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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von daheim raus -> Finanzen?


Gast
2007-07-11, 00:39:12
Abend,

im Einverständnis mit meinen Eltern würde ich gerne von daheim ausziehen (18 Jahre), da wir uns trotz Familientherapie irgendwie zu weit "auseinandergelebt" haben. Da sich das Jugendamt nicht zuständig fühlt und ich mich scheue, ALG2 (Sozialhilfe) zu beantragen, wollte ich mal fragen, ob man noch andere finanzielle Möglichkeiten hat (Förderprogramme vom Staat)? Kindergeld würde ich bekommen, aber für ne schnuckelige 1-Zimmer-Wohnung würd das nicht reichen. Da ich noch die 13. Klasse besuche und in nem Jahr Abitur schreiben darf, wirds mit nebenher arbeiten schwierig. Logisch weiss ich, dass die "einvernehmliche" Klärung der Probleme mit meinen Eltern das Beste wäre, aber ich seh keine Hoffnung mehr (seit ca. 4 Jahren) - darum gehts ja auch garnich primär.

Gast
2007-07-11, 00:41:23
Andere Möglichkeiten gibt es nicht, wozu auch? Warum sollten wir für deine lächerlichen Problemchen zahlen, wenn es auch anders geht? Wäre ja noch schöner...

Wenn du dir für ALGII zu fein bist, dann wirst du wohl oder übel bei deinen Eltern bleiben müssen.

Gast
2007-07-11, 00:56:20
Wie groß sind die Probleme denn? Sind deine Eltern alkohol- und / oder drogensüchtig? Wirst du physisch angegriffen? Oder sind es Kleinigkeiten wie Streits wegen Noten und solch Kram? Wenn du von "Familientherapie" sprichst, muss es ja doch schwerwiegendere Probleme geben. Erzähl doch mal ein wenig. Probleme bekämpfen kann zwar manchmal schwerer sein, am Ende aber besser als vor ihnen wegzulaufen.

Cyphermaster
2007-07-11, 09:04:41
Sofern du noch in der Ausbildung bist, sind afaik deine Eltern sowieso unterhaltspflichtig. Wichtig wäre, die Situation richtig einschätzen zu können - kann man mit deinen Eltern überhaupt reden? Eine einvernehmliche Lösung, z.B. mit der Argumentation, daß ihr euch in getrennten Wohnungen deutlich weniger anstressen würdet, was für beide Seiten vorteilhaft wäre, wäre in jedem Fall zu bevorzugen. Du solltest dich aber diesbezüglich unbedingt von Fachleuten beraten lassen, nicht nur hier in einem Forum!

Gast
2007-07-11, 09:41:20
ALG2 kann schwierig werden. Wenn du erst einen Antrag stellst und dann ausziehst, brauchst du die Erlaubniss von denen, ansonsten können sie dir die Leistungen kürzen.

Umgekehrt sollte man aber schon eine gewisse Zeit, etwa 6 Monate, dort leben, ansonsten könnte es sein, das sie die Mietkosten nicht übernehmen und verlangen, das du zurückziehst.

An solche Fälle wie deinen, hat dabei keiner gedacht, wie immer halt.

Simon Moon
2007-07-11, 09:46:46
ALG2 kann schwierig werden. Wenn du erst einen Antrag stellst und dann ausziehst, brauchst du die Erlaubniss von denen, ansonsten können sie dir die Leistungen kürzen.

Umgekehrt sollte man aber schon eine gewisse Zeit, etwa 6 Monate, dort leben, ansonsten könnte es sein, das sie die Mietkosten nicht übernehmen und verlangen, das du zurückziehst.

An solche Fälle wie deinen, hat dabei keiner gedacht, wie immer halt.

Hmm. Also in der Schweiz sitzt man dann jeweils mit einer Tante vom Sozialamt zusammen und bespricht die Lage. Wenn es unüberwindbare Differenzen gibt, stimmt die eigentlich meist zu.

Vielleicht klappt sowas auch, vll. mit den Eltern einen "kleinen" Streit im Gespräch mit der zuständigen Person einbauen?

Mr.Fency Pants
2007-07-11, 11:24:27
Wieso wirds mit dem Arbeiten (z.B. Nebenjob) schwierig, wenn du erst in einem Jahr Abi machst?:|

thomasius
2007-07-11, 13:49:36
ich glaube, dass, wenn man unter einem gewissen alter ist und zu hause wohnt, eh kein alg 2 bekommt. das wurde doch erst kürzlich geändert.

Bluescreen2004
2007-07-11, 14:22:07
Jep Eben das die Eltern für einen aufkommen müßen bis 24 Jahre glaub ich.

Auch bekommt man vom Staat nicht einfach zuschüße für eine eigene Wohnung weil man sich nichtmehr riechen kann!
Man bekommt sie erst wenn wirklich was im argen liegt (geschlagen, alk, nur Müll ect.pp) also unzumutbare Zustände und nicht 1x am Tag rumgeschreie.


MFG

Gast
2007-07-11, 14:23:06
Vllt hast du die Chance auf Wohngeld (http://de.wikipedia.org/wiki/Wohngeld), oder auch Bafoeg (kommt beides auf die finanzielle Situation deiner Eltern an)

seahawk
2007-07-11, 14:23:09
bis 25 zahlt das Amt in der Regel keine Wohnung im ALG2.

Tigerchen
2007-07-11, 15:03:49
Abend,

im Einverständnis mit meinen Eltern würde ich gerne von daheim ausziehen (18 Jahre), da wir uns trotz Familientherapie irgendwie zu weit "auseinandergelebt" haben. Da sich das Jugendamt nicht zuständig fühlt und ich mich scheue, ALG2 (Sozialhilfe) zu beantragen, wollte ich mal fragen, ob man noch andere finanzielle Möglichkeiten hat (Förderprogramme vom Staat)? Kindergeld würde ich bekommen, aber für ne schnuckelige 1-Zimmer-Wohnung würd das nicht reichen. Da ich noch die 13. Klasse besuche und in nem Jahr Abitur schreiben darf, wirds mit nebenher arbeiten schwierig. Logisch weiss ich, dass die "einvernehmliche" Klärung der Probleme mit meinen Eltern das Beste wäre, aber ich seh keine Hoffnung mehr (seit ca. 4 Jahren) - darum gehts ja auch garnich primär.

Probleme seit 4 Jahren. Also seitdem du 14 bist. Das klingt schon sehr nach einem typischen Pubertätsproblem.
Mit einer eigenen Wohnung wirst du in deinem Alter sehr wahrscheinlich auch nicht klar kommen. Wenn du überhaupt einen Vermieter findest. Schüler ohne Ausbildung und Einkommen kommen ganz schlecht an. Und wenn ständig nachts Kumpels kommen und auch die Musik immer schön wummert hast am Ende die selben Probleme wie zu Hause. Und einrichten + sauber halten mußt die Bude auch noch. Wirklich ein gangbarer Weg?

kiX
2007-07-12, 09:01:15
ausserdem:
wieso solltest du überhaupt ein recht auf alg2 haben? :|

du bist schüler, also nicht arbeitslos, punkt.

und im ernst:
"und in nem Jahr Abitur schreiben darf, wirds mit nebenher arbeiten schwierig"
ist ein witz. wenn du nicht arbeiten WILLST, ok, aber 12-15h die woche zu arbeiten ist echt kein ding während der schulzeit.

jegliche unterstützung des staates wird eh ersteinmal hintenan gestellt, deine eltern werden in die verantwortung genommen, solange du unter 24 und noch in der ausbildung (inkl. studium/schule) bist.

erst wenn deine eltern SEHR wenig verdienen, kommt bafög ins spiel. andererseits ist es wie gesagt durchaus zumutbar, dass du nebenbei arbeitest.

Ph03n!X
2007-07-12, 09:42:25
oh man wenn ich das lese ich habe von 9 - 13 KLasse jede Woche fast 20 Stunden gearbeitet und trotzdem nen Fachabi mit 2,1 Schnitt geschafft.
Ich glaube du bist einfach nur zu faul arbeiten zu gehen. Es ist machbar. Wir hatten welche in der Klasse die gar nicht arbeiten gegangen sind und einen weit aus schlechteren Schnitt als ich hatten obwohl sie mehr lernen konnten.
Also musst du wohl oder übel bei deinen Eltern bleiben oder du entscheidest dich dafür doch arbeiten zu gehen , und ja ich weiss das Abitur härter ist als Fachabi

Stax
2007-07-12, 14:17:25
Während dem Abi arbeiten ist absolut kein Problem, wer was anderes sagt ist faul oder muss wirklich 24/7 lernen. Was ich noch nicht erlebt habe.

Das Problem ist eher, von einem solchen Job eine Wohnung zu finanzieren, was, gelinde gesagt, völlig unmöglich ist.
Selbst wenn die maximalen 400€ pro Monat anstehen sollten, damit überlebt man keinen Monat inkl. allem (Miete!).

Gast
2007-07-12, 14:37:09
Ja, selbst wenn du ein wenig nebenher jobben gehen würdest, davon kannst du dir kaum die Wohnung und was dafür noch anfällt leisten.
Da müssen dich deine Eltern halt finanziell unterstützen.

Wenn ihr schon nicht mehr zusammen in einem Haushalt leben könnt, wäre das wohl die einzige Alternative.. wenn gleich auch nicht schön, ich wäre mit meinen 18 Jahren noch nicht so weit allein eine eigene Wohnung mit allem drum und dran zu führen.

kiX
2007-07-12, 14:39:50
Selbst wenn die maximalen 400€ pro Monat anstehen sollten, damit überlebt man keinen Monat inkl. allem (Miete!).

dazu kommen aber noch 154€ kindergeld und der gesetzlich verpflichtete unterhalt der eltern.

sind schonmal 545€ (bei einem vollen 400€ job), dann eben je nach finanzieller lage der eltern noch unterhalt.

und DAVON kann man sich sehr wohl eine wohnung mieten [edit: nicht kaufen -.-] ;)

bei nur 400€/monat darf er ja auch (afair) über die eltern weiter krankenversichert sein, spart also auch noch was. und je nachdem wo er wohnt (keine billigen ost-baracken :D), kann er sich ne 1zimmer-wohnung für 150€ kalt holen (bzw ~270 warm+strom bzw 300 warm+strom+inet).
bleiben OHNE unterhalt noch 150€ für essen und zeug. reicht für eine person auch.

et voila ;)

Die gelbe Eule
2007-07-12, 17:26:34
Es gibt keine die einen Auszug decken würden und Alg2 bekommst nicht, solange Dir Deine Eltern bis 25 eine Unterkunft bieten können, es sei denn, Du musst irgendwo hinziehen, wenn ein Job in Aussicht wäre. Aber weil bestimmt eh studieren möchtest, kann Dich aufs nebenbei arbeiten konzentrieren, weil wer soll es Dir bezahlen?
Such lieber anderweitig Hilfe und zwar nicht in finanzieller Richtung, das hilft Dir im Moment mehr.

Gast
2007-07-12, 18:02:19
Es gibt keine die einen Auszug decken würden und Alg2 bekommst nicht, solange Dir Deine Eltern bis 25 eine Unterkunft bieten können, es sei denn, Du musst irgendwo hinziehen, wenn ein Job in Aussicht wäre. Aber weil bestimmt eh studieren möchtest, kann Dich aufs nebenbei arbeiten konzentrieren, weil wer soll es Dir bezahlen?

Was passiert, wenn ich während der Ausbildung oder Schulzeit bei meinen Eltern ausziehe?
Unter 25-Jährige, die bei den Eltern ausziehen wollen, bekommen die Kosten für Unterkunft und Heizung allerdings nur dann ersetzt, wenn der kommunale Träger (der Landkreis oder die kreisfreie Stadt) dem Auszug zugestimmt hat. Es muss zugestimmt werden, wenn

die Betroffenen aus „schwerwiegenden sozialen Gründen“ nicht bei den Eltern wohnen können,
der Umzug zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt nötig ist oder
ein sonstiger schwerwiegender Grund vorliegt.
Kein Arbeitslosengeld II bekommen Sie allerdings, wenn Sie Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe bzw. BAföG haben. Bis zum Abschluss der Erstausbildung besteht im Übrigen ein Unterhaltsanspruch gegenüber Ihren Eltern, der ebenfalls vorrangig gegenüber dem Arbeitslosengeld II ist.



... Wenn man vorher schon ausgezogen ist und 6+ Monate in der neuen Bude gelebt hat, darf man idR auch dort bleiben.

Er könnte auch Anspruch auf Bafög + Kindergeld haben, wenn er auszieht. Zusammen mit einem Nebenjob können das gut und gerne schonmal 600+ € sein.

Die gelbe Eule
2007-07-12, 18:41:30
Ausziehen darfst Du ja immer, nur dann nicht erwarten das Dir die Leistungen (Alg2) bewilligt werden. Man muss wissen, das Alg2 immer nachrangig ist, soll heißen, Unterhalt, Einkommen oder andere Fördermittel müssen erstmal ausgeschöpft werden.

Kindergeldanspruch hat er ja eh, wenn er nicht mehr zuhause wohnt, weil dann die Eltern auch keine Kosten decken müssten, es wird also dann an den "echten" Empfänger weitergeleitet, was auch beantragt werden muss.

Hat er also irgendwo einen Job und der ist weiter weg, bekommt er ergänzend Alg2, falls noch etwas fehlt.

kiX
2007-07-12, 18:44:24
solange er noch in der ausbildung/schule ist, wird er KEIN alg2 kriegen!

vorher gibt es unterhalt -zu dem sind seine eltern verpflichtet!

Schwarzmetaller
2007-07-13, 09:54:04
Das er kein ALG2 kriegen wird, sollte ja seit Anfagn des Jahres? klar sein. BAFÖG müsste er jedoch kriegen (je nach Schulform), da kann einem jedoch die zuständige Schule mehr sagen, unter Umständen gibts statt BAFÖG nen Fahrtkostenzuschuss.
Wie gesagt: In der Schule fragen!
Was das Arbeiten angeht: auch während des Abis findet sich locker Zeit, ein paar stunden pro Woche Prospekte auszutrgen o.ä., vor allem am Wochenende.
Ein kleiner Tipp was das Wohnen betrifft: schon mal an eine WG gedacht? Die sind i.dRegel deutlich preiswerter als Einzimmer-Wohnungen oder ähnliches.

MFG
Schwarzmetaller