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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildung... suche Leute mit Berufserfahrung


Everdying
2007-03-08, 17:09:43
Hiho, nächstes Jahr ist es soweit... Ausbildung, bin mir allerdings noch nicht ganz sicher als was ;) Ich selber dachte an einen Kaufmännischen Beruf oder aber Chemikant, da es bei uns in der Umgebung sehr gute Jobangebote gibt (Wacker, InfraServ etc.). Jetzt wollte ich mal fragen ob hier jemand seine Berufserfahrung mit mir teilen möchte, besonders im Kaufmännischen gibt es ja 1 Mionen Richtungen die man einschlagen kann. Besonders Erfahrungen von Bankkaufmännern/frauen und Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen, sowie Chemikant/in würden mich interessieren.

jtkirk67
2007-03-08, 18:32:23
Bankkaufmann oder Versicherungskaufmann würde ich nur machen, wenn Du deinen Kunden ohne Probleme den letzten Mist andrehen kannst ohne, dass es Dir peinlich ist. Du bist faktisch nur ein Verkäufer und kein Berater. Ebenso musst Du damit leben, das du jedes Jahr eine Zielvereinbarung unterschreiben musst, die jedes Jahr teilwese erheblich steigt. Entweder bist Du nach ein paar Jahren aufgestiegen und Firmenkunden- oder Individualkundenberater oder Du schmeisst den Job wegen Burnout hin, weil die Zielvereinbarungen kannst Du kaum schaffen, weil die Leute garnicht soviel Geld haben, um dauernd neue Produkte abzuschliessen. Man kann natürlich auch das Glück haben und übernimmt den Platz von einem der alten Berater, die in rente gehen, dann hast Du meistens hauptsächlich alte Leute als Kunden, die meist auch sehr vermögend sind:biggrin: Wie gesagt, ein Schwein musste (leider) sein. Für mich war das damals nix.

Chemikant ist eher eine Ausbildung, die von mittleren oder unteren Schulabgängern angestrebt wird. Ich denke mal mit Chemielaborant bist Du besser dran und die Jobaussichten sind auch relativ gut. Verdienst nach AUsbildung in etwa 2000-2,3 brutto, was recht ok ist, wie ich finde. Grosser Vorteil-> Du kannst dich nach in viele verschiedene Richtungen weiterentwicklen, sprich Du musst nicht für immer im Labor rumstehen.

BananaJoe
2007-03-08, 19:58:10
Also ich bin gelernter Chemikant...

Hab gekündigt, da mich unter anderem das schichteln ziemlich genervt hat..
Auch war die Ausbildung zwar noch sehr interessant und abwechslungsreich (BBIW- kennst du ja wohl ;) ), aber danach auf Schicht...dumm rumsitzen, alle Stunden die Anlagendaten notieren, Kontrollgänge, Tankwagen anschließen, mal ein paar kleinere Analysen, Ventil auf, Ventil zu ist auf dauer halt nicht wirklich prickelnd...

Was halt gut ist, sicherer Arbeitsplatz und gute Bezahlung, mit 1800 -2100 Netto wirst du als Chemikant wohl schon nach hause gehen..

Auch mit Aufstiegschancen schaut es schlecht aus..
Man kann zwar nen Meister machen, was aber bei Wacker wenig sinn macht, da es da die "Meister" zum Schweine füttern gibt...

Der Laborant hats da imo schon besser, wird besser bezahlt (im Verleich zu nen Chemikanten auf Tagschicht) und steht in nen sauberen Labor, anstatt in nen dreckigen, lauten heißen Betrieb (kommt auch immer auf den Betrieb an).

Allerdings dürfte der Arbeitsalltag eines gewöhnlichen Laboranten auch ziemlich eintönig sein..

jtkirk67
2007-03-08, 21:08:10
Für mich persönlich wäre Laborant besser gewesen als Bankkaufmann, aber das hängt auch von der eigenen Person ab.

Demirug
2007-03-08, 22:00:13
Was halt gut ist, sicherer Arbeitsplatz und gute Bezahlung, mit 1800 -2100 Netto wirst du als Chemikant wohl schon nach hause gehen..

Sicher?

Als ich zum letzen Mal bei Wacker in einer der Leitwarten war hörte sich das aber nicht so rosig an. Man sprach zwar nicht direkt von Entlassungen aber davon das der Anteil der Personalkosten am Produkt reduziert werden müssten. Der „nette“ Mann von der Unternehmensberatung war nämlich der Ansicht dass dort das größte Einsparpotenzial sei.

Zudem ist mir in den letzten 10 Jahren in denen ich einige Betriebe mit zeitlichem Abstand mehrfach gesehen habe aufgefallen das die Personaldichte immer geringer wurde während die Automatisierung immer mehr zunahm.

Steve1
2007-03-08, 23:16:39
Je höher die Lohnkosten halt werden, je höher auch der Rationalisierungsdruck.

Thowe
2007-03-09, 07:41:10
Sicher?

...

Zudem ist mir in den letzten 10 Jahren in denen ich einige Betriebe mit zeitlichem Abstand mehrfach gesehen habe aufgefallen das die Personaldichte immer geringer wurde während die Automatisierung immer mehr zunahm.

Ist ein natürliches Phänomen. Die besten Chancen hat man in den Berufen, wo der menschliche Kontakt entscheident ist. Das Problem ist bei denen eher, dass der Druck durch Konkurrenz auf einen Job immer weiter steigt, weswegen ich auch immer mehr ein Fan von Mindestlöhnen bin, diese nehmen wenigstens einen Teil der Erpressbarkeit.

Nun, selbst habe ich ja Kaufmann im Einzelhandel gelernt und je nachdem wo man arbeitet, ist der Beruf deutlich besser als sein Ruf. Abwechslung, was zu lachen, zum nachdenken oder auch nur in die Tischkante zu beißen, nun, irgendwie hat man das quasi jeden Tag.

BananaJoe
2007-03-09, 14:58:59
Sicher?

Als ich zum letzen Mal bei Wacker in einer der Leitwarten war hörte sich das aber nicht so rosig an. Man sprach zwar nicht direkt von Entlassungen aber davon das der Anteil der Personalkosten am Produkt reduziert werden müssten. Der „nette“ Mann von der Unternehmensberatung war nämlich der Ansicht dass dort das größte Einsparpotenzial sei.

Zudem ist mir in den letzten 10 Jahren in denen ich einige Betriebe mit zeitlichem Abstand mehrfach gesehen habe aufgefallen das die Personaldichte immer geringer wurde während die Automatisierung immer mehr zunahm.

Also ich hab mir erst letzte Woche sagen lassen das alle Chemikant Azubis übernommen werden!

An Entlassungen glaube ich nicht, nur werden wohl oft solche die in Rente gehen, nicht mehr ersetzt.

anddill
2007-03-09, 19:50:56
mein Tipp: Auch wenn niemand mehr gebraucht wird, um die Maschinen zu bedienen, wird immer noch jemand gebraucht, der die Maschinen repariert.
In einer Zeit, in der 85% der Bevölkerung zwei linke Pfoten hat, nicht weiß, wo der Griff am Schraubendreher ist und man nur noch "ins Büro" geht statt arbeiten, findet jemand, der auch nur einen ausgehakten Fensterflügel wieder einhängen kann problemlos immer wieder Arbeit.

RoccoSiffredi
2007-03-10, 22:16:56
Hat irgendwer von euch Industriekaufmann gelernt? Hab diesen Beruf ins Auge gefasst, wie sieht es aus mit der Qualität des Lerninhaltes, Aufstiegsmöglichkeiten, Verdienst etc.?

Würde mich über Antworten freuen!

Everdying
2007-03-11, 17:04:46
Ich hab mich jetzt noch ein wenig bei einem Bekannten informiert... der is selber Chemiker bei Wacker. Praktikum/Ausbildung soll wohl mega langweilig sein, da man selber im Werk NICHTS machen darf, der Ausbilder darf alles nur zeigen und muss bei praktisch bei allem was der Azubi macht dabei sein ...

Finanziell ist das ganze allerdings sehr gut... er meinte, dass bei ihnen nach der Ausbildung eigentlich kein Chemikant unter 2000€ netto im Monat heimgeht.

Was mich natürlich auch etwas abschreckt sind die Arbeitszeiten, also die Schichten, sowie Samstag/Sonntag arbeiten :>

Gunslinger
2007-03-11, 17:25:08
Bankkaufmann oder Versicherungskaufmann würde ich nur machen, wenn Du deinen Kunden ohne Probleme den letzten Mist andrehen kannst ohne, dass es Dir peinlich ist. Du bist faktisch nur ein Verkäufer und kein Berater. Ebenso musst Du damit leben, das du jedes Jahr eine Zielvereinbarung unterschreiben musst, die jedes Jahr teilwese erheblich steigt. Entweder bist Du nach ein paar Jahren aufgestiegen und Firmenkunden- oder Individualkundenberater oder Du schmeisst den Job wegen Burnout hin, weil die Zielvereinbarungen kannst Du kaum schaffen, weil die Leute garnicht soviel Geld haben, um dauernd neue Produkte abzuschliessen.

Nicht jeder in der Bank ist Kundenbetreuer. Bei uns sind vielleicht grob geschätzt 20 % Kundenbetreuer, der Rest teilt sich auf diverse interne Abteilungen wie Controlling, Treasury, Gestion, EDV Betreuung, Rechnungswesen usw. auf, die keinen bis kaum Kundenkontakt haben. Man muss somit nicht in jeder Abteilung der absolute Verkäufertyp sein.

Wenn man bei uns in der Bank eine Lehre macht, durchläuft man alle Abteilungen. Man hat dadurch den großen Vorteil, dass man alle Bereiche kennenlernt, und, was nicht zu unterschätzen ist, auch alle Mitarbeiter und Chefs oftmals "per du" kennt. Nach der Lehre kann man dann entscheiden in welchem Bereich man langfristig arbeiten will.

jtkirk67
2007-03-11, 17:32:10
Hm, damals war es grade Mode, das verkürzte Ausbildungen "in" waren. Ich hab meinen Bankkaufmann in 2 Jahren gemacht, eigentlich waren's sogar nur 1 Jahr und 10 Monate und war ich nur im Vertrieb. Es war auch die ganz klare Ansage, das sie nur Verkäufertypen suchen. Alternativ hätte ich zur Polizei gekonnt, aber das klang auch eher nach Schreibtischtäter und dann hab ich mir gedacht ist ja egal:rolleyes: Naja, mit den Jahren wird man klüger

Gouvernator
2007-03-11, 20:29:39
Sicher?

Als ich zum letzen Mal bei Wacker in einer der Leitwarten war hörte sich das aber nicht so rosig an. Man sprach zwar nicht direkt von Entlassungen aber davon das der Anteil der Personalkosten am Produkt reduziert werden müssten. Der „nette“ Mann von der Unternehmensberatung war nämlich der Ansicht dass dort das größte Einsparpotenzial sei.

Zudem ist mir in den letzten 10 Jahren in denen ich einige Betriebe mit zeitlichem Abstand mehrfach gesehen habe aufgefallen das die Personaldichte immer geringer wurde während die Automatisierung immer mehr zunahm.

Das stimmt alles. So wie ich es bei meiner Mutter gesehen hab. War es in der Fabrik so das die Leute entlassen wurden bis schliesslich man alleine durch die Hallen gelaufen ist. War auch so ein Job mit Gas/Druck/Temperatur Kontrolle, alle paar Stunden was aufschreiben.

BananaJoe
2007-03-11, 20:32:50
Aber ich bin mir ziemlich sicher das da niemand entlassen wurde! Mitarbeiter die in Rente gingen, wurden wohl nicht mehr ersetzt, aber vorzeitig entlassen wurde wohl keiner, wenn dann evtl in einen anderen Betrieb versetzt.

Vielleicht meinen hier auch einige die Wacker Siltronic, dort gabs wohl Entlassungen.
Kann mir auch nicht vorstellen das da jemand einfach so seine Mutter bei der Wacker Chemie in ihren Betrieb besuchen kann.. :D

Gouvernator
2007-03-11, 20:47:52
Ich sprech nicht von diesem Betrieb und auch nicht von einem hier in D.

Aber ich bin mir ziemlich sicher das da niemand entlassen wurde! Mitarbeiter die in Rente gingen, wurden wohl nicht mehr ersetzt, aber vorzeitig entlassen wurde wohl keiner, wenn dann evtl in einen anderen Betrieb versetzt.

Tja, man wird halt weggemobbt (von den vorgesetzten) so funktioniert das...

No.3
2007-03-12, 00:42:43
Allerdings dürfte der Arbeitsalltag eines gewöhnlichen Laboranten auch ziemlich eintönig sein..

kommt ganz darauf an was man konkret macht.

Wenn man Tag für Tag irgendwelche Proben in den Gaschromatographen spritzt dürfte das ziemlich öde sein.

Ist man z.B. in der Kleinproduktion d.h. noch normale aus einzelnen Glasgeräten zusammengesteckte Apparaturen da hat man pro Monat 10-30 unterschiedliche Synthesen durchzukochen, mehr oder weniger von diesen Wiederholen sich alle viertel Jahr o.ä. ggf. "spielt" man auch noch an den Reaktionsbedingungen rum um die Ausbeute, Reinheit, o.ä. zu verbessern. Da ist dann schon wesentlich mehr Abwechslung drinne.

BananaJoe
2007-03-12, 07:59:35
kommt ganz darauf an was man konkret macht.

Wenn man Tag für Tag irgendwelche Proben in den Gaschromatographen spritzt dürfte das ziemlich öde sein.

Ist man z.B. in der Kleinproduktion d.h. noch normale aus einzelnen Glasgeräten zusammengesteckte Apparaturen da hat man pro Monat 10-30 unterschiedliche Synthesen durchzukochen, mehr oder weniger von diesen Wiederholen sich alle viertel Jahr o.ä. ggf. "spielt" man auch noch an den Reaktionsbedingungen rum um die Ausbeute, Reinheit, o.ä. zu verbessern. Da ist dann schon wesentlich mehr Abwechslung drinne.

Stimmt, das hätte ich wohl nach dazu schreiben sollen...:rolleyes: Wenn ich mir zBp. die Laboranten in den Betriebslaboren ansehen, werden die wohl den ganzen Tag die gleichen Sachen machen.
Wenn ich dagegen zbp. in der Entwicklung arbeite, dürfte es schon interessanter sein.

teh j0ix :>
2007-03-12, 12:25:53
Ich sag nur Praktikum :up:

Ne mal ehrlich ich denke da jeder eigene Vorlieben hat wird auch jeder einen Beruf anders beurteilen.