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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zum elektrischen Strom (Batterie)


Unfug
2007-06-04, 13:05:41
Ok bitte nicht verprügeln, aber sehe ich das so richtig:

Bei einer Batterie wird ja meist Volt (1,5) und ab und zu auch Ampere (2200mA) angegeben.
Ohne viel fachschiniesich jetzt aufzuschreiben, ist es "bildlich" korrekt, wenn man sagt:
die 1,5V (Spannung) geben an, wie stark sich der PlusPol mit dem MinusPol wieder verbinden will. Daher rauschen jetzt die Elektronen zu den Ionen und es entsteht el.Strom.
Jetzt kommen wir zum Ampere. Das gibt sozusagen, die MASSE an die wir zur Verfügung haben. Wenn der PlusPol jetzt "leer" ist, dann haben wir halt 0Ampere übrig, da alle Elektronen bei ihren Mamas den Ionen sind. Die Batterie ist leer.

Ist das soweit korrekt? Und dann hätte ich noch die Frage:
Wenn ich die Spannung erhöhe, also die Elektronen noch weiter von den Ionen trenne, dann kann man z.B. ja statt eines MP3 Players jetzt auch 2 Mp3 Player damit betreiben.. Wieso ist das so? Und warum ist dann eine hohe Spannung so gefährlich für den Menschen?

Gruß

Plage
2007-06-04, 13:13:32
Ok bitte nicht verprügeln, aber sehe ich das so richtig:

Bei einer Batterie wird ja meist Volt (1,5) und ab und zu auch Ampere (2200mA) angegeben.
Ohne viel fachschiniesich jetzt aufzuschreiben, ist es "bildlich" korrekt, wenn man sagt:
die 1,5V (Spannung) geben an, wie stark sich der PlusPol mit dem MinusPol wieder verbinden will. Daher rauschen jetzt die Elektronen zu den Ionen und es entsteht el.Strom.
Jetzt kommen wir zum Ampere. Das gibt sozusagen, die MASSE an die wir zur Verfügung haben. Wenn der PlusPol jetzt "leer" ist, dann haben wir halt 0Ampere übrig, da alle Elektronen bei ihren Mamas den Ionen sind. Die Batterie ist leer.

Ist das soweit korrekt?
Ja, dürfte soweit in Ordnung sein.
Und dann hätte ich noch die Frage:
Wenn ich die Spannung erhöhe, also die Elektronen noch weiter von den Ionen trenne, dann kann man z.B. ja statt eines MP3 Players jetzt auch 2 Mp3 Player damit betreiben.. Wieso ist das so? Und warum ist dann eine hohe Spannung so gefährlich für den Menschen?

Gruß
Wenn ich mich jetzt nicht total irre, kannst du nicht einfach zwei MP3-Player an eine Spannungsquelle anschließen, die eine doppelt so hohe Spannung zur Verfügung stellt wie für die MP3-Player vorgesehen. Die dürften dann wohl kaputt gehen.
Was du machen kannst: zwei Batterien parallel schalten, dadurch verdoppelst du die Stromstärke, die Spannung bleibt gleich. Jetzt hält entweder ein MP3-Player in Reihe doppelt so lange oder zwei MP3-Player parallel geschaltet so lange wie einer an einer Batterie.

Zu der Gefährlichkeit: Hohe Spannungen an sich sind nicht gefährlich, denk mal an statische Aufladung. Wenn du einen Schlag zum Beispiel von deinem Auto kriegst, ist die Spannung so etwa zwischen 1000 und 10.000 Volt (Angabe ohne Gewähr :biggrin: , aber sowas in der Größenordnung), nur die Stromstärke extrem gering. Deshalb tut das höchstes etwas weh. 30V können dagegen bereits lebensgefährlich sein, wenn einige Ampere (ka wieviel genau nötig ist) Strom fließen.

Unfug
2007-06-04, 13:27:03
Erstmal vielen Dank, gute Ausführung
Als Zweites:
Ja, dürfte soweit in Ordnung sein.

Wenn ich mich jetzt nicht total irre, kannst du nicht einfach zwei MP3-Player an eine Spannungsquelle anschließen, die eine doppelt so hohe Spannung zur Verfügung stellt wie für die MP3-Player vorgesehen. Die dürften dann wohl kaputt gehen.
Was du machen kannst: zwei Batterien parallel schalten, dadurch verdoppelst du die Stromstärke, die Spannung bleibt gleich. Jetzt hält entweder ein MP3-Player in Reihe doppelt so lange oder zwei MP3-Player parallel geschaltet so lange wie einer an einer Batterie.

Was genau verursacht denn eine Spannung? Das ist doch eigentlich nur die "Anziehungskraft". Wenn ich es mir wie ein Gummiband vorstelle, dann würde ich daraus schließen, daß bei einer hohen Spannung (Gummiband weit gedehnt), die Elektronen schneller zu den Ionen fließen würden (Gummiband wird an einer Seite losgelassen).. Und das der Mp3 Player dann aufgrund der zu vielen Leistung kaputt geht (Überhitzung z.B.).
Ist das richtig?


Zu der Gefährlichkeit: Hohe Spannungen an sich sind nicht gefährlich, denk mal an statische Aufladung. Wenn du einen Schlag zum Beispiel von deinem Auto kriegst, ist die Spannung so etwa zwischen 1000 und 10.000 Volt (Angabe ohne Gewähr :biggrin: , aber sowas in der Größenordnung), nur die Stromstärke extrem gering. Deshalb tut das höchstes etwas weh. 30V können dagegen bereits lebensgefährlich sein, wenn einige Ampere (ka wieviel genau nötig ist) Strom fließen.
Naja hier ist nach wie vor Bahnhof. Ich meine nämlich auch mal gehört zu haben, daß hohe Spannungen nicht wirklich gefährlich sind. Daher auch der Spruch "ich bin auf 180 Sachen(Volt)".

Wenn meine erste Vermutung richtig ist, würde das Bedeuten, daß die "Masse" den Menschen töten kann , nicht aber die "Geschwindigkeit?"

Plage
2007-06-04, 13:44:14
Erstmal vielen Dank, gute Ausführung
Als Zweites:

Was genau verursacht denn eine Spannung? Das ist doch eigentlich nur die "Anziehungskraft". Wenn ich es mir wie ein Gummiband vorstelle, dann würde ich daraus schließen, daß bei einer hohen Spannung (Gummiband weit gedehnt), die Elektronen schneller zu den Ionen fließen würden (Gummiband wird an einer Seite losgelassen).. Und das der Mp3 Player dann aufgrund der zu vielen Leistung kaputt geht (Überhitzung z.B.).
Ist das richtig?
Spannung bedeutet Potentialunterschied. Stell dir einfach einen Stausee vor.

Das Wasser oben im Stausee hat im Vergleich zu dem Wasser hinter dem Staudamm ein gewisses Potential, welches es ausgleichen möchte, indem es nach unten fließt. Elektrisch gesehen sind am Minuspol massenhaft Elektronen konzentriert, die zum Pluspol wandern wollen. Es liegt eine Spannung an.

Öffnet man nun die Tore des Staudamms, fließt das Wasser nach unten ins Tal, das Potential wird allmählich ausgeglichen. Wie lange das dauert hängt von der Menge ab, die im Stausee ist.
Schließt du den Stromkreis zwischen zwei elektrischen Polen, fließt ein Strom. Die Elektronen (im Falle eines metallischen Leiters) wandern zum Pluspol (in Lösungen wandern Anionen (negativ geladene Ionen) zur Anode (Pluspol) und Kationen (positiv geladene Ionen) zur Katode (Minuspol)) und gleichen somit den Potentialunterschied aus.


Naja hier ist nach wie vor Bahnhof. Ich meine nämlich auch mal gehört zu haben, daß hohe Spannungen nicht wirklich gefährlich sind. Daher auch der Spruch "ich bin auf 180 Sachen(Volt)".

Wenn meine erste Vermutung richtig ist, würde das Bedeuten, daß die "Masse" den Menschen töten kann , nicht aber die "Geschwindigkeit?"
Ja, könnte man so wohl sagen (ohne Gewähr ^^).

BBB
2007-06-04, 13:52:05
Bei einer Batterie wird ja meist Volt (1,5) und ab und zu auch Ampere (2200mA) angegeben.
Ohne viel fachschiniesich jetzt aufzuschreiben, ist es "bildlich" korrekt, wenn man sagt:
die 1,5V (Spannung) geben an, wie stark sich der PlusPol mit dem MinusPol wieder verbinden will. Daher rauschen jetzt die Elektronen zu den Ionen und es entsteht el.Strom.
Jetzt kommen wir zum Ampere. Das gibt sozusagen, die MASSE an die wir zur Verfügung haben. Wenn der PlusPol jetzt "leer" ist, dann haben wir halt 0Ampere übrig, da alle Elektronen bei ihren Mamas den Ionen sind. Die Batterie ist leer.

Also auf Akkus steht einmal die Spannung (in Volt) und die Kapazität (in Amperestunden (Ah)). Zum Beispiel bedeutet 1Ah, dass der Akku eine Stunde lang eine Stromstärke von 1A liefern kann, bis er leer ist.

Man kann den Strom auch mit einer Wasserleitung vergleichen. Dann ist der Wasserdruck die Spannung und die Wassermenge pro Sekunde die Stromstärke.

Madman123456
2007-06-04, 14:07:48
"Spannung" ist, wenn man den Strom mit Wasser vergleichen mag, der "Druck". Man kann auf wenig Wassser viel Druck ausüben.
Packt man an einen Weidezaun, kriegt man ordentlich eine gezogen. Hier hats richtig Spannung, aber das kleine bisschen Strom was da fliesst lässt den "Druck" schon zusammenbrechen bevor man gemerkt hat das welcher da ist. Wenn man "aua" sagt ist die Spannung bereits zusammengebrochen und muss erst von der Batterie dort wieder aufgebaut werden. Das ist dann etwa so als ob man in einem dieser "super soaker"wasserpistolen fast nix mehr drin hat, pumpt aber die letzten zwei Tropfen ordentlich auf. Das würde dann Viel Spannung und wenig Strom entsprechen.

Stormtrooper
2007-06-04, 16:43:51
Wenn der PlusPol jetzt "leer" ist, dann haben wir halt 0Ampere übrig, da alle Elektronen bei ihren Mamas den Ionen sind. Die Batterie ist leer.


Nicht ganz ... die Elektronen wandern vom Minus zum Pluspol.
Auf deutsch, wenn dann kann höchstens dein Minuspol leer werden. :-)

Unfug
2007-06-04, 20:15:45
Na Super.. Etechnik für Anfänger ;D
.. Alles kapiert. Ich bedanke mich vielmals

Schrotti
2007-06-04, 20:34:55
Schalte die Batterien parallel.

Die Spannung bleibt die gleiche aber die verfügbare Kapazität (in Ampere) steigt auf das doppelte.

Schlangenbruder
2007-06-04, 20:49:41
Naja hier ist nach wie vor Bahnhof. Ich meine nämlich auch mal gehört zu haben, daß hohe Spannungen nicht wirklich gefährlich sind. Daher auch der Spruch "ich bin auf 180 Sachen(Volt)".

Wenn meine erste Vermutung richtig ist, würde das Bedeuten, daß die "Masse" den Menschen töten kann , nicht aber die "Geschwindigkeit?"
Man spricht von gefährlichen Spannungen für den Menschen, wenn ein durch den Körperwiderstand bestimmter Strom fließen kann, der dem Menschen schadet.
Siehe dazu auch http://http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4hrliche_Spannungen (http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4hrliche_Spannungen)
Wechselspannung ist dann nochmal gefährlicher, weil das Herz aus dem Takt gebracht wird.

Madman123456
2007-06-04, 23:46:30
Man spricht von gefährlichen Spannungen für den Menschen, wenn ein durch den Körperwiderstand bestimmter Strom fließen kann, der dem Menschen schadet.
Siehe dazu auch http://http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4hrliche_Spannungen (http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4hrliche_Spannungen)
Wechselspannung ist dann nochmal gefährlicher, weil das Herz aus dem Takt gebracht wird.
Der "Sinusknoten" bestimmt die Frequenz des Herzschlags. Der liegt ziemlich in der Nähe desselben und arbeitet mit Spannungen von wenigen Millivolt. Liegen da jetzt sehr viel mehr Volt an, weil man zur Zeit gerade an ner Steckdose hängt hat der Sinusknoten aufgrund der neuen "Befehle" aus der Steckdose richtig viel Spass. Er versucht dann, das Herz 50 mal in der Sekunde schlagen zu lassen, da dies die Frequenz der Spannung ist die an der Steckdose anliegt.

Die "Frequenz" einer "Spannung" sollte man auch mal erklären: Beim sogeannten "Gleichstrom" bzw der "Gleichspannung" fliesst der Strom in eine Richtung. Eine Batterie ist ein Beispiel, hier fliesst der Strom von Plus nach Minus (das Geröll mit der "technischen Stromrichtung" erklär ich später :p), bis die Batterie leer wird und die Spannung deswegen runtergeht, der "elektrische Druck" geht also runter.
"Wechselstrom" und "wechselspannung" fliessen hin und her. Schliesst man was an die Steckdose an, wird der "Strom" immerzu hin und her geschoben. Man bezahlt also sein E-Werk fürs herumschieben des Stroms.
Hierzulande wird der Minus- zum Pluspol in der Steckdose. Und dann wieder andersum. 50 mal in der Sekunde...

Nun was zur Stromrichtung. Der Strom fliesst von Plus nach Minus. Das glaubte man zumindst mal festgestellt zu haben, als man irgendein Metall galvanisierte. Später, viel später stellte man fest, das es tatsächlich Elektronen sind, also negativ geladene Teile des Atoms, welche sich von dort wos recht viele von ihnen gibt nach da bewegen wos weniger gibt. Es fliessen also tatsächlich die negativen Ladungsträger von Minus nach Plus.

Plus zu Minus wurde daraufhin zur "technischen Stromrichtung" erklärt. Physiker sind faul.

Spasstiger
2007-06-05, 00:10:57
Die elektrische Spannung gibt einfach die Energie pro Ladung an.
Um Ladungen zu trennen, muss man Energie aufwenden, diese Energie steckt dann in den Ladungsträgern und verursacht somit die elektrische Spannung.

Die Kapazität in Amperestunden gibt einfach an, wieviel (getrennte) Ladung vorhanden ist. Die üblichere Einheit für Ladung ist Coulomb.

Der Strom in Ampere gibt an, wieviele Ladung pro Sekunde durch einen Leiterquerschnitt fließt. Hat die Leitung einen großen Widerstand - z.B. weil der Querschnitt sehr klein ist - dann fließt bei gleicher Spannung natürlich ein kleinerer Strom.
Bei jeder Spannungsquelle kann theoretisch kurzzeitig ein sehr, sehr großer Strom fließen, das nennt man Kurzschluss. Aber bei Batterien ist nur wenig Ladung vorhanden, so dass bei einem Kurzschluss die getrennten Ladungen sehr schnell abgeflossen sind und der Strom schnell wieder zusammenbricht. Eine Spannung ist dann aber immer noch vorhanden sein, denn es reicht schon ein einzelnes Elektron, das elektrische Energie trägt, um eine Spannung zu erzeugen.

Das Produkt aus Strom und Spannung ist die elektrische Leistung, sie gibt an, wieviel elektrische Energie pro Sekunde durch einen bestimmten Leiterquerschnitt geschickt wird.

Gefährlich für den Körper ist letztendlich nur die elektrische Energie. Diese wird im Körper in Wärme umgewandelt.
Bei niedrigen Spannungen ist die elektrische Energie, die durch den Körper fließt, sehr klein, weil durch den Haut- und Körperwiderstand der Strom sehr klein ist.
Bei großen Spannungen fließt ein großer Strom und somit eine große elektrische Leistung. Kann die Spannungsquelle diesen Strom aber nur kurzzeitig aufrecht erhalten, so ist die elektrische Energie, die durch den Körper fließt, dennoch sehr klein und ungefährlich (siehe z.B. statische Entladung am Auto).
Bei Spannungsquellen, die ständig Ladungen nachliefern können, z.B. dem normalen 230V-Niederspannungs-Stromnetz, ist die Kapazität allerdings nahezu unbegrenzt und es können sehr große elektrische Energien in den Körper gelangen. Hier muss der Kontakt zur Spannungsquelle so schnell wie möglich abgebrochen werden.
Bei extrem hohen Spannungen wie bei einem Blitzschlag, fließen so hohe Ströme, dass auch innerhalb von wenigen Milisekunden eine tödliche Energie den Körper erreicht.