PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Onboard Sound - Optical Out


Argo Zero
2007-06-17, 00:30:53
Ahoi,

mich würde mal interessieren ob die optischen Ausgänge der gängigen Mainboards qualitativ mit denen der Soundkarten vergleichbar sind.
Ich bin zwar ein klarer Verfechter meiner Aureon Space, aber brauch ich sie überhaupt noch?
Zum Musik hören und zum DVD schauen benutz ich nun mal eine optische Verbindung zum Receiver. Beim analogen Ausgang des Mainboards ist bekannt, dass Störwellen in das Signal reinrutschen können.
Kann das beim digitalen Ausgang auch der Fall sein? Im Grunde flutschen nur 0er und 1er durch das Kabel, nun ja, deswegen _sollte_ das Signal eigentlich frei von Störungen sein.
Nun, ist dem so? :)

Avalox
2007-06-17, 00:53:40
Jitter ist eine der Hauptprobleme bei der digitalen Übertragung.

Bei der S/PDIF Übertragung hat man es mit zwei möglichen Jitterformen zu tun.
Zum einen entsteht eine Signaldämpfung durch die verwendete Leitung. Heute ist es üblich billige Kunststofffasern für die optische Übertragung zu nutzen, das funktioniert in der Regel passabel, da die Leitungslänge kurz ist. Aber natürlich wird dieses auch durch die Qualität der S/PDIF Treiberbausteine bestimmt.

Zum anderen können bei S/PDIF Übertragungen immer Taktprobleme auftreten, da der Takt selbst im Signal übertragen wird und damit ebenfalls dem Interface Jitter unterliegt. Der daraus entstehende Jitter ist als Sampling Jitter bekannt.

Der verwendete S/PDif Treiberbaustein kann also tatsächlich einen Einfluss auf die Übertragung haben. Ich denke aber, dass man heute mit einem Onboard Codec nicht spürbar schlechter aufgehoben ist.

Anders sind funktionale Unterschiede zu sehen.

S/PDif ist nicht gleich S/PDif.

Eine S/PDif Verbindung kann z.B. mit unterschiedlichen Taktraten erfolgen, welche dann unterschiedliche Samplingfrequenzen beinhalten.

Üblich sind 32kHz, 44,1kHz, 48kHz und 96kHz Verbindungsmöglichkeiten.
32kHz wird heute eigentlich nicht mehr gebraucht.
44,1kHz ist die Samplingfrequenz der CD und damit auch die der meisten MP3, OGG Vorbis etc. Dateien, da diese irgendwann mal von einer CD gerippt wurden.
48kHz ist die Samplingfrequenz der DVD und damit auch der im Web üblich verbreitete Frequenz für Dolby Digital und DTS.
96kHz wurde auf der DVD Audio verwendet und steht heute für die qualitativ höchstwertigen Quellen.

S/PDif schreibt nun überhaupt nicht vor, welche Frequenzen unterstützt werden. Weil es keine Vorgabe gibt, beschränken sich viele Codecs einfach auf 48kHz. Eine 1:1 CD Wiedergabe ist damit schon mal digital gar nicht möglich. Deine Aureon Space nutzt eigene Taktgeber für eine 44,1kHz bzw. 48kHz Quelle. Dort heisst es den Codec erst mal auf dessen Funktionalität zu hinterfragen.

Auch die Bittiefe der Übertragung kann sich bei S/Pdif unterscheiden. 16Bit sind Standard. 20Bit wird oftmals unterstützt. 24Bit schon mal des öfteren nicht. Auch dort ist die Funktion der speziellen Lösung im Vorfeld zu untersuchen.

Zu guter letzt können auch noch Software Unterschiede vorhanden sein. Die S/PDif Schnittstelle kommt mit einer Menge an Software. Diese kann sich natürlich funktional unterscheiden. EQ, Resampler, DirectSound Implementierung etc. etc. Diese Software, welche den Klang bearbeitet, führt auch zu einer unterschiedlichen Ausgabe.

Ja. Ein Onboard Codec S/PDIF kann sich mächtig von einem Soundkarten S/PDIF unterscheiden, muss dieses aber nicht zwangsläufig tun.
Man muss die Lösungen direkt vergleichen.

Ich kenne übrigens keine Quelle im Web, welche mal diese funktionalen Unterschiede verschiedener Codecs und sonstigen Soundlösungen vergleicht. Scheint niemanden zu interessieren.

Raff
2007-06-17, 01:08:10
Ich kenne übrigens keine Quelle im Web, welche mal diese funktionalen Unterschiede verschiedener Codecs und sonstigen Soundlösungen vergleicht. Scheint niemanden zu interessieren.

Du bist hiermit herzlich dazu eingeladen, dies zu tun. Interessiert mich auch. =)

MfG,
Raff

Argo Zero
2007-06-17, 01:15:54
Vergleichskandidat wäre der SoundMAX HD Audio Chip auf einem Asus P35 Deluxe.
Wenn das hier das richtige Datenblatt (http://www.analog.com/UploadedFiles/Data_Sheets/AD1986A.pdf) ist kann er digital ausgeben bis 96khz.

Habe mal test halber den optischen Ausgang des Mobos in Betrieb genommen.
Was mir auffällt, in der Software gibt es viele Möglichkeiten den Klang zu verfälschen (EQ und andern Krams).
Bei der Aureon hatte ich doch eher das Gefühl, dass man versucht ein unverfälschtes Signal aus der Karte zu schieben.

Was hätte Jitter eigentlich genau für Konsequenzen? Verfälschung der Frequenzen?

Frank
2007-06-17, 12:02:55
Die Frage nach wirklichen Unterschieden stellt sich mir auch. Da Computerspiele bei mir eh keinen derart hohen Stellenwert haben, zweifle ich immer wieder an die Notwendigkeit einer X-Fi in meinen Rechner, deren Software mich sowieso noch zur Verzweiflung treibt. Wieso z.B. nicht einfach einen onBoard Sound mit 96kHz und für Spiele noch wahlweise DolbyDigitalLive (oder DTS Interactive)? Oder um ich ArgoZero anzuschließen: Erfahre ich hierbei akustische Nachteile (mal abgesehen von der Art des Krachbummknalls bei Ballerspielen)?

ps. Ich kann Creative sowieso nicht verstehen: Erheben mit ihrer Soundkarte den Anspruch, High End zu sein und setzen dann auf eine digitale Übertragung, welche erzeugten Mehrkanalsound nicht vollständig übertragen kann. Wie soll sowas auf den Raum ausgemessene Receivern gerecht werden, wenn jene über analoge Mehrkanaleingänge auch nur 1:1 übertragen? Die (THX) Creative Console, welche erstens bei weitem nicht entsprechende Einstellungsvielfalt bietet und dann noch ab und an die eingetragenen Werte vergißt, kann man ja getrost in den Skat drücken.

Avalox
2007-06-17, 20:36:37
Vergleichskandidat wäre der SoundMAX HD Audio Chip auf einem Asus P35 Deluxe.
Wenn das hier das richtige Datenblatt (http://www.analog.com/UploadedFiles/Data_Sheets/AD1986A.pdf) ist kann er digital ausgeben bis 96khz.


Das ist ein 5.1 Codec. Ich denke eher auf deinem Board steckt der AD1988 (A)/(B).

Analog Devices baut gute Codecs. Dieser Codec bietet digital alle gängigen Synchronisationen an. (32kHz nicht)
Der Codec benötigt nur einen externen fixen Taktgeber, aus dem alle anderen Takte abgeleitet werden. Das ist einerseits gut, da so der Boardhersteller nicht durch einen Spartrieb den Codec weiter kastrieren kann, zum anderen wir allerdings die Aureon Space mit ihren eigenständigen Taktgebern einen höherwertigeren Takt liefern. Von zusätzlichen Jitter Korrekturen beim AD1988A/B ist nichts in den Specs zu lesen. Auch fehlt einen Qualitätsangabe für die digitalen Schnittstellen völlig. Was aber sicherlich nur darauf hindeutet, dass diese kein praktisches Problem darstellen sollte.

Auch wird S/PDif mit einer Bittiefe von 24Bit unterstützt.

Ich sehe nichts, was dich abhalten sollte, den Codec statt der Karte zu verwenden.


Wenn du Windows XP nutzt, versuche doch mal ob die DTS Software des P5N32 zu installieren. Ist für den identischen Codec und bereichert XP mit einer DTSi Live Encoding Software. So könntest du digital 5.1 auch aus dynamischen Quellen übertragen. Für Musik und DVD kann man die Funktion deaktivieren.

http://dlsvr01.asus.com/pub/ASUS/mb/socket775/P5N32-E%20SLI/Audio_32bit_V51014580.zip



Was hätte Jitter eigentlich genau für Konsequenzen? Verfälschung der Frequenzen?

Jitterstörungen sind im schlimmsten Fall als Knackser und Störungen zu hören.

Argo Zero
2007-06-17, 21:24:04
Ok, dank dir erstmal.
Bisher konnte ich auch keine Qualitätsunterschiede feststellen. Die Software scheint also nicht irgendwo reinzupfuschen, wenn man alles deaktiviert.

Wie wird bei einem digitalen Stream eigentlich die Lautstärke reguliert? Ist da eine Art Verstärker verbaut oder wird die Information für die Lautstärke als digitales Paket zum Receiver geschickt?
Ich frage um auszuschließen, dass das kein Amp oder ähnliches macht, der dann qualitativ schlechter sein kann als bei der Aureon.

Avalox
2007-06-17, 21:30:02
Wie wird bei einem digitalen Stream eigentlich die Lautstärke reguliert? Ist da eine Art Verstärker verbaut oder wird die Information für die Lautstärke als digitales Paket zum Receiver geschickt?
Ich frage um auszuschließen, dass das kein Amp oder ähnliches macht, der dann qualitativ schlechter sein kann als bei der Aureon.

S/PDif kennt keine Lautstärke Regulierung. Eine digitale Lautstärkeregulierung würde dabei die Auflösung des Signals verringern. Die Lautstärkeregulierung würde damit auch eine Bit perfekte Übertragung ausschliessen.
Stelle die Lautstärke am Ausgabe Gerät direkt ein.

Argo Zero
2007-06-17, 22:38:26
Hm... soll heißen ich lass die Lautstärke beim Master/Wave bei der Software auf 100%?
Denn bei der Aureon hatte der Master-Regler keinen Einfluss auf die Lautstärke, bei dem onboard-Sound dagegen schon! Ich konnte bei der Aureon nur im Winamp die Lautstärke verändern.
Das Bezieht sich allerdings nur auf nicht vorcodierte Medien, wie zum Bleistift MP3s.

Beim Ac3/DTS und anderen vorcodierten Formanten kann ich die Lautstärke nicht verändern mittels Software. Das ist jetzt beim onboard-Sound und bei der Aureon so gewesen.

So gesehen hängt immer ein Mixer zwischen abgespieltem Format und dem Receiver, denn ob Winamp oder anderen Playern, bei jedem kann man die Lautstärke verändern.

Avalox
2007-06-17, 22:51:42
Hm... soll heißen ich lass die Lautstärke beim Master/Wave bei der Software auf 100%?


Ja unbedingt. Eine Lautstärkeänderung reduziert die Signalauflösung. Eh du dich versiehst hast du mit der Lautstärkeänderung aus einem 16Bit Signal einer CD ein 8Bit Signal gemacht, mit allen Nachteilen.



Beim Ac3/DTS und anderen vorcodierten Formanten kann ich die Lautstärke nicht verändern mittels Software. Das ist jetzt beim onboard-Sound und bei der Aureon so gewesen.


AC3/DTS sind komprimierte Formate. Der Soundadapter leitet diese weiter, ohne zu "wissen" was er da eigentlich transportiert. Das Decoding findet im Receiver statt.
Um die Laustärke im PC schon zu ändern, müsste der PC die DD/DTS auspacken, die Divisionen zur Lautstärkeänderung durchführen (Wieder Auflösungsverlust) und dann das Ergebnis wieder DD/DTS komprimieren. Dass kann kein Soundadapter. Deshalb sind Klangveränderungen(wie eine Lautstärkeveränderung) an DD/DTS Streams nicht möglich. Diese werden 1:1 an den Receiver weiter geleitet.

Frank
2007-06-22, 15:34:41
Ja unbedingt. Eine Lautstärkeänderung reduziert die Signalauflösung. Eh du dich versiehst hast du mit der Lautstärkeänderung aus einem 16Bit Signal einer CD ein 8Bit Signal gemacht, mit allen Nachteilen.Bei der X-Fi bekomm ich bei 100% statt voreigestellten 80% Softwarelautstärke (beim Hauptregler des Creative Mixers) Übersteuerungsgeräusche (und MP3 & Co). Anbindung digital/optisch PCM 96kHz an einen Pioneer VSX-1015. Nicht lustig ... :(

Avalox/Gast
2007-06-22, 16:24:59
Bei der X-Fi bekomm ich bei 100% statt voreigestellten 80% Softwarelautstärke (beim Hauptregler des Creative Mixers) Übersteuerungsgeräusche (und MP3 & Co). Anbindung digital/optisch PCM 96kHz an einen Pioneer VSX-1015. Nicht lustig ... :(

Es kann durchaus schon in der X-Fi übersteuert werden. Einstellungen des EQ, parametrischer EQ, Crystalizer und was es sonst so noch gibt, können zu einem Übersteuern führen. Schalte doch mal im Musik Erstellungsmodes die Bit perfekte Wiedergabe ein.

Ist es auch übersteuert, wenn du mal analog in die Karte reinhörst? Kopfhörer z.B?

Frank
2007-06-23, 22:36:50
Es kann durchaus schon in der X-Fi übersteuert werden. Einstellungen des EQ, parametrischer EQ, Crystalizer und was es sonst so noch gibt, können zu einem Übersteuern führen. Schalte doch mal im Musik Erstellungsmodes die Bit perfekte Wiedergabe ein.

Ist es auch übersteuert, wenn du mal analog in die Karte reinhörst? Kopfhörer z.B?Bitgenaue Wiedergabe lässt sich nicht expliziert aktivieren (nach nächstem Fensteröffnen ist das Häcken wieder raus), wohl aber die von Dir genannten Features explitzit deaktivieren. Nur tritt dann der gleiche Übersteuerungseffekt bei 100% Mastervolume auf. Analog über Kopfhörer ist kein Problem, da ich da eh bei etwa nur 10% Mastervolume bin. Analog über Anlage gibt bei 100% gibt auch keine Probleme ... nur halt digital. Optisches Kabel wechseln ergibt auch keine Besserung.

Deswegen auch meine Interesse an der Antwort auf die Threadfrage von Argo Zero: denn die Creative Karte bietet mir scheinbar kein adäquaten Zuspieler für einen normalen Receiver (wohl im Gegensatz zu manch onBoard Sound).

Avalox
2007-06-23, 23:20:35
Merkwürdig. Das muss ich mir mal genauer ansehen.

Bei 75% haben die einzlenen Channel ihren Normalpege. Alles darüber führt zu einer Verstärkung. Das würde ja zu deiner 80% Beobachtung ja gut passen.
Allerdings sollte dieses nicht für das Mastervolumen gelten.

hmx
2007-06-23, 23:29:25
Merkwürdig. Das muss ich mir mal genauer ansehen.

Bei 75% haben die einzlenen Channel ihren Normalpege. Alles darüber führt zu einer Verstärkung. Das würde ja zu deiner 80% Beobachtung ja gut passen.
Allerdings sollte dieses nicht für das Mastervolumen gelten.


Muss ich also den Master auf 100% stellen und 75% für die einzelnen Channel wenn ich den Digitalausgang benutze? Gilt das denn für alle Creative Labs Karten?

Frank
2007-06-23, 23:30:37
Merkwürdig. Das muss ich mir mal genauer ansehen.

Bei 75% haben die einzlenen Channel ihren Normalpege. Alles darüber führt zu einer Verstärkung. Das würde ja zu deiner 80% Beobachtung ja gut passen.
Allerdings sollte dieses nicht für das Mastervolumen gelten.Also läßt die Creative X-Fi alle Kanäle von der Lautstärke unberührt, wenn alle Einzelkanäle auf 75% und Master auf 100% steht? Mal prüfen ...