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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brunnen buddeln??


RTC
2007-03-22, 08:44:00
So mal ne Frage, wir haben uns einen Brunnen gebaut. Ich bin nur nicht wirklich davon überzeugt, dass das so funktioniert, wie wir das getan haben.
Also: wir haben folgendes getan:
Mittels Bagger ein Loch gebuddelt, ca 7m tief. Haben dann das Loch im Lehm mit Kies u.ä. aufgefüllt, ca auf nem halben Meter. Darin steht ein Rohr mit Löchern. Dann die reastlichen 6,5m wieder zu geschüttet. Das ganze soll dann hoch gepumpt werden.

Fragen:
Fließt genug Wasser nach um ordentlich was pumpen zu können?
Sinkt im Sommer der Grundwasserspiegel merklich, so das unsere 0,5 m Wasserstand nicht ausreichen?
Irgendwie kam schon Wasser raus, nur eher ein Rinnsal als ein Strahl...

Ich hätte gern meinungen dazu, ich bin nämlich von der Umsetzung/Planung nicht begeistert...

schoppi
2007-03-22, 08:52:58
Das liegt wohl an den örtlichen Gegebenheiten - bei uns auf dem Grundstück würde ein 7 m tiefer Brunnen jedenfalls nichts bringen.

Grundsätzlich sollte man wohl bis zur bindigen Schicht ausheben und dann eine nichtbindige Schicht wie Kies verfüllen - denke das ist soweit richtig gemacht.

seahawk
2007-03-22, 09:05:18
Da stelle ich doch mal mehrer Fragen :

a) ist es der Brunnen zu einem Hasuhalt, also der Brunnen im Garten eines EFH ?

b) Das Grundstück liegt nicht in einem Wasserschutzgebiet oder Heilquellenschutzgebiet oder innerhalb einer Altlastenverdachtsfläche ?

b) Ist der Brunnenkopf gegen das Eindringen von Öberflächenwasser versieglet worden ?

c) Ist das Entnahmerohr gegen das Eindringen von Schmutz und Oberflächenwasser gesichert ?

Falls eine dieser Fragen mit nein beantwortet werden, dann ist der Brunnen ordnungswidrig und die Behörde kann, unter Festsetzung eines Zwangsgeldes und Bußgeldes, den fachgerechtne Rückbau des Brunnens verlagen.

Technisch gesehen hängt die Ergiebigkeit vom Wasserdargebot des Grundwasserleiters an. Der nicht fachgerecht Aufbau der Entnahmestrekce dürfte die Ergiebigkeit nicht gerade verbessern.

Details zum Brunnenaufbau regeln entsrpechende DVGW Merkblätter. W119 und W123.

Mal ne gute Übersicht wie ein Brunnen aussehen sollte (aus Hamburg, alos nur Beispiel)

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/stadtentwicklung-umwelt/umwelt/wasser/grundwasser/zz-stammdaten/download/merkblatt__gartenbrunnen-pdf,property=source.pdf

RTC
2007-03-22, 09:20:34
Da stelle ich doch mal mehrer Fragen :

a) ist es der Brunnen zu einem Hasuhalt, also der Brunnen im Garten eines EFH ?

b) Das Grundstück liegt nicht in einem Wasserschutzgebiet oder Heilquellenschutzgebiet oder innerhalb einer Altlastenverdachtsfläche ?

b) Ist der Brunnenkopf gegen das Eindringen von Öberflächenwasser versieglet worden ?

c) Ist das Entnahmerohr gegen das Eindringen von Schmutz und Oberflächenwasser gesichert ?



Danke für die Hinweise, so weit ich weiß sind alle Fragen mit Ja zu beantworten...

Es ging mit nur um die Ausführung. Klär mich doch mal bitte über Grundwasserleiter auf. Muß in Geologie wohl geschlafen haben ;)

schoppi
2007-03-22, 09:29:55
Der Grundwasserleiter oder auch Grundwasserträger ist die Schicht über dem bindigen Boden (Lehm o.ä.), die halt das Wasser trägt.
Dabei kommt es auf die Wassermenge im GWL an, die durch örtliche Gegebenheiten bestimmt ist...grundsätzlich ist die Qualität des GWL aber im Vorfeld bekannt oder wird zumindest vor dem Bau des Brunnens durch Probebohrungen untersucht.

seahawk
2007-03-22, 09:36:46
Danke für die Hinweise, so weit ich weiß sind alle Fragen mit Ja zu beantworten...

Es ging mit nur um die Ausführung. Klär mich doch mal bitte über Grundwasserleiter auf. Muß in Geologie wohl geschlafen haben ;)

Grundwasserleiter ist die Schicht Boden in der das Wasser steht. Evtl. hat Deine Gemeinde oder der Kreis Infos über die Ergiebigkeit des Grundwasserleiters.

PS. Ich vermute übrigens, dass euer Brunnen nicht lange halten wird. Da Kies + bindiger Boden bedeuten, dass der bindige Boden in den Filterraum gelangen wird.

Edit : Wegen unkonzentrieter Posterstellung - wie immer bei mir

RTC
2007-03-22, 09:45:43
Der Grundwasserleiter oder auch Grundwasserträger ist die Schicht über dem bindigen Boden (Lehm o.ä.), die halt das Wasser trägt.
Dabei kommt es auf die Wassermenge im GWL an, die durch örtliche Gegebenheiten bestimmt ist...grundsätzlich ist die Qualität des GWL aber im Vorfeld bekannt oder wird zumindest vor dem Bau des Brunnens durch Probebohrungen untersucht.

Hmm... zum glück war ich weder für die Durchführung noch für die Planung verantwortlich:
Bagger holen, Loch buddeln bis nass im Loch, nen halben Meter weiter graben, Kies, Rohr rein, zuschütten, fertig...
Kann das Loch auch nass werden, ohne auf den GWL gestoßen zu sein?

RTC
2007-03-22, 09:47:20
Gilterraum
???
Bitte auch für Laien verstndlich??

schoppi
2007-03-22, 09:57:42
Hmm... zum glück war ich weder für die Durchführung noch für die Planung verantwortlich:
Bagger holen, Loch buddeln bis nass im Loch, nen halben Meter weiter graben, Kies, Rohr rein, zuschütten, fertig...
Kann das Loch auch nass werden, ohne auf den GWL gestoßen zu sein?Durch einsickerndes Regenwasser, ja,...aber das bringt natürlich nichts.
Kann man gleich nen Behälter mit der Öffnung des Brunnes aufstellen - dürfte ungefähr das Gleiche bei rauskommen.

Grundsätzlich muss bis zum GWL ausgehoben werden...und dann bringt jeder zusätzliche Meter natürlich auch was und vergrößert das Einzugsgebiet des Brunnens - wenn der nette Nachbar nen Brunnen von 20 m hat, senkt er den GW-Spiegel in diesem punktuellen Bereich auf eben diese 20 m und du hast mit deinem 7 m Brunnen keine Freude, obwohl du bis zum eigentlichen GWL gebohrt hast.
Dafür gibt es auch spezielle Formeln, die ich irgendwann mal konnte...

Wie seahawk schon geschrieben hat, kommt es neben diesen Randbedingungen vor allem auch auf die konstruktive Ausführung des Brunnens an - da kenne ich mich aber nicht wirklich aus.

seahawk
2007-03-22, 10:06:49
Hmm... zum glück war ich weder für die Durchführung noch für die Planung verantwortlich:
Bagger holen, Loch buddeln bis nass im Loch, nen halben Meter weiter graben, Kies, Rohr rein, zuschütten, fertig...
Kann das Loch auch nass werden, ohne auf den GWL gestoßen zu sein?

Es kann auch nur Schichtenwasser, also zeitweise aufgestautes Regenwasser, sein. Die Baggermethode ist sowieso sehr unkonventionell. Und wasserrechtlich grenzwertig, da eine negative Beeinflussung des Grundwasserleiters und der ihn schützenden Bodenschichten zu besorgen ist.

Wenn Du in nRW wohnst kann ich Dir evtl. ne grobe Aussage zum Stand des ersten GW-Leiters machen.

RTC
2007-03-22, 10:15:58
Es kann auch nur Schichtenwasser, also zeitweise aufgestautes Regenwasser, sein. Die Baggermethode ist sowieso sehr unkonventionell. Und wasserrechtlich grenzwertig, da eine negative Beeinflussung des Grundwasserleiters und der ihn schützenden Bodenschichten zu besorgen ist.

Wenn Du in nRW wohnst kann ich Dir evtl. ne grobe Aussage zum Stand des ersten GW-Leiters machen.

Zeitweise aufgestautes Regenwasser... hmm...
Klingt vernünftig. Bin Leider in Sachsen :(
Also stehen unsere Chancen nicht schlecht im Sommer kein Wasser zu haben :biggrin: