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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bald Dipl-Inf: Ohne Ahnung! Persönliche Krise.


Gast
2007-05-27, 07:37:01
Hallo

Ich bin Informatik-Student direkt vor der Diplomarbeit. Habe somit die fachliche Ausbildung mit allen Prüfungen hinter mir. Mein "kleines" Problem: Ich kann nichts.

Früher, d.h. in der Oberstufe und vielleicht noch den ersten Semestern, habe ich C++ gelernt und geliebt. Auch wenn ich kein Experte darin bin, komme ich ganz gut damit klar. Das ist aber leider auch die einzige praktische Fähigkeit die ich habe. Bei den theoretischen Fähigkeiten sieht es auch nicht besser aus, weil ich nur nachlabern kann. Ich habe sehr gute Noten (Schnitt von 1.2). Aber das basiert nur auf auswendig lernen (JA, das reicht bei den Hauptdiplomprüfungen für einen sehr guten Schnitt aus). Selbst herleiten oder entwickeln kann ich eigentlich garnichts, was auch nur ansatzweise anspruchsvoll ist.

Ich habe enorme Wissenslücken.
Hier ein paar Beispiele:

-Betriebsysteme. Theorie (Nix darüber gehört) und Praxis (Kann kaum mit Linux umgehen).
-Verteilte Systeme (Corba existiert. Mehr weiß ich nicht darüber)
-Systemprogrammierung, insb. Threads und Sockets. Vor Jahren einmal benutzt. Keine Ahnung mehr.
-Andere Sprachen. Kann z.B. keine Skriptsprache. Kein x86-Assembler. Keine andere Hochsprache.
-Funktionale Programmierung. Wurde in keiner Vorlesung behandelt.
-Netzwerke, Internet, die Protokolle u.s.w.. Ich habe keine Ahnung, wie das alles funktioniert.
-Datenbanken. Absolut null Ahnung. SQL hat was damit zu tun. Das wars.
-Softwaremodellierung. UML, ERM, Entwurfsmuster, etc.. Von allem fast keine Ahnung. Ich könnte spontan nichtmal ein einfaches Klassendiagramm fehlerfrei zeichnen. Alles nur minimal in vereinzelten Übungsaufgaben benutzt.
-Compilerbau. Selbst von diesem klassischen Thema der Informatik weiß ich fast nichts. Parsen mit rekursivem Abstieg kenne ich. Lächerlich.

Ich könnte endlos damit weiter machen.


Was ich im Hauptstudium gelernt habe war kompletter Unsinn und hat mich NULL auf die Arbeitswelt vorbereitet. Die Vorlesungen waren nahezu alle kompletter Blödsinn. Mir fehlt massiv Grundwissen eines Informatikers.

Ich weiß z.B. wirklich nichts über Software-Engineering.

Was soll ich machen?
Ich habe versucht privat vieles nachzulernen, mich aber über Jahre in Details verbissen und versucht in die falsche Richtung zu gehen.

Das ganze ist mein voller Ernst. Ich habe mich wirklich bemüht und viel gelernt (-> Note 1.2). Aber mein Minderwertigkeitsgefühl wegen der ganzen Situation hat mich (als wichtiger Grund neben anderen Ursachen) in eine schwere Depression gestürtzt (bin in therapeutischer und medikamentöser Behandlung).

Ich weiß nicht, was aus meinem Berufsleben werden soll. Ich kann einfach nichts, was auch nur ansatzweise in irgendeiner Stellenanzeige verlangt wird.
Mein Englisch ist katastrophal (lesen ok, schreiben und sprechen seit JAHREN nicht und damals mangelhaft), ich habe keine Praktikas gemacht, keine Auslandsaufenthalte, habe zu allem Überfluß eine Soziale Phobie.

Mein Gott hätte ich doch nur was anderes studiert..... :-(((
Oder FH, oder Ausbildung....

Bitte nur ernstgemeinte Antworten. Mir geht es wirklich nicht gut

Zur Zeit bin ich arbeitsunfähig und schiebe die Diplomarbeit seit Monaten vor mir her. Was danach kommt, wenn überhaupt, macht mir Angst...
Hat die IT-Welt einen Platz für jemanden wie mich? Ich ziehe es wirklich in Erwägung, dann als Dipl.-Inf. eine Ausbildung in einem anderen Bereich zu beginnen. Sagt was dazu.

P.S. Meine Uni ist in allen Rankings sehr weit oben platziert.

Elemental
2007-05-27, 09:30:21
...

-Betriebsysteme. Theorie (Nix darüber gehört) und Praxis (Kann kaum mit Linux umgehen).
-Verteilte Systeme (Corba existiert. Mehr weiß ich nicht darüber)
-Systemprogrammierung, insb. Threads und Sockets. Vor Jahren einmal benutzt. Keine Ahnung mehr.
-Andere Sprachen. Kann z.B. keine Skriptsprache. Kein x86-Assembler. Keine andere Hochsprache.
-Funktionale Programmierung. Wurde in keiner Vorlesung behandelt.
-Netzwerke, Internet, die Protokolle u.s.w.. Ich habe keine Ahnung, wie das alles funktioniert.
-Datenbanken. Absolut null Ahnung. SQL hat was damit zu tun. Das wars.
-Softwaremodellierung. UML, ERM, Entwurfsmuster, etc.. Von allem fast keine Ahnung. Ich könnte spontan nichtmal ein einfaches Klassendiagramm fehlerfrei zeichnen. Alles nur minimal in vereinzelten Übungsaufgaben benutzt.
-Compilerbau. Selbst von diesem klassischen Thema der Informatik weiß ich fast nichts. Parsen mit rekursivem Abstieg kenne ich. Lächerlich.
...

Geht mir genauso; und trotzdem arbeite ich seit über 5 Jahren erfogreich in einer kleinen Softwareschmiede mit :D

P.S.: In den Stellenanzeigen werden sowieso nur Alround-Genies gesucht! ;)

Lokadamus
2007-05-27, 09:34:33
Das ganze ist mein voller Ernst. Ich habe mich wirklich bemüht und viel gelernt (-> Note 1.2). Aber mein Minderwertigkeitsgefühl wegen der ganzen Situation hat mich (als wichtiger Grund neben anderen Ursachen) in eine schwere Depression gestürtzt (bin in therapeutischer und medikamentöser Behandlung).

Ich weiß nicht, was aus meinem Berufsleben werden soll. Ich kann einfach nichts, was auch nur ansatzweise in irgendeiner Stellenanzeige verlangt wird.
Mein Englisch ist katastrophal (lesen ok, schreiben und sprechen seit JAHREN nicht und damals mangelhaft), ich habe keine Praktikas gemacht, keine Auslandsaufenthalte, habe zu allem Überfluß eine Soziale Phobie.

Mein Gott hätte ich doch nur was anderes studiert..... :-(((
Oder FH, oder Ausbildung....mmm...

1.) Falscher Bereich ;). Sowas gehört eher hier hin http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/forumdisplay.php?f=46
2.) Wenn ihr zum Arzt müßt, geht zum Arzt und nicht in ein Technik-Forum. <--- Merksatz aus dem Bereich ;)

Dein Problem ist deine Depression. Du must selber herausfinden, warum du down bist. Hast du Freunde? Bist du abends unterwegs? Machst du irgendwas sinnvolles am Tage?

Du solltest auch ein Praktikum absolvieren, damit du überhaupt weißt, wie der Alltag eines Programmierers aussieht. Das meiste lernt man bei der Arbeit und du kommst nebenbei auf andere Gedanken ...

Mitch O'Neil
2007-05-27, 09:57:18
...
Dein Problem ist deine Depression.
...

So sehe ich das auch. Zuerst muss die Depression weg, sonst wird das mit der Diplomarbeit vermutlich auch nicht funktionieren. Nur Geduld, es kommen auch wieder bessere Zeiten.

Das ein Uni-Studium weit ab von jeglicher Praxis ist, ist weithin bekannt. Ausserdem zählt es auf dem Arbeitsmarkt viel, wie man sich verkauft. Mit einem selbstbewussten Auftreten und der richtigen Wortwahl kann man da schon mächtig Eindruck hinterlassen. Und wenn man nicht örtlich gebunden ist, findet man sicherlich einen akzeptablen Arbeitsplatz. Die Anforderungen des Arbeitsalltags sind dann aber meist sehr speziell, so dass man sowieso nicht umhin kommt sich daran anzupassen und somit durch die Praxis zu lernen.

xXx2
2007-05-27, 11:23:11
Mir geht es genauso wie Dir! Nur das ich kurz vor dem Bio Diplom stehe. Immer so einigermaßen durchgemogelt und jetzt stehe ich da wie der Ochs vorm Berg. Mein Englisch ist auch grottenschlecht und das ist bzw. sollte für einen Wissenschaftler unabdingbar sein.
Frage mich auch immer wieder, was aus mir werden soll ...

PatkIllA
2007-05-27, 11:51:38
Wenn du nicht nebenbei in dem Bereich arbeitest ist das nichts ungewöhnliches.
Das merkt man echt extrem, wenn man an der Uni in Gruppen arbeitet. Nicht nur das Fachliche, sondern auch so Dinge wie Oranisation und Teamfähigkeit.
Also nicht zu dollen Kopf machen. Von einem Bekannten der gerade angefangen hat zu arbeiten hab ich auch gehört, dass die in der Firma im ersten halben Jahr die Mitarbeiter die meiste Zeit auf Schulungen schicken.

Malabolge
2007-05-27, 13:25:00
Hallo

Ich bin Informatik-Student direkt vor der Diplomarbeit. Habe somit die fachliche Ausbildung mit allen Prüfungen hinter mir. Mein "kleines" Problem: Ich kann nichts.

Bei den theoretischen Fähigkeiten sieht es auch nicht besser aus, weil ich nur nachlabern kann. Ich habe sehr gute Noten (Schnitt von 1.2). Aber das basiert nur auf auswendig lernen (JA, das reicht bei den Hauptdiplomprüfungen für einen sehr guten Schnitt aus). Selbst herleiten oder entwickeln kann ich eigentlich garnichts, was auch nur ansatzweise anspruchsvoll ist.


Gratulation , du hast soeben das "moderne" Schulsystem in allen Einzelheiten und wenigen Worten beschrieben :smile:
Aber nicht du kannst nichts - Das schulsystem ist heute einfach nicht mehr inder Lage jemanden "nützliches" Wissen zu vermitteln


Was ich im Hauptstudium gelernt habe war kompletter Unsinn und hat mich NULL auf die Arbeitswelt vorbereitet. Die Vorlesungen waren nahezu alle kompletter Blödsinn. Mir fehlt massiv Grundwissen eines Informatikers.


In unserem Schulsystem Interessiert nunmal kein "wirkliches" Wissen , nur der TITEL den man daurch erhält!

Ich habe von 2002-2004 aus gesundheitlichen Gründen umgeschult auf FI-SI. was ich in den 2 Jahren erlebt habe war die Höhe.
Von 25 Leuten in der Klasse hatten nur ca 5 überhaupot eine ahnung was sie da eigentlich tun.
Von 8 Lehrern hatte einer (1) den Durchblick, der Rest Mitläufer und Titelgehabe. Wichtig war denen nur ein guter Notendurchnitt und ihre "Stellung"

Originalaussagen :
"Wir sind nicht hier um ihnen das alles beizubringen, Wir sind hier um sie durch diese Ausbildung zu begleiten"
"Wo kann ich helfen ?"

Fazit : alle bestanden , 3 (einschließlich mir) wieder im JOB , der rest immer noch Arbeitslos !



Zur Zeit bin ich arbeitsunfähig und schiebe die Diplomarbeit seit Monaten vor mir her. Was danach kommt, wenn überhaupt, macht mir Angst...
Hat die IT-Welt einen Platz für jemanden wie mich? Ich ziehe es wirklich in Erwägung, dann als Dipl.-Inf. eine Ausbildung in einem anderen Bereich zu beginnen. Sagt was dazu.

P.S. Meine Uni ist in allen Rankings sehr weit oben platziert.


Nun , Du scheinst ein weiter Zögling diese Systems zu sein

Hoher Titel -> faktisch Null Praxis , theorhetisch mit "vorgekautem" Wissen gespickt.


Meine persönliche Empfehlung :

Mach den Abschluss , such dir ne kleinere Firma und sammel (endlich:biggrin: ) praktische Erfahrung.
Nur darauf zu hoofen , nach der nächsten Ausbildung wird alles besser wird dir nicht helfen.
Brich aus diesem "Titelsystem" aus, Arbeite Praktisch ohne grossen Titel.

Coda
2007-05-27, 13:35:27
Dann lern was.

BodyLove
2007-05-27, 13:53:48
mhh, also ich studiere auch Informatik und mache meinen Master und muss sagen, dass ich diese Probleme nicht habe. Zwar bin ich kein Crack. Habe aber auch keinen 1,2er Schnitt, sondern einen 2,5 Schnitt. Aber mit UML kann ich soweit gut umgehen. Klassendiagramme kann ich ziemlich gut erstellen. Assemblerprogrammierung hasse ich aber wie die pest. C++ und Java kann ich programmieren. Also ich weiß nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Master und Diplom sich so stark unterscheiden. Ausserdem bin ich ja noch bei weitem nicht fertig.:confused:

(del)
2007-05-27, 13:59:07
Dann lern was.
Trottel... :|

@ Gast

Ich kann dir versichern, das dein Gefühl und deine Situation ganz normal ist, wenn man nicht grad wie ein unbesorgter Sunnyboy durchs Leben wandelt. Ist bei mir so gewesen, bei meinen studierenden Freunden, bei meinen Arbeitskollegen. Wir waren alle mehr oder weniger gut in Prüfungen, hatten aber von Tuten und Blasen keine Ahnung. Dann kommt kurz vor der entscheidenden Prüfung die Sinnkrise und ein enormer Mangel an Selbstvertrauen durch das Defizit an praktischer Arbeit und Erfahrung - ganz normal!

Ich weiss das klingt so einfach und das hat man mir vor ungefähr 4-5 Jahren auch gesagt und ich wollte es nicht glauben. Es ist aber wirklich so. Du wirst nie der Rundum-Guru sein, der überall gesucht wird. Gut so. Denn wirklich gesucht werden Leute, die anpacken können und lernfähig sind. Niemand geht so von der Uni, das sein Wissen perfekt auf den Arbeitgeber übertragbar ist.

Annähernd jeder muss sich einarbeiten. Mitarbeiter helfen einem in der Regel über die ersten Schwierigkeiten hinweg.

Kopf hoch. Das wird schon!

Simon
2007-05-27, 15:02:57
Dann lern was.
Trottel... :|

Das bist wohl eher du.
Coda hat schon Recht: Wenn du etwas nicht kannst und meinst, du brauchst es, dann lern es. Wo ist das Problem? Wenn du keine Arbeit findest und du (voerst!) keine Diplomarbeit machst, such dir ein OSS Projekt mit ein paar Studenten/Leuten, die Ahnung haben =)

lichtblick
2007-05-27, 15:17:18
mann muss nicht immer viel können ,aber am besten fängst du mit paar büchern an

(del)
2007-05-27, 15:41:16
Das bist wohl eher du.
Coda hat schon Recht: Wenn du etwas nicht kannst und meinst, du brauchst es, dann lern es. Wo ist das Problem?1. Das fehlende Fingerspitzengefühl
2. Die selbstherrliche Arroganz
3. Die Tatsache, das der Gast schon ne Menge gelernt hat und dieses nicht in der Weise fruchtete, wie es angedacht war. Problemanalyse? Hilfestellung? Wäre schon mal ein wenig besser als von oben herab zu pöbeln, Tenor: "selbst Schuld, du Idiot". Und das scheint er nicht wirklich zu sein.

Endorphine
2007-05-27, 15:41:31
Ein Studium kann nur den Anschub geben, sich irgendwo zu vertiefen. Man kann während des Studiums in Teilbereiche eines Fachs hineinschnuppern. Das ist aber alles nur eine grundlegende Basis. Wenn man wirklich etwas können will, muss man sich dann selbst weiter bilden und vor allem (O-Ton Jonathan Wendel): practice, practice, practice ...

Wer allerdings nach dem Hauptstudium in seinem Fach keine Spezialisierung gefunden hat, die einen so großen Reiz darstellt, dass das weitere Lernen und praktische Gewinnen von Erfahrungen zum Selbstläufer wird sollte sich überlegen, etwas grundlegend anderes anzufangen.

Die Motivation und das Interesse zur Vertiefung kann nur von einem selbst kommen. Und dann kommt natürlich noch der heimliche Lehrplan der Universitäten dazu, die einen Akademiker produzieren und für ihren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs ausbilden. Wenn man nicht wissenschaftlich forschen, sondern praktisch arbeiten möchte ist man an einer Uni eigentlich falsch. Ironischerweise studiert trotzdem die Mehrzahl aller Studenten an der Uni.

Stone2001
2007-05-27, 16:04:45
Ich weiß z.B. wirklich nichts über Software-Engineering.

Ich bin Dipl. Inform., ich weiß auch kaum etwas über Software-Engineering und das ist auch gut so! Ich weiß nicht, man braucht kein Uni-Studium um danach als Programmier-Lakai zu arbeiten. Da gibt es meiner Meinung nach wesentlich interessantere Aufgabengebiete

-Compilerbau. Selbst von diesem klassischen Thema der Informatik weiß ich fast nichts

Geht mir genauso. Was ich eigentlich extrem schade finde, da ich inzwischen mehrere Aufgabengebiete habe, in denen Wissen aus dem Compilerbau extrem nützlich wären. Ich werde mir wohl dieses Wissen nebenher aneignen müssen... (Wozu hat man schliesliche studiert?)

P.S. Meine Uni ist in allen Rankings sehr weit oben platziert.
Nur so mal aus purer Neugier, kannst du uns deine Uni verraten?

Ein kleiner Tipp von mir, versuche noch während deines Studiums ein Praktikum oder einen Auslandsaufenthalt zu machen. Hilft ungemein. (Mit deinen Noten sollte es kein Problem sein einen Platz zu finden)

Dann lern was.
Bzw. höre nicht auf zu lernen.


Wenn man nicht wissenschaftlich forschen, sondern praktisch arbeiten möchte ist man an einer Uni eigentlich falsch. Ironischerweise studiert trotzdem die Mehrzahl aller Studenten an der Uni.
Ja, leider! Die FHs und BAs sollten die "Grundausbildung" übernehmen und nicht die Unis. Leider haben die meisten FH nicht die Kapazitäten dafür.

EDIT: Könnte ein Mod diesen Thread mal in Soziale Angelegenheiten verschieben, mit Programmierung hat er nichts zu tun!

Simon
2007-05-27, 16:17:02
3. Die Tatsache, das der Gast schon ne Menge gelernt hat und dieses nicht in der Weise fruchtete, wie es angedacht war. Problemanalyse? Hilfestellung? Wäre schon mal ein wenig besser als von oben herab zu pöbeln, Tenor: "selbst Schuld, du Idiot". Und das scheint er nicht wirklich zu sein.
Ich weiß ja nicht, was du gelesen hast bei mir, aber ich hab doch eine mögliche Hilfestellung gegeben :| Aber du hast anscheinend nur bis zur ersten Zeile gelesen ;D

Grestorn
2007-05-27, 16:28:17
Ich bin Dipl. Inform., ich weiß auch kaum etwas über Software-Engineering und das ist auch gut so! Ich weiß nicht, man braucht kein Uni-Studium um danach als Programmier-Lakai zu arbeiten. Da gibt es meiner Meinung nach wesentlich interessantere Aufgabengebiete

Bei solchen Aussagen kommt mir immer die Galle hoch.

SW Engineering ist eines der Gebiete bei denen am meisten falsch gemacht wird und auf der anderen Seite die faszinierensten Produkte entstehen.

Leute wie Du gehören zu denen, die sagen, "lagern wir doch das ganze Coding nach Indien aus" und sich dann wundern warum hinterher außer Kosten nichts dabei herausgekommen ist.

Es gibt nur sehr wenige SW Entwickler, die wirklich was drauf haben. Meine Erfahrung ist, dass in jedem (erfolgreichen) Team meist nur 1 oder 2 Könner auf 8 Mitläufer kommen. Die Könner ziehen den Rest mit.

Und ob man ein Könner ist hängt nicht davon ab, ob man ein Diplom hat oder nicht. Man zeichnet sich dadurch aus, dass man SW Design versteht; also SW so zu entwickeln dass sie zwar zweckmäßig (also nicht verkünstelt) aber dennoch möglichst flexibel gestaltet wird. Der schnelle Coder der zwar in Rekordzeit zum Ergebnis kommt, dessen Ergebnisse aber zunehmend unwartbarer werden, helfen niemandem. Genauso wenig wie der Künstler, der erst wochenlang Designpläne im trockenen entwirft und garantiert irgendwann den Blick für das wesentliche verliert.

Also, Herr Kollege, ich hoffe für Dich, dass wie nie zusammenarbeiten müssen. Denn Du würdest bei mir nichts zu lachen haben. Ich würde Dich voll auflaufen lassen, mit Schmackes.

Stone2001
2007-05-27, 17:08:48
Bei solchen Aussagen kommt mir immer die Galle hoch.

SW Engineering ist eines der Gebiete bei denen am meisten falsch gemacht wird und auf der anderen Seite die faszinierensten Produkte entstehen.

Leute wie Du gehören zu denen, die sagen, "lagern wir doch das ganze Coding nach Indien aus" und sich dann wundern warum hinterher außer Kosten nichts dabei herausgekommen ist.

Es gibt nur sehr wenige SW Entwickler, die wirklich was drauf haben. Meine Erfahrung ist, dass in jedem (erfolgreichen) Team meist nur 1 oder 2 Könner auf 8 Mitläufer kommen. Die Könner ziehen den Rest mit.

Und ob man ein Könner ist hängt nicht davon ab, ob man ein Diplom hat oder nicht. Man zeichnet sich dadurch aus, dass man SW Design versteht; also SW so zu entwickeln dass sie zwar zweckmäßig (also nicht verkünstelt) aber dennoch möglichst flexibel gestaltet wird. Der schnelle Coder der zwar in Rekordzeit zum Ergebnis kommt, dessen Ergebnisse aber zunehmend unwartbarer werden, helfen niemandem. Genauso wenig wie der Künstler, der erst wochenlang Designpläne im trockenen entwirft und garantiert irgendwann den Blick für das wesentliche verliert.

Also, Herr Kollege, ich hoffe für Dich, dass wie nie zusammenarbeiten müssen. Denn Du würdest bei mir nichts zu lachen haben. Ich würde Dich voll auflaufen lassen, mit Schmackes.
Junge, Junge, der Angriff hat gesessen! Das tut weh...

Um hier mal einiges klar zu stellen. Ich bin KEIN SW-Engineer und deswegen kannst du mich, falls wir doch mal in die Situation kommen zusammen arbeiten zu müssen relativ leicht auflaufen lassen (vorausgesetzt zu gehörst zu den guten 10%). Wie gut ich ehrlich gesagt in SW-Engineering bin, habe ich noch nicht getestet, Anwendungsentwicklung war nicht mein Ziel, als ich Informatik studiert habe und ist es auch jetzt nicht.
Für mich sind SW-Engineers halt einfach Personen, die den ganzen Tag nichts weiter machen als zu Programmieren (ich weiß, ich weiß, für die 300 Zeilen im Monat die ein SW-Engineer machen sollte, muß man nicht unbedingt den ganzen Tag vor dem Computer sizten) und werden deshalb von mir mit Programmierern gleichgesetzt. Falls ich damit verletzt habe, tut es mir leid. Meine Ansicht werde ich aber trotzdem nicht ändern. Mit fehlt einfach das wissenschaftliche Arbeiten beim SW-Engineering. Aber jetzt hast du mal die Gelegentheit mich aufzuklären, was die große Schwierigkeit beim SW-Engineering ist? Wozu braucht man hier ein Uni-Studium? Design Patterns, gute Codierungstil kann man auch ohne Uni-Studium erlernen und anwenden. Was gehört noch dazu? Umgang mit Kunden? (Da ist wohl jeder Verkäufer besser geeignet als ich)

BTW: Ich habe genug Probleme, mit Software die von Indern geschrieben worden ist...

Was ich eigentlich mit meiner ersten Aussage sagen wollte, ist dass nicht jeder Informatiker notwendigerweise ein SW-Engineer ist (auch wenn dass viele so sehen). Es ist kein Beinbruch, wenn man es als Dipl. Inform. nicht kann. Grundkenntnisse sollte man aber haben, falls man mal mit welchen reden muss.

BTW2: Den Grabenkrieg sollte ein Mod extrahieren und auf die Spielwiese verfrachten

cyjoe
2007-05-27, 17:13:08
@Thread-Ersteller
Das ist ganz normal.

"Erfahrung mit Datenbank-Applikationen" heißt: Ich hab mal ein Buch darüber gelesen.

Ein Informatik-Studium macht einen eher zu einem Problem-Löser als zu einem wandelnden Lexikon.

Dass du so durch dein Studium gekommen bist und "ohne Ahnung" durch ein wenig Arbeit einen sehr guten Schnitt erzielst spricht für dich. So muss das :)

(del)
2007-05-27, 17:15:05
Ich weiß ja nicht, was du gelesen hast bei mir, aber ich hab doch eine mögliche Hilfestellung gegeben :| Aber du hast anscheinend nur bis zur ersten Zeile gelesen ;D
Mit meinem Post meinte ich nicht dich. Also Friede, Freude, Eierkuchen!

Grestorn
2007-05-27, 17:24:56
Für mich sind SW-Engineers halt einfach Personen, die den ganzen Tag nichts weiter machen als zu Programmieren (ich weiß, ich weiß, für die 300 Zeilen im Monat die ein SW-Engineer machen sollte, muß man nicht unbedingt den ganzen Tag vor dem Computer sizten) und werden deshalb von mir mit Programmierern gleichgesetzt. Falls ich damit verletzt habe, tut es mir leid. Meine Ansicht werde ich aber trotzdem nicht ändern. Mit fehlt einfach das wissenschaftliche Arbeiten beim SW-Engineering. Aber jetzt hast du mal die Gelegentheit mich aufzuklären, was die große Schwierigkeit beim SW-Engineering ist? Wozu braucht man hier ein Uni-Studium? Design Patterns, gute Codierungstil kann man auch ohne Uni-Studium erlernen und anwenden. Was gehört noch dazu? Umgang mit Kunden? (Da ist wohl jeder Verkäufer besser geeignet als ich)

Wozu braucht man denn überhaupt ein technisches Diplom, z.B. als Elektroingenieur oder als Luft- und Raumfahrttechniker?

Der Ingenieur - und dazu zählt m.E. auch der Informatiker - zeichnet sich dadurch aus, dass er komplexe Probleme zielgerichtet lösen kann. Dabei muss er meist auch ein gehöriges Maß an Kreativität walten lassen, sprich nicht nur aus einem Fundus vorgefertigter Lösungen die richtige auswählen - das können viele - sondern auch ganz neue Lösungen entwerfen.

Drehen wir das doch mal um, was ist denn Deiner Meinung nach die Aufgabe eines Dipl. Inf.? Es gibt eine ganze Menge an Informatikern, die an den Unis hocken und irgendwelche theoretischen "Forschungen" treiben, die letztlich zu nichts führen, da sie ohnehin in kürzester Zeit durch Entwicklungen aus der Industrie überrannt werden. Das ist das große Problem, kaum ein Gebiet wird so stark durch die Industrie getrieben, wie die Informatik. Da bleibt für die Unis nicht viel.

Nicht jeder Dipl. Inf. kann sich hinsetzen und neue Algorithmen, Datenstrukturen und andere theoretische Modelle entwerfen nur aus der Forschung heraus. Dazu gibt's schlicht zu viele Informatiker und zu wenig Forschungsgebiete.

Die meisten Informatiker werden sich der Realität stellen müssen, und ins Projektgeschäft gehen. Oder sie machen gleich "Karriere", gehen ins mittlere Management und lassen die Technik ganz hinter sich. Dann hätten sie aber auch kein Informatik-Studium zu machen brauchen, jedes BWL Studium eignet sich da besser.

Ich bin stolz darauf, dass man mir praktisch jedes Problem geben kann, dass sich SW-technisch lösen lässt, und ich werde im normalfall in akzetabler Zeit eine Lösung dafür finden. Kenne ich mich in dem Bereich nicht aus, dauert es naturgemäß etwas länger, aber das Ergebnis wird im Normalfall passen. Jedenfalls war noch niemand unzufrieden.

Das heißt aber auch, dass ich meistens am Coden bin. Denn das gehört zu einer gesamtheitlichen Lösung dazu. Sich nur hinzusetzen und die Lösung abstrakt zu beschreiben, wie es viele Kollegen machen, ist zu wenig in meinen Augen. Denn die eigentlichen Probleme kommen oft erst im Detail ans Tageslicht.

Coda
2007-05-27, 17:53:27
Es wird aber auch sehr sehr viel an den Unis entwickelt Grestorn. So ist es ja nicht.

Gerade die Grundlagen für den Compilerbau und so Sachen sind eigentlich nicht in der Praxis entstanden.

Grestorn
2007-05-27, 17:56:21
Es wird aber auch sehr sehr viel an den Unis entwickelt Grestorn. So ist es ja nicht.

Gerade die Grundlagen für den Compilerbau und so Sachen sind eigentlich nicht in der Praxis entstanden.

Ich möchte nicht behaupten das NICHTS aus den Unis kommt, nur im Vergleich zu den meisten anderen Gebieten sehr viel weniger, weil die Industrie dominiert.

Gerade Compilerbau ist ein schlechtes Beispiel, da doch genau da nahezu alles bereits in den 60ern und 70ern entwickelt wurde, als Informatik in der Tat noch sehr stark aus den Unis getrieben wurde. Heute ist das aber anders.

Coda
2007-05-27, 17:59:57
Ich möchte nicht behaupten das NICHTS aus den Unis kommt, nur im Vergleich zu den meisten anderen Gebieten sehr viel weniger, weil die Industrie dominiert.
Ich glaube du unterschätzt die Unis trotzdem ziemlich. Gerade wird z.B. extrem viel an grundlegenden Problemen von Raytracing geforscht, die sicher in zukünftigt RT-Hardware einfließen werden, falls es sie mal geben sollte.

Das war beim Rasterizing auch nicht anders. In der "Industrie" hat eigentlich niemand die Zeit sich richtig grundlegend mit einem Problem auseinanderzusetzen. Es wird meistens halt auf bestehende Algorithmen zurückgegriffen und dann noch Kreativarbeit geleistet.

Quake basierte damals z.B. auf bestehender Forschungsergebnissen (BSP Tree, Radiosity, etc.)

Grestorn
2007-05-27, 18:02:55
Ich glaube du unterschätzt die Unis trotzdem ziemlich. Gerade wird z.B. extrem viel an grundlegenden Problemen von Raytracing geforscht, die sicher in zukünftigt RT-Hardware einfließen werden, falls es sie mal geben sollte.


Nun gut, ich will niemanden auf die Zehen steigen. Sicherlich wird in den Unis vieles erforscht und speziell in Bereichen, wo heute noch kein Nutzen abzusehen ist, sind die Unis extrem wichtig.

Das ist der große Nachteil der Industrie: Nur weil man HEUTE keinen Nutzen sieht, wird kein Geld investiert. Gäbe es keine Forschung an den Universitäten, wäre die Entwicklung oft sehr kurzsichtig und einseitig.

Zufrieden, Coda? :)

Coda
2007-05-27, 18:04:46
Nur um eins noch klarzustellen. Ich bin auch eher der Praktiker und werde später sicher nicht an der Uni arbeiten wollen.

Aber ansonsten bin ich zufrieden, ja :tongue:

Stone2001
2007-05-27, 18:34:27
Der Ingenieur - und dazu zählt m.E. auch der Informatiker - zeichnet sich dadurch aus, dass er komplexe Probleme zielgerichtet lösen kann. Dabei muss er meist auch ein gehöriges Maß an Kreativität walten lassen, sprich nicht nur aus einem Fundus vorgefertigter Lösungen die richtige auswählen - das können viele - sondern auch ganz neue Lösungen entwerfen.

Das kann man uneingeschränkt unterschreiben! Da stimme ich dir komplett zu.

Drehen wir das doch mal um, was ist denn Deiner Meinung nach die Aufgabe eines Dipl. Inf.?
S.o. du hast die Frage meiner Meinung nach schon beantwortet. Er löst komplexe Probleme, entweder durch Adaption bekannter Lösungen oder durch Entwicklung neuartiger Lösungen oder Methoden.

Es gibt eine ganze Menge an Informatikern, die an den Unis hocken und irgendwelche theoretischen "Forschungen" treiben, die letztlich zu nichts führen, da sie ohnehin in kürzester Zeit durch Entwicklungen aus der Industrie überrannt werden. Das ist das große Problem, kaum ein Gebiet wird so stark durch die Industrie getrieben, wie die Informatik. Da bleibt für die Unis nicht viel.
hmm, das ist das Problem bei ergebnisoffener Grundlagenforschung, man weiß nie genau, was letztenende dabei herauskommt. Hab ich leider schon erlebt. Da war der Praktiker schneller und hat was gemacht und der Theoretiker hat hinter "bewiesen" das man es hätte gar nicht versuchen brauchen. Aber es gibt genug Projekte, die an Unis entstanden sind, die nach und nach von der Industrie übernommen und weiterentwickelt wurden (meistens geht diese Entwicklung wesentlich schneller voran, als an Unis, da wesentlich mehr Geld da ist)
In Deutschland haben wir das Problem das ein Forschungsgebiet für nicht mehr förderungswürdig erachtet wird, wenn sich die Industrie derer angenommen hat. Z.B. passiert mit Computerarchitektur oder Hardwaresynthese.
Man könnte wesentlich mehr machen, wenn das Geld vorhanden wäre. Klar wird in der Industrie viel geforscht (allein was HP oder IBM an Funding für R&D bereitstellen), die Grundlagenforschung für Produkte in 10-20 Jahren wird aber größtenteils an Unis gemacht (was natürlich auch sein kann ist dass die Firmen ihre Ergebnisse nicht veröffentlichen...).

Monger
2007-05-27, 18:58:11
Ich möchte nicht behaupten das NICHTS aus den Unis kommt, nur im Vergleich zu den meisten anderen Gebieten sehr viel weniger, weil die Industrie dominiert.

Gerade Compilerbau ist ein schlechtes Beispiel, da doch genau da nahezu alles bereits in den 60ern und 70ern entwickelt wurde, als Informatik in der Tat noch sehr stark aus den Unis getrieben wurde. Heute ist das aber anders.
Ich war ja auf der Berufsakademie, und gemessen an der Uni hatten wir ganz sicher kein besonders hohes akademisches Niveau. Aber ich muss sagen: was ich danach in der Wirtschaft erlebt habe, war vom intellektuellen Niveau her eher enttäuschend. Ich hätte doch erwartet, deutlich mehr von meinem Studiums-Wissen in der Realität wiederfinden zu können. Aber zumindest in meinem Bereich war da der Studienweg der Industrie um wenigstens ein Jahrzehnt voraus.

In der Industrie gilt das Prinzip: nur wirklich dann was ändern, wenn es gar nicht anders geht. Industriekunden sind die größten Innovationsbremsen die man sich vorstellen kann.
An der Uni sucht man nach umfassenden, abgeschlossenen Lösungen - auch für Probleme die noch gar nicht existieren. In der Industrie reagiert man nur, statt vorzeitig aktiv zu werden. Da geht es nicht um Wahrheit, Eleganz und Vollständigkeit, nichtmal so sehr um Zukunftsfähigkeit, sondern einzig und allein um die Frage: wird mir diese Entscheidung in den nächsten Jahren Geld einbringen?


Und um damit den Bogen zum ursprünglichen Thema zu schlagen: wenn man sich auf der Uni unfähig gefühlt hat, ist das völlig unwichtig. Im Beruf zählen sowieso ganz andere Kriterien. Sobald man erstmal fest angestellt ist, interessiert sich kein Schwein mehr dafür, was du ursprünglich gelernt hast.

Lokadamus
2007-05-27, 19:32:49
Es gibt nur sehr wenige SW Entwickler, die wirklich was drauf haben. Meine Erfahrung ist, dass in jedem (erfolgreichen) Team meist nur 1 oder 2 Könner auf 8 Mitläufer kommen. Die Könner ziehen den Rest mit.

Und ob man ein Könner ist hängt nicht davon ab, ob man ein Diplom hat oder nicht. Man zeichnet sich dadurch aus, dass man SW Design verstehtmmm...

Och, da gibt es auch noch so ein tolles Zertifikat. Nennt sich MCSE, was ich immer noch nicht gemacht habe.
Aber da gibt es Typen, die haben das Teil mit guter Note abgeschnitten und können trotzdem nichts und die sollen dann Server warten???

Das hat aber alles gar nichts mehr mit dem Eingangsthema zu tun ;( ...

Thomas(:
2007-05-27, 22:02:11
Du machst mir Hoffnung, da bin ich ja ein halbes Jahr vor dem Studium weiter als du ;D

LilaLauneBaer
2007-05-28, 12:08:57
Ein Grund, warum ich mich gegen ein Informatik-Studium und für eine (schulische) Ausbildung zum Informatiker entschieden habe. Denn hier verzichtet man auf viele unwichtige (?) Inhalte aus dem Studium und richtet das ganze in einem Verhältnis von 50% Praxis und 50% Theorie ungefähr aus. Also das was bei euch das Studium in mind. 4 Jahren nicht schafft, ist bei uns in 2 1/2 Jahren alles gut abgehandelt... von Grundlagen der Informatik über Software-Engineering, Datenbanken, diverse Programmiersprachen (C#, Java, C++) und Internettechnologien (xhtml, php etc.) bis zu angewandert Informatik.

Aber dennoch kann ich dein Problem nachvollziehen, sehr gut sogar! Aber es ist nunmal so, dass jede Ausbildung, egal ob Studium/betriebliche oder schulische Ausbildung unterm Strich eigentlich nur Grundlagen liefern, evtl. noch mit einigen Vertiefungen in manchen Bereichen.

Was ich dir aber noch raten würde wäre, sich ein wenig mit Datenbanken zu beschäftigen + sich ein gutes Buch mit Grundlagen der Informatik zu besorgen oder so! Halt wie eine CPU etc. aufgebaut ist... schaden kann das nicht!

Wenn du dich bei Datenbanken z.B. auf SQL erstmal beschränkst, ist das Thema auch nicht sooo kompliziert würd ich sagen! Jedenfalls kann man sich auch hier relativ einfach Grundlagen aneignen (Abfragen, Prozeduren und Trigger programmieren z.B.).

Viel Glück!

Spasstiger
2007-05-28, 13:31:12
Kein Arbeitgeber erwartet, dass die Leute von der Uni sofort die UML- und Programmiercracks schlechthin sind und Linux im Schlaf beherrschen.
Die spezifische Ausbildung auf einen Fachbereich kommt ja erst im Betrieb. An der Uni wird man nur auf die Arbeitsweise vorbereitet und lernt das Lernen (und man holt sich den Titel, der einen dazu berechtigt, mal das zu tun, was man gern tun möchte). Als Diplom-Informatiker wird man sein Leben lang lernen müssen, um den Fortschritt nicht zu verpassen.
Aber alles, was du brauchst für deine zukünftige Arbeit, wirst du dir bei deinem zukünftigen Arbeitgeber aneignen.

Du musst z.B. auch kein Java können, aber vom Studium her solltest du wissen, was Objektorientierung in Programmiersprachen ausmacht, so dass dir der Einstieg in Java leicht fallen wird.

Falls du Angst hast, direkt in die Industrie zu gehen, kannst du dich ja auch mal an der Uni umschauen nach Arbeitsmöglichkeiten. Vielleicht hängst du noch den Doktor dran, mit deinen Noten solltest du da keine Probleme haben. Und dann bist du auch mal richtig in der Forschung drin und musst nicht nur an der Oberfläche kratzen.

Endorphine
2007-05-28, 13:40:32
Ein Grund, warum ich mich gegen ein Informatik-Studium und für eine (schulische) Ausbildung zum Informatiker entschieden habe. Denn hier verzichtet man auf viele unwichtige (?) Inhalte aus dem Studium und richtet das ganze in einem Verhältnis von 50% Praxis und 50% Theorie ungefähr aus. Also das was bei euch das Studium in mind. 4 Jahren nicht schafft, ist bei uns in 2 1/2 Jahren alles gut abgehandelt...
[...] Du beurteilst ein Studium schlecht, ohne je selbst studiert zu haben? Das halte ich aber für reichlich anmaßend.

Eine Berufsausbildung hat ihre Stärken, ein Studium hat andere Vorteile. Du weißt gar nicht, welche Basis ein Studium einem beruflich legen kann, wenn es das richtige Fach für dich ist.

Ein Studium aus der Sicht eines Facharbeiters zu beurteilen ist genau so sinnlos wie als Studierter die Qualitäten eines Facharbeiters geringfügig herabschätzend abwerten zu wollen. Beides sollte man bleiben lassen und sich bewusst machen, dass beides Vor- und Nachteile hat und man eben zu den eigenen Möglichkeiten entsprechend etwas passendes ausbilden sollte.

Spasstiger
2007-05-28, 13:46:53
Eine Berufsausbildung hat ihre Stärken, ein Studium hat andere Vorteile. Du weißt gar nicht, welche Basis ein Studium einem beruflich legen kann, wenn es das richtige Fach für dich ist.

Ein Studium aus der Sicht eines Facharbeiters zu beurteilen ist genau so sinnlos wie als Studierter die Qualitäten eines Facharbeiters geringfügig herabschätzend abwerten zu wollen. Beides sollte man bleiben lassen und sich bewusst machen, dass beides Vor- und Nachteile hat und man eben zu den eigenen Möglichkeiten entsprechend etwas passendes ausbilden sollte.
Jopp, ein Studium und eine Ausbildung zum Facharbeiter sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe und keine von beiden Gruppen sollte sich das Recht herausnehmen, schlecht über den anderen zu reden.
Es sind einfach zwei völlig verschiedene Wege, die ein Mensch einschlagen kann, um zu seiner beruflichen und persönlichen Lebenserfüllung zu kommen.
Es ist auch nicht gesagt, dass der Studierte irgendwann mal finanziell besser dasteht. Alle Leute, die ich kenne, die richtig viel Kohle verdienen, haben nie studiert oder das Studium abgebrochen.
Es gibt aber halt Tätigkeiten, die man nur als Studierter ausüben kann bzw. wo man halt nur mit abgeschlossenem Studium Zugang findet.
Dafür muss der Facharbeiter in seinem Bereich nicht die Verantwortung tragen, die vielleicht sein studierter Vorgesetzter zu tragen hat.

LilaLauneBaer
2007-05-28, 14:08:16
Du beurteilst ein Studium schlecht, ohne je selbst studiert zu haben? Das halte ich aber für reichlich anmaßend.

Eine Berufsausbildung hat ihre Stärken, ein Studium hat andere Vorteile. Du weißt gar nicht, welche Basis ein Studium einem beruflich legen kann, wenn es das richtige Fach für dich ist.

Ein Studium aus der Sicht eines Facharbeiters zu beurteilen ist genau so sinnlos wie als Studierter die Qualitäten eines Facharbeiters geringfügig herabschätzend abwerten zu wollen. Beides sollte man bleiben lassen und sich bewusst machen, dass beides Vor- und Nachteile hat und man eben zu den eigenen Möglichkeiten entsprechend etwas passendes ausbilden sollte.

Hab doch nicht gesagt, dass ein Studium schlecht ist. Als ich vor der Entscheidung stand, zu studieren oder meinen jetzigen Weg einzuschlagen, hab ich genau überlegt, was mir wichtiger ist.

Und wenn ich sehe, dass in meiner (noch nicht einmal zur Hälfte abgeschlossenen) Ausbildung schon die Themen im Ansatz behandelt wurden (und auch noch intensiver behandelt werden), die dem Threadersteller fehlen, bestätigt mich das nur. Damit sage ich aber noch lange nicht, dass ein Studium schlecht ist. Wie du schon andeutest, man muss entscheiden, wo man seinen Schwerpunkt setzen möchte. Und mein Schwerpunkt war es halt, eher praxisorientiert meinen Weg zu machen. Und mit diesem Vorhaben würde ich mich an einer Hochschule i.d.R. nicht sehr wohlfühlen.

Und das soll ich auch nicht ansatzweise abwertend von mir gemeint sein, nur scheinen dem Threadersteller diese Punkte einfach zu fehlen, ob er sie braucht oder nicht, sei da mal dahingestellt. :smile:

PatkIllA
2007-05-28, 14:11:12
als Informatikstudent kann man doch auch recht problemlos nebenbei arbeiten gehen.
Da kann man auch praxisorientiert (je nach Stelle noch tiefer im Projektgeschäft) arbeiten und dabei auch vergleichsweise gut verdienen. Das wird dann auch bei den zukünftigen Arbeitgebern sehr gerne gesehen. Da wird auch problemlos über die meist längere Studiendauer hinweggesehen.

Der_Donnervogel
2007-05-28, 14:54:46
Dass man auf einer Uni nicht viel lernt, das man im Beruf einsetzten kann, sollte man eigentlich schon recht früh im Studium merken, und nicht erst knapp vor der Diplomprüfung.

Ich war auch erst an einer Uni eingeschrieben, hab dann aber gemerkt, dass das was da unterrichtet wird mich nicht wirklich weiterbringt. Ein paar Sachen sind zwar interessant, aber der praktische Nutzwert tendiert sehr oft gegen Null. Da mein Ziel nicht die Forschung ist, habe ich daher die logische Konsequenz gezogen und bin auf eine FH gewechselt.

Das wäre wohl in diesem Fall für den Threadersteller auch die bessere Variante gewesen. Allerdings ist das vielleicht immer noch eine Möglichkeit, denn falls er nach absolviertem Studium noch eine FH besucht, bekommt er sicher einiges angerechnet und kann sich dann dort den praxisbezogenen Aspekt aneignen. Ansonsten hilft nur der Sprung ins kalte Wasser der Berufswelt.

Von der "Praxistauglichkeit" sind nämlich Welten zwischen einem Uniabsolventen und einem FH-Absolventen. Beispielsweise wird an meiner FH oft an Projekten gearbeitet, ein komplettes Semester wurde auf englisch abgehalten und ein Berufspraktikum ist im Verlauf des Studiums ebenso verpflichtend. Das führt dazu, dass man sich in der Praxis viel schneller zurechtfinden kann als jemand von der Uni. Der Nachteil dagegen ist, falls man etwas im Bereich der Forschung machen will, ist man deutlich schlechter gerüstet. Theoretische Aspekte werden zwar auch vermittelt, allerdings bei weitem nicht in der selben breite und Tiefe wie an der Uni.

Schlussendlich ist es eben so, dass man sich die Bildungseinrichtung passend aussuchen sollte und nicht einfach irgendwas studieren und dann jammern, dass einem nicht das beigebracht wird, was man haben will. An der Uni ist nun einmal der Fokus ganz klar auf Theorie und Forschung ausgerichtet, an einer FH hingegen auf die Praxis. Wenn also jemand an einer Uni studiert und dann jammert, er kann nicht richtig programmieren, dann ist nicht die Uni schuld, sondern der Student, der ganz einfach die falsche Ausbildungsform gewählt hat.

Gast
2007-05-28, 15:08:47
Ich bin Informatik-Student direkt vor der Diplomarbeit. Habe somit die fachliche Ausbildung mit allen Prüfungen hinter mir. Mein "kleines" Problem: Ich kann nichts.

Haha, du bist lustig. Ich glaub schon alleine durch das nennen obiger Punkte liegst du einiges über dem Durchschnitt... du glaubst ja gar nicht wie viele Leute in den Chefsesseln sitzen und sowas von null Peilung haben...

Naja, dass die IT Ausbildung and Unis nicht besser ist als die der FHs, dass hat man ja schon öfter gehört.

Trotzdem, ich glaube du redest quatsch. Dein Wissen ist sicher überdurchschnittlich.
Du musst nur noch lernen professionell aufzutreten.

Huhn
2007-05-28, 15:31:29
Man kann meist mehr als man denkt und vor allem ist man nach dem Studium auch in der Lage, dass für den Informatikbereich wichtige Selbststudium durchzuführen. Die Lehre über das Studium oder darunter stellen kann man aber auch nicht. Immer die Sache was man später tun will mit seiner Ausbildung. Persönlich gefällt mir die FH besser was das Studium angeht. Trotzdem DU kannst mehr als du denkst und das du anfangs etwas orientierungslos bist nach dem Studium oder aber auch denkst du kannst selber nicht wirklich was.....das wissen die Firmen auch, denn die Personalchefs sind ja auch nicht mit ihrere Ausbildung auf die Welt gekommen.. also keine Angst bei Bewerbungsgesprächen und/oder dem ersten Job :)

Gast
2007-05-28, 16:15:35
Man kann meist mehr als man denkt und vor allem ist man nach dem Studium auch in der Lage, dass für den Informatikbereich wichtige Selbststudium durchzuführen.

Sollte man zumindest meinen. Ich habe schon genug studierte Akademiker in großen Firmen gesehen, die dermaßen unselbstständig sind. Die werden dann durch zig Schulungen geschickt und können am Ende doch nichts.
Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, dass dieses Bildungssystem vollkommen inkosistent ist. Und das ist auf beiden Seiten so, sowohl bei Ausbildung als auch Studium.

WhiteVelvet
2007-05-28, 16:18:32
Interessanter Thread, genauso denke ich im Moment auch! Man hat zwar sein Diplom in der Tasche aber man fühlt sich irgendwie nicht fit für den Arbeitsmarkt. Liegt aber eher an überdimensionierten Stellenausschreibungen und dem Ehrgeiz, dass man nun allwissend sein will. Ich kann da auch nur sagen, dass das Diplom in erster Linie bedeutet, dass man in der Lage ist, neue Themengebiete analytisch zu strukturieren, zu erlernen und dann anzuwenden. Das Vertrauen sollte man aber zu sich haben.

Gast
2007-05-28, 16:33:18
Mir ist da gerade ein Gedanke gekommen.

Du hast einfach nur Schiss zu arbeiten und suchst eine billige Ausrede.

Ist ein mehr oder weniger normales Phänomen bei Berufsanfängern.

Bedank dich bei unserem tollen Bildungssystem, das bis heute nicht in der Lage ist, den Leuten einen Berufseinstieg u.a durch Praxisnähe unvm. zu erleichtern.

Und werd erwachsen.
Arbeiten musst du eh für den Rest deines Lebens. Da können ein paar Monate Pause imho überhaupt nicht schaden.

Gast
2007-05-29, 06:59:18
http://www.c-plusplus.de/forum/viewtopic-var-t-is-182591.html

BananaJoe
2007-05-29, 07:47:50
Interessanter Thread, genauso denke ich im Moment auch! Man hat zwar sein Diplom in der Tasche aber man fühlt sich irgendwie nicht fit für den Arbeitsmarkt. Liegt aber eher an überdimensionierten Stellenausschreibungen und dem Ehrgeiz, dass man nun allwissend sein will. Ich kann da auch nur sagen, dass das Diplom in erster Linie bedeutet, dass man in der Lage ist, neue Themengebiete analytisch zu strukturieren, zu erlernen und dann anzuwenden. Das Vertrauen sollte man aber zu sich haben.

So sieht es aus... das Gefühl des Threadstartes kenne ich auch, manchmal habe ich das Gefühl ich lerne so ziemlich "Alles" in meinen Studiengang, bis halt auf das was ich eigentlich studiere.. ;D

Wollte eigentlich nie so ein studierter Trottel werden, nun bin ich es wohl doch geworden... Muss man halt hoffen- und in der Regel ist es auch so- das einem der Arbeitgeber eine gewisse Einarbeitungszeit gibt (in größeren Firmen wohl besser), da ich aber auch nebenbei arbeite, hab ich auch schon anderes kennengelernt.."das müssen sie doch aus dem effeff beherrschen"... :P

Aber wohl ist die Erkenntnis, dass man eigentlich gar nicht so fit ist, vielleicht gar nicht so falsch, denn wenn ich mir viele meiner Mitstudenten ansehe, haben die oft weit weniger Plan von der Sache, allerdings meinen sie nur weil sie studiert haben, jetzt alles zu wissen und zu können. Für die dürfte der anschließende Dämpfer in der Arbeitswelt härter ausfallen..

Gouvernator
2007-05-29, 09:14:43
Wirklich produktiv arbeiten kann er ja ehe in 3-4 Jahren. Zuerst macht er nochmal eine "handwerkliche Ausbildung" in jeweiligem Betrieb die führen ihn schon sicher an die Sache ran. Als studierter denke ich hat man einfach bewiesen etwas lernen zu können - mehr nicht. Gelernt wird erst im Betrieb... Oder man ist angehender Dr. Dr. Prof. X. Sowieso, DANN wird im Betrieb sofort verlangt :D

Shink
2007-05-29, 09:16:41
Hmm... irgendwie sehe ich mich genötigt, das Informatik-Studium zu verteidigen, da ich mich sehrwohl gut vorbereitet fühlte, als ich nach dem ersten Studienabschnitt nebenbei ins Arbeitsleben einstieg.
Allerdings kenn ich auch genug Studienkollegen, die zeitweise keine Ahnung hatten - die meisten wurden aber früher oder später aus finanziellen Gründen dazu gezwungen, sich mit der Praxis anzufreunden.

PatkIllA
2007-05-29, 09:16:48
Ist denn hier keiner der Studierenden nebenbei am Arbeiten, um da praktische Erfahrung zu sammeln und sich das Studium zu finanzieren?
Ich dachte, dass sei eher die Regel.

Elrood
2007-05-29, 09:49:25
Ein paar Kommentare die ich während meines Studiums gesammelt habe:

- Lernen was Du brauchst, tust Du erst im Job.

- Ein Prof von uns meinte mal, dass das was wir lernen, wir wahrscheinlich eh nie brauchen werden, aber das dies auch nicht im Fokus des Diploms liegt.
Diplom haben bedeutete für ihn: Dieser Mensch hat unter Druck (Prüfungen) was geleistet und bis zum Ende durchgehalten. Und darauf kommts wohl an. Das man sich in kurzer Zeit in Themengebiete einarbeitet und dieses dann unter Druck zur Schau stellt.

- Wissen hat eine Halbwertzeit von 2 Jahren. Sprich nach 4 Jahren Uni kannste gleich wieder von vorne anfangen. :smile:

Shink
2007-05-29, 10:24:48
Ach ja: Etwas ganz wichtiges hab ich vergessen:
Die Zeit des Diplomarbeitschreibens ist für sehr viele Studenten eine Nervenprobe. Entweder man redet sich ein, dass man den Inhalt des Studiums ohnehin nie brauchen wird oder man arbeitet bereits und denkt, dass man den Titel ohnehin nie brauchen wird.
Das ist wohl normal (zumindest wars bei mir und den meisten Leuten, die ich kenne, so).

jazzthing
2007-05-29, 10:59:09
In fast jedem Studiengang lernt man im Prinzip nur Organisation der eigenen Arbeit und das Arbeiten unter Druck. Das gilt vor allem für Geistes- und Wirtschaftswissenschaften, aber auch mit Einschränkung fuer die Techniknerds ;)

Mein bester Freund ist Dipl.Inf und promoviert gerade. Er hat auch nur Grundlagenwissen über Programmierung. Das Informatikstudium besteht nun mal zu 90% aus reiner Mathematik. Sein Spezialgebiet ist Künstliche Intelligenz. Das, was er jetzt an Softwareskill braucht (C# zB.) bringt er sich selbst bei, das ist Bestandteil der Promotion.

Also keine Sorge, wie die meisten hier sagten, wichtig sind vor allem deine sogenannten Softskills, der Rest kommt von allein. Ich bin studierter Medienwissenschaftler und brauche nix von dem, was ich im Studium gelernt habe ;)

PatkIllA
2007-05-29, 11:01:09
IDas Informatikstudium besteht nun mal zu 90% aus reiner Mathematik.Kann ich so nicht bestätigen.

govou
2007-05-29, 11:16:03
Ist denn hier keiner der Studierenden nebenbei am Arbeiten, um da praktische Erfahrung zu sammeln und sich das Studium zu finanzieren?
Ich dachte, dass sei eher die Regel.Sowas soll es geben. Gibt sogar welche die gammeln die Semesterferien komplett durch oder Arbeiten in Bereichen, die überhaupt nichts mit dem Studium zu tun haben. Ich bin Netzwerkadministrator im Wohnheim, was will man mehr :biggrin:.

jazzthing
2007-05-29, 11:22:05
Ich habe während des Studiums alles mögliche gejobbt, von Promotion über Fitnesstudio bishin zum Kassieren im Supermarkt. Einen Nebenjob zu finden, der "studienbegleitend" ist und von dem man leben kann ist schwierig. Zumindest als Geisteswissenschaftler. HiWi-Stellen mal außen vor. Klar, als Informatiker fällt einem die Sache da schon leichter, vor allem wenn man freiberuflich Projekte machen kann.

Kann ich so nicht bestätigen.

Kommt sicherlich auf die Uni an, an FHs ist das ganze meist praxisnäher. Artverwande Studiengänge bei uns hier in Chemnitz (Medieninformatik zB.) sind auch praxisorientierter als die "reine" Informatik.

PatkIllA
2007-05-29, 11:28:43
Sowas soll es geben. Gibt sogar welche die gammeln die Semesterferien komplett durch oder Arbeiten in Bereichen, die überhaupt nichts mit dem Studium zu tun haben. Ich bin Netzwerkadministrator im Wohnheim, was will man mehr :biggrin:.
Und da gibt es Geld für? Ich krieg da bestenfalls in dem Sinne dafür, dass ich Internet und Telefon für wenige Euro bekomme?

Basti_1985
2007-05-29, 13:01:37
Nun irgendwie hat dieser Beitrag so ein Effekt der Verallgemeinerung. Ein Bekannter studiert ebenfalls an einer Universität und erzählt mir auch recht viel davon, wie das Studium abläuft. Er lernt sehr viele praktisch bezogene Dinge an seiner Uni (z.B. umfassenderes Programmieren, Programmentwicklung in Teams, viele Praktika etc.), , und hat auch - obwohl er recht viel Ahnung hat - "nur" mit einer 3,0 im 1. Semester absolviert. Also vielleicht kann man das auch nicht so generell über Unis sagen...

Ich denke mal auch, dass du vielleicht mehr kannst, als du selbst einschätzt.
Zu einem Diplom kommt man ja auch nicht einfach so... eigentlich. Mich wundert es ein wenig, dass du schreibst, du hättest nur durch "Auswendiglernen" die Semester absolviert. Vielleicht ist das nur deine falsche Wahrnehmung?
Ich kann leider dir keine praktische Tipps geben, weil ich noch nicht studiere oder studiert habe. Während ich der Meinung war, nicht genug in Informatik im Gym. gelernt zu haben (arbeiteten z.B. bis zur 13. nur mit Pascal...) , hat eine Informatiklehrerin immer gesagt, ich hätte mir schon Grundlagen für ein Studium in der Informatik (u.ä.) geschaffen.
Ich glaube, viele schätzen ihre Fähigkeiten falsch ein, deshalb gibt es wohl auch so viele, die zwar viel wissen, es aber schlecht verkaufen können.

Manchmal ist vielleicht auch weniger mehr. Es ist stark davon abhängig, wie stark das "Förderungsbewusstsein" des Arbeitsgebers ist. Möchte er Leute haben, die er noch fördern kann oder möchte er Allrounder.
Viele sprachen es auch an: du kannst ja auch zum Quereinsteiger werden und somit im Bereiche einsteigen, wo dein theoretisches Wissen sehr gefragt sein könnte.

Schon komisch, ich mache mir jetzt schon vor dem FH-Studium eine Vorstellung wie ich noch Java, Linux und mein Global-Englisch lernen und verbessern kann. Manches werde ich nur bedingt brauchen... ich habe eigenartigerweise sehr strenge Vorstellung eines Studiums (, sicher auch weil meine gesamte Familie gegen das Studium ist und war.)

The_Invisible
2007-05-29, 13:34:16
mir kommts sowieso vor da für jeden schei* job in stellenausschreibungen schon ein diplom bzw abitur/matura oä verlangt wird was völliger nonsens ist.

mein cousin hatte voriges jahr die HAK abgeschlossen und hatte über 100 bewerbungen geschrieben bzw sich an diversen stellenausschreibungen beworben und hatte jetzt erst mit müh und not nen posten bei ner gärtnerei erhalten wo er manchmal selber hand anlegen darf. grund war zumeist "keine berufserfahrung, können wir nicht gebrauchen".

schule und arbeit sind eben wie theorie und praxis. es gehört zwar beides zusammen aber unterscheiden sich doch grundlegend. wobei man in nem info. studium noch das meiste für die praxis lernt was ich mich so umgehört habe.

mfg

Shink
2007-05-29, 14:28:08
Schon komisch, ich mache mir jetzt schon vor dem FH-Studium eine Vorstellung wie ich noch Java, Linux und mein Global-Englisch lernen und verbessern kann. Manches werde ich nur bedingt brauchen... ich habe eigenartigerweise sehr strenge Vorstellung eines Studiums (, sicher auch weil meine gesamte Familie gegen das Studium ist und wahr.)
Ich denke, mit dieser Einstellung wirst du auch das herausholen können, was du möchtest:
Wenn man will, kann man so studieren, dass man viel Programmieren "muss" (frei wählbare Projekte, Wahlfächer,...).

Wenn nun manche für die FH plädieren: Da gibt es die bereits angesprochene Frage der Halbwertszeit von Wissen. Je praxisnäher die Ausbildung, desto mehr trifft das zu.

Eine Meinung, die ich auch schon öfters gehört habe: "Wollte ich etwas praxisnahes in Informatik lernen, würde ich nicht studieren." Ist auch nicht falsch: Einen nicht gerade perfekt bezahlten Programmiererposten bekommt man wohl auch ohne Abschluss, wenn man das Wissen woanders her hat.
Will man später mal Manager, Consultant o.ä. werden schadet ein Studium sicher nicht und einem BWLler ist man doch "etwas" Fachwissen und Einblick in die Materie vorraus.

/dev/NULL
2007-05-29, 14:42:59
Ich seh das ähnlich wie mein Vorposter:
die "Programmiersklaven" (Sorry) sind fähig im coden, brauchen kein Studium usw.

Ein Studium hat (sollte) einen gewissen Blick über den Tellerrand erlauben Kommt dann der Chef und sagt: programmier mir einen Suchalgorithmus der die kürzeste Strecke, optimale XY errechnet wird ein Coder sich dran machen und einen tollen Algorithmus erdenken, während Du Dich vielleicht an Komplexitätstheorie und NP Vollständigkeit entsinnst und zum Cheffe gehen kannst und sagst: Das geht nicht aber es gibt Methoden wo wir relativ nah an ein gutes Ergebniss kommen..

Auch machen sich viele Programmiere nicht so den Kopf über Sicherheit (mein gewähltes Schwerpunktthema im Studium), Planung von Projekten usw..

Ein Studium bringt in den seltensten Fällen den geborenen Programmierer, Datenbankexperten oder Softwareentwickler hervor.
Einen Überblick über die relevanten Themenbereiche und Dir eine Möglichkeit dein Interessengebiet offenzulegen sollte es schon bringen.

Und die ich kann nix Einstellung kommt imho häufiger vor.. bewirb Dich einfach sag: ich hab die Ausbildung (mit guten Noten, heißt ich kann lernen/verstehen/anwenden) und bin bereit etwas zu machen.. das wird bei deinen Noten vermutlich reichen um in ein paar Jahren über dein post zu lachen, wenn Du mit deinem Benz davonfährst ;-)

Matrix316
2007-05-29, 15:17:48
Ein Studium bringt in den seltensten Fällen den geborenen Programmierer, Datenbankexperten oder Softwareentwickler hervor.

Wobei aber gerade das bei vielen Stellenangeboten bzw. von vielen Firmen gesucht wird, so nach dem Motto: Wer studiert hat und einen guten Abschluss hat, der kann alles und weiß alles...:(

/dev/NULL
2007-05-29, 15:20:19
Ich denke das die Anforderungen in den Jobangeboten maßlos überzogen sind (25 Jahre alt, Ausbildung, Studium, 3 Sprachen, 2 Jahre ausland und 5 Jahre Projekterfahrung)

Einfach mal bewerben.

Der_Donnervogel
2007-05-31, 19:12:38
Wenn nun manche für die FH plädieren: Da gibt es die bereits angesprochene Frage der Halbwertszeit von Wissen. Je praxisnäher die Ausbildung, desto mehr trifft das zu.Das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Für jemanden der nicht in im universitären Umfeld bleiben will ist dies allerdings das deutlich geringere Übel, als das viele Uniwissen das zwar seine Gültigkeit behält, aber dessen praktischer Nutzwert gegen Null tendiert. Beispielsweise Dinge wie Turingmaschinen sind zwar nicht uninteressant, aber wie oft muß man schon zeigen ob etwas berechenbar ist?
Ich seh das ähnlich wie mein Vorposter:
die "Programmiersklaven" (Sorry) sind fähig im coden, brauchen kein Studium usw.
Ja dafür braucht es wirklich kein Studium. Im Prinzip braucht man ein Studium sowieso nur um sich einen Titel vor den Namen schreiben zu können, den Rest kann man auch so erwerben. Bei uns an der FH ist es so, dass einige Vorlesungen/Seminare von externen, die direkt aus der Wirtschaft kommen und teilweise auch nicht studiert haben, gehalten werden. Man sollte sich auf keinen Fall täuschen, nur weil jemand kein Studium hat, heißt das noch lange nicht, dass die Leute auf den Kopf gefallen sind. Wenn man sich mal mit denen etwas näher unterhält (an einer kleinen FH geht sowas), merkt man schnell was die Leute alles auf dem Kasten haben. Vor allem wenn die mal 30 oder 40 Jahre Berufserfahrung haben, braucht man mit denen erst gar nicht diskutieren, denn die haben immer noch ein Argument in Petto, an das man selber nicht im Traum denken würde. ;)
Ein Studium hat (sollte) einen gewissen Blick über den Tellerrand erlauben Kommt dann der Chef und sagt: programmier mir einen Suchalgorithmus der die kürzeste Strecke, optimale XY errechnet wird ein Coder sich dran machen und einen tollen Algorithmus erdenken, während Du Dich vielleicht an Komplexitätstheorie und NP Vollständigkeit entsinnst und zum Cheffe gehen kannst und sagst: Das geht nicht aber es gibt Methoden wo wir relativ nah an ein gutes Ergebniss kommen..Na ja, es ist noch nichts bewiesen. Vielleicht findet der Programmier ja einen Algorithmus und zeigt so, daß P=NP. ;D

Demirug
2007-05-31, 21:55:10
„Ich gratuliere ihnen zu ihrem Abschluss. Sie werden es damit sicherlich zu einigem Erfolg bringen. Den wahren Erfolg werden allerdings nur ihre zukünftigen Chefs haben. Sie kennen diese Person vielleicht noch aus ihrem ersten Studienjahr. Während sie jedoch weiter studiert haben hat ihr zukünftiger Chef hingeworfen. Ihr neuer Chef könnte aber genauso ein alter Highschool Mitschüler sein. Die Zeit die sie in diesen alten Gemäuern verschwendet haben hätten sie wie ihre zukünftigen Chefs auch besser nutzen können.“

Etwas frei aus der Erinnerung nach Larry Ellison anlässlich einer Abschlußfeier.

The_Invisible
2007-05-31, 22:06:19
„Ich gratuliere ihnen zu ihrem Abschluss. Sie werden es damit sicherlich zu einigem Erfolg bringen. Den wahren Erfolg werden allerdings nur ihre zukünftigen Chefs haben. Sie kennen diese Person vielleicht noch aus ihrem ersten Studienjahr. Während sie jedoch weiter studiert haben hat ihr zukünftiger Chef hingeworfen. Ihr neuer Chef könnte aber genauso ein alter Highschool Mitschüler sein. Die Zeit die sie in diesen alten Gemäuern verschwendet haben hätten sie wie ihre zukünftigen Chefs auch besser nutzen können.“

Etwas frei aus der Erinnerung nach Larry Ellison anlässlich einer Abschlußfeier.

wie wahr, wie wahr...

kenne ziemlich viele chefs die ne höhere schule abgebrochen haben bzw pflichtschule gemacht haben und denen dipl. ings. und sonstige leute mit akademischen titel unterworfen sind. es gibt eben dinge die kann man bei keinem studium lernen.

mfg

jagger
2007-05-31, 22:39:05
... aber heisst auch net das alle die abbrechen auch Chefs werden :wink:

naja, wie schon gesagt Studium ist zwar dazu da sich Grundwissen und auch Spezialwissen anzueignen, aber in erster Linie befähigt man sich in Themengebieten einzuarbeiten. Und ich denke mal das kannst du doch...

Gast
2007-06-01, 08:39:02
ein Grund dafür dürfte sicher auch in der inflationär guten Notenvergabe liegen.
Gab es einen guten Artikel im Spiegel vor 2 Wo. Wenn die Meisten einen 1,xx Durchschnitt haben, ist es schwer überhaupt nach Noten auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten.
Ich erinnere mich nur gern an unsere Programmier'-Klausur (studiere Mathe), da gabs nen hohen Schnitt von 1,0, aber die Meisten wissen das sie's eigentlich nicht können.

Endorphine
2007-06-01, 08:53:23
„Ich gratuliere ihnen zu ihrem Abschluss. Sie werden es damit sicherlich zu einigem Erfolg bringen. Den wahren Erfolg werden allerdings nur ihre zukünftigen Chefs haben. Sie kennen diese Person vielleicht noch aus ihrem ersten Studienjahr. Während sie jedoch weiter studiert haben hat ihr zukünftiger Chef hingeworfen. Ihr neuer Chef könnte aber genauso ein alter Highschool Mitschüler sein. Die Zeit die sie in diesen alten Gemäuern verschwendet haben hätten sie wie ihre zukünftigen Chefs auch besser nutzen können.“

Etwas frei aus der Erinnerung nach Larry Ellison anlässlich einer Abschlußfeier. Deutschland ist nicht die USA.

Gouvernator
2007-06-01, 08:59:06
Deutschland ist nicht die USA.

Ich kenne jemanden der mit 20 seine Baufirma eröffnet hat... Kurz davor war er noch drogensüchtig. Wie er manchmal erzählt gibts im AA kleine Irritationen wenn er dort aufkreuzt. Die denken nämlich er sei ein Arbeitsloser :biggrin: dann wo sie aber merken das er gekommen ist als Arbeitgeber ändert sich ihr Umgang mit ihm schlagartig ^^

Shink
2007-06-01, 10:40:16
Nun ja; jeder kann Glück haben. Soziale Studien zeigen, dass solche Leute trotzdem öfters vor Problemen stehen, da ihnen der Rückenhalt fehlt.
Je höher Bildung und Stand, desto besser sind die Chancen, aus Pechphasen im Leben wieder rauszukommen.
Klar kann man das vielleicht durch Risikobereitschaft, spezielle soziale Fähigkeiten o.ä. ausgleichen, aber das ist vielen nicht gegeben.

Bill Gates hat keine Hochschulausbildung, war ein Freak, begabt, zur rechten Zeit an den richtigen Dingen dran und hat so einiges geschafft.
Nur: Wieviele Leute mit ähnlichen Vorraussetzungen haben es nicht geschafft?

Gouvernator
2007-06-01, 12:26:41
Nun ja; jeder kann Glück haben. Soziale Studien zeigen, dass solche Leute trotzdem öfters vor Problemen stehen, da ihnen der Rückenhalt fehlt.
Je höher Bildung und Stand, desto besser sind die Chancen, aus Pechphasen im Leben wieder rauszukommen.
Klar kann man das vielleicht durch Risikobereitschaft, spezielle soziale Fähigkeiten o.ä. ausgleichen, aber das ist vielen nicht gegeben.

Bill Gates hat keine Hochschulausbildung, war ein Freak, begabt, zur rechten Zeit an den richtigen Dingen dran und hat so einiges geschafft.
Nur: Wieviele Leute mit ähnlichen Vorraussetzungen haben es nicht geschafft?

Da hast du wohl nicht viel Ahnung von der Materie
;)

Rainman2k
2007-06-01, 13:49:27
huuh,
hier mal mein Statement, aus genau der anderen Sicht.

Ich wollte dahin, wo ihr seid.
Mir misslang der Weg, der Erste Schritt.
Seit ich 7 bin habe ich mit Pcs zu tun.
Anfangs nur Commodore 128 D, und gedaddelt.
Ab etwa meinem 10ten Lebensjahr fing ich an, Dos Befehle zu lernen.
Mit etwa 14 Nahm mein Vater mich des öfteren zu Kundne mit, zwecks Fehleranalyse usw.
mit 16 baute ich mein erstes "richtiges" Netzwerk auf (wobei Netzwerk ansich schon mit etwa 11 anfing, BNC mit BNC Hub mit paar Kumpels) mit 300 Arbeitsstationen.
Vor fast 10 Jahren dann haben sich meine Eltern getrennt, was dazu führte das mein Vater etwa ab dem 15ten Lebensjahr nichtmehr im Ort wohnte (50 km entfernt)
Mittlerweile betreue ich nebenher einen Kundenstamm, der durch Mund zu Mund Propaganda grösser ist wie der von Vaters Firma, die schon 25 Jahre existiert.
Mein Problem:
Ich kann nur nebenbei arbeiten, da nicht Offiziell gelernt.
(Aushilfsweise in Vaters Firma, Kunden und Firmensupport)
Habe während meines versuches des Fachabi im IT Bereich C++ angeschnitten, Linux (zumindest SuSe seitig) fange ich egrade an, mir beizubringen.
Ich wollte dahin wo ihr seid, um damit richtig kohle zu machen.
Nun bin ich Elektroinstallateur... der seit Januar aus seinen Prüfungen raus ist.
Überlegung nun ist, im Bereich der neuen Lehrberufe (elektroniker im Bereich blabla) das nachzuholen.
Und eventuell später mit Meistertitel weiterzumachen.

Ich sag euch nur: der Weg ist schwer, mühsam.
Aber bringt es euch bei, das wird imme rmehr kommen, ich sehe es ja selber in "meiner kleinen Pc Welt" was die Leute immermehr an Problemen bekommen.
Fangt an, mit irgendwelchen Test Pcs zu experimentieren, egal was.
Es gibt für alles Foren, irgendwnan werdet ihr merken, das ei Punkt erreicht ist, an dem ihr mit Gefühlsmässigem Agieren alles richtig macht.
Und dadurch existieren meine Pc Hilfsdienste. Bauchgefuehlentscheidungen.
Und das ohne Dipl. Ingeneur...
Mein Tipp:
Zieht das Ding durch, dann seit ihr was.
Praktische Erfahrungen holt ihr euch am besten in Mini / kleinen Betrieben, die Servicedienst fahren.
Am besten dort erstmal Pcs, die hingebracht werden "bearbeiten" und danach rausfahren.
Wenn der Laden gut laueft, könnt ihr nach etwa 2 Jahren sagen das ihr frei heraus Entscheidungen trefft, die passen.
Und wegen der Depris:
Wollt ihr dne Weg andersherum machen, wie ich ihn versuche?
In der heutigen Welt ist kein PLatz für Depris.
Ihr habt was geschafft.
Und Entwicklung ist kein schlechtes Management, wenn ihr dahin wollt.
Die Noten in den Fächern während des Fachabis waren 1 - 2, also eigentlich nicht meckernswert.

Aber ich denke, das wenn ich mich heute an c++ setzen würde nix gepeilt bekomme.
Zumal SPS Programmierung (Mess und Regeltechnik Firma, in de rich lernte) ziemlich abstumpft.
Und Bill Gates hatte überhaupt keine Ahnung, er weiss warscheinlich nichtmal heute 10% der Dos Befehle.
Der Kerl hatte viel glück und hat zum richtigem Zeitpunkt mit Dos den richtigen einkauf gemacht.
Mal davon ab, nutze ich heute noch caldera Dos für Bootdisketten (Netzwerke, Novell) anstelle von M$ Dos.


Gruss,
Marc

Gast
2007-06-01, 15:05:57
Da hast du wohl nicht viel Ahnung von der Materie
;)
Naja, wenigstens keine Abgeschlossene Hochschulausbildung (2 Jahre neben der Arbeit ist wohl nicht sehr viel).
Er konnte wohl einiges, wenn auch seine Verkaufsfähigkeiten und Glück überwogen, aber darum gehts hier ja eigentlich nicht.

Gouvernator
2007-06-01, 15:54:34
Das er keine Abschlüsszeugnisse hatte heisst er war dümmer als alle anderen... Da wo er studiert hat war wohl alles auf ziemlich hohem Niveau. Man muss ja bedenken der hatte Zugang zum Supercomputer, ne...^^

Marscel
2007-06-01, 16:03:07
Ich denke das die Anforderungen in den Jobangeboten maßlos überzogen sind (25 Jahre alt, Ausbildung, Studium, 3 Sprachen, 2 Jahre ausland und 5 Jahre Projekterfahrung)

Einfach mal bewerben.

Das finde ich nicht, 2 Fremdsprachen (Englisch und andere darüber hinaus solide), 2 und mehr Skript-/Programmiersprachen flüssig, ein paar Spezialisierungen (DBs, Netzwerk, 3D...), Kenntnisse in Bedienung, vielleicht sogar Aufbau, die über Windows XP hinausgehen und noch eine ganze Menge mehr, z.B. Projekterfahrungen, Fähigkeiten zum Erkennen/Lösen von Problemen, ist wirklich erfüllbar.

Ich, 16, arbeite neben der Schule in einer Firma für Softwareentwicklung, Schwerpunkt Datenbanken. Diese Firma hat in ihren Jobsuchen weitaus weniger Ansprüche als die, die man in heise & Co findet. Abgesehen davon, dass ich als Schüler der Klasse 11 noch etwas beschränkt in Mathekenntnissen bin, die man vielleicht für andere, in der Industrie relevante Dinge braucht, bin ich für das, was hier getan wird, ein vollkommen qualifizierter Mitarbeiter, meine Kenntnisse gehen noch weiter über das hinaus, was hier gefordert wird, das wird halt im privaten Bereich angewendet. Hier wird eine ABAP-ähnliche Sprache zum Entwickeln verwendet, die jeder Mitarbeiter erst Mal lernen muss.

Und das Hauptproblem ist, dass entweder keine Leute gefunden werden, die das nötige Zeug zum Programmierer hier haben oder dass diejenigen, was Vergütung angeht, zu hohe Ansprüche für eine 10-Mann-Firma haben. Das sind beides Leute mit Studium oder Hochschluabschluss und Leute, die schon mal irgendwo gearbeitet haben.

Nun muss ich als 16 jähriger, noch ohne irgendwelche regulär geforderten Abschlüsse, da oft müde drüber lachen...

Endorphine
2007-06-01, 20:49:09
Das finde ich nicht, 2 Fremdsprachen (Englisch und andere darüber hinaus solide), 2 und mehr Skript-/Programmiersprachen flüssig, ein paar Spezialisierungen [...] ist wirklich erfüllbar.

Ich, 16, [...] (Ich habe mich mal kurz auf deiner HP etwas rumgeschaut und einen Schwung Postings von dir gelesen.)

Jemand wie du ist die große Ausnahme. So wie ich es kenne sind die meisten in deinem Alter mit sich selbst, mit dem erwachsen-werden und ihrem sozialen Umfeld und der Schule schon so ausgelastet, dass überhaupt gar keine Energie mehr verfügbar ist um bereits die berufliche Laufbahn zu beginnen. Und noch weniger wissen in dem Alter schon wirklich, was sie gut können und feilen daher auch (noch) nicht an ihren beruflichen Fähigkeiten. Es war ja noch gar keine Gelegenheit, auszutesten, wo die eigenen Fähigkeiten und Neigungen liegen.

Dafür sind andere wieder im "Real Life" frühzeitig schon recht erfolgreich.

Die meisten jungen Menschen haben eben erstmal primär andere Ziele und zwar im privaten Bereich und ihrem sozialen Umfeld. Dass sie ihr Leben auch von irgendwas finanzieren müssen wird erst später bewusst. Dazu kommt, dass auch bei den wenigsten die privaten und beruflichen Interessen deckungsgleich sind.

Rainman2k
2007-06-02, 01:48:22
(Ich habe mich mal kurz auf deiner HP etwas rumgeschaut und einen Schwung Postings von dir gelesen.)

Jemand wie du ist die große Ausnahme. So wie ich es kenne sind die meisten in deinem Alter mit sich selbst, mit dem erwachsen-werden und ihrem sozialen Umfeld und der Schule schon so ausgelastet, dass überhaupt gar keine Energie mehr verfügbar ist um bereits die berufliche Laufbahn zu beginnen. Und noch weniger wissen in dem Alter schon wirklich, was sie gut können und feilen daher auch (noch) nicht an ihren beruflichen Fähigkeiten. Es war ja noch gar keine Gelegenheit, auszutesten, wo die eigenen Fähigkeiten und Neigungen liegen.

Dafür sind andere wieder im "Real Life" frühzeitig schon recht erfolgreich.

Die meisten jungen Menschen haben eben erstmal primär andere Ziele und zwar im privaten Bereich und ihrem sozialen Umfeld. Dass sie ihr Leben auch von irgendwas finanzieren müssen wird erst später bewusst. Dazu kommt, dass auch bei den wenigsten die privaten und beruflichen Interessen deckungsgleich sind.




Dazu kann ich nur melden, das es a: die Leute gibt, die fürs Arbeiten Leben, und dementsprechend Kohle mit nach hasue bringen.
es B, Leute gibt, die sich denken ich komm shcon irgendwie durch (und dies auch schaffen)
und c, die armens chweine, die meinen sie bräuchten nix zu tun und kriegen alles vom sozialem (zwangssozialem umfeld) gesponsort.
Will hier keine Diskussion anfordern, aber ich würde mir mal gedanken machen warum wir Leben.
Damit wir gute Programmierer werden, di einem kleinem Betrieb gut Kohle einfahren, und das nur, damit sich dessen Chefetage die Tasche vollmacht?
Und das alles, um sich um ein "paar" Kröten mehr zu verdienen?

Sorry, dann setz ich das Wissen lieber garnicht oder sinnvoller ein.. (für andere Leute, aus der mittelunteren Schicht..)#

Aber wie so alles im Leben, ist das eine Prioritäten Sache.
Gruss.
Marc

Marscel
2007-06-02, 17:17:09
[...]

Du hast mich perfekt erfasst.

Matrix316
2007-06-02, 19:01:13
Das Problem ist nur, wenn man auf dem Land wohnt, ist es schwer wenn man keine Firmen und Kunden in der nähe hat, wo man sowas gewinnbringend machen kann. Außerdem, als ich 16 war, 1994, war es ungleich schwerer solche Firmen zu finden, zumal es damals quasi noch kein Internet bzw. www gab. Wer heute mit dem Studium fertig ist, der ist auch schon älter und als er 16 war, ist dann auch schon etwas her gewesen. Wer heute 16 ist, der hat es ungleich einfacher Firmen zu finden, wobei das Problem immer noch ist, wie man dann in die Firma kommt, wenn diese ca. 40 km weiter weg ist. Zug ist auch nicht billig, Mopped ist zu langsam...;)

Ectoplasma
2007-06-03, 17:35:41
@Gast, ich muss den Hut vor dir ziehen. Der Grund ist der, dass du im Gegensatz zu 80% aller Studenten nicht unter Selbstüberschätzung leidest und vorallem Selbstreflexion hast.

Du brauchst vor der Arbeitswelt wirklich keine Angst zu haben. Ich kann dir aber empfehlen, dass du einfach mal versuchst, dich mit einer Sache zu beschäftigen. Z.B.: mit Java oder .NET. Das sind sehr gefragte Themen.

Naja ich bin kein Arzt, aber deine Depression könnte vielleicht darin begründet liegen, dass du zu intelligent bist. Das meine ich jetzt ernst. Du musst versuchen, deine Depression los zu werden (natürlich leicht gesagt, wenn man selber keine hat).

Gast
2007-06-03, 19:54:06
Ich denke eines der Kernprobleme an einem Uni Studium hat der Ersteller dieses Forum Eintrages schön auf den Punkt gebracht. Die Uni ist ein wenig wie ein Schwimmbecken. Man wird reingeworfen und kann sich entweder über Wasser halt und man säuft ab. Der Bademeister interessiert sich eher wenig für seine Gäste und einige der anderen Badegäste machen einem das Leben auch nicht leichter. Am Ende geht man entweder unter oder man verlässt das Becken um in ein größeres Becken zu wechseln.

Was ich damit sagen möchte, an der Uni interessiert sich niemand für das persönliche Schicksal. Entweder man nimmt die Sache selber in die Hand und kümmert sich beispielsweise um Praktika, Auslandsaufenthalte, interessante Kurse und Seminare, oder man bricht vorzeitig ab bzw. schleppt sich durch ohne wirklich vorangekommen zu sein. Ein weiterer Fehler ist der, das viele Studenten gerne den Weg des geringsten Wiederstandes gehen. Sich gezielt die Kurse rauszuchen wo man am leichesten die Scheine abgreifen kann, ohne das man am Ende was sinnvolles gelernt hat.

Daher muss schon ein wenig Kritik berechtigt sein. Um ein Praktika oder den Auslandsaufenthalt muss man sich schon selber aktiv kümmern. Beziehungsweise einfach mal bei der Jobmesse oder bei einem Firmenvortrag aktiv werden. Firmen sind auf der Suche nach engagierten Mitarbeitern die selber Initiative zeigen.

Das Firmen auf durchaus überzogene Vorstellungen bei den Berufsqualifikationen haben, bestreitet sicherlich kein. Jedoch gilt auch hier immer noch das Prinzip Angebot und Nachfrage. Außerdem geht es nicht immer darum alle Themen perfekt zu beherrschen. Von einem Uni Absolventen kann aber verlangt werden, einzelne Bereiche vertieft zu haben und Dinge in einen Gesamt Kontext bringen zu können. Zum Bsp. wird von dem Leiter einer größeren IT-Abteilung nicht verlangt die Server selber per Kommandozeile aufzusetzen, jedoch sollte der Leiter schon die Grundprinzipien der Rechner oder Netzwerk Architektur verstanden haben um Lösungsansätze bewerten zu können. Solche Kenntnisse und deren Anwendung sollte in einem Studium schon vermittelt werden.

my2cents

govou
2007-06-05, 22:00:07
Und da gibt es Geld für? Ich krieg da bestenfalls in dem Sinne dafür, dass ich Internet und Telefon für wenige Euro bekomme?
Mietminderung ;).

ooAlbert
2007-06-05, 22:29:47
hm,

da ich selbst die universität bewundern konnte nur mal soviel dazu:

der sinn der universität ist es einen wissenschaftler auszubilden sonst überhaupt garnichts! Deshalb tangiert sich der inhalt eines studienganges nur selten mit den anforderungen der momentanen arbeitswelt.

Wenn man jedoch verstanden hat was in der uni gelehrt wird mag man kein direkt erkennbares praxiswissen haben aber bei genauerem betrachten hat man es nur aus einem anderen blickwinkel heraus... die formalien für uml und der gleichen sind nichts wozu man ewig bräuchte das man erwarten könnte eine universität behandelt sowas zwingend, zumal eh eine vermittlungswillkür besteht, dh. ein prof macht was er für richtig hält ohne rechenschaft ablegen zu müssen oder gar vergleichbar mit anderen zu sein.

Das heißt eigeniniziative ist gefragt um diese zusatzqualis noch mitzuschleifen ... ansonsten sollte wohl klar sein das Informatiker ungleich programmierer/coder ist ... wenn der zusammenhang verstanden ist wird auch klar wieso keiner einen intensivkurs in irgendeiner programmiersprache bekommt sonder eher an theoremen und konstrukten sitzt von stark akademischen sprachen wie haskal etc.

Deshalb: erwartet wird von einem studenten, ein gewisses basiswissen in irgendeiner form ...sollte jeder schaffen ;) und jetzt das wichtigste:

eine zügige selbststendige einarbeitung in scheinbar unbekannte matherie die durch die vermittelten wissenschaftlichen methoden oder stupides pauken erreicht wird.

nunja ...

Kenny1702
2007-06-06, 15:49:12
Was ich damit sagen möchte, an der Uni interessiert sich niemand für das persönliche Schicksal. Entweder man nimmt die Sache selber in die Hand und kümmert sich beispielsweise um Praktika, Auslandsaufenthalte, interessante Kurse und Seminare, oder man bricht vorzeitig ab bzw. schleppt sich durch ohne wirklich vorangekommen zu sein. Ein weiterer Fehler ist der, das viele Studenten gerne den Weg des geringsten Wiederstandes gehen. Sich gezielt die Kurse rauszuchen wo man am leichesten die Scheine abgreifen kann, ohne das man am Ende was sinnvolles gelernt hat.

Da hast du Recht. Ich habe selber für meine Informatik-Prüfung (aus meiner Sicht) einfache Vorlesungen bei einem Prof ausgesucht, weil es einfach war. Hatte noch überlegt, ein anderes (für mich neues und sehr interessantes) Themengebiet zu wählen. Der Prof für das andere Gebiet ist jedoch deutlich anspruchsvoller, also habe ich es dann gelassen. Es war mir dann doch den Aufwand nicht wert.

SpielKind
2007-06-07, 20:36:57
Von der "Praxistauglichkeit" sind nämlich Welten zwischen einem Uniabsolventen und einem FH-Absolventen. Beispielsweise wird an meiner FH oft an Projekten gearbeitet, ein komplettes Semester wurde auf englisch abgehalten und ein Berufspraktikum ist im Verlauf des Studiums ebenso verpflichtend. Das führt dazu, dass man sich in der Praxis viel schneller zurechtfinden kann als jemand von der Uni. Der Nachteil dagegen ist, falls man etwas im Bereich der Forschung machen will, ist man deutlich schlechter gerüstet. Theoretische Aspekte werden zwar auch vermittelt, allerdings bei weitem nicht in der selben breite und Tiefe wie an der Uni.
Schlussendlich ist es eben so, dass man sich die Bildungseinrichtung passend aussuchen sollte und nicht einfach irgendwas studieren und dann jammern, dass einem nicht das beigebracht wird, was man haben will. An der Uni ist nun einmal der Fokus ganz klar auf Theorie und Forschung ausgerichtet, an einer FH hingegen auf die Praxis. Wenn also jemand an einer Uni studiert und dann jammert, er kann nicht richtig programmieren, dann ist nicht die Uni schuld, sondern der Student, der ganz einfach die falsche Ausbildungsform gewählt hat.

Servus allerseits...
Nunja teils kann ich deiner Argumentation folgen und zustimmen aber anderseits in Punkten auch wieder überhaupt nicht. Gerade im Punkt Uni gegen FH und und welche "Form" Praxisbezogener ist, würde ich hier nicht verallgemeinern.
Studiere selbst an der FH in Frankfurt E-Technik (IKT zweig),bin mal kein Infomatiker und kann auch im grunde nur hier was drüber berichten. Nunja was hier an der FH soviel besser "Praxisbezogen", für das spätere Arbeitsleben sein soll, entschließt sich mir immer noch.. "Fach"hochschule hin oder her, es ist äuserts dürftig. Was an der FH Frankfurt im Bereich IKT Praxisbezogen durchgeführt wird ist ebbes überspitzt nahe der lächerlichkeit. Und ich bin mir recht sicher, wer hier auch an der FH Frankfurt im E-Technik bereich studiert und wirklich auch Interesse( Praktisches) in dem Bereich mitbringt, wird das sehr ähnlich sehen.
Praktische Projektarbeiten?? wie man es sieht und definiert, neben ein paar Laborveranstaltungen die zur Pflicht stehen sowie auch zur Wahl stehen, die größtenteils eher in richtung der schnellen scheine gehen, gibt
es auch noch für die Wahlveranstaltungen mal interessantere Projekte. Wenn auch eher viel begrenzter und im endeffekt auch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Gerade im Vergleich wenn man nebenher wirklich noch in einer Firma Arbeitet und ebbes mehr Einblick hat.
Soo, also bei den Laborveranstaltungen kommt wirklich wenig rüber, die sind vielleicht gut gewollt aber es hakt ziemlich. Vorallem auch an den viel zu geringen Laborzeiten die angesetzt werden, was wohl auch an den Finanziellen Mitteln bei einem gewissen aufkommen von Studenten und begrenzter Kapazität der Labore, Geräte allg. Mittel liegt.
Weiter, einige Laborveranstalltungen wurden auch zu Zeiten geführt obwohl die begleitende Theorie (noch Grundlagen), nicht mal richtig angeschnitten wurden in den Vorlesungen, bzw. man noch nicht so weit war, da passte öfter die Abstimmung nicht richtig(es sei denn man weicht von der eigentlich empfohlenen Belegung im SEM. ab und legt es sich passend, labor aufs nächste Sem).
Ein weitere unverständlichkeit sind dann auch teils die Studenten selbst.
Da hatte ich während den versuchen öfter den Eindruck das Interessiert viele nicht so wirklich und Hauptsache ich habe es hinter mir. Die Laborzeiten für "Praktische" Anwendungen im bereich Messmittel und Messen, ein bissel Schaltungen auf "Entwicklungs(steck)brettern" aufbauen, kleinere Versuchsaufbauten zur Veranschaulichung, sind eh schon dermaßen knapp das ein gewillter aber in den Grundzügen Praktisch noch unbedarfter Student, hier nicht wirklich so viel mitnehmen und Erfahrungen sammeln kann.
Erfahrung braucht Zeit und hier wird wirklich wenig bis kaum Zeit investiert wie ich finde.
Wie lief so ein Labor nun ab, es gab ein Labor-Skript, mal besser mal schlechter, mit dem Inhalt und Versuchen für diese Veranstalltung, sowie auch Aufgaben für die Ausarbeitungen der Versuche und (nicht bei allen gut, aber man sollte sich ja zu helfen wissen) auch Backround zu den durchgeführten Versuchen und für eine Vorbereitung dazu.
Gerade die Versuche im Bereich Messtechnik und kleinere Versuchschaltungen dazu, waren Zeitlich viel viel zu Kompakt gehalten, der ganze Ablauf zu hektisch da man ja auch fertig werden sollte mit dem Versuch zum Ende hin.
Da kann man nicht wirklich viel an Wissenswertes sammeln und behalten im Praktischen bereich. Bei weitem nicht genug Zeit, das jeder (selbst nur für die weniger eher Handvoll interessierten) auch mal selbst mit mehr "ruhe" mal "Praktisch" Handanlegen kann und mit den Versuchschaltungen versuchen probieren und messen kann(geschweige von vernünftigen einführungen z.B bei den Messgeräten, die es auch net wirklich gab). Also, man bräuchte einfach auch mehr Zeit um so ein wenig Erfahrung zu sammeln für den Anfang, der dann allerdings noch weiter geführt werden müsste. Für die uninteressiert wirkenden Studenten, die nicht wirklich vorbereitet/unwissend wirkten und auch waren, zu dem um was es im Labor eigentlich ging, weiß ich nicht ob hier mehr Zeit im Labor das interesse besser wäre, glaube nicht. Das wäre dann auch der Punkt wo ich zustimme, warum es dann E-Technik(allg.der gewählte bereich) sein musste für den betreffenden Studenten, das entschließt sich mir. Für Labore müssen dann natürlich auch Ausarbeitungen angefertigt werden, die wie die Vorbereitung dann von Studenten, aus den Vergangenen Semester 1 zu 1 "ohne" wirkliche "eigene" "gedanken/arbeit" übernommen wurden( auch bei Vorlesungen und deren Prüfungen/Ausarbeitungen). Da bleibt dann weder praktisch noch theoretisch was hängen.
Aber wieso wird es hier einem so einfach gemacht??
Klar jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber wenn derjenige nicht selbst auf den trichter kommt das es wohl net das passende für ihn ist, muss man das auch noch quasi "unterstützen" ?? nun gut...
...von den fehlgeleiteten Studenten mal weg, "praktisch" kleinere Schaltungen möglichst schnell auf Versuchsbrettern mit mehr und weniger wilder verkablung aufzubauen, dann ein bissel was messen und ab/aufzeichen, in knapper Zeit. Weiter, das ganze in vierer und auch fünfer Gruppen an einem Mess(Arbeits)platz, lass mich nicht lügen 5 gruppen (+-1), mit
1-2 Profs(die teils dann auch mal ungedultig wurden, eingreifen und dann sagen ahja zeichnet jetzt schnell mal das Oszi Bild ab, hier dreht ein bissel auf die vorgegebenen Werte in der Tabelle und schreibt/zeichnet die werte/Diagramme auf, und fertig) was soll da an Praktischer erkenntnis rüberkommen?? Für Interessierte aber noch unbedarfte im Praktischen reicht die Zeit eher eben so, den Versuch über die Runde zu bekommen aber um Erfahrungen, Erkenntnisse ansatzweise zu sammeln?? Nicht wirklich
Das war es im großen und auch schon, weiterführende einblicke ?? nicht wirklich.
Hier müsste mehr investiert und daran gearbeitet werden.
Anfängliche Labore sollten so gestaltet werden das niemand(vor allem auch die die es wollen) zu kurz kommt bei seinen Praktischen einblicken, und anfänglichen erfahrungen sammeln. Dann sollte nein müsste auch noch ein schritt weiter gegangen werden und warum nicht zusätzlich mal in späteren Sem. dann noch ein Projekt(auch gerne kleinere Gruppen) über ein/zwei Sem. in dem Konsequent etwas realisiert wird was zuvor über Pflichtenheft mit einem begleitenden Prof ausgearbeitet und festgehalten wurde, so das man nun mal ein eigenes Entwicklungsprojekt realisiert, mit Theorie, Schaltungs- und Layout Design mit dem einhalten von Richtlinien dabei. Auch mal dadurch ein blick in (Spezifischere) Anwendungen wie z.B PSpice(Simulation), Eagle oder Protel(Schaltung,Layout) die mir in den Firmen öfter begegneten(oder halt auch meinetwegen andere), zu bekommen.Dann rüber zu Entwicklungsmuster die bestückt und auf Herz und Nieren geprüft(gegebenfalls überarbeitet werden) und analysiert werden und schlußendlich das fertige Projekt mit Dokumentation vorzuweisen hat. Passend Abgestimmt dazu, begleitende Vorlesungen, und zuvor Vorlesungen für dieses "Projekt" Sem, damits zu beginn nicht hakt. Naja ein kleiner Ansatz wäre es doch mal. Denn so wie ich es an der FH in Frankfurt erleben durfte fand ich es Praktisch als wenig prickelnd und äuserst entäuschend. Jaja als Student, (später Ing.) soll man sich ja auch vor allem selbst zu helfen wissen, was ja auch soweit alles ok ist, nur zu weit sollte man das während der Studienzeit auch nicht sehen/dehnen und als Kredo ansehen. Nur leider sieht es im Praktischen bereich an der FH hier so aus, denn hier wirst du Praktisch im klassischen sinne der E-Technik ohne eigeninititive(Guter Job in R&D nebenher, Mess und Bastel Park daheim) nicht allzuviel mitnehmen können und das ist auch nicht ganz so einfach. Daher die FH müsste hier meiner Meinung einiges anders Machen. Aber dennoch vertrete ich den Standpunkt, das der
("interessierte"??) Student selbst, ebenfalls zusehen sollte das er neben dem Studium, Praktische einblicke in das gewählte feld bekommt und sammelt, so sieht man auch mal ist es was für einen in dem Bereich.
Meckern kann man viel wenn was nicht passt, aber man sollte dann wenigstens selbst initiative ergreifen und sich so gut wie möglich an den praktischeren teil ranzuführen, dazu gut ist immer ein Job nebenher im passenden Bereich, sowie man auch in teilen seiner Freizeit, aus hobby sicht hier was machen kann.
Wenn man nicht eben auf rosen gebettet wird, wird man zwangsläufig eh arbeiten müssen. Also dann wenigstens im richtigen bereich und wenn das in einem zuwidere gedanken aufkommen lässt, vielleicht mal über sein Studium nachdenken..
Wie das mit dem sammeln Praktischen Erfahrungen an anderen FHs oder Unis aussieht weiß ich net, wenn das aber auch nicht strukturierter ist, wäre das schon recht fatal.

Zum Thema selbst und an den Threadstarter..,
mach dich nicht so verrückt, gehe deine Diplomarbeit (mit möglichst für dich interessanten thema) nun auch mal an. Ich gehe mal nicht von aus das du auf den kopf gefallen bist. Auch wenn du scheinbar selbst versäumt hast, dir während dem Studium mehr einblick in die Praxis anzueignen, etwas zu "machen", ausüben von Tätigkeiten in deinem Bereich, ob nun hobby oder job und du nun Panik bekommst. Nun lass dies besser beiseite, ist jetzt erstmal egal(lässt sich ja nun eh nicht mehr änden) und ab jetzt sollte es dann heißen mal budder bei de fish. Also Diplomarbeit angehen und durchziehen, so das die ganze Zeit nicht verschenkt ist und dann ab ins Arbeitsleben, klar Erfahrungen sind von vorteil, von nix kommt aber auch nix. nun es ist wie es nun ist und dann fange jetzt an was zu tun, noch ist der Zug schließlich nicht abgefahren bzw. ein zweiter steht auch noch da. Man lernt nie aus und die Erfahrung und Sicherheit kommt dann mit der Zeit wenn man auch was macht und die initiative ergreift.
Tiefergehende einblicke gewinnst du dann,wenn man sich auch mal näher mit etwas befasst und etwas realisieren muss (besser auch möchtest), sei es jetzt für die Diplomprüfung oder später dann Projekte auf der Arbeit, nur wichtig initiative zeigen und es auch angehen, Projekte angehen und abschließen mit Erfolg(serlebnis). Da sollte dann auch dein "ich kann und weiß gar nix" gefühl langsam schwinden, wenn man sieht es geht doch, es kommt halt aber nicht von alleine was klar sein sollte. Vielleicht ist es für dich auch einfach der falsche Bereich gewesen wenn du dich hiermit nur schwer identifizieren kannst und absolut kein antrieb zur inititive findest auch was zu "machen". Dann solltest du aber nun auch zusehen wo für dich die reise hingeht, du hättest dann nun zumindest die Erfahrung das das jetztige nicht das wahre ist, mag sich jetzt nicht nach wirklich viel anhören aber was lernen wir daraus -> Dran bleiben, vor allem mit eigen Initiative von anfang an, dazu dann halt in einem bereich mit dem man sich besser Identifizieren kann damit es nicht wieder zu so einem punkt kommt und das so spät kurz vor dem ende. Neben dem Studium frühere Einblicke in die Praxis helfen schon besser einzuschätzen ob es das nun eher ist oder nicht..
Also Kopf hoch und nicht hängen lassen, kann mir nicht vorstellen das man bis kurz vor dem Diplom sich nur "durchschleift" mit 1,2(das ginge dann nämlich auch noch viel einfacher) ohne ein gewisses näheres Interesse daran zu haben, denke ich doch jetzt mal...

Ectoplasma
2007-06-09, 10:38:49
Naja, ich habe an der FH Berliner Tor in Hamburg Softwaretechnik studiert. Zumindest würde ich sagen, dass uns die Software-Entwicklung ziemlich praxisnahe beigebracht wurde. Klar, hängt auch immer ein wenig vom Prof. ab.

Und das wir sauberen Programm-Code schreiben, da wurden wir beinahe schon hingeprügelt ;)

Trotzdem war es unabdingbar, dass man auch privat das ein oder andere Softwareprojekt angeht. Ich bin der Meinung dass man in diesem Beruf sowieso ständig lernen muss und über den Tellerrand schaut.

Die Ernüchterung kam in der Praxis eher in ein andere Richtung. Es wurde teilweise schlecher Software entwickelt, als man es je für möglich gehalten hätte. Da konnte man locker mithalten.

SentinelBorg
2007-06-15, 11:33:32
Naja, ich habe an der FH Berliner Tor in Hamburg Softwaretechnik studiert. Zumindest würde ich sagen, dass uns die Software-Entwicklung ziemlich praxisnahe beigebracht wurde. Klar, hängt auch immer ein wenig vom Prof. ab.

Und das wir sauberen Programm-Code schreiben, da wurden wir beinahe schon hingeprügelt ;)

Trotzdem war es unabdingbar, dass man auch privat das ein oder andere Softwareprojekt angeht. Ich bin der Meinung dass man in diesem Beruf sowieso ständig lernen muss und über den Tellerrand schaut.

Die Ernüchterung kam in der Praxis eher in ein andere Richtung. Es wurde teilweise schlecher Software entwickelt, als man es je für möglich gehalten hätte. Da konnte man locker mithalten.
Jup, wie heisst es so schön, wenn der Vorhang fällt, sieht man erstmals hinter die Kulissen ...

Sentinel