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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brauche Buchempfehlung


boxleitnerb
2007-04-19, 11:10:50
Ich bin grade auf der Suche nach einem gescheiten Scifi oder Fantasy Buch.

Neulich habe ich was von Alastair Reynolds gelesen, das hat mir weniger gefallen. Zu abgefahren für mich, der Stil und die Story haben mir nicht so gefallen.
Was könnt ihr mir in den Genres empfehlen? Es sollte nicht grad eine Trilogie oder ein Megawälzer sein, damit ich erstmal auf den Geschmack kommen kann.
Gerne auch auf Englisch, sogar bevorzugt.

Zaffi
2007-04-19, 11:15:52
SciFi: Neuromancer, es gibt noch zwei Nachfolger von Neuromancer, aber die muss man nicht unbedingt lesen, da Neuromancer in sich eigentlich eine abgeschlossene Geschichte ist, nur garantiere ich dir das du die auch lesen wirst wenn du Neuromancer durchhast !

http://www.amazon.de/Neuromancer-Remembering-Tomorrow-William-Gibson/dp/0441569595/ref=pd_bbs_sr_2/302-6895362-6408066?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1176974109&sr=8-2

Ach übrigens, ganz nebenbei wirst du erfahren wie unsere Zukunft aussieht !

Baalzamon
2007-04-19, 11:53:19
Wenn dir Reynolds nicht gefällt (zu Hard-SF lastig?) dann probiere doch mal:

Robert Charles Wilson - Spin
Sehr 'menschliche' Geschichte, keine großartigen Technologien die man nicht versteht, kein Technobabbel, aber eine ganz hervorragende, spannende Story. Ein echter Pageturner und die Top-Empfehlung, von mir für dich.

Dan Simmons - Hyperion / Endymion
Ein absolutes Highlight und Muss für jeden der sich auch nur annähernd für SF interessiert. Simmons hat eine unglaublich gute Art zu schreiben. Mit Spin zusammen meine Top-Empfehlung, aber da es insgesamt vier Bücher sind, nur an zweiter Stelle (du wolltest ja eher einen Einzelroman?). Trotzdem, wer dieses Buch nicht liest, hat echt was verpasst. Auch für nicht SF Freunde durchaus interessant.

Richard Morgan - Das Unsterblichkeitsprogramm
Eine filmische, zynische, brutale Film-Noir-Detektivgeschichte. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Jack McDevitt - Gottes Maschinen
Ein archäologischer SF-Roman. Auch sehr menschlich, die Protagonisten sind alles keine Übermenschen, sondern Leute wie du und ich. McDevitt hat eine sehr unspektakuläre und ruhige Art zu schreiben, die ich aber nicht minder spannend finde.

Ansonsten habe ich in diesem Post (http://forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=5399167&postcount=5) von vor ein paar Tagen noch ein paar Links zusammengefasst. Vielleicht ist da noch was bei.

senator
2007-04-19, 12:27:37
Das Haupt des Täufers
Ein klasse teil
http://www.amazon.de/Haupt-T%C3%A4ufers-Roman-Europas-dunkler/dp/3813182126

pubi
2007-04-19, 13:10:16
William Kotzwinkle - Das Amphora-Projekt

Eine recht kurzweiliges Scifi-Abenteuer mit einer ordenlichen Prise Humor, wenn's also nicht unbedingt bierernst sein soll, kann ich das empfehlen. Aber eben nicht wirklich ernstzunehmen, wird auch oftmals eher belächelt, aber die seltsamen Figuren finde ich zu lustig. :D

timbell
2007-04-19, 13:29:23
Ich würde da ja die 3 Bücher von Dan Brown empfehlen :

Sakrileg- Der Davinci Code
Meteor
Iluminati


Gruss timbell

GBWolf
2007-04-19, 16:05:09
kein scifi, aber imho das beste was es an fantasy gibt "der dunkle Turm" von Stephen King, sein Lebenswerk und kein leicht zu verdauender Stoff, aber toll geschrieben :) Sind 7 Bände (Bin selber grad bei Band 3, Tot)

Kanns nur empfehlen, aber ist schon sehr düster das ganze und ein Fantasy Epos, daher natürlich nichts fürn Einstieg wenn man so will, aber imho sind alle guten Fantasy Geschichten ziemlich Umfangreich, außer sie spielen in einer schon als bekannt vorausgesetzten Welt (Wie Herr der Ringe z.b.)

Zaffi
2007-04-19, 16:09:37
...aber imho sind alle guten Fantasy Geschichten ziemlich Umfangreich, außer sie spielen in einer schon als bekannt vorausgesetzten Welt (Wie Herr der Ringe z.b.)

Wenn du das Silmarilion bzw. den kleinen Hobbit dazunimmst (der ja die Vorgeschichte darstellt) dann ist LOTR verdammt umfangreich !

GBWolf
2007-04-19, 16:13:32
Wenn du das Silmarilion bzw. den kleinen Hobbit dazunimmst (der ja die Vorgeschichte darstellt) dann ist LOTR verdammt umfangreich !


sagte ich das nicht?

LOTR setzt doch genau diese Welt aus Simarilion und der kleine Hobbit voraus, da es in dieser Welt spielt ;)

lG

Baalzamon
2007-04-19, 17:03:56
kein scifi, aber imho das beste was es an fantasy gibt "der dunkle Turm" von Stephen King, sein Lebenswerk und kein leicht zu verdauender Stoff, aber toll geschrieben :) Sind 7 Bände (Bin selber grad bei Band 3, Tot)

Kanns nur empfehlen, aber ist schon sehr düster das ganze und ein Fantasy Epos, daher natürlich nichts fürn Einstieg wenn man so will, aber imho sind alle guten Fantasy Geschichten ziemlich Umfangreich, außer sie spielen in einer schon als bekannt vorausgesetzten Welt (Wie Herr der Ringe z.b.)

So beeindruckend fand ich den Dunklen Turm jetzt nicht. Imho das Beste was King (neben seinen Sachen als Richard Bachman) geschrieben hat, aber trotzdem bleibt es King und seine Schreibe hat man halt nach dem drittem Buch raus und (ich mich zumindest) sattgelesen. Ewige "pissgelbe Monde, Fotzen und Schwanzlutscher" sind mir dann doch ein wenig zu stupide, pubertär und vorhersehbar. Nach einiger Zeit fand ich das nicht mher schockierenden (so es das denn je war) sondern nur noch erbärmlich.

Ausserdem sollte man erwähnen das Der dunkle Turm keine klassische Fantasy ist (wenn du Fantasy als Genre angiebst) sondern eher als Parallelwelt/Mystery/Endzeit-Roman durchgeht. Keine Magie/Elfen/Zwerge/Drachen usw. sondern Radioaktive Mutanten/Psi-Kräfte usw.

Naja du merkst schon ich mag King nicht mehr besonders, inzwischen habe ich da halt schon wesentlich bessere Sachen (gerade im Horror-Genre) gesehen und gelesen. An das Niveau von H.P. Lovecraft oder Brian Lumley kommt er imho lange nicht ran. Und auch im (reinen) Fantasy Bereich gibt es da, meiner Meinung nach, bessere, z.B. Stephen R. Donaldson oder George R.R. Martin um nur mal zwei zu nennen die auch sehr düster schreiben (können).

Nicht persönlich nehmen sind alles nur Meinungen und Geschmäcker. ;)

Ich würde da ja die 3 Bücher von Dan Brown empfehlen :

Sakrileg- Der Davinci Code
Meteor
Iluminati

Gruss timbell
Warum diese in die Kategorie SF/Fantasy fallen sollten, erschließt sich mir jetzt nicht so direkt. Das sind doch eher ziemlich normale (Verschwörungs-)Thriller.

Auch wenn das erste Dan Brown Buch mich noch zu begeistern vermochte, ist hier, imho, ein ganz ähnliches Verhalten wie bei King zu beobachten. Kennt man eines, kennt man alle. Irgendwie sind die sich alle zu ähnlich und teilweise (ganz entgegen der landläufligen Meinung), schlecht recherchiert. Trotzdem macht das erste lesen imho Spass, wenn man Thriller mag. Man sollte nur nicht den Fehler begehn alle Bände nacheinander zu lesen.

Zaffi
2007-04-19, 17:05:23
sagte ich das nicht?

LOTR setzt doch genau diese Welt aus Simarilion und der kleine Hobbit voraus, da es in dieser Welt spielt ;)

lG

Sorry falls falsch verstanden ;)

Vom LOTR gibts ja auch verschiedene Versionen, einmal die drei Bücher und neuerdings das einzelne rote Buch...

Naja du merkst schon ich mag King nicht mehr besonders, inzwischen habe ich da halt schon wesentlich bessere Sachen (gerade im Horror-Genre) gesehen und gelesen. An das Niveau von H.P. Lovecraft oder Brian Lumley kommt er imho lange nicht ran. Und auch im (reinen) Fantasy Bereich gibt es da, meiner Meinung nach, bessere, z.B. Stephen R. Donaldson oder George R.R. Martin um nur mal zwei zu nennen die auch sehr düster schreiben (können).

Nicht persönlich nehmen sind alles nur Meinungen und Geschmäcker. ;)

Ach :eek: endlich mal einer der auch so fühlt wie ich, ich kann King nicht ausstehen, konnte in seinen Büchern nie was interessantes finden, hab mich bei The Stand zu Tode gelangweilt und das Buch direkt weggeschmissen nach dem Lesen

Donaldson ist wirklich geil, ich erinnere mich da an Covenant den Zweifler, echt geil... aber ist bestimmt schon 15 Jahre her das ich das gelesen habe...

Baalzamon
2007-04-19, 17:39:50
Ach :eek: endlich mal einer der auch so fühlt wie ich, ich kann King nicht ausstehen, konnte in seinen Büchern nie was interessantes finden, hab mich bei The Stand zu Tode gelangweilt und das Buch direkt weggeschmissen nach dem Lesen

Donaldson ist wirklich geil, ich erinnere mich da an Covenant den Zweifler, echt geil... aber ist bestimmt schon 15 Jahre her das ich das gelesen habe...
Stephen King fand ich halt mit 16 mal gut, damals hat es auch noch gepasst und Fäkalsprache war noch ein geeignetes Mittel um Stimmung zu erzeugen. Inzwischen... nun ja, eben nicht mehr. Wenn man gerade anfängt sich für dieses Genre zu interessieren (was bei mir damals der Fall war) dann kann man auch durchaus mal ein Buch von ihm lesen, aber als grossen Schriftsteller würde ich ihn nicht betrachten (sondern tatsächlich eher das Gegenteil). Aber motzen ist immer leicht, auch ein schlechtes Buch will erstmal geschrieben werden und ich bezweifle, dass ich das nötige Zeug dazu hätte die Massen so anzusprechen wie King es tut.

Von Donaldson habe ich den Amnion-Zyklus gelesen und der ging mir schon unter die Haut. Imho versteht er es ausgezeichnet die Beweggründe und Gedankengänge seiner Protagonisten zu beschreiben.

Killeralf
2007-04-19, 17:58:02
Vom LOTR gibts ja auch verschiedene Versionen, einmal die drei Bücher und neuerdings das einzelne rote Buch...

Der inhalt ist aber derselbe....

Ach :eek: endlich mal einer der auch so fühlt wie ich, ich kann King nicht ausstehen, konnte in seinen Büchern nie was interessantes finden, hab mich bei The Stand zu Tode gelangweilt und das Buch direkt weggeschmissen nach dem Lesen

Bin zwar auch nicht grade ein fan von King, aber "Der Dunkle Turm" hat mir sehr gut gefallen. Finde den auch gar nicht typisch King.

Donaldson ist wirklich geil, ich erinnere mich da an Covenant den Zweifler, echt geil... aber ist bestimmt schon 15 Jahre her das ich das gelesen habe...

Hehe, so ist das mit den geschmaeckern, ich fand die serie grausam langweilig und diesen ewig winselnden und nichts auf die reihe kriegenden antihelden Thomas ganz einfach nur schrecklich. Der typ war mir von der 1. seite an total unsympathisch ;( Hab in der mitte des 2. buches zu lesen aufgehoert und denke nicht, dass ich da noch mal drauf zurueckkomme.

boxleitnerb
2007-04-19, 23:28:52
Also von Dan Brown hab ich schon alles gelesen. Besonders Meteor fand ich geil. Aber stimmt schon, danach suche ich weniger.

Ja Alastair Reynolds mit seinen Spinnen, Synthetikern und planetengrossen Waffen war mir etwas zu "abgefahren". Lieber "normale SF" :)

GBWolf
2007-04-20, 09:41:10
nix gegen Geschmäcker, aber King auf Fäkalsprache zu reduzieren find ich ein bischen übertrieben. Habe selber bisher nur der Todesmarsch, Das Spiel und eben die 1. 3 Bände von der Dunkle Turm gelesen, und Fäkalsprache wird da eigentlich nur im das Spiel und teilweise in der Dunkle Turm genutzt, aber auch nur, weil es bei das Spiel wohl ziemlich gut in die Atmosphäre passt und bei der dunkle Turm gehört es zu einem bestimmten Character (Detta Walker)

Bei den Beschreibungen lässt er dies sonst außen vor(imho schafft er es auch so ganz gut das düster zu beschreiben). Ich will Ihn nicht als super Anspruchsvoll hinstellen, das ist er wohl eher nicht, aber imho ist die Art wie er schreibt ziemlich einprägsam, es fällt leicht in seine Geschichten einzutauchen, das ist mir bei weitem lieber als ein gut recherchierter Wissenschaftsroman, von einem "besseren" Schriftsteller, bei dem ich aber Mühe mit dem lesen habe, kann also auch an mir liegen (lese eigentlich nie länger als eine Stunde am Stück ;) ) (Der Schwarm von Schätzing z.b. fand ich gräßlich langweilig!)

lG

Baalzamon
2007-04-20, 12:56:55
Ja Alastair Reynolds mit seinen Spinnen, Synthetikern und planetengrossen Waffen war mir etwas zu "abgefahren". Lieber "normale SF" :)
Jo, dann probier mal einen von den oben angeführten Titeln. Wie gesagt, besonders Spin kann dir wärmstens empfehlen (ist aber keine 'klassische SF', d.h. keine Raumschiffe, Ausserirdischen usw.).

Wenn du sowas suchst, dann eher Hyperion (welches aber auch teilweise ziemlich abgehoben ist: Zeitgräber die rückwärts durch die Zeit reisen, Das Shrike eine drei Meter große Stahl- und Klingenbestie, der Baum der Schmerzen ein meilenhohen Dornenbaum auf dem seine Opfer aufgespiesst werden, usw.).

Richtig klassisch wird es halt bei Gottes Maschinen, Raumschiffe, ausserirdische Zivilisationen (auch wenn diese schon lange ausgestorben sind) usw.

Wenn es denn etwas nachdenklicher sein darph:
Ursula K. LeGuin - Planet der Habenichtse (oder auch Die Enteigneten - Eine ambivalente Utopie, ist dasselbe Buch)
Hat aber auch nichts (oder nur sehr wenig) mit Raumfahrt usw. zu tun. Eher eine neutrale Gesellschaftsstudie. Trotzdem spannend und sehr gut zu lesen. Vorallem viel Stoff zum Nachdenken.

Wenn du einen 'echten' Klassiker willst (auch 'klassiche SF'):
Isaac Assimov - Die Foundation Trilogie
Achtung! Nicht verwechseln mit der neuen Foundation-Trilogie!

darph
2007-04-20, 13:06:05
Ich habe gerade den ersten Band der Worldwar (http://en.wikipedia.org/wiki/Worldwar) Tetralogie durch. Sehr interessante Geschichte, ließt sich auch recht angenehm, weshalb ich es trotzdem mal aufführe: Im Gegensatz zu anderen mehrteiligen Geschichten zieht sich das hier nicht so sehr. Den ersten Band habe ich in weniger als 2 Wochen durch gehabt.

Kurzer Umriß: Mitten im 2. Weltkrieg landen Aliens Zwecks Befriedung der lokalen Bevölkerung auf der Erde, um sie für die Kolonisationsflotte, welche in 20 Jahren ankommen wird, vorzubereiten. Allerdings haben die Aliens die aggressive technologische Evolution der Menschen unterschätzt: Das letzte, was man per unbemannter Sonde an militärischer Macht gesehen hatte, waren die Kreuzritter. Nun müssen sich die Aliens, welche in Kältestasis angereist kamen und selbst nur über Technologie verfügen, die leicht über dem steht, was wir heute verwenden, mit Messerschmitts und Tommy-Guns herumschlagen. Während sich das Großdeutsche Reich mit der Sovietunion gegen den neuen Feind verbündet, müssen sich die nun befreiten Juden im Warschauer Ghetto entscheiden, ob sie ihren Befreiern helfen sollen, welche die gesamte Menschheit versklaven wollen - oder ob sie sich denjenigen anschließen sollen, welche vor kurzem noch die "Endlösung der Judenfrage" propagiert haben und die Amerikaner haben das erste Mal seit Langem den Krieg im eigenen Garten ...

Satariel
2007-04-20, 13:39:14
Robert Charles Wilson - Spin
Sehr 'menschliche' Geschichte, keine großartigen Technologien die man nicht versteht, kein Technobabbel, aber eine ganz hervorragende, spannende Story. Ein echter Pageturner und die Top-Empfehlung, von mir für dich.


Das Buch ist echt nicht schlecht. Finde, man hätte die Story aber noch mehr ausbauen können. Vielleicht Geschmackssache, ich hätte mir etwas mehr Ausreizung der Sci-Fi gewünscht, statt dessen bietet es allerdings sehr gute Charakterentwicklungen.


Dan Simmons - Hyperion / Endymion
Ein absolutes Highlight und Muss für jeden der sich auch nur annähernd für SF interessiert. Simmons hat eine unglaublich gute Art zu schreiben. Mit Spin zusammen meine Top-Empfehlung, aber da es insgesamt vier Bücher sind, nur an zweiter Stelle (du wolltest ja eher einen Einzelroman?). Trotzdem, wer dieses Buch nicht liest, hat echt was verpasst. Auch für nicht SF Freunde durchaus interessant.


Dickes Ack. Das bestes Buch aller Zeiten für mich, das sage ich ohne Untertreibung. Auch IMO ein absolutes Muss. Die Art die Spannung aufrechtzuerhalten, eine glaubhafte Zukunftswelt zu schaffen, viele für sich genommen spannende Handlungsstränge so zu verknüpfen, das alles zu einem schlüssigen Ganzen zusammenpasst hab ich so sonst nicht erlebt.


Richard Morgan - Das Unsterblichkeitsprogramm
Eine filmische, zynische, brutale Film-Noir-Detektivgeschichte. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.


Von Richard Morgan kenne ich nur "gefallene Engel", aber das war sehr gut und lässt auf mehr hoffen. Werde mir das Buch hier mal bei Gelegenheit anschauen.


Jack McDevitt - Gottes Maschinen
Ein archäologischer SF-Roman. Auch sehr menschlich, die Protagonisten sind alles keine Übermenschen, sondern Leute wie du und ich. McDevitt hat eine sehr unspektakuläre und ruhige Art zu schreiben, die ich aber nicht minder spannend finde.


Dieses Buch fand ich etwas öde, wie du schon sagtest, der Schreibstil ist etwas sachlicher und unspektakulärer als sonst. Hab es trotzdem recht schnell durchgelesen, weil die Grundidee der Story mir sehr gut gefiel, hätte auch wiederum besser umgesetzt werden können IMO, aber die Lektüre dieses Buchs hab ich nicht als Hochgenuss in Erinnerung.

Neuromancer

ehrlich gesagt hat mich das Buch wenig angesprochen. Natürlich mag ich Cyberpunk, in der Hinsicht ist das Buch Richtungsweisend, dennoch finde ich die zugrunde liegende Story, wenn man sie auf das wesentliche reduziert ziemlich 08/15. Ein anderes Problem das Sci-Fi oft hat: In den 80ern hat das Buch den Nerv der Zeit getroffen, aber aus heutiger Sicht wirkt dieser Sci-Fi-Stil irgendwie altmodisch..

Baalzamon
2007-04-20, 14:00:17
Von Richard Morgan kenne ich nur "gefallene Engel", aber das war sehr gut und lässt auf mehr hoffen. Werde mir das Buch hier mal bei Gelegenheit anschauen.

Gefallene Engel ist ja eigentlich der zweite Roman der Takeshi Kovacs 'Trilogie', wenn man es denn so nennen will. Die Bücher hängen inhaltlich nicht zusammen, nur der Hauptcharakter bleibt derselbe (was bei der Stack-Thematik der Bücher natürlich auch nur bedingt zutrifft. ;) ).

Was man bei diesen Büchern sehr schön sieht, ist das Takeshi sich durch die Ereignisse tastächlich immer mehr zu einem Psycho-Monster entwickelt. Ist er in Das Unsterblichkeitsprogramm noch ein 'normaler' Detektiv (der auch gerne mal zu Gewalt greift), geht er in Gefallene Engel schon ganz andere Wege (es sei nur der Seelenverkäufer Semantaire genannt oder die Schlussszene am Strand :sic: ). In Heiliger Zorn, findet das Ganze dann seinen, nicht minder brutalen, Abschluss und Takeshis Geisteszustand ist schon mehr als bedenklich. Für zarte Gemüter ist die Geschichte sicherlich nichts. Mir hat sie dafür umso besser gefallen. ;)


ehrlich gesagt hat mich das Buch wenig angesprochen. Natürlich mag ich Cyberpunk, in der Hinsicht ist das Buch Richtungsweisend, dennoch finde ich die zugrunde liegende Story, wenn man sie auf das wesentliche reduziert ziemlich 08/15.

Zumal ich auch Neuromancer nicht gerade als leicht zugänglich empfand. Man wird (soweit ich mich entsinne) doch sehr ins kalte Wasser geworfen, es wird wenig erklärt und Gibsons Schreibstil (oder vielmehr, die Übersetzung) fand ich gewöhnugsbedürftig.

Ein anderes Problem das Sci-Fi oft hat: In den 80ern hat das Buch den Nerv der Zeit getroffen, aber aus heutiger Sicht wirkt dieser Sci-Fi-Stil irgendwie altmodisch..
Durchaus ein Problem. Heutzutage würde niemand mehr glauben, das man sich per Buchse(!) direkt verkabelt. Heutzutage macht das lieber per Kappe oder Nanotechnick. In 20 Jahren, werden wir wahrscheinlich auch über diese Ideen lachen.

Da gibt es aber noch viel merkwürdigere Sachen. Bei Philip K. Dicks Mozart für Marsianer (Marsianischer Zeitsturz), zum Beispiel, hat der Mars eine Atmosphäre und Ureinwohner. Es wird Getreide angebaut und Kühe auf die Weide getrieben. :|

Naja, über sowas muss man dann halt hinwegsehen, gerade bei diesem Buch ist das wo auch nicht das Entscheidende, sondern das was.

Baalzamon
2007-04-20, 14:50:24
nix gegen Geschmäcker, aber King auf Fäkalsprache zu reduzieren find ich ein bischen übertrieben. Habe selber bisher nur der Todesmarsch, Das Spiel und eben die 1. 3 Bände von der Dunkle Turm gelesen, und Fäkalsprache wird da eigentlich nur im das Spiel und teilweise in der Dunkle Turm genutzt, aber auch nur, weil es bei das Spiel wohl ziemlich gut in die Atmosphäre passt und bei der dunkle Turm gehört es zu einem bestimmten Character (Detta Walker)

Ihn darauf zu reduzieren wird dem Autor wohl tatsächlich nicht gerecht, aber es ist schon bezeichnend, dass er in fast jedem Buch auf dieses Stilmittel zurückgreift (greifen muss?). Wie ich sagte, hebt sich der Der dunkle Turm durchaus davon ab, imho halt auch das Beste was King bisher zustande gebracht hat, da stimme ich dir durchaus zu. Oder lass es mich anders ausdrücken: Wenn schon King, dann Der dunkle Turm.

Ich habe aber auch nur die ersten vier Bände gelesen, also bis Glas. Evtl. werde ich auch den Rest mal lesen, sodenn mir das restliche Lesematerial ausgeht. ;)

Bei den Beschreibungen lässt er dies sonst außen vor(imho schafft er es auch so ganz gut das düster zu beschreiben). Ich will Ihn nicht als super Anspruchsvoll hinstellen, das ist er wohl eher nicht, aber imho ist die Art wie er schreibt ziemlich einprägsam, es fällt leicht in seine Geschichten einzutauchen, das ist mir bei weitem lieber als ein gut recherchierter Wissenschaftsroman, von einem "besseren" Schriftsteller, bei dem ich aber Mühe mit dem lesen habe, kann also auch an mir liegen (lese eigentlich nie länger als eine Stunde am Stück ;) ) (Der Schwarm von Schätzing z.b. fand ich gräßlich langweilig!)

lG
Für mich hat sich Stephen King immer mehr zu einem Jason Dark der Bücher entwickelt. Ein echter Fließbandautor. Wenn man 1-3 Bücher pro Jahr schreibt, leidet darunter imho Qualität. Die Bücher werden austauschbar, die Geschichten beliebig.

Der Schwarm habe ich nicht gelesen (ich kenne nur die Hörspielvariante und da wurden die meisten langen Wissenschaftspassagen rausgekürzt), aber ich hörte auch von einigen Anderen aus meinem Bekanntenkreis, das er sich an einigen Stellen verrannt hätte. Seitenlange Passagen über die Gewohnheiten der Röhrenwürmer sind wohl nicht für jeden spannend zu lesen. ;)

Gut recherchiert heisst für mich nicht gleichzeitig langweilig (für dich wahrscheinlich auch nicht), ein Beispiel mag in meinem Falle zum Stephen Baxter sein, dessen Romane ich allesamt sehr spannend finde, obwohl (oder gerade weil) sie größtenteils sehr wissenschaftlich sind. Aber es gibt genauso Leute die Baxter nicht leiden können, weil er ihnen zu langweilig ist. Für mich sind die wissenschaftlichen Abschnitte echte Bereicherungen und pures Lesevergnügen.

Als Beispiel sei hier mal das letzte Drittel von Sternenkinder angeführt, in der er das Leben der ersten paar Mikrosekunden nach dem Urknall beschreibt. Für manche sterbenslangweilig, für mich ein Quell ungeheurer Ideenvielfalt und Phantasie.

Snoopy59
2007-04-22, 14:24:43
Schonmal was von Terry Pratchett gelesen? :D

ecodriver
2007-04-22, 17:32:16
"Die Eissegler von Tran-ky-ky" von Alan Dean Foster.
Ein spitzen SF-Roman und leicht zu lesen (330 Seiten).
Es gibt noch 2 weitere "Teile". Jeder Teil ist aber in sich abgeschlossen.

Gruß ecodriver

Baalzamon
2007-04-22, 18:21:33
"Die Eissegler von Tran-ky-ky" von Alan Dean Foster.
Ein spitzen SF-Roman und leicht zu lesen (330 Seiten).
Es gibt noch 2 weitere "Teile". Jeder Teil ist aber in sich abgeschlossen.

Gruß ecodriver
Stimmt, die sind auch sehr gut (zumindest haben sie mir viel Freude bereitet).

Das Ganze gliedert sich dann im Homanx-Zyklus ein, aus der 'Reihe' gibt es dann noch viel mehr Bücher, welche inhaltlich nichts mit den Eisseglern zu tun haben, aber im selben Universum angesiedelt sind.

Baalzamon
2007-04-23, 16:43:44
@boxleitnerb (=Threadersteller)

Nur mal so Interessehalber: Hast du dich für ein Buch entschieden? Und wenn ja welches, hast du schon angefangen, waren die Tipps hilfreich usw.

Einfach nur so, wäre nett wenn du was dazu schreiben könntest. =)