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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Woran liegt es das junge Leute soziale Probleme (Beziehungen) im Inet lösen wollen?


Die gelbe Eule
2007-07-05, 17:10:13
Mache mir schon länger darüber Gedanken, warum das so ist. Früher hat man noch alles mit Freunden beim Bierchen, mit Musik, was weiß ich oder am Telefon beredet und ich praktiziere das auch heute noch so. Schaue ich aber die aktuelle Generation 14-20 an, so zieht sich seit Jahren in diesem Altersbereich ein roter Faden, daß sie in der Realität gar nicht mehr so wirklich kommunikationsfähig sind. Ich könnte das nun weiter ausführen, doch ich denke die meisten wissen was gemeint ist. Mir ist es nur unverständlich, warum man sich so anonym gibt, wenn man mit einem Problem oder der betreffenden Person nicht anonym sein kann. Schließlich werden die meisten auch ausgelacht oder von Checkern die alles wissen und können überflutet.
Eine Lösung zu finden, ist dann nahezu unmöglich.

Bewegt sich also unsere Jugend von der eigenen Persönlichkeit weg?

Lyka
2007-07-05, 17:12:23
Die überschrift ist komisch, Kontakte Lösen o.O

Zum Thema: es ist anonym. Niemand redet über die Probleme mit Leuten, die möglicherweise es ausnutzen, wenn sie diese Dinge wissen (siehe "ich stehe auf meine beste Freundin, sie hat aber nen Freund"... mit wem soll man das bereden, WENN man überhaupt darüber reden will).... es geht lediglich bei den Threads ums ... "Ablassen von Angst und anderen negativen GEfühlen")

Die gelbe Eule
2007-07-05, 17:18:42
Hatte einen Denkfehler, wurde umgehend korrigiert.

Monger
2007-07-05, 17:25:36
Da ich mich direkt angesprochen fühle, kann ich hier aus eigener Erfahrung sprechen:

Das Problem ist, dass selbst gute Freunde einem nicht bei allem helfen können. Freunde stammen meistens aus einem relativ ähnlichen Umfeld wie man selbst, aber haben oft genug ganz andere Probleme. Das ist dann ein bißchen so, wie wenn sich der stumme mit dem tauben unterhält...

Das Internet hat die große Stärke, dass es IMMER irgendwo irgendjemanden gibt, der einem ähnlich ist, und somit auch bestimmte Fragen nachvollziehen kann.

Ich schätze meine Freunde sehr, und es gibt vieles über das ich mit ihnen reden kann, aber keiner von denen weiß halt wirklich, was es bedeutet ein Monger zu sein. ;)

THEaaron
2007-07-05, 18:28:13
Manche mögen es nicht, da sie sich in dem Moment schwach fühlen, in dem sie ihre Probleme ihren Freunden teilen. Feigheit?

Lyka
2007-07-05, 18:31:50
keine Feigheit, eher Mißtrauen. Verletztes Vertrauen bei "Freunden"... und Freunde sind grundsätzlich meistens involviert...

raschomon
2007-07-05, 21:22:45
Ohne die weitreichende Anonymität im Netz gäbe es auch das angesprochene Phänomen nicht so ausgeprägt. Generell werden die RL-Sozialkontakte oberflächlicher, auch weil sie schneller aufeinanderfolgen. Niemand (genauer: immer weniger) will noch viel Zeit in den Aufbau einer Freundschaft, Bekanntschaft oder Beziehung stecken. Wenn nicht das berühmt-berüchtigte "Sofortvertrauen" erreichbar ist, denn husch-husch schnell zum nächsten "Kontakt", vielleicht bringt es der ja. Im Internet kann man ohne große persönliche Bindung und Verpflichtung schnell zu Sache kommen, denn man kann sich aus ihr auch ebenso rasch wieder lösen. Um erst einmal die Intimität in einer RL-Bekanntschaft herzustellen, die nötig ist um ein kniffliges Problem anzusprechen, müßte man schon über Wochen viel Zeit in den zwischenmenschlichen Kontakt investieren (die Metapher aus dem Bereich der Ökonomie steht hier nicht zufällig).

Gruß

darph
2007-07-05, 21:46:40
Mache mir schon länger darüber Gedanken, warum das so ist. Früher hat man noch alles mit Freunden beim Bierchen, mit Musik, was weiß ich oder am Telefon beredet und ich praktiziere das auch heute noch so. Schaue ich aber die aktuelle Generation 14-20 an, so zieht sich seit Jahren in diesem Altersbereich ein roter Faden, daß sie in der Realität gar nicht mehr so wirklich kommunikationsfähig sind
Woran genau machst du das denn fest?

An dem, was du hier liest? Woher weißt du, daß die Leute nicht auch mit ihren Leuten drüber sprechen? Das eine schließt das andere ja nicht aus. Trotzdem kann man doch auch die neuen Medien nutzen, die es „früher“ nicht gab.

Mal abgesehen davon haben auch Freune manchmal nicht den nötigen emotionalen Abstand, um wahrhaft hilfreich zu sein.

Energizer
2007-07-05, 22:06:42
[x] Du übertreibst wieder.


Weil an jedem zeiten Tag einer von mehr als 20.000 Mitgliedern einen Thread über seine Probleme aufmacht, heißt das noch längst nicht, dass die "aktuelle Generation [..] gar nicht mehr kommunikationsfähig" ist.

Avalox
2007-07-05, 22:07:30
Früher gab es die Bravo heute das 3DCenter.

Ich weiss nur noch nicht genau, wer hier der/die Dr. Sommer ist.

Mr.Fency Pants
2007-07-05, 22:20:35
Sollten Sie diese These nicht mit ein paar Freunden bei einem Bierchen erläutern, Herr Blockwart?;)

mapel110
2007-07-05, 22:22:28
Ich weiss nur noch nicht genau, wer hier der/die Dr. Sommer ist.
Thowe ist ja hier nicht mehr so aktiv. ;( ^^

In der heutigen Zeit ist es auch so, dass einige Menschen gar keine Freunde haben können. Schon aus dem Grund, dass sie beruflich ständig woanders leben müssen und sich ein neues Umfeld aufbauen müssen.
Und wenn man in solch einem Berufszweig ist, dazu dann noch das Problem kommt, dass es für einen sehr lange braucht, Vertrauen zu fassen zu neuen Menschen, dann ist das Internet gar nicht mal so übel, um längerfristige Kontakte aufzubauen mit denen man auch mal Probleme besprechen kann.

Ich jedenfalls würde die sozialen Kontakte übers Internet nicht entwerten wollen. Die können auch sehr wichtig sein, für einen wertvoll werden und da spreche ich aus sehr langer, eigener Erfahrung.

Avalox
2007-07-05, 22:35:23
Ich jedenfalls würde die sozialen Kontakte übers Internet nicht entwerten wollen. Die können auch sehr wichtig sein, für einen wertvoll werden und da spreche ich aus sehr langer, eigener Erfahrung.

Da hast du sicherlich vollkommen Recht.
Das Internet ist eben zu einem umfassenden Kommunikationsmedium geworden.
Immer mit der Möglichkeit Gleichgesinnte sehr schnell zu finden.

Eine tolle Sache. Allerdings weiss man halt nie wirklich, wie authentisch der Inhalt ist.

atlantic
2007-07-05, 22:44:23
...

Ich jedenfalls würde die sozialen Kontakte übers Internet nicht entwerten wollen. Die können auch sehr wichtig sein, für einen wertvoll werden und da spreche ich aus sehr langer, eigener Erfahrung.

meine Erfahrung reicht zwar nicht so weit in die Vergangenheit bzgl. Internetkontakten, kann aber nur bestätigen, das sich doch einige wichtige Bekanntschaften dabei entwickelt haben. Freundschaften, in denen ich wirklich mehr "ich" bin als in bestehenden RL-Freundschaften.

Was mir dabei am meisten aufgefallen ist, ist der Vorteil, das unter völliger Ausblendung des ja womöglich im RL bestehenden gemeinsamen Umfelds es wesentlich leichter fällt, absolut ehrlich zu sein. Das funktioniert mit Abstrichen im öffentlichen Teil von Foren. Denke aber, das die wirklich wichtigen Dinge ausschließlich über andere Wege (PN, ICQ, Skype) ausgetauscht werden.
Ein weiterer Vorteil: man ist über dieses Medium ausschließlich auf das Gesagte/Geschriebene angewiesen. Es spielt weder eine Rolle, wie man äusserlich auf den anderen wirkt, noch, wie man im RL lebt, arbeitet oder wohnt. Alles Dinge, die sicher ansonsten, wenn auch unterbewu0t, Einfluß nehmen würden.

.... Allerdings weiss man halt nie wirklich, wie authentisch der Inhalt ist.

sicher der Wermutstropfen dabei.

Monger
2007-07-05, 23:04:05
Ohne die weitreichende Anonymität im Netz gäbe es auch das angesprochene Phänomen nicht so ausgeprägt. Generell werden die RL-Sozialkontakte oberflächlicher, auch weil sie schneller aufeinanderfolgen. Niemand (genauer: immer weniger) will noch viel Zeit in den Aufbau einer Freundschaft, Bekanntschaft oder Beziehung stecken.

Die Behauptung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Ich lerne doch nicht im realen Leben plötzlich mehr Menschen kennen, wenn ich mich im Web bewege. Ganz im Gegenteil: im Gegensatz zum Web ist es im Leben harte Arbeit, neue Leute kennenzulernen.

Und (ich hätte nie gedacht dass ich das mal sagen würde, aber: ) Vertrauen ist nicht das einzige Merkmal einer Freundschaft. Ich muss meinen Freunden nicht alles erzählen können, um eine tiefe Freundschaft zu pflegen.

Die reale und die virtuelle Welt verdrängen sich doch nicht gegenseitig, sie haben nur unterschiedliche Schwerpunkte.
Was z.B. eine Internetbekanntschaft nie kann, ist mir tatsächlich irgendwie zu helfen. Da zu sein wenn man sie braucht, und irgendwas handfestes zu helfen. Das Internet ist nur Geist, und kein bißchen Körper. Und gerade letzteres fehlt doch einem nach ner Weile sehr.

Was mich zu der eigenartigen Erkenntnis führt, dass reale Freundschaften sich vorallem um das physische drehen. Tatsächlich da zu sein, gemeinsam was zu machen. Diese Erkenntnis kommt als Teenager noch nicht, weil man dort zwangsweise mit Menschen zusammengepfercht ist. Sobald man sich seine Bekanntschaften selbst aussucht, merkt man eigentlich ganz schnell, dass es gar nicht so sehr um Informationsaustausch geht, sondern um etwas weit weniger greifbares.