke ist EasyRecovery ja auch gedacht. Die Frage ist, wie das bei einer von vorne bis hinten vollgenullten Platte aussieht. Und da finde ich das hier...
ich habe das selber auf arbeit mal ausprobieren müssen, mit den üblichen tools wie getdataback oder ontrack kann man einiges wiederherstellen, egal ob lowlevelformat oder mehrmaligem beschreiben mit müll. erst 6x lowlevel oder dban mit 12x sektorüberschreibung hat die platte wirklich "geleert". das hat bei 250gig ein paar tage gedauert aber die teilweise wichtigen daten waren weg.
... schon sehr überraschend. Ich habe das mit EasyRecovery IIRC auch mal bei einer nur einmal vollgenullten Platte ausprobiert und das Programm hat nichts wiederherstellen können. Darauf ist es ja auch gar nicht ausgelegt. Um überhaupt Daten von vollgenullten Platten wiederherstellen zu können, braucht man meines Wissens immer zusätzliche Hardware.

Endorphine
2007-02-15, 12:46:34
ich habe das selber auf arbeit mal ausprobieren müssen, mit den üblichen tools wie getdataback oder ontrack kann man einiges wiederherstellen, egal ob lowlevelformat oder mehrmaligem beschreiben mit müll. erst 6x lowlevel oder dban mit 12x sektorüberschreibung hat die platte wirklich "geleert". Das ergibt keinen Sinn. Das hieße ja, dass die Platte die Sektoren nicht geschrieben hat, obwohl du es ihr gesagt hast.

Da melde ich mal ganz starke Zweifel an.

Fatality
2007-02-15, 12:48:48
was meinste wie ich geguckt hatte als ich das gesehen hatte..
probiers im zweifel einfach mal aus.

gbm31
2007-02-15, 14:02:16
wie funktioniert das eigentlich bei flash-medien?

ich hab meinem dad mal die ssd wiederhergestellt, weil er sie aus versehen in der camera formatiert und die bilder noch nicht auf den pc übertragen hatte.

auf der 512mb karte waren auch die letzten 3 "füllungen" komplett und die viertletzte mit fehlern (graue zeilen in den bildern) wiederherstellbar...

Fatality
2007-02-15, 16:02:40
http://de.wikipedia.org/wiki/Flash-Speicher

Gast
2007-02-15, 20:56:46
Was Du gar nicht erwähnst, ist das Problem von als defekt gekennzeichneten und für den User nicht wiederbeschreibbaren Sektoren. Wie man an die herankommen kann, ohne die Platte zu zerstören, weiß ich jetzt auch nicht.
Ganz einfach - jeder Hersteller bietet ein entsprechendes Wartungsprogramm für seine Festplatten an. Bsp: Seagate. Das entsprechende Wartungstool bei Seagate heißt seatools. Damit wird die Festplatte komplett überprüft. Ist ein Block oder Sektor defekt, wird er gesperrt. Ist ein Sektor irrtümlich gesperrt, wird er wieder freigegeben.

Für den Fall, daß der Sektor endgültig gesperrt wurde, kann man davon ausgehen, daß die Oberfläche der Platte an dieser Stelle einen Schaden hat. Wenn der Sektor also bereits physisch zerstört ist, braucht man ihn auch nicht mehr mit Nullen zu überschreiben.

Wolfram
2007-02-15, 21:30:58
Ganz einfach - jeder Hersteller bietet ein entsprechendes Wartungsprogramm für seine Festplatten an. Bsp: Seagate. Das entsprechende Wartungstool bei Seagate heißt seatools. Damit wird die Festplatte komplett überprüft. Ist ein Block oder Sektor defekt, wird er gesperrt. Ist ein Sektor irrtümlich gesperrt, wird er wieder freigegeben.

Für den Fall, daß der Sektor endgültig gesperrt wurde, kann man davon ausgehen, daß die Oberfläche der Platte an dieser Stelle einen Schaden hat. Wenn der Sektor also bereits physisch zerstört ist, braucht man ihn auch nicht mehr mit Nullen zu überschreiben.
Jede Festplatte hat Reservesektoren. Erkennt die Firmware einen Sektor als defekt, wird er nicht mehr verwendet, sondern an seiner Stelle ein Reservesektor. Davon bekommt weder das Betriebsystem noch Du etwas mit.

gbm31
2007-02-15, 22:03:46
http://de.wikipedia.org/wiki/Flash-Speicher


die grundsätzliche funktionsweise ist bekannt, danke.


die frage war: wie funktioniert das mit dem wiederherstellen?

schließlich sind dort die bytes 2 mal "überschrieben", einmal beim löschen und einmal beim schreiben.

Matzepower
2007-11-05, 19:15:59
Das Thema steht mir jetzt auch bevor da ich meine beiden kleinen einem Nachbar verkaufen will, womit also löschen? Der kennst sich etwas aus und ich habe keinen Bock das der meine Daten wiederherstellen kann!

Wolfram
2007-11-05, 19:35:32
Entweder mit Eraser (3x vollnullen reicht, wahrscheinlich schon 1x) oder mit dem Windows-Bordmittel cipher. Das löscht den freien Speicherplatz einer Partition und ist offenbar deutlich schneller als Eraser. An der Eingabeaufforderung

cipher /W:p:

eingeben, wenn p: die betreffende Partition ist. Die Dateien auf der Partition mußt Du vorher löschen, cipher überschreibt nur freigegebenen Speicherplatz.