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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : FreeBSD vs/ Gentoo


nggalai
2007-04-13, 18:24:23
Oi oi,

Ich schwanke momentan zwischen zwei Optionen für meinen Zweitrechner / Server: FreeBSD oder Gentoo.

Weshalb FreeBSD? Mein Hauptrechner ist ein Mac (mit MacPorts), da liegt FreeBSD einfach näher dran.

Weshalb Gentoo? Ich will nicht Kack installieren, den ich nicht auf der Kiste haben will, wie z. B. eine MySQL-Datenbank oder OpenSSL, um frühere Beispiele hervorzukramen. Außerdem ist Emerge an den BSD-Ports angelehnt, ergo …

Der Zweitrechner dient an erster Stelle als Backup-Server für den Mac (rsync wahrscheinlich), an zweiter Stelle als Zweitrechner falls der Mac mal kaputt sein sollte oder meine Freundin da ist. Entsprechend muß ein GNOME oder KDE drauf, muß aber nicht das Aktuellste sein. Hauptsache, meine Freundin hat eine Fensteroberfläche, Chat-Client und OpenOffice sowie Firefox oder Konqueror griffbereit. Und ich komme irgendwie an meine Backups respektive kann noch ins Internet, falls mein Mac in der Reparatur ist. Wenn ich über SSH X-Windows-Applikationen aufm Mac starten kann, ist das ein Bonus, sollte aber meines Wissens nach mit beiden Lösungen funktionieren (mit Arch Linux jedenfalls klappte das problemlos).

Was würdet ihr mir raten? Ich kenne mich mit Linux relativ gut aus, gewöhne mich aber immer mehr an Darwin/BSD. Die Hardware ist unkompliziert: P4 auf einem Asus P4PE mit ALSA-unterstützter Soundkarte und GF 7600 GS. NV bietet Treiber für BSD und Linux an, ergo …

Gedanken und Hinweise wären sehr willkommen. :)

Liebe Grüße,
-Sascha

[Arnold]
2007-04-13, 18:48:08
Mit Gentoo habe ich keine Erfahrung. Aber wenn die Hardwareunterstützung kein Problem ist, solltest Du mit FreeBSD sehr gut fahren. Das kannst Du auch sehr "schlank" installieren und mit dem Ports System, das die genannten Anwendungen soweit ich gesehen habe alle enthält, solltest Du Dich schnell zurechtfinden. Ansonsten mußt Du Dich von Linux kommend kurz mit dem BSD Init statt SysV beschäftigen. Der Support für FreeBSD ist auch sehr gut, insofern solltest Du es ruhig mal versuchen.

nggalai
2007-04-14, 09:29:36
Huhu Arnold,

Klingt doch schon einmal gut. :) Ich habe vor Monaten mal FreeBSDie oder wie sich das schreibt ausprobiert. Die Live-CD. Die lief problemlos auf meinem Rechner, selbst der Sound lief. Entsprechend denke ich, daß ich es tatsächlich mit FreeBSD ausprobieren werde. BSD-Init kenne ich schon von Arch Linux her (die haben das praktisch 1:1 übernommen) und gefällt mir gut.

Schönes Wochenende! :)

nggalai
2007-04-14, 09:48:48
Eine Frage habe ich noch zu FreeBSD: Wie kompliziert ist die Installation? Ich brauche kein Klickibunti, aber kann man z. B. eine bestehende Windows-Partition verkleinern / Platz für BSD machen, wird ein Bootmanager wie grub installiert, solche Dinge?

Lokadamus
2007-04-14, 10:13:10
Eine Frage habe ich noch zu FreeBSD: Wie kompliziert ist die Installation? Ich brauche kein Klickibunti, aber kann man z. B. eine bestehende Windows-Partition verkleinern / Platz für BSD machen, wird ein Bootmanager wie grub installiert, solche Dinge?mmm...

Die Installation ist ähnlich wie Debian 3.1, sprich, alles mit einer Gui auf der Konsole.
Nein, Platz freimachen kann es nicht, der Bootmanager von FreeBSD kann installiert werden (Bootmanager mit Auswahl oder direkt starten von BSD? oder keinen installieren, gibt die 3 Punkte zur Auswahl).

Ganz wichtig:
Im Gegensatz zu Linux legst du zuerst den Platz fest, der für die komplette FreeBSD- Installation benutzt werden soll und erst im 2. Menü die Mountpoints wie /, /usr, Swap usw. oder einfach mit "a" festlegen lassen.

Hilfe zum Paketmanager für Binarys findest du mit "man pkg_add", wobei ich damit Xorg 6.9 installieren würde. Xorg aus den Sourcen zu kompilieren dauert einfach zu lange und der 7.2er ist noch nicht drinne ...

Gast
2007-04-14, 10:15:59
BSD-Init kenne ich schon von Arch Linux her (die haben das praktisch 1:1 übernommen) und gefällt mir gut.


wieso dann nicht arch oder (afaik) slackware (basierende distribution)?

Simon
2007-04-14, 12:04:19
Wie wäre es mit DesktopBSD (http://de.wikipedia.org/wiki/DesktopBSD) oder PC-BSD (http://de.wikipedia.org/wiki/PC-BSD)? Ersteres baut auf FreeBSD auf und vereinfacht einiges. Falls du nicht so viel Zeit mit lesen verbringen willst/kannst ;)

Endorphine
2007-04-14, 12:10:29
Eine Frage habe ich noch zu FreeBSD: Wie kompliziert ist die Installation? Ich brauche kein Klickibunti, aber kann man z. B. eine bestehende Windows-Partition verkleinern / Platz für BSD machen, wird ein Bootmanager wie grub installiert, solche Dinge? Wer mit Linux klar kommt, kommt auch mit FreeBSD klar. Der Installationsdialog ist Textmodus und beschränkt sich im Wesentlichen darauf, die Paketausstattung des Systems vorzudefinieren und ein paar Basis-Einstellungen wie IP-Konfiguration und Standarddienste (NFS-Client, inetd usw.) vorzunehmen.

Das ist alles ruck-zuck gemacht, wenn man kein Unix-Neuling ist.

Partitionen verkleinern würde ich eher mit Linux machen.

p.s.
http://www.freebsd.org/gnome/
http://freebsd.kde.org/

bluey
2007-04-14, 12:32:27
Wie sieht es eigentlich mit der Performance von FreeBSD aus? Ich überlege nämlich auch schon seit einer Weile von Gentoo auf FreeBSD auf meinem HTPC/Server zuwechseln (ZFS Ahoi).

Lokadamus
2007-04-14, 12:37:44
Wie sieht es eigentlich mit der Performance von FreeBSD aus? Ich überlege nämlich auch schon seit einer Weile von Gentoo auf FreeBSD auf meinem Server zuwechseln (ZFS Ahoi).mmm...

Würde ich erstmal nicht machen.
ZFS ist nur experimentel und es fehlen einige Funktionen noch.
Performence im Alltag oder unter Last?

bluey
2007-04-14, 12:46:48
mmm...

Würde ich erstmal nicht machen.
ZFS ist nur experimentel und es fehlen einige Funktionen noch.
Performence im Alltag oder unter Last?

Klar ich würd erstmal nur eine kleine Partition zum testen benutzten. Außerdem, wie läuft den mittlerweile XFS unter FreeBSD und gibt es schon ein ungefähren Erscheinungszeitpunkt für FreeBSD 7.0-release?

Ja, unter Last würde mich interessieren.

nggalai
2007-04-14, 18:41:32
Huhu Simon,

Schaue ich mir mal an. Aber ich bin mir eigentlich Text-Installationen gewöhnt, brauche also nicht unbedingt einen Installer oder graphisches Frontend für den Paketmanager.
wieso dann nicht arch oder (afaik) slackware (basierende distribution)?
Kurz gesagt ist mir Arch zu „cutting edge“. Soll es auch sein, das ist die Absicht hinter Arch. Aber wie ich gerne sage: „It’s no wonder if you bleed on the cutting edge“. Früher wollte ich so etwas haben, das Neuste und Größte und Tollste, ich wollte Rumbasteln und mit dem System spielen. Aber jetzt ist mir Stabilität und Zuverläßigkeit wichtiger. Zum Rumspielen habe ich meinen Mac. ;)

OT –*Meine Arch-Story: Eines Tages beim pacman -Syu (full-upgrade) kam ein udev- und ein Kernel-Update und der Rechner ließ sich nicht mehr starten, auch nicht mit einem alten Kernel (ich hatte aus Sicherheitsgründen immer mindestens zwei Kernel installiert). Zweimal kernel panic. Das installierte udev war zu neu für den Backupkernel, und der neue Kernel wollte bestimmte Parameter anders haben, um zu starten –*Parameter, die ich nicht ändern konnte, da der alte Kernel nicht mehr startete. Mit einer Live-CD und einem changeroot konnte ich zwar die menu.lst von grub anpassen, aber wollte trotzdem nicht. Also habe ich aufgegeben.

Sowas würde ich gerne in Zukunft vermeiden … dann lieber etwas ältere Pakete. Und nicht ständig wechselnde Hardware-Detection-Mechanismen oder init-scripts …

Gast
2007-04-14, 18:52:50
was ist mit diesem berühmten Sassa? gabs den nicht für gentoo?

Gast
2007-04-14, 19:41:50
@nggalai: das ist auch meine erfahrung bei arch bzw. ich war mit der paketqualität nicht immer so zufrieden. eigentlich schade, da ich ansonsten arch ansonsten genial fand.


Evtl. auch einen Blick wert:
Frugalware Linux is an independently developed general purpose desktop Linux distribution designed for intermediate users. It follows simple Slackware-like design concepts and includes the "pacman" package management utility from Arch Linux.

Xanthomryr
2007-04-15, 14:48:02
Ich würde ja eher die Server Version von Ubuntu 6.06 TLs als Server nehmen bzw habe ich ja auch.
Das ist seeehr schlank und die Installation von von Software geht über aptitude oder apt um einiges zügiger als über Portage.
Grade wenn du noch eine GUI drauf installieren willst geht das doch sehr viel schneller als mit Gentoo.

http://www.ubuntu.com/products/WhatIsUbuntu/serveredition