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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ten inconvenient truths *hust*


foesi
2007-06-05, 00:53:30
http://www.ifpi.org/content/section_news/20070531.html

Music piracy - ten inconvenient truths

London, 31st May 2007

1. Pirate Bay, one of the flagships of the anti-copyright movement, makes thousands of euros from advertising on its site, while maintaining its anti-establishment “free music” rhetoric.

2. Allofmp3.com, the well-known Russian website, has not been licensed by a single IFPI member, has been disowned by right holder groups worldwide and is facing criminal proceedings in Russia.

3. Organised criminal gangs and even terrorist groups use the sale of counterfeit CDs to raise revenue and launder money.

4. Illegal file-sharers don’t care whether the copyright infringing work they distribute is from a major or independent label.

5. Reduced revenues for record companies mean less money available to take a risk on “underground” artists and more inclination to invest in “bankers” like American Idol stars.

6. ISPs often advertise music as a benefit of signing up to their service, but facilitate the illegal swapping on copyright infringing music on a grand scale.

7. The anti-copyright movement does not create jobs, exports, tax revenues and economic growth – it largely consists of people pontificating on a commercial world about which they know little.

8. Piracy is not caused by poverty. Professor Zhang of Nanjing University found the Chinese citizens who bought pirate products were mainly middle or higher income earners.

9. Most people know it is wrong to file-share copyright infringing material but won't stop till the law makes them, according to a recent study by the Australian anti-piracy group MIPI.

10. P2P networks are not hotbeds for discovering new music. It is popular music that is illegally file-shared most frequently.

For further information please contact:
IFPI Press Office
Tel: 020 7878 7935




mal abgesehnen davon, daß einiges reinste Polemik ist, würde mich Eure Antworten zu diesem Thema schon interessieren...

punkt 4) finde ich persönlich übrigens am zynischten!

RattuS
2007-06-05, 01:16:14
Nur Contra austeilen ist wohl die ungeschickteste Art und Weise einer Argumentation.

Deathrid3r
2007-06-05, 01:32:14
Vieles davon ist aber auch einfach SEHR SEHR WAHR

jetzt werde ich gleich warschienlich dumm angemacht, stimmen tut es trotzdem wenn man mal drüber nachdenkt...letzten Endes geht es doch nur darum Geld zu sparen^^

Konami
2007-06-05, 02:33:21
Teils ist es so einseitig, dass man merkt, dass die eine Hälfte der Wahrheit weggelassen haben -- teils aber auch wahr, das stimmt schon.

Allerdings ändern diese Sachen absolut nichts daran, dass die Musikindustrie sich beliebter machen muss, statt ihre eigenen Kunden zu bekämpfen (mit Kopierschutz/DRM und immer mehr Fahndung). Allein dadurch würden schon deutlich mehr Menschen kaufen, und mit dem bei Kopierschutz-Lizenzgebühren und Rechtswegen gesparten Geld könnte man das Zeug auch noch billiger machen und/oder mehr fürs Geld bieten.

san.salvador
2007-06-05, 02:47:26
Nur Contra austeilen ist wohl die ungeschickteste Art und Weise einer Argumentation.
Ja.

Stellt euch vor zwei Menschen stehen vor einer Leiche, der mit den blutigen Händen zeigt auf den, der in seinen blutigen Händen auch ein Messer hält.

Der vor dem Gesetz "böse" steht fest, aber unschuldig ist keiner von beiden.



Zu abstrakt? :)

RMC
2007-06-05, 08:03:44
Nur Contra austeilen ist wohl die ungeschickteste Art und Weise einer Argumentation.

Äh..ich glaub du bringst da was durcheinander ;D Warum sollte er dafür argumentieren wenn er dagegen ist? :| Was du meinst ist wohl "Diskussion" ;) Dann übernimm doch diesen Part und komm mal mit "Gegenargumenten"

Cyphermaster
2007-06-05, 08:19:14
Man muß ja auch immer unterscheiden, was für nen Fall man vor Augen hat:

- Kopien nur zum privaten oder kommerziellen Gebrauch?
- Wurde vom Besitzer DRM umgangen, oder hat er die DRM-geschützte Datei gar nicht gekauft?

Und 3.) is ja wohl echt lächerlich, dieses Phänomen gab's doch schon immer, auch zu Zeiten von Tonband und Vinyl...

Bei vielen Punkten muß man aber zustimmen, finde ich.

Monger
2007-06-05, 08:39:14
Ja, da ist schon viel wahres dran.

Die klassische Argumentation ist ja: solange niemand Geld für eine Raubkopie verlangt, ist es nur ein Kavaliersdelikt.

Das ist ja im Prinzip auch richtig, aber man übersieht gerne, dass man oft genug damit Leute stützt, die sich daran wirklich gesund stoßen. Und da wird dann die ganze Geschichte plötzlich sehr, sehr hässlich.

Haarmann
2007-06-05, 09:08:32
foesi

Dann zerlegen wir mal...

Der Vorwurf 1 ist nicht sehr intelligent gewesen, denn er widerspricht damit auch Punkt 7. Offenbar fliesst da Geld, was genau das bewirkt, was kritisiert wird in 7. Eigentor!

allofmp3 ist offensichtlich bisher nicht belangbar in der Heimat. Und diese Glaskugelformulierung "is facing" ist schon ne Frechheit. Bisher flogen die mit ihren Klagen auf die Fresse gegen diese Seite und da wird sich wohl nix dran ändern. Nebenher ist auch allofmp3 ein Beweis, dass Punkt 7 nicht stimmt.

Wie man mit verkauften Raubkopien Geld waschen will, weiss wohl auch die IFPI nicht... und es ist klar, dass sich geprägte CDs und DVDs nur von gut organisierten Leuten herstellen lassen. Womit sich Punkt 3 erledigt hat.

Musikkonsumenten ist es sowieso egal, welcher und ob ein Verlag dahinter steckt ... Die Mehrzahl der Musikkonsumenten weiss wohl nicht, wer den Song geschrieben hat, wer den Produziert hat, wie der produziert wurde und wer ihn verlegt hat. Das hat sogar schon der Bohlen begriffen - entweder man mag den Sound oder eben nicht. Adios Punkt 4.

Punkt 5 ist einzig eine Frage des Vertrags. Wenn man pro verkaufter CD rund 7€ kassiert und keine Werbung schalten muss, dann ist es egal, ob alles die gleiche CD ist oder nicht. Deren Produktionskosten sind ohnehin kleinst.

Der ISP ist eine gewinnorientierte Firma. ISPs, welche von der IFPI einen berechtigten Unkostenbeitrag für die Auskunft fordern werden von der IFPI abgewatscht. Wer des anderen Arbeit also selbst nicht achtet, die IFPI also, muss sich nicht wundern, wenn die ISPs nicht mit ihr zusammenarbeiten wollen gegen ihre Kunden und dies erst noch für Lau. Selbst an der Nase nehmen IFPI mit Punkt 6.

Über Verlagsrecht und Knebenlverträge wissen gerade Künstler genug... Gäbe es Wettbewerb und keine Exklusivverträge, würde die Musik auch nur ein Bruchteil kosten. Ganz nebenher schaffte das Jobs und eine Lebensgrundlage für viele Musiker. Wenn das Marktvolumen konstant bliebe, gäbs etwa 6 mal mehr Geld für die Künstler, statt für die Labels. Labels machen keine Musik! Aua 7...

Chinesische Mittelschicht... sollen doch mal sagen, was die verdienen... Hierzulande gälten diese Verdienste trotzdem nur als unterm Existenzminimum und unter Hartz4. Da lach ich ja...

Und in der Schweiz darf man runterladen, was man will... Wir bezahlen Millionen von Abgaben auf Leermaterial und Geräten. Gebt uns das Geld zurück ihr feinen Herren, wenn ihr uns verbieten wollt etwas zu kopieren. Nicht die Abgaben abschaffen, sondern das bisher gezahlte Geld zurück! Punkt 9 ist schlicht auf die Raffgier der Verleger angelegt. Von den Geldern auf Datenträgern geht nämlich die Sache an die Künstler und nicht an die Verleger.

Zeigt mir einen Musikladen, wo man in unbekannte CDs reinhören kann, bevor man sie kauft... gibts schlicht nimmer - war früher aber möglich in der Schweiz. Wenn ich also etwas in nem Bericht lese, aber nie gehört hab, dann kann ich entweder kaufen und dann zu 99% fluchen, weils Scheisse klingt oder es runterladen.
Ganz abgesehen davon hab ich sehr viele Sachen gefunden, an die man nur per Tauschbörse rankommt... verkauft wirds ja nicht.

Senfgnu
2007-06-05, 09:30:34
Zeigt mir einen Musikladen, wo man in unbekannte CDs reinhören kann, bevor man sie kauft... gibts schlicht nimmer

o rly? Ich wüsste jetzt spontan zwei, was aber (siehe Thread im Kunstforum) daran liegt, dass ich bezorzugt online einkaufe.

Aber ich will auch mal:

Punkt 1: Ich sehe jetzt nichts verwerfliches dran oder wird der Konsument/Dieb etwa dadurch irgendwie belastet?

Punkt 2: Aja. Und ist immer noch erreichbar. So ein Mist aber auch, was? Scheint ja nicht sehr erfolgreich zu sein, die Vorgehensweise....

Punkt 3: Dafür hätte ich wirklich gern Beweise, ansonsten können wir gleich nur über Herrn "Terrorists everywhere" Schäuble reden, kommt aufs selbe raus.

Punkt 4: Stimmt und regt mich wirklich auf, wenn mir jemand sagt: "Hey schau mal, hab schon das neue Eisregen-Album (aktuellstes Beispiel), die Musikindustrie kann mich mal". Letztlich genauso dämlich wie die Musikindustrie...

Punkt 5: Als ob die Majorlabels große Risiken eingehen würden...

Punkt 6: Darüber regt sich jemand auf. Also wirklich...

Punkt 7: Haarmann hat ja schon den Widerspruch aufgezeigt und was dazu gesagt, dem ich mich mal anschließe.

Punkt 8: Chinesische Mittelschicht, soso. Liegt vielleicht auch daran, dass sich der arme Bauer keinen PC leisten kann, die Mittelschicht immer noch recht wenig Geld hat um 10 CDs/Monat zu kaufen und die Oberschicht ist genauso dekadent wie hier, ist also eh nur eine kleine Gruppe.

Punkt 9: Ähja. Komischerweise sehe ich noch immer genug Leute, die seit Jahren keine CD mehr gekauft haben. Gesetze scheinen ja nicht viel zu bringen...

Punkt 10: Hähä, das stimmt allerdings und zeigt, dass Schwarzkopierer auch keine besseren Menschen sind.

foesi
2007-06-05, 09:47:23
yo , danke @ Senfgnu + Haarmann, so ähnlich hatte ich mir das vorgestellt,
war gestern abend aber zu spät für mich ... :)

ich empfinde generell die Aussagen als Hohn, und gerad mit dem Titel noch mal eben auf den "Al-Gore-Zug" aufspringen (vielleicht kann man sich ja in dessen Sonne strahlender machen).
Das Ganze dann auch noch in den globalen Zusammenhang des Terrorismus
bzw O.C. und dann auch noch China als nächsten Buhmann zu beschwören,
macht die Argumentation des guten Herren nicht nur extrem unsympathisch,
sondern zeugt von übelster Stimmmungsmache, imho.
Und um auf den ersten Punkt nochmal zurückzukommmen,
Piratebay jetzt hier als die Wurzel allen Übels darzustellen (auf den Widerspruch zu Punkt 7) gar nicht erst näher einzugehen),und diese
lächerlich geringen Summen, die Piratebay meist durch Spenden nicht annähernd vergleichbar mit den Summen mit denen die Musik- und Filmindustrie hantiert.
Das sich aber gerade mit Piratebay/Pirateparty eine politische Institution in Europa beginnt zu etablieren und auch noch in mehreren Skandinavischen Ländern Recht bekommt, scheint wohl die Lobbyisten ein wenig zu beunruhigen ... :)

littlejam
2007-06-05, 10:43:15
Äh..ich glaub du bringst da was durcheinander ;D Warum sollte er dafür argumentieren wenn er dagegen ist? :| Was du meinst ist wohl "Diskussion" ;) Dann übernimm doch diesen Part und komm mal mit "Gegenargumenten"
Nein, es geht darum, nur die schlechten Seiten der Gegenpartei hervorzuheben, statt die eigenen Stärken.
Das ist in der Tat schlechter Stil.

Diese Argumentationsweise ist z.B. in Diktaturen üblich.
Gemein haben alle Diktaturen, dass sie sich negativ, d. h. über ihr (selbstgeschaffenes) Feindbild definieren, das es zu bekämpfen gilt.

Gruß

RMC
2007-06-05, 18:11:00
Nein, es geht darum, nur die schlechten Seiten der Gegenpartei hervorzuheben, statt die eigenen Stärken.
Das ist in der Tat schlechter Stil.

Achso, dann hab ich das mißverstanden :)

Butter
2007-06-05, 19:45:21
Bei AllofMp3s, warum darf der "kleine Mann" nicht auch an der Globalisierung der Märkte teilhaben?

Monger
2007-06-05, 20:03:11
Bei AllofMp3s, warum darf der "kleine Mann" nicht auch an der Globalisierung der Märkte teilhaben?

Weil AllOfMP3s ein Verbrecherladen ist. Das ist so, als würde man sich gerippte Windows-DVDs auf dem Schwarzmarkt in Thailand kaufen.

Kampf-Sushi
2007-06-05, 20:20:25
http://www.ifpi.org/content/section_news/20070531.html
10. P2P networks are not hotbeds for discovering new music.
musik? porn! porn! porn!

Ich finde übrigens nicht dass es nur ums Geld geht. Sicherlich für viele auch... aber über p2p ist nach wie vor die schnellste und "beste" Methode, selbst wenn man Geld ausgeben will.

MarcWessels
2007-06-13, 20:20:20
Weil AllOfMP3s ein Verbrecherladen ist. Das ist so, als würde man sich gerippte Windows-DVDs auf dem Schwarzmarkt in Thailand kaufen.Öhm, nö! Wenn die Rechteinhaber das Geld nicht annehmen wollen, sind sie gleich mal selbst Schuld...